War Baue Zum Krauenmord tt Die Vernehmung des beschuldigten Gustav Dauer dehnte sich im Verliner Polizeipräsidium am Donnerstag bis in die späten Nachtstunde« hinein au». Sie ist sehr au»- sührlich und geht aus alle Einzelheiten ein. Zu einem Ab- schluh ist man jedoch noch nicht gekommen und man wird heute noch fortfahren. Bauer erzählt, daß er im Jahre 1321 oder 1922 Frau Fell- ner in Meran kennengelernt habe. In seiner Stellung als Aus- landsvertreter einer großen Bleistiftfabrik mußte er weite Reisen machen. Damals hatte seine Fabrik starke Beziehungen zu Italien . und so kam es, daß er oft noch Bozen , Trieft, Venedig , Rom und Neapel fuhr. Mit der sehr hübschen Frau Fellner war er bald gut bekannt und besuchte sie, wenn er von seinen Reisen zurückkehrte. Sie standen auch ständig miteinander in Briefwechsel. Frau Fellner lebte auf sehr großem Fuße und ihr unstetes Wesen trieb sie bald hierhin, bald dorthin. Das Geld für die Reisen bekam sie von einem Bankdirektor. Bauer war ober immer über ihren Aufenthalt unterrichtet. Ein großer Teil der angesammelten Brief« ging bei einem Umzug Bauers aus der Spiegelgasfc nach der Laxenburger Straße verloren. Zm Zahre 1325 ging Arau Zellner. damals noch Katharina Schäfler, mit dem Gedanken um. sich zu verheiraten. Als sich der Gedanke mehr und mehr verwirklichte, trat in den Ve- Ziehungen zu Bauer eine merkliche Abkühlung ein. Im Herbst 1326 besuchte sie>hn jedoch in Wien . Mündlich und in Briefen ließ sie durchblicken, daß Fellner ihr Anlaß zu klagen gebe. Diese» Zusammentreffen war das letzte mit Bauer, seitdem sahen sie sich nicht wieder. Am 1�. Juni 1328, also zu der Zeit, als der Mord geschah, schrieb Frau Fellner wieder an Bauer und klagte erneut über ihren Mann. Dann kamen Brief«, in denen sie ankündigte, daß sie, von Trieft kommend, ihn in Wien aufsuchen
der Täter? Lainzer Tiergarten . werde. Bauer gab brieflich zu verstehen, daß er sich über den Besuch freuen würde. Kurz danach kam das Telegramm, das genaue An- kunftszeit und den Zug mitteilte. Diese Bestimmungen wurden aber am nächsten' Tag« durch einen Eilbrief widerrufen. Bei der Rastlosigkeit der Frau konnte dieses Hin und Her unmöglich auf- fallen. Bauer gibt nun weiter an, daß zu jener Zeit gerade die Festtage des Deutschen Sängerbundes in Wien waren. In seiner Wohnung weilten als Logiergäste SangesbrüderausPforz- heim und fein Stiefbruder, der eben das Krankenhaus verlassen hatte. Don dieser Einquartierung war auch Frau Fellner durch ihn unterrichtet worden, damit sie sich eine andere Unterkunft suche. Um ihren Desuch nichl zu verpassen, halle Dauer eine beabsichtigte Reise nach Zrankreich verschoben. Als aber der Absagebrief eintraf, waren olle Pläne umgestoßen und Lauer glaubt nun, daß er sich noch am selben Tage aus die Zahrt gemacht habe. Bei seinen vielen Reisen kann er sich natürlich nicht auf dyr Tag genau der Abfahrt entsinnen. Es befindet sich aber in Wien unter seinen Papieren der alte Reisepaß, der inzwischen durch «inen neuen ersetzt ist. Aus ihm muß das Abfahrtsdatum zu ersehen sein. Bis zu diesem Punkte sind die Vernehmungen bis- her gediehen. Hofrat Wahl hat sich mit seiner Behörde in Derbin- dung gesetzt, um eine Durchsuchung der Wiener Woh- n u n g Bauers zu erwirken. Von dem Ergebnis der Nachforfchun- gen, insbesondere ob der Paß aufgefunden wird, hängt es ab, ob Bauer, der vorläufig noch in Gewahrsam bleibt, dem Untersuchung-- richter vorgeführt werden wird. Bauer Hot«ine Reihe von Alibizeugen namhaft gemacht, die in verschiedenen Städten wohnen und dort vernommen werden. Feststeht, daß Frau Fellner in der Tot Trieft verlassen und die Grenze passiert Hot. Ucber ihren weiteren Aufenthalt hat sich noch nichts ermitteln lassen.
