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wesen sind.

Heute, wo nun die Schattenseite jenes Prozesses zum Vor­schein kommt, besinnen sich die Konservativen wieder auf den längst verlassenen alten Standpunkt organischer Gesellschafts­auffassung. Aber in der eigenthümlichen Weise, daß sie den übrigen Theil der Gesellschaft sich tributär machen wollen, auf Kosten der Arbeiter ihre Rente hochzuhalten denken. In den Wind gesprochen war für sie das schöne Wort v. Thünen's: Ift es nicht unedel, glücklich sein zu wollen, wenn dies nur durch das Unglück anderer erlangt werden fann?"

tine- Vorlag

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Morgen Schwerinstag: unser Antrag, betreffend das Vereinsgesetz.

Biertel dieses Jahrhunderts, unzählige Befizer ruinirt, Jund wühlen sie eifrig weiter gegen ben verhaßten dem Prediger Burckhardt von Sophien. Durch lekteren wurde nur mit dem Unterschied, daß dieses Mal der Ruin Landwirthschafts- Minister v. Hammerstein und den noch als erster Redakteur seinerzeit Leuß in Vorschlag gebracht und viel gründlicher ift, weil die Ursachen der Krisis nachhaltiger verhaßteren Herrn v. Marschall . Und da es mit von Stöcker auserforen. Burckhardt hatte damals ein persön Stetigkeit, die Anhänglichkeit an das Individuelle des Befit: den kleinen probirt. Diesmal war's eine Interpellation, betr. ich nach mehreren Monaten auf einer Steise durch Bayern find. Das Ideal Stahls ist auf immer dahin: Die Dauer, die den" großen Mitteln" nicht geht, wird's vorläufig mit liches Interesse an der Unterbringung seines Freundes Leuß, dem dann von Anfang an plein pouvoir gegeben wurde. Als thums, für das es feinen Ersatz in Geldeswerth geben kann." Der Grundbesitz, sobald Waare geworden, roulirt wie jede an die" Transitlager". Was sind Transitlager? Lagerstätten für Gelegenheit hatte, Herrn Stöcker kennen zu lernen und mich dere Waare und entgleitet, wie jede Unternehmung, den Händen, das zu weiterem Transport bestimmte Getreide. Diese Lager bei ihm über diese seine neue Gründung zu informiren, die nicht kapitalkräftig genug sind, um ihn halten zu tönnen. erleichtern den Verkehr; sie helfen also die Getreidepreise aus war er guter Zuversicht für diese und bezeichnete Herrn Die pommerschen und brandenburger Konservativen haben, zugleichen und erschweren eine künstliche Vertheuerung. Das Leuß als einen äußerst talentvollen Mann! Ja, Leuß so lange in ihren Reihen noch Widerspruch gegen die fapita- erregt natürlich den Zorn der Brotvertheuerer von war sehr talentvoll aber Herrn Stöcker und besonders listische Umwandlung des Grundbesißes gehört wurde, in Profession, die heute von neuem mit den alten hundert seinen durch Burckhardt gewonnenen petuniären Geschäftsgenossen scharfem Gegensatz zu den Konservativen Schlesiens ge= bald zu talentvoll, denn er hatte es verstanden, gegen den standen; die beiden bildeten den Kern der altfonservativen mal gehörten Tiraden zu Feld zogen. Schwerin , Plöh, willen der letteren auf deren Kosten und Krebit in furzer Zeit und freikonservativen Partei. Mit Beendigung der geschilderten Raniz, Paasche haben auf der einen Seite gesprochen und eine eigene Druckerei für das Bolt" zu errichten, die den Herren Entwickelung ist der Unterschied in der That verschwunden, wenn Rickert