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Der Friedensschluß in Mexiko  . Jugenderziehung und Filmzenfur.

Religionsunterricht den bleibt verboten.

Der Präsident der Bereinigten Staaten von Merito erklärt zu der Beilegung des Kirchenstreites:

Ich habe mit Erzbischof Ruiz y Flores Unterhandlungen ge­pflogen. Diese Unterhandlungen erfolgten auf die von Erzbischof Ruiz y Flores am 2. Mai gemachten Erklärungen und die von mir am 8. Mai gegebene Antwort. Erzbischof Ruiz y Flores und Bischof Pascual Diaz berichteten mir, daß die merikanische katholische Geist lichkeit glaubt, die Verfassung und vornehmlich die Gefeße, die eine Registrierung der Geistlichen und die Höchstzahl der amtieren. den Briefter vorsehen, untergraben die Identität der Kirche und geben dem Staat die Kontrolle über die Kirche. Die Bischöfe gaben mir die Versicherung, daß die merikanische Geistlichkeit von aufrichtigem Patriotismus beseelt, von dem Wunsche erfüllt sei, die Seelsorge wiederaufzunehmen, wenn dies unter gleichzeitiger Beachtung der merikanischen Gesetze und gewissenhafter Ausführung ihrer Pflichten möglich ist. Sie erklärten, daß dies ges schehen tönne, wenn der Kirche gestattet sei, immerhalb der Gesetze zu leben und den geistlichen Beruf auszuüben.

Ich benutze die Gelegenheit, öffentlich zu erklären, daß weder die Verfassung, noch die Geseze, noch die Regierung der Republik  beabsichtigen, die Identität der katholischen   oder irgendeiner anderen Kirche zu zerstören oder sich in ihre Amtshandlungen einzu mischen.

Bezugnehmend auf einige Gejegesparagraphen, die feinerzeit mißverstanden worden sind, erkläre ich: 1. Daß das Gefeß, das die Registrierung der Geistlichen vorschreibt, nicht besagt, daß die Regierung die Registrierung derjenigen Geistlichen verlangt, die nicht von der obersten Kirchenbehörde der betreffenden Religion er nannt sind. 2. Was den Religionsunterricht anbetrifft, so verbietet das Gesetz diesen in den Bolts-, höheren und Privatschulen, ver­bietet aber den Geistlichen nicht, Religionsunterricht in der Kirche zu erteilen. 3. Sowohl die Berfassung als auch die Geseze des Landes geben allen Bewohnern der Republik   das Recht, ihre Wünsche geltend zu machen, und somit steht auch den Mite gliedern irgendeiner Religion das Recht zu, bei der Behörde Bor­schläge für Gesetzesänderungen oder Erweiterung einzureichen.

Sächsische Arbeiterwehr  ."

Eine Anfrage im Landtag.

Dresden  , 24. Juli.  ( Eigenbericht.) In Leipzig   ist fürzlich eine fächsische Arbeitermehr gegründet worden, die nach einer Anfrage der deutschnationalen Frattion des Sächsischen Landtags in Heidenau   einen Roten Tag" abhielt. Die Teilnehmer sollen trotz des Verbotes des ,, Roten Frontkämpferbundes  ", dessen Uniform oder Abzeichen ge tragen haben. Ein Teilnehmer soll im Besiz eines geladenen Revolvers und eines Gurtes mit Patronen gewesen sein. Es wird gefragt, wie eine derartige Veranstaltung und die im Zusammenhang hiermit zu verzeichnenden rüpelhaften Vorgänge der Veranstaltungsteilnehmer möglich gewesen seien, trotz des Ber­

botes.

Spuren im Schnee." Capitol.

Die Gebirgslandschaft ist für die Filmmanustriptfchreiber außer ordentlich gefährlich, denn auf diesem Terrain wird der Schritt vom Erhabenen zum Lächerlichen gar zu leicht getan. Wurde doch fogar ein Lubitsch- Bergfilm durch ein ungeschicktes Manuskript zum Bersager.

