Antwort an Hitler .

Keine Verhandlung über„ glatte Gelbstverständlichkeiten". Dresden , 5. Juli. ( Eigenbericht.)

Die sozialdemokratische Landtagsfraktion hat in ihrer Sizung vom Donnerstag sich mit dem Angebot der National= sozialisten beschäftigt, zwecks Bildung einer Linksregierung mit der Nationalsozialistischen Partei die Fühlung aufzunehmen. Dazu wurde einstimmig folgender Beschluß gefaßt:

„ Die sozialdemokratische Landtagsfraktion lehnt es ab, ein politisches Bündnis einzugehen mit einer Partei, die nach ihrem Brogramm und ihrem Wesen zu den ausgesprochenen Feinden der sozialistischen Arbeiterschaft und der demokratischen Republik gehört. Die von Herrn von Mücke aufgestellten Forde rungen über Meinungsfreiheit und politische Gleich berechtigung sind für die Sozialdemokratische Partei so glatte Selbstverständlichkeiten, daß ein Berhandeln darüber

Terror!

der Bannmeile!

Schmuggel und Schmuggler.

Bon Kurt Pinczower.

Grenzen und Schmuggel, unlösbar mit einander verknüpfte Be-| Wochen, Monate, griffe, an denen auch Zollbeamtenheere nicht rütteln tönnen. Das stellt sich um. wissen sie auch selbst ganz genau. Sie schnappen die Masse der Kleinen, die Großen gehen ihnen nur selten ins Garn. Das ist

überall so.

Mit dem Begriff Schmuggler war für uns in der Schulzeit etwas Unheimliches, fast Gespenstisches verknüpft, etwas Geminngieriges, Abenteuerliches, Blutrünstiges, das meistenteils über dunkle Gebirgs­wege hinwegschlich. Jugendschmöker und die Oper Carmen" ver­dichteten unsere Phantasie. Dies ist nun schon lange her und fomisch, ähnlich wie wir es uns damals erträumt, allerdings in Technik und Tattit der heutigen Zeit angepaßt, ist das Schmugglerleben.

"

Trog der starten Grenzbewachungen wächst die Zahl der Schmuggelbanden täglich. Größtenteils ist es aber nicht Abenteurer lust, die die Menschen dazu verführt, täglich ihr Leben zu gefährden, fast immer sind es wirtschaftliche Motive. Die in der ganzen Welt Zu den Studentenkundgebungen in herrschende Arbeitslosigkeit hat dazu geführt, daß sich Familienväter, jugendliche Erwerbsloje usw. aus menschlich durchaus begreiflichem Selbsterhaltungstrieb dem Schmuggel ergeben haben. Meistenteils sind diese Leute zu arm, um auf eigene Rechnung zu schmuggeln, es finden sich dann in den Grenzgebieten immer wieder Leute, die Schmuggelfolonnen organisieren und finanzieren. Diese Schmuggel. unternehmer, dies Wort flingt ein wenig grotest, aber wie soll man diese Manager sonst nennen, beuten ihre Angestellten" restlos aus, rücksichtsloser als mancher Wirtschaftsfapitän.

Unerhört! Gegen uns, die Repräsentanten der deutschen Intelligenz, wagt die Polizei vorzugehen!"

"

-

-

Und doch ist auch dieser Beruf" überlaufen, denn all die fleinen Leute, die sich zu ihm drängen, haben ja außer sich selbst faum etwas zu verlieren und immerhin größere Chancen zu Geld 3u fommen als in ihren ursprünglichen Berufen die Gefahr, ja, lauert die denn nicht überall, auf dem Bau. in der Grube, der Hütte, der Maschinenfabrik... ist sie da geringer? Schließlich wird man ja beim Schmuggel auch nicht immer gleich erschossen. Außer diesen Alltagsschmugglern" gibt es noch die Stars, die großen Schmuggler, oft sehr feudale Leute, die über Rapital ver­fügen, die die originellen deen ausheden, der Zollbehörde dauernd Schnippchen schlagen, die sich nie mit Kleinigkeiten abgeben, die die betreffenden Staaten um Millionen schädigen, die Leute, die man, felbst in Käfige gesperrt, noch heimlich bewundert.

