„Das Freie Wori". Eine neue Wochenschrist der Sozialdemokratischen Partei. � Der Parteivorstond gibt durch die„Soz. Parteitorrespondenz" bekannt: „Schon lange war die Lücke sühlbar, die nach dem Einstellen des Erscheinens der wissenschaftlichen Wochenschrift„Die Neu« Zeit" entstand. Wohl wurde nach der Vereinigung der SPD. und der USPD . Ersatz für die„Neue Zeit" gcschafsen in Gestalt der jetzt im sechsten Jahre erscheinenden internationalen Revue für Sozia- lismus und Politik„Die Gesellschaft". Trotz des gediegenen Inhalts dieser Monot-revue verstummten jedoch nicht die Rufe nach einer neuen Wochenschrist, in welcher all« Theoretiker und Praktiker der Partei zu Worte kommen sollen, wenn sie zur Klärung der jeweils umstrittenen Fragen der politischen und ökonomischen Theorie und Praxis wirklich etwas zu sagen haben. Der Vorstand der SPD. entschlotz sich, den Wünschen auf Schaf- jung einer solchen Diskussionstribüne zu entsprechen. Der Partei- ausschuh sowie der Parteitag zu Magdeburg billigten einmütig diesen Entschluh, und so wird am 1. Oktober 1929„Das Freie wort" als Wochenschrist der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands erscheinen. Die R e d a kt i o n der Wochenschrift wird in den Händen des Genossen Ernst H e i l m a n n liegen, dessen journalistische Bc» fähigung und politische Erfahrung Garantie dafür bieten, daß„Das Frei« Wort" als aktuelles und leichtverständliches politisch-wissen- schaftliches Organ der gesamten Partei das sein wird, was fein Name verspricht." Oer naiionale Loiierie-Einnehmer — und die unvergeßliche Kaiserin. Im Inseratenteil der„Deutschen Zeitung" lesen wir: 33/259. Preuß.-Südd. Staatslolterie. hauptzichung 5. Klasse. 8. August bis 11. September einschl. Starte Vermehrung der Mittelgewinne, Kauflose noch zu haben, Ersatzlose reichlich vor- gesehen. Ich bitte nationale Kreise mn Interesse. Seidel, Oberstl. a. D.. Staatl. Lottr.-Einnehm. Verl in C2S, Landsberger Straße 36. Der Herr Oberstleutnant a. D. reflektiert also nur aus nationale Kreise. Republikaner und Sozialdemokraten werden deshalb richtig QroßsUuU-SilhoueUe.
Das Vogelwiesen-Gespenst.
Von Peter Michel.
Arbeiter auf einem tleubau.
handeln, wenn sie diesen Lotterietollekteur nicht mit ihrer Kund- schaft beehren. Die Staatslotterie aber sollte sich die Personen, die sie zu Lotterielollekteuren bestellt, etwas genauer ansehen. Schließ- lich wendet sich doch die Staatslotterie an all«, nicht nur an „nationale Kreise", und sie ist wohl auch nicht dazu da. um solchen Nationalisten eine„standesgemäße Existenz" zu schaffen.
Aus dem gleichen Inseratenteil: Sitte!
Nationaler Körper- behlnderler. welcher seit Iahren die Er- innerungskartender unvergeßlichen Kai- serin Auguste vltlo- ria vertaust, sucht Abnehmer. Ein Dtz. Bildkarten in Trau- ertleidungFünsMt. Wir geben diesem Patrioten den Rat, ein« größer« Offert« abzugeben nach: Holland , Haus Doorn , per Äldresie„Kaiserin H e r m i n«". Die Adressatin weiß über die„Unvergehlichkejt" ihrer Vorgängerin bestens Bescheid und dürfte geneigt sein, den ganzen Bestand auszukaufen._ Wieder Kriegsschuldigen-Auslieferung Was die süSslawische Diktator von Bulgarien verlangt. Sofia . 25. Juli. (Eigenbericht.) Der südslawische Gesandte in Sofia überreichte im bulgarischen Außenministerium«ine Verbalnote, in der Auskunst darüber erbeten wird, ob die kürzlich von der Sobranje angenommene Amnestie mit den Bestimmungen des Friedensvertrages vereinbar ist. In diesem Friedensvertrag ist u. a. die Auslieferung von Kriegsschuldigen an die Siegerstaaten vorgesehen. Die bulgarische Regierung läßt zu dem Schritt Südslawiens mitteilen, daß der in der Verbalnote genannte frühere oberkommandierends General S ch« k o w beretts vor fünf Iahren amnestiert wurde und von der letzten Amnestie nicht betroffen worden ist. Der verband der englischen Transportarbeiter hat auf der Konferenz in Newcastte on Tyne die Hoffnung auf die baldige Zlb- Haltung der Mächtekonferenz über die allgemeine Abrüstung aus- gesprochen und fordert für den Fall, daß keine allgemeine lieber« einstimmung auf der demnächst abzuhaltenden Reparattonskonferen; über die Rheinlandräumung erzielt werde, die baldigstmögliche Zurückziehung der britischen Truppen.
