Schamlos!
Nationalistische Begrüßung der österreichischen Brüder.
Der angekündigte Besuch von 1500 Rameraden des österreichischen Republikanischen Schußbundes veranlaßt die ,, Deutsche Zeitung" zu folgendem Erguß:
Die Wiener . Mordbrenner bei der Verfassungsfeier. Nach einer Mitteilung des Reichsbanners sollen zur Bundesverfassungsfeier des Reichsbanners y. a. auch Abteilungen des famofen Wiener , Republikanischen Schußundes" erwartet werden, deffen Mitglieder am 15. Juli 1927 befanntlich mit Fadeln und Petroleumfannen den Wiener Justizpalaft anzündeten, raubend und plündernd durch die Straßen zogen, bis die Schobersche Schutzpolizel und die Heimwehr dem schamlosen Treiben dieser kostbaren Republik - ,, Schützer" ein Ende machte.
Diese Zeilen zeichnen sich nicht nur durch ganz besondere Pöbel haftigkeit der Sprache und Gemeinheit der Gesinnung aus, sie sind auch fachlich von A bis 3 erlogen! An jenem kritischen 15. Juli yat der Republikanische Schutzbund , zum Teil unter Lebensgefahr seiner Mitglieder, sich dafür eingesetzt, die Erzeffe einzudämmen und aus dem brennenden Justizpalast zu retten, was zu retten war. Die von der Deutschen Zeitung" genannte Heimwehr ist an jenem Tage überhaupt nicht in Erscheinung getreten!
Man könnte die Gemeinheit und Verlogenheit des Nationalistenblattes mit Berachtung übergehen, wenn sich nicht auch hier einmal wieder zeigte, wie wenig der deutsche Nationalismus mit wirt= lichem Nationalgefühl zu tun hat. So wie die Hitler: Partei aus Liebe für den Faschismus die füdtiroler Deut. fchen verrät, genau so wird hier aus innerpolitischer Gehässigteit eine Demonstration zum Verfassungstage bespien, deren hauptsächliche Bedeutung darin besteht, die geistige Einheit zwischen deutscher und österreichischer Republik zu betonen und dem Anschlußgedanken zu dienen. Wir würden sagen: es ist nicht das erstemal, daß das Mationalistenkroppzeug seine Ideale verrät. Aber hat diese Gesellschaft Ideale- abgesehen von der Berherrlichung des Feme
mordes?!
Durchaus unerwünscht.
Hochschulring deutscher Art und Verfassungsfeier.
Der Hugenbergsche ,, Lokal- Anzeiger" veröffentlicht an seiner Spize ein Schreiben, das der Hochschulring deutscher Art" der Universität Halle an den dortigen Reftor gerichtet hat. Der Hochschul ring, zum größten Teil bestehend aus Korpsstudenten und ähnlichen Fossilien, lehnt die Beteiligung an der Verfassungsfeier mit folgen ben Sägen ab:
,, Im Hinblick auf die zu verteidigende Freiheit der deutschen Hochschulen im Zusammenhang mit dem erst unlängst erfolgten Einschreiten des Ministeriums sieht sich der Hochschuiring deutscher Art nicht in der Lage, anläßlich der Ber faffungsfeier chargieren zu lassen. Für die Mitglieder des Hochschulringes wird die Teilnahme an der Feier als un erwünscht angesehen."
Wir können hierauf nur begeistert erwidern: Ganz auf Gegenfeitigkeit, ganz auf Gegenseitigkeit!"
Der Rafchauer Zigeuner- Prozeß.
Die Geschworenen fällten ihren Wahrspruch.
Zur allgemeinen Ueberraschung wurde bereits am Mittwoch im 3igeunerprozeß das Geschworenenverdikt verkündet, deffen Berlesung mehrere Stunden in Anspruch nahm.
Die Deffentlichkeit hatte für den Wahrspruch nur wenig Interesse, da der ganze Prozeß, in dem man Untersuchung der Bor. ' würfe wegen Menschenfresserei erwartete, auf einen wenn auch ungewöhnlichen Raubmordprozeß zusammengeschrumpft war. Der Wahrspruch der Geschworenen erfannte die Angeklagten Filke, Hudat, Kisat und Paul Ribar des Raub mordes in drei und der vorsätzlichen Tötung sowie des Raubes in vier weiteren Fällen für schuldig. Das Berditt erklärt ferner die Angetlagten Eugen Ribar, Alexander Ribar, Gruno, Josef Szigar, Emmerich Szigar, Josef Ribar und Bela Ribar wegen Beihilfe des Mordes für schuldig. Die zwei weiblichen Angeklagten Johanna und Esther Czömör wurden der Hehlerei für schuldig erklärt.
