nirgends aufgehoben sein. Nicht einmal den sogenannten ,, Maffen­fraß der öffentlichen Küchen brauchen sie zu essen: Das Heim hat eine eigene Küche, und es gibt auch einmal Obst zum Nachtisch und immer frisches Gemüse! Nur einen Nachteil hat das Heim: Nirgends steht ein Stückchen Garten zur Verfügung! Und die 3wangseingelieferten, die das Haus nicht jederzeit und ohne Be gleitung verlassen dürfen( die anderen sind nach Erledigung der Morgenarbeit völlig frei), tun den Beamtinnen so leid, daß sie öfter mit unseren Kindern", wie sie sagen, spazieren gehen.

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Es wird praktische Arbeit geleistet.

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Reine aber verläßt dieses Heim und dieses Haus eher, als bis ihr Hilfe geworden ist: Bis ihr nämlich Arbeit und Woh= nung besorgt, bis ihre Verhältnisse geordnet sind. Ist es rat­sam, so wird vielleicht für die Rückkehr zu Verwandten ge­forgt ist ein Mädchen frant, so wird sie ins Krankenhaus übergeführt und kehrt dann meist zu einer Erholungszeit ins Heim zurück, wenn fie nicht in ein auswärtiges Genesungsheim übergeführt wird. Nur der kann all die Arbeit, all die Hilfe, die in diefem Haus geleistet wird, richtig beurteilen, der weiß, wie noch vor fünf Jahren im Asyl die Sechzehnjährige, die von den Eltern her­ausgeworfen oder ausgerüdt" war, die stellungslose Hausangestellte und die Arbeiterin neben alkoholdunstenden, in stinkenden Lumpen gewidellen„ Kanalpennen" und Proffituierten niederfter Sorte liegen mußte. Man weiß, wie sich da niemand um Schicksal und Hilfe fümmerte, während hier fast die gesamte Rundschaft" mit den Pflegerinnen persönlich verbunden ist und es sich manchmal sogar ganz energisch verbittet, nicht als zur Familie gehörig behandelt zu werden. Besonders Schwester Magaretes Sorgenfinder, die ehemaligen Eingeschriebenen", legen viel Wert darauf, und als eine ewig randalierende Kundin mal von ihr als Fräulein S." energisch ermahnt wurde, fam fie in zwei Tagen reumütig wieder:... und det hat mir am meisten zur Besinnung jebracht, det Sie Fräulein" jesacht haben! Det mar doch zu viel wo Sie sonst immer Ajahte zu mir jagen!" Denn mehr noch als Obdach und Essenmarken fuchen die Menschen hier ein wenig Wärme, ein wenig menschliches Berstehen. Alle sind ja halb und ganz Entwurzelte, und es bedarf nur einer gewissen Liebe, Wärme und wahrhaftiger Pflege, um sie wieder im Leben Wurzel faffen zu lassen. Nicht umsonst sind die Fenster im Pflegeheim im vierten Stock ohne Riegel und lassen sich nur mit einem Schlüssel öffnen: Manche wollte hier schon aus dem unbarmherzigen Leben desertieren...

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Menschen, die in Gefahr waren, asozial und antisozial zu wer­den, gliedert das Heim in die Gesellschaft wieder ein. Was aber hier geleistet wurde, ist in der Hauptsache Arbeit der sozial. demokratischen Vertreter in der Kommunalverwaltung. Wenn wir im Herbst an die Urne treten, um Berlins Stadtverordnete zu wählen, werden wir uns auch dieser Leistung erinnern müssen, die von einem bürgerlichen Magistrat niemals vollbracht worden roare. Es ist und bleibt die Parole: Wählt im Herbst sozial demokratisch!

R. E.

Berliner , gebt Quartiere! Aufruf des Reichsbanners für die Bundesverfassungsfeier. Der Ehrenausschuß, der sich die Förderung der am 10. und 11. August in Berlin stattfindenden Bundesverfas.

Fest der Hunderttausend in Wien .

Freunde aus Schweden und Dänemark find zuvor in Berlin .

Wien wird vom 12. bis 14. Juli ein einzig-| zutragen, daß Wien ein sozialistisches Fest der Hunderttausend artiges Fest erleben: Das zweite Juter feiern fann. nationale Sozialistische Jugendtref fen. Einzigartig ist dieses Treffen wegen der Zu­sammensetzung seiner Teilnehmer und wegen seiner Veranstaltungen.