Wie so vieles andere ist Schmuggel eine Konjunkturangelegenheit, Werte, die gestern noch hoch im Kurse standen, fielen über nacht. Wie an der Börse muß der Engros - Schmuggler mit Hausse und Baiffe rechnen. In den Bereinigten Staaten von Nordamerika blüht der Alkoholschmuggel, mit dem Tage der Aufhebung des Alfohol­verbotes in diesen Staaten, ist der Alkoholschmuggel erledigt. Durch, eine lächerliche Komödie wären. Die Reichspartei der National den zwischen Deutschland und Bolen bestehenden Zolltrieg ist fast fozialisten, in deren Auftrag und Namen das Angebot gemacht wor den ist, liefert durch ihre Gewalttaten gegen die sozialistische die gesamte reguläre Ein- und Ausfuhr verboten, daß sich das Arbeiterschaft täglich den Beweis dafür, wie wenig sie den Baschertum diesen Zustand ausgiebig zunuze macht, ift erflärlich, Grundsatz der Meinungsfreiheit mit der Beendigung des Zollfrieges entfällt natürlich ein Großteil und Gleich berechtigung selbst achtet. Die sozialdemokratische Frat dieses Geschäfts". Es ist noch gar nicht allzu lange her, daß die tion erblickt in dem nationalsozialistischen Angebot ein partei- Inflationsfurie Europa durchraste, daß die von ihr heimgesuchten Länder fich durch Devisenausfuhrverbote zu schüßen versuchten die taktisches Manöver, um die Rolle der nationalsozialistischen Devisenschmuggler verdienten in dieser Zeit Unsummen. Wie lange? Fraktion im Sächsischen Landtag als Unterstützungstrupp einer reat­tionären Regierung zu mastieren."

41

Der Leibniz- Tag der Akademie.

-

In jedem Jahre feiert die Afademie der Wissenschaften in einer öffentlichen Sigung das Andenken ihres Begründers und ersten Bräsidenten Gottfried Wilhelm Leibniz . Die Gedächtnisrede auf Leibniz hielt gestern der ständige Setretär der Akademie, Prof. Lüders. Er gedachte der großen Friedensliebe und des tiefen Rechtsgefühls des Staatsmannes Leibniz , der durch die brutale Gewaltspolitik Frankreichs unter Ludwig XIV. auf das Aeußerste erregt wurde.

Nicht unmittelbar keteiligt! Wenn man in öffentlicher Gerichtssitung beleidigt wird. Der ehemalige Amtsgerichtsrat Beinert aus Wernigerode , mit dessen schriftstellerischen Erzessen wir uns mehrfach beschäftigen mußten, hatte als Kläger in einem Privatbeleidigungsprozeß gegen Genossen Molkenbuhr- Halberstadt ganz unmotiviert an Gerichts ſtelle erklärt, daß der Landtagsabgeordnete Rutiner ein gewerbs mäßiger Berleumder der Offiziersehre" sei. Auf Antrag des Ge­noffen Moltenbuhr wurde diese Aeußerung zu Prototoll ge= Dann hielt das jüngste Mitglied der Akademie, Prof. Erwin nommen. Nachdem Kuttner hiervon Kenntnis erlangt hatte, er­suchte er das Landgericht Halberstadt um Erteilung einer be- Schrödinger, der Nachfolger Blancs auf dem Berliner Lehr­stuhl für theoretische Phyfit, seine Antrittsrede. Er ging auf die glaubigten Abschrift dieser Protokollstelle, da er vor Einleitung weiterer Schritte gegen Beinert zunächst einmal den genauen heute im Vordergrunde des Interesses stehende Frage ein, ob in Wortlaut der beleidigenden Aeußerung erfahren wollte. Auf der Physik an der strengen Kaufalität festgehalten werden könne. sein Ersuchen befam er folgende Antwort des Vorsitzenden der Das heißt an der ursächlichen Verknüpftheit alles Geschehens, wie Kleinen Straffammer: es die klassische Mechanit mit der Forderung der allgemeinen Gel­Ihrer Bitte um Erteilung einer beglaubigten Abschrift der tung von Naturgesezen tut. Praktisch ist es unmöglich, das ursäch Sie betreffenden Stelle aus dem Protokoll der Haupt- liche Geschehen in den Bewegungen aller einzelnen Atome bei dem verhandlung in Sachen Beinert gegen Moltenbuhr, vom 24. Mai Gewirr von Billionen und Trillionen von Atomen in dem engen 1929, tann ich nicht stattgeben. Nach dem Geseze fönnen Ab- Raum auch nur eines Kubitzentimeters zu verfolgen. Aber auch schriften nur den unmittelbar Beteiligten ausgeprinzipiell soll nach den Anschauungen jüngerer Physiker bei den fertigt werden." Bewegungen der Atome der durch die statistischen Gesetze der Wahr fcheinlichkeitsrechnung zu erfassende Zufall gelten. fcheinlichkeitsrechnung zu erfassende Zufall gelten.

