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den. Binnen einer Mertetstunde winden Wsroll ungeheure Verwüstungen angerichtet. Im Mirabellgarten, wo viele Bäume umgeworfen wurden, tötete ein stürzender Baum den Professor Dr. Franz Fiala. Auf dem Bahnhof in Ischl wurde ein Beamter durch einen herabstürzenden Leitung?- draht schwer verletzt. Aus Ischl werden noch zwei weitere Todesopfer gemeldet. Auf dem Wege nach Lindau wurden zwei junge Holzarbeiter von einem umstürzenden Mast der Stromleitung getroffen und waren sofort tot. Auf dem Königs- see wird ein Boot vermißt, in dem sich ein unbekannter Mann mit einem Kinde befunden hat. Auf dem Salzburger Flugplatz standen zwei Flugzeuge zur Abfahrt berest, als der Sturm einsetzte! sie mußten von je acht Mann mit Seilen gehalten werden. Trotzdem wurde das eine Flugzeug vom Sturm hoch emporgerissen und zehn Meter fortgeschleudert, konnte dann aber von der Mannschaft wieder festgehalten werden. München , 5. Juli. Das Unwetter am Donnerstag hat auch die unterwegs befind- liehen Eisenbahnzüge stark mitgenommen. Viele Fensterscheiben wurden eingeschlagen, darunter an einem Berlin Münchener Zug allein etwa 75. In München eingetroffene Meldungen sprechen von insgesamt 33 verletzten Reisenden. In der sogenannten nieder- bayerischen Kornkammer ist die Getreideernte zum großen Teil voll- ständig vernichtet� Dresden , 5. Juli. Ein außerordentlich heftiges Gewitter, das sich hier nachmittags entlud, hat beträchtlichen Schaden angerichtet. Die Feuerwehr wurde in fast 30 0 Fällen alarmiert, da zahlreiche Keller bis zu zwei Meter hoch vollgelaufen waren. Einzeln« Straßen glichen vorübergehend einem See. Mächtige Kastanien- bäume wurden entwurzelt und auf die Oberleitung der Straßenbahn geworfen, die dadurch an vielen Stellen zerstört wurde. Auf der Vogelwiese wurden zahlreiche Buden umgeworfen. Konstanz , 5. Juli. Aus der Schweiz kommend, ging Donnerstag nachmittag über dem ganzen Bodenseegcbiet ein schweres Un- wetter mit Hagelfchlag nieder, wie es seit Menschengedenken nicht mehr zu verzeichnen war. Auf der linken Rheinseite bot die Landschaft ein geradezu winterliches Bild. Aehnliche Verheerungen werden aus dem ganzen Bodenseegebiet gemeldet. Donzig, 5. Juli. In der vergangenen Nacht zwischen 1 und 2 Uhr ging über dem Gebjet der Freien Stadt Danzig ein wolkenbruchartiger Regen mit einem ungewöhnlich heftigen Gewitter nieder. Der Wolkenbruch richtete hauptsächlich in Langsuhr großen Schaden an. Die Feuerwehren hatten die ganze Nacht mit dem Auspumpen der Kellerwohnungen und Kellerräume zu tun. Die tiefer gelegenen Straßenzüge weisen teilweise Schlamin- und Geröllschichten von 20 bis 30 Zentimeter Höhe auf. Liegnitz , 5. Juli. Am Donnerstag abend zog über die Stadt Liegnitz von Nord- westen nach Südosten eine Windhose, die insbesondere in der nördlichen Stadt schweren Schäden anrichtete. In dem berühmten Llegnitzer Palmenhain wurden zahlreiche Palmen umgeworfen. Mehrere Personen wurden leicht verletzt. Gegen 9 Uhr abends brachen über Liegnitz schwere Gewitter los. die von wolkenbruch- artigen Niederschlägen begleitet waren. Ganze Straßenteile wurden überschwemmt und zahlreiche Keller unter Wasser gesetzt.

