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föeilage Sonnabend, 6. Juli 1929
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Die reichsten Millionäre veutjchlands Ein Überblick/ von Nuöolf Martin, früher Regierungsrat im Reichsamt ües Innern
Nachdruck, auch im AuZzug, verboien. An der Spitze der reichsten Millionäre Deutschlands   stehen heute, wie vor dem Kriege, die größten Magnaten und die größten Schwerindustriellen. Der Besitz an Grund und Boden in großem Ausmaße, in Sonderheit an Waid, sowie an Kohlen und Fabriken der Schwerindustrie mußte den Krieg und die Inflation am besten überstehen. Die reichste Person im Deutschen   Reiche ist der ehemalige Kaiser Wilhelm II.  , dessen Vermögen fast vollkommen in Grundbesitz im Deutschen  Reiche besteht. Er besitzt rund 300 900 Morgen, meist Wälder, und überaus wertvolle Schlösser und Parkanlagen, beispielsweise in Groß-Berlin und Potsdam  . In dem Vergleiche zwischen dem früheren Königshause und dem preußischen Staate vom 12. Oktober 192Z wurde ihm Schloß Babeisberg mit einem Park von 140 chektar 140 000 Quadratmeter abgetreten und zum Preise von 17 Millionen Mark in Ansatz gebracht, während der wirkliche W e r t zu 30 M. pro Quadratmeter sich heute schon auf 42 Millionen Mark bezfffert. Ein viel größeres Wertobjekt ist das ihm abgetretene Schloß Bellevue mit seinem ungeheurem Park am Tiergarten, welches nur mit 36 Millionen Mark in Ansatz gebracht wurde. Die gesamten Wertobjekte, die dem ehemaligen Kaiser herausgegeben wurden, bewertete der Vergleich mit 180 Millionen Mark. Sobald einmal später der gesamte Besitz des früheren Kaisers parzelliert und verkauft werden sollte, wird sich herausstellen, daß er mindestens einen Wert von 500 Millionen Mark hat. Der Grund hierfür liegt in dem Steigen der Preise der Forsten und des städtischen Bodens. Fürst Alberl von Thurn und Taxis in Regensburg   ist der zweite unter den reichsten Millionären Deutsch- lands und besitzt in Deutschland  , Oesterreich und Polen   zusammen rund 495 000 Morgen, aber sein städtischer oder an Städte un- mittelbar angrenzender Grundbesitz kann sich nicht entfernt an Wert mit dem des. früheren Kaisers messen. Durch die Folgen des Krieges ist der große Grundbesitz des Fürsten   zu Krotoschin  , in der ehemaligen Provinz Posen  , sowie in Böhmen   und Kroatien   erheblich entwertet, dagegen ist aber wiederum der Wert seiner Forsten in Bayern   und Württemberg   durch das starke Steigen der cholzpreise sehr gestiegen, so daß er auch heute noch 270 Millionen Mark be- sitzen dürfte wie vor dem Kriege im Jahre 1914. Aber der Fürst von Thurn und Taxis hat ebenso wie der frühere Kaiser die recht- liche Verpflichtung, zahlreichen Mitgliedern seiner Familie einengst andesgem st nTe�hJ.ljt zu gewÄhrem' fv lange sein Vermögen den Chaichster mneSiF'Mkommisses hat. An dritter Stell« ske�* Frau Bertha Krupp von Bohlen und Halbach  auf b«m Hügel bei Essen  (Ruhr), die heute ein vermögen von inindestens 200 Millionen Mark besitzen dürste, während sie vor dem Kriege im Jahre 1914 ein Vermögen von 320 Millionen Mark und ein Jahreseinkommen von 21 Millionen Mark hatte. Da die Firma Friedr. Krupp?l.-G. seit der Wiederherstellung der Währung nach Beendigung der Inflation trotz bedeutender wirtschaftlicher Fort- schritte als Familienbesitz noch keine Dividende ausgeschüttet Hot, vermehrt sich der Wert der Firma in sehr schnellem Tempo. An vierter Stelle steht Fritz Thyssen  in Mülheim   a. d. Ruhr und auf Schloß Landsberg bei Kettwig  
