(2. Forschung.) So kam es, daß Jack Füller mit vierzehn Iahren ebenso genau um das Leben der Arbeiter Bescheid wußte wie um das der Millionäre, zu denen er gehörte. Er sah die Opfer der Betriebs« Unfälle und erfuhr auch, wie häufig die Unglücksfälle durch mangei- hafte Schutzvorrichtungen verursacht wurden. Er konnte die Not der großen Familien, die mit ihrem Lohn nicht auskommen konnten. Verglich er das Leben seiner Kaste mit dem der Menschen, die unentwegt schufteten, so stieg ihm die Schamröte ins Gesicht. chundsrt von sozialistischen Reden, das Lesen ungezählter.roter" Broschüren hätten nicht vermocht, bei dem Sohn Daniel Füller» ein» wirksamer« Propaganda zu treiben, als der Anschauungs» Unterricht, den«r im chause der Gordon» und anderer proletarischer Freund» genoß. Aber auch das theoretische Wissen um soziale Fragen kam bei Jack zu seinem Recht, dafür sorgte Menachem Rosenfeld, der Schneider und Literaiurobmann der sozialistischen Partei. Der zwang Jack, allerlei zu lesen, fragte ihn darüber aus, freut« sich über di« Intelligenz des Burschen. Viele von Jack» Freunden geHärten der sozialistischen Partei an, und er selbst wartet« mit Ungedukd aus den Augenblick, da auch er alt genug sein würde, um ihr beitreten zu können. Daniel Füllers Betriebe waren eine offen« Werkstatt,«r duldet« keine organisierten Arbeiter, stellt« nach Möglichkeit Ausländer an. Di« waren hilflos und verloren, kannten d-e Sprach« nicht, ließen sich sofort einschüchtern. Menachem Rosenfeld bearbeitet Jack: .Du lernst zu Haus«, gehst in keine Schule, könntest wirklich in deiner freien Ze't Slowakisch und Ungarisch lernen. Das käme uns ollen gut zu statten." Und Jack, der sich daheim jedem Befehl widersetzte, gehorchte dem alten Inden, lernte ächzend und stöhnend die schweren Sprachen, konnte mit siebzehn Iahren bereits mit den Ungarn und Slowaken reden, wenngleich denen dos Verständnis seiner Wort« durch den amerikanischen Akzent heftig erschwert wurde. Aber Jack erlebte nicht viel Freud« bei diesen Propaganda- oersuchen. Die Ungarn und vor allein die Slowaken dankten Gott und dem Aufseher, wenn sie nur Arbeit hatten, und ließen sich Lohnherabsetzungen und Ueberstunden ohne ein Wort des Murrens gefallen. Sie zeigten auf di« vielen Kinder, die in den Stuben um- herwimmelten und erwiderten auf Jacks Vorwürfe: .Was willst du, Bruder, di« Kinder müssen essen. Besser ein geringer Lohn ol» gar keiner. Du oerstehst dns nicht. Hast nie Hunger gelitten.' Jack verstununt» beschämt. Der Weltkrieg schien an Fullersville fast spurlos vorüberzugehen. Die Betriebe arbeiteten weiter, Daniel Füller wurde immer reicher. Calvin wurde äußerst patriotisch, hielt viel« Reden, trat später auch in die Amerikanische Legion ein. Cr war völlig dem Vater nachgeraten, hart wie Stahl, unerbittlich, von einer fast wahnsinnigen Selbstsucht. Daniel guller konnte mit seinem ältesten Sohn zufrieden sein. Als Calvin zwanzig Jahre zählte, machte ihVi der alt« Füller zu seinem Compagnon. Einen Freund verlor Jack durch den Krieg, David Gordo». Nicht etwa, daß David aus dem SchlachlfAd gefallen wäre, aber er betrieb so unverhohlen kriegsfeinbliche Propaganda, bekannte so osfen sein« revolutionären Ideen, daß er entlassen wurde. Und da e» im.Land der Freien" eine schwarze Liste gibt, so fand«r im ganzen Staate keine Arbeit, mußte nach dem Norden ziehen. Jack tobt« vor Wut, macht« dem Vater Szenen, rannt« geg«n dessen spöttisches Lächeln an: .Ich dm hier der Herr, mein Sohn. Der mir im Weg steht, muh gehen.' Als Jack achtzehn Jahre zählte, erhielt er auf Grund de» Testamente» seiner Mutter die Zinsen des ihm hinterlassen«« Vermögen». Hatte er das einundzwanzigste Jahr erreicht, so durste er frei über das Kapital verfügen. Im Vergleich zu dem Füller - Vermögen bedeuteten di« zwei Millionen ein« geringfügige Kleinigkeit, dennoch sprachen Daniel Füller