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Beilage Montag, 1. Juli 1929

Der Abend

Shalausgabe des Vorwärt

Im australischen Busch

Wander- und Arbeitstage/ Von Heinrich Hemmer

Wir wollten eigentlich auf Melbourne zu, bei der heißen, Novembersonne, die herabbrannte, zogen wir's vor, den Weg durch den Busch zu nehmen, verloren dabei, wie es allen Grün­hörnern" geht, die Richtung und gingen, als wir's mertten, un bekümmert weiter: wir fannten die Tücken des australischen Busches nicht. Immer tiefer famen wir waldeinwärts, immer spärlicher wurden die Spuren der Menschen, die dickstämmigen Eukalyptus­bäume mit den schmalen, senkrechten, Licht statt Regen aufsaugenden Blätter schienen zum Himmel zu wachsen, das Unterholz fing an dichter zu werden und die Sonne, die ungehindert durch die Euka­Inpten brach, spiegelte sich auf den Blättern zahlreicher Schling gewächse und Palmen. Ueber uns das Gefrächze von grünge­fiederten Papageien, weißen und schwarzen Katadus und der Schrei uns unbekannter Vögel. Flinke Opossums, die Eichhörnchen der australischen Wälder, huschten und sprangen herum schauerlich menschlich ertlang über allem das Gelächter des laughing Jackass, des australischen Lachvogels. Namentlich das Pfeifen reizt diesen feisten, mit einem feilförmigen Schnabel bewaffneten jovialen Räu­ber, eine Art Falstaff der Bogelwelt, zu unbezwinglichem Gelächter. Gar als Freund George das schöne Lied Auf der Reeperbahn nachts um halb Gins" pfiff, schudelte sich so ein laughing Jackass in wahnwißigem Gelächter, wobei der Schwanz einer halbver­schluckten Beutelmaus in seinem geweiteten Schnabel hin und her baumelte. Wie die Stunden verrannen, famen wir uns immer fleiner und nichtiger vor, und als plötzlich der Tag in stille, dunkle Nacht überging, zündeten wir ein Lagerfeuer an und warfen uns auf die auf den Boden gebreiteten Decken.

Noch so ein Tag und immer und ewig der Wald. Unser Wasser mar verbraucht und feines zu finden: was nüht Proviant, menn die Kehle brennt. Unser forgloses Wandern wurde zur eilenden Haft, zur fliehenden Angst, zum nußloſen Herumirren. Wie alle Verirrten liefen wir im Kreise und als wir am zweiten Abend wieder auf den Lagerplay vom Mittag zurüdgefommen

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schen Holz- Cottages fommt vom entferntesten Erdenfled: Standi-| Dann wurden vollkommen gleiche Holzpflöde gebracht. Ein Signal: navien und Finnland . Nordische Seeleute bringen sie auf ihren fieben Aerte flogen, das Holz knirschte und splitterte und das Publi Segelschiffen, von denen sie dann gerne ausreißen und, wie es fum johlte, schrie und tobte. Als dann ein frasser ontsider( von der Zufall will, fanden einige ihren Weg just zu diesem Urwald- uns) den Pflock zuerst durchgehauen hatte, und wie ein Triumphator sägewerk. auf die zwei Hälften wies, brach nimmer endenwollender Jubel Unsere Belegschaft bestand aus vierzig verwitterten und ver= aus. Und aus der wildbewegten Menge löste sich. hold lächelnd, wilderten Männern, eine Frau war selbst in der Küche nicht vor- ein anmutiges, wiewohl etwas voluminöses Geschöpf in reseda­handen, sondern ein chinesischer sogenannter chow- Koch, der unsere farbenem Kleide; das war Maggy, die Wirtstochter: eine große derben Späße( er tonnte es niemals allen recht machen, die wir Schönheit( im Vergleich zur Schmiedin, dem Postamtsfräulein ihn gemeinsam bezahlten) mit einem stereotypen asiatischen Ge- und ihrer eigenen Mutter). Maggy überreichte dem Sieger einen grinje quittierte. Primitive Mannschaftsblockhütten sowie ein Speise filbernen Pokal, der gefüllt zu sein schien mit Whisky oder der= und, bitte, ein Billardzimmer" standen in der Nähe der Mühle. gleichen. Die Arbeit war hart, das Essen gut, die Ruhezeit reichlich. Wer's nicht vorzog, den Sonntag zu verschlafen, ritt( fast jeder hatte sein eigenes Pferd) nach dem fünf Stunden entfernten kleinen Städt chen", bestehend aus Postamt, Schmiede und Wirtschaft.

