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Nationale" Hochschullehrer.

75 Profefforen, Baterland, du bist verloren'"

In eine: Zeit, in der sich gewisse Professoren wieder einmal für berufen erachten, in nationaler Politik" zu machen, ist es wohl nicht ohne Interesse, an einige Urteile zu erinnern, die nicht allein aus der Mitte des Boltes, sondern auch von Bismard über gewisse politifierende Brofessoren gefällt worden find. Niemals glauben bekanntlich viele Inhaber akademischer Lehr stühle, in denen der Durchschnittsdeutsche den Inbegriff aller mensch lichen Weisheit zu sehen pflegt, so ungehemmt als politische Wort führer auftreten zu fönnen, als in politif bewegter Seit. So ist es nicht zu verwundern, daß sich zahlreiche Profefforen im Jahre 1848, als das Volk zum ersten Male um feine Freiheit fämpfte, gleich scharenweise ins Frankfurter  Parlament wählen ließen Als man aber im Zuge der Abe geordneten in Frankfurt   die vielen Brofessorengestalten gesehen hatte, die an der Schöpfung eines jungen und freien Deutschlands   mitarbeiten sollten, las man eines Tages an der Paulskirche in Frankfurt   einen Bers angeschlagen, der bald die Runde durch ganz Deutschland   machte:

75 Profefforen,

Baterland, du bist verloren!

Aehnlich, wie es hier aus dem Munde des Bolles geschah, pflegte Bismard über politifterende Brojefforen zu urteilen, unter denen er besonders die Historifer lächelnd betrachtete, wenn einer, wie etwa Sybel, an der Hand des aut Bismards Anordnung drei. und vierfach gefiebten Materials die Gründung des Deutschen Reiches schrieb ,, wie sie wirklich gewesen ist".

Solange die Professoren sich auf ihre Katheder beschränkten, ließ Bismard sie im allgemeinen gewähren, was er aber von ihrer politischen Befähigung dachte, geht aus einem seiner Briefe an einen Botschafter hervor, den er zornig fragte, ob etwa die preußische Politit Kreis: Don Professoren, richtern und fleinstädtischen Schwägern, also, in die heutige Ausdrucksweise übertragen von Stammtisch patrioten, gemacht werden solle.

Den in politicis oft recht ungeschichten deutschen   Professor", wie Bismard an einer anderen Stelle sagt, dessen politische Weisheit er fleinstädtischem Bierbantgeschwäg gleichstellt, sehen wir auch heute wieder am Wert, auf Grund stod flediger Büchertenntnisse der Regierung Schwierige teiten zu bereiten.

Ueber die Bitterteiten der angeführten Urteile mag der trampeinde Beifall urteilslofer junger Leute die professoralen Bo­litifer hinwegtrösten, die nach einem Worte der Bettina von Arnim  feine Gosse überschreifen fönnen, ohne sich darin zu spiegeln.

Held gegen Hugenberg. Eine Auswirkung des preußischen Kirchenvertrags.

München  , 12. Juli.  ( Eigenbericht.)

Aus der nächsten Umgebung des bayerischen Ministerpräsidenten Held wird im Augsburger Anzeiger" an dessen Besis Dr. Held seit langem durch Einheirat beteiligt ist, in bemerkenswerter Weise Stellung genommen zum Abfchluß des Bertrages awischen Preußen und der fatholischen Kirche. Es heißt in dem Artikel:

