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Nr. 337 46. 3abrgang 192. Beilage des Vorwärts

Sonntag, 21. Juli 1929

Antikriegskundgebung der Sozialdemokratie Das Metallarbeiterhaus.

Aufruf des Bezirksvorstandes.

Der Bezirksvorstand Berlin- Brandenburg er läßt zur

Antikriegstundgebung

1. August folgenden Aufruf:

Arbeiter, Parteigenossen!

am

Gestaltet die Anti- Kriegsfundgebung am 1. Auguft zu einem wuchtigen Aufmarsch der Sozialdemokratie!

Die Sozialdemokratie ist die Partei des Friedens. und der Völterverständigung. Die Nationa Iisten gedenken der Juli- und Augusttage in der Hoff. nung, daß recht bald der Tag kommen möge, wo sie aber­mals das Volk vor den Kriegswagen spannen könnten. Ihr ganzes Sinnen und Trachten ist, Revanche zu üben für die im Weltkrieg erlittene Niederlage.

Die Kommunisten, die noch vor Jahresfrist unter der Parole Hände weg von China " Versammlungen und Kundgebungen veranstalteten, hehen gegen das oft. asiatische Reich in der übelften Weise. Ein Land, bas sich frei machen will von fremdstaatlicher Bevormundung, das endlich im eigenen Lande Herr im Hause sein will, wird von den Kommunisten als Friedensstörer gebrand. markt. Der Imperialismus Sowjetrußlands hat diesen Konflikt ausgelöst. Die Kommunisten stehen mit ihren in den letzten Tagen angewendeten Methoden nicht hinter jenen Studenten und Nationalisten zurück, die in den Julitagen 1914 in Kriegsstimmung machten.

Wir Sozialdemokraten wollen am 1. August der ganzen Welt zurufen:

Nie wieder Krieg"!! Nie wieder Menschenmord!!

Der Bezirksvorstand.

Aufmarschplan.

zur Anti- Kriegsfundgebung am Donnerstag, 1.Auguft1929 auf dem Sportplatz im Friedrichshain .

1. Areis Miffe. Treffpunkt: 18% Uhr am Köllnischen Bart. Ab. marsch 18% Uhr vom Kölnischen Part, Neue Friedrichstraße, Schicklerstraße, Wallner- Theater- Straße, Markusstraße, Blumen­Straße, Andreasstraße, Lebuser Straße, Friedrichsberger Straße, Friedenstraße, Landsberger Allee , Friedrichshain .

2. Kreis Tiergarten. Treffpuntt: 18 Uhr am Köllnischen Bart. Abmarsch 18% Uhr vom Köllnischen Park, Neue Friedrich straße, Schicklerstraße, Wallner- Theater- Straße, Markusstraße, Blumenstraße, Andreasstraße, Lebuser Straße, Friedrichs­berger Straße, Friedenstraße, Bandsberger Allee, Friedrichs. hain.

3. Kreis Wedding .

Treffpunkt: Brunnenplay. Abmarsch 18 Uhr durch die Thur­neyßerstraße, Buttmannstraße, Badstraße, Brunnenstraße, Ramlerstraße, Butbuffer Straße, Demminer Straße, Bolliner Straße, Bernauer Straße , Eberswalder Straße, Danziger Straße, Elbinger Straße, Sportplag Friedrichshain. 4. Kreis Prenzlauer Berg . Treffpunkt: 18

Uhr vor dem Sportrestaurant Cantianstraße, Sportplat Einfame Pappel". Durch die Schönhauser Allee , Danziger Straße, Elbinger Straße, Werneuchener Straße, Friedrichshain .

5. Kreis Friedrichshain .

Treffpunkt: 18 Uhr Rüftriner Plaz. Abmarsch 19 Uhr durch die Rüdersdorfer Straße, Torellstraße, Gubener Straße, Litauer Straße , Thaerstraße, Weidenweg, Tilsiter Straße, Straßmann­Straße, Bilhelm- Stolze- Straße, Langenbeckstraße, Friedrichs

hain.

6. Kreis Kreuzberg

Treffpunkt: 18 Uhr Rummelsburger Plag, an der Brommy­brüde. Abmarsch 18% Uhr durch die Mühlenstraße, Frucht­ straße , Friedenstraße, Landsberger Allee , Friedrichshain . 7. Kreis Charlottenburg . Treffpunkt: 19 Uhr am Königstor. Abmarsch 19% Uhr durch die Straße am Friedrichshain , Kniprodeftraße, Sportplatz Friedrichshain .

8. Kreis Spandau . Treffpunkt: 18% Uhr Blaz am Schlesischen Bahnhof , Fernbahnseite. Durch die Breslauer Straße, Andreas straße, Lebusser Straße, Friedrichsberger Straße, Frieden. straße, Landsberger Allee , Friedrichshain .

