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arbeiter völlig unorganisirt, den trefflichen Organisations beftrebungen der organifirten Klaffengen offen fich fein gehalten haben. Als Kampftruppe blieb alfo übrig die geringe Zahl der annoch organisirten Echneider und Schneiderinnen. Wenn auch Muth und Kampfeslust diese kleine Echaar beseelte, wenn sie auch den festen Willen zeigte, für ihre Klaffengenossen menschenwürdige Zustände zu erkämpfen, die Leiden mildern, die Thränen stillen wollte, die bei harter, jammervoll be zahlter Arbeit so reichlich flossen, so mußte sie dennoch auf die Kraftprobe verzichten, obgleich die Eympathie aller flaffen­bewußten Arbeiter ihr zur Seite stand. Die organisirte Ar­beiterschaft war sich klar, daß sie, nachdem die Gesetzgebung die Wünsche der Arbeiter vorläufig unberücksichtigt gelaffen, die Hausindustrie noch nicht der Gewerbe Inspektion unter stellt, diese eminent wichtige Forderung, die zugleich eine hohe kulturelle Bedeutung hat, zu erfämpfen hatte. Nach Prüfung diefer Sachlage und nach forgfältigem Abwägen des Für und Wider kamen die Schneider und Schneiderinnen zu der Er­fenntniß, von einem Streit abzurathen und es wurde als hohe Aufgabe der politischen Partei erachtet, auf dem Wege der Ge­seggebung die Forderungen der Arbeiter der Konfeftionsbranche zu erkämpfen. Haben die Echneider und Schneiderinnen Magde­burgs es abgelehnt, selbständig in einen Lohntamps einzutreten, so werden sie doch mit Stolz auf die Bewegung anderer Orte blicken und sich geloben, den fämpfenden Genossen beizustehen und fie thatkräftig zu unterstützen.

Erfurt , den 6. Februar. Am Montag tagte hier eine impofante, von 2000 Personen besuchte Volksversammlung, die einstimmig sich auf die Seite der Konfektions- Arbeiter stellte. Am Mittwoch Lehnten die Zwischenmeister die Verhandlungen mit den Arbeiterinnen ab und verweigerten dem Vertrauensmann der Schneider und Schneiderinnen Gehör. Heute, Donnerstag, berathen die Konfektionsfirmen unter sich. Morgen, Freitag, wird in Anwesenheit des Gewerberathes ein legter Einigungsversuch unter folgenden Bedingungen gemacht werden: Anerkennung von Einrichtung der Betriebswerkstätten, die theil weise sofort zu gründen sind. Einigung über den Lohntarif und Anerkennung desselben für die vorhandenen und einzurichtenden Betriebswerkstätten. Werden die Forderungen nicht bewilligt, so soll eventuell ein Streik proklamirt werden.

Eisenach . Die Kollegen Eisenachs erklären mit allen ihnen zu Gebote stehenden Wiitteln den Kampf der Konfektions­arbeiter zu unterstüßen, und energisch für die aufgestellen Forde­rungen einzutreten.

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Bei bestellten Waaren halte mich an den Tarif von 1894. Eigene Betriebswerkstatt einzurichten bin ich jetzt vorläufig nicht im stande, da ich keine passenden Räume bei mir im Hause haben kann, ich werde aber danach hinstreben.

Den größten Theil meiner Lagerwaare laffe ich ja selbst anfertigen und zahle, wie schon gesagt, 25 pet. mehr, achte aber auch gleichzeitig auf gesunde, reine Arbeitsräume."

