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Donnerstag

25. Juli 1929

Unterhaltung und Wissen

Leo Perutz  : Der Invalide

In der Stadt Barcelona  , dort, wo von der breiten, sonnen­durchglühten Kaipromenade eine Balmenallee zum Kolumbus­denkmal führt, fragte ich einen spanischen   Soldaten, der den Möwen Broistüde zuwarf, nach dem Weg zur Kathedrale.

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Ich verstehe nur wenige Worte der Sprache, die in Barcelona  gesprochen wird. Es ist nicht spanisch, es ist katalonisch, und dieser Dialeft soll, wie mir Kenner versichern, auch für den geborenen Spanier nicht leicht zu verstehen sein. Aber der junge Spanier gab mir eine Antwort weder auf spanisch noch auf fatalonisch, er mies mir vielmehr mit ein paar furzen, aber ausdrucksvollen Hand­bewegungen den Weg: Gradaus rechts nochmals rechts dann links. Ich mußte Bescheid. Der Weg war weit, die Sonne brannte und der Soldat meinte, ich täte besser, die Elektrische zu benützen. Wiederum sprach er nicht fatalonisch, sondern er deutete durch Gesten das Läuten einer Glode an und das Gleiten der Elektrischen ich verstand ihn sofort. Und da der Wagen sich nicht zeigen wollte, so machte mein freundlicher Begleiter mir den Vor­Ichlag, mich inzwischen auf die Bank neben ihn zu setzen und zu

warten.

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Der junge spanische Soldat war stumm. Nur seine Hände plau  derten fröhlich und unbefümemrt, und es gab nichts, was sie mir nicht in flaren, mühelos zu verstehenden Zeichen erzählt hätten. Er habe den Krieg in Maroffo mitgemacht, berichtete er, und seine Hände malten den ganzen Tumult einer Schlacht: Vorwärtsstürmen, Schnellfeuer, lleberfall und Rüdzug. Ueber die Notwendigkeit dieses Feldzuges hatte er seine eigene skeptische Meinung und er brachte sie rückhaltlos durch Achselzucken und ärgerliches Kopf schütteln zum Ausdruck.

Beilage des Vorwärts

Dr. W. Wächter: Der Fliegenpilz  

Wie alljährlich, wenn die Zeit der Pilze, der Schwammerlinge gekommen ist, wenn ein Omelette mit Steinpilzen, Steinpilze mit Knödeln, gebratene Rehlinge mit Ei den Gaumen der Pilzfreunde fizeln, lesen wir auch jetzt wieder in den Zeitungen von bedauer­lichen Vergiftungen durch den Genuß giftiger Pilze. Es mag sein, daß allmählich im Bublikum die Kenntnis der giftigen Pilze Fort schritte macht, aber der Anfänger in der Pilzkunde wird stets seine Schwierigkeiten haben, das Eßbare vom Ungenießbaren und Gif­

tigen unterscheiden zu lernen.

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Nur einen giftigen Pilz fennt jeder, den prachtvollen Fliegenpilz mit seinem scharlachroten oder gelbroten weiß getüpfelten Hute, so daß Vergiftungen durch den Fliegenpilz selten vorkommen. Vor dem Kriege als noch italienische Arbeiter in Deutschland   waren, ist es allerdings vorgekommen, daß diese den Fliegenpilz mit dem in Italien   geschäzten und dort häufigen Kaiserpilz verwechselten. So starben einmal eine Anzahl beschäftigt waren, nach dem Genuß des Fliegenschwammes.- Italiener, die in der Kolonie Grunewald   bei Berlin   mit Erdarbeiten Seinen Namen hat dieses Männlein im Walde" daher bekommen, daß unsere Stubenfliegen sterben, wenn sie von ihm naschen. Andere Tiere hingegen, vor allem die Schneden, fönnen ohne Schaden den Pilz genießen. Sie scheinen ihn ebenso zu lieben, wie etliche Wochen vorher die Erdbeeren, die zum großen Aerger aller Gartenbefizer ja so gern von den Schnecen angefnabbert werden.