und Meyer auf der anderen damit ist die Debatte mancherlei Kopfschmerzen machte, als sie die ziemlich fostspielige auch natürlich Nachtlänge noch lange zu vernehmen ge- gekennzeichnet. Wir hatten nichts dabei zu suchen. Die Einrichtung bezahlen sollten! Diese Eigenmächtigkeit in Ber Debatte hat nur insofern symptomatische Bedeutung, als bindung mit anderen Unregelmäßigkeiten war Grund zur Ent­fie zeigte, daß die Herren Junker fortwühlen, und sich eines laffung des Leuß, den man lediglich zur Vermeidung öffentlichen Rückhalts versichert halten. Die Regierung blieb reservirt Standals damals nicht anhängig machte. Inzwischen hatte -praktisches Ergebniß null. sich Stöcker als Nachfolger von Leuß den bekannten, damals in Paris ansässigen früheren Sozialdemokraten Oberwinder engagirt. Letzterer war aber nicht der Mann, die in den Sumpf gerathene Karre des" Volt" wieder herauszuziehen. Es er­Im prenßischen Abgeordnetenhause wurde am Freitag forderte dies einen fapitalfräftigen Genossen, und Herr Ober­endlich die Berathung des landwirthschaftlichen winder konnte nur von dem Gnadenfold des Herrn Stöcker leben. Etats beendet. Diesmal waren es hauptsächlich Klagen über Das Volt" wäre damals zweifellos eingegangen, hätte man den Nothstand in den armen Gebirgsgegenden des Westens, die nicht im letzten Augenblick in dem jungen, entsprechend ver­Die Ankündigung der neuen Marine- Vorlage für in den Sieden der meisten Abgeordneten zum Ausdruc tamen. mögenden Referendar Bresges die petuniare Stfiße gefunden, die Wunderbarerweise ließ sich das Echo aus dem Osten nicht mehr man brauchte. Bresges opferte in furzer Zeit dem Volk" nächstes Jahr bedeutet eine Warnung an die vernehmen, die Junker scheinen des ewigen Klagens müde zu 40 000 Mart und wurde dadurch Stöcker's Sozius. Herr Re­deutschen Wähler. Es handelt sich bei dem sogenannten fein. Der tonservative Abg. Schraubert, feines Beichens gierungs- Referendar Bresges theilt noch heute mit Herrn Stöcker " Flottenplan" nicht um hunderte, sondern um tausende von ein Landrath an der äußersten Grenze Ostpreußens , wußte bie Baterschaft seines Leiborgans, und beide Vertraute arbeiten Millionen, und das Ziel ist: den auf dem Lande allmächtigen fogar dem Landwirthschaftsminister Dant für die Ver in der Stille Hand in Hand. Die Redakteure des Bolt" und mehrung des Meliorations Fonds Militarismus auch auf die See auszudehnen. Nun hat der 150 000 Mart. um Geschäftsführer stehen im Dienste der Herren Stöcker und Ostpreußen Man sieht, die Agrarier fönnen auch Bresges; sie werden von diesen Herren engagirt und ver Militarismus zu Lande uns schon an den Rand des Ruins dankbar sein. Nach Erledigung des landwirthschaftlichen pflichtet! Weil der Regierungs- Referendar Bresges nun später gebracht würde er auch auf die See ausgedehnt, so wäre Etats wurde der Etat der Gest ütsverwaltung berathen, für seine petuniären Opfer Sicherheit für den Bestand des Ge­das der sichere Ruin. Das weiß die Majorität des der von so geringem allgemeinen Interesse ist, daß er weiten schäftes von Stöcker verlangte, fchloffen beide Freunde einen Kreisen kaum dem Namen nach bekannt sein dürfte. Die Herren Kontrakt, wonach Stöcker sich verpflichten mußte, sämmtliche deutschen Reichstages. Und darum hat die Regierung die mit dem