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Nun-zu einem Prozeß wird es vorlänfig wenigstens nicht kommen. Wir hoffen aber, daß es unseren Genossen in Frankreich gelingen wird, die Wahrheit über die russische Geheimpolizei in Frankreich und deren Beziehungen zur Polizei des Herrn Constans zu enthüllen und durch einen Appell an die öffentliche Meinung das Ende dieser Schandwirthschaft herbeizuführen.
Auch wir Deutsche müssen ein scharfes Auge haben- das verabschiedete Spizelgesindel des Fürsten Bismarck ist für den Rubel mindestens ebenso empfänglich wie das armenisch - griechische Lumpenproletariat in der Türkei , das der russischen Spizeldiplomatie so zahlreiche Rekruten liefert.
Der Präsident der Vereinigten Vereinigten Staaten hat eine Proklamation erlassen, welche zur Beschickung der Chicagoer Weltausstellung einladet, da genügender Nachweis geliefert worden ist, daß ausreichende Vorkehrungen für Beschaffung der erforderlichen Grundstücke und Gebäude getroffen worden sind, und daß die Summe von mindestens 10 Millionen Dollars zur Verwendung der Förderung der Ausstellung aufgebracht worden ist". Die Ausstellung findet zur Feier des 400. Jahrestages der Entdeckung Amerika's durch Christoph Columbus statt und führt deshalb den Namen wird am 1. Mai 1893 eröffnet und nicht vor dem letzten Donnerstag des Oktobers desselben Jahres geschlossen. Präfident Harrison ladet im Namen der Regierung und des Voltes der Vereinigten Staaten alle Nationen der Erde ein, an der Gedenkfeier eines Ereignisses, das in der Geschichte der Menschheit in erster Reihe steht und für sie von dauern dem Interesse ist, Theil zu nehmen, indem sie Vertreter ernennen und solche Produkte zu der Columbus- Weltausstellung entfenden, welche am besten und am vollkommensten ihre Hilfsquellen, ihre Industrien und ihre Fortschritte in der Zivilisation erkennen lassen."-
Mit der Weltausstellung soll bekanntlich auch, wie mit der Pariser , ein internationaler Arbeiterkongreß
verbunden werden.
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Kempf, der denselben seit Jahren in den verschiedenen Fach
Abg. v. Kehler spricht für eine Beihilfe an die Gemeinde zeitungen, wie auch in wiederholten Petitionen an maßgebender Ellerbek und Gaarden aus Billigkeitsrücksichten, welche auch früher Stelle Ausdruck verliehen hat und jeweils durch zahlreiche von den Regierungskommissaren ausgesprochen sei. Redner stellt Anerkennungs- und Zustimmungsadressen von Seiten seiner den Antrag, der Regierung die Petitionen Ellerbek und Gaarden Kollegen ausgezeichnet wurde. Eine Verstaatlichung der zur Erwägung zu übergeben, ob nicht aus Billigkeitsrücksichten Apotheken täme in gleicher Weise dem arzeneibedürftigen eine Beihilfe den Gemeinden zu gewähren sei. Publikum entgegen durch bedeutende Reduktion der Arzeneipreise, Abg. Münch erklärt, daß der Regierungskommissar in einwie auch dem Apotheker: dem besigenden durch Befreiung zelnen Punkten heute noch so unrecht habe, wie früher. Regierungs- Kommissar Major Bahn erörtert die Petition von einer oft unehrenhaften Konkurrenz( befugte und unbefugte) und durch Ausschließung der Möglichkeit eines schwindelhaften des Spandauer Magistrats. Spandau befinde sich in günstigerer Geschäftsbetriebs, wozu die Versuchung heutzutage bei den Lage, als andere