Aber bei Gott, das war für uns New York . Ja, in New York hab' ich nie ein so eigenartiges, volkstümliches, faszinierendes Schau­spiel mit angesehen, wie an jenem Weihnachtsfest, an dem die Holzhackermeisterschaft unseres Distriktes ausgetragen wurde. Alles hatte sich versammelt, was nur auf zwei Beinen stehen konnte: Treffpunkt: die besagte Buschkneipe. Sieben Bewerber hatten sich gemeldet und einem jedem ging ein grauer Rus voraus. Wochen­lang war trainiert worden, die Aerte waren so scharf geschliffen, daß man mit ihnen die Haare von den Armen rasieren fonnte. Es wurde viel und hoch gewettet; jede Sägemühle( es gab einige in der weiteren Umgebung) fette hohe Summen auf ihren Mann.

Der Rest mar: ein Ball. George, der auch wieder mit dabei war und außer der" Reeperbahn " noch drei Melodien aufspielen fonnte, mußte diese duzende Male, nein hunderte Male wieder. holen. Das war etwas Neues, Unbekanntes, Maggy, die Distriktss pianistin in den Schatten stellendes, auf das nun alle 90 Mann mit den drei bewegbaren Damen tanzen wollten. Leider verliebte sich dann George in Maggy und sie und wir tanzten zeitweilig zu einer von- und Trinkwerkzeugen emanierenden, etwas disso­nanten Musit. George fand ich am nächsten Morgen unter dem Klavier liegend neben anderen am Boden verstreuten Tänzern, und ich hörte auch von einigen unprogrammäßigen Borkämpfen, die im Zusammenhang mit der holden Weiblichkeit ausgetragen worden waren. Aber das gehört so mit zum guten Buschton und das Fest war, darüber gab es nur eine Stimme, sehr harmonisch" verlaufen. Wie immer.

Werdegang einer Statistik

Bon Zeit zu Zeit liest der Durchschnittsbürger in den 3ei-| der Erhebung. Die Maschinen machen auch Fehler. Das wird

niemand leugnen fönnen, aber die Fehlerquellen sind durch die maschinelle Bearbeitung auf ein Minimum herabgedrückt.

waren, ließ George den Kopf hängen und war nur schwer zu be- Die graphische Darstellung Das Auslochen/ Das maschinelle Zählen Die Tabellen wegen, die Nacht zu durchwandern. In bitteren Gedanken taumelten wir durch den Urwald, der uns gefangen hielt: viele, die die Kunst der Australneger, gewisse Bäume anzuzapfen, die Wasser in ihrem Inneren aufgespeichert halten, nicht verstehen, verdursten in solchen Fällen elend. Man findet sie, das Gesicht zu Boden, mit Blättern bedeckt, die Hände in die Erde gegraben, tot auf. Wir hatten Glüd, traten beim dämmernden Morgen in eine Lichtung, da stand ein einzelner Baum, beladen mit den schönsten Eierpflaumen, ein holder Borbote der Zivilisation. Gierig stürzten wir uns darauf und löschten den Feuerbrand in unserem Inneren mit dem föst­lichen Saft der reifen Früchte. Was wir nicht aßen, nahmen wir als Reserven mit unnüßerweise, denn bald stießen wir an einen fence, die rohe Umzäumung brachliegenden Farmlandes und weiter an einen Fluß: dort gab uns ein einsamer Fischer Wasser, Weg­zehrung und alle nötigen Direktiven.