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es fommt

Es gibt aber auch Menschen, denen der Fliegenpilz   angeblich nichts antut, besonders soll er dann unschädlich sein, wenn man ihm seine rote Haut abzieht. Wenn auch vielleicht dieser oder jener immun gegen das Gift des Fliegenpilzes sein sollte Ein Wagen fuhr vorbei und der junge Invalide machte mich so auch bei anderen Bilzen vor, so darf man sich dadurch nicht gleich( indem er die Fäuste ballte und schüttelte, so etwa, als hätte verleiten lassen, ihn zu essen, auch dann nicht, wenn man weiß, er Zügel in den Händen und ein Gespann zu regieren) darauf auf daß ganze Bölferschaften den Fliegenpilz als Rauschgift benußen, merksam, daß die Pferde schön, start und feurig wären, echte ohne an ihm sterben zu müssen. Es ist lange befannt, daß fibiri. andalusische Raffe. Dann zwinferte er mit den Augen nach links schen Nomadenvölkern der Pilz   das ist, was heute gewissen Leuten und lächelte mir zu. Ich wandte mich um. Zwei spanische Offiziere das Kotain ist. So tragen die Korjafen getrocknete Fliegen­famen langsamen Schrittes die Promenade herauf, und mein spanischwämme bei sich, die sie zerfauen, zu einer Art großer Bille scher Freund hatte mir mitgeteilt, daß er sogleich die Ehrenbezeu formen und dann verschlucken. Die Menschen geraten nach dem gung zu leisten haben werde, und daß er diese Zeremonie für gänz- Genuß dieser übrigens schlecht schmeckenden Bille in einen merk. lich überflüssig halte, indem er auf einen imaginären Reißbrett würdig aufgeregten Zustand. Die Augen nehmen, einen wilden Stizzen entwarf und dann mit den Händer allerlei Architettur: Ausdruck an und die Hände geraten in ein nervöses Zittern. Dann Bortale, Fensterreihen, Treppen und Dachtuppeln formte. Das sei tritt eine Art Betäubungszustand ein, in dem die Leute zunächst ein gutes Gewerbe, man fönnte Geld verdienen. anfangen, eintönige Lieder zu fingen. Diese menden dann immer lauter, die Menschen werden lebhaft und schließlich tobsüchtig. Der Tobsuchtsanfall endet mit völliger Erschöpfung, die Menschen fallen wie tot hin und sinken in einen tiefen Schlaf. Sinnliche und lust erregende Träume sind das Ziel der sich Berauschenden. Nach dem Erwachen kann sich der ganze Vorgang noch ein oder zwei­mal wiederholen. Der Reisende Enderli, dem wir diese Beobach­tungen verdanken, erzählt dann weiter: Als die Leute aus ihren Träumen erwachten, entleerten fie ihren Urin por aller Augen in

Eine junge Dame fezte sich, mit einem Buch in der Hand, neben uns. Der junge Soldat gab mir zu verstehen, daß sie jung und hübsch sei und er ermunterte mich, mein Glück bei ihr zu versuchen. Ich werde Erfolg haben, daran sei nicht zu zweifeln, beteuerte er. Er machte selbst den Vermittler und wandte sich an die junge Dame, indem er ihr versicherte, daß mein Herz lichterloh für sie brenne. Ich sei reich, ein Fremder von weit her, ich wollte sie mit nach Hause nehmen, sie werde mit der Eisenbahn fahren. Das Mädchen wurde verlegen, lachte und blätterte in ihrem Buch. Er deutet auf seine Schultern, dorthin, wo die spanischen   Offiziere die Distinktionen tragen, zwirbelte dann unternehmend seinen nicht vorhandenen Schnurrbart und eröffnete mir auf diese Art, daß die junge Dame bereits Beziehungen zu einem eleganten, jungen Offizier habe und leider nicht mehr frei sei. Um mich zu trösten, blies er in die hohle Hand und machte die Geste des Wegwersens. Das hieß: Mach dir nichts draus, sie ist der Mühe nicht wert, es gibt viel schönere

Mädchen hier in der Stadt.

