(20. Fortsejiung.) Cr leert« sein Glas in einem Zuge, oll« taten desgleichen: man weiß, was wahre Trunkenheit wert ist. Alles strahlt jetzt in erstaunlichen Farben. Ich sehe blau, ich seh« grün, ich seh« gelb, ich sehe rot. Es hängen um mich herum Stücke Sonn«, reifen Früchten ähnlich. Ein Tisch stürzte zusammen und begrub Gläser und Flaschen, mit denen er beladen war. Dabei war der Lärm durch das Gelächter erstickt, das sich erhoben hatte. 5taum sah man, wie der Tisch einbrach: so grotz war die Unordnung. Und draußen vor dem Haus« schliefen ausgestreckt Menschen, die zu viel getrunken oder gegessen hatten(und die anderen Lust- barkeiten ermüden gleichfalls). Einige lagen auf der Seite, den Kopf in den Arm gebogen, ander« mit dem chintern nach oben, weiter« auf dem Rücken, den Hut über die Lugen gezogen. Da lag die dick« Lucie, ganz osfenherzig. So war es«uf diesem ganzen Platz: einige Schritte weiter kam die Kirch«, da war es ganz anders. Sie machte einem bang« mit ihrer großen Tür und den abgerissenen Angeln, mit den Rissen und dem hohen Turm, der schief stand. Aber da» Dorf war noch schrecklicher:«s zeigte sein« eingestürzten Dächer, die Verwüstung seiner Gassen und aus? Geratewohl v«g- geworfen«(wie man Kehricht wegwirft) unförmig« Dinge, die herumlagen. Eine Schar tauchte auf, sie kam die steil« Straße hinunter. Sie schrien: „Wir bringen noch drei...' Und wirtlich sah man, daß sie noch drei gelesteten, zwei Männer und-ine Frau. Aber sie tonnten nicht mehr zu Fuß gehen, man mußte sie tragen. Und auch sie wurden in die Herberg« geführt, und jener, der hier Herrscher war, empfing sie und er hieß sie, wie die anderen, das umgekehrte Zeichen schlagen. Und wie er sich nicht mehr ver- steckte, so sagte er jetzt: „Wißt ihr, wer ich bin?" Er lachte. „Es gibt weder Gutes noch Spechtes mehr." Er lachte. Er sagt« weiter: „Ihr müßt um der Erde willen auf den Himmel verzichten/ Aber alle, die da waren, hatten auf den Himmel verzichtet. Und er lacht« und begann von neuem: „Es gibt nichts mehr, weder Gut noch Löf«/ Und olle lachten wie er, denn der Knecht ahmt den Meister nach. Rur Lhot« nicht, der abseits faß: er sprach seit langem nicht mehr. Er schien den Dingen entfremdet. Er war blaß. Seine Altgen waren groß geworden. s«in Bart länger und schwärzer. Der Fremd« rief ihn: „Und du Lhot«, was hältst du davon?' Lhote hob den Kopf. „Und was glaubst du? W«r bin ich?" Da antwortet« Lhote: „Ich glaub«, du bist Christus, und du zeigst dich, wie du es für gist findest.' „Mein armer Lhot«. du täuschest dich. Sieh her/ Er trat an da» Fenster. Er braucht« nur die Hand zu erheben: «in« finster« Wolke erschien, ein Donnerschlag erschallte. Der Fremd« sagt«: „Da siehst du../ Aber Lhot« schüttelt« den Kopf: „Ich behaupte trotzdem, du bist Christus... denn die Toten gehorchen dir../ Siebentes Kapitel. Und so kam noch ein Tag. Ein weiterer Tag, der kommt, und einer der längsten de« Jahre». Und an diesem Tag erglänzte die Sonne in den Höhen de» Luftmeer, von fünf Uhr an: ober unten war zum Glück all«» durch jenen seltsamen Nobel verdunkelt. Noch ein Tag kommt, vielleicht der letzt« für viele unter uns, und zu unserem Glück ist er verdunkell: der schrecklichen Dinge wegen, des gräßlichen Schweigens wegen. Denn die einen hatten nicht einmal mehr die Kraft zu klagen, und die anderen schliefen eben ein, als die Sonne aufstand. Noch«in Tag kommt: nichts ist mehr da, niemand ist mehr da—, nur dort, weit drüben in den Diesen irrt ein Mann herum. Es ist Jean Lüde. Noch ein Tag, vielleicht d«r letzt«: nicht, mehr, niemand mehr, nur Jean Lüde: denkt noch jemand an ihn und wie er von Scham gepackt ins Weit« floh, nachdem er die Grenzsteine versetzt hotte? Da ist er nun wieder, da kommt er wieder: aber er wagt sich nicht in die