Marin und Ariand. Klarheit tut not! Räch einem Agenturbericht über die gestrige Debatte in der französischen Kammer hat der Führer der stärksten Rechts- gruppe im französischen Parlament. Marin, durch die Rede unseres Genossen Grumbach in die Enge getrieben, seinen Standpunkt zur Frage der Rheinlandräumung präzisiert. Und zwar soll er erklärt haben, daß die Räumung„eine U n m ö g- l i ch k e i t und eine Gefahr sei, wenn Frankreich bezahlt werden wolle". Diese Erklärung ist ungemein wichtig und ernst. Bisher blieb es den Blättern des Nationalen Blocks, insbe- sondere dem„Echo de Paris", vorbehalten, gegen die im Zu- fammenhang mit dem Joung-Plan von Frankreich und Eng- land geforderte Rheinlandräumung Stimmung zu machen. Der Parteiführer Marin hatte sich bisher dazu nicht klar ge- äußert. Seine gestrigen Worte sind schon deshalb wichtig und bedenklich, weil die Fraktion Marin gegenwärtig durch den Handelsminister Bonneffous im Kabinett Poincarö- Briand vertreten ist und sogar die st ä r k st e politische G r li p p e bildet, auf die sich die Regierung stützt. Es ergibt sich also folgende Situation: Die Regierung Poincarö-Briand hat den Antrag der Sozialisten, durch den sie sich zur Rheinlandräumung verpflichten sollte, be- kämpft und seine Ablehnung erreicht. Briand hat in seiner Rede allerdings versichert, daß er den b e st e n Willen zur Verständigung, auch hinsichtlich der Räumung, habe, daß er sich aber nur nicht durch den Antrag Blums vor der Kon- ferenz f e st l e g e n lassen wollte. Aber schon im Laufe der gleichen Debatte erklärte der Führer der stärksten Regierungs- partei, die Räumung wäre unmöglich und gef ährlich. Dadurch erweckt die französische Politik den Eindruck der Zweideutigkeit und der Unaufrichtigkeit. Es muß endlich Klarheit geschaffen werden. Nachdem sich Briand nicht zugunsten der Räumung hat festlegen wollen, ist er zum mindesten verpflichtet, noch vor Schluß der gegenwärtigen Kammerdebatte unzweideutig Stellung gegen Marin zu nehmen. Sonst wird er sich nicht wundern dürfen, wenn in Deutschland die Politik der fran- zösischen Regierung am Vorabend der Konferenz m i t stärkstem Mißtrauen betrachtet wird. Noch 25 Redner gemeldet. Die endlose Schuldendebatte. pari», 13. Juli. (Eigenbericht.) Die Kammecbebatte über die Reparations- und Schuldenfragen dürfte in dieser Woche kaum zu Ende gehen. Vorläufig sind noch 2 3 Redner eingetragen. Es kommt hinzu, daß die Diskussion täglich schärfere Formen annimmt. Die gestrige Nachtsitzung dauerte nur zwei Stunden, von 22 Uhr bis Mitternacht. Es sprach lediglich einer der Führer der Rechten, Paul Reynaud , zugunsten der Ratifizierunn des Ab- konnnens.
Ein unpolitischer Narr. Feststellung zum Wiener Zwischenfall. Wien , 13. Juli. Di« Morgenblätter stellen fest, daß der gestern wegen des Auf- tritts am Ballhausplatz verhaftete, geistig übrigens nicht nor- male Anton Leitner, kein er politischen Partei angehöre und bisher für die politischen Vorgänge in Oesterreich nicht da» geringste Interesse gezeigt hat.
Schwere Explosion in Amerika . Bisher 20 Tote. London , 19. 3uli. 3n der puloervbteilung der Aluminium Company in New Kingston, etwa 25 Kilomeler von Pittsburg «nlsernk, hol sich am Spätabend des Donnerstag eine furchtbare Explosion ereigne». Nach den letzten Berichten beträgt die Zahl der hierbei getöteten Arbeiter 20.