Wir verstanden uns vollkomen, wir unterhielten uns über alles Mögliche. Auf der ganzen Fahrt durch das fremdsprachige Land habe ich keinen Menschen so gut verstanden, wie diesen jungen stummen Invaliden.

Meine Elektrische wollte nicht fommen, doch ich hatte teine Eile. Er holte Bananen aus seiner Tasche und bot mir von ihnen an. Ich möge nur zugreifen, meinte er, er habe ihrer genug. Wir tauschten Zigaretten und rauchten. Und dann kam der Lastwagen. Er war mit Fässern beladen und polterte schwer die Promenade herauf. Und gerade vor unserer Bank stürzte das eine der beiden Pferde zu Boden. Er versuchte sich aufzuraffen, fiel wieder und fonnte nicht weiter.

Der Rutscher kletterte fluchend vom Wagen und schlug mit dem Peitschenstiel auf das arme Tier ein.

Der Soldat war aufgesprungen. Er war dunkelrot im Gesicht und zitterte vor 3orn. Seine Zigarette fiel zu Boden. Er wollte etwas rufen oder schreien, aber aus seinem Mund tam nur ein dumpfes Gurgeln.

Er wandte sich an mich. Er wollte sprechen, erflären, anflagen, aber zum erstenmal versagten seine beredten Hände und er stand hilflos, stumm und verzweifelt vor mir.

Furchtbare und unauslöschliche Minute! Nie werde ich vergessen, wie 3orn, Jammer und Empörung mit einemmal den Stummen Sprachlos machten.

Sinus­Salzwedel:

Wanderungen der Fische

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wachsen unter dauernden Umwandlungen in bezug auf die Form innerhalb zwei Jahren zu etwa 8 3tm. langen Fischchen heran und erhalten mit zwei Jahren die typische Aalgestalt. Bis dahin halten fie fich in größeren Meerestiefen in der Nähe der Laichplätze auf. ben Flußmündungen, sie steigen die Flüsse hinauf und zerstreuen sich Dann beginnt die Wanderung der Jungaale in großen Scharen nach in den Flußgebieten. Dabei werden von den Jungaalen große Hindernisse, wie steile Wasserfälle und hohe Wehre überwunden. Besonders interessant ist die leberwindung des Rheinfalles bei Schaffhausen  . Bei dem Versuch, die dortigen Felsen zu überwinden, sterben Millionen von Jungaalen. Die rauhe Gesteinsoberfläche bietet der schlängelnden Fortbewegung Schwierigkeiten und auf den toten Leibern der Jungaale schiebt sich der große Zug der Nachfolgenden vor. Die Leiber dienen den Ueberlebenden sozusagen als Stüßpunkte und ermöglichen in der schlüpfrigen Masse ein weiteres Fort schlängeln. Auf diese Weise gelangen die Jungaale, in den Bodensee  . Etwa mit acht Jahren werden die Tiere geschlechtsreif und die Rück­wanderung ins Meer beginnt. Auf dieser weiten Wanderung ins Meer legt der Aal täglich etwa 15 bis 18 Klm. zurück, so daß er nahezu ein volles Jahr braucht, bis er die Laichplätze im Atlanti schen Ozean erreicht. Eine Rückwanderung der Laichaale ist bisher nicht festgestellt worden und die Wissenschaft nimmt daher an, daß der Aal nach dem Laichgeschäft stirbt. Diese Annahme ist auch ge­rechtfertigt, denn wenn sich beim Aal die Keimdrüsen entwickeln, dann schrumpfen gleichzeitig die Verdauungsorgane ein und die Laidyaale verhungern langsam. Die Liebe wird also bei den fort­pflanzungsfähigen Aalen   mit dem Tode bezahlt.

