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»Do X  ", das Riesenflugzeug. 42 Meter lang, 6 Meter breit. Friedrichshafen  . 9. Juli.  (Eigenbericht.) Auf der Werft der Dornier-Werke in Altenrhei« istDo X  " fertiggestellt worden. Es stellt das größte Flugzeug der Welt dar. I« den nächste« Wochen sollen die Probeflüge des Schiffes über dem Boden- fee beginnen.- Das Flugzeug weist einen �regelrechten Schiffsrumpf von 42 Meter Länge und 6 Meter Breite auf: es gleicht überhaupt wehr einem Torpedoboot als einem Flugzeug. Als durchgehende Fläche ist ein Tragdeck von 48 Meter Spannweite und 9� Meter Breite montiert. Darüber liegen zwölf Siemens-Jupiter-Motore mit sechs Zug. und sechs Druckschrauben. Die Motorenstärte be- trägt je S2S?8.. insgesamt also 8390 PS. Zum Antrieb der Motoren werden 16 999 Liter Benzin und 1S99 Kilogramm Oel erforderlich sein.Do. X' wird ungefähr hundert Passagiere mit ihrem Gepäck tragen können, wobei eine Brennstoffreserve von 59 Proz. vorausgesetzt ist. Das Gewicht soll, zusammen mit der ge- planten Pastagiereinrichtung und der zwölfköpfigen Besatzung. 35 Tonnen betragen. Die Höchstgeschwindigkeit des Flug- . schiffes wird sich auf 249 Kilometer, die Reisegeschwindig- feit auf 199 Kilometer in der Stund« beziffern. Die Besatzung besteht aus dem Kapitän, einem Offizier, zwei Piloten, einem In- genieur, vier Maschinisten, einem Funker, einem Koch und einem Steward. Der Dorteil der großen Mafchinenanlage besteht darin, daß selbst beim Wegfall von drei bis vier Motoren der Flug von Do. X* nicht beeinträchtigt sein wird. In beladenem Zu- stand wird der Tiefgang des Flugschiffes auf dem Wasser 1,26 Meter sein; die Propeller«werden dann 7,25 Meter über dem Wasserspiegel liegen.......... Im Gegensatz zu dem Dornier-Wa�Typ ist das Flugschiff nicht flach, sondern gekielt konstruiert. Me Ganzmetallwände sind auf höchsten Widerstand gebaut.
Zlugzeug �Pfadfinder" verschonen. .llatin Sowler" an der Hudsonbai  . Loodon. 9. Juli. Von den beide« Fliegern Zaucey und William», die mit ihrem FlugzeugPfadfinder" einen Flug von Old Orchard nach Rom   angetreten hoben, ist man noch immer ohne Ilachrlchl. , wenn die amerikanischen Flieger die geplante Route südlich von Renfundland innehalten, gerate» sie in ein ausgedehnte», dichtes Ztebelgebiet, da» sich über 299 Mellen nördlich und östlich von Kap Rare erstreckt, so daß man wenig An»ficht hat, Sicht- Meldungen der Schiffe zn erhalten. Da» FlugzeugUntin Setoter* traf heute tu Port Buroelt au der Hndfondat ein... Um ein Todesurieil. Oer Fall des Landwirts Oielingen. Osnabrück  . S. Zuki. ... Wie den Z2sährigen LavVwtrt HtzyMv Di» l t n g e iy; kiep wegen Ermordung der Emma Höge zum Tod« oerurteilt und zu l«ben»lSNglIchem Zuchthau» begnadigt war, hatte Rechtsanwalt Dr. Sidney Mendel- Berlin   drei Cutachten der Berliner Gerichtsärzte Geh. Rat Straßmann, Med.-Rat Dyrenfurth und Prof. Steinbiß eingereicht. Die Gutachten waren zn dem Ergebnis gelangt, baß der Tod der Höge auf natürliche Ursachen zurückgeführt werben könne, und daß ein Beweis für ein verbrechen nicht vorliege. Setzt hat da» Landgericht die Berliner   Gutachten für eine entscheidende Grund- läge für da» wideraufnahmeverfahren erklärt und angeordnet, daß die Gericht»atten den Berliner   Gerichtsärzten vorgelegt werden solle«. Die Sachverständigen sollen alsdann ein erneutes schriftliche» Gutachten erstatten und beeidigt werden.