a. d. Ruhr, der Vorsitzende des Aufsichtsrats der Vereinigten Stahl- werke A.-G., ältester Sohn des erst nach dem Kriege verstorbenen Schwerindustriellen August Thyssen  . Fritz Thyssen   und sein jüngerer Bruder, Baron Heinrich von Thyssen-Bornemisza im Haag in Holland  , erhielten im Jahre 1926 bei der Begründung der Ver- einigten Stahlwerke A.-G. als Gegenwert für die eingebrachten Anlagen der Thyssengruppe 208 Millionen Mark Aktien der Ver- einigten Stahlwerke die damals mit 130 Proz. an der Berliner Börse   eingeführt wurden, vorübergehend auch 160 Proz. erreichten und heute etwa 104 Proz. stehen. Das Vermögen von Fritz Thysien ist aus 140 Millionen Mark und das seines jüngeren Bruders, des ungarischen Baron Heinrich, auf 60 Millionen Mark zu schätzen, wenn man erwägt, daß der Rest den übrigen Ge- schwistern zugefallen sein dürfte. An fünfter Stelle unter den reichsten Millionären steht Otto Wolfs, Hauptinhaber der Eisenhandlung Otto Wolfs in Köln  , der es zu einem vermögen von 130 Millionen Mark gebracht hat, während sein Teilhaber, der Geheime Regierungsrat Ottmar Strauß  , ein Vermögen von 70 Millionen Mark besitzen dürfte. Die Firma Otto Wolfs u. Co. besaß schon im Jahre 1921 ungefähr 40 Proz. des gesamten Aktienkapitals des Phönix, der im Jahre 1926 ebenso wie die Thyssen-Gruppe 208 Millionen Mark Aktien der vereinigten Stahlwerke A.-G. für sein Einbringen in die Vereinigten Stahl- werke erhielt. Und dabei befand sich damals weder die Phönix A.-G. noch die Thyssen-Gruppe in irgend welcher Geldverlegenheit, denn die Phönix A.-G. hatte soeben 20 880 495 M. und die Thyssen­gruppe 38 Millionen Mark bar von dem Reichskanzler bei Gelegen- heit der Entschädigung der Ruhrmagnaten ausgezahlt erhalten. Uebrigens ist Otto Wolfs u. Co. auch Hauptaktionär der Rheinischen Stahlwerke A.-G., die bei der Begründung der Bereinigten Stahl- werke A.-G. für.ihr« eingebrachten Anlagen 68 Millionen Mark bar erhielten. Der sechst« in der Rechenfolge der Millionäre ist Johann Fürst   zu hohenlohe-Oehringen, Herzog von Ujest, der seinem am 14. Mai 1926 verstorbenen Bruder Fürsten   Christian Kraft   im Besitz des Fideikommisies folgte und auf Schloß Oehringen in Württemberg   und in Slawentsitz in Ober- schlesien, Regierungsbezirk Oppeln  , seinen Wohnsitz hat. Das Ver- mögen des verstorbenen Fürsten Christian Kraft betrug im Jahre 1912 154 Millionen Mark bei einem Jahreseinkommen von 6,5 Mil- 'Ponen Mark, dessen Niedrigkeit auf der Pflicht der Apanagierung von Familienmitgliedern beruhte. Das vermögen des Fürsten Johann kann nicht niedriger als 125 Millionen Mark geschützt wer- den. Allein in Oberschlesien   besitzt er eine Fläche von rund 170 000 Morgen. Infolge der Entwicklung der Kohlen- und Zinkgewinnung aus seinem Grund und Boden stieg das Vermögen des verstorbenen Fürsten Christian von 45 Millionen Mark im Jahre 1895 auf 154 Millionen Mark im Jahre 1911. Der siebente dürste Fürst Maximilian Egon zu Fürsienberg in Donaueschingen   sein, der das Haupt des fürstlichen Gesamt- Hauses Fürstenberg   ist, und auch in Pürglitz   in Böhmen   sowie in Prag   und in Wien   sein Palais hat. Fürst Fürstenberg besitzt allein in Baden   mehr als 122 000 Morgen, darunter 100 000 Morgen Forst, ein Besitz, der von der Deutschen Bank bei einer Abschätzung