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Acht Tage später fanden wir Aufnahme und Arbeit in Bug­ton, in den australischen Alpen, George als Hausbursche in der Sommervilla eines reichen Melbourner Bürgers und ich übernahm für ein Touristenheim den Kontrakt, 11 Acer Land nach­zuroden. Mein Handwertszeug bestand aus nichts als einer fichel förmigen Art, momit ich die nachgewachsenen jungen Bäume um­schlug, die ich dann verbrannte. Ich traf teine Menschenseele außer weekend, das ich im Touristenheim verbrachte, wo mir dann Mistreß Beehee Proviant einhändigte und für zwei Nächte ein regelrechtes Bett anwies, über das eine mich märchenhaft anmutende seidene Decke herabhing. Um das Konservenmenü der Wochentage aufzubessern, unternahm ich Jagdzüge im Busch: es gibt verein zeltes Rotwild in diesem, im Winter beschneiten Lande, und wom­bats gibt es, fleine, wohlschmeckende Wildschweinchen, die, wie der Dachs, in Höhlen leben, aber ich traf in allen drei Wochen, die ich für dies Stück Arbeit benötigte( und die mir 270 Mart ein­trug) nichts besseres als Kaninchen an. Dafür um so mehr Gift schlangen, Rieseneidechsen und Riefenameisen( fogenannte pullaunts), von denen es rote und schwarze Sorten gibt, die manns­hohe Haufen bauen und einander Massenschlachten liefern, an bestia­lischer Gemeinheit alles in den Schatten stellend, was von Menschen im Pulver, Bajonett- und Giftgastrieg an Infamie geleistet wird. Im Wutdelirium verbeißen sich die Kämpfenden, reißen sich die Röpfe ab, zerren fich die Gliedmaßen von den Beinen, einer faßt den Feind beim Kopf, der andere beim Hinterleib und sie reißen seinen Leib auseinander. Sie können ihre Wutumflammerung nicht mehr lösen und beißen sich die toten Feinde stückweise vom Leib. Noch nach Tagen fonnte ich beobachten, wie den Siegern nuh der Schlacht Köpfe und Gliedmaßen ihrer Feinde, die sich in fie verbohrt hatten, als Fremdtörper im eigenen Leib stedten, dore verwesten oder von ihnen mit tannibalischer Wollust ver­schmaust wurden.

Durch wandernde Buschleute hatte ich von einer unfernen Urwaldjägemühle erfahren, wo ich nach beendeter Arbeit Aufnahme fand. So eine Mühle bleibt 4 bis 5 Jahre in einem Distrikt, und wird dann abgerissen und verlegt. Der Vormann bezeichnete uns die zu fällenden Bäume und sie wurden auf ber Seite, nach welcher fie fallen der australische Buschmann weiß

dies ohne Fehl eingehauen und mit der Handläge eingefügt. Da die australischen Hölzer sehr hart( härter als Eiche) sind, braucht man zum Fällen ganz besonders gutes Handwerkszeug. Zu jedem Baum gehören 4 Mann, 2 und 2 lösen einander ab. Die letzten Schläge werden nach Herausziehen der Sägen mit der Art geführt. Plöglich wippt der Urwaldriese, neigt sich und fällt, alles mit sich reißend, mit donnerartigem Dröhnen auf die harte Grde. Icht fäubern, hadend und sägend, alle 4 Mann zugleich den Stamin von Aeften und Zweigen. Zwölf bis zwanzig Ochsen schleifen den mächtigen Stamm nach der Mühlbahn: dort wird er durch Hebe­zeuge auf Rollwagen gehoben, einen, zwei oder drei, und Pferde ziehen die befestigte Laft zur Mühle. Von einer schiefen Ebene rollt der Stamm direkt auf die große Säge, wird zwei, dreimal längsgeschnitten und dann auf einer fleineren Säge in Balfen zerlegt. Eine andere Buschmühlenbahn bringt die Balfen zur nahen Bahnstation. Die australischen Eisenhölzer werden zu Brücken- und Wasserbauten, für Bergwerfe und Eisenbahnschwellen verwendet- nicht aber zum Häuserbauen. Das Material für die vielen australi.

tungen, in den Zeitschriften und Flugschriften großartige Zahlen­tabellen. An Hand dieser Tabellen versucht man ihm die mannig­faltigsten Sachen zu suggerieren. Man beweist mit Hilfe von Zahlen soziale Notlagen, gesetzesändernde Borschläge, Abbau und Einstellungsnotwendigkeit, Wohnungsnot und vieles andere mehr. Durch die Fülle des Beweismaterials ist der Laie meist erschlagen, aber auch skeptisch. Woher haben wohl die zuständigen Stellen diese Zahlen? Leider nur zu leicht neigt nun der Leser dazu, mit einem verächtlichen Lächeln über diese statistischen Lügen zum nächsten Mordfalls- oder Diebstahlsprozeß überzugehen. Die Zahlen aber sind Wahrheit. Nackte Wahrheit! Und wieviel unendliche Mühe und Arbeit steckt in diesen Zahlen.