Nähe. Di« ganze Zeit, sest er den Ort umschleicht, wo sein Glück war, und wo für ihn, wie er dachte, niemals mehr Glück zu finden sein kann. Um den Ort, wo er wähnt«, daß Frau und Tochter weilten. Nichts wußte er: er stöberte Im Kreis herum, aber ganz weit weg, dort zwischen den Wiesen, seit Wochen schon, seit Monaten— und so sehr trieb ihn die Liebe: aber er wagte es nicht. Noch«in langer Tag kommt. Unter der rotstämmigen Kiefer sitzt er, allein, dieser arme Mensch, den Hut tief in der Stirn, mit seit lange nicht geschnittenen Haaren. Die Knochen der Augen- bögen springen kantig hervor,«in spitzer Ball sticht über den hohlen Wangen aus der Haut heraus, und wo der Bart wächst, sieht es aus wie häßliches Moos. Unter der rotstämmigen Kiefer sitzt er und wartet. Seit so manchem Monat wartet er. Sein Haupt sinkt müde herunter. Und nun hebt er«» wieder hoch. Er muß sich einfach gehen lasten. Und er kann sich nicht n«hr holten: jetzt ruft er. er ruft, und er weiß wohl, wen er herbeiruft. « Just diesen Morgen hott- sie sich aufgemacht, die Ziege auf dem Berg« zu weiden: die beiden lebten da oben ganz allein und auch sie wußten nicht, was vorging. Weiß man noch, wer sie sind. Adel« Lüde und ihre Tochter Maria, und wie sie aus dem Dorfe weg mußten, als der Winter kam? Der Winter kam. der Winter ging: wie mild« Flötenklänge hatte sich des Kuckucks Stimm« au» den Schluchten vernehmen lasten: der Kuckuck hatte mit vollem Ton gerufen, und da» Gras war ge» wachsen, und heut' war wieder ein Tag, einer der längsten im Jahr. Denn es war viel Zeit vorübergegangen: aber es mußte auch viel Zeit vorübergehen. Und just diesen Ntorgen war sie mit der Ziege auf die Weide gegangen, unt> die Ziege war eben am schönsten Grasen.
Marie hob den Blick. Sie sah niemand. Nichts war in der Nähe, als der Hang, mit dem schön gewachsenen Gras, wo die Ziege an den Krautbüscheln zerrte und sie ausriß und dabei chren weißen Bart schüttelte, und sonst war noch oben am Hange der Himmel da und schien wie eine blaugestrichen« Zimmerdeck«. Hatte sie nicht recht gehört? Nein: denn eben vernahm sie wieder, als fi« den Blick senkte, ein« Stimme: „Marie! Marie/ Und abermals: .Marie!' Dann nichts mehr. Doch neuerdings wieder: „Mari«: du. wenigsten», weil du mir Mut gibst, du wenigstens wirst dich meiner erbarmen/ Denn nun war die Zeit gekommen, und nun kam auch die Stimme, und nun hatte sie sie auch erkannt. Wie lange schon war er fort gewesen! Und wo kam nun seine Stimme her? Und sie schaute von neuem in die Runde, und niemand war da, nur die Stimme ollein: da dachte sie gleich:„Er braucht mich notwendig/ Sofort war sie entschlossen: die Ziege konnte bleiben, wo sie war. „Die Mutter freilich/ sagte sie sich,.wird sich gewiß kümmerri. sieht sie mich nicht heimkehren: ober ich will ihn ihr heimbringen/ Sie schlug die Richtung ein, aus der die Stimme zu kommen schien, und das war gerade der Weg, der zum Dors hinabging. Bon Zeit zu Zeit schaute sie um sich: sie sah nichts, ober immer tönte wieder die Stimm«, und sie schien immer von weiterher zu kommen, se mehr sich Marie näherte. Und dann bemerkte man die Zeichen. Die Sonn« verschleierte sich. Etwas wie«ine gelb« Haut zog über sie hin und wurde immer dichter: kani es ihr auch nur zum Bewußtsein? Denn kaum steht sie still, so erhebt sich wieder die Stimme, und verstummt wieder, und erhebt sich wieder und schwillt an und wird voller Ungeduld, und Marie beschleunigt ihr« Schritte, so sehr sie kann. Jetzt kamen die Tannen, die über den Weg gefällt waren, und sie mußt« hinüberklimmen, und nun eilt sie noch mehr. Dieser Morgen, dieser lange Tag, einer der längsten im Jahr, aber matt und glanzlos, und glanzlos die Luft und le«r— denn eben war noch der Iubelsang der Vögel da. Stimmen erklangen und Kirchenglocken und die Schellen der Weidetiere, und nun keine Stimmen mehr und keine Glocken und kein Ton. alles aus! Nur die ein« Stimme:„Marie, Marie!' Und jetzt tut sich der Ausblick auf, das Dorf liegt da in seiner Mulde. Mein Gott, wind sie wirk- lich...? Nichts hält sie ab, sie geht weiter. Gleich war sie bei der Mühl«: da ist das Dach auseinander- gezerrt, die Mauern klaffen, das Wasterrad mit seinem Moosgewand
