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BERLIN Dienstag 23. Juli

1929

Erichetnt tåglt

Der Abend

anßer Sonntags. Bugle ch Abendausgabe des Vorwärts. Bezugspreis beide Ausgaben 85 Pf. pro Woche, 3,60 M. pro Monat. Redaktion und Erpedition; Berlin SW 68, Lindenstr. 3

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66

Spätausgabe des Vorwärts"

10 Pf.

Nr. 340

B 1696 46. Jahrgang.

Anzeigenpreis: Die einfpaltige Nonpareillezeile 80 Pf.. Reklamezeile 5 M. Ermäßigungen nach Tarif. Poßscheckkonto: Vorwärts- Verlag G. m. b. H., Berlin Nr. 37 536. Fernsprecher: Donboff 292 bis 297

Schamlose Kriegslügen.

Sowjetrussische Greuelpropaganda in Deutschland. - Schlimmer als 1914!

Ermordet und geschändet

Rechtspegs.

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Dies Bild erschien in der Rolen Fahne" vom 21.Juli 1929.

Die Kriegsgreuelpropaganda lebt wieder auf. Die kommunistische Presse Deutschlands , der ruffischen Sowjet­regierung auf Gedeih und Verderb verbunden, überschlägt sich in einer kriegshehe, die den wildesten Rausch der nationalistischen Propaganda von 1914 bei weitem übertrifft. Tagtäglich fann man lesen, wie friedfertig die Sowjetleute feien, während gleichzeitg der Leser in eine wahre Haß­pinchose verseht wird. In diesem Falle handelt es sich nicht um die Berliner Polizei, sondern um die chinesische Ostbahn und um den ihretwegen entbrannten Streit zwischen China und Sowjetrußland.

Um die Leidenschaft deutscher Kommunisten bis zur Siedehike aufzupeitfchen, scheut die Sowjetpreffe Berlins nicht vor den

schamlosesten Fälschungen

zurüd. Wir sind in der Lage, heute ein solches Musterbeispiel an Fälscherfaktik und Verlogenheit unsern Lesern vorzuführen. In der Sonntagnummer der Roten Fahne" erschien u. a. in großer Aufmachung ein Bild, das wir oben an erster Stelle

Die Erfranfung des Reichskanzlers. Zustand zufriedenstellend.

Heidelberg , 23. Juli, 9,30 Uhr vorm. Der Zustand des Herrn Reichskanzlers ist nach dem heutigen Befund als zufriedenstellend zu bezeich nen. Geheimrat Enderlen, Geheimrat v. Krehl.

wiedergeben. Ermordefund geschändet" steht über diefer Darstellung geföpfter, nadter Menschen, und darunter die bezeichnenden, für den deutschen Innengebrauch bestimm­ten Zeilen:

,, So wütet Tschiangkaischek, der Alliierte des ,, Vorwärts", gegen die revolutionären Arbeiter und Bauern in China ."

In Wirklichkeit ist das Bild uralt und einem im Jahre 1901 erschienenen dickleibigen wälzer Joseph Kürsch­ners über China entnommen, wo es auf Seite 183/84 in dem

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So fah es aus im Jahre 1901, als Josef Kürschner es veröffentlichte.

China

Schilderungen aus Teben und Geschichte Krieg und Sieg

Ein Denkmal den Streifern und der Weltpolitik

Berausgegeben von

Joseph Kürschner

20 farbigen Sunblättern, I Gedenkblatt, 716 Textilluftrationen und 2 Barten

Tripris

Berlag von Hermann Birger

Gesamtkapitel Rechtspflege" erschienen ist. Wir geben, um jedem Ableugnungsversuch der kommunistischen Schwindler vorzubeugen, auch das Titelblaft diefes Buches im Faffimile wieder.

-

タラ

Joseph Kürschner hatte seine Schilderungen aus Leben und Geschichte Krieg und Sieg" als ein Denkmal den Streitern und der Weltpolitik" im Zusammenhang mit dem Bogerfeldzug veröffentlicht. Die tommunistischen

Söldlinge Sowjetrußlands scheuen sich also nicht, aus diesem dem

Imperialismus des kaiserlichen Deutschland an der Jahrhundertwende

gewidmeten Buche ein Bild zu entnehmen, das dort die Unterschrift trägt:, Enthauptete chinesische Räuber, welche die Grenze eines Goldgräberbezirks überschritten hatten."

Ob die bildliche Darstellung damals auch nur im ent­fernteften einem wirklichen Vorgang entsprach, oder ob sie willkürlich gestellt war, vermag heute niemand mehr feft­zustellen. Aber daß die Räuber"-Geschichte fast dreißig Jahre später ausgegraben und als eine besondere Leistung des gleichen Generals Tschiangtaischet hingestellt würde, der noch vor kurzem in der kommunistischen Presse

begeistert als Genosse der Bolschewisten gefeiert wurde, das hat sich zweifellos der felige Joseph Kürschner nicht fräumen lassen!

Während des Weltkrieges ist auch die deutsche Arbeiter­Klaffe und gerade fie empört und entrüstet gewesen, als in der nationalistischen Presse der gegen Deutschland ver­bündeten Staaten jene Greuel propaganda veranstaltet wurde, die das deutsche Bolt als Hunnen und Barba­ ren bezeichnete und in der die angeblich von deutschen Soldaten abgehackten kinderhände nur ein be­fonders scheußliches Beispiel boten.

Um die Stimmung deutscher Arbeiter gegen China und feinen Kampf um nationale Einigung und Befreiung auf­zustacheln, läßt die Sowjetregierung ihre deutschen Trabanten die Greuelpropaganda in ganz ähnlicher Weise aufziehen, wie die schlimmsten Kriegstreiber der Ententestaaten sie während des Krieges betrieben haben. Genau so verlogen, wenn auch weniger geschickt! Im demokratischen Deutschland besteht aber teine Kriegszenfur und deswegen ist es möglich, die Fälschung in diesem Falle sofort zu erkennen und öffentlich anzupran­gern. Wenn das auch nicht in jedem einzelnen Falle so schnell möglich sein sollte, wie in dem unfrigen, fo fann man doch aus dem einen Beispiel schlußfolgern, wie verlogen die fom­munistische Kriegspropaganda im allgemeinen fein muß.