Ein Zwischenmeister der Damenmäntel- Branche schreibt: " Ihre mir zur Kenntniß gegebenen Lohnforderungen be­willige ich und werde versuchen, auf meine Arbeitsgeber dahin einzuwirken." Ein anderer theilt folgendes mit:

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Lohntarif voll und ganz anerfenne und zwar mit dem Be- ju. Komp., Chauffeeftr. 67, ein Streit ausgebrochen ist, der merken, taß ich wie bisher auch weiter 25 pt. mehr zahle, barin seine Ursache hat, daß eine Kollegin wegen ihrer im Interesse als Sie fordern. des Vereins geschehenen Agitation gemaßregelt wurde, obwohl sie bei dieser Firma schon sieben Jahre thätig war. Alle vermitteln den Versuche der Arbeiter, die Entlassung rückgängig zu machen und so den Streit zu vermeiden, verliefen fruchtlo?. Herr Baruch erklärte rundweg, weder mit einer ohntommission noch mit seinen Arbeitern ver­handeln zu wollen. Der Verein der Wollhut- Fabrikanten, welcher gegründet wurde, um unberechtigten Maßnahmen der Arbeiter entgegenzutreten", hat nun an die Arbeiter und Arbeiterinnen das Anfinnen gestellt, die streifenden Kollegen und Kolleginnen zur Wiederaufnahme der Arbeit zu bewegen, widrigenfalls das Arbeitspersonal in sämmtlichen den Fabrikantenring bil: denden Wollhutfabriken ausgesperrt würde. Diese Drohung dürfte nur den einzigen Zweck haben, die streiken­den Arbeiter und Arbeiterinnen einzuschüchtern. In zweiter Linie würde die Drohung gegen die Organisation ge richtet sein, welche man dadurch vielleicht sprengen zu können hofft. Morgen Sonntag wird wegen dieser Angelegenheit eine Versammlung abgehalten. Näheres ist aus dem Inserat in heutiger Nummer zu ersehen. Die Arbeiter und Arbeiterinnen der Berliner Hut- und Filzwaaren- Industrie werden ersucht, sich in dieser wichtigen Versamm Iung zahlreich einzufinden.

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Den mir von der Agitationskommission der Schneider und Schneiderinnen zugestellten Lohntarif für Mäberinnen, speziell den Satz für Backfischfachen zahle ich schon seit Jahren." Ein Händler schreibt folgendes:

Antwortlich Ihrer gefl. Zuschrift theile Ihnen mit, daß ich nicht selbst anfertigen laffe, sondern meine Konfektion fertig taufe. Im übrigen fann ich mich vollständig damit einverstanden erklären, daß die Arbeiterinnen besser bezahlt bekommen, wie bisher." Ferner lautet ein Brief eines anderen Händlers:

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Antwortlich Ihres Geehrten vom 25. Januar theile ich Ihnen ergebenft mit, daß ich meine Lagersachen nicht in eigener Werkstatt anfertigen laffe, sondern diefelbe aus größeren Engros­geschäften beziehe. Soweit es in meinen Kräften steht, will ich auch auf meine Lieferanten einwirken, damit dieselben Ihrem Wunsche nachkommen."

Tiese Buschriften enthalten feine Bewilligung aller von den Arbeitern aufgestellten Forderungen, weshalb wir von einer Veröffentlichung der ferreren Abstand nehmen; immerhin sind sie ein Beweis, daß nicht Unmögliches verlangt wird. Presstimmen.

Die Kreuz- Zeitung ", die für die Forderung der Betriebs: werkstätten offenbar nicht das geringste Verständniß hat, hält die übrigen Forderungen der Arbeiter und Arbeiterinnen für be­rechtigt. Sie schließt ihren Leitartikel mit einer ganz gehörigen Abfertigung der Nordd. Allg. 3tg.", welche die Blamage dieses Blattes vollkommen macht; es heißt da:

Eine prinzipielle Voreingenommenheit finden wir in der politischen Presse nur bei der Norddeutschen Allg. Zeitung", die in der letzten Zeit mit großem und blindem Eifer bestrebt ist, die Nietzsche 'schen Grundsäße auf die Politik anzuwenden. Die Fabrikanten stellen die Sache noch so dar, als ob die Arbeiter diesmal nicht hinter den Führern ständen. Mit einer Brutalität, an der die Nordd. Allgem. 8tg." ihre Freude haben wird, erklärt der Konfektionär":" Die Arbeiter müssen verdienen, um zu leben, folglich können sie nicht streifen." In der nächsten Woche wird es sich entscheiden, ob diefer über müthige Appell an den Hunger als Bundesgenossen seine Wir­fung gethan hat.