Das Krankfurier Einsturzunglück. Sin zweiter Arbeiter gestorben. Frankfurt a. M., 5. 3uli. Zu dem Unglück auf dem Neubau des ZG.- Farben- Verwaltungsgebäudes teilt die Bauleitung ergänzend mit, daß ein Arbeiter sofort getötet und von den vier Verletzten einer alsbald seinen Verletzungen erlegen ist. Das Unglück geschah in einem Augenblick, in dem die einzelnen Eisenteile wegen der im Gange befindlichen Montage noch nicht end- gültig vernietet werden konnten. Die ausführende Konstruktions- firma ist, so besagt die Mitteilung der Bauleitung weiter, eine er- probte und bedeutend« Fachfirma des rheinisch- westfälischen Industriegebietes. Der betroffene Teil des Gebäudes stellt in seinem Umfang nur zwei Prozent des Gesaintstahlgerüstes dar, das in seinem übrigen bisher montierten Test unversehrt geblieben ist. Der Fortgang der Arbeiten an den übrigen Teilen des Gebäudes wird durch den beklagenswerten Unglücksfall nicht in Mitleiden- fchoft gezogen.' Reue Vernehmungen in Gchenkendorf. Schickt Berliner Kriminalbeamten! TZie aus Schenkendorf gemeldet wird, hat die Potsdamer Staatsanwaltschaft Anordnungen ge- troffen, d«ch alle Personen, die sich in der Zeit vor dem ver- schwinden der SZjährlgen Witwe Frau wilhelmine Steffens in Schenkendorf mit dieser zusammen waren oder sie nach dem angeblichen Verschwinden gesehen haben wollen, zu ver- nehmen. Eine Anzahl Personen find jetzt vernommen, darunter der Schwiegersohn der Verschwundenen, seine zweite Frau, ver- schiedene Gastwirte, Dienstmädchen«ms dem Gasthof usw. Diese Vernehmungen nahmen der Amtsvorsteher von Drewitz, zu dem Schenkendorf gehört, und der Oberlandjäger P i t t a k aus Sputen- darf vor. Diefe Herren haben auch die früheren Ermitt- lungen geführt. Nachfragen in Schenkendorf haben ergeben, daß einstimmig behauptet wird, daß Streitigkeilen zwischen dem Schwiegersohn, seiner Schwiegermutter und der zweiten Frau an der Tagesordnung waren. Es ist auch zu T ä tl i ch t e i t e n gegen die Greisin gekommen. Ein neuer auffallender Punkt kommt hinzu: Das Verschwinden der Greisin ist dem Oberlandjäger nicht am selben Tage von dem Schwiegersohn gemeldet worden, sondern erst eine ganze Zeit später. Die Stimmung in Schenkendorf und auf den umliegenden Riesel- gütern geht hahin: Schickt Berliner Kriminalpolizei Herl Das Berufsausbildungsgefeh. Verabschiedung durch den Neichsrat. Der Reichs rat hat den Entwurf eines Berufsgusbil- dungsgesetzes verabschiedet. Der Entwurf wird nunmehr schnellstens dem Reichstage zugehen. Der Entwurf regelt die Berufs- ausbildung Jugendlicher, und zwar aller, mit Ausnahme derjenigen, die in der Landwirtschaft beschäftigt werden. Es handelt sich um ein Rahmengesetz. Vorgesehen ist weitgehende berussständische Selbstverwaltung aus Grund­lag« der Gleichberechtigung der Arbeitgeber und Arbeitnehmer.

Regierungskrise wegen Räumung. Sozialistischer Vorstoß gegen poincares Rechtskabineti.