Garnisonsorte. Mit der Zunahme der Staatsschwindelhaften Apothekenpreisen leider allzu nahe liegt; dem arbeiter sei der Prozentsaz der Kommunalsteuern herunterunselbstständigen, theils konditionirenden, theils in gegangen. Die Angaben der Petition sind nicht zutreffend. einem anderen Fache beschäftigten Apotheker durch die im Achtzig Prozent der Kommunalsteuern werden eigenen Beruf möglich werdende baldige Begründung einer von den Arbeitern und nur etwa zwanzig Pro= nicht vom blinden Zufall abhängigen, dauernden Lebensstellung; 3 ent von den Bürgern bezahlt. Eine Belastung der dent Interesse des ganzen Apothekerstandes: durch Gemeinde durch die Staats- Werkstätten finde also nicht statt, Hebung seines Ansehens und seiner Würde. denn die Arbeiter derselben tragen zu dem hohen Prozentsatz bei. Spandau hat sich ungemein vergrößert. Die Bauten vermehren sich, es werden Wohnungen für Beamte 2c. gebraucht. Die Miethen sind sehr hoch. Es ist vortheilhaft, in Spandau Hausbesitzer zu sein. Die Bürger leben von dem Gewinn, welchen sie von den Arbeitern haben. Redner ergeht sich in längeren Darstellungen der kommunalen Verhältnisse Spandaus.
Parlamentarisches.
Petitionskommission.
Abg. Geyer macht darauf aufmerksam, daß, wenn die Arbeiter Spandaus 80 pCt. zu den Kommunalsteuern beitragen, den Kommunalanlagen doch auch dann eine Beihilfe zu den Arbeitern zu Gute kommen würde. Von diesem Standpunkt aus betrachtet, erhalte die Petition des Magistrats einen anderen Anstrich. Regierungs Kommissar Major Bahn bezweifelt, ob das der Fall sein würde. Dann würde es besser sein, die Verwaltung des Staatsbetriebes gebe diese Beihilfe ihren Arbeitern direkt. Es wird beschlossen, die Petitionen der Regierung als Material für die Gesetzgebung zu überweisen, dagegen
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Sigung vom 14. Januar, Vormittags 10 Uhr. Es liegen Petitionen einiger an dem im Bau begriffenen Nordostseetanal liegenden Gemeinden vor. Sie berühren erstens die Frage des Unterstüßungswohnsizes der beim Bau des Kanals beschäftigten Arbeiter. Die Betenten, wollen, das Reich solle die Uebernahme etwaiger Kosten im Mangels eines Bedürfnisses Unterstützungsfalle aussprechen. erklärt die Kommission die Petition für ungeeignet zur Erörte rung im Plenum. Dagegen wird eine andere Petition, welche Sicherung eines an den Kanal grenzenden Weges durch die Baukommission verlangt, dem Plenum resp. dem Reichsamt des Innern zur Erwägung übergeben. Andere Petitionen, die eine Heranziehung des Reichsfiskus als Eigenthümers von Ländereien Eine Petition mit 477 Unterschriften aus Württemberg , zu den auf denselben ruhenden Laften, werden als ungeeignet zur Grörterung im Plenum befunden, da der Instanzenzug nicht welche Herabsetzung der aktiven Militär- Dienstzeit will( für die erschöpft sei und nach einer Erklärung des Regierungskommiffars Jufanterie auf zwei Jahre), wird durch die Beschlüsse des Reichseine Reihe derartiger Dinge im Verwaltungs- Streitverfahren tages vom 26. und 28. Juni 1890 für erledigt erklärt. Nächste Sigung morgen 10 Uhr. schweben. Der Magistrat zu Spandau , und die Ge
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die der Gemeinden Ellerbek und Gaarden zur Erwägung zu empfehlen, ob nicht durch einen Beitrag zur Tilgung der Schulden beigetragen werden könne.