Neben zahlreichen fünstlerischen und politischen Einzelveranstal tungen wird das internationale Jugendtreffen drei Massen veranstaltungen bringen, die Eröffnungsfeier auf dem Heldens plaz am Freitagmorgen, die internationale Abendfeier mit an Die arbeitende Jugend aus den meisten europäischen und aus fchließendem Faceízug der Jugend am Sonnabendabend, eine große cinigen außer europäischen Ländern fommt an diesen Tagen politische Rundgebung vor dem Rathaus am Sonntagmittag. Auf in Wien zusammen, um ein gewaltiges Zeugnis dafür abzulegen, dieser Kundgebung werden Friedrich Adler , Sekretär der Sozia daß die Jugend aller Länder zur sozialistischen Inter. liftischen Arbeiter- Internationale, Walter Citrine , Vorsitzender Inter - listischen nationale steht. An der Spike der ausländischen Delegationen des Internationalen Gewerkschaftsbundes, Reden halten. Außer auf dem Wiener Jugendtag marschiert Deutschland . 12 000 Mit dem werden sprechen Otto Bauer für die österreichische Sozial glieder des Verbandes der Sozialistischen Arbeiterjugend Deutsch demokratie und Karl Heinz für die Sozialistische Jugend- Inters lands fahren nach Wien . 2500 tschechische, polnische und deutsche nationale und für die österreichische Arbeiterjugend. Jugendliche aus der tschechoslowakischen Republit werden in Wien anwesend sein.

Am Sonntag, dem 7. Juli, fahren 520 Holländer mit einem Sonderzug von Utrecht ab, um am Wiener Jugendtreffen teil­zunehmen. Am Mittwochmorgen um 9 Uhr treffefn 330 Mitglieder des schwedischen sozialdemokratischen Jugendverbandes auf dem Stettiner Bahnhof zu kurzer Raft in der Reichshauptstadt ein, um dann mittags weiterzufahren nach Wien . Die dänischen Teilnehmer am Wiener Jugendtreffen fommen am Mittwochabend in Berlin an. In der Mittwochnacht fährt die Berliner Sozialistische Arbeiter jugend mit zwei Sonderzügen nach Bien. Bolen hat 800, 23 uI­garien 70, Rumänien , Jugoslawien , Ungarn haben je 50, Palästina 30, die Schweiz 90, Belgien 50 Teilnehmer je 50, Palästina 30, die Schweiz 90, Belgien 50 Teilnehmer gemeldet. England, Frankreich , Spanien , Lettland , Finnland und Die Nordamerika tommen mit fleineren Delegationen. italienischen und russischen Jungarbeiter werden ihre roten Sozialistenfahnen im roten Bien flattern laffen tönnen, die fie in ihrer faschistischen oder bolschewistischen Heimat unter brutaler Gewalt einrollen und versteden mußten.

An der

Mit dem Massengesang der Internationale wird diese Kund gebung ihren Abschluß finden, der sich ein gewaltiger Fest zug der Jugendinternationale anschließt. Spize dieses Feftzuges werden drei Ehrenfahnen des internationalen Proletariats getragen werden! Die Fahne der Internationale, die der Wiener Arbeiterschaft im Jahre 1924 überreicht wurde, die Fahne der Jugend- Internationale, die im Jahre 1926 der Sozialistischen Jugend- Internationale in Amsterdam von der holländischen Arbeiterjugend gewidmet wurde, und eine neue Fahne, die dem Verband der Sozialistischen Arbeiterjugend Desterreichs auf dem Jugendtreffen von der Jugend- Inter­nationale feierlich überreicht werden wird.

Alles in allem: das Fest der Hunderttausend in Wien wird nicht nur ein Fest der arbeitenden Jugend, sondern auch ein Tag der Arbeiterschaft gesamten internationalen

werden.

Jugend und Zeit.

Wien , 6. Juli. ( Eigenbericht.)

Als Auftakt zu dem internationalen Jugendtreffen wurde am Sonnabend die Ausstellung Jugend und Zeit" von Bürger­meister Seit eröffnet.