Bon Paul Gutmann.

Das Lichtspielgefeg enthält die Bestimmung, daß Filme, die geeignet sind die jugendliche Phantasie zu überreizen, für Jugendliche verboten werden können. Die Pragis der Filmprüfstellen geht dahin, auch solche Filme zu verbieten, in denen eine naive Freude am Abenteuerhaften, Gefahrvollen und Phantastischen zum Ausbruc tommt. Nach Ansicht der Beteiligten, muß die Phantasie von Kindern dahingestellt bleiben, ob diese Aengstlichkeit berechtigt ist oder nicht, und Halbwüchsigen vor jeder Erregung geschügt werden. Es mag eine andere Frage ist die, ob die Jugenderziehung im allgemeinen darauf bedacht ist, das Erregende und Grausame von der jugendlichen Seele fernzuhalten oder ob sie nicht im Gegenteil allen Grundsägen der Filmzenfur ins Geficht schlägt.

Nehmen wir die Schule der besser gestellten Klassen, die noch immer als die Grundlage jeglicher höheren Bildung angesehen wird, das Gymnasium oder die Realschule. Der Jugendliche erfährt, daß der Krieg der Vater aller Dinge sei, wie befanntlich ein griechischer Philosoph gesagt hat. Die Lektüre beschäftigt sich im Anschluß an diese Philosophie, soweit das Lateinische und Griechische in Frage tommt, denn auch fast ausschließlich mit dem Krieg. Der Rückzug der 10 000 Griechen aus Persien  , der Kampf Cafars mit den Galliern und Germanen, der an die wildesten Indianergeschichten er­und Germanen, der an die wildesten Indianergeschichten er innernde Streit um Troja mwegen eines geraubten Weibsbildes werden mit unermüdlicher Zähigkeit der jugendlichen Phantasie einverleibt. Eine der berühmtesten Stellen jener Lektüre ist die blutrünstige Dar. ftellung, wie der Leichnam eines erlegten Feindes von Pferden um die eroberte Stadt geschleift wird. Jungfrauen werden geraubt und als Beute verteilt, Jünglinge gemordet, Greise geblendet, Städte ver­als Beute verteilt, Jünglinge gemordet, Greise geblendet, Städte vera brannt und geplündert; alle erdenklichen Greuel werden an Hand der Gramatif nachdrücklichst dem Gedächtnis einverleibt, alles unter dem glorreichen Zeichen der Jugenderziehung.

Mit dem Märchen begann es. Da braten Heren unschuldige Kinder, da vergiftet die böse Stiefmutter die gute Stieftochter, da gibt es jegliche Art von Mord, Bergewaltigung und Freiheits beraubung, fast fein im Strafgefehbuch enthaltenes Delift ist ver geffen. Was das Märchen etwa noch verjäumt hat, das besorgt der Religionsunterricht. Ein grausamer Bott läßt wegen des Bergehens

Schädliche Hikewirkungen.

An heißen, schwülen Tagen fühlt sich die Mehrzahl der Menschen unbehaglich, unluftig zur Arbeit, zum Essen; jede Bewegung ist zu Diel. Die Ursache dieser unerfreulichen Erscheinungen mährend der Sigeperiode liegt in der übermäßigen Inanspruchnahme, in einem gewissen Versagen des Wärmeregulierungsapparates, mit deffen Hilfe der Organismus bestrebt ist, die Körpertemperatur unverändert auf 37 Grab zu halten. Die Hauptarbeit, eine Wärmeftauung, eine Ueberhizung zu verhüten, fällt den Schweißdrüsen zu. Diese fleinen Hautdrüsen sondern, sobald sich die Körpertemperatur zu erhöhen droht, in verstärktem Maße Schweiß ab, dutch dessen Berdunstung an der Oberfläche der Haut dem Organismus die überschüssige, gefahr­bringende Wärme entzogen wird. Jedoch wird an heißen, schwülen Tagen, an denen die Luft schon mit Feuchtigkeit gefättigt ist, die Schweißverdampfung erheblich behindert, die Wärmeabgabe des Körpers somit verringert und die Folge ist eine Ueberhigung, meßbar mit dem Fieberthermometer. In schweren Fällen von Wärme­reicht