Paris , 5. Juli. (Eigenbericht.) Der Streit um die französischen Vorbehalte bei der Ratisizie- rung der interalliierten Schuldenabkommen hat sich am Donnerstag derart gesteigert, daß die Gefahr einer akuten Regierungs- krif« durchaus gegeben ist. In diesen Vorbehalten will Frankreich apsdrücklich festlegen, daß es an feine Gläubiger nicht mehr zu zahlen willens ist, als es von seinem Schuldner Deutschland erhält Die große Streitfrage war bisher, w i e man diese Vorbehalte aus- drücken könne, ohne die französischen Gläubiger zum Widerspruch zu reizen. Die Finanzkommission der Kammer hat nun am Donnerstag auf Borschlag des radikalen Abgeordneten Palmade mit den Stimmen der Linken veschlossen, diesen Vorbehalten eine geradezu aggressive Form zu geben. Mit diesem Beschluß ist die Re- gierung Poincare in eine verzweifelte Zwickmühle geraten. Die Linke hat nämlich keinen Zweifel darüber gelassen, daß sie sich zu dieser aggressiven Schärfe deshalb entschlossen hat, weil die Regie­rung Poincarä ihrer Anficht nach hinsichtlich der Inkraftsetzung des Noung-Planes eine schikanöse Politik betreib« und weil sie noch keine bindende Zusage über die Räumung des Rheinlandes abgegeben habe. Sowohl der sozialistische Parteiführer Blum wie auch die beiden radikalen Führer H e r r i o t und D a l a d i e r erklären in ausführlichen politischen Artikeln ihrer Parteipresse, daß vor der Ratifizierung der interalliierten Schuldenabkommen in London und Washington die Gewißheit für die Inkraftsetzung des Poung-Planes und die Räumung des Rheinlandes gegeben fein müsse. Von der augenblicklichen Regierungsmehrheit aber, die sich zum größten Teil aus den Rechtsparteien zusammensetzt, ist zumindest ein Widerstand gegen die Rheinlandräumung zu erwarten. Dann aber wäre die Inkraftsetzung des Poung-Planes gefährdet, weil Deutschland die Räumung als unerläßliche Bedingung bezeichnet Hot. Alle drei Führer der Linksparteien sind sich daher einig in der Forderung, daß Poincare ebenso wie Wacdonald van der Tribüne des Parla­ments die Rheinlandräumung zusage.

Die französischen Rechtsparteien wollen in diesem Vorstoß der Linken, der ausschließlich im Interesse einer klaren Friedenspolitik erfolgt ist, nichts anderes als ein innenpolitisches M: n ö v e r sehen. Sie bestätigen damit nur von neuem, daß die widerspruchsvolle Stellung Poincares, der feine Innenpolitik mit Hilfe der Rechten, fcine Außenpolitik mit Hilfe der Linken treibe, nicht mehr länger tragbar ist. Die große Jnformationspresse, die sich heute in der Molle des neutralen Beobachters gefällt, glaubt angesichts des neu- erwachten Kampfes zwischen Rechte und Linke ihnen für heute den Sturz des Kabinetts Poincare als schlimmste Möglichkeit voraus- sagen zu können. Labours Delegation in Genf . Macdonald Henderson Cecil. London . 5. Juli. 3m Unterhaus erklärte Außenminister henderfon in Leant- worlung einer Frage über die Delegation der britischen Regierung aus der kommenden Völkerbundsoersammlung, daß sie bestehen werde aus dem Premierminister, der allerdings nicht die ganze Zeit über in Genf bleiben könne, dem Präsidenten des Handelsamts Gra. harn, dem Präsidenten der englischen Völkerbundsgesellschast, dem der konservativen parle! angehörenden Lord C e c i l die Rennung dieses Ramens löste lebhafte Beifallsrufe bei der Arbeiterpartei ans, Sir Cecil hurst, dem juristischen Berater des Foreign Office, dem parlamentarischen llnterstaalssekretär für auswärtige Angelegenheiten D a l t a n, Rlrs. S w a n w i ck, der Abgeordneten für Blackburn Rlrs. Hamilton, dem Abgeordneten für Daveniry Baker, und henderfon selbst. Lord Eecil habe sich aus Er­suchen der Regierung bereit erklärt, Großbritannien in der vor- bereitenden Abrüstungskommis'fion des Völkerbundes im herbst zu vertreten. Ein Rlilglied der Arbeiterpartei bemerkte, die Zusammensetzung dieser Delegation gebe zum ersten Wale dem Hanse eine Hoffnung, daß etwas getan werden wird.

Kroschko, der große Unbekannte. Tritticher-Briefe und pawlonowskis Begleitschreiben.