Ber in öffentlicher Gerichtsverhandlung beleidigt wird, ist an der, wie der Bescheid selbst betont, ihn betreffenden Stelle" des Brotofolls nicht unmittelbar beteiligt! Juristen­logit...

Heeresminister und Heimwehr. Die abgeleugnete Zusammenarbeit nachgewiesen.

Wien , 5. Juli. ( Eigenbericht.)

Die heutige ,, Arbeiterzeitung" seht ihre Enthüllungen über die Heimwehr mit Veröffentlichung von Heimwehr Dokumenten fort, aus denen die Verbindung zwischen den Faschisten und dem Heeresminister Vaugoin be­wiesen wird. Anläßlich des Provokationsaufmarsches der Heimwehr in Wiener Neustadt am 7. Oktober des vorigen Jahres haben die Heimwehrführer brieflich mitgeteilt, daß der Heeresminister selbst und einige Generäle mit ihnen Rücksprache pflegen wollten. Dieses Dokument ist deshalb von Wichtigkeit, weil der Heeresminister be stritten hat, mit den Heimwehren in irgendwelcher Ver­bindung zu stehen.

Wie Amerika feiert!

Der Sekretär der mathematisch- naturwissenschaftlichen Klasse Bland beglückwünschte die Akademie zu dem Gewinn, den sie an der jugendfrischen Kraft Schrödingers erworben habe, fühlte sich dann aber doch bewogen, selbst auf die Gefahr hin, wie er fagte, bei den Jüngeren für einen Erzreaktionär zu gelten, seiner An­schauung von der Notwendigkeit des Festhaltens an der Forderung der unverbrüchlichen Kausalität darzulegen, des strengen ursäch lichen Geschehens als sichere Grundlage für jeden Versuch, das Ge schehen in der Natur zu begreifen. Er betonte die mit dieser An­schauung gerade auch in der Quantenmechanit erzielten Erfolge, wobei er auf die eigenen Arbeiten Schrödingers über das unbedingt determinierte Geschehen auch eines einzelnen atomaren Gebildes durch die fruchtbare Einführung der Materiewellen hinweisen fonnte.

Nach Gedächtnisreden auf die in diesem Jahre verstorbenen Mitglieder der Akademie verkündete Prof. Lüders, daß die aftro­nomische Preisaufgabe teine Bearbeitung gefunden habe und daß die Akademie den ausgesetzten Preis von 5000 M. dem Aftronomen Cuno Hoffmeister in Sonneberg für seine planmäßige Durchfor. schung von Feldern der Milchstraße als Ehrengabe überreichen werde.

Dann fand die Verleihung der Leibniz- Medaille statt, und zwar erhielt die goldene der Rundfunktommiffar Hans Brebom für Beim Unabhängigkeitsfest Tote und Hunderte von Berletzten seine wissenschaftlichen Arbeiten auf dem Gebiete des Funfwefens.

New Yort, 5. Jufi.

Durch das leichtfertige Umgehen mit Feuerwerk während der Unabhängigkeitsfeier find viele Menschen zu Schaden gekommen und große Berluste an Sachwerten ent­ftanden. In New York wurden zwei Personen getötet und 60 verlebt; in Milwautee beträgt die Anzahl der Ver­meldet; außerdem sind zahlreiche Brände verursacht worden. lehten 46. Auch aus anderen Städten werden ähnliche Zahlen ge­In Newark ( New Jersey ) wurde durch ein mit Dynamit gefülltes Rohr, das zwei Knaben zur Explosion brachten, das Pflaster eine Strede weit aufgeriffen. Der Luftdruck war so start, daß Vorüber. gehende zu Boden geworfen wurden.