und sein ältester Sohn häusig mit Sorgen von dem Tag, da Jack da» Geld in die Hand bekommen würde. .Der verdammte Rarr ist imstande, das Ganz- zur Finanzierung der Roten auszugeben!' flucht« Ealoin Der alt« Füller nickt«. „Vielleicht macht er bis dahin einen derart dummen Streich. daß wir ihn für unzurechnungsfähig erklären lassen können. Dann erbst du das Geld.' .Wäre er doch als Kind.gestorben, der verfluchte Krüppel!' Daniel Füller lächelte vorwurfsvoll. .Du erinnerst mich an dein«» Großvater, Tai. Wir arbeiten mit anderen Methoden. Weißt du keine Freundin für ihn? Du bist doch beschlagen auf dem Gebiet.' .Er macht sich ja weder aus anständigen jungen Mädchen, noch au» Choristinnen«twa»,' seufzte Tal, der beide weibliche Gattungen zu schätzen wußte. .Wir werden mit ihm noch schöne Ding« erleben." Aber Daniel Füller erlebte den gefürchteten«inundzwanzigsten Geburtstag seines jüngeren Sohne» nicht. Cr starb an einem Schlag- anfall, wenige Wochen nach dem Friedensschluß, als Jack zwanzig Jahre zählt«. Calvin Füller war fein Universalerbe und übernahm die Bc- triebt. Sichert der Welt die Demokratu Was alles hatten di« kriegführenden Staaten ihren Völkern nach Beendigung des Kriege» versprochen! Wohlstand. Recht« und Freiheit. Amerika war mit dem Losungswort:„Sichert der Welt die Demokratie!" in den Krieg eingetreten, feine Söhn« waren ge- fallen oder si« waren verstümmelt heimgekehrt und erwarteten nun herrliche Dinge von der geretteten, gesicherten Demokratie. Der Krieg hatte die Welt wie ein ungeheurer Wirbelsturm heim- gesucht, nun, da er sich gelegt, erhofften all« blauen Himmel und Sonnenschein. Aber die kapitalistischen Zauberer, di« den Wirbel» stürm heraufbeschworen hatten, waren von neuem an der Arbeit. Oer Himmel nerfinsterte sich, schwarz Wolken verhüllten die Sonne der Demokratie, und in allen Ländern inußten die Werktätigen er- kennen, daß der Krieg nicht zu Ende sei— im Gegenteil, er begann von neuem zu toben, der letzte, der unbarmherzigste Krieg: der
Klassenkampf, der einzig«, der wirklich die Freiheit und di« Gerech- tigkeit zu sichern vermag. Dieser neue Krieg begann auf besonders grausame Art. weil die eine Seite, gutgläubig den Versprechungen trauend, zum größten T«ii die Waffen sortgeworsen hatte. Wi« die Deutschen nach Brest- Litowsk gegen Wehrlose weiter vorrückten, so griffen jetzt die Unter- nehmer Amerikas , versehen mit den wirksamsten Waffen, das allzu vertrauensselig« Proletariat an. da» an einen Frieden geglaubt und die warnenden Worte der.Linken" verlacht hatte. In einigen Staaten, wo Parteien und Organisationen gefestigt waren, konnte» stch die Ueberrumpelten rasch erholen und sich zur Wehr setzen. Brach aber der Kampf in einem Staat oder einer Stadt der offenen Werkstatt aus, so schien im Anfang die Sache der Proletarier verloren. So war es auch in Fullersville. Ein altes Sprichwort sagt, daß selten etwas Besieres nachkommt: der alte Lincoln war ein harter Arbeitgeber gewesen, doch hatte In seiner Seele noch Irgendwo verborgen ein Fünkchen Gerechtigkeit gelebt. Daniel, der Sohn, als Unternehmer fewer Zeit voran, ließ den Dater als ein Ideal er- scheinen. Ealoin, der Enkel, aber übertral noch Daniel an rücksichts- loser Härte und Eigensucht. Sobald er an di» Regierung gelangt«, war es fein erster, die „Betriebe zu säubern". All« Arbeiter, die irgendwie„verdächtig" waren, wurden kurzerhand auf die Siraße geworfen. Löhn« wurden herabgesetzt, der Elfstundentag wurde wieder eingeführt, wem es nicht paßt, der soll sich anderswo Arbeit suchen. Dl« Pr «ise der Lebensmittel stiegen— feltfamerweif« kam dos nicht den Farmern zugute, die zu Hunderten zugrunde gingen, die Mieten wurden erhöht. Arbeitslos« drängten sich vor den Fabrik- taren und wirkten al» abschreckende» Beispiel auf sen«, die noch Arbeit hatten. Ganz Fullersville lebt« gleichsam mit verhaltenem