Pferdeverstand" konnten jetzt ihr Licht leuchten lassen, Stadtmissions Druckarbeiten in der Druckerei des Volt" neue Vorlage nicht für dieses Jahr angekündigt, sondern für aber leider erntete so manche schöne Rede, die auf Kreistagen anfertigen zu laffen, wogegen Bresges die Verpflichtung einging, das nächst e. oder Provinzial Landtagen alle Hörer in Bewunderung und die Hälfte des etwaigen Gewinns an Stöcker für die Stadt Wie die Dinge jetzt stehen, wäre eine Auflösung des Erstaunen versetzt hätte, heute kaum ein Wort des Beifalls. Bei mission zu zahlen! Dieser Kontrakt besteht noch heute zu Recht, der sodann vorgenommenen Berathung des Domänen wodurch also Stöcker thatsächlich Mitinhaber des Bolt" ist! Reichstags hoffnungslos die feindliche Majorität würde durch Stats nahm der unermüdliche Bimetallist, Abgeordneter Wie zu diesen Thatsachen nun Stöcker's Behauptung, er habe Neuwahlen nur gestärkt werden. Allein im Laufe eines Jahres von Kardorff, Gelegenheit, auf die deren nomineller Leiter fürzlich vom feinen Einfluß auf die Redaktion hofft man, durch eine systematische chauvinistisch reaktionäre Landwirthschaftsminister abgegebene Erklärung in der Wäh- nur Herr Oberwinder ist im Einklang steht, dies zu be­rungsfrage zurückzukommen. Bekanntlich Agitation einer und durch Mundtodtmachung der Oppositions. Sammerstein neulich angedeutet, daß England es ab- Wahrheit!" hatte Herr urtheilen fiberlaffen wir jedem rechtschaffenen Freunde christlicher presse, namentlich der sozialdemokratischen, anderseits, für gelehnt habe, in Verhandlungen über eine internationale Münz- Sofern die hier behaupteten Thatsachen richtig sind, nächstes Jahr günstigere Wahlen vorbereiten au fonferenz zu treten. Herr v. Karborff erklärte demgegenüber, liegt allerdings die Vermuthung nahe, daß Herr Stöcker daß nach seinen Erfundigungen in England garnichts von einer aus der Noth eine Tugend gemacht hat, als er, in den Gelingt der Streich, gelingt es der chauvinistischen Reaktion, Anfrage der deutschen Regierung im Sinne der im vorigen Mantel sozialreformerischer Prinzipientreue gehüllt, von Jahre vom Reichstag angenommenen Resolution bekannt sei. hinnen zog. Das Volt", das die Richtigkeit der obigen einen für ihre Zwecke geeigneten Reichstag zusammenzubringen, Der Landwirthschaftsminister verweigerte die Antwort auf dann begnügt sie sich auch nicht mit dem geplanten finanziellen die Bemerkungen des Herrn v. Kardorff mit dem Hinweis darauf, Darstellung der Bossischen Zeitung" bestreitet, vertröstet Monster- Überlaß, dann geht sie auch, um sich gegen einen Rüd. daß morgen oder in den nächsten Tagen" der Reichskanzler eine feine Leser auf Stöcker's heutige Rede, die alles klarstellen schlag der Volksstimmung zu sichern, dem allgemeinen Sinne diese Erklärung ausfallen wird, ist nicht zweifelhaft; es hätte!- Erklärung darüber im Reichstage abgeben werde. In welchem werde. Als ob Herr Stöcker jemals etwas flar" gestellt Wahlrecht zu Leibe. Es ist die einfachste Logit der That- steht fest, daß den Agrariern dadurch auch die Aussicht auf Er sachen, die hierzu zwingt. langung ihres zweiten großen Mittels" genommen werden wird. Am Sonnabend steht die zweite Berathung des Forstetats, der Bentral- Genossenschaftskasse und der direkten Steuern auf der Tagesordnung.