Im Gegensatz zum Aal zieht der Lachs, der ein Meeresbewohner ist, zum Laichen aus dem Meere nach den Flüssen. Stromschnellen und Wehre werden dabei mit Leichtigkeit überwunden, der Lachs ist ein gewaltiger Springer und hat die Fähigkeit, bis zu drei Meter in die Höhe zu schnellen. Bezüglich der Lachswanderungen hat man überraschende Feststellungen machen können. Durch Markierung von Junglachsen mit tupfernen Ringen in den Flossen fonnte man feststellen, daß die Lachse, welche aus der Weser   stammen, zur Fort­rflanzungszeit nur wieder nach der Weser zurückkehrten, die Lachse aus dem Rhein   nur wieder nach dem Rhein  . Dasselbe gilt auch für die Lachse aus den Nebenflüssen von Rhein   und Weser  . Man tann also auch hier feststellen, daß ebenso wie gewisse Zugvögel, auch die Lachse immer wieder ihre alte Heimat aufsuchen. Die Tatsache selbst spricht aber deutlich dafür, daß der Lachs einen hochentwickelten Ge­schmackssinn und ein gutes Gedächtnis hat. Letzteres bestätigen uns auch die Fischzüchter, denn die Fische gewöhnen sich sehr schnell an die Stellen, wo gefüttert wird, und kehren dorthin auch zu den be­stimmten Zeiten zurüd.

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ein Blechgefäß und tranfen ihn. Dadurch wurde der Rauschzustand die ganze Nacht aufrechterhalten. Der nichtverbrauchte Urin wurde für spätere Orgien aufbewahrt. So widerwärtig und abstoßend diese Gewohnheiten der schmutzigen sich niemals waschenden Men­schen auch sein mögen, so lehrreich sind sie für den Physiologen und Bölkerfundigen. Der Fliegenpilz   wächst nicht in den Gegenden, in denen die Korjaken wohnen; er ist also schwer zu beschaffen und fostspielig. So ist der Pilz dort ein Handelsartikel geworden und der berühmte Reisende Kennan  , dem wir u. a. auch die Berichte über die sibirischen Gefängnisse unter der zaristischen Regierung verdanken, die seinerzeit das größte Aufsehen erregten, erzählt, daß die Leute an russische Händler für einen einzigen Fliegenpilz Belze im Werte von fünfundzwanzig Rubeln bezahlten. Wie die Kor jaken darauf gekommen sind, zu erkennen, daß das berauschende Gift im Urin erhalten bleibt, ist schwer verständlich. Unseren Phyfiologen, die sich mit dem Stoffwechsel des Menschen be­schäftigen, ist diese Erscheinung nicht besonders auffällig, benn es gibt viele Stoffe, die im Körper nur zum Teil zersetzt werden und durch den Urin wieder ausgeschieden werden.

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Der wirksame Stoff des Fliegenpilzes wird gewöhnlich als Mustarin bezeichnet der Fliegenpilz   heißt Amanita muscaria  , aber es ist nicht sicher, ob wirklich immer ein Mustarin in dem Bilz vorhanden ist, wie Gilg und Schürhoff in ihrem hier schon richten. Die subjektive Immunität gegen den Fliegenpilz beruht einmal erwähnten Buche Aus dem Reiche der Drogen" be vielleicht zum Teil ja auch darauf, daß das Gift in seiner Zu­sammensetzung wechselt. Um so vorsichtiger sollte man also sein.

