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Die roten Sportler im Wettkampf.

Neue Bundeshöchstleistungen in Nürnberg  .

Schlußkundgebung.

Das in allen seinen Teilen würdevoll und erfolgreich verlaufene Bundesfest des Arbeiter- Turn- und Sportbundes führte die Teil­nehmer noch einmal zu einer Abschlußfeierlichkeit in der Haupt­fampfbahn zusammen. Der Kreisvertreter des festgebenden Ortes, Genoffe Böhmer, entbot allen noch einmal die Grüße Nürnbergs  , das alles nach besten Kräften getan hat. Der Bundesvorsitzende Gellert fonstatierte den programmäßigen Verlauf des Festes. Bon großen Tagen fehren wir zur Kleinarbeit zurück. Vorwärts und aufwärts bleibt unsere Cofung. Der Jugend- Sprechchor dankte den Nürnbergern mit einem dreifachen Frei Heil und ermahnte alle, treu zu bleiben den alten Idealen. Der allgemeine Gefang der Inter­nationale und ein dreifaches Frei Heil schlossen die Kundgebung.

Festvorstellungen der Bundesschule.

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Im Apollo- Theater zeigte die Bundesschule ihre Kunst, und man muß schon sagen, daß der langjährige Leiter, Benedir, ein Wert voll Schmiß und Feinheit aufgebaut hat. Hier ist Ziel und Richtung. Der Bund gruppiert sich technisch gesehen um die Bundesschule. Wir haben hier ein ebenbürtiges Gegenstück zur amt­lichen Preußischen Hochschule, dessen Direktor Neuen­dorff nebst vielen anderen amtlichen und sportlichen Kapazitäten den Vorführungen beiwohnte. Nachmittags tamen zunächst die Kinder mit ihren Darbietungen, abends die große allgemeine Vor­stellung. Bei den Kindern interessiert die Pädagogik. Aehnlich wie den roten Falken die Erziehung zur Selbstdisziplin, die Erkenntnis: das Große erreichen wir, wenn sich die Vielheiten des Kleinen unterordnen, nicht durch Zwang und Angst, sondern freiwillig aus Liebe zur Sache. Und dabei darf auch die Individualität nicht unterdrückt, sondern nur an den scharfen Kanten abgeschliffen werden. So entsteht erst die wahre innere Freude. Die kleinen Krabben von 4 bis 8 Jahren wirbeln durcheinander und sehr stolz, daß sie schon positive Werte schaffen, statt daß sie hören: dazu seid ihr noch zu flein und zu dumm. Es ist für alle etwas da. Jungen und Mädchen werden beim Uebungsstoff einander genähert, die Mädchen üben jezt mehr in Kraft und Mut, die Knaben müssen weiche Formen und Tanz üben. So nähern sie sich und werden eine Einheit mit gegen seitiger individueller Achtung. In der gymnasti schen Schnurre" zeigt sich im Spiel, wie das trozige Kind sich wieder eingliedert in die Spielgemeinschaft. Im Schnid­Schnad fönnen sie ihre luftigen Faren machen, den unbe= holfenen Frosch faritieren. Bei den Tanz- und Sing­spielen waren sie ganz im Kindfühlen. ,, Kindärsch,, wos is dänn dos?" magnetifierte sie so, daß sie fächselten, was bei der internatio­nalen Zuschauerschaft herzliche Freude erweckte.

Die Abendvorstellung war überfüllt. Hunderte fanden teinen Einlaß. Hier hatten die Großen das Hauptwort. Die männ­liche und weibliche Jugend beginnt mit einem eindrucksvollen Sprechchor: Wir schreiten, der Sieg bleibt doch. Sie gruppieren sich, während die Musit eine Paraphrase auf die Marseillaise   into­niert. Für die Uebungsarbeit gilt das schon bei der Kindervorführung Gesagte, nur daß die Anforderungen natürlich höher gestellt sind. Die

Bielseitigkeit der Formen ist imponierend.