tönnen.

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Das sächsische Wahlrechts Attentat ist nur der An­

fang, nur da3 dünne Ende des Keils. Der Reil

wird tiefer eingetrieben, und das Reichs- Wahlgeset,

welches der chauvinistischen Reaktion den Weg zu ihren letzten Bielen verrammelt, wird gesprengt, umgestürzt.

Die deutschen Wähler sind rechtzeitig gewarnt. Weißblutung des Volkes für tolonial: politische Hirngespinnste und Vernichtung des allgemeinen Wahlrechts, das ist's was uns mit dieser Ankündigung in Aussicht gestellt ist.

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A

in

Für die Chriftlich- Sozialen hat der Reichstags­Abgeordnete Professor Hüpeden im Bolt" eine Art Programm in der Form von 4 Thesen veröffentlicht, deren wichtigste Stellen lauten:

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4

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Deutsches Reich .

Bundesrath. In der am 6. d. M. abgehaltenen Plenarsizung des Bundesraths wurde die Ausdehnung der Unfall­versicherung auf die große Heringsfischerei beschlossen und den Vorlagen, betreffend die Ergänzung und Abänderung der Bes ſtimmungen der Anlage B zur Verkehrsordnung für die Gifen. bahnen Deutschlands in bezug auf die Beförderung von flüssigem Acetylen und Calcium- Carbid sowie von Roburit I., Westfalit 2c. Die Differenzpunkte zwischen den Christlich die Zustimmung ertheilt. Den zuständigen Ausschüssen wurden Sozialen und der konservativen Frattion liegen überwiesen die Gesetzentwürfe für Elsaß- Lothringen über die Ge­zunächst nur auf dem sozialpolitischen Gebiete und bewerbesteuer und die Wandergewerbesteuer, und über die Wablen der ziehen sich auf die Behandlung der Sozialdemokratie einerseits und Mitglieder der Bezirks und der Kreisvertretungen, sowie der auf die Beurtheilung der Arbeiterbewegung andererseits, in legter Reichstags Beschluß, betreffend die Siche. Wie weit sind die rung der Bauhandwerker und Bauarbeiter für Forderungen der Arbeiterklasse als berechtigt anzuerkennen ihre aus Arbeiten und Lieferungen in Neu. und in welchem Tempo sind die daraufbezüglichen Reformen und Umbauten erwachsenen Forderungen. Dem einzuführen? Soweit diese Gebiete nicht in Frage fommen, wird Antrage des Königreichs Sachsen, betreffend die Befreiung der die Waffenbrüderschaft mit den Konservativen nach wie vor fest- bei den römisch- katholischen Kirchen der Erblande des Königreichs mit Pensionsberechtigung angestellten firchlichen Unterbeamten gehalten werden können. flattgegeben. Außerdem wurde über die Reichstags- Resolution Sachsen von der Invaliditäts- und Altersversicherung wurde betreffend Erhebungen über die Arbeitszeit der Arbeiterinnen u. s. w., und über verschiedene Ein­gaben Beschluß gefaßt.

Die deutschen Wähler werden auf der Hut sein und die Beziehung besonders auf die Fragen: richtige Antwort geben.-

Politische Mebersicht.

32.

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Berlin , 7. Februar. Der Reichstag hatte heut wieber einmal eine mann's und feiner Anhänger hält die chriftlich- fosiale Gegenüber mancherlei mißverständlichen Aeußerungen 9 au agrarische Debatte. Die junkerlichen Herren Brot- Partei daran fest, daß fie als eine politische Partei den Blick vertheuerer sind nicht gewillt, die Fußtritte, die sie in auf das Ganze gerichtet halten muß und darum nicht in Letzterer Beit erhalten haben, ruhig hinzunehmen, und da einseitiger Weise lediglich die Interessen eines fie bei Hof eine fefte Stellung zu haben glauben, so bohren Standes vertreten darf. Unter diesem Vorbehalt sucht fie - Der Reich 3- Anzeiger" schreibt heute in seinem die Fühlung und die Geistesgemeinschaft mit den um Nau: offiziellen Theile unter der Ueberschrift Kriegs- Minifterium": mann Gefcharten sowie auch mit allen auf dem Boden des Die vorzeitige Veröffentlichung des allerhöchsten Gnaden­Evangelisch- sozialen Kongresses stehenden Christlich- Sozialen auferlaffes für den Bereich der preußischen Militär- Berwaltung vom recht zu halten und zu pflegen. 18. Janar 1896 durch die Nr. 14 der Berliner Zeitung Vorwärts" vom 17. Januar 1896 hat Anlaß zur Einleitung einer Disziplinaruntersuchung gegeben Nach dem Ergebniß der= felben ist ein Verschulden eines Angehörigen des Kriegs­Minifteriums an der Veröffentlichung im Vorwärts" aus­geschlossen. Zu der letzteren ist ein Exemplar der Nr. 3 des Armee- Verordnungsblattes" vom 18. Januar 1896, in welchem der allerhöchste Gnadenerlaß amtlich veröffentlicht worden ist, benutzt worden. Dieses Exemplar ist am 16. Januar 1896 des Vorwärts" gebracht, nachmittags in die Redaktion nachdem es anscheinend in der Druckerei von E. S. Mittler verfahrens das Erforderliche veranlaßt worden. ". Sohn entwendet worden ist. Es ist deshalb die Disziplinar­untersuchung geschlossen und wegen Einleitung des Straf Berlin , den 6. Februar 1896. Der Kriegsminister. Bronsart von Schellendorff .