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Es wird übrigens behauptet, daß auch die alten Germanen den Fliegenpilz schon als Rauschgift verwendet hätten. Die fagen­haften Berserker, die sich nach Art der malanischen Amofläufer voller But auf ihre Feinde stürzten, obwohl sie ungenügend be.. maffnet waren, sollen zu einem alkoholischen Getränk Fliegen­schwamm gefügt haben, wodurch sie in besagten Zustand gerieten. Die Richtigkeit dieser Behauptung ist natürlich schwer nachzuweisen, aber aus neuerer Zeit wissen wir, daß auch der in Deutschland  wachsende Fliegenpilz   eine berauschende Wirkung ausüben fann. Wie Apotheker Dr. H. Cäsar vor einigen Jahren im Pilz- und Kräuterfreund" berichtet, hat er am eigenen Leibe diese Wirkung studiert. Nach dem Genuß von zwei Pilzen torfelte er wie ein Be trunkener und fonnte eine veränderte Herztätigkeit feststellen. Er­brechen, wie nach dem Genuß der meisten giftigen Pilze, trat aber nicht ein. Auch diese Erfahrung des Freiburger Apothekers soll uns nicht beweisen, Fliegenpilze zu genießen. Wir haben ja immer noch den viel angenehmer schmeckenden Alkohol, wenn es uns nach einem Rausch gelüftet und Berserkerwut tann man in manchen Gegenden Deutschlands   ja auch schon an Menschen beobachten, die nur ein paar Maß Bier zuviel getrunken haben.

Der Asphaltsee auf Trinidad  

Nur wenige Weltreisende tennen die Insel Trinidad  , die von den Eingeborenen paradiesischer Garten" genannt wird. Die Infel Matroje meldete, daß drei Berggipfel in Sicht wären; als sich aber wurde im Jahre 1498 von Kolumbus   entdeckt. Der wachthabende

das Schiff, auf dem sich der Entdecker Amerikas   befand, der Insel näherte, fönte Kolumbus   den wahren Sachverhalt feststellen. Die drei Berggipfel, die zuerst für drei verschiedene Inseln gehalten wurden, gehören in Wirklichkeit zu einem einzigen Stück Band im Ozean; deshalb erhielt das neuentdeckte Land den Namen Trinidad  ", d. h. Dreieinigkeit.

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Dicht vor der Insel strömt ein weißes Schaumbad durch die See, die dort eine düstere schwarzgrüne Farbe hat es sind die gewaltigen Fluten des Orinoco  , die sich durch den sogenannten Drachenschlund ergießen, durch eine schmale und von Inseln besäte Wasserstraße, die Trinidad   von der Küste Venezuelas   trennt. Die Schiffe haben es dort nicht leicht, gegen die starke Strömung zu fahren, deren Brausen wie eine unheimliche Musik tönt. Trinidad  ist heute eine reiche Insel, nachdem es jahrzehntelang an der Auf­hebung des Sklavenhandels gelitten hat, dessen Zentralstelle es ge­wesen ist. Die Fruchtbarkeit des Bodens ist außerordentlich groß und ermöglicht eine beträchtliche Ausfuhr von Kopra und Zuder.

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In der Mitte der Insel liegt die größte Sehenswürdigkeit Trinidads: der in der ganzen Welt einzigdastehende Asphaltsee Bitschlate" mit schwimmenden Erdpechinseln. Auch sonst treten auf der ganzen Insel Asphalt- und Erdpechbildungen, Schlamm­pulfane, Petroleumquellen und andere heißen Quellen auf. Der See besteht aus einer öligen Masse, die schwarz und glänzend und sonderbarerweise an einigen Stellen mit Gras bewachsen ist. Man fann auf dem Asphaltsee spazierengehen allerdings unter der Gefahr, mit den Schuhen in de klebrigen Masse steckenzubleiben. Wenn an einer Stelle des Sees ein großer Block Asphalt heraus­genommen wird, sieht man am nächsten Tag von dieser Prozedur feine Spur mehr, denn neue Asphaltformationen haben sich inzwischen unter den Strahlen der Sonne gebildet.

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Ein internationales Archiv für Horoskope.