Fernseh- Theater in Amerifa.

Bt.

Während in Deutschland die Bildübertragung noch in den ersten primitiven Anfängen stedt, denft man in Amerifa bereits an den beabsichtigt, in Gemeinschaft mit der Paramount mit einem Rapital Bau von Fernseh- Theatern. Die Radio- Corporation of America von 2 Millionen Dollar mehrere Theater bauen zu lassen, deren Brogramme von einer gemeinsamen Station gesendet werden sollen. Diese Theater werden die ersten sein, die sich der Erfindung des Fernsehens und der Bildübertragung bedienen.

-

dann war es aus. Baisse! Der Schmuggler

Der sogenannte Grenzschmuggel spielt heute, trotzdem sich Hunderttausende an ihm beteiligen, gegenüber dem Monopol- und Steuerhinterziehungsschmuggel eine verhältnismäßig unbedeutende Rolle, er ist aber ,, romantischer", ist nicht wie der Millionenschmuggel auf faft 51prozentiger Sicherheit aufgebaut, er bedient fich wohl neuer Mittel, geht aber noch alte Wege, da ist z. B. noch immer die Frau, die einige hundert Zigaretten an ihrem Busen verbirgt, da werden Salvarsan und andere Chemikalien noch immer auf dem bloßen Körper verborgen.

Wenden wir uns jedoch lieber dem technisch vollendeten Schmuggel zu. Vor einiger Zeit beschäftigte sich die polnische Polizei mit der Frage, auf welche Weise immer wieder die modernsten Seidenstoffe in Warschauer und Graudenzer Geschäften zu Preisen verkauft werden können, die es kaum glaublich erscheinen lassen, daß die Waren auf normalem Wege die deutsch - polnische Zollgrenze passiert haben. Indessen konnten die Kaufleute stets Einfuhrscheine vor­legen, die in prima Fälschungen ,, so gut wie echt" für einige Zlotys zu haben sind. Grund zum Einschreiten war somit nicht vorhanden, aber das Mißtrauen blieb. Bis es eines Tages der Polizei auffiel, daß in regelmäßigen ganz furzen Abständen auf den Warschauer und Graudenzer Bahnhöfen Särge mit im Auslande verstorbenen Polen eintrafen, die gewünscht hatten, im ruhmreich befreiten Bater­land zur letzten Ruhe geleitet zu werden. Die Polizei wahrte die Pietät und ließ die Särge uneröffnet abholen, eines Tages jedoch, als ein Mann sich laut Frachtbrief zwei Särge ausliefern ließ, folgte fie ihm heimlich und siehe da, die Leichenwagen fuhren nicht nach dem Kirchhof, sondern nach einer abseits der Stadt gelegenen Scheune. Die Polizei, die im ersten Moment meinte, es mit Leichenschändern zu tun zu haben, griff zu, und fand in den geöffneten Särgen, statt verstorbener polnischer Patrioten, Seide, nichts als Seide.- Infolge Gewichtsdifferenz hielt man zufällig einen von Oppeln nach Rattomitz laufenden Baggen Zementblocs an, zerschlug einen und stellte als Inhalt Sacharin fest. 3000 Kilo Sacharin hatte man in die Zementblocks hineingebaden. Daß auch Leibesvifitation und Baß versagen fönnen, bewies vor nicht allzu langer Zeit eine ,, Dame", die sich in angetrunkenem Zustande in einem Beuthener Lokal als Mann entpuppte. Unbehelligt war ,, Er" oder auch Sie" auf dem Baß einer Dame über die Grenze gekommen. Troß eingehender Leibesvifitation! Ein unglücklicher Zufall, seine Trunkenheit, die ein Einschreiten der Polizei notwendig machte, überlieferte ihn den Gerichten. Sehr beliebt ist der Autoschmuggel. Polen hat ein Tabatmonopol und recht mäßig schmedende Tabatwaren, um nun den polnischen Rauchern entgegenzukommen, bauten sich einige deut­sche Chauffeure, ohne Wissen ihrer Herren, in ihre Wagen einen doppelten Boden ein, auf dem sie einige Mille Zigaretten verftauten. Pferde und Lotterielose, Menschen und Kutirol, Chemikalien und Spiritus alles wird geschmuggelt. Chriftian Morgensterns Worte: Weil nicht sein tann, was nicht sein darf", ist längst unbeachtet. Heute tann man alles, selbst die geriebensten 3ollbeamien an der Rase herumführen.