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meindevertretungen zu Gaarden und Ellerbeck Die Wahlprüfungs- Kommission verhandelte gestern Der nächste internationale Arbeiterkongreß findet, wie petitioniren um Heranziehung des Reichsfiskus zu den Gemeinde- über die Wahlen der Abgeordneten Evers( 3. Minden ) und Graf unseren Lesern bekannt, im Laufe dieses Jahres, und zwar Abgaben. Referent ist der Abg. Stephan. von Carmer( 1. Breslau ). Beide Wahlen wurden für giftig in Belgien statt.- Der Regierungskommissar hält das dabei in Frage erklärt, und zwar die des Grafen Carmer einstimmig. Um die kommende Reichseigenthums- Gesetz in materieller und formeller Der große Lärm wegen der Fischerei im Behrings- Hinsicht für unbefriedigend. Es werden Grwägungen an Re- Wahl des Abgeordneten Evers kam es dagegen zu längeren Ausmeer scheint nicht zu einem Kriege, sondern zu einem gierungsstelle gepflogen, die sich aber noch im Anfangsstadium be- einandersetzungen. Die Wahl im Mindener Kreise brachte beProzesse zu führen. Die englische Kolonial- Regierung in finden, weshalb der Kommissar keine Andeutung machen kann, in kanntlich das Schauspiel, daß zwei deutschkonservative Kandidaten, von denen einer der bekannte Redakteur der Kreuz- Zeitung ", Kanada hat bei dem obersten Gerichtshofe der Vereinigten welcher Richtung sich dieselben bewegen. Staaten Klage geführt über die Behandlung der englischen und infolge dessen der Sozialdemokrat Singer mit dem ZentrumsAbg. Münch schildert die Lage der Gemeinden Ellerbeck und von Hammerstein, war, sich gegenüberstanden. Die Folge dieses Schiffe. Nun, die ganze Sache wird sich in Wohlgefallen Gaarden, welche unter den jezigen Zuständen in exorbitanter Bruderzwistes" war, daß sich die konservativen Stimmen spalteten und infolge dessen der Sozialdemokrat Singer mit dem ZentrumsSchiffe. Nun, die ganze Sache wird sich in Wohlgefallen Weise belastet werden. Die Sache schwebt schon länger. Es sind mann Evers in die Stichwahl kam. Als Gegner des Herrn auflösen. schon vor Jahren Petitionen zur Erwägung übergeben worden, von Hammerstein trat der Landrath von Ditfurth in die Schranken. Beide Junker kämpften natürlich unter dem Banner:„ Mit Gott Die Angelegenheit Schewitsch hat viel Staub aufgebie Sache scheint auf dem alten Fleck zu stehen. Der Regierungskommissar, Admiralitätsrath Dr. Holy, wirbelt, wie das zu erwarten war. Wir haben von ver- betont, daß die Marineverwaltung an den geschilderten Zuständen für König und Vaterland." Dabei ging nun besonders der Herr Landrath in der rücksichtsschiedenen Seiten Zuschriften erhalten und werden wohl ge- unschuldig sei. Die Werftarbeiter würden ja zur Gemeinde- losesten Weise vor. Derselbe erließ in dem sonst zu amtlichen legentlich auf die Sache zurückkommen. Bemerkt sei für besteuerung herangezogen. Die Schuldenlaft der Gemeinde Bekanntmachungen benützten Blatte Erlasse an die Wähler, in heute bloß, daß unsere bezügliche Notiz, weder durch Gaarden fei nicht durch die Marineverwaltung veranlaßt, die denen er den Anhängern von Hammerstein's vorwarf, daß sie sich Organe der Bourgeoisie, noch durch Mittheilungen von per- Landankäufe durch die Marine haben dagegen Vortheile für die mit Unrecht auf die Sympathien des Kaisers beriefen und worin sönlichen