Wafferkatastrophe in Kleinasien . lleber ilOOO Menschen umgekommen. konslantinopel, 19. Zuli.(Eigenbericht.) Die seit Tagen andauernde wasserkalastrophe in der Umgebung von Trapezunt nimmt immer größere Ausmaße an. 3« der Dergstadt S i> i n o erfolgte am Donnerstag ein Bergrutsch, dem 5S Häuser mit 150 Menschen zum Opfer fielen. Zn dem Dorfe S e n o riß die Zlut 40 Häuser fort: hundert Menschen werden als vermißt gemeldet. Auch in zahlreichen anderen Dörfern wurden ganze Dorfviertel. Schulen. Moscheen usw. sortgespült. Die Gesamtzahl der Toten wird nunmehr mit 1000 angegeben. Die Aecker sind weithin von Schlamm und Steinen bedeckt, so daß sie bis aus weiteres unbebuubar sind. Die von der Ratur heimgesuchte Devölkerung wurde von einer Panik ergriffen. Es kommt hinzu, daß unter den obdachlosen Zlüchtllngen inzwischen eine Hungersnot ausgebrochen ist. Die �Bremen " auf dem Atlaniik. Bremen , 19. Juli. lieber den Verlauf des gestrigen ersten Tages der Jungfernfahrt der„Bremen " nach Verlassen der Kanalhäsen liegt«in Funkbericht der Schiffsleitung vor, demzufolge die Weiterfahrt des Riesendampfers nach Verlassen des Hafens von Chcrbourg zunächst wiederum durch Nebel beein- t r ä ch t i g t wurde. Erst im Laufe des Donnerstag vormittag besserte sich dos Wetter, um sich dann gegen Abend aber wieder in- folge Regens zu verschlcchtern. Auf jeden Fall ist ober die Schiffs- leitung mit den Ergebnissen dieses Fahrttages auf hoher See zu- frieden, ohne daß Einzelhelten über die erzielt« Geschwindigkeit usw. mitgeteilt wurden. Die Funkstation der„Bremen " nimmt immer noch ununterbrochen Glückwünsche aus aller Welt zum Antritt der Jungfernreis« auf.
..... �'1 Ausweisung des technischen Generaldirektor, der Bismarck- Hütte Kaltenborn, ist aus Intervention einflußreicher polni> scher Industrieller, des Fürsten Radziwill und des früheren Mini- ster» Glivic, zurückgenommen worden. Dem Bürgermeister von New Jork. Walker, dessen Amtszeit abläuft, wurde von dem großen Bürgcrausschuß in feierlicher Weise die Wi e d e r w a h l angetragen. Walker nahm die Kandidatur an. Seine Wiederwahl ist gesichert.
Zehnmal Stinktier. Immer feste in Kriegspsychose. Zur Politik der Ultimaten, des Säbelrasselns und des Bluffs gehört das laute Geschrei. Also schreit die Sowjetpress« so laut wi« sie kann. Die„Rote Fahne" selbstverständlich eingeschlossen. Gegen wen schreit die„Rote Fahne"? Selbstverständlich gegen den„Vorwärts" oder, wie sie sich in ihrer blumigen Sprache aus- drückt, gegen„den Pesthauch der SPD. -Journaille". Sehr gut, sehr gut, die Sprache der Kriegspsychose ist schon ganz echt ge- trosfen! Sie schreit über zwei Spalten, daß Macdonald. Her» mann Müller und Tschiangkaischek den imperialistischen Krieg gegen Sowjetrußland rüsten, und der„Vorwärts" dazu hetzt. Natürlich, deshalb haben wir bereits am 2. Juli nach der Affäre von Charbln die Chinesen gewarnt: keine Provokationen, und die Russen: keine Ultimaten! An dem Geschrei des Sowjetorgan» stillt un» nur ein» auf: zehnmal in einem Artikel da» Wort„Stinktier", womit wir gemeint sind. Stinktier? Die Sprache kennen wir! Das ist nicht auf dem Mist der Berliner KP.-Journalisten gewachsen, denen liegt mehr der„Pcsthauch". Stinktier— das ist so ganz echt, so nennen sich die Towaritschi untereinander, wenn sie ihre Fraktionskämpfe ausfechten. Da sorgt irgendein hergeschickter russischer Agent in der„Roten Fahne" für die nötige Kriegspsychose!