Alle Jahre wieder, wenn die Linden blühen, seiert Dresden das Ncttionaifest der V o g e l w i e f e. Es ist all- und weitberühmt. Leider ist es mst dem Fest genau so wie mit vielen anderen Ve- rühmtheiten: Rückt man ihnen unvoreingenommen auf den Leib, so merkt man bald, daß ihr Ruf besser ist als sie, daß nur lokale Reklame und gedankenlose Nachb«t«-ei ihnen eine Sonderstellung vor ihresgleichen verschafft haben. Oktoberfest, Dom, Vogelwiese oder irgendein namenloser Kleinstadtrummel— im Grunde ist alles ein und dasselbe: Eine wüste Orgie von Staub. Gestank, Kakophonien und aus dem Gleichgewicht geratenen Menschen; flüchtiger Budenzauber mit donnernden Achterbahnen, kreisenden Lichträdern,. Tanzbaracken, Bierzellen, Hippodromen und bedauerns- werten Anreißern, die sich blaurot und heiser brüllen. Im Osten Dresdens , auf dem südlichen Elbufer, ist die geräumige Festwiese. Fünfzig Wochen liegt sie wüst und leer und träumt ihrer großen Zeit entgegen. In der einundfünfzigsten wächst, sozusagen über Nacht, auf ihr eine Budenstadt mst breiten, geraden Gassen empor, mit Türmen, Kuppeln und grellen Plakaten. Am Sonnabend vor der zweiundfünfzigsten Woche wird die Vogelwiese eröffnet, und nun pilgern täglich Zehntausend« hinaus, magisch angezogen, Männer und Frauen aller Alters- und Berussklassen, mst Kind und Kegel, wirbeln den Staub der ungepflasterten Straßen häuserhoch und atmen beglückt den fettigen Brodem prutzelnder Bratwürste und über offenen Kohlenfeuern schmorender Fische. Spaziert man in diesen Tagen des Abends am anderen Clbufer unterhalb der schöngeschwungenen Loschwitzer Höhen, so sieht man über der Fest- statt« eine riesig«, glutgetränkte Wolke lasten, aus der grelle Lichter zucken und dumpfes Stimmengewirr mst» verknäuell« Fetzen aus- dringlicher Rummelmusst herüberschallen. Daß ein Volksfest in Deutschland nur ein halbes oder gar kein Vergnügen ist, wenn nicht höchst« und allerhöchst« Protektoren gnädig ihre Hände darüber halten, weiß jeder, der die Spießer- scel« kennt. Di« Schutzherven der großen Rummels sind seit Alters die Wettiner — auch heute noch, da Friedrich August von Sachsen längst die Krone mit dem Iägerhütchen vertauscht hat. Sein be- rühmtes Königswort: Macht eich eiern Drägg alleene! bezog sich also nicht auf den„Schtoob" der Vogelwiese. Freilich, der„Geenich" mit seinem Familienanhang erscheint seit seiner Pensionierung nicht mehr persönlich bei dem Feste, zum Leidwesen derer, die aus großen Alkoholumsatz Wert legen. Irgendein Kämmerling muß das„hohe Haus" vertreten. Der Kammerherr hat nicht bloß Repräsentationspflichten, sondern— Monarchisten aller Länder, haltet euch fest!— er muß auch dafür sorgen, daß nicht einer der Wettiner unversehens König wird. Allerdings handelt es sich um eine Königswürde besonderer Art, die sich von der gewöhnlichen in einem sehr wesentlichen, ja im wesentlichsten Punkt unterscheidet. Mit dem Vogelwiesenrummel verbunden, eigentlich sogar seine Deranlasfung, ist das große Wett-