Wenn die Bundesschule noch einige Jahre weiter arbeitet, muß daraus eine Führerschaft erwachsen, auf die nicht nur die Arbeiterschaft, sondern auch de Sozialdemokratie stolz sein fann. Wir sehen die schnelle Entwicklung vom Leipziger Bundesfest 1922 bis heute. Sieben Jahre nur, auf dem Wege zur frei törpertultur, der Drill abgebaut, jede Bewegung ist Muskel­arbeit, Schwung, als Ziel Kraft und Schönheit.

Neue Bundeshöchstleistungen. Speerwerfen: Drache( Dresden  ) 60,30 Meter. Schleuderball: Küfner( Nürnberg  ) 59,31 meter. 400- meter- Lauf: Wall( Finnland  ) 51.8 Sefunden. Distuswerfen: Bräutigam( Arnstadt  ) 38,30 meter. Olympische Stafette: 2SE. 3 Minuten 43,5 Sefunden. Im Dreikampf der Frauen siegte Hänselmann( Dresden­Cotta) mit 304 Punkten vor Kehrt( Nünberg- West) und Stiebig ( Nürnberg- Süd) mit 301 bzw. 292 Punkten. Hänselmann lief 100 Meter in 13,4 Set. und sprang 5,10 Meter weit und warf den Speer 24,57 Meter. Der Zehnkampf für Sportler fand in Naumann( Leipzig  - Ostvorstadt) einen jungen sehr gut veranlagten Mehrtämpfer als besten. 980% Punkte erreichte er mit folgenden Leistungen 100 Meter 12 Gef., 400 Meter 54,5 Set., 1500 Meter 4 Min. 51.8 Get., Weitsprung 6,30 Meter, Hochsprung 1,62 Meter. Stabhochsprung 3,25 Meter, 110 Meter Hürden 16.5 Sef., Kugel stoßen 11,92 Meter, Distuswerfen 36,64 meter, Speerwerfen 49,72 Meter. Zweiter wurde Fuchslocher( Sulzgries- Württbg.) mit 834 Punkten vor Heh( Feuerbach- Württbg.) mit 819% Puntten.

Am Fest sonntag Nachmittag litten die Endtämpfe unter einem wolkenbruchartigen Gewitter. Im 200­Meter- Lauf der Sportler siegte Etholen( Helsingfors  - Finnland  ) mii Brustbreite vor Hoch( Wien  ) durch einen Frühstart in 23 Sef. Den 800- Meter- Lauf der Sportler ließ sich Salojervi( Finnland  ) nicht nehmen. Er führte fast auf der ganzen Strecke und lief mit 1 min. 59,8 Sef. eine sehr gute Zeit. Rocza( Budapest  ) kam zum Schluß start auf. Seine Zeit ist 2 Min. 00,6 Set. Im 110- Meter Hürden lauf siegte Wall( Finnland  ) in 15.8 Sel. vor Naumann( Leipzig­Ostvorstadt), der eine Brustbreite zurücklag. Da Wall eine Hürde riß, fann die Zeit als Höchstleistung nicht anerkannt werden. Im Distuswerfen für Frauen belegte Kehrt( Nürnberg- West) mit 25,12 Meter den ersten Plaz vor Umhey( Nürnberg- Süd) mit 24,64 Meter. Den Hochsprung für Männer entschied der gut veranlagte Görsch( ASC.- Berlin  ) für sich mit 1,75 Meter. 3weiter wurde Wilde( Benneckenbed) und Beit( Karlsruhe  ) mit je 1,70 Meter. Im Speerwerfen für Sportler( beidarmig) war Drache ( Heidenau   b. Dresden  ) bester mit 81,67 Meter vor Geiger( Feuer bach) mit 79,46 Meter. Auch im Speerwerfen bestarmig stellte Drache mit 53,96 Meter eine neue Bundes höchstleistung auf. Im 200- meter- Bauf der Sportlerinnen lief Stiebig( Nürnberg Süd  ) vor Kehrt( Nürnberg- West) mit 13.1 Set. die beste Zeit. Kehrt 13.5 Set. Sehr spannend verlief die viermal 100- meter- Stafette der Sportler. Wien   gewann durch das gute können des Läufers

schaften hatten mit diesem Wettbewerb einen glänzenden Abschluß| 630 Pfund vom Boden brachte. In Bestarmig und beidarmig gefunden.