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einzelner beinahe die ganze Schöpfung erfaufen und beginnt noch einmal damit von vorn. Kriege, Berrat, Notzucht, Mord füllen die Seiten eines der umfangreichsten Werke der Menschheit, das man das Buch der Bücher genannt hat. Der ahnungslose Jugendliche, um im Sinne des Gesetzes zu sprechen, wird von Kindesbeinen an mit der= artigen Erzählungen aus der Frühzeit der Menschheit gefüttert, oder, wie der Erzieher meint, damit erzogen. Der Geschichtsunterricht gegeben hat, deren Aufgabe es gewefen ist, fich von ehrgeizigen besorgt das übrige, indem er dartut, daß es viele verschiedene Völker Fürften für unbekannte, aber als erhaben hingestellte 3wede zur Schlachtbank führen zu laffen. Die Berherrlichung des Todes für andere tehrt im Boltslied und im Epos wieder. Hagen   erschlug den Siegfried, und dafür müssen Hunderttausend hingemegelt werden. ein schönerer Tob, als wer vom Feind erschlagen. Rämpften nicht sogar noch die Geister der Ermordeten in der Luft weiter, mie die Sage von der Hunnenschlacht meldet?

Ist es also in der Mehrzahl der Fälle nicht mehr als nain, alles Unheil dem so rasch dahinflimmernden, faum irgendwelche Spuren zurücklassenden Lichtspiel zuzuschreiben, im Jugendunterricht aber das Tierische, Hemmungslose, Selbstsüchtige als das Wesentliche im Menschenleben vorzuführen. Welche vermessene Behauptung, daß der flüchtige Bildeindrud tiefere Spuren hinterläßt, als das unaus­gefeßte Lesen und Auswendiglernen von aller Filmkunst spottenden Greuelszenen. Der Anblick eines Bildstreifens ergößt ja nur im Augenblid, während das Lesen, Lernen und Auffagen eine intensive Anstrengung und Selbsttätigkeit erfordert. Entweder ist das Film­gesetz im Unrecht oder eure Jugenderziehung. Wer das eine ver­wirft, fann das andere nicht gutheißen. Welch flägliche Ausflucyt der Jugenderziehung, einen Film zu verbieten, worin ein Afrobot halsbrecherische Kunststücke ausführt, dagegen in der Schullettüre das Steinzeitliche, Indianerhafte, von der primitivsten Schlechtigkeit und Unfittlichkeit Erfüllte als flassisches Bildungsmaterial zu preisen. | Jugenderzieher, die noch immer im Krieg ihr Jdeal erblicken, haben fein Recht, Phantasieüberreizung der Jugend nur im verhältnismäßig harmlosen Spiel von Schwarz- Weiß, statt in der Beeinflussung durch ahnungslose, oder von verborgenen Zweden ausgehende Erwachsene zu entdecken.

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Die Arche Noah."

Mozartsaal und Zitania- Palast.

Dieser Monstrefilm, der in Parallele zu sehen ist mit den Behn Geboten" und" Ben Hur", ist zwar als Tonfilm geschaffen worden, wurde aber bei uns infolge des famosen Batenttrieges tonlos vorgeführt. G. Becce   hatte eine Mufit dazu zusammengestellt und dirigierte sein Orchester mit gewohnter Bravour. Ob diese Begleitmusit nicht beffer war als die des Tonfilmes, läßt sich nur vermuten.

