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ROMAN VON WvRENCE H. D Copyright by Merlin-Verlag G.m.b.H., Baden-Baden  
(4. Fortsetzung.) Madome de Thebes hatte ihre Sprechstunden zu einer unge- wöhnkchen Zeit: zwischen acht und neun Uhr abends. Cardigan begab sich nach dem Abendessen zu der Hellseherin, die im besseren, wenn auch nicht vornehmsten Teil der Stadt in einem Geschäftshaus den zweiten Stock gemietet hatte. Anscheinend legte die Dam« Wert darauf, vornehm zu wirken, nicht den Gindruck des Uebereifers zu erwecken, denn Cardigan mußte, nachdem ihn der hübsche, klug aussehende Boy gemeldet hatte, im Vorraum eine geschlagene halbe Stunde warten. Dann ertönte ein Glockenzeichen, und der Boy führt« Cardigan in einen großen, ziemlich kahlen, nur matt erhellten Raum. Ig der Mitte des Zimmers befand sich ein schwarzer Tisch, auf dem eine große Kristallkugel stand. Cardigan wurde etwas unheimlich zumute. Er setzt« sich auf den Rand eines Stuhles und klopfte nervös mit dem Fuß auf den Boden. Eine Tapetentür ging auf. Cardigan hatte sie nicht bemerkt und gewann den Eindruck, als ob die Hellseherin, die nun das Zimmer betrat, geradewegs durch die Wand gekommen wäre. Vor ihm stand eine kleine, magere, weißhaarig« Frau mit glühenden tiefschwarzen Augen und einer leisen, etwas heiseren Stimme. Was wollen Sie wissen?" fragte sie ohne Uebergang.Der- gangenheit, Zukunft?" Cardigan wurde verwirrt: er wußte nicht, was zu antworten, interessierten ihn doch augenblicklich weder Bergangenheit noch Zu- kunft, sondern nur die Gegenwart. Er schwieg und starrt« das unheimliche alte Weiblein mit etwas törichtem Ausdruck an. Die Hellseherin drückte auf einen Knopf, und über Cardigans Sessel blitzte hell eine elektrische Birne auf. Sie setzte sich neben den Tisch, so daß ihr Gesicht im Schatten blieb, heftete die glühenden schwarzen Augen, die gor nicht zu dem alten Gesicht paßten, starr auf Cardigan, verharrte so, schweigend, ohne sich zu rühren, etwa fünf Minuten lang. Cardigan trat der Schweiß auf die Stirne, er fühlt«, wie seine Hände feucht wurden, seine Knie zu zittern begannen. Wird diese unheimliche alte Hexe ihn in alle Ewigkeit so anstarren? Endlich tönte die leise heisere Stimme ans. Sie sind ein Mann, auf dem schwer« Berantwortung lastet." Ja." Cardigan empfand ein Gefühl der Befriedigung: diese ganze Hellseherei kann kein Schwindel sein, wenn ihm die Frau sofort anmerkt, was für eine gewichtige Persönlichkeit er ist. Sorgen bedrücken Sie, schwere Sorgen. Si« sind nicht imstande, etwas zu erfahren, das Si« unbedingt wissen müssen." Ja," rief Cardigan noch verblüffter als zuvor. Eine wirtliche Hexe, eine Zauberin, diese Alte. Ich kann Ihnen aber nur helfen, wenn Sie mir gegenüber vollkommen aufrichtig sind. Lügen verdunkeln Kristall," und die Hellseherin legte leicht die Hand auf die große Kristallkugel in der Mitte des Tisches.Außerdem bringen sie Unglück, denn die ver­borgenen Mächte dulden nicht, daß man sie belügt." Ein leichter Schauder rieselte über Cardigans Rücken: es war ja immerhin möglich, daß es verborgen« Mächt« gab. Ich werde vollkommen aufrichtig sein," erwiderte er mit nicht ganz fester Stimme. Wer hat Sie hergeschickt?" Ein Freund." Trotz aller Angst und Aufregung vergaß Cardigan nicht, daß er offiziell Buck, den Betriebsspitzel, nicht kennen und seinen Nomen nicht erwähnen durfte. Die Hellseherin starrte auf di« Kristallkugel, die plötzlich zu leuchten begaim. Dann schüttelt« sie den Kopf. Ihre Worte waren wahr," sprach sie,aber in Ihrem Geist lebt eine Lüge. Sie wollen den Namen des Freundes nicht nennen. Ich seh« in der Kristallkugel«ine dunkle Wolke." Sie schauderte. Cardigan