fonntagnachmittag mit dem Speerwerfen der Sportlerinnen ein­Die leichtathletischen Endkämpfe der Klaffe B wurden am Feſt geleitet. Dabei gelang es der Sportlerin Hähnert( Kassel  ) mit 27.46 Meter den besten Wurf zu tun. Zweite Harsch( TB. Vai­hingen) 27.12 Meter. In der viermal 100- meter- Stafette für jugend­liche Sportler fielen Leipzig  - Vorwärts- Süd und Dresden  - Striesen  

Freie Folge mit hohem Durchschub.

durch energische Läufe und gute Wechsel auf. Leipzig   46.8 Set., Tinz) von Anfang an zuviel vorgenommen. In der letzten Runde Dresden   47.5 Set. Im 1500- Meter- Lauf hatte sich Noste( Gera­30g Scherer( München  - Dachau  ) im glänzenden Spurt an Noste wurde Noste von Ebert( Hilmersdorf) überholt. Die dreimal 200­vorbei und siegte in 4 Min. 16.8 Sef. 200 Meter vor dem Ziel Meter- Stafette für Sportler wurde eine Beute von Leipzig   Vor­wärts- Süd in 1 min. 12.4 Set. Zweiter Fr. Tschft. Jena   1 min. 13 Set.

Schwerathleten und Ringer.

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Die schweren" Männer vollbrachten in unerschütterlicher Ruhe Leistungen, die eine riesige Zuschauermenge wiederholt zu stür mischem Beifall hinriß. Im Fliegengewicht brachte es Kinersberger ( Wien  ) auf 430 Pfund. Im Bantamgewicht erreichte Steckel ( Wien  ) 510 Bfund. Kinersberger( Wien  ) erreichte als Feder­gewicht wie Müller( Wien  ) als Leichtgewicht je 510 Pfund. Den Blak im Mittelgewicht fonnte sich Rupp( Pforzheim  ) mit 550 Bjund sichern. Der Halbschwergewichtler Schuster( Wien  ) kam sogar auf 610 Pfund, während in der regulären Klasse Leppelt( Wien  )

Amerika- Deutschland 5: 0

Die deutschen   Tennismeister geschlagen.

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Im Interzonen Endspiel um den Davis- Botal zwischen Deutschland   und Amerita waren Moldenhauer und Brenn auch am letzten Tage teine Erfolge beschieden. Brenn wurde von Tilden spielend 6: 1, 6: 4, 6: 1 geschlagen, Moldenhauer, der nun berufen war, evtl. den Ehrenpunkt für Deutschland   zu retten, ging nach aufopferndem Spiele gegen Hunter mit 6: 3, 1: 6, 6: 4, 4: 6, 6: 1 ein. Somit haben die Vertreter des Sternenbanners den Kampf mit 5: 0 Punkten, 15: 4 Sägen und 107: 72 Spielen gewonnen. Ihnen steht nunmehr der große Kampf mit Frankreich   bevor, der einmal mehr das Interesse der gesamten Tenniswelt in vollstem Maße in Anspruch nehmen wird. Da nun mehr feststeht, daß Lacoste nicht spielen wird, ist für Amerita die Chance gestiegen, den heiß begehrten Potal wieder nach der Heimat zu entführen.

Auch am Sonntag nahmen wieder 7000 Berliner   und viele Hunderte von auswärtigen Tennisfreunden Hize und Durst in Kauf, um die beiden legten Einzelspiele zu sehen. Tilden und Brenn spielten als erste. Noch mehr als gegen Moldenhauer brachte der Erweltmeister seine virtuose Beherrschung aller Schläge zum Ausdrud.