In Stahlhelmuniform auf der Kanzel! Eine Leserin schreibt uns: .Der Bund Königin Luise   hatte am 23. Juni w Pots- dam seinen zweiten Landesverbands tag. Unseretwegen können diese Damen ihre Feste seiern. wie st- wollen, in Ehrfurcht erschauern, wenn Briefe und Glückwunschtelegramme vorgelesen werden von S. M. dem Kaiser. Ihrer Kaiserlichen und Königlichen Hoheit der Frau Kronprinzessin, und dem Bundesführer vom Stahl. Helm, dem früheren Oberstleutnant Düsterberg. Aber was sich am nächsten Morgen in der Garnisontirche begab, ist doch zuherzerfrischend", als daß man es nicht auch anderen zur Erbauung weitererzählen mühte. In dem Bericht über die Tagung in derDeutschen Zeitung" vom 39. Juni steht wörtlich: Der Sonntag wurde«ingeleitet durchs einen Frühgottes. dienst in der Garnisonkirch«. Den Talar über der Stahl- hclmunifo-rm, das Eiserne Kreuz   aus der Brust. so stand Pfarrer S ch u l tz e. S t o.lx e. dieser wehr. hafte Verkünder des Wortes Gottes auf der Kanzel über der Gruft Friedrichs des Großen und wußte wie immer die Hörerinnen durch seine wundervoll durchdacht« Predigt, anknüpfend an«in Wort aus den Klageliedern, zu fesseln, wäh« rend gleichzeitig in der katholischen Kirche Pfarrer Warnecke z«. lebrierte." Vielleicht könnten sich doch einmal die Äfngm Hüter kirchlicher Ehre, die den Maler George Grosz   vor den Kadi schleppten, weil er in einer Zeichnung«inen Soldaten des Welkrieges zeigte, mit Gas- maskc ans Kreuz geschlagen diesenwehrhaften verkünder des Wortes Gottes  " etwas näher betrachten. Wenn das, was er iat, nicht Gotteslästernug und Kirchenschändung ist. ja, was ist dann Gotteslästerung? Für die Arbeiterschaft aber wird dieser unisorntierte Stahlhelmer auf der Kanzel, der es wagt, die Lehr« des armen jüdischen Zimmermannssohnes zu oerkünden, der seiner revoluiionären Gesinnung wegen von der herrschenden Priesterkaste ans Kreuz geschlagen wurde, bestimmt keine Werbung für diese Kirche bedeuten, die solche Männer in ihren Reihen duldet."
»Sie haben« vvv Mark geerbt." Ein Schwindler, der seit etwa acht Tagen mit Erfolg in Berlin   sein Unwesen treibt, sucht mit Vorliebe Frauen auf, die allein zu Hause sind, stellt sich als Bureauvorsteher eines Rechts- anwaltes vor und bringt durch geschickt« Fragen heraus, ob man in der Familie eine Erbschaft erwarten könne. Er schreibt dann «ine Quittung in Form eines Wechsels aus, läßt sich 12 bis 29 M. Schreibgedühren" bezahlen und empfiehlt sich mit dem Bemerken, daß das Geld t- es handelt sich immer um etwa 6999 M. in vierzehn Tagen bei seinem Eh es, dem Rechtsanwalt. erhoben werden könne. Di« Frauen büßen nicht nur dieGebühren"
ein. sondern werden im Gefühl des Reichtum« gnch dazu verleitet, allerlei Einkäufe zu machen, an die sie sanft nicht denken würden. Wenn sie dann die Erbschaft einfordern, stellt sich heraus, daß alles nur Schwindel ist.
Rosenfest im Rosengarten. Die Gartenbühne in der Großen Frankfurter   Straße hat es stets verstanden, mit populären Zug- stücken volkstümliche Programme zn präsentieren. Sie hat dies auch bewiesen mit dem alljährlichen Rosenfest vom 8. bis 11. Juli. Dep schöne Garten war von Hunderten von Rosen in einen Hain  verwandelt. Das Fest brachte Ausgezeichnetes. Am Nachmittag lockte Musik zum Tanz. Auf der Gartenbühne ging, nach einem äußerst bunten Varietetell, in dem Akrobaten, Kraftequilibristen, Humoristen und Mimiker ihre Künste zeigte, die OperetteGräfin Mariza  ", von Emmerich Kalman  , in Szene.