schießen der„Königlich Priostegierten Bogenschützengesellschaft zu Dresden ". Diese Veranstaltung stammt aus der Zett, als zur Der- teidigung der Vaterstadt in Kriegsläuften noch eine ehrsame Bürger- schaft in Waffen auf die Wälle mußte. Im elften Jahr der deutschen Republik schnellt sie ganz wie unter Herzog Friedrich mst der Hasenscharte oder unter Kurfürst Christian dem Beleibten, noch den Bolzen von der Armbrust auf den großen, buntbemalten hölzernen Vogel, der symbolhaft an einer langen Stange über der Festwiese schwebt. Dieser Vogel, dessen Holzkopf als passenden Schmuck einen schwarzweißroten F oderstutz trägt, ist, so blöd er dreinschaut, ein gefährliches Tier. Sein Leib ist in Felder eingeteilt, Kleinode genannt. Sie herunterzuschießen, bringt neben der Ehre auch klingendem Gewinn, der frestich meist sehr rasch am Bierschank draufgeht. Wenn aber endlich auch der„Dukatenspan" gefallen ist, hebt dos Unheil drohend sein Haupt. An der Stange hängt dann bloß noch der zersplitterte Rumpf, der„Gorbs"(Korpus), und wer dos Pech Hot, den herunterzuholen— es geschieht immer nur durch Zufall gegen den Willen der Schützen, oft erst nach stundenlangem Fehlschießen—, der hat sich selber zum König für dos nächste Jahr gemacht. König sein ist gemeinhin ein einträgliches Geschäft— man befrage darüber nur den Ex-Rex Wilhelm von Doorn. Vogelwiesenkönig sein aber bringt nicht nur nichts ein, es kostet vielmehr ein« ganz erkleckliche Stange Geld. Kaum ist dos Opfer des Glücks, sestlich geputzt, in feierlichem Umzug dem Volke vorgeführt worden, muß es seine Schlltzenbriider— in diesem Jahre waren es 378— mst Bratwurst und Kraut traktieren. Di« Kehlen anfeuchten wollen sie natürlich auch. Was sind da die dreihundert Mark, die jedem neuen König aus der Dereinskasse gezahlt werden? Sie reichen nicht einmal für den ersten Abend, geschweige denn für das ganze Jahr, das die Fürsimherrlichkeit dauert. Dreißigmal dreihundert Mark muß die Majestät aus dem eigenen Beutel drauflegen, will st« in Ehren vor ihren getreuen Mannen bestehen. An einer mit Unkosten verbundenen Königswürde liegt auch den Wettinern nicht das mindeste. Solche Fürstenschaft widerspricht zu sehr der Tradition ihres Hauses, für das Markgraf -, Kurfürst- imd Königsein stets gleichbedeutend war mit: von den Untertanen nehmen, recht viel und recht oft nehmen, mst Gewalt, mst List, und ging es gor nicht anders, auf dem unbequemen Weg« über das Gesetz. Man braucht nicht viel Phantasie, um sich Friedrich August vorzustellen, wie er im schlesischen Sybillenort seinem Sendling für die Dresdner Vogelwiese vor der Abreise verschmitzt lächelnd noch einmal den Wappenspruch der Wettiner ins Gedächtnis ruft: f'rovidcntiae memor! Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste!— Bis jetzt hat er immer Glück gehabt. Keiner von denen, die er für würdig befand, ihn zu vertreten, hat jemals den Vogel abgeschossen.