Der Direktor des Münchener Brauhanfes in Berlin , Herr Arendt, ersucht uns um Aufnahme folgender Erklärung:

Die Agitationstommission der Brauer veröffentlicht in Nr. 32 des Vorwärts" die Nachricht, daß Differenzen zwischen uns und den organisirten Brauern bestehen sollen, ferner, daß der Unterzeichnete erklärt und es wahr gemacht habe, jeden Arbeiter, der in Versammlungen über das Münchener Brauhaus spricht, zu entlassen. Beide Säge sind unwahr und nur geeignet, die Deffentlichkeit irre zu führen. Differenzen zwischen der Brauerei und den organisirten Arbeitern bestehen in keiner Weise, weder was. Lohnforderung, noch Arbeitszeit betrifft. Wir waren allerdings im Interesse der Aufrechterhaltung der Ordnung genöthigt, einige Arbeiter zu entlassen und zwar den einen, weil er seinen Vorderburschen fälschlicherweise denunzirt hat, einen anderen, weil er direkt die Ausführung der Arbeit verweigert hat, einen dritten, der seines unverträglichen Wesens wegen mit allen Leuten Zank und Hader sucht. Statt dieser sind resp. werden andere organisirte Arbeiter bei uns eingestellt; die Entlassung Breslau . Der Breslauer Morgenzeitung" entnehmen hat also absolut nichts mit der Organisation zu thun. Was den wir, daß in der von über 1000 Personen besuchten Schneider zweiten Punkt anbetrifft, so soll sich neulich der Brauer Träger, versammlung am Mittwoch zunächst der Vorsitzende Liepelt der bei uns in Arbeit stand, erlaubt haben, in einer öffentlichen in scharfen Worten die am Dienstag vorgekommenen Aus­Versammlung zu sagen, die Arbeiter im Münchener Brauhaus schreitungen einiger Kollegen tadelte; durch solche Ungebührlich wären Arbeiter zweiter Güte und es wäre vorzuziehen, lieber feiten, erklärte er, würden die Schneider der Sympathien des von milden Gaben zu leben, als dort zu arbeiten. Für seine Publikums beraubt; er ermahnt deshalb die Anwesenden aufs schweren Beschuldigungen hat er bisher den Beweis nicht erbracht. bringendste, vollständig Ruhe zu bewahren und andere von Aus­Jeder, der die Verhältnisse im Münchener Brauhaus kennt, wird schreitungen abzuhalten. Alsdann besprach Redner die am Mitt­die Ungeheuerlichkeit dieser unwahrheit zu würdigen im ftande sein. woch stattgefundene Konferenz der Prinzipale. Es sei erfreulich, Taß wir einen Arbeiter, der wissentlich falsche Thatsachen öffent­daß die Arbeitgeber anerkennen, daß innerhalb des Schneider lich über uns behauptet, nicht behalten fönnen, liegt auf der gewerbes Mißstände existiren und die Löhne niedrig seien; in Der Reichsbote" schreibt: Nach dem bisherigen Verlauf Hand. Wir werden auch in Zukunft hiernach handeln. Wir dessen glaube er, daß die Echneider den Vorschlag einer prozentualen der Bewegung kann man ihr nur sympathisch gegenüberstehen. Die sind gern bereit, jedem, der sich dafür interessirt, die Beläge für Lohnerhöhung, die übrigens viel zu gering bemessen sei, bausindustriell beschäftigten Arbeiter und Arbeiterinnen der Kon- unsere Behauptungen bei uns zu erbringen und überlaffen es nicht