Atem: wo» wird morgen geschehen, welch neue, Unheil wird uns treffen? Di« schwarzen Rauchwolken der Schlot« drückten die Menschen zu Bod«n. Rur um Gottes willen schweigen, mit ollem einverstanden sein, damit wir unser« Arbeit nicht verlieren, damit unser« Kinder nicht hungern müssen! Im Betrieb traute keiner den anderen; jeder Neuangestellte konnte ein Spitzel sein. Dumpf» Berzweiflung bemächtigt« sich der Arbeiter. Der alt« Jim Gordon war als einer der ersten entlassen worden. Tolvin Füller hat dazu die Zeit gewählt, da Jack sich in New Park befand. Als«r heimkehrte, fand er im Betrieb viele neu« Gesichter; Menachem Rosenfeld lag mit einem gebrochenen Bein im Bett. Er war«ine» Abends auf dem Heimweg überfallen und halbtot geprügelt worden. Jack wurde daheim von einem Brief erwartet, in dem Beffy ihn bat, nicht zu ihnen zu kommen. Es war den Gordons klargemackst worden, daß die Freundschaft mit Jack für si«„schädlich" sei. Und Bessy, die in der Fabrik arbeitet«, mußte nun auch den orbeitslvsen Dater erhalten und durste ihr« Stelle nicht verlieren.
„So kann es nicht weiiergehen, Jack. Die Löhne sind von nächstem Montag an um zehn Prozent herabgesetzt. Etwas muß geschehen." schrieb Bessy.„Ich glaube, die Arbeiter sind jetzt reis für den Streit, aber wie soll man ihn mit diesen unorganisierten, unwissenden Ausländern durchführen? Kannst nicht du«inen Gewerkschoftsorganisator kommen lassen? Unsere Post wird de- stimmt überwacht, wir wagen nicht, etwa» zu tun." Das Ergebnis dieses Briefes war, daß zehn Tag« später in Fullersville ein Reisender m Lederwaren austauchte, der sich Artur Hammond nannte. Jack traf den Fremden einmal zufällig in einem Gasthaus und die beiden Männer schienen sofort für einander eine unerklärlich« Sympathie zu fühlen; sie saßen säst zwei Stunden mit- einander plaudernd in einer Eck«. Der rothaarige Oberkellner des Lokals bemerkte dos und ließ den Tisch, an dem di« beiden saßen, nicht aus den Augen. Sich feiner Würde begebend, ließ er sich sogar herab, dort eigenhändig zu servieren, doch hörte er nur, wi« der Lederreisend« mit Jack über ein neues Drama sprach, das eben in New Tort aufgeführt worden war. Der Oberkellner begab sich ins obere Stockwert und rief von dort einen Mann namens Michael Eardigan an. Kurz« Zeit darauf betrat«in neu« Gast das Lokal und der Oberkellner hals ihm um- ständlich beim Ausziehen des Mantels. Als Artur Hammond dos Lokal verließ und in di« dunkle Herbstnacht Hinaueschritt, folgte chm Michael Cardigan und sah, daß Hammond in da» von den Gordons bewohnte Haus trat. Noch in der gleichen Nacht wurde Michael Eardigan durch eine Hintertür in» Hau» d«r Füller» eingelassen und zu Calvin geführt. Er stattete Bericht ab. „Sie glauben also mit Bestimmtheit, daß der Kerl ein Organi- sator ist?" fragt« der Herr von Fullersville ungeduldig, im Zimmer auf und ab gehend. „Ja. Herr." „Woraus stützen Sie ihr« Vermutung? Mein Bruder Jack hat die Gewohnheit, sich mit den unwahrscheinlichsten Leuten anzu- freunden. Und daß der Kerl zum alten Gordon geht, beweist noch nichts.- Wir müssen vorsichtig sein, Cardigan Ihre letzte Dummheit hätte uns äußerst unangenehm ausfallen können." Michael Cardigan wurde dunkelrot; er erinnert« sich nicht gern an dies« Geschichte. Vor«twa zwei Monaten war ein Fremder noch Fullersville gekommen, der äußerst geheimnisvoll«rfchien, den ganzen Tag im Hotelzimmer verbrachte und nur des nachts da» Haus oerließ. Michael Cardigan hatte geschworen, der Kerl sei ein roter Agitator,«in Kommunist, der hergekommen war, um die Arbeiter aufzuhetzen. Di« Tatsach«, daß ihn wedtr Cardigan noch ein anderer Spitzel je mit einem Arbeiter sprechen sah. war kein Gegenbeweis, dezeugt« im Gegenteil nur. wie schlau der Kerl zu Werke ging. Jedenfalls mußt««r unschädlich gemacht werden. Das geschah auch,— In der üblichen Art. mit Gummiknüppeln und