Bei weiteren vier Angeklagten wurde die Schuldfrage verneint, so daß sie freigesprochen werden. Das Urteil wird Sonnabend verkündet werden.
240 Häuser verbrannt.
Prag , 18. Juli. ( Eigenbericht.)
In der Slovakei in Nizna Slovinka ist durch eine Brandkatastrophe der ganze Ort vernichtet worden. Auch die Nachbargemiende hat schweren Schaden er. litten. Es sind 240 Anwesen berbrannt. Schaden beträgt zwei Millionen Kronen.
Sommerschulfurse über den Völkerbund.
Der
Bom 26. bis 31. August 1929 finden in der Universität in Genf Sommerschulfurfe in deutscher Sprache statt, die für die Oeffentlichkeit und insbesondere für Lehrer der verschiedenen Unterrichtsstufen, für Universitätsstudenten und Schüler der Mittelschulen, die sich für die gegenwärtigen Probleme des Internationalen Lebens intereffieren, bestimmt sind. Außer den Vorträgen werden freie Aussprachen über die behandelten Themen stattfinden. Gleichzeitig mit den deutschen Kursen findet eine Sommerschule in französischer Sprache statt. Die Teilnehmer der einen Schule, die an einigen Borträgen der anderen teilzunehmen wünschen, fönnen dies ohne Beitrittserhöhung tun. Neben den Kursen werden Empfänge, Befichtigungen von Sehenswürdigkeiten und Ausflüge stattfinden.
Bei rechtzeitiger Anmeldung wird für verbilligte Unterkunft Sorge getragen; bei genügender Beteiligung tann Fahrpreisermäßigung beantragt werden. Die Einschreibegebühr beträgt zehn Schweizer Franken und berechtigt für alle Borlesungen der Sommerschule einschließlich der Empfänge. Ausflüge werden besonders berechnet. Programm: 1. Der Bölterbund im Jahre 1928/1929( 21. von Bodman ); 2. Das Minderheitenproblem und der Völkerbund ( Dr. Wilfan); 3. Die deutsch - französische Berständigung und der Bölfer. bund( Prof. Vermeil); 4. Danzig und der Völkerbund ; 5. Das Mandatssystem des Böllerbundes; 6. Die Schiedsgerichtsbarkeit und Vermittlung des Völkerbundes( Prof. Hans Wehberg ): 7. Bölkerbund und öffentliche Meinung( Prof. Ernst Bovet); 8. Internationales Arbeitsrecht unter sozialen und weltwirtschaftlichen Gesichtspunkten ( Dr. Berger); 9. Bölkerbund und Schule( Gräfin Dohna). Auskunft erteilt die Geschäftsstelle der Deutschen Liga für Bölkerbund, Berlin 35, Potsdamer Straße 103a( Rurfürst 3702).
Man liebt den„ Ersatz".
Fremdwörter enthalten fast immer wichtige fulturhistorische Hinweise: nämlich Hinweise auf charakteristische Büge und Einrich tungen des Boltes, dessen Sprache das Fremdwort entlehnt ist. Die Franzosen haben von den Deutschen als einem alten Kriegsvolk viele Franzosen haben von den Deutschen als einem alten Kriegsvolk viele Ausdrücke übernommen, die Krieg und Heerwesen betreffen; unigefehrt wir von den Franzosen viele Ausdrücke, die das gesellschaft diesem Standpunkt aus bas ,, l'ersatz" zu lesen? Leider nur so, daß liche Leben und seine verfeinerte Form angehen. Wie ist von den Nachbarn jenseits des Rheins aufgefallen ist, wie leicht sich die Deutschen mit Ersatzartikeln abipeisen lassen, wie wenig sie das ur fprüngliche, echte Wesen eines Dinges begrifflich und praktisch fest
zuhalten wissen.
Schon seit Jahrzehnten nennen wir ,, Deutsches Beefsteak", was durchaus mit Rindfleisch nicht das geringste zu tun hat; ebenso tündigt die Marte ,, Deutscher Tee" an, daß das betreffende Kräuter: wert zur Teepflanze auch nicht in entferntester Beziehung steht.
