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Kommunistische Liebe.

Pied sucht einen überparteilichen Entlassungsgrund".

Obwohl die Dinge ziemlich traurig sind, die hier über die Führer" einer sogenannten Arbeiterpartei berichtet werden, wollen mir fie verzeichnen. Das Organ der KPD.- Oppofition ,,, Gegen ben Strom", bringt über ein echtes Kommunistenstüdlein einen Bericht, dem wir folgendes entnehmen:

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,, Mit vieler Mühe hatte Wilhelm Bied mit seinen getreuen Kom­missaren Waibel, Gundelach usw. das schwere Wert vollbracht: die Rote Hilfe war von allen Renegaten gesäubert. Aber noch immer gab es einige dieser verruchten Elemente in der Roten Hilfe in Elgers­ burg  . Das mußte geändert werden! Die Gefahr für die Kinder mußte fiegreich abgewehrt, der Zersehungsfeim in die starte, aber nich: linientreue Barteigruppe Elgersburg   getragen werden. Aber wie das bewerkstelligen? Denn die Rote Hilfe gilt doch nach außen hin noch immer als das, was sie bis zu dem Streich der Pieck und Dahlem  tatsächlich war: als überparteiliche Organisation. Gegen den alten Zentralvorstand hatte man noch mit der Lüge zu arbeiten versucht, daß er Fraktionstämpfe in die Rote Hilfe hineingetragen hätte- obwohl im vertrauten Kreise Dahlem   als Ergebnis feiner Unter­fuchung das Gegenteil feststellen mußte.- Aber hier ging das beim besten Willen nicht. Man mußte also einen überparteilichen Kündi­gungsgrund" fuchen. Aber wie ihn finden? Da war guter Rat teuer. Eine getreue Freundin der Steinfurth  - Clique, Frau Pannide, wurde nach Elgersburg   gefchidt, um überparteiliche Kündigungs. gründe zu finden. Und sie fand! Wo eine Anzahl Menschen sind, gibt es immer ein wenig Klatih. Und so fand sie denn auch eine Menge Kleinigkeiten, daß hier mal etwas fehlte, da mal etwas nicht gemacht das ergab zusammen: Schlechte Wirtschaft! Aber das war doch eigentlich ein bißchen mager, und da fand sie endlich die große Sünde. Die Heimleiterin stand nämlich in einem herzlichen Verhältnis zu den übrigen Angestellten, insbesondere zu einem Hausmädchen, einer jungen Genoffin. Da fonnte doch was nicht stimmen: Herz, liches Verhältnis zu unterstellten Genossen", so was tennt doch ein echter Apparatschif nicht! Und da die Bannicke eine recht schmußige Bhantasie besigt, so fand sie denn auch die Lösung: Die Heimleiterin hat ein anormales Berhältnis zu dem Hausmädchen, sie frönt der lesbischen Liebe! Freudestrahlend fuhr die Beauftragte nach Beriin zurück und berichtete: Der überparteiliche Kündigungsgrund ge­funden! Die Heimleiterin frönt der lesbischen Liebe!" Jetzt fonnie man beruhigt die Kündigung beschließen und den Kassierer Schwaiger beauftragen, die Kündigung durchzuführen. Doch ach, mit des Ge fchides Mächten ist fein ewiger Bund zu flechten. Schwaiger tam, jah und siegte nicht!

wurde

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Er mußte nämlich feststellen, daß alles nicht stimmte.

Ist die Heimleiterin nicht anormal veranlagt, so doch mindestens normal. Und richtig befam man denn auch heraus, daß sie ein nor. males Berhältnis zum Genossen Ehlers hat( fie ist nämlich seine Frau!!!). Jezt hatte mans endlich! Denn dieser Ehlers ist ja als Brandlerianer befannt.