,, Niemand kann dem preußischen Ministerpräsidenten Otto Braun   das Verdienst nehmen, daß unter seiner Regierung das Ston­tordat zustande gekommen ist. Braun hat in staatsmännischer Weitsicht und großer Klugheit das Zustandekommen der feierlichen Abmachung mit der fatholischen Kirche durchgefeßt, man fann wohl sagen: erkämpft. Die Deutschnationalen hätten es in der Hand gehabt, die sehr weitschauenden Absichten ihres politischen Gegners zu durchfreuzen. In der entscheidenden Stunde haben sie aber etwas getan, was bei den Katholiken das Gefühl wachrufen muß, daß es in Breußen immerhin noch leichter ist, mit den Sozialdemokraten eine die Interessen der fatholischen Kirche wahrende Kulturpolitik zu treiben als mit den Deutschnatio­nalen. Aus der Stimmung, die das preußische Zentrum angesichts diefer Haltung der Deutschnationalen erfüllen muß, werden starte, unausrottbare Refsentiments erwachsen, die in der Zukunft die toar litionspolitische Problematif in Preußen und darüber hinaus im Reich immer wieder beeinflussen werden. Wenn es richtig ist, daß Hugenberg   die legten Rommandos in der deutschnationalen Breußenfraftion gegeben hat, dann ist das ein neuer Beweis dafür, wie sehr ihm die Fähigteit staatspolitischer In­tuition mangelt und wie sehr er seinen marristischen Gegnern unterlegen ist."

Evangelische Kirche und Republik  .

Um den Flaggenschmud am Berfassungstage. Anläßlich des kommenden Berfaffungstages stellte der Borfigende der Bereinigung der Freunde von Religion und Böllerfrieden den Antrag, die Stegliger Kirchen mit Flaggenschmuck zu versehen und die Glocken zu läuten. Das Antwortschreiben des Gemeinde tirchenrats besagte: Wir haben feine Beranlaffung, an unferem vorjährigen Beschluß, am Berfaffungstage nicht zu flaggen und nicht zu läuten, etwas zu ändern. Selbstverständlich ist Be schwerde beim Epangelischen Konfifterium eingelegt. Db pon bort Abhilfe geschaffen wird?

Die Leiche Lenins   im Kreml  . Das Mostauer Mausoleum, in dem die balsamierte Leiche Lenins   aufbewahrt wird, wurde für die Deffentlichkeit gefchloffen. Die Somjetregierung beabsichtigt, ein neues Mausoleum zu bauen, tas im Ottober dieses Jahres fertig gestellt werden soil. Unter militärischen Ehrenbezeugungen wurde infang dieser Boche die Leiche Lenins   in der Nacht nach dem Kreml   überführt, wo fie bis zur Eröffnung des neuen Mausoleums aufbewahrt wird. Der Rote Plah war während der Ueberführung abgesperrt.

Der chinesische Generalfonful in San Franzisto, Dingtao, und feine Gattin, jowie ein chinesischer Ruli find von der amerita. nischen Bolizei verhaftet worden. Frau Dingtao hatte versucht, in ihrem Roffer Opium im Werte pon einer Million Dollar nach den Bereinigten Staaten einzufchmuggeln. Die drei Berhafteten werden Dor ein amerikanisches Gericht geftellt werden, obwohl der chinefifche Geschäftsträger bei Staatssetretär Stinson den Antrag tellie, fis den chinesischen Behörden auszuliefern, bie den Opiumschmuggel unter Umständen mit Lodesstrafe bestrafen.

Kirchen bleiben Staatselgentum. Der meritanifde Finanz minister erklärt, daß Kirchengebäude   Staatseigentum sind, für deffen Erhaltung die Briefter verantwortlich seien. Die Kirchengebäude würden wie andere öffentliche Gebäude betrachtet. Ausbefferungen fönnen auf Kosten der Kirche erfolgen, jedoch nicht ohne Erlaubnis der Regierung.