annehmen konnten; für jedes Stück müßte ein fester Preis bestimmt und dieser tarifmäßig festgesetzt werden. feftionsbranche sind diesmal das treibende Element. Ihr Loos getrost der Deffentlichkeit und jedem rechtlich denkenden Menschen, In einer Resolution erklärt sich die Versammlung bereit, in Ver- ist ohne Zweifel ein recht elendes, es ist daher zu begreifen, daß zu beurtheilen, ob wir oder die entlassenen Brauer im Recht sind." sie nach einer Besserung ihrer Lage streben. Ihre Beschwerden Die Tapezirer Stettins befinden sich, wie uns der Ver­Handlungen mit den Arbeitgebern sich einzulassen, wünscht aber richten sich in der Hauptsache gegen die sog." Zwischenmeister", tranensmann der Berliner Tapezirer mittheilt, in Differenzen eine tarifmäßige Lohnerhöhung. Zu Abstrichen erklärt sich Herr welche. die Ausführung größerer Aufträge für die mit ihren Prinzipalen. Ein partieller Streit gelte Liepelt bereit. Um 111/2 Uhr zogen etwa tausend Konfektions- großen Konfektionsfirmen übernehmen. Diese zwischenmeister" für die nächsten Tage als bevorstehend. Die schneiderinnen, zu denen sich zwei bis dreihundert Sd neider ge- unterbieten einander, um fellt hatten, gemeinsam von der Kaiser Wilhelmstraße die Of fuchen, dann durch Herabdrückung der Löhne den Verlust ein­die Aufträge zu erhalten, und Berliner Kollegen möchten dies beachten. In Karlsruhe haben, wie Herold's Bureau telegraphirt, feite der Schweidnigerstraße nach dem Ring hin entlang. Die suchen dann durch Herabdrückung der Löhne den Verlust ein­zubrigen, den fie durch ihr zu billiges Angebot erleiden würden. sämmtliche Arbeiter der Marmorwaaren Fabrit von Menge ging, wie Breslauer Blätter berichten, ruhig ihres Wegs, Auf diese Weise sind in der That die Löhne für die Haus Rupp u. Miller die Arbeit wegen Lohndifferenzen nieder­verständigerweise jede Demonstration unterlaffend. Vor feinem industriellen in der Konfektionsbranche ungebührlich verringert gelegt. der großen Konfektionsgeschäfte fanden irgend welche Anfamm worden, ohne daß die Industrie einen Vortheil davon hätte. Die Fachvereine für Fuhrknechte und Ziegelei und Erd­lungen statt. Hoffentlich behalten die Streifenden ihre ruhige Zwischenmeister" haben sich den Vorstellungen der Arbeiter arbeiter sind unter Mitwirkung des Sekretärs Märtens vom Haltung auch weiterhin bei. Ein großer Theil der Schneide: gegenüber unzugänglich erwiefen, und nun wenden sich diese Gewerkschaftsbundes- Komitee in 3ürich gegründet worden. rinnen hat den Geschäften die Etoffe zurückgegeben, die sie vor unmittelbar an die Großkonfektionäre, um eine Aenderung herbei Von den Ziegelei und Erdarbeitern haben sich bereits 77 Mann Ausbruch des Streits zur Verarbeitung übernommen hatten. Frankfurt a. M., 6. Februar. Die Bewegung der zuführen. Es wäre sehr zu wünschen, daß die Unternehmer für dem neuen Verein angeschloffen. Konfektionsschneider hat in Speyer , Worms , Taunus , Spessart , die Klagen der Arbeiter ein offeneres Ohr hätten, als die

" Zwischenmeister".

