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(14. Fortsetzung.) Man hörte nichts mehr als in Abständen ein Knacken, wie wenn einer über das Dach schritt. Das war der Schnee, der zu schmelzen begann. Meine kleine Marie, ich will dir alles sagen. Ich kann nicht inehr hier bleiben...(sie wartete einen Augenblick), nein, ich mag nicht hier bleiben, und auch deinetwegen. Ich habe an unser kleines Haus oben auf dem Berge gedacht. Wir werden dort ganz allein, ganz nur für uns sein: aber wenn ich bei dir bin, dann fühle ich mich niemals allein.. Und ich nicht weniger, Mutter." oersetzte die kleine Marie. Adel  « küßte sie lange. Es scheint, daß sie ihre Lippen nicht mehr trennen können. Und immer dieses Geräusch das sich vom Dache her oernehmen ließ, wenn ein Haufen Schnee rasch niederkollerte. Unvermutet fragte die klein« Mari«:Und der Dater... wird er kommen?" O, ja," sagte Adele,er wird kommen." Und wann denn wird er kommen?" Noch nicht," oersetzte Adele,weil er eine große Reise macht. Aber bestimmt: er wird kommen." Sie senkte den Kopf. Nur mit Mühe drängte sie die Tränen zurück. Aber es galt topfer sein. Man mußte sogar fröhlich scheinen: und das ist das schwierigste und das härteste. Nach dem Verschwinden ihres Gatten war es so gekommen. Die Straße war vollständig auf sie zurückgefallen und auch an ihr hatte man sich gerächt. Man sprach zu ihr:Hast du keine Nach- richt von deinem Mann, dem Dieb?" Diele Leute grüßten sie nicht mehr. Und andere wiederum, im Gegenteil, nahmen ihr gegenüber im Sprechen eine geheuchelte Miene des Mitleids an, und toten ihr noch weher als die anderen. Sie hatte bald eingesehen, daß sie es nicht mehr da aushalten konnte. Aber es gibt für das Herz keine völlige Einsamkeit, hat es sich einmal hingegeben. Etwas fehlt wohl, aber die Liebe füllt aas. Sie macht die Zerstörungen wieder gut, und sie füllt leere Stellen aus, wie sie entstehen. Guter Mut kam über sie für eine Zeit, weil sie ihr Schicksal mutig trug.- Sie hatten in kürzester Frist ihre Vorbereitungen für die Ab- reif« getroffen. Am anderen Morgen, bei Tagesanbruch, wartete das Maultier vor der Türe. In einem Sack aus grauer Leinwand steckten ihre Lebensmittel, in einem zweiten Sock   die Kleider. Auf den Packsattel, die Füße in die Luft, banden sie den Kochtopf, und dann schlössen sie mit dem Schlüssel die Türe ab. Ein wenig aber muß man doch noch unser Haus anschauen: Gott weiß, wann wir wieder hierher zurückkehren. Adele hatte Tränen in den Augen. Marie sagte:Weine nicht, Mutter." Adele zog ihr Taschentuch heraus, dann ergriff sie das Maul- tier am Zügel. Und Marie führte die Ziege. Gut die Hälfte des Dorfes hatten sie zu durchqueren. Niemand begegnete ihnen. Und es war doch die Zeit, wo die Leute ihre Häuser oerlassen, um frische Luft zu atmen. Aber an diesem Morgen war niemand draußen. Sie schritten unbehelligt davon. Bald hatten sie die Felder erreicht. Der Weg begann zu steigen. Vor ihnen er- hoben sich Waldungen. Das Maultier schritt vorsichtig mit seinem Sattel zwischen von Schnee weiß gepuderten Hecken hin, aus denen von Zeit zu Zeit seltsame große Vögel mit roten Köpfen aus- flogen. Der Fremde bezog Wohnung im Wirtshaus, das Simon, seine Frau und die ganze Familie in großer Elle verlassen hatten. Das Gasthaus umfaßte vier Räume. Dazu kam die Trink- stube, eine geräumige Küche und ein gut gefüllter Keller. Man begriff Criblet nur zu gut. Das Trinken kam ihn jetzt nicht teuer, das Schlafen kaum höher, das Essen nicht kostspieliger zu stehen. Ihm standen zur Verfügung zwei oder drei Kisten mit Makkaroni, ein Sack Reis, ein Faß Heringe. Würste und Schinken hingen in Meng« im Kamin. Und er hatte auch einen Gang in den Keller gemacht und die Fässer