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Die Legende vom Leichenfauf

Bon Walter Kiaulehu

Hinter dem Oranienburger Tor beginnt der Ernst des Todes. Eine merkwürdig verwintelte Straße beherbergt Benzintankstellen. Destillen und Leichenhäuser. Immer wo grüne Bäume find, wohnt die Wissenschaft: Leichenschauhaus, Physiologisches Institut, Anatomisches Institut. Beim Pförtner des Physiologischen In­Beim Pförtner des Physiologischen In stituts hängt ein Zettet, auf dem die Studenten ermahnt werden, ihre Bräparierbüchlein" mitzubringen. Ein Mann im weißen Mantel erteilt Ausfünfte. Ich möchte mich mal erfundigen, wo ich hier meinen Leichnam vertaufen tann?" Nicht das fleinste Erstaunen macht sich bemerkbar. Das fönnen Sie hier nicht machen," sagt der Weißmantlige ,,, wir faufen hier schon lange teine Rörper mehr an." So, so, ich dachte..."" Besteht denn gar feine Möglichkeit mehr?" ,, Nein, es haben sich da zu viel unregelmäßigkeiten ergeben." Weitere Fragen werden abgewehrt. Versuchen Sie es mal in der Charité. Ich glaube, die kaufen noch Leute an." ,,??" ,, Da um die Mauer herum, bis Sie nicht mehr weiter fönnen.."

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Die ,,, lm die Mauer herum", bedauern gleichfalls. Charité ,, Seit wann denn tauft schon lange teine Leichen mehr an." Bo fann ich mich dann nicht?" D, fchon sehr lange nicht!"- Bo fann ich mich dann vertaufen?" Am besten gehen Sie nach der Philippstraße 12, ins Anatomische Institut, da werden immer Leichen ge= fauft." So überquert man, immer in dem Bestreben, sich selbst los zu werden, einen schönen Blaß, auf dem sich, auf Sandsteinseffeln,

zwei große Sezierer in steinernen Operationsmänteln gegenüber figen, verweilt schließlich einen Augenblick vor dem Schautaften, in dem ein schönes Bild hängt: Der Mann von der Sanatogen­reflame jchwenkt darauf seinen Bollbart über eine Mädchenleiche.. Noch einmal betrachtet man sich in den Spiegelscheiben des Schau­fensters, hinter dem Operationsstühle und Instrumente begehrlich blizen; diese anderthalb Zentner Fleisch. Knochen und Sehnen will man nun, nebst dem Zubehör verlaufen; ,, verfioppen", wie man in der Kneipe fagt, in der man gehört hat, daß man seinen Leichnam überhaupt ,, verfloppen" fann.

Das große rofe Haus ist leer und still. Ueber lange Korridore wandere ich, ohne einen Menschen zu treffen. Das ganze Haus ist von einem widerlich füßen Geruch erfüllt. Leichengeruch. Eben will ich in einen Saal treten, in dem in Glasfästen präparierte Körperteile zu Nuz und Frommen der Studierenden liegen( ver­mutlich sind es die Gesellenstüde der großen Gezierer), als ein Männerschritt durch die Gänge poltert.

Der Herr Portier will missen, was ich hier juche. Ich will meinen Leichnam verschenken." Wieso?" Na, ich will ihn| der Anatomie vermachen." ,, Der Herr Verwalter ist jetzt nicht

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Wie groß ist der Frauenüberschuß?

Der Frauenüberschuß in den einzelnen Ländern Europas   ift nicht erst, wie vielfach fälschlich angenommen wird, durch den Krieg entstanden, sondern er hat bereits in den meisten Ländern schon um die Jahrhundertwende einen beträchtlichen Umfang angenommen. während er in den friegführenden Ländern in den letzten 25 Jahren recht erheblich angestiegen t, hat er dagegen in den meisten Ländern zum Teil wesentlich abgenommen. So tamen z. B. in Dänemart um das Jahr 1900 auf 1000 Männer 1060 Frauen, während im Jahre 1925 nur noch 1051 Frauen auf 1000 Männer gezählt wurden. Eine ähnliche Verminderung erfuhr der Frauenüberschuß in Schweben, wo er von 1050 auf 1037 zurückgegangen ist und in Norwegen  , wo er vor 25 Jahren 1095 betrug und im Jahre 1925 fogar nur 1054. Die Niederlande   haben schon vor dem Kriege nur einen sehr geringen Frauenüberschuß gehabt, der 1017 betrug und jetzt ist er sogar auf 1013 zurüdgegangen