20 95

Auf dem Wiener Jugendtag wird als besondere Gruppe die Internationale Sozialistische Studenten födera tion auftreten. Hier stellen nicht nur die österreichischen Studenten und Mittelschüler, sondern auch Deutschland , Frankreich , England Sie umfaßt Delgemälde, Aquarelle und Holzschnitte von Mafas und Bulgarien starte Gruppen. Diese Teilnahme sozialistischer reel, die den Arbeiter bei der Arbeit und bei seinen Freuden dar­Studenten am internationalen Treffen der Arbeiterjugend zeigt, wie stellen. Ferner find auch einige Darstellungen von George Groß eng das Bündnis zwischen Hand und Kopfarbeit fowie Nachbildungen von Fresten, die der Maler Diego Risera in der jungen sozialistischen Generation geworden ist. Zu all diesen gemalt hat, ausgestellt. Eine zweite Abteilung enthält statisti* Grappen tommt die Wiener und die österreichische Arbeiter- sches Material in bildhafter Form, das Darstellungen des jugend mit rund 20 000 Burschen und Mädchen, dann die öfter reichische Gewerkschaftsjugend und die Wiener Arbeiter sportjugend. Weiter wird die Wiener Arbeiterschaft zu Taufenden an dem Jugendtreffen teilnehmen. Sie wird ihre inter­nationale Solidarität beweisen durch Bereitstellung von Quartieren, und sie wird überall dabei sein, wo während des Jugendtreffens Aufmärsche, Kundgebungen und Feiern stattfinden, um dazu bei­

und Frauen Berlins , anerkannte wieviel

Krieges bringt, aus denen man vor allem auch die Opfer des Krieges ersehen fann. Zahlreiche Tafeln stellen die sozialpolitische Tätigkeit der Gemeinde Wien sowie den Aufstieg der sozia liftifchen Organisationen, besonders der Jugendorganisationen dar. Am Montag früh trifft bereits der erste Sonderzug aus Sol land ein, mit dem 520 holländische Jugendgenossen

tommen.

fungsfeier des Reichsbanners zur Aufgabe gefetzt hat, freundlichkeit. Leift uns mit, mjepiel, Stameraben aus dem Reich Neuer Dauerflug- Weltreford.

mendet sich mit einem Aufruf an die republikanische Bevölkerung Berlins , in dem er an die Gastfreundschaft der Berliner appelliert. Der Aufruf trägt folgende Unterschriften: Preußischer Ministerpräsident Dr. Braun, Frau Louise Ebert , die Führer der Gewerkschaften, Theodor Leipart und Peter Graßmann, Vorsitzender des AFA- Bundes Aufhäuser, Oberbürgermeister BöB, Reichsminister Wirth und Dietrich, Reichstagspräsident Höbe, preußischer Minister Höpfer- Aschoff und Dr. h. c. Hirtsiefer, Chefredakteur Friedrich Stampfer , M. d. R., Führer des GdA. Gustav Schneider, die Reichstagsabgeordneten Prof. Georg Bernhard , Dr. Hermann Fischer, Dr. Heinrich Krone , Ernst Lemmer , Ostar Meyer, Polizeipräsident 3örgiebel. Der Aufruf hat folgenden Wortlaut;

., Sundertfünfzigtausend Reichsbannerkameraden werden zum Berfassungstage die Reise nach Berlin antreten. Sie eilen herbei, um in der Reichshauptstadt, inmitten einer Bevölkerung von vier Millionen, dem Boltsstaat Treue zu schwören, dessen Fundament 1919 in Weimar gelegt wurde. Die vielen Zehntausende, die zu uns fommen, werden nach ihrer Rückkehr berichten und erzählen, was sie in Berlin sahen und wie sie von den Berlinern aufgenommen

wurden.

Darum rüstet euch, ihr Berliner Männer und Frauen, für den Empfang der republikanischen Kriegsteilnehmer und der republika nischen Jugend. Denkt an die herzlichen Empfänge und an die opferwillige Gastfreundschaft, die gerade den Berlinern bei den gewaltigen Rundgebungen des Reichsbanners in Magdeburg , Ham­ burg , Leipzig , Nürnberg , Frankfurt und Wien bereitet wurden. Jezt hat die Berliner Bevölkerung Gelegenheit, es denen im Reich zu danken. Sie darf nicht dulden, daß die auswärtigen Gäste in unbequemen Maffenquartieren untergebracht werden müssen. Auch im kleinen Haushalt wird Platz für einen auswärtigen Kameraden und Republikaner sein. Wenn Magdeburg , Hamburg und all die anderen Städte an die hunderttausend Mann unter­bringen konnten, muß es Berlins Ehrenpflicht sein, alle aus dem Reich kommenden Reichsbannerkameraden in Privatquartieren auf­zunehmen.

ihr bei euch unterbringen tönnt. Aber: Entschließt euch bald! Die Zeit eilt und die Kameraden im Reich müssen die Gewißheit haben, daß sie bei uns will tommene Aufnahme finden."