eines noch dem anderen beklopft. Er schien beruhigt. Sie führten ein herrliches Leben, sie waren vorläufig nur drei: der Fremde, Lhote und er, und das ging ganz gut. Der Fremde schien völlig zufrieden, Lhote sprach äußerst wenig, und Criblet trieb. was er am liebsten mochte. Er stieg mit seinem teeren Liter in den Keller, init dem gefüllten tauchte er wieder auf. Er machte es sich an einem der Tische am Fenster bequem. Zehn bis zwölf Gläser machen ihm noch lange nicht bange. Wie in einer jener Spieidofen, in die man einen Batzen hineinwirst, um Musik herauszubekommen, knockte bei ihm eine Fed«r, sobald er das so und sovielte Glas ge° leert halte, und er begann ein Lied, das hatte gut fünfundzwanzig Strophen, und die sang er alle durch und wackelte dazu mit dem Kopf. Darauf rührte er sich stundenlang nicht wieder, ausgenommen den Kopf und zum Becherlupf den Arm. und das war ihm die an- genehmste Bewegung. ÜBoHrHaftig, das war ein herrliches Leben. Die Ankunft Elinches verdarb ein wenig die geruhige Loge der Dinge. Denn Clinche   war der erste von den Dörflern, die dann nach- einander kamen. Er erschien eines Abends, und man hieß ihn eintreten. Er sagte:Meine Frau macht mir das Leben unerträglich. Ich habe versucht, sie zu bessern. Alles hat nichts genützt, sie ist wie ver- riegelt. Und da sagt« ich ihr einfach, daß ich das Fell» räume." Und mit Befriedigung die Luft einatmend:Es ist doch besser bei euch. Wenn die Herren gestatten.. Der Fremd« sagte nur: Dlatz ist vorhanden." Und Clinche machte es sich bequem, und so war er der vierte, und hotte es nicht zu bereuen. Denn man merkte wohl, daß von nun an der Fremde alles tun würde, zu was ihn die Luft trieb. Die Dorfftraßen waren auf ein- mal verlasien: es war schrecklich, kein sterblich Wesen ließ sich dar- auf erblicken. Man verließ sein Heim nicht mehr, ohne sich versichert zu haben, daß der Fremde nicht sichtbar sei. Erblickte man ihn zu- fällig, schlüpfte man rasch in sein Mausloch zurück. Glücklicherweise
verließ er höchst sellen das Gasthaus. Und da hatte man doch Zeit, bis in den Stall zu eilen oder bis an den Brunnen, ober nicht weiter. Und im Lausschritt kehrte man zurück, und den ganzen Tag blieben die Türen oerrammelt, weil man sich sagte:Vielleicht würde er sich auch bei uns eiirnisten, wie er es bei Simon getan hat." Eine erstaunliche Lebensweise hob an, nie hatte man etwas Aehnliches gesehen: ein Leben im Verborgenen, ein halbes Hin- fristen. Und niemand wußte es sich zu erklären. Furcht lastete auf allen, und etwas wie Lähmung. Selbst die Rauchfahnen auf den Dächern schienen weniger beschwingt als sonst, und sie schleppten sich mühsam über die Dachseiten mit den mächtigen Schiefern, als wagten sie den Flug nicht mehr. Ein Langsamerwerden drang in jedes Ding, und schon kündigten sich schreckliche Krankheiten an, von denen eine.zuerst dos Vieh heimsuchte. Den Kühen wurden die Euter mürbe, und zog man an den Zitzen, dann blieben sie einem in den Händen. Und da sie gleichwohl fortwährend Milch hatten und man sie nicht mehr melken tonnte, litten sie furchtbare Schmerzen und hörten nicht mehr auf mit Muhen und brüllten einander zu von Stall zu Stall. Aber was am meisten überrascht«: nicht olle waren gleicher- maßen heimgesucht. Es war wie eine verkehrte Gerechtigkeit: je ehrenhafter sich einer sonst betrug, desto strenger wurde er bestraft. Und da, wo die schlechten Leidenschaften herrschten: Neid, Geiz, Trägheit, Trunksucht diese Häuser blieben verschont. Ihr wißt, wie der Würgeengel am Passahtag durch die Gassen der Juden schritt. Einige Türen waren mit Blut gezeichnet, andere nicht. Es gab Ställe, in denen all« Tiere zugrunde gingen. Und es gab solche, in denen kein einziges getroffen war. Die alt« Marguerite hatte ihr« beiden Ziegen verloren: sie hatte nichts mehr zu essen. Sie hatte den Versuch gemacht, ihren Sohn aufzusuchen, und von neuem hatte er sie zurückgewiesen. Und wieder hatte er ihr gesagt:Geht weg, ich kenne Euch nicht mehr." Und gleichermaßen taten auch die Dorfbewohner, wenn sie sich an sie wandte. Sie wiesen sie zurück und riefen:Warum seid Ihr nicht gleich anfangs zu uns gekommen?" Sie ging heim und setzte sich vor ihr Feuer, das verlosch. Und sie merkte, daß alles für sie zu Ende ging. Sie stand auf und nahm