Zwei Gprechchorkurse. In der Zeit vom 1. bis 14. September 1929 finden in der Arbeiter-Turn- und Sportschule, Leipzig , Fichtestraß« 32/34, zwei Sprechchorkurse statt, die unter der Leitung von Johannes- s o n- Hamburg, Leiter des Hamburger Sprechchors stehen. Der erste Kursus vom 1. bis 7. September soll«ine grundlegende Einführung in die Tätigkeit des Sprechchors geben unter dem Thema„Grund- lagen der chorischen Gestaltung", während der zweite Kursus vom 9. bis 14. September das Thema„E n t w i cklu ng s- Möglichkeit des Sprechchors" behandelt. . Jeder Kursus wird selbständig durchgeführt, doch ist der zweite Kursus als ein« Fortführung des ersten Kursus anzusehen, so daß interessierte Teilnehmer an beiden Kursen teilnehmen können. Es können sich aber auch Teilnehmer nur jür den einen oder anderen Kursus entscheiden. Im allgemeinen kommt der erst« Kursus mehr für Anfänger und die Chorleiter kleinerer Orte, der zweite Kursus mehr für die Chorleiter und mitwirkenden Chormitglieder größerer Ort«, die über die Anfänge der Sprechchorarbeit hinaus sind,. in Betracht. Im zweiten Kursus behandelt Martin Gleisner, der Leiter des Berliner Dewegungschors, das darin vorgesehen« Thema„D e r Dewegungschor". Außerdem wird der Sprechchor der Leip- ziger Arbeiterschaft unter Leitung des Genossen Zimmermann feine Hebungen im Kursuslokal abhalten und damit die Durchführung der Kurs« wertvoll unterstützen. Die Teilnehmer werden in der Bundesschule untergebracht und verpflegt. Dafür ist ein Tagessatz von 5 M. zu zahlen. Außerdem ist eine Teilnehmergebühr von 5 M. für jeden Kursus zu entrichten. Die Organisationen werden freundlichst eingeladen, Teilnehmer zu den Kursen zu entsenden. Anmeldungen zu beiden Kursen sind mst kurzer Angabe der Betätigung in den Organisationen, des Alters und Berufs bis zum 15. A u g u st d. I. an den Reichsausschuß für sozialistische Bildungsarbeit, Berlin <523 68, Lindenstraße 3, zu richten._ Ein spanischer Hauptmann von Köpenick. Die sprichwörtlich gewordene Tat des Schusters Wilhelm Voigt . des.�Hauptmanns von Köpenick", ist jetzt von einem spanischen Deserteur aus der Fremdenlegion, Iosö Abad Helices, wiederholt worden und hat nicht weniger Aufsehen und Gelächter erregt. Helices erschien, begleitet von zwei Soldaten, denen er unterwegs den ZZefehl zum Mitkommen«rteill hatte, in der vollen Uniform eines Jnfanteriehauptmanns in einem Heeresdepot in der Stadt Dillarejo de Fuentes, die in der Provinz Cuenca liegt. Cr erklärte, daß er beauftragt sei, eine Prüfung und Besichtigung der Bestände vor- zunehmen, und die Militärbeamten leisteten ihm unverzüglich Ge- horsam. Er beschlagnahmte eine Anzahl von Dokumenten und eine Summe von etwa i960 Mark, die er in einen Kasten schloß und aus dem Rothaus niederlegt«: einen der Soldaten ließ er zur Be- wachung zurück. Dann ging er fort, indem er erklärte, er werde die Besichtigung am nächsten Tage fortsetzen. Aber nachdem er das Depot verlassen hatte, schöpft« man Mißtrauen und benachrichtigte die Polizei, die ihn verfolgte und gefangen nahm. Er wurde dann in das Militärgefängnis zu Madrid eingeliefert.
der Alu« zum«wl»e. Unter diesem Ntel veriffentlichten wir einen ilttikcl unierer Kenolstn Vohm-Schuch an« dem Hell: Nackt,«tnXlder- buch für grob nnd Hein, Betflaften aber ju bemerken, daß die Schrift bei Ernst Oldenburg , Leipzig erschienen und durch jede Buchhandlung zu beziehen ist. Max vrand, Oper„Maschinist hopkin," wurde aus Grund seine« autzer- ordentlichen ErsolpeS beim Duisburger To»lünst!ersest sosort von einer S rohen Reihe von Opernhäusern zur Ausführung erworben, o. a. auch von er Städtischen Oper Berlin.