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hauptsächlich in Aschaffenburg in den letzten acht Tagen bedeutend" Die Frankfurter Beitung" äußert sich in einem Leitartikel, Depelchen und lehte Nachrichten. an Ausdehnung gewonnen. Kollege Mock aus Nürnberg , der die Auf­Dresden, 7. Februar, 10 Uhr 40 M.( Privat- Telegramm.) gabe hat. die dortige Bewegung zu leiten, hat seit 18. Januar im der die Frage nach der Seite der Sozialgesetzgebung eingehend ganzen 13 Versammlungen abgehalten. Ueberall war der Besuch darstellt, u. a. folgendermaßen:" Daß die Arbeitsverhältnisse in Sechs große Voltsversammlungen, davon vier in den größten ein guter und die Begeisterung für die berechtigte Forderung eine der Konfektionsbranche außerordentlich schlechte sind, kann fein Sälen, erheben Proteft gegen die Regierungsvorlage, welche das Unbefangener leugnen. Die hausindustrielle Betriebsform mit Dreitlassen Wahlsystem einführen will. Alle Versammlungen große. Am stärksten ist die Bewegung in Aschaffenburg und allen ihren schlimmen Folge- Erscheinungen macht sich gerade in waren überfüllt und nahmen begeisterten Verlauf. Eine scharfe Umgegend, wo aber auch die erbärmlich flen Zustände vorhanden dieser Branche besonders unheilvoll geltend. Der zwischen dem Protestresolution wurde einstimmig angenommen. Die Versamm­find. In Aschaffenburg selbst haben bis jetzt 2 Versammlungen Unternehmer und dem Arbeiter stehende Zwischenmeister führt lung im Trianon, wo Geyer sprach, wurde von der Polizei auf­stattgefunden. Die ultramontane Breffe eifert mit aller auf Kosten des letzteren sehr oft, freilich nicht in allen Fällen, gelöst. Imposantester Verlauf. Macht gegen die Bestrebungen der Konfektionsarbeiter. Dagegen ein recht behagliches Dasein, der Lohn ist allenthalben ein außer- Aachen, 7. Februar. ( W. T. B.) Die königliche Eisenbahn­stehen die Behörden der Bewegung sympathisch gegenüber. München . Eine öffentliche Echneider- und Schneiderinnen- ordentlich niedriger, die Arbeitszeit eine übermäßig lange, die Ar- Betriebs- Inspektion II macht bekannt: Heute Vormittag gegen Versammlung tagte am Montag Abend und nahm nach dem einbeitsräume meist ungenügend und gesundheitsschädlich. Ein trübes 93/4 Uhr entgleifte auf der Strecke zwischen Montjoie und Kalter. Bild von den herrschenden Zuständen hat im vorigen Jahre im herberg der nach St. Vith gehende Personenzug. Heizer todt, geh enden Referat Wasner's folgende Resolution an:. Die heute im Kreuzbräu" tagende öffentliche Schneider- und Auftrage des Verbandsvorstandes Timm in feiner bekannten Lokomotivführer leicht verlegt. Verlegungen von Reisenden Der Verkehr wird durch Umsteigen Schneiderinnen Versammlung fommt nach Entgegennahme der Be Broschüre entworfen, der man im allgemeinen das Zeugniß der find nich vorgekommen. Objektivität ausstellen kann. Es unterliegt keinem Zweifel, daß aufrecht erhalten. richte über die Stellungnahme der Konfektions- Geschäfts inhaber zu durch die Einführung von Betriebswerkstätten und die Unter- Bamberg, 7. Februar. ( W. T. 2.) Der Baumeister Reuter unserem Lohntarif und zu der Forderung der Errichtung von Betriebs- ftellung dieser sowohl wie der Hausindustrie unter die Gewerbe- war au grund des infturzes eines von ihm geleiteten Neu­werkstätten zu folgendem Beschluß: Indem sich die hiesigen Aufsicht die Uebelstände ganz erheblich gemindert werden könnten. banes, wodurch eine Person getödtet und 21 verlegt worden Konfektionäre unseren gerechten Forderungen gegenüber so ab­lehnend verhalten, einzelne sogar dieselben grob und beleidigend Für die Ausdehnung der Gewerbe- Aufsicht nach dieser Richtung sind, im Juni vorigen Jahres verhaftet worden; heute ist der­zurückgewiesen haben, sind wir gezwungen, an das gesammte hat sich denn auch bekanntlich der Reichstag einmüthig ausfelbe von der Anklage der fahrlässigen Tödtung freigesprochen fonfumirende Publikum Münchens zu appelliren. Wir be- gesprochen und es kann nur gewünscht werden, daß die Vor- worden, und zwar wurde dies Erkenntniß damit begründet, daß auftragen unsere Gewerkschaftsdelegirten, diese wichtige Angelegen: arbeiten der schon erwähnten Kommission bald Früchte tragen die Aussagen der Sachverständigen von einander zu weit ab­