Gegnern Schewitsch's und der„ New- Yorker Volks- Gemeinde gebracht. Die Schulbauten haben große Belastung ge- ziemlich unverblümt ausgesprochen ward, daß es den Wünschen bracht. Der Schulpalast, welcher fast leer steht, brachte eine Laſt des Kaisers entspreche, wenn von Hammerstein nicht gewählt Zeitung" veranlaßt worden ist. von 109 000 M. Dazu hat die Marineverwaltung nichts gethan werde. Dieses Eingreifen des Herrn Landrathes in die Wahlund kann doch auch nicht zu den Lasten herangezogen werden. Der Regierungskommissar Geh. Ober- Reg.- Rath Plath sieht Agitation gewinnt erst ihr volles Relief dadurch, daß derselbe Wir haben unlängst an dieser Stelle den krassen ebenfalls feine Veranlassung, das Reich mehr zu diesen Basten selbst sich den Wählern als Kandidat nach dem Herzen Seiner Majestät vorstellte. Es handelte sich in diesem Falle also in Egoismus der Apotheker gegeißelt. Heute geht uns aus heranzuziehen. Angenommen, daß eine gefeßliche Regelung der aller Form um eine offizielle Kandidatur unter Mißbrauch des Apothekerkreisen eine interessante Erklärung in dieser Sache Sache vorgenommen würde, würden die Gemeinden kaum einen amtlichen Einflusses. Die Majorität der Kommiffion konnte indeß zu, welche wir nach dem Grundsage, den Angegriffenen immer größeren Vortheil haben. Abg. Münch giebt eine Schilderung der örtlichen Verhält- in den Veröffentlichungen des Landrathes von Ditfurth keine das Wort zu ertheilen, zum Abdruck bringen und dies desto nisse von Ellerbek und Gaarden, welche sich gegen die Aus- amtlichen Handlungen erblicken und wurde deshalb der Anlieber, weil sie beweist, daß in den Kreisen der Apotheker führungen des Admiralitätsrath Dr. Holh wenden. Die Getrag auf Kafirung der Wahl Evers gegen die Stimmen der Linken abgelehnt. die von uns gerügten Mißstände auch erkannt werden. Wir meinde Gaarden ist von der Regierung gezwungen worden, die Lassen die Einsendung hier folgen: Schulen zu bauen. Alte dänische Geseze sind dabei von der ReDie Budgetkommission des Reichstages ge gierung angewandt worden. Der Fiskus hat nicht einen Pfennig nehmigte heute das gesammte Ordinarium dazu beigetragen, als durch seine Arbeiten die Gemeindewege in nehmigte heute das gesammte Ordinarium des Etats des Auswärtigen Amts. Warum will man denn Grund und Boden gefahren wurden. den beiden Gemeinden nicht geben, was man Wilhelmshaven gegeben hat? Admiralitätsrath Dr. Holz wendet sich gegen einige Ausführungen des Abg. Münch.
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Der deutsche Apothekerverein hat sich allerdings veranlaßt gefühlt, in einer Petition an den Reichstag gegen die Forderung Der Krankenkassen um Bewilligung eigener Apothefen zu protestiren. Daß übrigens das wirthschaftliche Programm des deutschen Apothekervereins nur zum Theil von der Gesammt heit deutscher Apothekenbesizer Anerkennung findet, daß es deren nicht wenige giebt, welche, die gleichiverthigen Mißerfolge aller bisherigen Systeme von den Realprivilegien bis zu den Personalfonzessionen erkennend, die einzige Rettung der Pharmazie in der Verstaatlichung des Gewerbes er blicken, ist ist eine Thatsache, den hervorgehend aus des muthig und unentwegt verfochtenen Bestrebungen hervorragendsten Vertreters dieser Richtung, des Apothekers
zu nehmen?"