Zuschriften find an die Geschäftsstelle des Reichsbanners Schwarz- Rot- Gold, Berfin S. 14, Sebastianstr. 37/38, zu richten.

500 Mart Belohnung.

belt

Wieder ein Gittlichkeitsattentat. Noch ist das schwere Sittlichkeitsverbrechen der 13jährigen Schülerin in der Jungfernheide nicht aufgeflärt, als schon wieder die Nachricht von einem ähnlichen Bor­fall einläuft, der sich gestern nachmittag in Tegel ereignete.

Eine 13jährige Schülerin wurde dort auf dem Laubenland ihrer Eltern von einem etwa 25jährigen Manne überfallen und mißbraucht. Der Unhold schwang sich dann auf sein Rad und enttam. Ob der Mann mit dem Täter aus der Jungfernheide identisch ist, erscheint nach der Personalbeschreibung ziemlich ausgeschlossen.

Zu dem Verbrechen in der Jungfernheide wird noch mitgeteilt, daß sich im Laufe des Tages ein Mann gemeldet hat, der die beiden Kinder und den falschen Förster gesehen hat. Wie gut die Maske des Verbrechers war, geht auch daraus hervor, daß der Zeuge ihn ebenfalls für einen wirtlichen Beamten hielt, und deshalb dem Vorfall keine besondere Bedeutung beilegte. Der falsche Förster ist etwa 50 Jahre alt, 1,75 bis 1,80 Meter groß, hat ziemlich kahlen Kopf, das Sa ar war nur spärlich und schon er graut. Er trug eine graugrünliche Litewka, vielleicht mit Achsel­stücken, und lange Hofe. Außer für einen Förster fonnte man ihn feiner Kleidung nach auch für einen Justizwachtmeister oder Ge­fängnisbeamten halten. Er führte ein unmodernes Fahrrad mit hohem schwarzen Rahmen mit sich. Für die Ermittlung und Er­greifung dieses Verbrechers hat die Kriminalpolizei eine Beloh­nung von 500 Mart ausgefeßt.

175 Stunden in der Luft.

"

Der von den Fliegern Roh Mitchell und Newcomb auf dem Flugzeug. , City of Cleveland" aufgestellte neue Weltrekord bezieht sich auf Dauerflug mit Brennstoffübernahme in der Luft. Die Flieger blieben 174 Stunden 59 Sekunden in der Lufte Der bisherige Rekord betrug 172 Stunden 32 Minuten.

Keine Mieteerhöhung in Berlin .

Das Nachrichtenamt des Magistrats äußert sich zu Presse meldungen, nach denen damit zu rechnen ist, daß wegen der Herauf­jehung bestimmter öffentlicher Abgaben in einzelnen preußischen Gemeinden die gefeßliche Miete etwas erhöht wird. Für Berlin fommt dies, betont das Nachrichtenamt, nicht in Frage. Hier wird vielmehr infolge der Herabfehung der Straßenreinigungs beiträge die gefehliche Miete mit wirtung vom 1. August ab um Prozent herabgefeht. Bon diesem Zeitpunkt ab find daher in Berlin 120% oder, wenn der Mieter die Schönheitsreparaturen übernommen hat, 116% Prozent der reinen Friedensmiete" als gesehliche Miete zu zahlen. Der Vermieter ist berechtigt, den Gemeindezuschlag zur staatlichen Grundvermögens­steuer in bisheriger Höhe auf die Mieter umzulegen.

Der Köpenider Schloßpart ist auf Veranlassung des Bezirksamts für die Bevölkerung geöffnet. Die bequem gelegene und schöne Schloßinsel ist eine ideale Erholungsstätte, besonders für ältere, erholungsbedürftige Einwohner. Von dem Recht der Be­nutzung sollte jeder den ausgiebigften Gebrauch machen. Für Schaffung weiterer Sitzgelegenheit wird das Bezirksamt Sorge tragen. Der Part ist Montags, Dienstags, Donnerstags und Frei­tags von 8-20 Uhr bzw. bis zum Eintritt der Dunkelheit, und Mittwochs und Sonnabends von 8-1 Uhr geöffnet. Sonntags ist der Part geschloffen.

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