"

-

-

-

Wie das so üblich ist.

Wer Zeit hat, wird den Pariser Temps" mit Genuß lesen. Ungeachtet seines Namens scheint die Zeit an ihm spurlos vorüber­gegangen zu fein. Es ist immer noch dieselbe aufgepluſterte, michtig­fuerische Langftiligkeit von ehemals, dieselbe falbungsvolle Jefuiterei, die unter dem Schein fachlicher Information die Tatsachen auf den Ropf stellt. Der Temps" ist immer noch das Blatt der ein­gebildeten und befizenden Klasse Frankreichs , das unter dem Mantel eines Buchstabenrepublikanertums reaktionär bis auf die Knochen ist.

Da mir der Arzt eine Kur auferlegt hat, habe ich Zeit genug, um zu, meiner Erheiterung den Temps" zu lesen. Das beste Wiz­blatt fann ihm nicht das Wasser reichen. So wird in der Nummer vom 19. Juni eine Doftorarbeit einer Engländerin über Eugen Sue

besprochen. Der Schreiber des Temps" fagt u. a. von Sue: Dieser Sozialist war mit einer Jahresrente von 80 000 Franken versehen; wie das so üblich ist."

Die Leser des Temps" fönnen aus dieser Feststellung die beruhigende Gewißheit schöpfen, daß 1. die Sozialisten in Frank­ reich nicht sehr zahlreich sein können und daher 2. teine Gefahr beruhigende Gewißheit schöpfen, daß 1. die Sozialisten in Frant. besteht, daß die im Schweiße des Angesichts der anderen erarbeiteten Vermögen Opfer der Sozialisierung werden.

Kopfschüttelnd und mißbilligend erzählt dann der Schreiber des" Temps", daß Eugen Sue die Amnestie Napoleons III. ver­schmäht hat, freiwillig ins Eril ging, mo er auch starb ,, das Kunst­stück vollbringend, schon vergessen zu sein und gleichzeitig noch gelesen zu werden."

Es kann natürlich nicht jeder schon vergessen sein bevor er noch geboren wird. Eugen Sue hatte zwar mehr Talent als der Schreiber des Temps", aber er ließ sich nicht taufen. Er war überdies ein Sozialist. Eigenschaften, die man ihm im Temps" auch 72 Jahre nach seinem Tode nicht vergibt. Wie das so üblich ist.

Eine 48er Ausstellung in Mannheim .

Im Schloß- Museum in Mannheim wird im Auguft eine Aus­stellung unter dem Titel„ Die politische Bewegung der Jahre 1848 bis 1849" gezeigt werden. Sie umfaßt politische Dokumente dieser Zeit sowie bildliche Darstellungen.

Eine berühmte Demosthenes - Statue für Kopenhagen erworben. Die sogenannte Knole- Statue des Demosthenes , eine Kopie des 3. vor christlichen Jahrhunderts nach dem griechischen Original, die durch ihre Ausführung und Erhaltung als das schönste Exemplar unter den Kopien dieses berühmten Kunstwertes erscheint, ist jetzt für einen nicht genannten Preis für die Ny Carlsberg- Glyptothet in Kopen­bagen erworben worden. Dieses an antiken Schätzen so reiche Mu feum erhält dadurch einen neuen foftbaren Zuwachs. Die Statue, die im 18. Jahrhundert von dem 3. Herzog von Dorset für 14 000 m. in Italien erworben wurde, befand sich bisher auf dem englischen Landsiz Knole. Demosthenes ist dargestellt, wie er sich eben anfchickt, wird nicht nur durch den Ausdruck des Gesichts, sondern auch durch die eine Rede zu halten, und die wundervolle Würde der ganzen Gestalt Ende erst mit den legten Tagen des Auguft. harmonischen Falten des Gewandes betont.

Die Große Berliner Kunffausstellung im Schloß Bellevue findet ihr

Der Schauspieler Paul Wegener , der sich zurzeit auf einer sehr erfolg

reichen Tournee in Südamerika befindet, ist im Quepe bei Temuco in Süd­chile vom Häuptling der Arancanas- Indianer zum Ehrenftammesmitglied ernannt worden.