Um nun in Zukunft derartige Reinfälle zu vermeiden, hat das wohlweise Zentralfomitee der KPD.   eine gemeinsame Sigung mit den zentralen Leitungen des KJVD.  , der Roten Hilfe, JAH. und des RFMB. abgehalten, die sich mit der wichtigen Frage der Regelung des fommunistischen Liebeslebens befaßt hat. Wir sind bereits heute in der Lage, das Resultat der Sigung, das Rundschreiben, das allen Mitgliedern mitgeteilt wurde, zu veröffentlichen. Es sieht so aus: ,, An alle Mitglieder der KPD., des KIBD., der Roten Hilfe, der JAH. und des RFMB.!

Werte Genossen!

In letzter Zeit mußte wiederholt festgestellt werden, daß die Ge­nojsen bei der Anknüpfung geschlechtlicher Beziehungen die Beschlüsse des 6. Weltkongreffes der Romintern und des 4. RG3.- Kongreffes nicht Beachten. So mußten wiederholt Beziehungen zu brandleristi schen, ultralinfen, versöhnlerischen oder depressionistischen Renegaten fowie zu organisierten Arbeiterariftofratèn festgestellt werden. Um diesen Misstand zu beseitigen, haben die unterzeichneten Leitungen folgenden Beschluß gefaßt:"

1. Geschlechtlicher Berfehr mit brandleristischen, ultralinfen, ver. föhnlerischen oder depressionistischen Renegaten fomie mit organi fierten Arbeiteraristokraten ist unvereinbar mit der Mitgliedschaft in RBD., KIBD., RH., JAH. und RFMB. Bei Zuwiderhandlungen erfolgt Ausschluß, bei Angestellten außerdem fristlose Entlassung ohne. Einhaltung von Kündigungsfristen und ähnlichen bürgerlichen Ab­weichungen. Bei Bestehen von Ehen mit obenstehend genannten Ele. menten ist sofort Scheidungsflage einzureichen.

2. Außer mit linientreuen Mitgliedern ist den Mitgliedern ge­nannter Organisationen nur der Berfehr mit revolutionären lin organisierten gestattet. Für diesen Fall ist es im Interesse der An paffung an die Gefühle der revolutionären Massen auch erlaubt, von dem sonstigen Normalverkehr abzuweichen.

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3. Die Gentoffen Geschte und Steinfurth   haben ein Instruktions­buch Wie liebt der Rommunist?" verfaßt, das als Grundlage für die Instruktionskurse in den Betriebs- und Straßenzellen fomie für die Neuaufgenommenen dient. 4. In allen Ortsgruppen und Bezirken sowie im Reichsmaßstab werden ,, Ausschüsse zur Regelung des fommunistischen Liebeslebens" Azurkol" gebildet, die die Durchführung der vorstehenden Richt. linien zu überwachen haben.

Zentralfomitee der KPD.  , Zentralfomitee der KJVD.  , Zentralvorstand der RHD., Landesausschuß der JAH., Bundesleitung des RFMB."

Revolte in Klein: Moskau  . Niederlage des 3K.

Ruhla, ein thüringisches Industriestädtchen mit girta 8000 Ein. wohnern, war bisher eine Hochburg der KPD  . Weil es von einem fommunistischen Bürgermeister regiert wird, wird es ringsum im Lande Klein Mostau geheißen. Nun ist dieser Bürger. meister, Kohlrausch mit Namen, wie schon gemeldet, wegen verschiedener, rechter Abweichungen" ausgeschlossen worden, und damit war eine Machtprobe eingeleitet, die für das 3. fläglich genug ausfiel. Denn in einer Versammlung, in der der aus­gefchloffene Kohlrausch und der Reichstagsabgeordnete Baul Frölich referierten, wurde- trog erregter Gegenrede des Bezirks­fetretärs Pfaff mit 800 gegen 4 Stimmen, be= fchloffen, die iederaufnahme von Stohlrausch in die RBD. zu verlangen und ihn zum Berbleiben auf dem Bürger­meisterposten aufzufordern. Die Revolte Klein- Mostaus gegen Groß- Mostau ist also in vollem Gange und der Zerfall ber tommunistischen Bewegung in Thüringen   auch.