In dem ZyklusAus der Werkstatt de» Gnaden- richters" schloß Landgerichtsrat Dr. C. M. von Holten ab. Hier hat ein Mensch mit warmem Herzen aufgezeigt, welche Tragik das Leben der Äorbeftraften beschattet. Der Vorbestraft  « wird durch sein Dasein gehetzt, in ewiger Furcht, daß sein« Strafe be- könnt wird und er die vielleicht eben mühsam errungene Stellung in der Gesellschaft wieder verliert. In Berlin   führen nicht nur die Gerichte, sondern auch die Polizei und sogar jede polizeiliche Melde- stelle die Liste der Strasen jedes Einwohners. Der Borbestrafte ist also dauernd davon bedroht, daß durch irgendein Versehen, eine Eahrlässigkeit oder durch den Leichtsinn eines Beamten sein« Strafen ckannt werden. Sehr oft werden auch Recherchen bei mit Bewäh» rungsfrist Verurteilten so ungeschickt durchgesichrt, daß der Be- trosfene bloßgestellt wird und dadurch den Halt im Leben verliert. Landgerichtsrat von Holten forderte, daß durch da» neue Straf- gesetz die Möglichkeit geschaffen werde, bereit» drei Jahre nach der Strafverbüßung die Löschung der Strafe aus den amtlichen Re- gistern zu beantragen. Kurt Götz   kündigt sein SpielH o k u s- p o k u s" gleich selber mit freundlicher Ironie als Schmarrn an. Man kann ihm nicht widersprechen: es ist einer. Aber er ist mit Lust und Laune zusammengeschrieben, und so hat er die Hörer wahr- scheinlich ebenso gut unterhalten wie die Zuschauer im Theater. Te».
Ein Verleumder gestäupt. Gefängnis für den Chef eines StaadalbiaiieS. Das Kölner Schöffengericht verurteilte deu Herausgeber de» hiesige» WochenblattesDas Echo", eines üblen Skandalblaltes. Eugen M ehent hin, wegen Beleidigung zu 1 Sahr Gefängnis. Metzenthin hatte in einer Nummer feines Blattes im April über di« minderjährige Tochter eines Kölner   Bürgers ehren« rührig« Aussog«» verbreitet, so z. B., daß sie mit einem Schüler Verkehr hätte und daß das Verhältnis nicht ohne Folgen geblieben sei. Bei der Gerichtsverhandlung konnte der Angeklagte auch nicht den geringsten Beweis für sein« Behauptungen bringen. Das Gericht sprach außer der Straf« dem Vater des Mädchens ein« vom Angeklagten zu zahlende Buße von 1999 Mark und dem Mädchen eine solche von 2999 Mark zu. Das hart«, aber gerechte Urteil wird von der Kölner   Bevölkerung mit großer Befriedigung aufge- nommen.,
Oas Wunder der Nacht. Ein« selten« Königin präsentiert sich im Lunapark. Kopf an Kopf gedrängt, stehen di« Wortenden, di« durch ihre Gsg«nwort beglückt werden wollen. Wie all« vornehmen Damen, läßt sie lang« auf sich warten. Das Publikum aber ist von einer unermüdlichen Geduld. Es ist ganz w Erwartung verstrickt, atmet kaum, und doch handelt es stch um kein« gewöhnliche irdische Königin, es ist das schönste Wunder der Natur, eine Blume, genannt dieKönigin der Nacht". Die Königin der Nacht Eereus xranäi klorus zähst zu den prächtigsten Kakteen W-estindiens. Dort erklimmt sie schlangen- artig uralte Baumriesen und überschüttet sie mst ihren märchen- haften Blüten. Eirnnal nur in jedem Jahr geruht sie, in Europa  ihr« wundervolle Blüte zu entsatten. Die seltene exotische Pflanz«, die in den eigenen Gewächs Häusern des Lunaparkes gezogen ist. soll nun im Lauf« des Abends ihren Kelch öffnen. Es wird spät und immer später, und geduldig warten die vielen Freund« auf ihr« exotisch« Majestät. Da plötzlich, beim Emsetzen der Musik und der sprühenden Flammengarben des Feuerwerks, öffnet sich lang« sam di« große Blüte, um schon im nächsten Augenblick ihren pracht» vollen mondglänzenden Stern zu zeigen.
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Verlangen harler Werkte gsarh eit im Spopl neue Kräfte zu sammeln, und große frei flachen dienen dieser Jdee. Auf sie wird Jeder Sporlfreun d ebenso wenig verzichten wollen, wie auf die gute MosettiJtuno Berlins meistgera u chte Cigareüe