Statistik und Statistik ist ein Unterschied. Heutzutage erfaßt man alles statistisch! Volkszählung, Berufszählung, Wohnungsnot, Arbeitslosenschicksal, Bankbilanz, und vieles mehr. Berfolgen wir einmal den Arbeitsprozeß einer solcher Statistik, um auch die Achtung vor den Zahlen zu gewinnen, die ihnen gebührt.

Das Arbeitslosenversicherungsgesetz soll angeb lich versagt haben. Die Gegner des Gesetzes behaupten, es geht zu weit; die Gesetzesfreunde dagegen vertreten die Ansicht, daß außer­ordentliche Umstände wohl ein Defizit im Reichssäckel hervorgerufen haben, aber gerade dadurch werde bewiesen, wie notwendig das Gesetz an sich ist. Der Streit geht hin und her. Das Reichsarbeits­ministerium greift ein und ordnet eine statistische Erhebung an. In ministerium greift ein und ordnet eine statistische Erhebung an. In furzer Zeit werden nun Zahlen vorliegen, die als Unterlage für die weiteren Verhandlungen im Parlament dienen können.

Zu diesem Zwed versendet nun die Reichsanstalt zuerst an jedes Arbeitsamt statistische Fragebogen, um das Schicksal eines jeden Arbeitslosen zu erforschen. Durch Daten und graphische Darstellungen wird das Schicksal von über Millionen Menschen Darstellungen wird das Schicksal von über Millionen Menschen firiert. Ein Stichtag wird angenommen, bis zu welchem Tage man die unterstützten Arbeitslosen erfassen will. Die Ablieferung der Fragebogen wird zeitlich genau angeordnet.

Um maschinell arbeiten zu können, werden nun alle Vorgänge in diesen Fragebogen in Zahlen umgesetzt. Nachdem man nun mit Hilfskräften in fließender Bandarbeit alle die Daten und graphi schen Darstellungen in Zahlen erfaßt und umgewertet hat, beginnt der sogenannte Loch prozeß.

Zahlen auf eine sogenannte Lochkarte, die wagerecht die Erklärung Mit Hilfe von Lochmaschinen überträgt man die gewonnenen 0 bis 13 erkennen lassen. Die Markierung gefchieht durch Lochung für die Bedeutung der Zahlen geben und senkrecht die Ziffern von der betreffenden Zahl Eine Loch- und eine Kontrollkraft wechseln halbstündlich, um die Nachteile der Uebermüdung auszuschalten. man kann nun je nach Bedarf für jeden Begriff einer Einerzahlen" Reihe resp." Behnerdoppel"-Zahlenreihe Hundertdreifach"-Zahlen­reihe wählen. Je nach Wunsch kann ich auf einer Lochtarte haute mit bis zu 45 Zahlenbegriffen arbeiten. Die neuesten Maschi­nen werden bis 80 Zahlenreihen bearbeiten fönnen.

Hollerith- und Power- Maschinen, zählen auf maschinellem Bege Diese sogenannte Lochkarte geht nun in den Zählprozeß. die Löcher einer jeden Karte. einzelnen Karten durch zwei oder mehr Walzen hindurch, und ein Ein laufendes Band befördert, die Bürstchen oder eine spike Nadel löst bei einer Lochung elektrisch oder mechanisch eine oder mehrere Zählvorrichtungen aus, deren Zahlen nachher nur abgelesen zu werden brauchen. In der Stunde shaffen die genannien Maschinen zwischen 12 000 und 30 000 3ähi­Parten. Durch Kombination der senkrechten Zahlenbegriffe fann man nun die für die Statistit notwendigen Ergebnisse heraus­holen. Eine mühselige Arbeit, aber man bekommt ein Resultat,

das die Mühe lohnt.