Oer Landbund zerfallt. Mit fliegenden Fahnen zur Christlich nationalen Bauern« und Landvolkpartei. Der Pressedienst der Christlichnationalen Bauern- und Landvolkpartei teilt freudestrahlend mit: . Der Kr«islandbund T o r g a u hielt eine Versammlung seines Hauptvorstandes, der Ortsgruppenvorsitzenden und V«r- trauensleute in Torgau ab, in der der Vorsitzende de » Kreisland- bundes, Landrat o. D. Dr. Dr. G e r e k«. Mitglied de» Reichswirt- schaftsrates, über di« wirtschaftliche und politische Lag« referierte und im Anschluß daran seinen llebertritt zur Christlichnatio- nalen Bauern- und Landoolkpartei begründet«. Es wurde einstimmig folgend« Entschließung gefaßt: „Hauptvorstand und Vertrauensleute des Kreislandbunde» Torgau begrüßen einstimmig den llebertritt ihres Vorsitzenden, Landrat a. D. Dr. Gereke, zur Christlichnationalen Bauern- und Landvoltpartei und erklären gleichzeitig, daß sie in ihrer Gesamt- heit ausnahmslos sich diesem Schritt anschließen." Damit Ist der Kreislandbund Torgau, der nach Mitglieder.zohl stärkste Landdund in der Provinz Sachsen , geschlossen zur Landvolt- partei übergegangen. Dieses Vorgehen dürft« in Kürz« entsprechend« Rückwirkungen auf andere Kreislandbünd« und auf den Landbund Provinz Sachsen zeitigen. * Dieser llebertritt ist ein weiterer Beweis dafür, daß der Zerfall des Landbundes fortschreitet. Einstweilen ist die Christlichnationale Bauern- und Landoolkpartei die lachend« Erbin. Die Zeit aber ist nicht mehr fern, in der die mittleren und Neineren Bauern erkennen werden, daß sie auch dort ihr Heil nicht finden.
Lffs nicht Gotieslasterung... ... so geht es vielleicht mit dem llnzuchtparageaphen? Gegen das Buch Friedrich Mendels„Die Kirche in der Karikatur" wird seit Erscheinen von Dunkelmännern sämt- licher Konfessionen ein erbitterter Kamps geführt. Der Versuch, dem Werk mit dem Gotteslästerungsparagraphen zu Leibe zu gehen, sst in Preußen kläglich gescheitert. Gericht und Staatsanwalt haben sich überzeugen müssen, daß die Reproduktion berühmter antitirchlichcr Karikaturen au» der Zeit Luthers und Lucas Cranachs in einem historisch angelegten Werk mit Gotteslästerung nichts zu tun hat, wenn auch ein naiver Untersuchungsrichter meinte, daß er eventuell auch gegen den Herausgeber von Luthers Schriften wegen Beschimpfung der katholischen Kirche vorgehen würde! Aber di« Gerichte waren doch anderer Meinung. So endete die Attacke in Preußen negativ. In Bayern hat man in solchen Dingen größere Erfahrung. Nicht umsonst hat schon Heinrich Heine München als den Sitz der Dunkelmänner gefeiert. Di« Münchener Polizei ist auf einen neuen Dreh gekommen und hat„Die Kirche in der Karikatur" als unzüchtige Schrift beschlagnahmt! Wahrscheinlich, weil darin di« Unzucht der mittelalterlichen Mönch« und Päpste in zettgenössi-
schen Karikaturen wiedergegeben wird. Unzüchtig ist bekanntermaßen nicht, wer die Unzucht verübt, sondern wer sie an den Pranger stellt. Die Geschichte wundert uns nicht weiter. Welches Stück Mittelalter wäre im Lande der Nesel von Konnersreuth undenkbar?!