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Reichsverfaffungsfeier in Ostpreußen  . Die große Entfernung nach Berlin   hindert die oftpreußischen Republifaner, in größerer Anzahl zur Bundesverfassungsfeier in Berlin   zu erscheinen. Es werden lediglich fleinere Abordnnugen an der Berliner   Feier teil­nehmen. Dafür findet aber in Ostpreußen  , und zwar in Königs berg, eine Parallelperanstaltung größten Ausmaßes statt. Die Weiherede und Verfassungsrede hält der Breußische Ministerpräsi­dent Otto Braun  .

3nQuartier beim Stahlhelmführer

Von Hans Bauer.

Ein fleines Dorf im Harz  : aber feines mit Grand-| Solvenz mit Zweifein begegnen wollte. Ein Kuriosum der Natur. Hotels, Parkprospekten, Ferienindustrie: ein Bauerndorf, das| Die Bölkischen sind bei meinem Quartierherrn ein wenig ver deutsche   Bauerndorf", mit zweistöckigen Häuschen, holperigem pönt, aber das hat weniger politische als gesellschaftliche Gründe. Straßenpflaster, blökenden Kühen, grunzenden Schweinen. Ich muß Bölkisch sein: das ist ein bißchen anrüchig, nicht seriös, ehrbar, solid mich in diesem Dorf einige Tage aufhalten und der Zufall will es, genug. Unter den Bölkischen gibt es Elemente". Das gesellschaft­daß das Haupt der sehr entfernten und nie zuvor gesehenen Berliche Moment spielt überhaupt eine große Rolle. Bauer und wandten, bei denen ich mich einquartiere, der Stahlhelmführer Arbeiter: das sind grundverschiedene Dinge, Undentbar, daß das des Ortes ist. Wie sind seine politischen Auffassungen? Wie argu- Mädel einmal einen Arbeiter zum Mann nehmen dürfte. Der Be mentiert er? Nicht verwunderlich, daß politisch Ahnungslose den griff des Standesgemäßen fehrt immer wieder. Mund aufsperren und einen leichten Schred bekommen. Dieser ein­fache Bauer, der nur die Dorfschule besucht hat, rüdt da mit Schlieffen, Sven Hedin  , Lord Haldane an, den Grafen Bojadowsti scheint er in- und auswendig zu kennen und er weiß fogar, daß der frühere Chefredakteur der Deutschen Tages zeitung" Dertel geheißen hat. Aber das politische Wissen, das er hat, ist unorganisch.