Nackte Kinder. Usber die vortrefflichen Wirkungen von Luft und Sonne ist gewiß seit Jahren genug geredet und geschrieben. Dennoch besteht bei den weitaus meisten Menschen eher ein Haß gegen Lust und Sonne. Denn durch ihre Lebensführung, insbesondere durch die Art und Weise, wie sie sich bekleiden, tun sie anscheinend das äußerst«, um gerade im Sommer Luft und Sonne von sich fern zu halten. Ein solches Verhalten ist besonders verderblich, wenn es sich gegen Kinder richtet. Seit einigen Iahren kann der sehr aufmerksame Beobachter erfreulicherweise in den Berliner öffentlichen Parks bis- weilen in der sommerlichen Hitze nackte Kinder bis etwa drei oder vier Iahren sehen. Es fehll nicht an alten Tanten beiderlei G«° schlechtes und jeder Parteischattierung, die ihr« Entrüstung hierüber nicht verbergen können. Bis zu einem Einschreiten der Schupo sind jedoch meines Wissens dies« Fälle nie gediehen. Selbstverständlich gibt es für Kinder in der Sommerhitze nichts gesünderes, als nacktes Tummeln in Luft und Sonn«. Man beachte nur. daß longsame Ge- wöhnung nötig ist, um Sonnenbrand zu vermeiden. Di« Gewöhnung wird gefördert durch Oelen der Haut. Man ölt am besten noch 2Vaschen und kräftigem Trockenreiben. Je schärfer die Sonn«, desto mehr Oel ist nötig. Kinder mit Badetleidung ins Wasser gehen zu lassen, sollt« überall als schmähliches Verbrechen gellen. Denn die nassen Kleider nehmen dem Körper die Wärm« und gewährleisten bis ins frühe Alter Rheumatismus und Nierenleiden. Im übrigen sollt« beim Spielen draußeiMm Sommer für Kinder bis 19 oder 12 Iahren, auch Mädchen, die Badehose statt des Badetrikots völlig genügen. In richtiger Erkenntnis ihrer hohen kulturpolitischen Ausgabe sollten die Vereinigungen für Leibesübungen und für Körperkultur alles dafür tu-n, daß allgemein in vorstehendem Sinneverfahren wird. H. V lleberwacht die Geschichtsbücher. Auf dem internationalen Kongreß für Mittelfchulunterricht im Haag berichtete am Montag der 2)ertr«t«r des Völkerbundes über die Genfer Arbeit zur Verbesserung der Unterrichtsmethoden durch internationale Zusammenarbeit. 46 999 Lehrer gehören zurzeit dem internationalen Büro des Völkerbundes für Mlttelschulunterricht cm. Sowohl dieser als auch die folgenden Redner hoben die Bedeutung einer internationalen Ueberwachung der Geschichtsbücher hervor, um mehr als bisher dem Friedensgedanken zu dienen und die die Völker trennenden Dinge abzuschwächen. Es wurde ein« gegenseitige Ueberwachung befürwortet, die sich auch mit dem beschäftigen soll, was M anderen Ländern über das eigen« Land unterrichtet wirb.
Oos Deutsche Musitinstiwt für AuStänoe.. Der Magisttat der Stadt Berlin hat beschlossen, dem Deutschen Musikinstitut für Ausländer im Schloß Charlottenburg ein« ein- malige Zuwendung von 25 099 M. zu überweisen Der preußische Kultusminister hat das Protektorat über das Institut übernommen und stellt« das Schloß Charlottenburg als Lehrstätte zur Verfügung Das Kollegium der Schönen Künste der Unwerfität New Jork hat die musikhfftorifchen und musikästhetifchen Vorlesungen dieses Berliner Instituts öffentlich anerkannt. Die Fachbelegung wird von sämtlichen Universitäten der Vereinigten Staaten anerkannt Ferner hat das Komitee, das die für das Jahr 1933 als Jahrhundertfeier der Stadt Ehikago dort abzuhaltend« Weltau-stellung vorbereitet, das Institut offiziell mit der Vertretung seiner Interessen, soweit sie sich auf die deutsche Musik beziehen, betraut. Für das Lehrer- tollegium sind folgende Herren vorgesehen: Generalmusikdirektor Dr. Furtwängler, Eugen d'Albert , Edwin Fischer , Wallher Giefe- fing, Prof. Willy Heß , Joseph Szigeti , Generalmusikdirektor Cor! Schuricht, Dr. Alfred Einstein , Dr. Hugo Leichtentritt, Prof. Eurt Sachs und Prof. Dr. Ioh. Wolf.