Die Kosten einer solchen Statistit sind nicht so groß, Aber schon die Personalkontrolle, die man an Hand solcher Statistik aus­üben fann und ausüben muß, bringt meistens soviel ein, daß die ganzen Rosten der statistischen Erhebung dadurch gedeckt find. Nun folgende Gesetzesänderungen, Gesetzesverbesserungen, Abbau oder Einstellungen usw. find dann der Ueberschuß resp. der Verdienst

Das Märchen der drei Lügen, und zwar: der gemeinen Lüge, der Notlüge und der statistischen Lüge, gehört heute in Andersens Märchenbuch. Die Statistiken von heute haben ihre Fehler. Aber die Fehler sind so gering, daß man sie nicht nur mit in Kauf nehmen muß, sondern auch mit in Kauf nehmen kann. Die statistischen Bahlen sind richtig und vertrauenswürdig, ausgenommen natürlich nur die Zahlen, die nicht durch objektive Arbeit entstanden sind.

Wetterkatastrophe in Südslawien

Die Ernte vernichtet

In Serajewo, der Herzegowina und in Norddalmatien wurde durch große Unwetter die ganze Ernte vernichtet. Die Eisenbahnlinie Serajewo- Mostar wurde zerstört. Der Bug verkehr mußte eingestellt werden. Der Sachschaden wird auf 40 Millionen Dinar geschätzt.

Fährt man von der Save , die Kroatien- Slawonien von Bosnien trennt, mit der ehemaligen f. u. f." Militärbahn, die nach wie vor schmalspurig ist, gen Serajewo südlich, langsam bergauf, so hat man fruchtbaren und gutbestellten Boden zu beiden Seiten und viele Obstgärten dazwischen, in denen die berühmten bosnischen Pflaumen wachsen. Sie fommen als Backpflaumen auch zu uns, es sind ganz andere Kerle als die meisten nordeuropäischen Pflaumenbäume tragen. Auch viel Tabak treibt der Boden Bos­ niens , das ja ein klassisches Zigarettenland ist. Und der Mais, der bei uns recht selten anzutreffen ist, hängt schwer von den Kukuruz folben in ihren grünen Blättern und dem seidigen Bast; dieser türkische Weizen", in Nordeuropa nur als Viehfutter bekannt, effen südlich von Bodenbach und östlich von Kattowiß auch die Menschen mit berechtigtem Behagen, denn die am Kolben in Salzwasser ge­tochten oder in Fett gebratenen Körner schmecken vortrefflich.

Serajemo liegt in einem Kranz grüner Berge, die schon recht hoch aufsteigen, und von oben kann man in der Ferne auch

Tal

weiße Firne sehen. Langsam steigt die Bahn, felsiger wird das Land, Steine und Geröll verdrängen die Wiesen. Noch einmal ein Mostar an der grünen Narenta , die Stadt der Moscheen und der berühmten Römerbrüche. Feigenbäume in den Felsen des Steilufers so schwer zu erreichen, daß die Früchte meist ins Wasser fallen.

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Nun aber geht's in die nackte Felswüste hinauf. Nur hier und die Biegen, ein paar Stauden Tabak, vielleicht ein winziger Kar­da ein Steinhäuschen mit einem grünen Fleck herum Gras für toffelacker. Seitab liegen die paar Städtchen. Ueber die Paßhöhe des dalmatinischen Gebirges dann hinunter ins Tal der Ombla und nach Grus, ehemals Gravosa, der Station auch für Dübrovnik,

steiniger Landstreifen zwischen dem Adriameer, Hawisch Jadranska früher Raguja. Das ist schen Güddalmatien, aber ein schmaler,

und den Bergfetten, ist Dalmatien auch im Norden. Viel Ernte wird da nicht zu vernichten gewesen sein aber genug, um die die Steuerschuld der Zurückbleibenden noch zu steigern. armen Bewohner noch ärmer zu machen. die Auswanderung und ribe.

Ohne Anhalt 353 km Fahrt.

Von Paris führen täglich vier Expreßzüge mit ungefähr hundert Kilometer pro Stunde Reisegeschwindigkeit nach Straßburg . Die 3üge halten in Nancy , 353 Kilometer von Paris , um Wasser ein zunehmen. Die 503 Kilometer von Paris nach Straßburg merden in etwa 6 Stunden zurückgelegt. Zum Vergleich sei angeführt. daß die gleich lange Strecke Halle- München mit dem schnellsten FD- 3ug 7 Stunden erfordert. Sie wird laut Sommerfahrplan 1929 bis Nürnberg ohne Aufenthalt durchfahren und dürfte, da sie neun Kilometer länger ist als Paris - Nancy , die längste Strecke in Europa sein, die ohne Aufenthalt durchfahren wird.