9. Kreis Wilmersdorf .

Treffpuntt: 19 Uhr am Rönigstor. Abmarsch 19% Uhr durch die Straße am Friedrichshain , Kniprodestraße, Sportplay Friedrichshain.

10. Kreis Zehlendorf .

11.

12.

13.

14.

Treffpunft: 19 Uhr am Rönigstor. Abmarsch 19% Uhr durch die Straße am Friedrichshain , Kniprodestraße, Sportplay Friedrichshain.

Areis Schöneberg.

Treffpunft: 19 Uhr Bahnhof Landsberger lee. Kreis Steglit.

Treffpuntt: 19 Uhr am Königstor. Abmarsch 19% Uhr durch die Straße am Friedrichshain . Aniprodestraße, Sportplag Friedrichshain .

Kreis Tempelhof .

Treffpunkt: 18 Uhr Rummelsburger Blag, an der Brommy-, brüde. Abmarsch 18% Uhr durch die Mühlenstraße, Frucht straße, Friedenstraße, Landsberger Allee , Friedrichshain . Kreis Neukölln.

Treffpunkt: 18 Uhr Warschauer Straße Ede Revaler Straße ( Promenade), direkt hinter der Warschauer Brüde. Durch die Warschauer Straße, Romintener Straße, Simon- Dach- Straße, Niederbarnimstraße, Prostauer Straße, Rigaer Straße, Peters­burger Straße, Elbinger Straße, Friedrichshain . 15. Kreis Treptow .

Treffpunkt: 18 Uhr Platz am Schlesischen Bahnhof , Fern bahnseite. Durch die Breslauer Straße, Andreasstraße, Lebuffer Straße, Friedrichsberger Straße, Friedenstraße, Landsberger Allee , Friedrichshain .

16. Kreis Köpenid.

Treffpuntt: 18% Uhr Platz am Schlesischen Bahnhof , Fern bahnseite. Durch die Breslauer Straße, Andreasstraße, Lebuffer Straße, Friedrichsberger Straße, Friedenstraße, Landsberger Allee , Friedichshain.

17. Kreis Lichtenberg .

Treffpunkt: Plaz an der Jugendbühne, Spize Berlin . Abmarsch 18% Uhr durch die Sonntagstraße, Wühlischstraße, Simon Dach- Straße, Borhagener Straße, Thaerstraße, Weidenweg, Tilsiter Straße, Landsberger Allee , Birchowstraße, Friedrichs

hain.

18. Kreis Weißensee .

Treffpunkt: 18 Uhr Berliner Allee Ede Lehder Straße. Durch die Greifswalder Straße, Elbinger Straße, Werneuchener Straße, Friedrichshain .

19. Kreis Pankow .

Treffpunkt: 18 Uhr vor dem Sportrestaurant Cantianstraße, Sportplatz Einfame Pappel ", durch die Schönhauser Allee , Danziger Straße, Elbinger Straße, Werneuchener Straße, Friedrichshain .

20. Kreis Reinickendorf .

Treffpunkt: Brunnenplay. Abmarsch 18 Uhr durch die Thur nenfferstraße, Buttmannstraße, Badstraße, Brunnenstraße, Ramlerstraße, Putbusser Straße, Demminer Straße, Wolliner Straße, Bernauer Straße , Eberswalder Straße, Danziger Straße, Elbinger Straße, Sportplatz Friedrichshain . Treffpunkt der Sozialistischen Arbeiterjugend: 19 Uhr Danziger Straße, An der Schönhauser Allee , Mittel. promenade.

Treffpunkt der Sportler:

19 Uhr Danziger Straße, An der Schönhauser Allee , Mittel­promenade. U mtleideraum: Schule Danziger Str. 23.

Die feierliche Grundsteinlegung.

Gestern nachmittag wurde in Berlin der Grundstein gelegt zu einem Gebäude, das der Sih des Zentralvorstandes der größten freigewerkschaftlichen Arbeiterorganisation Deutschlands und der Welt, des Deutschen Metall. arbeiterverbandes, werden soll.

Gegenüber dem Reichspatentamt, in der Alten Jakobstraße, hat der Metallarbeiterverband ein Stück des Geländes erworben, auf dem das Lindenhaus steht. das den Vorwärts", den Partei­und Bezirksvorstand der SPD. und andere Institutionen der Sozial­demokratischen Partei beherbergt. Wo vor Jahrzehnten die Gäule der Gardetürassiere in ihren Ställen wieherten und schnauzbärtige Wachtmeister den Garderekruten die Liebe zum, angestammten Herrscherhaus" eindrillten, soll nunmehr ein monumentaler Bau entstehen, von Arbeitern geschaffen und für die Arbeiter­schaft bestimmt. Nur einige Schritte vom Vorstand der Sozial­demokratischen Partei entfernt wird das Zentrum und die geistige Waffenschmiede der organisierten Arbeiter von Schraubstock und Drehbant sein, gleichsam um auch nach außen zu zeigen,

wie einig Partei und Gewerkschaften zusammenstehen. Boraussichtlich noch im Herbst dieses Jahres wird sich übrigens ebenfalls in nächster Nähe des ,, Borwärts"-Hauses, in der Friedrich straße , unweit vom Belle- Alliance- Plaz, der Hauptvorstand des Baugewertsbundes niederlassen. Drei starte Edpfeiler der beutschen Arbeiterbewegung werden dann auch räumlich nahe bei einander stehen.