Regierungskommissar Geh. Kriegsrath Dr. Seidenspinner erklärt, daß die Verhältnisse in Spandau anders liegen. Redner giebt eine Auseinandersehung dieser Verhältnisse. Fonds sind zur Deckung der Wünsche Spandaus nicht vorhanden; auch kann man keine Präzedenz in dieser Hinsicht schaffen. Die Regierung ver bleibt auf den früheren ablehnenden Standpunkt.
denn es hätte ihr Niemand etwas abgenommen. Zwar
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Die Kommission des es Reichstages zur Bera thung des Krankenkassen- Gesezes nahm in ihrer heutigen ersten Sigung von einer Generaldebatte Abstand. Bum Referenten wurde Graf Mirbach , zum Korreferenten Dr. May Hirsch ernannt. Von Mitgliedern des Bundesraths war der Staatssekretär des Jnnnern, Staatsminister Dr. von § 1 wurde in der Fassung der Bötticher anwesend. angenommen die Stimmen gegen Der Frei Borlage sinnigen und Sozialdemokraten. Der Paragraph begrenzt den
Als sie in die Stube getreten waren, sprach er leise: Vom Lienhart komm' ich!"
zerstört, keinen Heller fremden Gutes an sich genommen, Sie hielt eine Arbeit in den Händen, aber es wollte damit sondern Alles getreulich an den Schatzmeister des Bundes nicht vorwärts. Die Hände sanken dem Mädchen immer Roman aus der Zeit des großen Bauernkrieges von 1525. abgeliefert. Aber nun ließ der Nath auf ihn streifen, wieder in den Schooß und sie starrte auf die Straße hinaus, und Eva zitterte bei dem Gedanken, sein Versteck wo sie doch nur sah, was alle Tage zu sehen war. Von Wilhelm Blos . Es gab ja der Wankel- Da fab sie, wie ein Mensch um ihr Häuslein schlich, " Haide( 86. Sortfehung.) Deze möge verrathen werden. müthigen und schmutzigen Seelen so viele, die gern der etwa wie ein verarmter Bauer aussah und solcher gab So," antwortete Schäferhans, Ihr habt mir nicht zu Berräthern wurden in dieser schrecklichen Zeit. es Viele in diesen Tagen. Er war nicht mehr jung; fein Rede zu stehen? Aber dem Gericht werdet Ihr Rede Die Flucht in ein fremdes Land erschien dem ver- runzliches Gesicht trug einen eigenen verschlagenen Ausdruck. Er stehen und auf die peinlichen Fragen werdet Ihr schon ant lassenen Mädchen wie eine Erlösung. Denn soeben hatte spähte zu den kleinen Fenstern hinein und wie er Eva in der Torten. Folgt mir nach dem Thurm!" fie ihre alte Mutter begraben; sie stand sonach ganz allein. Stube siten sah, pochte er leise an die verschlossene Thür. " The wagt es, die Tochter eines Rathsherrn in Verhaft In das Badell'sche Haus zurückzukehren hatte sie keine Auf- Darin hätte Eva sonst wohl nichts Besonderes gesehen, heute forderung erhalten, sie sehnte sich auch nicht dorthin zurüd, aber erschreckte sie Alles. Zitternd öffnete sie dem UnWir kennen Euch schon," antwortete der Schäferhans, seitdem Agnes verstoßen worden. Das kleine Gütlein, das bekannten und frug nach seinem Begehr. Er legte die Finger Euch und die Praktik, die Ihr mit den Aufrührern habt. ihr der Haldenbauer hinterlassen, hätte sie nicht allein be- auf den Mund und that so, als ob er sich mit dem Mädchen Des Befehl ist, Alle zu greifen, die dem Karlstadt Unterwirthschaften mögen. Sie konnte aber nichts veräußern, in einem Einverständniß befinde. schlupf und Beistand leisten." Agnes ergab sich schweigend in ihr Schicksal. Sie hatte der Nath von Rothenburg in dem Vertrag, den er ward mit der jammernden Wirthschafterin, die gar nicht mit Florian