Kulturdinge fennt unserer Stahlhelmführer nur vom Hören­fagen. In ein Theater ist er seit ungezählten Jahren nicht ge: tommen. Kino interessiert ihn nicht. Er hat nur mal gehört, daß es einen grandiosen Film geben soll, der Fridericus heißt. Bon lite­rarischen Namen ist ihm Löns geläufig, über Remarque   hat er nur das Berwerflichste gehört. Radio besitzt er nicht, er hat auch fein Interesse dafür. Soweit sein Leben nicht in der Arbeit auf­Bald genug merkt man: Er manipuliert mit einigen Dußend geht, gehört es dem Vereinsleben. Zunächst einmal also dem 3itaten, die irgendwelche prominente oder unprominente Leute Stahlhelm, dann der Deutschnationalen Partei, dann dem Land­irgendwann einmal irgendwo gesprochen haben irgendwann einmal irgendwo gesprochen haben und die machen bund, vor allem aber dem Schützenverein. Sein größter Stolz, daß sein Weltbild aus. Es fehlt ihm der lleberblick. Die Kriegsschulder dessen erster Vorsitzender ist. Sein Borgänger habe seine Tätig frage: Schuldig allein sind die anderen... Beweis: Sven Hedin   feit etwas lasch aufgefaßt. Was ihn selbst anbelange, so habe er bei hat einmal gesagt, daß er vor Gott   und seinem Gewissen schwöre, der llebernahme des Vorsitzendenpostens darauf hingewiesen, daß daß der deutsche   Kaiser unschuldig an diesem Kriege sei... England: er die straffe Marschordnung und das Ererziermäßige wieder stärker ein Land ohne Landwirtschaft und daher ein armes Land. Beweis: betonen werde. Dabei darf man sich meinen Quartierherrn feines­Eine Englandreisende, die er einmal in Halberstadt   fennen gelernt wegs als Feldwebelnatur vorstellen: Ein hundertprozentiger habe, habe ihm offenbart, daß die englischen Bergarbeiter in zer Bauer, ein fleißiger, ordentlicher Mensch, der das Arbeiten ge­riffenen Lumpen auf die Arbeit gehen... Am verlorenen Krieg find lernt hat, ein bißchen tapfig, ein bißchen schwerblütig. Das Mili­die Sozialdemokraten schuld. Dolchystoß? Merkwürdigerweise nicht, tärische liegt ihm durchaus nicht im Blut": nur der Trieb, sich ähn­sondern: In den Reichstagen der Borkriegsjahre hätten sie zu wenig lich zu betätigen wie Leute, die er irrtümlicherweise als höherwertige Mittel für den Militäretat bewilligt und deshalb hätten wir, wie Rafte empfindet. Einmal, so erzählt er, habe er frühmorgens auf ihm ein höherer Offizier einmal anvertraut habe, in der Marne  - dem Feld gearbeitet und da sei ein Herr auf ihn zugetreten, von schlacht mit Kanonen fämpfen müssen, deren Reichweite über die dem er gemußt habe, daß er ein General a. D. sei und habe ihm eigenen Linien nicht hinausgegangen sei... Ja, aber die Sozial- eine landwirtschaftliche Frage vorgelegt. Er habe die Haden zu demokraten hätten in den alten Reichstagen doch nicht viel zu sagen fammengeschlagen und gesagt: Herr General, die Dinge liegen so gehabt?! Biel   zu viel, der Kaiser sei ja selbst ein halber und fo. Bauernstolz". Das Mädel darf nicht zum Tanz in die Sozialdemokrat gewesen. Ueberhaupt: Bom Kaiser will Dorfschänke, denn dort würde es ja mit den Arbeitermädchen zu­er nicht viel wissen, dafür wünscht er den Diktator herbei. Was der fammenkommen: aber vor einem ausgedienten Epaulettenträger tun solle? Die Reparationszahlungen einstellen und der Landwirt degrabiert man sich freiwillig. fchaft helfen. Die Not der Landwirtschaft": ewiger Rehrreim. Aber mehe, wenn ich andeutungsweise auf sein eigenes Schlechtergehen schließen zu müssen glaube. Sofort bricht fich, um es zurüdhaltend auszudrüden, das ökonomische Selbstbewußtsein Bahn.

Die in Not befindliche Landwirtschaft besteht aus Landwirten, die es sehr übel vermerken würden, wenn man ihrer persönlichen

Der fliegende Graphologe.

Sie find, meine Dame,...

Kurz vor Mitternacht, wenn in der kleinen Kneipe die Gemüts: erweichung rasende Fortschritte und ernste Männer zu fallenden Kindern macht, erscheint ein bescheiden auftretender junger Mann und tut zweierlei. Er legt auf die Tische seine Visitenkarte nebft einem Blättchen Papier   und spricht dazu folgenden Satz: Sie fönnen ruhig an mich die höchsten wissenschaftlichen Ansprüche stellen, da ich mich zwei Jahre ununterbrochen mit Graphologie be schäftigt habe!" Dann bestellt er sich ein fleines Helles und wartet den Erfolg seiner Bemühungen an der Thefe ab. Einen Schlud Bier im Leib, geht er von neuem an die Tische und erfundigt fich höflich, ob er darf. Bei den meisten darf er nicht, die meisten fich höflich, ob er darf. Bei den meisten darf er nicht, die meisten zeigen einen beschämenden Mangel an Interesse für ihren Charakter, den sie außerdem momentan nicht bei sich haben, sie haben ihn wohl im Bureau oder auf der Borstandssigung ihres Vereins liegen lassen. Ihnen wäre es wichtiger, zu wissen, wer die nächste Lage ausgeben wird, und zu solcher Prophezeiung ist der junge Mann offenbar außerstande.