fühlte plötzlich, daß ein kalter Luftzug durchs Zimmer strich und schauderte nun auch seinerseits zusammen. Ah!" rief die Hellseherin.Auch Sie fühlen die Kälte. Die unsichtbaren Mächte zürnen." Sie verstummte und starrte Cardigan von neuem mit ihren unheimlich glühenden Augen an. Der arm« Cardigan befand sich in einer bösen Zwickmühle: auf der einen Seite bedrohten ihn dieunsichtbaren Mächte", verweiger- ten ihm die gewünschte Auskunst, auf der anderen Seite aber lief er Gefahr, von einer äußerst sichtbaren, greifbaren Macht, von Calvin Füller,.zermalmt zu werden, wenn er nicht die Person des roten Hetzers feststellen konnte. Er seufzte tief. Die Hellseherin wandte sich abermals der Kristallkugel zu. Sagen Sie, was Sie von mir erfahren wollen," sprach sie müde.Ich will versuchen, Ihnen«ine Antwort zu geben, wenn- gleich ich fürchte, daß es mir nicht gelingen wird." Es handelt sich um eine Person, die im Betrieb Unfrieden stiftet," begann Cardigan zögernd.Wir glauben... Buck meinte..." Verflucht, nun hatte«r dennoch den Namen genannt! Aber anscheinend war das der Hellseherin nicht aufgefallen, denn sie wiederholt« nur, wie in einem Traum: Buck meinte..." Es muß sich ein Organisator... ein roter Hetzer eingeschlichen haben," fuhr Cardigan fort.Wir müssen erfahren, wer der Kerl ist." Die Hellseherin starrte in die Kristallkugel, sprach langsam, schleppend, wie aus dem Schlaf: Schwer ist es. Freund von Feind zu unterscheiden. Oft halten wir Feind« für Freunde und umgekehrt." Cardigan wurde ungeduldig: was nützt ihm das mystische Geschwätz? Wer ist der Mann?" fragt« er gereizt.Wie heißt er oder wie nennt er sich? Bei dem einen Kerl, dem Jerry Poggan, hatten wir es gleich heraus. Der neu« aber scheint schlauer zu sein." Die Hellseherin stöhnte, als ob sie von Schmerzen gequält würde, starrte in die Kriftallkugel, rief: Das Gesicht! Das Gesicht!" Nach einer Weil« begann sie zu flüstern: Ich seh«... ich sehe... der Nebel weicht..." Cardigan lauschte gespannt. ..Ei« großer breiter Mann,.« di« Augen sind blau.,, ein«
Hakennase... dichtes rotes Haar... und auf dem viereckigen Kinn eine große Warze... er... ist... es...!" Herrgott!" Cardigan schnellte vom Sessel auf. Noch einmal! Rotes Haar? Auf dem Kinn eine Warze!" Eintönig, schleppend, wiederholte die alte müde Stimme die Worte. Dann sank die Hellseherin erschöpft im Lehnstuhl zurück. Genug, ich kann nicht mehr..." und fügte hinzu:Fünf Dollars! Legen Si« sie dorthin, auf den Kamin... Komnvn Sie nicht in meine Rahe... Gehen Sie...!" Michael Cardigan legte stumm das Geld auf den Kaminsims und eilte aus dem Zimmer. In der Diele wartete der Boy auf ihn und ließ ihn hinaus. Die kalte Oktoberluft ernüchterte Cardigan, trotzdem vermocht« er auf dem Heimweg immer nur:Herrgott! Herrgott!" vor sich hinzumurmeln. Der Mann, den die Hellseherin in der Kristallkugel geschaut hatte, war Jeff Withers, der Vorarbeiter der Fabrik ge- wefcn, einer der unbarmherzigsten Antreiber und Leuteschinder des ganzen Betriebes! Calvin Füller, der viel auf gute Manieren hielt, nahm den Namen seines Gottes nie eitel, dennoch rief auch er.�Herrgott", als Cardigan ihm mitteilte, der Organisator, der rot« Hetzer, müsse un< bedingt Jeff Withers sein. Der Leiter der Geheimagentur hütete sich freilich, seinem Auftraggeber zu sagen, woher er sein« Weisheit habe, berichtete weitschweifig, wie Withers ihm bereits seit einiger Zeit verdächtig erschienen war, wi« er ihn beobachtet, ihm aufge- lauert und festgestellt habe, daß er sich nach Betriebsschluß an die Arbeiter heranmache, sie in ihren Heimen aufsuche. Drei Tag« nachher wurde Jeff Withers wegen Uebertretung des Alkoholverbots