Das Wort„ deutsch " bedeutet hier ohne weiteres falsch", es liegt eine beschämende Umschreibung der Unechtheit vorabab= schon doch auch in diesen Fällen unsere Sprache so ehrlich sein fönnte, wie sie es in den Bezeichnungen" falscher Hafe" oder ,, Kunsthonig" ist.
Daß Menschen, denen ein Beefsteak zu teuer oder Tee zu auf regend ist, andere Dinge essen und trinken, kann ihnen gewiß niemand verübeln. Aber es liegt eine Unredlichkeit, verbunden mit dann mit falschem Namen genannt werden. Wir sind da in eine peinlichem Mangel an flarem Denken darin, daß diese Ersaydinge schiefe, verwahrlofte Sprachhandhabung jo eingewiegt, daß wir das Berwerfliche daran nicht einmal mehr spüren.
nennen geröstete Gerste Kaffee," sagte mit Staunen ein Franzose zu mir. Nicht, daß ein Gerstenabsud konsumiert wird, war ihm dabei das Anstößige, sondern die fälschende und lügenhafte Bezeichnung. Das hat in einigen Fällen so weit geführt,
daß das Erfahding geradezu den Namen des Originaldinges angenommen hat
und daß dieses letztere sich gegen den hochstaplerischen Doppelgänger durch eine Firmenänderung wehren muß. Die Margarine hat sich stellenweise des Namens ,, Butter" so frech bemächtigt, daß diese sich als Landbutter" von ihr abheben muß. Ein Bizwort erzählt, daß eir Gast im Wirtshaus Kaffee bestellt. Der Kellner fragt zurück: Wünschen sie Kaffee oder Kaffeeh, Mokka oder Motta extra?" morauf der ahnungsvolle Gaft erwidert: Bringen Sie mir lieber ein Glas Bier." Das mag übertrieben sein; aber in vielen Gafthäusern muß der Deutsche heute noch Bohnenkaffee bestellen, wenn
Eine Oper wird versteigert.
Glanz und Elend eines Berliner Theaters.
Ein schüchterner Bettel hängt im Korridor des Amts. gerichts Mitte, der nichts weiter enthält, als die monumentale Ankündigung: am 18. Juli, mittags 12 Uhr, wird das Haus der Komischen Oper an der Weidendammer Brüde verfteigert. Ungeheure Berbindlichkeiten sind zu lösen, und wer weiß, wo der fühne Mann steckt, eine ausgewachsene Pleite zu übernehmen.
Man hat heute dieses Gebäude in unangenehmer Erinnerung. Hier raste sich Herr James Klein mit seinen vom Geist wenig belästigten Fleisch Revuen aus. Hier geschah der größte UnHier geschah der größte Urfug, den sich jemals ein Berliner Theater leistete, und hier ist doch einmal die Stätte gewesen, wo vor Jahren der Grund gelegt wurde zu einer großen, modernen Operntun ft.
Dr. Hans Gregor zeigte in dem grauen Theater am Schiff bauerdamm am Anfang dieses Jahrhunderts, daß man Opern auch ohne Schwimmbewegungen und ohne wilhelminischen Pomp spielen fonnte. Soffmanns Erzählungen", die seit dem großen Wiener Theaterbrand in den achtziger Jahren vom Spielplan der deutschen Bühnen verschwunden waren, erlebten durch Gregor ihre Renaissance." Carmen", in der königlichen Hofoper und in anderen mehr oder minder dekorativen Opernhäusern ein Brunkstück und ein Lehrgegenstand für spanische Boltstunde, wurde als menschliches Drama gespielt, als die Tragödie eines Mannes, der haltlos zwischen zwei Frauen pendelt.
" Losta", die Bohême"," Tiefland" und Massenets ,, Werter" erhielten das Geficht tief erschütternder Tragödien. Bisher unbekannte Werke moderner Franzosen und Italiener wurden hier von neuem aus der Taufe gehoben. Künstler vom Range einer Maria Labia , einer Artot de Padilla eines Nada= lowitsch oder Willi Buers wurden zu genialen Gestaltern. Aber die Zeit war für Gregors Ideal nicht reif, und es ist die große Frage, ob sie es heute schon ist.
Sangs und flanglos verschwand eines der besten Opernunternehmens der Welt, und von diesem Augenblick zog der kitsch in das Haus, denn der„ Egmont", mit dem sich eine neue Diret. tion versuchte, fiel durch, dank einer unmöglichen Besetzung, und erst Sudermanns„ Der gute Ruf" bedeutete ein Geschäft.