Die Sensation der heutigen Worgensihung, die Vernehmung des Herrn S i e v e r t, siel aus: sie ist aus den R a ch m i t t a g ver­schoben. Rechtsanwalt Dr. Fuchs gab die Anregung, daß dieser Zeuge von der Stoatsanwallschast und der Verteidigung in ein Kreuzverhör genommen werde, der Oberstaatsanwalt erklärte aber, daß er keine Veranlassung dazu sehe: einige Minuten später korrigierte er sich dahin, daß er sich die Sache bis zum Nach­mittag noch durch den Kops gehen lassen wolle. Rechtsanwatt Fuchs ersuchte da» Gericht, den Zeugen Sievert unvereidigt zu lassen. da er, falls überhaupt eine strafbare Handlung vorliegen soll«, als Provokateur mitschuldig sei. Rechtsanwalt Dr. Joffe machte dem Gericht die Mitteilung, daß er die Beschwerde beim preußischen Ministerium gegen den Berliner Polizeipräsidenten bereits eingebracht habe. Als dann im Laufe des Vormittags ein Schreiben an das Gericht einlief, in dem er ein« Aussagegenehmigung dem Kriminalkommissar Heller früher in Aussicht stellte, sofern der Gegenstand, zu dem sie ver- nommen werden sollen, genannt würde, erklärt Rechtsanwalt Iaffe, daß er das bereits ausführlich in seiner Beschwerdeschrist gc- tan habe. Was ist mit de,k Tnllicher-Nnefen? Das Gericht fuhr nun in der Verlesung der Pawlonowjkischen Begleitschreiben zu den �rillicher-Briesen fort. Briese und Begleitschreiben bieten interessante Einblicke in das Treiben der verschieden gearteten Geheimagenturen. Wie bereits berichtet, will Pawlonowski die Briefe von O r l o w erhalten und sie an Sic- vert weitergegeben haben; Orlow habe sie von Kroschko empfangen. Kroschko ist gewissermaßen der große Unbekannte in diesem Prozeß. Wie aus den Begleitschreiben Pawlonowskis hervorgeht, unterhielt dieser Kroschko, der sich auch im Dienste der GPU. befand, eine regelrechte Geheimagentur. Bon ihm sollen auch die Trillicher- Briese stammen, die die Staatsanwaltschaft für gefälscht, die Verteidigung für echt hält. Diese fragt: Wie will die Staats- anwaltfchast beweisen, daß die Briese gefälscht seien? Weshalb hat sie sie nicht Trillicher selbst vorgelegt? Di« Briese beziehen sich alle auf Mai und Juni 1926. Es wird in ihnen d!« Tätigkeit der Agenten der Komintern an der Grenz« Polens , in Ostpreußen , in Oberschlesien erwähnt, es wird da vom Reinfall des Berliner Polizeipräsidiums gesprochen. Es werden auch Summen genannt, die zur Beleuchtung der Tätig- keit des Ministeriums des Äußeren, des Polizeipräsidiums usw. ausgeworfen worden seien. Interessanter sind die Begleitschreiben Pawlonowskis, die er unter Orlows Diktat geschrieben haben will. Sie haben in der Hauptsache den Zweck, gewisser Trillicher-Briese, die sich auf den ungetreuen Beamten im Reichskommissariat sür öffentliche Ordnung beziehen sollen, zu erläutern. In diesen Briefen wird zuerst von der Forderung Moskaus gesprochen, einen Beamten im Reichskommissarial für öffent­liche Ordnung anzuwerben. Es wird auch der bereits angeworbene Beamte eingehend be- schrieben, und schließlich wird auch die Summe genannt, die die Agentur sür die erfolgreiche Erfüllung ihres Auftrages, nämlich für die Herbeischafsung der Beweis« der Untreue des Beamten im Reichskommissariat, für sich verlangt. Es sind dies 10000 Mark. In einem weiteren, Brief beklagt sich Pawlonowski bei Sievert über unberechtigte Vorwürfe semer vorgesetzten Behörde. Wenn es so weiter geht, so würde er sich der Sowjet- Vertretung zur Bersügung stellen. Die Entscheidung darüber überlasse er Sievert und seiner vorgesetzten Kehörde, 10 000 Mark pro Monat für eine Agentur, die aus vier Personen besteht, inkl. Reisespesen, sei nicht zu viel. Eine besondere Forderung von ZOOS Wart sei unter solchen Umständen nichts Uebernatürliches: Engländer und Amerikaner würden für die Agentur bei einer derartigen honorierung nicht arbeiten. Wenn sie dies tun, so ausschließlich aus Gründen»er politi­schen Ideologie und ihrer Deutschenfreundlichkcit Der Vorsitzende will wissen, wen Pawlonowski unter diesen vier Personen gemeint