liegt zerbrach«»..Kern lebendes Wesen war ihr noch vor die Augen gekommen: aber auf einmal, gerod wie sie hinblicktc: „Wo willst du hin? Was machst du hier?" Ein Fenster wurde ausgeschlagen, ein Kopf erschien im Rohmen. Es war die Frau des Müllerz. Marie erkonnte sie nicht, so sehr war sie verändert. Und weiter bat die Müllerssrau:/ „Geh nicht weiter, sonst bist du ein verlorener Mensch/ Aber Marie fragte: .fiabi Ihr ihn gesehen?" Und da jene ihn nicht gesehen hatte, ging sie weiter ihres Weges. Jetzt war sie nur noch wenige Schritte von den ersten 5?äusern de» Dorses entfernt: auch da gingen Fenster auf: „Steh still, geh' nicht weiter!" „Du kannst ja nicht wissen...!" Aber sie horcht« nicht hin: denn gerade jetzt, in diesem Augen- blick, hatte sie geglaubt, ihn zu erblicken, wie sein Kopf über einer Mauer erschien, wie wenn er noch ihr gespäht hätte oder sich hätte zeigen wollen— war er's nicht gewesen oder hotte er den Kopf gleich zurückgezogen? Da sagte sie: „Ich will in unserem Hau» Nachschau halten/ Und wi« sie zu diesem Zweck den Platz durchqueren mußte. wandt« sie sich nach dieser Richtung, obwohl man fortfuhr, sie anzu- rufen: einig« von den Bewohnern hatten sich soweit erkühnt, daß sie ihr« Häuser verließen. Und die» nur. um sie zurückzuha'trn' Oder weil sie etwas wie ein Licht über ihrem Kopf sahen, und weil ein guter Schein von oben mit ihr ging? » * Indessen begannen jene auf dem Platz zu erwachen. Einer nach dem anderen erhoben sie sich mühsam auf die Ell- bogen: sie gähnten— dann ließen sie sich wieder zurückfallen. Auf dem Platze hatten sie sich zum Schlaf niedergelegt, weil es ihnen in den Häusern zu heiß geworden war. Und sie lagen wirr durcheinander unt«r d«r großen, alten, kahlen Linde. Da, wo de? Schlaf sie eben überraschte, da liehen sie sich zur Erde sinken, basta. Dort, wo die Lust sie verließ, da fand sie anderen Morgens wieder die Lust. So war es wieder am heutigen Morgen: ein Tag für sie wie die anderen auch. Unter der großen kahlen Lind«, die wie in schwor- zem Stein gehauen dastand, der Stamm, die schweren Aeste wie mit Meißelschlägen bearbeitet, die zarten äußeren Zweige mit Geduld bis in die Enden hinaus ziseliert. Der Morgen war wieder einmal gekommen: oh, wie diese Tage sich glichen! Einig« hatten sich wie Tiere ins Stroh gestreckt, andere schliefen auf der bloßen Erde. Es waren ihrer hundertfünfzig und mehr: Männer, Frauen, Kinder. Alle und Jung«. Criblet, Clinche , die dicke Lucie. sener Vater mit der Mutter und ihren fünf Kleinen. Tr«nte-et-Ouarante, Labre, Gentizon, oll« sene, die wir kennen, und auch Lhot« war nicht weit weg, obschon er sich nicht unter sie mischte. Kerzen branten immer noch aus den Tischen, auf denen Wein- flaschen standen, zur Hälfte verschüttet. Auf dem braunbemalten Holz lag der Wein in Lachen und vertropfte durch die Spalten. In der großen Stille oernohin man das Fallen der Tropfen wie das Ticken ein«r Uhr. Don Zeit zu Zeit knisterte ein« der Kerzen. Und die Menschen lagen wirr durcheinander, gleich den Toten eines Schlachtfeldes. Dennoch räkellen sich da und dort und immer mehr Arm«: Knie wurden hin und her gerückt: Körper wendeten sich. zur Seite. Gähnen wurde laut und Seufzen. Selbst mitten in ihrem Schlaf streckten sie ihre Hände nach dem Vergnügen aus: es trieb sie ein seltsames Pslichtgesühl dazu wie andere zur Arbeit. (Schluß folgt.)