verhaftet. An jenem Tage gab es in ganz Füllers- ville keinen verblüffteren Menschen als ihn, hatte er doch seit Ein- führung der Prohibition tagtäglich vor den Augen der Polizei das Gesetz übertreten und nun auf einmal wurde er hopp genommen. Er erhielt ein« Gefängnisstraf« von vier Monaten und hatte nun reichlich Zeit, über die Undankbarkeit seines Arbeitgebers nach- zudenken, dem zu Liebe er die Arbeiter geschunden hatte. Cardigan strahlte vor Freude: er hatte von Calvin Füller eine Extragratisikation erhalten und fühlt« sich als der klügst« Mann von ganz Fullersville. Das heißt: dieses angenehme Gefühl währt« genau«ine Woche, bis zu dem Tag, da die Arbeiter in Fabrik A plötzlich um zehn Uhr morgens die Arbeit niederlegten und erklärten, sie würden sie erst nach Bewilligung der sünfprozentigen Lohnerhöhung wieder auf- nehmen.
Am Nachmittag schloffen sich ihnen sämtliche ander« Betriebe von Fullersville an. Calvin Füller ließ Cardigan kommen. Er schimpfte nicht, sprach kein lautes Wort, sagte nur eisig: Sie sind entlassen!" Wie? Was?" Sie haben mich bewußt irregeführt. Außerdem müssen Sie in Ihrer Dummheit Buck verraten haben. Es ist unter den Arbeitern bereits allgemein bekannt, daß er ein Spitzel ist." In seiner Verzweiflung gab Cardigan den Schlag zurück. Wissen Si« auch, Herr, wer den Streik finanziert?" Calvin Füllers Stimme wurde noch eisiger: Was geht das Sie an?" Unsägliche Verachtung tönte aus seinen Worten. Di« Leute erzählen, daß der junge Herr Jack..." Die Leute erzähl«» viel, wenn der Tag lang ist." Ein Glück, Herr, daß der junge Herr Jack noch nicht voll- jährig ist. sonst..." Schweigen Sie!" Calvin Füller spielte zerstreut mit feiner Füllfeder. Cardigan. der beretts seine Herausforderung bereute, wogte noch einen Versuch. Wenn ich nun doch den wirtlichen Organisator herausfinde, Herr...?" Dann können Sie bleiben und erhalten tausend Dollar. Aber es muß im Verlauf einer Woche geschehen. Verstanden?" Nun folgte für Cardigan eine qualvolle, nervenzerrüttende Woche. Er suchte und suchte, zermarterte sich das Gehirn, vergeblich. Und dann wollte es die Ironie des Schicksals, daß der sehr schöne, aber auch sehr dumme Buck ihm den richtigen Tip gab: brr Idiot dem klugen, scharfsinnigen Leiter der Geheimagentur. Sag die Wahrheit, Mike, nun ist es ja ohnehin einettei. Wem gegenüber hast du meiffen Namen erwähnt?" Keinem Menschen!" beteuerte Cardigan. Denk' nach." Cardigan dachte nach mit dem Ergebnis, daß er sich des un- angenehmen Augenblicks erinnerte, da ih n bei Madame de Thebes der Name des Spitzels entschlüpft war. Verflucht!" rief er. Aha. da haben wir's. Wer war es?" Die gottverdammte, alte Hexe! Die Hellseherin! Aber das ist ausgeschlossen... Buck lachte. Nichts ist ausgeschlossen, sobald es sich um die Roten handelt. Das weiß sogar ich." Nun wutde das Haus, in dem Madame de Theben wohnte, Tag und Nacht von Cardigans Leuten beobachtet. Es war ein Eckhaus und der Eingang für Lieferanten befand sich auf der anderen Seite.» Nachdem Cardigan mit eigenen Augen drei Abend« nochein- ander die M.tglieder des Streikkmnitee» und Jack Füller durch den Lieferanteneingong ins Hau» treten sah, fühlt« er sich seiner Sache sicher genug, um Calvin Füller davon Mitteilung zu machen. Zwei Tage später drangen gegen drei Uhr morgens vier Ein- brecher in dos Schlafzimmer der Hellseherin und fanden statt der erwarteten alten Frau ein schlankes, junges Mädchen im Bett liegen, dos seelenruhig den Revolver unter dem Kissen hervorholte und gegen die Einbrecher richtete, die scheinbar entsetzt die Flucht er- griffen und nachher Cardigan gegenüber ihrer Empörung unver- hohlen Luft mochten.(Fortsetzung folgt.)