und wer die 10000 Mark monatlich erhalten habe Pawlonowski erklärt: Natürlich Kroschko und dessen Agenten; ihre Namen kenne er nicht. Der Angeklagte Orlow bestreitet nach wie vor, Pawlo- nowski die Briese diktiert zu haben. In einem derselben glaubt er Sieverts Handschrist entdeckt zu haben. Mit anderen Worten: Er deutet den Verdacht an, daß Sievert selbst bei der Herstellung dieser Briese seine Hand ün Spiele pebabt habe. Man wird ja Sievert am Nachmittag hören! GrzefinsN deckt Zörgiebel. Unmittelbar vor der Mittagspause traf die Antwort des preußilchen Innenministers aus die Beschwerde des Rechtsanwalts Zasse ein. Der preußische Innenminister weist sie zurück und tritt der Anordnung des Polizeipräsidenten in vollem Umfange bei, der seinen Beamten keine Genehmigung zur Zeugenaussage schlechthin, sondern erst nach Bekanntgabe der Tatsachen, über die sie vernommen werden sollen, erstattet habe. Der preußische Innenminister erNärt ferner, daß dem Regierungs- rat Lartel die Aussagengenehmigung erst nach Bekanntgabe der Tatsache, über die er aussagen soll, erteilt würde. Rechtsanwalt Joffe erklärt, daß er die Tatsachen, über die Regierungsrat Bartels aussagen soll, bereits in seiner Be- Ichwerdeschrist genannt habe. Oberstaatsanwalt Traut- mann beruhigt den Bertetdiger, indem er die Ansicht vertritt, daß eine Formulierung der Fragen nicht erforderlich sei: es ge- füge, wenn die Tatsachen im großen und ganzen ge- nannt werden.

Der Ozeanflug nach Berlin . Llntin Bowler" in Kanada . Dos amerikanische Seeslugzeug.A n t i» V o w l c r", das ln Rupert-Hause(Kanada ) zum Weiterslug nach Norden gestartet war. kehrte wegen schlechter Sichtverhältnissc bald wieder zurück. Die Ozeanflicger Gast und Parker Crom er sind am Mitt- woch nachmittag in Chikago mit einem Land- und Wasserflugzeug aufgestiegen, um einen Streck« nflug bis Berlin durchzu- führen. Beide Piloten, die noch«inen Journalisten mitgenommen haben, kennen die nördlichen Gebiete in Labrador und Grön- land von ihrem vorjährigen Spitzbergen -Flug. Sie haben sich darum auch entschlossen, die nördlich« Strecke zu stiegen, um über Kanada , Labrador. Grönland , Island nach Ltopenhagen und B e r 1 i n zu gelangen. Schon am ersten Flug- tage unternahmen die Flieger die erste Zwischenlandung in M i l- waukee. Di« zweite Landung in Remise« erfolgte gleichjalls ohne Störungen. Gestern haben die Flieger die Strecke R c m i s e e Rupert-Hause in Kanada zurückgelegt. Dort scheint aber das Wetter so schlecht geworden zu sein, daß sie nach ihrem Start zum Weiterslug« wieder umkehrten. Nach einigen Meldungen sollen sie gestern nachmittag noch einmal gestartet sein. Von dem Marineamt in Ottawa wird aber angenommen, daß die Flieger nur ausgestiegen sind, um Wettermeldungen abzuhören. Die Flieger haben nur kurze Wasserstrecken zu durchfliegen. Auch die Strecke über den Ozean ist verhältnismäßig kurz, etwa ein Drittel der Flugroute der..Vremen"-Al>eger. Di« Flieger hofften zunächst schon Ende der Woche in Berlin landen zu können. Von den in Frage kommenden deutschen Instanzen werden schon die notwendigen Vorbereitungen für den Empfang der Amerikaner getroffen. Die D e u t j che L u f t- Hansa hat in Verbindung mit der Zentrale sür Flugsicherung dafür gesorgt, daß den Ozeansliegern, falls diese Wetternachrichten erbitten, umfassende funkentelegraphisch« Beratung zuteil wer- den kann. Für den Einflug nach Deutschland , der von Kopenhagen her erfolgen soll, wexden F ü h r u n g s k l u g z e u g e von den in Frage kommenden norddeutschen Flughäfen bereitgestellt. Vor Verlin wird ein Geschwader von Lusthonsainaschinen dieUntin Bowler" erwarten und zum Flughalen Tempelhofer Feld geleiten.