Stöcken. Und dann ereignet« stch etwas Schreckliches: es stellte sich heraus, daß der„rote Agitator" ein äußerst ehrbares Mitglied der Handelskammer von Boston war. der tn Fullersville ein« Liebes- gcschichte mit einer verheirateten Frau der guten Gesellschaft hotte und sorgsam darauf achten mußt«, weder si« noch den eigenen guten Ruf als einer der sittenstrengsten Männer dieser tugendhaftesten Stadt der Vereinigten Staaten zu gefährden Damals hatte Michael Cardigan beinahe seine gute Stell« oer. loren. Deshalb war er nun doppelt vorsichtig. Diesmal jedoch fühlt« er stch seiner Sache gewiß. Er zog aus der Tasche«inen Stoß illustrierter Zeitungen und eine Photographie, legt« sie aus den Schreibtisch. „Sehen Sie, Herr, wir haben Photographien von allen Organi- satoren und Agitatoren der Gewerkschaft. Und das ist der Kerl, wi« er leibt und lebt. Er. hat sich nur«inen anderen Nomen zu- gelegt, heißt in Wirklichkeit Jerry Poggan." Ealoin hi«It im Aus- und Abschreiten inn« und betrachtete das Bild.(Fortsetzung folgt.)
WAS DER TAG BRINGT.
Das schwarze Chikago. Das„schwarze Chikago' gewinnt immer mehr Bedeutung im öffentlichen Leben der WeUstodt am Michigansee. Dieser schwarz« Stadtteil hat heut« schon 330000 Einwohner. Al» sich seinerzeit Reger in«iium Stadtteil von Chikago ansiedelten, nahmen zahlreich« lOOprozentige Amerikaner an diesem Zuwachs heftigen Anstoß, oer- kauften ihre Häuser und oerzogen nach einem anderen Stadtteil, wodurch die Neger Gelegenheit hatten, sür billige» Geld gut« Häuser zu erstehen. Heut« hat sich dt« schwarze Stadt endgültig konsolidiert. Schwarze Polizisten stehen an den Straßenecken und regeln den Verkehr. Mit Genugtuung sehen Neger zu, wie sogar„weiße Autos" auf den Wink der schwarzen Polizisten halten müsien. Di« Schwarzen desttzen aber nicht weniger luxuriös« Autos, und viel» von ihnen wohnen in herrlichen Villen, die an Pracht hinter den pompösesten Häusetn der Weißen nicht zurückstehen. Da« schwarz« Chikago de- sitzt ein eigene» Theater das Rcgal-Theater, in dem sowohl Direk- firm, wi« Schauspieler, Bühnenarbeiter, Schließer und Portiers schwarz sind. An der Spitz« eines ausgezeichneten schwarzen Sinfonieorchesters steht«in Regerdirigent, ein hervorragender Musiker, der zugleich in der Negerzeitung des schwarzen Chikago» al« Musikkritiker tötig ist und als solcher von weihen Sängern nicht umsonst gefürchtet ist. Bor kurzem ist in der schwarzen Stadt ein neuer, riesengroßer Tonzpalast eröffnet worden. In dem man die echteste und lebendigste Jazzmusik genießen kann. Paradies— verboten! Ein Stück de» amerikanischen Dramatikers Christopher Morley .,E»,t oi Ecken* ist von der englisch «« Zensurbehörde jetzt für die Ausführung verboten worden. Da» Stück behandelt eine Familien- szene im Parodi«». Adam, Eva und Familie Koin am Frühstück- tisch, an dem über Gott und die zukünftige Entwicklung der Mensch- heit diskutiert wird. In der Begründung des Verbots wird aus- drücklich erNärt, daß der Dialog an und für sich nicht anstößig sei, vielmehr allein die Tatsach«� daß man di« mit der Religion oer- bundenen paradiesischen Vorstellungen aus die Bühne bringt. In der Kritik dieses Verbot» erinnert die englische Presse daran, daß man seinerzeit Shaw»„Zurück zu Methusalem " nicht verboten Hab«, obwohl auch dort di« Handlung im Paradies beginnt. Freibillette für Untergrund. vi« Südlinie der Londoner Untergrundbahn hat zu einem drastischen Mittel gegriffen, ihre Linien m den südlichen Doronen der WeUstodt populär zu machen. Si« versandte Anfang der Woche an jeden Grundstückseigentümer von Stockwell und Chatham, eine Siedlergegend, Freikarten durch die Post. Jede Karte berechtigt zur freien Hin- und Rücksahrt und zugleich zu einer Preisermäßigung für das Wochen, und Monatsabonnement. Bisher sind 15 000 Frei- billette zur Verteilung gelangt. Die Werbetätigkeit wird fortgesetzt.