Die Gräfin Klary war mit ihrer Tochter Elly nach Baden- Baden gereift, weil man ihr mitgetheilt hatte, ihr Der Grundsaß, daß das Wohl der Gesammtheit durch die entarteter Schwiegersohn, der Herr von Bergtuhn, sei dort gleichmäßige Pflege aller berechtigten Interessen bedingt ist und mit dem Fräulein Blanka von Boheimb gesehen worden. alle Stände den gleichen Anspruch auf Berücksichtigung haben, Hatte man die Gräfin irre geführt oder mußte ihr schließt jedoch keineswegs aus, daß die christlich- soziale Partei Schwiegersohn sich geschickt ihrer tyrannischen Buchtruthe, es in der heutigen Zeit als ihre hauptsächliche Auf­den steten martervollen Gardinenpredigten seiner Frau zu gabe ansieht, den gegründeten Ansprüchen der Arbeit gegen entziehen? Kurz, alle Nachforschungen waren vergebens, die über der bevorzugten Stellung des Kapitals zu ihrem Recht zu verhelfen. Entflohenen waren nicht aufzufinden. Das flingt weit schärfer bereits, als man bisher in In allen Hotels hatte die Gräfin schon gespeist und Stöcker's Reden zu hören gewohnt war. Herrn Nau­und spät war sie herumgewandelt und hatte den und jenen Fühlung mit den konservativen Chriftlich- Sozialen" nicht zu sich erkundigt, alle Vergnügungsorte hatte sie besucht, früh man n andererseits scheint es darum zu thun zu sein, die Herrn gefragt und ins Vertrauen gezogen, umsonst. verlieren, denn er schreibt in der Hilfe":

Dadurch war sie bekannt geworden und bald wußte der ganze Badeort, wer die beiden auffällig gekleideten Damen waren und wen sie suchten.

Was Stöcker weiterhin thun wird, wissen wir in der Stunde, wo die letzten Zeilen aur Hilfe" geschrieben werden, noch nicht. Wir vermuthen, daß er eine selbständige konservativ. Unterstützt wurden die Damen in ihrem Forschungs- chriftlich- soziale Gruppe bilden. will, hielten es aber für beffer, fich ferner folgendes Communique: werke durch einen Fremden, der sich schon in den ersten menn gleich jezt ber Zusammenschluß Tagen ihres Hierseins ihnen angeschlossen und den Herrn Christlich- Sozialen erfolgen würde." von Bergkuhn noch von der Gesandtschaft her fannte.

Dieser Herr, der so gut französisch als deutsch sprach, ließ teine Gelegenheit vorüber, den beiden Damen gefällig zu sein, Nach den vier Orden, die er trug, darunter das Band der Ehrenlegion, war er hoher Militär, von altem Adel, stellte sich als Marquis Benovon vor, und obgleich ein geborener Deutscher hatte er im französischen Heere in Mexiko vor Puebla gegen Juarez mitgekämpft.

Er war jetzt hier, um seine angegriffene Gesundheit wieder herzustellen.

Da die Frau Präsidentin Gräfin Klary Wittwe war und Benovon sowohl ihr wie ihrer Tochter oft Schmeiche­leien sagte, so wurde er bald der ständige Begleiter der Damen.