möchten."

Partei- Nachrichten.

heit im Gewerkschaftsverein vorzubringen und eine geeignete Stellungnahme dort zu veranlassen. Die Versammlung erklärt sich im ferneren solidarisch mit der Bewegung in allen Städten Deutschlands , sie beauftragt die Agitationskommission Parteiliteratur. Der stenographische Bericht der Reichs mit dem Gewerkschaftsverein die Schritte zum weiteren Vorgehen tags Berhandlungen über die Handhabung des Vereins und Koalitionsrechts, der unter dem Titel: Zweierlei Recht zum Preise von 10 Pf. als Broschüre erscheint, gelangt heute Sonnabend zur Ausgabe.

zu prüfen."

Augsburg . Die Bewegung ist gut im Fluß. Die Firma Oppenheimer hat Werkstätten eingerichtet, will auch Wochenlohn einführen, hat denselben jedoch zu niedrig gestellt. In einer zum Donnerstag anberaumiten gemeinschaftlichen Sigung wird mit den Unternehmern über die aufgestellten Forderungen und die ihnen zugestellten Lohntarife tonferirt. Das Resultat theilen

wir mit.

Die Delegirtenkonferenz für den 11. badischen Reichs: am Sonntag, den 2. Februar in tags- Wahlkreis, die Friedrichsfeld abgehalten wurde, war von 13 Orten mit 22 Delegirten beschickt. Aus dem Geschäftsbericht des Agitations­fomitees ist zu entnehmen, daß im vergangenen Jahre außer den Stimmen aus den Kreifen der Unternehmer. Landtagswahl- Versammlungen zirka 80 Versammlungen im Wie wenig übertrieben die von den Arbeitern und Ar- Wahlkreise abgehalten wurden. beiterinnen gestellten Forderungen sind, beweisen Aeußerungen Polizeiliches, Gerichtliches 2c. Eine Privat Beleidigungsklage eines aus den Kreisen von Unternehmern, Händlern und Zwischen­gegen den verantwortlichen meistern. Ausgenommen die Forderung nach Betriebs- Werk- Apothekers in Volkmarsdorf stätten, über die sich nur einige, und auch in ablehnendem Sinne Redakteur, der Leipziger Volkszeitung", Genoffen Pollender, äußern, werden die übrigen Forderungen sehr günstig beendete mit Einstellung des Verfahrens. urtheilt. Aus den Zuschriften an die Agitationsfommiffion-Wegen groben Unfugs, verübt durch das Singen der Arbeiter- Marseillaise am Eedanstag, standen am Mittwoch heben wir einige hervor. einige Genossen vor dem Echöffengericht in Frankfurt a. M. Ter Amtsanwalt beantragte 7 bis 14 Tage Haft, das Gericht sprach die Angeklagten frei.