Im letzten Waffengang des Interzonenspieles maßen Hunter und Moldenhauer ihre Kräfte. Der Deutsche   gab sem legtes her, zwang dem Amerikaner fünf schwere Säge auf. ehe er dem befferen den Sieg überließ.

Hoch in 44.2 Sef. An zweiter Stelle ging Düffeldorf in 44.5 Get Hertha BSC.   gewann.

vor Feuerbach   in 44.7 Set. durch das Ziel. Im 5000- Meter- Lauf zeigte Wagner, M.  ( Leipzig  ) sein großes Können. Er ließ sich zwei Drittel der Strede führen, um dann dem Felde voraus zu eilen. Seine Zeit ist 15.40 Min. Wolfer( Nürnberg  ) und Majuri( Finn­ land  ) blieben 50 bzw. 65 Meter zurüd. Wolfer 15 Min. 48.7 Set., Majuri 15 Min. 51.5 Set. Knapp gewann Dresden  - Cotta die viermal 100- meter- Stafette der Frauen in 53.7 Set. vor Groß- Berlin in 53.9 Set. Nürnberg  - Süd Bruftbreite zurück. Sieger im 400- meter­Lauf der Sportler Wall( Finnland  ) in 50.8 Set. 3weiter Rocza ( Budapest  ) 51.3 Set. Die dreimal 1000- Meter- Stafette gewann VfL. Hamburg   durch seinen guten Schlußmann in 8 min. 07.8 Set Aufregend und sehr spannend war die zehnmal 100- meter- Stafette. Wien  , Feuerbach   und Mannheim- Neckarau   liefen glänzende Rennen. Wieder war es hoch, der für Wien   den Ausschlag gab. Alle drei Mannschaften liefen unter der internationalen Höchstleistung für Vereinsmannschaften, welche bisher Finnland   mit 1 min. 54.1 Sef. inne hatte. Wien 1   min. 52.3 Set., Feuerbach 1 Min. 52.8 Sef., Redarau 1 min. 53.5 Set. Die leichtathletischen Bundesmeister

1. FC. Nürnberg mit 3: 2 geschlagen. Das Wiederholungsspiel der Vorschlußrunde zur Deutschen  Fußball- Meisterschaft zwischen dem Meister von Berlin   und Süd­ deutschland   hatte in ganz Westdeutschland großes Interesse hervor gerufen und 50000 3uschauer nach dem Rheinstadion in Düsseldorf   gelodt. Berlins   Meister Hertha BSC. schlug den deutschen   Altmeister 1. FC. Nürnberg mit 3: 2( 2: 1) aus dem Felde und steht nunmehr zum vierten Male hintereinander im Endspiel. 1926 wurde Hertha von Fürth mit 4: 1, 1927 von Nürn berg mit 2: 0 und im Vorjahre vom Hamburger SV. mit 5: 2 ge Schlagen. Wie wird es diesmal werden? Der Entscheidungskampf mit der Spielvereinigung Fürth foll bereits am fommenden Sonn­tag in Nürnberg   vor sich gehen. Zunächst spielte sich der Kampf vorwiegend im Mittelfelde ab. Schon in der 5. Minute arbeiteten die Süddeutschen eine große Chance heraus. Geiger legte Hornauer schußgerecht vor, der Ball ging aber gegen den linten Edpfoften

Reißen und Stoßen brachte es Hähnzsch( Jena  ) in der Altersklasse auf 405 Pfund, im Halbschwergewicht Bordermeyer( Emmingen  ) auf 470 Pfund, im Mittelgewicht Häußler( München  ) auf 445 Pfund und Finkel( Augsburg  ) als Leichtgewicht auf 430 Pfund.

Die Ringer erledigten die letzten großen Vorfämpfe und wurden die Matten ständig von einer ungeheuren Zahl von Zu­schauern umfäumt.