Ein Nachspiel. Zur Schändung der jüdischen Volksschule in Arnsberg . In der Nacht vom 0. zum 7. April 1929 ist bekanntlich in Arnsberg versucht worden, in das jüdische Gotteshaus einzubrechen, was aber mißlang, wogegen die jüdische Volksschule auf das schwerste beschädigt und verunreinigt wurde. Die Tat war zweisello« aus die zügel- lose hetze der Nationalsozialistischen Deutsche« Arbeiterpartei in Arnsberg zurückzuführen. Diese Vorkommnisse veranlaßten die Republikanische Beschwerde- stelle Berlin , in mehreren Eingaben bei dem Regierungspräsidenten in Arnsberg vorstellig zu werden, weil mehrere mittelbare und unmittelbare Staatsbeamte an diesem Treiben der NSDAP , beteiligt waren. So wurde festgestellt, daß der Re- gierungsobersekretär D r e e w s in den D i e n st r ä u m e n der Regierung Eintrittskarten für die Versammlungen der Rational- sozialisten angeboten bzw. verkauft hat, auch für den»Völkischen Beobachter" Propaganda machte. Wegen dieser Vorkommnisse hat der Regierungspräsident K o e n i g(SPD .) den Obersekretär Dreews zu 90 Mark Geldstrafe und den Praktikanten Hagedorn zu 90 Mark Geldstrafe im Diszi- plinarwege oerurteilt. Di« eigentliche Lettung der Aktion hatte der städtische Schlachthofdirektor Dr. T e i p e l. lleber ihn hat der Regierungspräsident in Arnsberg am 12. Juli der Beschwerdestelle mitgeteilt, daß»die erforderlichen Maßnahmen von mir getroffen sind. Dr. Teipel hat di« früher bekleidete Stellung als Vertrauens- mann der NSDAP , für den Bezirk Sauerland freiwillig nieder- gelegt und Hot jetzt keinen Posten innerhalb der notionolsozia- listischen Organisation mehr inne". polizeiinspekior im Siahlhetm-Ltmzug. Wegen unbefugten Waffentragens disziplinarisch bestrast. Die republikanische Presse hatte davon berichtet, daß der Polizei- inspektor Heiden vom Polizeipräsidium Frankfurt a. M. an einem Werbemnzug des„Stahlhelm" in Offeittiach a. M., am 9. Dezember 1928, von der hessischen Polizei festgestellt wurde, weil er sich un- befugterweise im Besitze eine» unter der Kleidung verborgenen Gummiknüppel» befand. Heiden wurde, weil er keinen Waffenschein besaß, vom Amtsgericht in Osfenboch zu 20 Mark Geldstrafe oerurteilt. Die Republikanische Beschwerdestelle Berlin hatte bei dem Regierungspräsidenten in Wiesbaden di« Einleitung eine» Diszipli- narverfahrens gegen diesen merkwürdigen Schützer der republikani- schen Staatsgewalt beantragt und erhielt numnehr unter dem 8. Juli d. I. den amtlichen Bescheid, daß»der Herr Preußische Minister de» Innern die Derhängung einer Ordnung ssttaf« gegen den Polizeiinspekior Heiden wegen seine» Verhalten» in Offenbach anheimgestellt hat. Danach habe ich heute ein« Geldstrafe gegen ihn festgesetzt, gez. Ehrler".
Wirrwarr in der KpO . Eine Stabtverordnetenfraktton legt ihre Mandate nieder. Hamburg , 19. Juli. (Eigenbericht.) In der schl«swigcholsteinischen Kreisstadt Itzehoe hoben di« vier kommunistischen Stadtverordneten Lönnies, Seehafer, Karau und Hänisch ihre Mandate niederge- legt. Bei allen sind merkwürdigerweise gleichzeitig»Gesundheitsj rücksichten" die Ursache dieses Schritt«?. Mit der Ricderlegung dieser Mandat« oerlieren di« Kommunisten in Itzehoe jegliche Ber- tretung im Stadtparlament.
Klemer Zwischenfall an der italienisch-sran zösischen Grenze. Die Pariser Press« meldet, daß eine Abteilung des dritten Ualieni- schen Alpenjäger- Regiments am Mittwoch die sranzäsisch- Ualienijchs Grenze überschritten habe. Die Italiener seien jedoch sofort umgekehrt, ol» sie ihren Irrtum bemerkt hätten. 3n Florida sind 15 Banken geschlossen worden. Die Finanz. krise ist letzten Endes auf die vom Ausland«ingeschleppt« Frucht- krankheit zurückzuführen, di« ein« ollgemeine Vernichtung des Obste» Zur Folge hat. Goldsendung im Flugzeug. Auf dem Flugplatz von Le Bourgei bei Paris trafen an Bord zweier Aroßsiugzeuge 30 Millionen Gold in Psund Sterling au» London ein, di« für die Bant von Frank- reich bestimmt sind.