WAS DER TAG BRINGT. .........................................................................................................................................................
Wieviel wiegt eine Milliarde? Bei den Reparationsverhandlungen ist wieder soviel von den Milliarden die Rede gewesen, die wir zahlen muffen, und über- Haupt spielen Milliarden jetzt im Staatshauehalt eine große Rolle. Eine Vorstellung von einer solchen Summe kann man sich aber schwer machen, und so suchte ein französisches Blatt eine sold)« da­durch zu vermitteln, daß«s Angaben über das Gewicht einer Mit- liarde in verschiedenen Geldsorten macht. Danach wiegt eine Mil- liarde in Silber 5 Millionen Kilogramm und in Gold 322 SM Kilo- gramin. In Papiergeld ist sie natürlich leichter. Eine Milliarde Franken in Tausend-Franken-Noten wiegt 1780 Kilogramm, in Hundert-Franken-Noten Il SiXI Kilogramm. Nimmt man an, daß 1 Mensch 30 Kilogramm auf seinem Rücken tragen kann, so braucht man zur Beförderung einer Milliarde in lOdst-Franken-Noten 36 Mann, in 160-Franken-Noten 230 Mann, in Gold 6456 Mann und in Silber 100 000 Mann. EinenBücherfreund", der sich ein« solche Milliarde in 1000-Franken-Noten einbinden laffen wollte, würde eine Bibliothek von 2000 Bänden, das Buch zu je 300 Seiten, erhalten. Kunst als Alteisen. Um dem drückenden Mangel an Roheisen abzuhelfen, werden auf Beschluß der Sowjetregierung die Eisengitter von den Gräbern alter Friedhöfe abgerissen, um verhüttet zu werden. Ausgenommen sind nur Gitter von künstlerischem Wert. Naturgemäß entstehen darüber zahlreiche Konflikstoffe, und zurzeit steht«in Streit, ob das wundervoll« schmiedeeiserne Gittertor auf dem früheren Besitz des Fürsten Galitzin bei Moskau   als Alteisen verkauft werden soll oder nicht, im Vordergrund des Interesses. Das Tor wiegt 400 Tonnen. Polen  ... Der polnische Innenminister Slawoj-Skladkowski  , Frauenarzt, dann Legionär im Weltkrieg und seither General, inter- essiert sich lebhast für die inner« Verwaltung und den Gesundheits- dienst in den weiten Ländern Polens  . Er versinkt nicht in trockener Bureaukratt«, sondern er hat es sich zur Aufgab« gestellt, in eigener Person nachzuprüfen, ob auch alle seine Anordnungen im ganzen Lande befolgt werden. Ein moderner Harun al Paschid durchquert er ganz Polen   per Flugzeug und Automobil und kümmert sich um das Wohl und Wehe seiner Untertanen. Auf diesen Reisen ist es dem Minister aufgefallen, daß es auf dem Lande nirgends die ge> wissen hölzernen stillen Oertchen gab. die mit stilvollen herz- und kreisförmigen Gucklöchern in anderen Ländern sehr viel zur Ber- schönerung der Dorflandschast beitragen und daneben einem recht lebenswichtigen Zwecke dienen. In dem Minister erwachte nun der Arzt: Befehle wurden erteilt, Informationen eingefordert, Berichte vorgelegt und es erwies sich, daß di« polnischen Bauern die Wohltat moderner sanitärer Einrichtungen nicht kennen, sondern gewiffe Ding« nach Väter Sitte.Hinter der Scheune" verrichten. Nun gibt es in Polen   Städte mit über 100 000 und sogar 200 000 Einwohnern, die keine Kanalisation besitzen: und auch manchen Stadtteilen von Warschau   beispielsweise in der Journalisten- siedlung Zoliborz müssen di« Einwohner in gewissen Fällen aus ihren Wohnungen hinaus und in Nachbarhöuschen herein: ober daß die Bauern so einfach hinter der Scheune das war dem Minister- arzt denn doch zu viel. Und er befahl, daß binnen zwei Wochen sich neben jedem Bauernanwesen in angemessenem Abstand ein stille»