Die Finnen als Meister des Ringkampfes, die sich bei der ersten Arbeiterolympiade so glänzend schlugen, scheinen diesmal in den deutschen   Arbeiterathleten würdige Gegner zu finden. So ist bei­spielsweise der finnische Ringer Mökelä Kotka im Schwergewicht in der dritten Runde mit einer Niederlage und zwei unentschiedenen Gängen bereits ausgeschieden.

Die Rämpfe im Bogen wurden am Freitag früh eröffnet. Im Papiergewicht ging als erster Sieger Fritz Thomas( Gera  ,, Borwärts") hervor. Im Fliegengewicht fämpfen um die Entschei­dung Otto Stange( ,, Adler" Staßfurt  ) gegen Karl Schneider( Turn verein 98, Ilmenau  ).

Tennissport.

Der Tennissport hat heiße Tage, abgesehen vom Wetter, hinter sich. Die Berliner   haben sehr ernste Gegner gehabt. Aus den Schlußspielen um die Festmeisterschaft melden wir noch: Statt- Frankfurt gegen Pampel- Zwickau   6: 3, 6: 2. Gemischtes Doppelspiel: Pampel-, Myschkin- 3wickau gegen Statt-, Staubach Frankfurt 6: 3, 6: 0. Männereinzelspiel: Günther- Berlin gegen Stangl- Linz   6: 3, 7: 5, 3: 6, 6: 8, 7: 5. Der Sport auf dem weißen Felde war sehr anregend.

Fußball- und Handballspiele.

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Das End Gesellschaftsspiel im Fußball zwischen Auswahlmannschaften Süd- und Mitteldeutschland   endete unent­schieden 3: 3. Die legten Handballspiele am Sonn= tag brachten in den Entscheidungen um die Festmeisterschaft sehr guten Sport. Die einzelnen Kreise standen zur Entscheidung. Nach folgend die wichtigsten Ergebnisse: Hessen  - Desterreich 7: 5, Süd­bayern- Pommern 11: 3, Sachsen- Anhalt  - Nordbayern 10: 3, Berlin­Hamburg 4: 5, Schlesien  - Württemberg   2: 5, Laufiz- Thüringen 4: 9, Baden- Nürnberg, Städtemannschaft, 13: 6, Magdeburg- Hessen- Nassau 11: 5, Thüringen  - Südbayern 11: 1. Hamburg  - Magdeburg   3:19, Baden- Thüringen 7: 3. Handballspielerinnen: Berlin  - Nordbayern 0: 1, die beiden Sparten Handball und Fußball erfreuten sich auch am Festsonntag allgemeiner Beliebheit bei den zahlreich anwesenden Zuschauern. Bir dürfen mit der Ausbeute der handball- und fuß­ballsportlichen Bewegungen sehr zufrieden sein. Das ist besonders bemerkenswert, weil auf dem Bundesfest beiden Sparten Gelegenheit zu ergiebigem Spielbetrieb gegeben wurde.

Rundfunkübertragung abgebrochen.

Laut Programm der Berliner   Funkstunde vom Sonn tag, dem 21. Juli 1929, sollte um 14,20 Uhr die Sport­veranstaltung im Nürnberger   Stadion über die Ber­ liner   Sender und den Sender Königswusterhausen übertragen werden. Punkt 3 Uhr 7, furz vor Beendigung des Aufmarsches der Arbeitersportler im Nürnberger   Stadion und somit auch kurz vor ring schaltete die Berliner   Funkstunde ohne irgend eine Beginn der Ansprache des Reichsinnenministers Sepe Erklärung die Darbietungen in Nürnberg   ab und schaltete die im Programm überhaupt nicht vorgesehene Sportveranstaltung Tennis- Wettspiel Berlin- Grunewald ein. Dieses im Programm nicht vorgesehene Tenniswettspiel wurde dann bis 3 Uhr 34 übertragen. Und um 3 Uhr 35, also 5 Minuten später, mit der Märchenstunde Laut Programm begonnen. Die programmäßig vorgesehene Nürn berger lebertragung ließ man einfach fallen. Ausgerechnet bei einer fulturell so hochstehenden Arbeiterveranstaltung läßt die Berliner  Funkstunde die lebertragung vorzeitig abbrechen und schiebt eine andere Sportveranstaltung ein. Eine Umschaltung auf Königswusters hausen ergab, daß dieser Sender die Nürnberger   Uebertragung nicht abgeschaltet hatte, sondern sie bis 3 Uhr 33 durchführte. Dieses Borgehen der Berliner   Funkstunde gegenüber den Ar­beitersportlern muß befremden. Die Rundfunkteilnehmer haben ein Recht, zu erfahren, warum die Abschaltung erfolgte.