Farben-Fernsehen. Di« erst« Vorführung de» Fernsehen « in Farben erfolgte dieser Tage in den Laboratorien der amerikanischen Telephon- und Tele» graphengesellschast zu New York . Di« Uebertragung geschah über Draht, nicht drahtlos, und das erst« Fernbild, das gezeigt wurde, war ein« Wiedergabe der Fahne der Dereinigten Staaten auf einer Fläche von der Größe«twa einer Briesmarke. Alle gezeigten Bilder hatten dieses kleine Format. Es folgt« dann in Farben das Bild eines Manne», der ein« Wassermelone ißt, eine» Geranientopses, eines Rosenstrauches in verschiedenen Farben und einer jungen Dame in einem farbigen Kostüm. Di« Wiedergab« der Forben war au»- gezeichnet. Der vorführende Ingenieur Dr. Hcrbert Joes erklärte. daß man jetzt soweit sei, um oll« Fernbilder n Farben wiedergeben zu können und daß e» auch nicht schwierig sein würde, die Bilder zu vergrößern, nur seien dann die Kasten sehr viel bedeutender. Es bedars für da« Farbenfernsehen keiner vollständig neuen Apparatur, sondern es müssen nur neue Vorrichtungen an den photoelettrische» Zellen de» Senders und an den Neon- und Argonlampen des Empfänger» airgebracht werden. Das Gehör der Ratten. lieber die Hörsähigkeit der Ratten sind von dem amerikanischen Psl)chologen Prof. Sheppard von der Universität Michigan neuer- dings Untersuchungen angestellt worden. Er brachte die Nager in ein Labyrinth mit einem Boden, der schalldicht war. Unter normalen Verhältnissen fänden die Ratten durch die.Irrgänge bald einen Aus- weg, aber wenn sie aus dem schalldichten Boden nichts hören konnten, war es ihnen unmöglich, sich aus dem Labyrinth herauszufinden. Das Gehör ist also sür die Orientierung der Tier« von großer Be- deutung, und Pros. Sheppard schließt au» diesem Versuch daß man überhaupt die Intelliger� der niederen Tier« überschätz!, daß sie sich hauptsächlich aus ihr« Sinneseinpfindungen verlassen In dem Labyrinth wirkt« das Geräusch in den einzelnen Höhlen etwa wie das Rauschen des Meeres, und zwar durch die Schwingungen der äußeren Lust. Im Dunklen zu lesen... In«tnigen Londoner Theatern wird zurzeit ein tntereslanter Versuch mit neuartigen Theaterprogrammen die im Dunkeln zu kerrn sind, gemocht. Tie u.e>den aus schwarzem Grund mit weißen Lettern gedruckt, und der.Jiruckerweiße' ist etwa« Phosphor dei- gemischt. Amerika ... In der Empfangshalle«in«s amerikanischen Hotels hängt ein Plakat:„Rauchen verboten! Denken Sie an den Brand des Central-Hotels!" Eine» Morgen« sah man darunter ein anderes Plakat:„Ausspucken verboten! Denken Tie an di« Ueb«rlchwemmung«n i» Mississippigebiet!'