Eines Tages brachte er die Nachricht, er habe Berg­Kuhn nebst einer Dame im Kursaal am Spieltisch gesehen. Die Beschreibung stimmte und Elly drängte ihre

Mutter, mit ihr nach dem Kursaale zu gehen.

Die Gräfin studirte sich auf dem Wege eine kräftige Standrede, die sie ihrem sauberen Herrn Schwiegersohn vor Allen halten wollte, ein, aber die gesuchten Zugvögel waren schon wieder davongeflogen.

( Fortsetzung folgt.)

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Im nich tamtlichen Theile des Reichs- Anzeigers" findet aller" Nach der im amtlichen Theil der heutigen Nummer des Blattes veröffentlichten Rundgebung des Herrn Kriegsministers ist die von demselben eingeleitete Disziplinaruntersuchung wegen der vorzeitigen Beröffentlichung des Gnadenerlasses für die Armee durch den Vorwärts" nunmehr geschlossen worden. Ueber die Ergebnisse der Untersuchung sind wir in der Lage, noch die folgenden Einzelnheiten aus durchaus sicherer Quelle veröffentlichen zu können:

Der Hauptgegner Stöcker's in der tonservativen Partei, Graf Limburg- Stirum , hält es übrigens für an gebracht ebenso wie Kreuz- Beitung" und Reichsbote" für sich und seine Partei gleichfalls einen Schimmer sozialreformerischer Bestrebungen zu retten, denn er sendet der Schles. Btg." eine Buschrift, in der er sagt:

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" Meine Anfichten über die Betämpfung der Sozialdemokratie halte ich fest; aber ebenso fest halte ich daran, daß im Sinne des von der fonservativen Partei im Jahre 1892 festgestellten Programms die soziale Reform durch Hebung der inneren und äußeren Lebenshaltung des Arbeiterstandes und durch wirth schaftliche Stärkung der Mittelstände stetig fortzuführen ist." Alle diese Kundgebungen sind für uns deshalb von Interesse, weil sie zeigen, daß auch die uns feindlichen Elemente der sozialen Bewegung der Zeit sich nicht ent­ziehen können.-

Der Gnadenerlaß tam am 15. Januar nachmittags aus dem Kriegs- Ministerium in die Hof- Buchdruckerei von E. S. Mittler u. Sohn, in welcher das Armee- Berordnungsblatt" ge­bruckt wird. Bis zu diesem Zeitpunkt bestanden nur einige hettographirte Exemplare desselben bei dem Kriegs- Ministerium. Die Druckerei wurde angewiesen, die Sache bis zum 18. Januar, an welchem Tage der Erlaß durch die Nr. 3 des Armee­Berordnungsblatts" veröffentlicht werden sollte, geheim au be handeln.

Am Morgen des 16. Januar gegen 9 Uhr wurde ein Korrekturabzug der Nr. 3 des Armee- Verordnungsblattes" in das Kriegs Minifterium geliefert und alsbald, nachdem die Boss. 3tg." von vertrauter Seite folgende Mittheilungen In Sachen Stöcker" und Volk" erhält die Korrektur gelesen war, verschlossen der Druckerei zurückgegeben. über den Zusammenhang zwischen beiden:

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Mit Widerwillen gegen das in letter Zeit von Stöder in Sachen seiner Stellung zu dem Blatte Das Bolt" getriebene Wortspiel erfüllt, halte ich es für meine Pflicht, Sie auf einige Punkte hinzuweisen, die Stöcker's Wahrhaftigkeit aufs neue in das richtige Licht stellen. Das Bolt" ist begründet und getauft von dem ehemaligen Hofprediger Stöcker in Berbindung mit

Nachmittags gegen 3 Uhr begann der Druck der Auflage, welcher

bis gegen 8 Uhr beendet war. Von der gesammten Auflage tamen im Laufe des Nachmittags des 16. Januar nur zwölf Exemplare in das Kriegsministerium, deren Verbleib bestimmt nachgewiefen ist.

Am 17. Januar früh veröffentlichte der Vorwärts" den Erlaß, den er also im Laufe des Nachmittags des. 16. Januar erhalten haben mußte, Es bestand die Möglichkeit, daß der