Geyer schloß, als er zum Bund der Bauern Eva schaute den Mann scharf an. Er wollte ihr nicht wie ihr geschah, nach dem Strafthurm hinter dem Frauen- trat, die Beschwernisse abgeschafft, die auf den Gütern des gefallen. kloster gebracht; dort schloß man sie in eine enge Belle ein. gemeinen Mannes ruhten. Aber nachdem die Kunde" Habt Ihr ein Zeichen?" fragte sie. Jörg Spelt ward von diesem Abend an nicht mehr in von der Niederlage der Voltsheere bei Königshofen" Das hab' ich nicht, denn es ist zu gefährlich, in dieser seiner Vaterstadt gesehen. und Ingolstadt , von der Einnahme von Würzburg Zeit ein Ding bei sich tragen, das der hohen Obrigkeit nicht und dem schrecklichen Blutgericht alldort gekommen gefallen möchte." Inzwischen verstrichen der schwarzen Eva drunten im war, mochte Niemand mehr glauben, die Herren Sie schaute ihn wieder prüfend an; er aber hielt ihren Thal zu Detwang die schönen Sommertage in seelen- vom Rathe würden den Vertrag halten. Da konnte Blick ruhig ans. zerrüttender Aufregung; fie lebte unter dem Druck einer un- Junker Kunz Kreglinger jeden Tag kommen und sein Best-" Und was soll ich?" frug Eva. bestimmten aber unaufhörlichen Furcht, daß etwas Schreck haupt einfordern; konnte sich nach seinem Gut Ihr sollet sogleich mit mir kommen zu Lienhart, Ihr liches fich ereignen müsse. dünken das das beste Stück aussuchen aus der Habe wiffet ja, wo er sich verborgen hält," antwortete der Bote. Die Bauern Zwar wußte sie, daß Lienhardt aus der mörderischen seines verstorbenen Leibeigenen. von Er will mit Euch berathen, was zu thun sei, damit Ihr da hätte Nie- Beide der Gewalt der Herren entrinnen möget!" Schlacht von Ingolstatt entkommen war, denn er war eines Detwang gingen gedrückt einher; dem verlassenen Mädchen auch eine Abends bei ihr erschienen, wild und verstört, und hatte ihr mand " Und wer seid Ihr?" Ein armer Bauer aus dem Schüpfergrund; ich war gesagt, sie solle sich bereit halten mit ihm zu fliehen in ein Sichel oder ein Bund Heu abnehmen mögen. Sie wicheu fremdes Land, denn hier sei seines Bleibens nimmer, der ihr aus; sie mochten schon fürchten, man werde sie als die mit dabei bei Königshofen und bin das Tauberthal herauf brenne ihm unter den Füßen und wenn der Rath sich seiner Genossen des großen Lienhart von Schwarzenbronn ansehen, gekommen." versichern könne, merde ihm der Henker den Kupf vor die wenn sie seiner Liebstent einen guten Tag böten. Die Justiz Das entschied; Eva vertraute dem Manne, der sich Füße legen. Er lag verborgen draußen in der Landwehr von dazumal machte auch nicht viel Federlesens und hielt selbst als Flüchtling bekannte. Nun erschien er ihr wie ein und verzog sich nur noch, um das geringe Gut, das er be- sich nicht gar lange mit Beweisen auf, sie schlug gleich zu. Retter in der Noth, der ihr endlich das ersehnte Zeichen saß, zu Gelde zu machen, damit sie nicht gar so bettelarm Es war ungefähr um die Zeit, da Doktor Karlstadt von Lienhardt brachte; sie wollte hinaus aus diesem Dorfe, in das fremde Land kämen. Denn Lienhart war ehrlich mit Agnesens Hilfe über die Stadtmauer aus Rothenburg wo ste schier erstickte in der Einsamkeit und in der Furcht. und hatte in den vielen Schlössern und Edelsitzen, die er floh, daß Eva bekümmert in ihrer einsamen Behausung saß. ( Fortsetzung folgt.)
Des Junkers Rache.
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