Aber irgendwo in einer lauschigen Nische findet sich immer ein Baar, das sich zur Liebe stärkt und noch Sinn für höheres hat. Hier also darf der junge Mann auf einer Stuhltante Platz nehmen und der Dame des Tisches aus der Handschrift lesen, nachdem sie auf den Zettel Die Liebe von 3igeunern stammt, Elli Krause"- ein Bibat, das ihrem sommerlichen Teint ausgezeichnet steht sorgfältig geschrieben hat. Ihr Herr gibt inzwischen aus seiner Bigarre mehrere wohlgelungene Rauchringe zum besten.

Mit einer artigen Berbeugung des Kopfes nimmt der junge Mann den Zettel in Empfang und wirft sich zunächst schweigend über ihn. Er fneift die Augen zu und auf, traßt sich dezent in den Haaren, runzelt die Stirn, lächelt flüchtig, holt die Lupe aus der Weste und vergrößert sich eingehend das Sitat, furz, er benimmt fich ganz wissenschaftlich. Das Paar hat unterbeffen muße, an die in Aussicht genommenen jeligen Stunden zu denken.

Sie find, meine Dame," beginnt der junge Mann jetzt fließend, durch die Lupe zu sprechen, eine temperamentvolle Natur, Leiden­schaft ist Ihnen nicht fremd, und wo Sie übersprudeln können, da tun Sie es auch. Allerdings haben Sie auch Stunden, wo Sie der Menschheit ganzer Jammer anpackt, dann sind Sie schwer zu be­handeln und wollen sich auf nichts einlassen. Aber sonst tragen Sie ein harmonisches Wesen zur Schau, lieben das Leben, sind heiter und froh, musikliebend und pflegen den Tanz. Obwohl im Materiellen veranfert, find Sie geistig ungemein regfam, wahr­scheinlich sogar in einer Leihbibliothet abonniert. Sie sagen gern die Wahrheit, was Ihnen schon manchen Merger eingetragen hat. Ueberhaupt haben Sie keine Feinde, und in Geldfragen find Sie durchaus großzügig, wenn Ihnen auch Sparsamkeit nicht fremd ist. Im Berkehr geben Sie sich zurückhaltend, ohne eigentlich verschlossen zu sein, allerdings meiden Sie die große Maffe, sondern tonzen trieren sich ausschließlich auf den Menschen, der Ihnen zur Zeit liegt..."

Hier erhebt sich der junge Mann und liquidiert zwei Mart; er wird von der Blumenfrau abgelöst und geht an die Thefe zu feinem Reſt Bier zurüd. Das Objett feiner Charatterarbeit aber flüstert dem Herrn etwas ins Dhr, morauf diefer energisch nach dem Rellner verlangt. So dient die trockne Wissenschaft dem lachenden Leben zu zweien.

R. R.

Frankreich   und das deutsche Buch.

Die ,, Literarische Welt" berichtet über das Ergebnis einer Rund frage über bevorstehende Neuerscheinungen deutscher Bücher fangreiche Arbeitsplan ist um so mehr anzuerkennen, als die Publi­auf dem französischen   Markt. Der daraus ersichtliche um­fation eines deutschen Buches auch heute noch in Frankreich   ein er­hebliches geschäftliches Risito bedeutet. Die Editions

Bann kommt der Augenblick, da der Bauer, erwacht": da es ihm unwürdig erscheint, sich vor den Karren stellungsloser Mund­aufreißer schirren zu lassen, da er sich nicht in erster Linie als Ber figer und Eigentümer, sondern als fleißiger und regsamer Arbeits. mann betrachtet, der sich einzureihen hat in die Front aller anderen fleißigen und regsamen Arbeitsmänner in Stadt und Land.