Ein Unternehmer der Herrenkonfektion schreibt: Hierdurch mache ich Ihnen die ergebene Mittheilung, daß ich voll und ganz mit den Vorschlägen der Kommission ein­verstanden bin und aufs lebhafteste die Durchführung wünsche. Gleichzeitig benachrichtige ich Sie, daß ich bereits seit Jahren die jetzt geforderten Preise bewillige und in vielen Fällen sogar höhere. Mit den besten Wünschen für ein gutes Gelingen zeichne 2c." Ein anderer schreibt folgendermaßen:

" Auf Ihre werthe Zuſchichung theile ich Ihnen mit, daß ich mit dem neuen Tarif in Herren- Konfektion einverstanden bin, zu Knaben- Konfettion brauche ich fremde Hilfe nicht, sollte ich aber Leute brauchen, so werde ich nach dem Tarif bezahlen." Ein Dritter äußert sich dahin:

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In Hannover erklärte die Polizeibehörde die Mit­pliedschaft des deutschen Metallarbeitervereins, sowie den Turn tlub Vorwärts" für politische Vereine und unterwarf fie damit den Beschränkungen des§ 8 des Vereins Gesetzes vom 11. März 1850.

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Gewerkschaftliches.

gewichen feien. Lemberg , 7. Februar. ( B. H. ) Der Ausstand der Schrift­setzer ist beendet. Lemberg , 7. Februar. ( B. H. ) Die beiden Chefs des falliten Banthauses Goldstein u. Löwenherz wurden auf Ver­anlaffung des Justizministers verhaftet.

Amsterdam , 7. Febr.( W. T. B.) Wie das Handelsblad" erfährt, haben der Kapitän und die Rheder des Dampfers ,, Crathie", welcher im Februar v. J. mit dem Lloyddampfer " Elbe " zusammengestoßen war, gegen des Urtheilsspruchs des Rotterdamer Gerichtshofes bei dem Appellgerichtshof im Haag Berufung eingelegt. Ter Anwalt Thorbecke wird die Appellirenden und der Rotterdamer Schöffe von Raalte den Norddeutschen Lloyd vertreten.

Paris , 7. Februar. ( W. T. B.) In dem parlamentarischen Ausschusse für Arbeitsfragen erklärte heute der Minister des Aeußeren Berthelot, das Wölferrecht gestatte die Einführung einer Steuer auf ausländische Arbeiter nicht. Der Minister be= fämpfte ebenso den Vorschlag, eine Steuer von Arbeitgebern zu erheben, welche ausländische Arbeiter beschäftigen, da dies zu Gegenmaßregeln führen würde. Die Kommission verwarf darauf jede Sonderreftenerung ausländischer Arbeiter.

Madrid , 7. Febr.( B. H. ) Hier rief es große Bestürzung hervor, daß die Eenatsfommission in Washington die fubanesischen Gegen Insurgenten als triegführende Wacht anerkannt hat. diese Entscheidung legen die Blätter Epoca"," Herald" und Correo" energifchen Protest ein und verlangen von der spanischen Regierung, daß die span üche Flotte nach Amerika gefandt werden solle, um den Beschluß der Washingtoner Senatskommission rück­gängig zu machen.

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Belgrad , 7. Februar. ( B. H. ) Die Regierung ertheilte dem Beschlusse der Stuptschina wegen des Anschlusses der Eisenbahn Valjevo- Visegrad an die Bosnische Bahn ihre Zu­stimmung. Die Lohnkommission aller in der Hut- und Filzwaaren- Arras , 7. Februar. ( W. Z. B.) In den Kohlengruben von Industrie beschäftigten Arbeiter und Arbeiterinnen Berlins Dourges stieß ein Fahrstuhl, welcher Grubenarbeiter zu Tage macht hiermit bekannt, daß in der Wollhut Fabrit der förderte, gegen einen hinabfahrenden Fahrstuhl. Bei dem Zu­Herren Baruch u. Sternberg, in Firma J. Bambusammenstoß wurden 4 Personen getödtet und 5 verwundet. Berantwortlicher Redatteur: August Jacobey, Berlin . Für den Jujezatentheil verantwortlich: Th. Glede in Berlin . Drud und Verlag von Wing Bading in Berlin . Hierzu 2 Beilagen

" In betreff Jbres Birkulars theile Ihnen mit, daß ich den