Der geschädigte Millionär Cin kalifornisches jlpropos Von Heinrich Hemmer Min Valley, die abgebrannte Millionärsstadt, was hatte es damit sür eine Bewandtnis? Ich entsinne mich, ich war zu einem Reeder hinausgeradelt, dessen Marmorpalast stand mitten im Walde, traf den Gewaltigen mit einem Schlauch in der Hand, seine Blumen sprengend, und als er sich auf meine unvermutete Anrede plötzlich umwandte, schoß mir der Wasserstrahl direkt ins Gesicht. Das war ein großes Glück sür mich! denn als ich nun in längerer Rede mein« Bitte vortrug, eine sehr unbescheidene Bitte(er sollt« mir auf einem seiner Frachtschiffe eine Passag« nach Pokohama kreditieren"), brummte er e i n Wort(allright) und kein Maß der Freud  « und des Dankes vermochten ihm ein zweites heraus- zulocken. Eine Passage: gut aber sich mil mir unterhalten, einem Radfahrer, das geht zu weit.. In den sechs Wochen bis zur Abreise lernte ich noch zwei weitere kalifornische Millionäre kennen. Ein deutschböhmischer Grundstuck- makler hielt auf der Landstrahe hinter Santa Barbara   an. wo ich nach amerikanischer Vagabundensitte wie ein Wegweiser einen Arm nach der Richtung ausgestreckt hielt, in der ich mitgenommen zu werden wünschte ich durfte, auf mein Deutsch hin, einsteigen und wurde bis Los Angeles   mitgenommen, wo dieser Mister Luis zahl- reiche Grundstück« in einem neuen Stadlviertel besitzt, mit schönen asphaltierten Straßen, Gas-, Wasser-, elektrischer Leitung, und allem, ollem, ausgenommen bloß eines: die Häuser. Bei einem dritten Millionär fand ich vorübergehende Beschält!- gung. Der Mann besitzt ein paar Kilometer vom anderen Ende der Stadt eine Orangenfarm. Es ist ein poetisches Handwerk: Orangenpflücken, aber zehn Stunden täglich ist des Guten zu viel. Morgens zog ich wie ein Dichter auf die Hochstraße von Glendora und kehrte abends wie ein Galeerensträfling zurück. Sieh dir den an," sagte einmal der Orangentönig zu seiner Tochter,das ist kein Arbeiter, sondern ein Gent, der sich ein« Reise nach Mexiko   zusammenpflllckt." Ich hätte einen Augenblick inne- halten, mich höflich verneigen und lächeln müssen. Aber es war am Nachmittag, wo schon der Rücken zu schmerzen beginnt und der Ausseher einen fest im Aug« behält, daß man ja nicht eine Minute verschnauft. Ich fiel über den Baum her, schor ihm wütend die Orangen ab, oben und unten, hinten und vorne, kehrte der Erbin den Rücken und ging zum, ich weih nicht wie viel Hunderisten Male,
nach dem Depot, den Sack navel-cranges(Nabel-Orangen) zu ent­leeren.(Sie haben oben ein nabelförmiges Gebilde, die großen, kernlosen, saftigen, aber nicht sonderlich aromatischen kalifornischen Orangen, als wären sie lebendig zur Welt gekommen.) Später kam wieder einmal der Nabelkönig mit seiner Millionen- tochter. Der Schnee der fernen Berge glitzerte in der Morgen- sonne und die Orangen glänzten wi« golden« Lampions im dunklen Laube: da lächelte ich selig, blickte nach dem jungen Fräulein hin und ließ die Orangen Orangen sein. Aber diesnial war der Farmer nicht gekommen, seiner Tochter ein Exemplar eines Gents zu zeigen, sondern betrachtete mich als Arbeiter auf meine Leistungsfähigkeit. Ich hatte dem Krösus   zwei Minuten Zeit-Lohn gestohlen. Er sprach ein Wort mit dem Aufseher, der nahm mich ins Bureau, zahlt« mich aus und gab mir den Laufpaß. Infolgedessen' mußte die Reife nach Mexiko   auf das äußerste eingeschränkt werden. Ich kam nur bis M e x i k a l i, gegenüber der kalifornischen Grenzstadt Calixico. Calixico ist trocken und in Mexikali ist jedes Haus«in Wirtshaus. Es ist der feuchteste Punkt der Erde. Auf der Straße stehen finsterblickende Männer mit großen hüten un- beweglich wie versteinerte Raubmörder. Nirgends aber sah ich eine Spur von dem feueraugigen Naturkind, das einem auf der Mexiko  - Reklame des Los Angeleser Touristenbureaus über den Zaun zu- lächelt und darunter ich die Worte las: ZVaiting kor z-ou.(Sie wartet schon auf Sie...") Nächsten Tags fuhr ich zurück nach dem goldenen Horn. Mill Valley   sah ich nicht wieder.