Es ist tein Berlust, daß James Klein definitiv abgewirtschaftet hat. Im Gegenteil, man fann das als ein großes Glüd bezeichnen. Und es ist auch gleichgültig, ob ein Theater mehr oder weniger unter den Hammer tommt. Aber die Berliner Komische Oper fann als ein Symbol dafür gelten, wie immer mehr eine Kunst zerfällt, wie immer mehr blödsinniger Ungeschmack und albernes Sensationsbedürfnis vorherrschend werden. Doch vielleicht verdient ein snobistisches Großstadtpublikum nichts anderes als diesen Schund. James Klein ist nicht zugrunde gegangen, weil das Publikum für diese Farcen tein Intereffe aufbrachte, sondern weil ihn eine ungeheure Pachtsumme erdrückte, ebenfalls ein trauriges Kapitel des
modernen Theaters.
Du wirst mich heiraten."
Luftspielhaus.
F. S.
-
er Gerste vermeiden will; und selbst dann noch muß er Mokka" bestellen, wenn er guten ,, Bohnenfaffee" beansprucht. Der praktische Erfolg dieser fälschenden Bezeichnungen ist so weitiragend, daß man in Deutschland abgesehen von ganz erstklassigen Restaurants, nur da auf trinkbaren Kaffee( für den Wein gilt das gleiche) rechnen kann, wo diese Zuversicht durch eigene Erfahrung oder zuverlässige Emp unvorteilhaft von Desterreich, Frankreich , Holland usw. unterscheidet. fehlung geftüßt ist. Eine Tatsache, durch die sich unser Land sehr
ist, daß wir in Deutschland um echte eingefochte Früchte zu erhalten, Es ist eine beschämende Tatsache; genau so wie es beschämend englische Marken kaufen müssen. Und zwar liegt das Beschämende darin, daß diese Tatsache entweder einen sittlichen oder einen intellettuellen Fehler verrät; entweder wird da bewußt und systematisch gefälscht, oder es zeigt sich, daß der Betreffende nicht weiß, was Kaffee, Wein und eingekochte Erdbeeren tatsächlich sind. Ein Kapitel für sich ist die handelsübliche Färbung" der deutschen Konfitürenprodukte. Ich verstehe, daß sie überhaupt gefärbt werden; die Färbung soll offenbar eine Fälschung verdecken. Aber ich habe nie begreifen können, weshalb sie vielfach völlig falsch gefärbt und dadurch von den Fabrikanten selber entlarvt werden. Sollten diese Unglücklichen, denen die Marinelate Lebenszwed ist, wirklich in ihrem ganzen Dasein noch fein Glas mit echten eingefochten Früchten gesehen und dabei wahrgenommen haben, daß z. B. Erdbeeren beim Einfochen braun werden und nicht erdbeerrot"?
Es handelt sich nicht um die fonkreten Einzelheiten. Es handeít und Abnehmern von„ Ersatz" um einen Fall deutscher Vernebelung sich um den mangelnden Sinn für Qualität, nämlich bei Herstellern und Ungenauigkeit; um
ein Nest voll vieler kleiner Cügen, die Uneigentliches an die Stelle des Eigentlichen, Schwindel an die Stelle des Echten schieben.
Eine Begriffsbildung, die so unzuverlässig ist, daß sie das Wesentliche des Kaffees in der Bereinigung von heiß, braun, bitter" findet, ist durchaus keine geistige Zier des Volkes, das sie duldet und pflegt. Sogar auf die Landkarte greift der Schwindel über. Ich halte es feineswegs für einen Reichtum, daß das deutsche Vaterland eine fächsische, eine fränkische und eine holsteinische Schweiz , ein Nürn berg des Nordens und des Südens und ein Dutzend Athen besitzt. Ein Sinn, der Anschluß an die Wahrheit gefunden hat, freut sich der Einzigkeit, der Originalität der eigenen wie der fremden Dinge und schiebt sie nicht lügnerisch untereinander. Er bettelt das Fremde nicht an um einen windigen Schimmer von Prestige, er schmaroẞt nicht scheelsüchtig in der Welt herum und schminkt sich nicht Züge an, die ihm nicht gehören. Wilhelm Michel .