Auch diesmal möchte man möglichst muchtig mirten, was freilich tauung fann eine Rörpertemperatur von 40 und mehr Graden er endigt, und für die moderner Dentenden eine Kriegsepisode, die noch

nicht einen Augenblick gelingt. Wegen einer Liebesaffäre mit töd­lichem Ausgang wird ein junger Mann unschuldig ins Zuchthaus gesperrt. Nach fünf schweren Jahren entflieht er in die Berge, wo er eine in einsamer Hütte hausende Studentin lieben lernt. Während er dort oben den Glauben an die Menschheit zurückgewinnt, wird drunten im Tal, durch einen befreundeten Rechtsanwalt, seine bürger liche Ehre repariert, und echteste Kinodramatik martet mit einem zweifach guten Ende auf.

Der Mann, der im Mittelpunkt all des Erlebens steht, hat in Beter Boß einen durchaus wahr wirkenden Bertreter. Hingegen find die schauspielerischen Leistungen der übrigen Mitwirkenden nicht zufriedenstellend. Ise Stobrawa, die ein ganz guter Film. top sein könnte, wirkt hart, und Will Dohm   ist ein alberner Mann, weil ihm der Sinn für Humor fehlt, um eine fomische Figur zu schaffen. Der Regiffeur Willy Reiber   verließ sich in allererster Linie auf die Stiläufer. Sie machten ihre Sache wirklich gut, und die kühnen Sprünge, die faufenden Talfahrten und noch vieles andere bieten reizvolle Bilder. Aber heute wird die Stiläuferkunft für einen Spielfilm nicht mehr von entscheidender Bedeutung, da fie schon von zu vielen Regiffeuren als Locmittel verwandt wurde. Der Photograph hat bei den Naturaufnahmen oft die eigene Stimmung der Landschaft erlaufcht, aber auch sie fann dem Film nicht zum vollen Erfolg verhelfen.

Moral.

Wenn du ein Dreierbrötchen mauft, Wenn du' ne alte Hose Klaust, Weil du doch hungrig bist und nadt­Erhoffe nichts: du wirst verknadt! Doch wenn du um Millionen gleich Betrogft das liebe deutsche Reich, Trift vor die Schranken des Gerichts Mit Alsberg   hin und fürchte nichts! Der legt natürlich gegen bar Bezwingend deine Unschuld dar. Der Rebbach wird mit einem Mal

Zum heil'gen Dienst am Kapital.

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Der Richter schwankt, der Schöffe wankt,

Am Ende wird dir noch gedankt.

Man nennt dich einen Ehrenmann, Und du glaubst schließlich selber dran.

e. b.

Peter Michel.

Caffet die Toten ruhen, Ausgrabungsarbeiten, die auf Ber anlaffung der tschechoslowakischen Regierung in den Grabgewölben ber früheren Festung Naarden  ( etwa 20 Kilometer von Amsterdam  entfernt) unternommen wurden, haben zur Freilegung dreier Stelette geführt. Eines davon reklamiert man für die Ueberrefte des be­rühmten tschechischen Pädagogen Comenius  , der am 22. November 1670 in Haarden begraben worden sein soll.

Adam Kuchoff hat sich genötigt geleben, von der Leitung der Tat" zurlidautreten, da die von ihm ber Zeilschrift gegebene Saltung im Rahmen bes Diederichschen Berlages nicht erfolgreich zu verwirklichen war.

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Allerdings muß hier zu der schwülen Hize noch anstrengende förperliche Bewegung Arbeit, Sport im Freien, Wandern oder dergleichen hinzukommen; oder die Wärmeabgabe wird noch durch unzweckmäßig dichte Kleidung erschwert, oder aber auch wird die Bärmeerzeugung im Organismus durch fetthaltige Kost, durch Zufuhr alfoholischer Getränke überflüffigerweise verstärkt, so daß die Wärme­regulierung versagt und sich schmere Gesundheitsstörungen einstellen. regulierung versagt und sich schmere Gesundheitsstörungen einstellen. Man spricht dann von Sonnenstich und hinschlag, je nach dem man eher die strahlende Sonne oder nur die heiße, schwüle Atmosphäre als Ursache gelten lassen will.