einen alten Schal aus Ihrem Schrank, verhüllte sich damit den Kopf und oerließ das Haus. Es schneite. Sie schlug westliche Richtung ein, wo es vor dem Dorfe eine Steingrube gab. Da endete jeder gebahnte Weg. Sie wußte kaum mehr, was sie beginnen sollte. Man sah, daß sie schwankte und im ungewissen war, sollte sie weiter gehen oder zurückkehren. Und sie stand still, ganz klein und winzig unter den Flocken, die jielen. Endlich faßte sie einen Entschluß. Mutz ich denn nicht olles versuchen, da ich ja meinen Sohn habe, vielleicht wird mir Glück beschert? Noch einmal versuchen, sagt man sich: dann erst wird inan gewahr, was einem in Wahrheit zu beginnen übrig bleibt. Und so wandte sie sich denn wieder dem Dorfe zu. Es begann Abend zu werden. Sie horchte: im Wirtshaus wurde gesungen. Si« hob die Augen und schaute zu den Fenstern, empor. Sie sah, daß die Läden gc- schlössen waren. Sie näherte sich der Tür und rüttelte an ihr mit beiden Händen: der Schlüssel war umgedreht und stak im Schlosse. Si« flüsterte:Ich werde gleichwohl rufen." Sie rief. Man gab keine Antwort. Sie rief zum zweitenmal und wieder erhielt sie keine Antwort. Da schüttelte sie den Kopf. Ohne Zweifel: es sehnte sich niemand nach ihr. Sie schritt durch das Dorf zurück. Niemand war auf den Gassen. Einige, die vorbei- gingen, beschleunigten ihren Schritt noch mehr, wollte si« sie an- holten. Auch da hatte kein Wesen Verlangen nach ihr. Sie hörte das Knarren, wie die letzten Riegel vorgeschoben wurden. Si« dachte an ihren Herd, der erloschen, und an ihr Brotkörbchen, das leer war. Sie schlug wieder den alten Weg ein. Und betrat die Steingrube, durchschritt sie und dann kam der Kiefernwald. Entschlossen stapfte sie durch den Schnee weiter. Sie überlegte:Ich werde so lang« gehen, wie ich kann. Wenn ich nicht mehr kann, dann werde ich am Ziele sein." Es war völlig Nacht geworden. Sie stieß an die Baumstämme an. Sie glitt hin und wieder aus und stürzte öfters. Aber was macht das, ob ich falle oder nicht, ob ich langsam gehe oder rajch? An den Ort, wohin ich mich begebe, führen alle Wege, und alle Wege, die da hinführen, sind gut. Eine große Gleichgültigkeit senkt« sich nach und nach in sie nieder. Nur ein« Angelegenheit beschäftigte sie noch. Sie sagte sich: Warum hat er mich geheilt, wenn es so kommen mußte?" Und sie wiederholte:Mein Gott, warum hat er mich gesund gemacht?" Und noch lange schritt sie so weiter. Aber der Abhang wurde abschüssiger und schroffer, der Schnee fiel dichter und dichter, die Nacht ward dunkler und dunkler und die Kälte heftiger und heftiger. Ihre Füße begannen den Dienst zu versagen, ihr Kops war ganz dumpf, es schien ihr, daß sie den Wald verlassen hätte: aber sie wußte es nicht genau. Sie tat den ersten falschen Schritt, dann den zweiten: in diesem Augenblick er- hob sich zu ihrer Rechten etwas wie eine Böschung. Sie sagte sich: Lieber hier, als anderswo." Sie braucht« sich mir seitwärts an die Böschung gleiten zu lassen und sie vermeinte, in etwas Weiches einzusinken. Wie die ganz kleinen Kindlein in ihren Wiegen hob sie die Knie hoch, schlang Füße und Hände ineinander und barg den Kopf an die Schulter.(Fortsetzung folgt.)