Oertchen befinden müsse. Der Minister, hatte leicht zu befehlen schwerer hatten es die Dorfältesten, di« Bauern zur Befolgung der ministeriellen Verfügung zu veranlassen. Ja, manchen Bauern mußten si« sogar deren Sinn erst beibringen. Und wirklich eines Tages standen, zur Zierde des Dorfes und zur Ehre des Ministers, im polnisihen Land« genau zwei Millionen der bewußten Häuschen da. Kostenpunkt 200 Millionen Zloty, etwa 100 Millionen Mark. Aber der polnische Bauer ist konservativ. Wohl stehen die Häuschen da, aber sie dienen dem Bauern als ein« Art Rumpelkammer, manche haben si« in«inen Hühnerstall umgewandelt. Und was das ander« betrifft die Bauern sind, wi« gesogt, konservativ und in schuldiger Ehrfurcht vor der Tradition üben sie den Brauch der Dater weiterhin aus hinter der Scheune. Das Madagassen-Rind. Madagaskar   ist wenigstens in seinen höher gelegenen Teilen ein ausgesprochenes Weideland und unterhält infolgedessen gc- waltig« Rinderherden. Das dort vorkommende Rind ist ein« der Zebusamilie angehörende Spielart. Wegen des großen Fetthöckers. den es auf dem Rücken trägt, und der ihm in der Zeit der Trocken- heit als Fettreserve dient, führt es auch den Namen Buckelochse. In der Regenzeit findet er auf den Höhen eine reiche Weide, während er in der Trockenzeit daraus angewiesen ist, längs der Flüffe und in den Sümpfen seine kümmerliche Nahrung zu suchen. Das Zebu, dessen Fleisch dem unseres Rindes an Güte nicht nachsteht, dient den verschieixnsten Zwecken und ist auf Madagaskar   in der Land- Wirtschaft wie im Verkehrswesen eine unentbehrliche Hilf«. Es kann sogar als Reittier Verwendung finden, da es außerordentlich schnellfüßig ist. Fleisch, Fell und Hörner spielen Im Ausfuhrhandel Madagaskars   eine wichtige Rolle. Negerschlacht in New York  . In dem New-Borker Stadtviertel Hartem wurden dieser Tage 400 Mitglieder einer großen Negervereinigung, di« in der Liberty Hall versammelt waren, um über die Verbesserung der Lebenslage der Schwarzen in den Südstaaten zu beraten, von 200 Anhängern des bekannten Agitators und präsumptiven Präsidenten einer zu- künftigen afrikanischen Negerrepublik Marcus Garvey   angegriffen. Zwischen den beiden feindlichen Parteien entspann sich ein wildes Handgemenge, das die ganze Bevölkerung in Furcht und Schrecken oersetzte. Das rasche Eingreisen der Polizei verhindert«, daß der Ausruhr auf die anderen Stadtteile übergriff. Den Ausgangspunkt des Streites bildet die gegen Garvey erhoben« Beschuldigung, daß er die Negersache durch Annahme von Bestechungsgelidern kompro­mittiert habe. Als Opfer der Schlacht sind sieben Tote und dreißig Verwundet« zu buchen. Marcus Garvey   ist ein« höchst umstritten« Persönlichkeit, der schon mehrfach von sich reden gemacht hat. Er liebt es, sichNegerkaiser" undSchwarzer Präsident" nennen zu lassen, obwohl, wie der geschildert« Vorfall beweist, nicht davon die Rad« sein kann, daß oll« Neger ihn als Wortführer anerkennen. Als Conan Doyle  noch seine ärztliche Tätigkeit ausübte, hatte er zwei Worteräume in feiner Wohnung. Wozu zwei Warteräume?" fragte jemand die Empfangsdom«. Ein Raum," sagt« die Dome,ist für die Patienten bestimmt. der zweit« für den Doktor, der manchmal stundenlang auf Patienten vergeblich warten muh."