Doch so nahe auch räumlich und geistig beide, Gewerkschaften und Partei, beieinander find, teine von beiden wird versuchen, sich der anderen als ein willfähriges Instrument zu bedienen. Sie werden einander ergänzen und, wenn die Situation es erfordert, auch gemeinsam den gemeinsamen Feind schlagen. Daß jeder das uneingeschränkte Selbstbestimmungsrecht behält, ist fast überflüssig zu betonen.

Die Partei begrüßt den Bundesbruder, der jetzt auch räumlich an ihre Seite rückt, und wünscht ihm ein erfolgreiches Wirten auch an dieser neuen Stätte.

Der Vorsitzende des Metallarbeiterverbandes, Genosse Bran­des, leitete den feierlichen Att der Grundsteinlegung mit einem furzen Rückblick auf die Geschichte des Metallarbeiterverbandes ein. Wer die politischen Verhältnisse, wie sie furz vor der Jahrhundert­wende lagen, noch aus eigener Erfahrung fennt, weiß, warum die deutschen Gewerkschaften ihr Domizil nicht in der Reichshaupt­stabt aufgeschlagen haben. Berlin war bei der Gründung des Metall­arbeiterverbandes im Jahre 1891 noch der Hort der schlimmsten Reaktion. Mit der politischen wurde auch die gewerffchaftliche Arbeiterbewegung verfolgt und unterdrüdt. Wenn auch das Sozia liftengesetz gefallen war, so lebte doch noch lange der Geist Teffendorfs und Butttamers fort. Der Metallarbeiter­verband ließ sich in Stuttgart nieder, wo man damals eine etwas reinere politische Luft atmen fonnte als in Preußen.

Inzwischen haben sich jedoch die politischen Berhältnisse rabital verändert. In Preußen ist heute die Demokratie am sichersten ver­antert, während man das von Württemberg gerade nicht fagen fam. Berlin ist aber nicht nur das politische, sondern auch

das wirtschaftliche Zentrum Deutschlands .

Hier flutet das wirtschaftliche und soziale Leben, an dem die Gemert­fchaften in stärkster Weise beteiligt sind, beteiligt sein müssen. Die Sigverlegung nach Berlin wurde schon vor dem Kriege erwogen. verzögert. Während noch auf dem Bremer Berbandstag 1926 an Der Krieg und die Nachkriegszeit haben aber die Uebersiedlung der 3weidrittelmehrheit, die für den lebersiedlungsbeschluß not­wendig war, zwei Stimmen fehlten, murde auf dem Verbandstag in Karlsruhe im vorigen Jahre die Sigverlegung mit mehr als 3weidrittelmehrheit beschlossen. Berbandsvorstand und Ausschuß haben die Frage reiflich erwogen, ob sie die Räume der Berliner Ortsverwaltung umbauen oder einen Neubau errichten sollen. Beide Körperschaften haben sich für das letztere entschieben. Das Verbandshaus, das nach den Entwürfen der Architekten Mendel­sohn und Reichel erbaut wird, spll getreu der Einstellung des Verbandes ohne Prunt, aber von Wucht und Größe

Rüdmarsch der Sportler: Mit Musik durch die Elbinger Straße, fein. Es wird ein Wert moderner Bautunst werden, dessen Danziger Straße, zur Danziger Straße 23( Schule).

Es lobe die Idee!

TIT

Kelne Unterbrechung

des Massary- Fahnenbilder- Programms­

Im Gegenteil: neue Überraschungen!

ifrige Sammler der so rasch beliebt gewordenen Massary Fahnenbilder erkundigen sich immer wieder, ob unser großzügiges Sammelwerk Wer nennt die Länder kennt die Fahnen?" weiterhin beibehalten werde.

-O

Ganz gewiß!

Wir wollen das Fahnenprogramm sogar ausbauen und arbeite: zurzeit an einer überraschenden Weiterentwicklung der glück­lichen Idee, zu der ein Stab wissenschaftlicher Berater außer

bis ordentlich wertvolles Material zusammenträgt. Diese Vor­

bereitungen fordern natürlich Zeit. Aber auch mit dem

Massary- Privat

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