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Die Arche Noah ist nach dem Prinzip des Warenhauses insze niert. Der Regisseur Michael Kertesz   bietet ungefähr alles auf, was an Bublifumswirkung in Amerita gangbar ist: monströse Bauten, Massenaufgebot der Komparserie, Festgepränge und packende Sensationen( ein Eisenbahnzug ftürzt über eine zerstörte Brüde in eine Schlucht usw.). Zwei Handlungen werden parollelistert. Für die Frommen die Geschichte der Arche Noah, die mit der Sintflut einmal die Schrecken des Krieges vorführt und zum Schluß den Friedensschluß als hoffnungspendenden Regenbogen über das Blut meer aufsteigen läßt. In beiden Handlungen ist natürlich eine Liebesgeschichte eingeflochten, die jedesmal von denselben Personen dargestellt wird. In der Geschichte Noahs soll die schöne Mirjam, die Braut Japhets, dem Gözen Jaghuth geopfert werden aber im legten Augenblid greift der Gott Noahs mit rächender Hand ein. Ein ungeheurer Sturm und der Einbruch gigantischer Wassermassen zerstören den Tempel und seine Riesenfäulen und ersäufen die ganze Menschheit( man muß an die Bilder von Doré denten). Noah   aber entgeht mit seiner Arche und dem ganzen Getier dem Verderben. Man muß über die Naivität der Amerifaner staunen, daß sie einem diese Geschichte in ihren Riesenbilderbogen vorzusehen wagen. Gott  

Wundertaten Noahs Intereffen zu wahren hat. Db in der Arche auch die Klapperschlange, der Tiger unt der Erreger der Syphilis  anwesend waren, wird leider nicht gezeigt. Man muß es wohl

Meift gehen der Higeerfrantung charakteristische Borboten vor. aus; Augenflimmern, Kopfbrud, Ermattungs- und Betlemmungs. gefühle, Schwindel- und Ohnmachtsanwandlungen treten auf, die fich ist hier begradiert zu einem Privatgott Noahs, der nur deſſen Ge. dann plöglich schlagartig", aber auch allmählich bis zu tiefer Befchäfte zu beforgen und immer im letzten Augenblick durch seine wußtlosigkeit entwickeln, oder sich auch zu heftigen Krampf und Auf regungszuständen mit Anfällen von Tobsucht und But, mit Gewalt regungszuständen mit Anfällen von Tobsucht und But, mit Gewalt­tätigkeiten und mit Selbstmord 3. B. Leberbordspringen- steigern. Higschlag und Sonnenstich find stets als lebensbedrohliche Erfrankungen anzusehen und machen schleunigfte ärztliche Hilfe er. forderlich. Bis zur Ankunft des Arztes lagere man den Kranten im Schatten; beengende Kleidungsstüde sind zu lockern, Gesicht und Brust find mit fühlem Wasser zu besprengen. Beim Bersagen der Atemtätigkeit leite man sofort fünftliche Atmung ein. Erst nach Wiederkehr des Bewußtseins dürfen löffelweise erfrischende Getränke gereicht werden.

Die Verhütung der Higefrankheiten ergibt sich aus dem Obengefagten. Kopf und Naden müssen- vor allem während der

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Arbeit im Freien vor der grellen Sonne durch einen breit. randigen Strohhut geschützt werden; die Schweißverdunstung ist durch dünne, luftige, helle Kleidung zu fördern; nach Möglichkeit vermeide man überhaupt an schwülen heißen Tagen anstrengende Arbeit und Sport; zum mindesten aber sollen dabei tühlende Ge tränte in fleinen Bortionen wiederholt getrunken werden. Die Kost ist am besten fettarm, alkoholische Getränke sind, zumal bei an­strengender Bewegung, verboten. Bei startem Schwißen empfiehlt es sich, um den mit der Schweißabgabe verbundenen Salzverluft zu erfeßen, fleine Mengen doppeltohlensaures Natron zu sich zu nehmen. Im übrigen find Fettleibige und Alkoholiker, Herz- und Lungen trante durch große Size vorzugsweise gefährdet, so daß derartige Bersonen ganz besonders sorgfältig die genannten Vorsichtsmaßregeln befolgen follten. Dr. med. E. Masbacher.