Die Astrologische Bereinigung in New Yort plant zur Unter ftüßung der astrologischen Forschung die Einrichtung eines inter­nationalen Archivs, das sich auf eine Sammlung von Horoskopen stützen soll. Die gleichgerichteten Vereinigungen in Europa   und der übrigen Welt sollen aufgefordert werden, Horoskope von Menschen mit seltenen Schicksalen zu sammeln und dem Archiv zuzustellen. Eine besondere Abteilung wird auch die Sammlung von Horoskopen her vorragender Persönlichkeiten, Künstler, Schriftsteller, Diplomaten und Erfinder bilden.

Die regelmäßig wiederkehrenden Wanderungen unserer Zug vögel sind hinreichend bekannt. Weniger bekannt scheinen die gesetz­mäßigen Wanderungen unter den Fischen zu sein, deren Beob achtung und Erforschung uns weit mehr Schwierigkeiten bereiten als die Wanderzüge der Vögel. Das liegt einmal daran, daß das Hilfsmittel der Beringung, das bei der Erforschung des Wander­zuges der Bögel so große Dienste leistet, bei den Fischen fast gänz lich in Wegfall kommt. Man ist allerdings in letzter Zeit auch zu einer Markierung bei den größeren Fischen übergegangen, indem man tleine fupferne Ringe in den Flossen befestigt. Das ist aber nur bei den größeren Fischen zu bewerkstelligen, für die Fischbrut Standen die Wanderungen des Aals und des Lachses mit der tommt eine solche Kennzeichnung nicht in Frage. Wir wissen, daß Fortpflanzung in einem gefeßmäßigen Zusammenhang, so muß man die riesigen Wanderungen der Heringe mit der Nahrungsfrage in den gewaltigen Wanderungen des Herings eine andere Ursache bei­engster Beziehung stehen und fennen die Wanderstraßen ganz meffen. Die Wanderungen der Heringe, die für unsere Herings. genau, weil die natürlichen Feinde des Herings wie Walfisch, Seefischerei von allergrößter Bedeutung sind, hängen mit der Nahrungs. hunde, Delphine und Möven seinem Zuge folgen. Wir wissen frage zusammen. Die Hauptnahrung der Heringe besteht aus den Goethe hatte schon recht, wenn er von dem glücklichen Amerika  wohl, daß der Laichplatz des Aals mitten im Atlantischen Ozean   Kleinlebewesen des Plantions, deren Anwesenheit von Meeressprach. Und wenn die deutschen   Steuerzahler vor Neid platen, es sei zwischen dem 25. und 45. Grad nördl. Breite in einer Tiefe von strömungen und Jahreszeit abhängig ist. Die Wanderzüge der ihnen doch gesagt, daß das amerikanische   Schazamt die im letzten 800 bis 1000 Meter liegt, wir verdanken diese Feststellung der Heringe folgen daher immer dem Plankton des Meeres, und zwar Halbjahr 1928 über den Voranschlag eingegangenen Steuerzahlungen Tiefsee- Forschung. Aber den Laich des Aals selbst hat man bisher dicht unter der Wasseroberfläche, auf dem die Kleinlebewesen umher- in Höhe von 100 Millionen Dollar zurückzahlt. Der glücklichste Steuer. noch nicht gefunden, wohl aber fennen wir wieder die Aallarven treiben. Aus den gewaltigen Heringsansammlungen hat der Mensch zahler ist der Stahltrust, der nicht weniger als 15 Millionen Dollar und deren Entwicklungsgang. Der Aal ist ein Süßwasserfisch und Nußen gezogen und der Heringsfang ist für viele Länder ein wich zurüderhält. Der alte Rodefeller hat die ihm zurückgezahlten wandert zum Laichen aus den Flüssen ins Meer. Die jungen Aale tiger Erwerbszweig geworden. 120 000 Dollar wohltätigen Stiftungen überwiesen.

Amerika  , du hast es besser.