WAS DER TAG BRINGT. iniiiniimimmmmmmiinmimnmiinmiinnimiiimmmimmmmmimniiiiiminnmiwmiiMimimnwiimninmiiiiiiminiiiiiiinmniiminmuiUHiuimimimmminmimiiiu
H. O. Wells der sich bislang stets geweigert hat, einen Bortrag im Rundfunk zu halten, sofern sein Manuskript eine Zensur zu passieren hätte, wird am 10. Juli im englischen Rundfunk überWeltfrieden" sprechen. Die englische Radiozensur hat ihm das Zugeständnis gemacht, sein Manuskript vorher nicht zu zensieren. Bekanntlich hat auch G. B. Shaw es bisher wegen der Zensur abgelehnt, im Rundfunk zu sprechen. Londons   Einwohnerzahl. Nachdem schon bei der letzten Volkszählung festgestellt worden war, daß sich die Einwohnerzahl Groß-Londons der achten Million, mit 7 805 870 Einwohnern näherte, ist nunmehr die acht« Million überschritten worden. Diese Vermehrung entspringt keiner Ein- gemeindung, sondern einem natürlichen Zuwachs, wie er in den Iahren 1S21 bis 1926 um 4,4 Proz. zu verzeichnen war. Gruner Schnee. Eine sehr interessante Naturerscheinung können Polarforscher oft am Südpol   beobachten. Der Schnee sieht dort nämlich sehr häufig nicht weiß aus, sondern grün, rötlich, grünbraun und phospho» reszierend, obwohl keine äußeren Einwirkungen in der Luft oder am Himmel feststellbar sind. Wir haben es hier also tatsächlich mit farbigem Schnee zu tun. Er entsteht dadurch, daß sich in dem von der Salzslut durchnäßten und später getrockneten Schnee kleine Algen befinden, die man nur mit dem Mikroskop erkennen kann und die leuchten, wenn der Schnee eine Temperatur von etwa Minus 10 und die Luft von Minus 33 Grad Celsius hat. Der erste, der dies« merkwürdig« Naturerscheinung beobachtete, war der uns leider viel zu früh durch den Tod entrissene Entdecker des Südpols, Roald Amundsen  . Er sagte darüber, daß das Licht, das der farbige Schnee ausströmte, mitunter so stark war, daß er und seine Gefährten zeitweise in einer Mischung aus Schnee und Flammen zu gehen schienen. Ein Matrose fürchtete sogar allen Ernstes, daß seine Kleider und Schuhe von den scheinbar herumsprllhenden Flammen verbrannt werden könnten, woraus man sich ungefähr vorstellen kann, wie intensiv der farbige Schnee auf den Menschen unter Um- ständen wirken kan. Obligatorische Erholung. Der faschistische Parteisekretär hat an die Prooinzialsekretäre «in Rundschreiben erlassen, in dein es heißt:Diele unserer Kam«- raden bleiben in der Zeit des Militärdienstes dem Leben und der Organisation der Partei fremd, und das häufig deshalb, weil sie keinen obligatortschen Ott haben, wo sie zusammenkommen. Bei der Entwicklung unserer Patteitättgkeit muß es«in leichtes sein, diesem Umstand abzuhelfen usw." Di« armen Teufel sind beim Milttär noch nicht genug gebunden. Sie müssen noch«inen Ott haben, wo sie verpflichtet sind, in ihren kargen freien Stunden zu- sammenzukommen. Und dann soll man das faschistisch« Italien   nicht ein Gefängnis nennen! Kino nach Geschlechtern getrennt. Ein ganz verwegener Mann kam auf die Idee, in dem kleinen Städtchen Rürphen in der holländischen Provinz Nordbrabant   ein Lichtspielhaus zu eröffnen. Der Gemeinderat bewilligte zwar das Gesuch, aber nur unter der Bedingung, daß die Besucher nach Ge- schlechter» getrennt sitzen müßten. Die Einwohner von Rücph«n bilden nun zweierlei Lager: die Verheirateten, die sich mit der Sache abfinden wollen, und die Unoerheirateten, die darüber empört sind. Der Bezirksausschuß hat ab«r die Verfügung des Gemeinderat«? ausdrücklich bestätigt.