WAS DER TAG BRINGT.
Paradox, Daß ein Taschendieb lang« Finger macht, um etwas zu nehmeil. daß ein Einbrecher Türen aufbricht, um etwas zu holen, kommt leider heutzutage immer wieder vor. Daß ober ein Mann— als Taschendieb— zuerst etwas stiehlt und dann— als Einbrecher— dem Bestohlenen einen Teil des Gestohlenen wieder zurückbringt, ist bestimmt nichts Alltägliches. Ein Ingenieur in Mailand aber hatte es mit einem solchen paradoxen Einbrecher zu tun. Der In- genieur ging abends in«in Kino auf dem Korso„Dittorio Emanuele". Er ist ein vorsichtiger Mann. Er weiß, daß es in Mailand von Taschendieben wimmelt. Da er nun 200 Lire bar und üb«r lO 000 Lire in Wertpapieren bei sich trug, wottls er sich sichern. Er nahm deshalb sein« Brieftasche au» seiner inneren Rocktasche und steckte si« in die Hintere Hosentasch«.— Hiet wird kein Dieb sie suchen, dachte der übervorsichtige Ingenieur. Vergoß aber dabei, daß sehr leicht ein Bösewicht beobachtet haben konnte, wie das Portefeuille von der«inen in die ander« Tasche gesteckt wurde. Und in der- Tat! Ein Taschendieb in dem Gedräng« am Eingang des Kinos hatte es gesehen. Als Herr Mario nach Schluß der Vorstellung seine Brieftasche wieder in den Rock stecken wollt«, fand er in seiner Hos« hinten«in großes Loch. Ein geschickter Tosch«ndi«b hall« ihm mit einem haarscharfen Messer geschickt die hintere Hosentasch« weg- geschnitten und die Brieftasche entwendet. Das Geld, da» si« enthielt, hätte der Ingenieur schließlich noch verschmerzen können. Aber d«r Verlust der Briese und der Dokumente war für den Ingenieur von katastrophaler Bedeutung.. Bestürzt eilte er nach Hause. Hier aber wartete seiner eine neue, unliebsam« Ueberraschung. Während er im Kino sah, war bei ihm eingebrochen worden. Die Eingongstür zu seiner Wohnung war mit einem Nachschlüssel geöffnet worden. Was mag dem Verbrecher alles in die Finger gefallen sein? Herr Mario sucht und sucht nach einem Verlust und findet keinen. Der Einbrecher hatte ihm nichts genommen, sondern etwas gebrocht. Di« gestohlen« Brieftasche lag auf dem Schreibtisch. Ohn« Geld und Wertsachen. Aber die Briese und Dokumente fanden sich unversehrt in der Brieftasche vor. Ein Nationalpark für Frankreich . Ein etwa 100 Quadratkilometer großes Gebiet in der Provence mit zahlreichen Sümpsen, Flußarmen, Altwäjsern und steinig«» Steppen, da» als einziges Gebiet in Europa noch den Flamingo"be- herbergt, ist zum Naturschutzpark erklärt worden. Man wird dort nach Möglichkeit versuchen. Tier« anzusi«diln, die In ond«r«n Se> genden Frankreich « nur noch selten anzutreffen sind. Eine Taube fliegt übers Meer. Sin bemerkenswerte» Ereigni» lr. der S«schicht« de» Brieftauben- fluge» ist di« Ueberquerung d«, AUamischen Ozean» durch ein« französisch« Taube, di« einem Feuerwehrmann zu Watrelo» im De« partement des Nordens gehört, vor«inem Jahr etwa verlieh die Taub« den Taubenschlag und kehrt« nicht mehr zurück, ver Besitzer erfuhr nun kürzlich zu seiner großen Ueberraschung aus einer tona- dischen Zeitung, daß di« Taub« in einer Stadt der Provinz Ontario in erschöpftem Zustand aufgesunden wurde Daß«s sich um seine Brieftaube handelt, ist für den Eigentümer David Cornely ganz