Die triegführenden Länder dagegen weisen in dieser Beziehung zum Teil erschreckende Zahlen auf. In Rußland   ist der Ueberschuß an Frauen von 1025 auf 1110 gestiegen, in Deutschland   von 1029 auf 1067, in Frankreich   von 1022 auf 1110. In Serbien  , wo vor dem Kriege die Männer in der Ueberzahl waren, denn auf 1000 Männer tamen nur 936 Frauen, ist jetzt auch ein sehr beträchtlicher Frauenüberschuß festzustellen, der 1039 beträgt. Das gleiche Er­gebnis hatte der Krieg in Bulgarien  , wo im Jahre 1900 950 Frauen auf 1000 Männer und jetzt bereits ein geringer Frauenüberschuß vorhanden ist. Es ist erstaunlich, daß diese beiden Länder troß der vielen Kriege, die sie auch vor dem großen Bölkermorden zusammen führten, bis zum Jahre 1900 immer noch einen Männerüberschuß hatten. Auch Griechenland  , der dritte Gegner in dem Ballantrieg, fonnte sich im Jahre 1900 rühmen, auf 1000 Männer nur 920 Frauen zu befizen, während jetzt bereits ein beträchtlicher Frauenüberschuß Don 1013 zu verzeichnen ist. In Großbritannien   hat sich der Krieg nicht so start ausgemirtt, denn hier bestand schon im Jahre 1900 ein Frauenüberschuß von 1067 Frauen auf 1000 Männer, der jeßt auf 1094 angewachsen ist. Auch Belgien   hat die Wirkungen des Krieges auf seine Bevölkerungszusammenfeßung nicht so start empfunden, benn hier ist der Frauenüberschuß von 1017 auf 1033 angewachsen. Die Bereinigten Staaten von Amerika   erfreuen sich immer noch eines Männerüberschusses, denn es kommen 961 Frauen auf 1000 Männer

Die ihren Beruf wechseln.

Nicht weniger als 1250 Schauspieler, darunter 650 Frauen, find zurzeit beim Berliner   Arbeitsomt als ermerbslos, meist als unter ftüßungsberechtigt gemeldet. Die Stadt Berlin   hat das richtige Gefühl, daß hier etwas geschehen muß". In erster Linie hat der Stadtrat einen Betrag von 10 000 m. zur Verfügung gestellt, um erwerbslosen Künstlern die Möglichkeit zu geben, in andere Berufe überzugeben. In fürzester Zelt haben nicht weniger als 64 Schau­Spieler und 22 Echauspielerinnen umgesattelt, darunter sind zehn Herren und vier Damen, die als Berfäufer in großen Warenhäusern untergekommen find. Aber noch einen anderen Weg hat das Arbeitsamt beschritten: es hat 10 Schauspielern Gelegenheit gegeben, par einem Bublifum von Theaterdirektoren auf der Bühne auf zutreten, und die Hälfte von ihnen, zwei Damen und drei Herren fanben fofort ein Engagement. Der Erfolg dieser Beranstaltung hat das Arbeitsamt ermutigt, für die nächste Zeit noch mehrere der­artige Schaustellungen ins Auge zu faffen. ige Scheuftellun

Die, unsinnige Männerfleidung.

Der Aufstand gegen die Männerfle.bung macht jegt in allen Teilen der Belt Fortschritte, und befonders heftig tämpft man gegen den Wohnsinn" der Herrentracht augenblicklich in den Ber. einigten Staaten, in denen eine andauernde Hizewelle die Herren der Schöpfung die ganze Schwere der Laft, die sie auf sich genommen haben, verspüren läßt. Die Gelehrten des New- Yorker Lebens­

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da, da müssen Sie morgen noch mal wiederkommen. Aber ich glaube faum, daß Sie bei den Herren Entgegenkommen finden werden." Biejo? Eine gerade gewachsene Leiche kriegt doch die Anatomie nicht alle Tage?" Ein mitleidiger Blid trifft mich: Erstens leben Sie noch, zweitens find sie noch jung und drittens weiß man nicht, wo Sie einmal verenden werden.. Nein, nein, darauf werden sich wohl die Herren nicht einlassen!"