und wurde ins Feld zurückbefördert. Auch ein unverhoffter Fern schuß von Kalb   verfehlte sein Ziel. Auf der anderen Seite führte aber auch ein Angriff des Berliner   rechten Flügels zu nichts. Stuhl­ fauth   konnte allerdings nur mit Mühe abwehren. Nach 10 Mi­nuten, als Hertha   mehr im Angriff lag, fam Nürnberg   zum Führungstor. In der 17. Minute führten die unaufhörlichen Anstrengungen von Hertha   endlich zum Ausgleich. Kirsei leitete eine Vorlage zur Mitte, der Ball wanderte von hier aus zu Ruch, der das weitere besorgte und scharf aufs Tor schoß. Stuhl­ fauth   betam den Ball zwar in die Hände, konnte ihn aber nicht halten. Berlins   Angriffe wurden nun immer häufiger und wuch tiger. Nürnbergs   Hintermannschaft mußte schwere Arbeit leisten, löfte diese aber ebenso wie Berlins   Verteidigungstrio glänzend. Als vor dem süddeutschen Tor ein Gedränge entstand, berührte Lind. ner den Ball mit der Hand. Elfmeter! Ruch schoß, und Berlin   führte 2: 1.

Nach der Pause legte Nürnberg   sofort energisch los. Ohne ers sichtlichen Grund machte Berlins   Verteidiger Domscheit im Strafraum S) and". Den Elfmeter führte Kalb aus, für Gehl­haar unhaltbar." Bald bekam der Kampf wieder offenen Charakter. 3wei Eden für Nürnberg   führten zu feinem Erfolge, es bleibt bei 2: 2. Als in der 28. Minute Stuhlfaut einen Schuß zu schwach ab­wehrte, gelang es Lehmann zum dritten und siegreichen Treffer Schluß nichts mehr, trotzdem Nürnberg   alles daransezte, den Aus. für Berlin   einzuschießen. An diesem Ergebnis änderte sich bis zum gleich zu erzwingen.

ARBEITER FUSSBALL

Resultate vom 21. Juli.

Einen guten Publikumserfolg erzielte der Freie Fußball. verein Neufölln mit feinem Turnier im Neuköllner Stadion. Die sportlichen Leistungen litten naturgemäß jehr unter der großen Hize. Die erzielten Resultate können deshalb keinen Maßstab über die tatsächliche Spielstärke darstellen. Neukölln fonnte gegen Reinickendorf   einen leichten 11: 0- Sieg erringen. Das größere Stehvermögen der Neuköllner gab hier den Ausschlag. Hoppegarten  nahm seinen Gegner, Lichtenberg II, au leicht. Nur dadurch ist die 3: 7- Niederlage zu erklären. Unentschieden und torlos endete die Begegnung zwischen Vorwärts- Wedding und Rathenow  . Schöneberg  und Behlendorf   trennten sich mit dem Resultat 5: 2. Neukölln III gegen Lichtenberg II 2 3: 2.

Lichtenberg I meilte zum fälligen Rückspiel in Burg. Während die Lichtenberger das erste Spiel in Berlin   5: 2 verloren, errangen sie in Burg das umgekehrte Verhältnis. In einem technisch und sportlich hochstehendem Spiel blieben die Lichtenberger mit 5: 2 Sieger.