Heimfino auch beim Tonfilm.

Die pfiffigen amerikanischen   Tonfilmproduzenten haben sich nun­mehr auf ein neues Gebiet gestürzt. Mit Rücksicht barauf, baß es in Ameriba eine Viertel Million Wohnungen gibt, in welchen Brojettoren für Heimtino eingerichtet sind, hat jegt eine Firma ein 3ufaggerät hergestellt, das an dem schon vorhandenen Heimkino einfach angebracht werden kann. Diese neue Konstruktion, die fertig montiert 49 Dollar foftet, erfreut sich bereits großer Beliebtheit. Parallel mit dem 16- Millimeter- Film, den der Projektor enthält, läuft eine Schallplatte, die an einem Lampenapparat angeschlossen ist und durch einen Lautsprecher hörbar gemacht wird.

annehmen. Ebenso fitschig und naiv ist auch die Liebesgeschichte in

bem modernen Teil. Die Sängerin Mary wird von einem jungen Amerikaner während des Krieges in Paris   geheiratet. Aber schließ­lich tritt er doch als Freiwilliger in die Armee ein und findet seine

Frau erft wieber, als sie eben als Spionin erschossen werden soll, bant der Intrige eines von ihr zurückgewiesenen russischen Obersten. Deutsche   Granaten begraben die ganze Situation und ein Briefter findet hier Gelegenheit, eine Predigt über die Arche Noah zu halten. Die glückliche Befreiung der Eingeschlossenen und der Abschluß des Waffenstillstandes bilden das glückhafte Ende.

Die seltsame Mischung von Bibelgläubigkeit und Pazifismus, Don Sensationsluft und Schauprunt stößt den Europäer in diesem Film ab, so sehr er seine technischen Wunder und das Maffen­aufgebot an Menschen und Materialien anftaunen mag. Man muß an den Riesenzirkus von Barnum und Bailey denten, der seinerzeit die Menschen ebenso überrumpelte. Die Regie und photographische Leistung ist oft bewundernswert, die Darstellung durch Dolores oft ello und George O'Brien  ( das Liebespaar) entspricht ben amerikanischen   Ansprüchen an Süßlichkeit und Sentimentalität. Den ruffifchen Oberst zeichnet Noah Beery   ganz im Stil des obligaten Böfewidyts.

D.

Prof. Paul Flechsig  , der Senior der deutschen   Psychiater, ist im Alter von 82 Jahren gestorben. Er hat lange Jahre die Leipziger  Universitätshirnflinit geleitet und weit über den Rahmen der Fach genoffen hinaus durch seine Forschungen über die mikroskopische Anatomie des Gehirns, besonders über die Leitungsbahnen- Botali­fation Aussehen erregt. Sein Buch über Gehirn und Seele" ist in seiner Art führend gewesen.

Trotzdem Tonfilme in drel Ula- Theatern. Tros ber schwebenden Lon­filmpatentfragen lommen in brei Ufatheatern vollständige Tonfilmprogramme and weiterhin zur Borführung. In den Kammerlichtspielen am Botsdamer Blat wird der amerikanische   Tonfilm Submarine" gespielt, der voraus fichtlich ab freitag auch im Ufatheater Turmstraße zur Borführung gelangt. m Universum am Rebninerplas wird gleichfalls das vollständige Toni'm programm, der Borkampf Schmeling- Baolino mit dem gemischten deutsch amerikanischen Zonfilmprogramm gespielt. Der Usapalaft am 800 wird Mittwoch zu Renovierungsarbeiten und zum Einbau einer neuen Sang­filmapperatur auf eine Woche gefchloffen.