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Montaigne  " werden eine Reihe deutscher   Klassiker heraus­bringen, deren Bände Urtert und Uebersetzung enthalten werden. Die llebertragung ist meist Universitätsprofessoren anvertraut. Es find u. a. vorgesehen: Goethe: Satyros"," Stella", Prometheus  "; Schiller  : Kabale und Liebe  "; Storm: Aquis submersus  "; Hölderlin  : Empedocles  "; Heine: Frankreich  "; Dtto Ludwig: Der Erbförster"; Kleist  : Prinz von Homburg  "; Eichendorff: Aus dem Leben eines Taugenichts". Das Programm der Librairie Stod enthält u. a.: Werfel  : Der Abituriententag  "; Heffe: Demian"; Salten: Bambi  "; Remarque  : Im Westen nichts Neues  ". Rieder, der diesjährige Berleger Leonhard Franks und des Dostojewski  " von Stefan Zweig  , bereitet vor: Frank: Karl und Anna": Buber: Die Legende des Bal Schem" sowie ein Werk Werfels. Simon Krah, bei dem die deutsche   Literaturgeschichte von Felix Bertaux   erschienen ist, denkt an baldige Publikation von: Thomas Mann  : Werte; Heinrich Mann  : Werke, und einiger Arbeiten Unruhs und Gundolfs. Albin Michel   hat in der ver­gangenen Saison mit dem Jud Süß" von Feuchtwanger   und Bettauers Stadt ohne Juden" ganz gute Erfahrungen gemacht und wird in diesem Jahr mit der Marlitt sein Glück versuchen. Der Berlag Emil- Paul Frères hat das llebersetzungsrecht von Meyrint: Der Golem" erworben und die Editions de France" wollen das franzöfifche Bublifum mit neuen Werken Arthur Schnitzlers befannt­machen. Die Nouvelle Revue Française  " wird auch weiterhin besonders das jüngere deutsche   Schrifttum pflegen.

Bersteigerung der Komischen Oper.

Vor dem Amtsgericht Berlin- Mitte erfolgte gestern Weidendammer Brücke. Nach langen Berhandlungen über den die 3 wangsversteigerung der Komischen Oper an der Wert des Gebäudes und der auf ihm ruhenden Lasten trat als einziger Reflektant Rommerzienrat Scharr für die Berliner  Terrain- und Bau- A.- G. mit einem Angebot von 1 200 000 m. auf, und ihm wurde auch der Zuschlag erteilt, während der Schätzungs. wert mehr als 2 Millionen Mark beträgt. Scharr war einer der Hauptgläubiger mit rund 600 000 Mart Hypothekenforderungen. Was der neue Besiger mit der Romischen Oper beginnen wird, steht nur insorseit fest, daß das Theater weiterverpachtet werden soll. Die Verhandlungen mit den verschiedenen Interessenten sind jedoch noch nicht bis zu einem bevorstehenden Abschluß gediehen, so daß sich noch nicht sagen läßt, ob die Komische Oper als Bühne erhalten bleibt oder ob sie, was auch geplant wird, vielleicht in ein Ion filmtheater umgewandelt wird.

Die Beisetzung Hugo v. Hofmannsthals  . Gestern nachmittag fand in der Kirche von Ralfsburg die letzte feierliche Einsegnung der Leiche des Dichters Hugo von 5ofmannsthal statt, die im Altarraum der Kirche auf einem hohen Katajalt aufgebahrt war. Die Kirche war noch vom Leichen­begräbnis feines Sohnes her schwarz ausgeschlagen. Nach der Feier zog ein unabsehbarer Trauerzug zum Friedhof. Reden wurden auf Wunsch des Verstorbenen nicht gehalten.

25- Jahrfeier der Danziger Technischen Hochschule. nischen Hochschule Danzig   hatte der Senat der Freien Als Auftakt zur Feier des 25jährigen Bestehens der Le ch Stadt Danzig zu einem offiziellen Empfang im Artushof eingeladen. Die glanzvolle Festversammlung vereinigte die Spizen der Dan­ziger Behörden mit dem gesamten Behrtörper der Technischen Hoch schule und den Bertretern der Presse. Unter den Ehrengästen jah man als Bertreter der Reichsregierung den Gesandten D. Freytag, für das preußische Kultusministerium den i- nisterialdirektor Dr. Richter u. a. m.

Doge und Dogareffa", eine Dper in 2 Aufzügen von Ludwig  Roselius, ist von Generalintendant Tietjen zur Aufführung für die Staatsoper erworben worden.