übrigens Hausfreundes seiner Mutter heiraten soll, gibt die Partie nicht auf. Sie weiß sich mit Hilfe eines fingierten Autounfalls in die Familie ihres Geliebten einzuführen und dort durch die Keckheit ihres Auftretens alle Männer für sich zu gewinnen und durch gewagte Tricks schließlich ihren Willen durchzusetzen. Der in fie gleichfalls verliebte Bater und der sie immer noch liebende Sohn kapitulieren vor ihrem entschiedenen Willen. Sie wird alle glücklich machen, zumal die reiche Mitgift der Familie durch einen bereits gehaltenen jüngeren Sohn erhalten bleibt.
Man fragt sich, was an diesem muffigen und oft genug dagewefenen Milieu neu sein soll, und entdeckt dann als einziges Plus das junge, attive Mädchen, das von unten kommt und die ganze degenerierte Familie in die Tasche steckt. Hilde Hildebrand macht es glaubhaft durch ihre Keßheit, Natürlichkeit und den gewissen Scharm, den sie trotzdem behält. Freilich, auch ihr gelingt es nicht immer, die Klippen der heiflen und sehr konstruierten Situationen zu umschiffen. Egon von Jordan ( Marime), Julius Brand ( Marquis), Hugo Flint( Herzog), Olga Engel ( Herzogin) bilden das Milieu und geben mit Grazie die Stichworte.
T.
Der bisherige Dirigent an der Berliner Staatsoper, Alex ander von Zemlinsky , hat die Berufung zur musikalischen Oberleitung der Sowjet- Staatsoper in Leningrad angenommen. Bor ausgesetzt, daß sein Bertrag mit der Kroll- Oper sich zu Beginn der nächsten Spielzeit lösen lassen kann, wird von Zemlinskyn schon im Herbst seine neue Tätigkeit aufnehmen.
Zusammenschluß der österreichischen Bühnen.
Dem Wiener Unterrichtsministerium ist ein Entwurf zugegangen, der die Schaffung einer Vereinigung vorsieht, an der sowohl die Staatstheater als auch die Theater in den Bundesländern beteiligt sind. Von einer Zentralstelle sollen die künstlerischer und finanziellen Aufgaben für diese Theaterbereinigung gelöst werden. Man rechnet dabei darauf, daß es dieser 3entralſtelle gelingen soll, die Frage der staatlichen Subgeht dahin, für die österreichischen Bundesländer Wandertheater zu bentionen für die Landestheater zu regeln. Ein weiterer Blan fchaffen, die dem Burgtheater wie der Wiener Oper angeschlossen
sind und sich aus deren Ensemble laufend ergänzen sollen.
Literaturpreis Inflation.
In Frankreich hat, wie die Literarische Welt " mitteilt, eine wahre Inflation von Literaturpreisen eingefeßt. Die Afademie hatte in der letzten Zeit einige hundert Preise zu verteilen, bedeutungslos sind. Nun wird ein Preis des Abenteuervon denen die meisten zwischen 500 und 1000 Franken lagen, also
romans in Höhe von 10 000 Franken angekündigt. Diese Preise scheinen in der Literatur das zu sein, was die Ehrenlegion im öffentlichen Leben: eine Trennungslinie zwischen der Masse der Gekrönten und den wenigen anderen, deren ordenloser Ruhm um so strahlender ist.
Dem Mutigen gehört die Welt! So ungefähr denten die ma. Berschlechterung des amerikanischen Film- Exports.
nager des Lustspielhauses, da sie eine Neueinstudierung herausbrachten zu einer Zeit, da die meisten Berliner Theater dem Sommer nicht länger zu trogen wagten. So ähnlich denken auch der Lustspielverfaffer Louis Verneuil , der troß seine 36 Jahre bereits 30 Stücke geschrieben hat, und die Hauptperson seiner neuesten Draufgängerei. Banda, die eben verabschiedete Geliebte des jungen Herzogs Marime von Bellencontre, der, um seine und seiner Familie Berhältniffe zu rangieren, die reiche Tochter eines Marquis und
Während der Filmegport aus den USA . im Jahre 1928 con 75 Millionen Dollar im Borjahr sich auf 70 Millionen Dollar reduzierte, ist der Import um eine absolut amar unwesentliche, relativ aber außerordentlich hohe Ziffer, nämlich von 4 Millionen auf 6 Millionen Dollar gestiegen. Es dürfte wohl fein Zweifel darüber bestehen, daß diese Erscheinung weniger auf die stärker gewordene britische Konkurrenz als auf Verminderung der Exportfähigkeit durch das lleberhandnehmen des Tonfilms zurückzuführen ist.