Die Hundebahn von Alaska  . Die merkwürdigste Bahn der Welt läuft von Nome   in Alaska  quer durch die Halbinsel Seward   in einer Länge von etwa 80 Meilen. DieLokomotiven" sind ausschließlich Hunde. Als Schmalspurbahn in den Iahren 1900 bis 1906 erbaut, diente sie zunächst für die Frachtbeförderung für die Goldarbeiter und wurde mit Dampf be- trieben. Mangels Rentabilität ging sie später ein und dann kamen findige Leute auf den Gedanken, sie mit Hunden zu betreiben. Mit ausreichendem Vorspann können zwei Männer pro Tag bequem 40 bis 50 Meilen' zurücklegen. Es können auch entsprechende Lasten befördert werden, wenn mehr Tiere vorgespannt sind. Da die Kosten überaus niedrig sind, erfreut sich die Bahn eines regen Zu- spruchs. Durchschnittlich werden drei Züge pro Tag abgelassen. Vom Bauernjungen zum Mongolenfürsten. Kürzlich hielt derHerzog der Mongolei" im schwedischen Rund- funk einen Dortrag, worin er seinen Aufstieg vom Jjauernjungen zum Herzog schilderte. Als er im Jahre 1880 nach China   auswanderte, trug er den schönen schwedischen NamenLarsson". Er ließ sich an der Grenze der Mongolei   nieder und wurde während des Boxer- ausstandes mit noch 21 anderen Europäern gefangen genommen. Unter Führung Larssons jedoch entflohen sie nach Unga, der heiligen Stadt der Mongolei  . Er gewann dott großen politischen Einfluß. so daß ihn der chinesische Ministerpräsident Hsung-Hsi-Ling ersuchte, den Anführer der mongolischen Truppen zum Frieden zu bewegen, was dem ehemaligen Bauernjungen dank seiner Gewandtheit auch gelang.Der lebende Buddha" verlieh ihm daraufhin den Titel einesHerzogs der Mongolei  ". Die Harvard-Universität  in New Pork will, nachdem ihr für diesen Zweck 113 000 Dollar von Freunden bewilligt worden sind, den Lehrstuhl für Geschichte der deutschen Kultur wieder errichten. Unter den Spendern befindet sich Felix Warburg   mit einer Stiftung von 35 000 Dollar. Die Geschichte einer Marmorbüste. Manchmal geht es schneller als man denktl Ein bekannter Bild- Hauer aus dem Pariser Künstlerviertel Luxembourg, der mehrere Reisen in Südamerika   machte, erhielt in seinein Pariser Atelier den Besuch einer etwas angejahrten Witwe, die direkt aus Rio de Janeiro  angekomm«» war, um ihn mit der Anfertigung der Büste des- jenigen, den sie ihr ganzes Leben lang betrauern würde, zu beauj- tragen. Sie hatte eine Reihe von Photographien bei sich. Der Künstler setzte sich ans Werk, modellierte eine Gipsbüste, schickte einen Abzug davon der Brasilianerin, die ihm antwortete: Ich bewundere Ihr Künstlertum. Die Büste ist herrlich, hauen Sie sie sofort in Marmor aus." Als die Büste in Marmor ausgeführt war, benachrichtigte der Bildhauer feine Kundin. Er«rhielt keine Antwort. Er schrieb wiederum. Dieselbe Stille. Ein wenig beunruhigt man kann es ihm wittlich nicht verübeln wandte er sich an das französische  Konsulat. Man antwortete ihm, daß seine Kundin auf dem Wege nach Frankreich   sei, und zwar... mit ihrem Gatten und daß sie ihm die schuldige Summe bezahlen werde. Und einige Tage später kam die Brasilianerin tatsächlich zu dem Bildhauer, bezahlt« ihm den Marmor und seine Arbest... weigerte sich aber energisch, die Düste ihres ersten Gatten, den sie nicht mehr liebte, da sie verrückt nach dem zweiten war, mitzunehmen. Sie ließ alle Photographien im Stich, erklärte mst rollenden r's":Alles das interessiert mich nicht mehr!" Der Bildhauer schickte die Büst« zum Kunstsalon, wo sie nun­mehr mit dem ersten Preise ausgezeichnet wurde.