«UIIMIIIWIlIIIIIIIUIMIIIIIIlUIIIIIUIIMIIIIMIMIIieitlllMIllllwIlMIIMIIIIIIIMIIIIUlII zweifellos, da fi« einen Ring mit seinen Initialen und anderen An- gaben trägt: ober wie sie den Flug zurückgelegt hat. ist unbekannt. 10 Millionen Mark für Schulbauten in Mamburg. Die Hamburger Bürgerschaft beschloß di« Errichtung von ins- gesamt sechs Schulneubauten. Di« Ausführung erfolgt mit Stahl- skelettbau. Die Gesamtkosten belaufen sich auf 10,5 Millionen Mark. Die Moral der Millionäre. In New Dork hat sich«in Theaterklub gebildet, der nur die oberen..Vierhundert', wi« Rockefeller . Morgan und Banderbilt zu seinen Mitgliedern zählt. Der Klub stellt ein« Art oberste Zensur» behörd « für die New-Vorker Theater dar. Durch eigen« Kritiker werden di« zurzeit am Broadway ausgeführten Stück« auf ihr« Moral geprüft. Der Klub gibt täglich an seine Mitglieder gedruckt« Berichte heraus. Ein Boykott durch diese Millionärvereinigung hat selbstverständlich den völligen Mißerfolg des Stückes zur Folge, da es zum guten Ton gehört, sich dem Geschmack der oberen„Vier- hundert' anzupass«n. Wie der Gewehrfisch seine Beute erschießt. In den Gewässern des nördllchen Queensland(Australien ) gibt es einen Fisch, der die bemerkenswerte Kraft besitzt, seine Beut« zu„«rschiehen". Der„Gewehrsisch", wi« man ihn nennt, schwimmt im Wasser leise«in paar Zentimeter unter der Oberfläch« und wartet daraus, daß sich Fliegen oder ander« Jns«kt«n auf die umhertreiben- den Blätter und Zweige setzen. Sobald er dies bemerkt, schießt er auf sein Opser ein«n Wasserstrahl ab, der es In die Strömung wirst, wo ee von dem glücklichen Schützen ergriffen wird. In England besteht noch heute ein Gesetz, noch dem unter gewissen Umständen«in Ehemann seine Frcm verkaufen kann. Als im Jahre 192S in London «in derartiger Prozeß verhandelt wurde, grub der Ver- leidiger des Angeklagten diesen au» dem Mittelalter stammenden Paragraphen aus und erzielte damit«inen Freispruch für seinen Klienten. Die fleißige Belchterin. Ein biederer Pfarrer einer kleinen Gemeinde des Böhmer- walds kam mittags in den Gasthof essen, erzählte dies und dos und so auch, daß heute sogar als erst« Beichterin eine Frau mit Ehebruch gekommen sei. Mehr darf er natürlich nicht sagen. Der Wirt jedoch schmunzelte, seine Frau wäre solcher Tot nicht fähig. Kaum gesogt springt di« junge Wirtin zur Tür herein, begrüßt die Gäste, dann den Herrn Pfarrer und prahlt mit ihrer Emsigkeit und sagt:„Gellens, Herr Pfarrer, heut war ich fleißig, weil ich di««rst« bei der heiligen Beicht« war/ Der Pfarrer, total ver- wirrt, stottert, er könne sich gar nicht besinnen wer die erste Beichterw gewesen sei. Di« Wirtin aber in UnkeNNtnis der Gewitter, die sich schon auf der Stirn des Gatten zusammenballen, beharrt«igen- sinnig darauf, die«rst« gewesen zu sein Nun wußte der Mann genug. Der Pfarrer beschwichtigte zwar aber der Mann ließ sich nicht halten und es gab«ine furchtbar« Tracht Prügel alz fühl- bare Büß«,,.