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So will ich mich schon wieder zurück ins Leben begeben, da treffe ich noch einmal meinen Freund, den ersten Pförtner. Er: Wissense, gleich. als Sie famen, hab' ich mir gedacht, was Sie wollen. Was meinen Sie woll, wieviel Leute hier jeden Tag her­kommen, die ihren Leichnam verkaufen wollen. Es ist' n Märchen, junger Mann,' n Märchen. Die( Daumen nach hinten), die geben fein Geld für Leichen aus. Hamse ja auch nicht nötig. Früher, ja, so vor fuffzich Jahren, als die Leute noch aus religiösen Gründen gegen das Sezieren waren, tja, da haben se sich Beichen kaufen müssen. Aber heute..!")

Ja, aber irgendwo müssen die Leichen doch herkommen?" ,, Kommse auch. Aus Buch nämlich( In Buch sind die städtischen Krankenhäuser, Tubertulofeftationen usw.) Alle, die da sterben und feine Angehörigen haben, die werden jeziert. Da liegen immer welche da hinten im Keller.( Im roten Haus, wo der süße Duft ist.) Wöchentlich tommen hier so Stider fünfe oder sechse an. ., Und was wird dann mit ihnen, wenn sie feziert sind?" Draußen schrillt die Glode. Mein Freund, der Pförtner öffnet,

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läßt einen Bagen über das Pflaster hereinrumpeln, sticht die Kontrolluhr, blickt irgendwo hin und sagt: Gott  , die werden denn eingepackt und verbrannt."

Was soll ich noch viel erzählen, von dem städtischen Leichen­umschlagsplay, oder wie er sonst heißen mag. wo früher die Massen­järge standen und die Verteilungsstelle für namenlose Körper war. Die große Stadt gibt den Namenlosen das Brot bis zu ihrem Tode. Das ist Mitleid genug. Dafür bezahlt man das Mitleid, die Pflege, das Nachtlager und die Sauberteit nach der langen Wanderschaft mit seinem Körper.

,, Besteht also gar feine Möglichkeit, sich zu verkaufen?" ,, Nee, höchstens, Sie müßten eine Abnormität sein, mit zwei Köppe oder mit dem Herz auf der rechten Seite."

So blieb dieser Vormittag negativ. Und als man wieder an dem Schaukasten mit dem schönen Schild vorüberfam, da wußte man, daß auch dieses Wert des Herrn Gabriel Mar eine Lüge ist. Der Anatom pon heute zieht nicht mehr Schleier von dem herrlichen Körper des jungen Mädchens, das, des ungetreuen Ge­liebten wegen in den Fluß sprang, sondern ein städtisches Leichentuch von Armut und Tuberkulose, Entgelt an die Gesellschaft.

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verlängerungsinstituts" treten für eine grundlegende Reform der Männerkleidung ein und zeigen durch Zahlen, wie sehr in hygienischer Beziehung die Toilette der Frau der des Mannes überlegen ist. Man hat die durchschnittliche Kleidung bei beiden Geschlechtern gewogen, und die Ergebnisse zeigen nach Ansicht der Forscher unwiderleglich die linfinnigkeit" der männlichen Bekleidungsart. Das Gewicht der weiblichen Kleidung schwankt von 1% engl. Pfund( 1 engl. Bfund 453% Gramm) bei einem jungen Mädchen von 18 Jahren bis zu Pfund bei der mehr altmodisch" gekleideten Dame von 61 Jahren. Die M Männer dagegen tragen Lasten", die zwischen 6% Pfund und nahezu 10% Pfund liegen. Schon die Schuhe allein stellen eine größere Belastung dar, als die ganze Kleidung einer Dame ausmacht. In einem Fall trug eine Frau, die 174 Pfund wog, Kleidung im Gewicht von 2% Pfund, während ein Mann mit einem Gewicht von 170 Pfund Kleider mit sich herumschleppte, die 9% Pfund schwer waren.