John D. Rockel eller. der Oelkönig, der am 8. Juli 90 Jahre alt wird, ist der reichste Mann der Welt, hier ist sein Lebenslauf: Am 8. Juli 1839 als Sohn eines Hausierers geboren. 1849 Besuch der Volksschule in Cleveland  . 1854 Pferdejung« und Holzhacker   auf einer Farm. 1855 Clerk in den Clevelander Docks, Wochengehalt 4 Dollar. 1856 ein Vormögen von 100 Dollar gespart. 1858 Teilhaber des Koinmissionsgeschäftes Clark und Rockefeller" in Cleveland  . 1859 erst« Petroleumgeschäfte. 1865 Vermögen von 10 000 Dollar. 1865 Gründer derStandard Oil Works" bei Cleveland  . 1868 kauft er die ersten Oelländereien. 1870 Vermögen 1 Million Dollar, Gründer derStandard Oil Company". 1872 Kampf mit den gmerikanischen Eisenbahnmagnaten, in dessen Verlauf er die Pennsylvania  -Linie erwirbt. 1875 Ver- mögen 5 Millionen Dollar. 1882 Standard Oil-Trust Be- Herrscher des Petroleum-Marktes. 1900 Vermögen 1 Milliarde Mark. 1909, 70. Geburtstag, Vermögen 2 Milliarden 800 Mil- Losen Mark.
etwa zwei Jahre vor dem Kriege auf etwas mehr als 94 Millionen Mark geschätzt wurde. Daneben hat Fürst Fürstenberg einen statt- lichen Grundbesitz in Württemberg  , sowie in Bayern   und in Böhmen  . Angesichts des Sleigens der Holzpreise im Schwarz- wald muß sein vermögen aus mindestens 120 vtillianen Mark ge- schätzt werden, auch wenn' man annimmt, daß der Wert seines Be- sitzes in Böhmen   erheblich durch die Zeitumstände gesunken ist. An achter Stelle steht Fürst Guidotto Henckel von Donnersmarck, Fideikommißherr auf Tarnowitz  -Neudeck, wohnhaft auf Schloß Neu- deck in Polen   sowie in Berlin  , ältester Sohn des verstorbenen ersten Fürsten von Donnersmarck  , der im Jahre 1914 ein Vermögen von 290 Millionen Mark und ein Einkommen von 14 Millionen Mark hatte. Auch Graf Kraft, der jüngere Bruder des Fürsten Guidotto. aus Schloß Repten bei Tarnowitz   ist durch den unglücklichen Aus- gang bes Krieges auf polnisches Gebiet geroten. Das vermögen des Fürsten Guidotto ist aus 115 Millionen Mark und das ver- mögen des Grafen Kraft von Henckel aus Repten ist aus 75 Mil- lionen Mark zu schätzen. Im Jahre 1910 betrug die durchschnittliche Förderung pro Tag auf den Gruben des Fürsten von Donnersmarck  in Oberschlesien   5700 Toimen Steinkohlen bei einer durchschnittlichen Arbeiterzahl von 4500 Mann. Neben dem Fürsten Pleß, dem Fürsten Hohenlohe und dem Grafen Hans Ullrich von Schaffgotsch  gehörte er zu den größten Kohlenproduzenten Schlesiens. Dank der Kohlenindustrie hat sich das Vermögen des Fürsten von Donners- morck trotz der Wertminderung seiner nach Polen   gefallenen Be­sitzung und seiner großen Bestände an Aktien während der In- flotion doch schnell wieder erholt, so daß das Vermögen der beiden Brüder zusammen 190 Millionen Mark beträgt und nur 100 Mil- lionen Mark hinter dem Höchststand des väterlichen Vermögens vor dem Krieg zurückbleibt. An neunter Stelle der Millionäre steht Hans Heinrich XV.  , Fürst von Pleß auf Schloß Fürstenstein, Regierungsbezirk Breslau  , mil einem ver- mögen von 110 Millionen Mark. Unmittelbar vor dem Kriege im Jahre 1912 betrug sein Vermögen 99 Millionen Mark und sein Jahreseinkommen 2 245 000 M., da sein Vennögen und Einkommen klar aus der amtlichen Statistik abzulesen war, indem er der höchst- besteuerte in dem Regierungsbezirk Breslau   war. Sein Vater, der herzog von Pleß, Hans Heinrich XI.  , starb am 14. August 1907 und hatte im Jahre 1895 ein Vermögen von 84 Millionen Mark und im Jahre 1905 ein Vermögen von 91 Millionen' Mark mit' 2.5 Mil- licnen Mark Einkommen deklariert. Der gegenwärtige Fürst Pleß verheiratete sich in London   am 8. Dezember 1891 mit M a r y West aus dem Haufe des Carls Delawarr. Aus' dieser El)« sind'drei Söhne hervorgegangen. Sein gesamter Grundbesitz umfaßt 204 000 Morgen, von denen der größte Teil, ungefähr 162 000 Morgen, in dem sogenannten Fürstentum Pleß in Oberschlesien   durch den Frieden zu Polen   gekommen ist. Der Fürst hat von sämtlichen jchlesischen Magnaten die größten Steinkohlen Vorräte unter der Erde. Im Jahre 1912 betrug seine Steinkohlenförderung 7272 Tonnen pro Tag und die Zahl seiner Kohlenorbeiter 9200. Der größere Teil der Steinkohlenförderung wurde im Molden- burger Bergland gewonnen, welches bei Deutsctstand geblieben ist, und der kleinere Teil im Fürstentum Pleß, welches polnisch ge- worden ist. Infolge der Steigens der holzpreise und der Stein- kohlen hat sich der Wert seiner Forsten und seiner Kohlengruben trotz des Ueberganges eines so großen Teiles seines Besitzes nach Polen   gesteigert. Der zehnte unter den reichsten Millionären Deutschlands   ist Prinz Friedrich von Preußen  in Berlin  , der älteste unverheiratete Sohn des verstorbenen Prinz- rsgenten von Braunschweig  , des Prinzen Albrecht. Sein Vermögen beträgt 105 Millionen Mark und besteht in der Hauptsache aus dem Nossou-Oranien-Niederländischen Fideikommiß in Schlesien   mit dem Schlosse Kamen,;, welches nahezu 84 000 Morgen und davon mehr als 54 000 Morgen Wald umfaßt. Der Vater des Prinzregenten, genannt Prinz Albrecht der Aeltere, Kommandeur des Kavallerie- torps in der Armee des Prinzen Friedrich Karl   in der Schlacht bei Königgrätz  , verheiratete sich am 14. September 1830 mit Marianne. Prinzessin der Niederlande, die mit dem Gelds ihrer Aussteuer die Herrschaften Seitenberg, Schnallen- siein und Kamenz   als Familienfideikommiß für ihre Nachkommen- schaft kaufte. Die Besitzungen des Prinzen Friedrich Heinrich   am Rhein   haben einen Wert von 3 Millionen Mark, sein Palais mit dem großen Park in Berlin   auf der Wilhelmstraße 102 hat einen Wert von mindestens 17 Millionen Mark unh sein Grundbesitz in Schlesien   einen Wert von mindestens 85 Millionen Mark. An elfter Stelle unter den reichsten Millionären steht ein« Dame, nämlich Frau Dr. Alfred Pagensiecher. geborene Irma Gräfin Adelmann von Adelmannsfelden zu Wies­ baden  . Sie ist das einzige Kind der am 24. Mai 1913. zu Wies- baden gestorbenen Frau Dr. R i ch a r d F l e i s ch e r. geborene Lucy Cockerill aus Aachen  . Die gleichfalls verstorbene Mutter der Frau Lucy Fleischer, geborene Cockerill, Thusnelda   verw. Heinrich Cockerill in Buttscheid ist eine geborene h a n i e l und war bis zu ihrem Tode Teilhaberin der Firma Franz haniel u. Co Schiffsreederei in Duisburg  . Der Schriftsteller Dr. med. b. c. Richard Fleischer   zu Wiesbaden  , früher Herausgeber der..Deutschen Revue", vertritt die Interessen seiner Stieftochter noch heute als Mitglied des Aufsichtsrats der Gewerkschaften Rheinpreußen und Neumühl am Niederrhein  , die bekanntlich zu den besten Stein- kohlengruben des Haniel  -Konzerns gehören. Das vermögen der Frau Irma Pagenstecher, zusammen mik dem vermögen, welches ihr Stiefvater nach dem Testament ihrer Mutter noch für sie verwaltet, ist aus 100 Millionen Mark zu schätzen. Gegenüber der letzten Auflage meinesJahrbuches der Mil­lionäre" unmittelbar vor dem Kriege 1914 ist eine wesentliche Ver­änderung des Vermögens der reichsten Millionäre und ihrer Reihen­folge nicht eingetreten.