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Münchener   Gastspiel- Max Reinhardt  . Den drei Tragödieninszenierungen ließ Reinhardt zum Schluß die Satire folgen. ,, Victoria  " von W. S. Manghane, eine belanglofe Farce, aus der M. R. eine spielerische Sehenswürdigkeit schuf. Das neue und überraschende ist die aus der Deflamation des Wortes gewonnene Heranziehung von Mufit und Gesang. Der daraus sich ergebende neue Lustspieltitel wird nur dann wirksam, wenn unter dem Antrieb eines phantafievollen Spielleiters die Dar steller echten Humor haben und sie losgelassen in Spielfreudigkeit schwelgen. Das Biftoriafpiel unter Leitung Reinhardts ist noch immer einzigartig. Einige Umbejegungen haben das Niveau der Borstellung nicht erheblich gedrückt. Victoria  " ist nach wie vor Lili Darvas  , unübertroffen in der Feinheit ihrer schauspiele­rischen Mittel. Einen Spezialerfolg holte sich Kurt Bois   als paro. dierender Tänzer.

Unter Beifallsftürmen verabschiedete sich Mar Reinhardt, mit dessen Wiederkehr nächsten Sommer gerechnet wird.

Die Bilanz des deutschen   Tonfilms.

a. m.

Es ist im Juli dieses Jahres ungefähr ein Jahr her, seit die deutsche   Tonfilmindustrie mit einer eigentlichen Produktion begann. Es sind mehr Zonfilme hergestellt worden, als gemeinhin an. genommen wird. Allerdings wurde nicht die ganze Anzahl der hergestellten Filme zur Aufführung gebracht, und auch die Theater, in denen Aufführungen veranstaltet werden fonnten, waren gering an 3ahl, da ja im ersten Umstellungsjahr nur wenige Tonfilm. Dorführungsapparaturen zur Verfügung standen. Trotzdem ist das Kapital, das in den hergestellten Tonfilmen investiert wurde, ver­hältnismäßig groß. Es wurden bis Ende Juni 1929 75 deutsche Tonfilme zensiert, unter denen auch die Tonfilmaufnahmen von An sprachen und von Mufitszenen als Tonfilme bezeichnet werden.

Ein Gerhart Hauptmann  - Museum in Erfner. In Erfner wird diefer Tage in dem Haus, das Gerhart Hauptmann   während seines Berliner   Aufenthaltes in den 90iger Jahren bewohnt hat, ein Gerhart- Hauptmann- 3immer eingeweiht werden Die Gemeinde. verwaltung Ertner plant, durch Aufruf an die Freunde Gerhart Hauptmanns   und Mitglieder des damaligen Dichterkreises noch weitere Gerhart- Hauptmann  - Erinnerungen zu sammeln, um den Grundstod eines Gerhart- Hauptmann- Museums zu legen.

Die Gruppe junger Schauspieler, die mit dem 2ampelichen Schaufpie! Revolte im Erziehungsbaus große Erfolge aufzuweilen hatte. wird bor  aussichtlich jetzt zur Auflösung fommen, nachdem der Leiter Genicom wie der Regiffeur Deppe in das staatliche Schauspielhaus übernommen find. Borber war auch schon Walter Gynt als Regiffeur des Staatstheaters engagiert morden.

Nachspiel zur van Gogh- Affäre Nuf Beranlassung der Berliner   Krimi­nalpolizei wurden bei dem Düsseldorfer   Kunsthändler Bader fünt Bilber befchlagnahmt. Bader   ist ein Bruder des Berliner   Kunsthändlers Otto Bader, der Ende v. 35. im Mittelpunkt der sensationellen van Gogh- Affäre stand.