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Briand   wird Nachfolger. Eintritt der Radikalen in die Regierung erwartet. Paris  . 27. Zuli. Der Mlnisterrak im Elyfee. der über das Schicksal der sran- zösischen Regierung beschließen sollte, fand von 10,30 bis 11.10 stall. Nachdem V r i a o d und B a r l h o u von ihren vergeblichen ver- suchen, den Miolflerpräsidenlen poincarä zum Verbleiben im Amte zu bewegen, berichtet halten, beschloß das gesamte Kabinett, seinen Rücktritt einzureichen, der von dem Präsidenten der Republik ange- nommen wurde, ver Staatspräsident wird Im Lause de» Sonn- abends die Vorsitzenden der beiden Sammern und eine Reihe von hervorragenden Parteiführern für die Bildung des neuen Sabinetts zu Rate ziehen, doch versichert man von unterrichteter französischer Seile, daß diese Beratungen sich diesmal nicht wie bei der letzten Regierungsbildung auf einen größeren Kreis von Persönlichkeiten erstrecken dürften. Man rechnet mit der Möglichkeit, daß bereits am Sonnabend abend oder Sonntag früh ein neues Kabinett gebildet sein dürfte. p a r i», 27. Zuli.(Eigenbericht.) Die pariser presie aller Richtungen erwartet, daß die Krise schnell gelöst wird. Als einziger Nachfolger poincar-s wird
Raymond 9*oincare tft, 90 f ihrig, vom Ami de* franmOIHchmTninlflerprBlldrttien »urückgelrelen.» Briand   genannt und wahrscheinlich noch im Laufe des heutigen Tage» noch der Gesamtdemission der Regierung mit der Reubildung de» Kabinett» beauftragt werden. Briand   dürfte nur geringe per­sonelle Veränderungen vornehmen und vor ollem versuchen, an Stelle der Marin-Gruppe die Radikalen in das Kabinett einzube- ziehen. 0b und wie das geling«, ist vorläufig noch nicht zu sagen.
Oer Sturm auf die Hotels im Haag. Deutsche   Riesendelegation angemeldet. Amsterdam  . 27. Juli.  (Eigenbericht.) Im Haag befinden sich zurzeit zahlreiche Regierungsvertreter, die beauftragt sind, für ihre Delegationen zu der bevorstehenden Ne- parationstonferenz Quartier zu machen. Die Scheweninger Hotels sind bereit» vermietet. Di« deutsche Delegation findet im Oranj'Hotel aus der Scheweninger Düne Unterkunft. Sie foll dort nicht weniger als 60 Betten reserviert haben. Die Fron- zosen haben Zimmer im Grand-Hotel belegt.
Großfeuer auf der Westerplatte. Wieder das polnische Munitionslager im Oonziger Hafen Zu der vergangenen Rächt, kurz nach els Uhr. brach aus der westrrplotte, an der Weichselmündung. aus dem Gelände de» polnischen Munitionslagers im vanziger Hafen ein Großfeuer aus. ver Brand war in einem nach der Seeselle ge­legenen Schuppen im Salpelerlager anscheiaend durch SelbstenlzÜu- düng zum Ausbruch gekommen, ver vanziger Bevölkerung bemäch- tizte sich große Erregung, zumal riesige Flammensäulen weithin sicht- bar waren. Glücklicherweise lagerke zurzeit auf der Meslerplalte kein Pulver und keine Munision, da sonst das Unglück unabsehbar ge­worden wäre. Da die Feuerwehr mit Schlauchleitungen an den Brandherd nicht herankonnte, wurde dem Feuer mit Löschbooten zu Leib« gegange«. Ver Schuppen brannte bi» aus die Umsasiungs- mauern vollständig nieder. Feiles Unwetter in Böhmen  . Schwere Notastrophe bei Tabor  . » a d- r lBiihmen), 27. Juli. lSigenbericht.) «m Donnerstag ging abermals über das Gebiet von Tabor   ein schweres Unwetter nieder. Nach amtlicher Feststellung ist in den Gemeinden Tschekanitz, Meschift, Hlinitz, Lhota, Stoklasna, Nachod Smislow, Zaradka und Drhowlh die Grat« durch Hagel schlag zu hundert Prozent vernichtet worden. Zu vier weiteren Gemeinden wurde sie zu S0 proz. vernichtet. Die Schlössen hatten die Größe von Hühner-, ja sogar von Gänse- eiern und lagen stellenweis« bis ein Meter hoch, von den Bäumen wurden alle Zweige und sogar die Rinde abgeschlagen. Zweige und Blätter liegen 20Zentimeter hoch unter den Bäumen. Zahlreiche Dächer sind demoliert, viel Geflügel wurde erschlagen. Auf den Feldern wurde sogar Hochwild erschlagen. Ebenso findet man Rebhühner, die von den Eisstücken getötet wurden. Fünf Scheuern wurden weggerisien und drei.Per» sonen verletzt. Der Schoden   ist noch nicht abzusehen.
3 Tot« vom ,Oevonshire". London  . 27. Zuti. file Zahl der Opfer bei dem Exploflonsunglück aus dem brill- sche««reuzerVevoushire" ha, sich aus dreizehn erhöhl. M« verlautet,«st da» Unglück aus die Explosion eines Sech»- zollgeschühe» In einem der Geschühlürme zurückzuführen. Die Explosion war so stark, daß der ganze Turm weggerlsse» »urd«. ver Kreazer befinde« sich aus dem Wege nach dem Hase« von Malta  .
Schiffskatastrophe in Stettin  . Marktdampfer untergegangen. Eine Frau ertrunken, mehrere perfonen vermißt.
s l e l l i n. 27, Zuli.(Eigeaberickl.) Auf der Oder ereignete sich in der verflossenen»acht »ach 1 Ahr ein schweres Schifssunglück. Der Marktdampfer .Schwedt" der Greifenhagenrr Dampsschiffahrts-Gesell- schaft ist am Schwedler User vor dem Slelliner haupt­bahnhos aus bisher noch nicht aufgeklärter Ursache g e- funken. Soweit bisher festgestellt werden konnte, ist von den an Bord befindlichen 28 bis 30 passagleren, haupt­sächlich Personen, die Gemüse zum Markt brachten, die Frau des Schisssökonomen Redlin aus Gretfenhagen verstorben. weitere Personen werden vermißt. Der Dampfer.Schwedt" kam in der Nacht mit einer Ladung Fracht und etwa 30 Passagieren außer der Schiffsbesatzung an Bock» kurz vor 1 Uhr am Schwedter User in Stettin   an. Bei dem Versuch des Festmachens soll der Dampfer mit dem Bug aus das vollwerk aufgelaufen fein, so daß er ganz auf die linke Seile kippte und das Achterdeck des Schistes zu sinken begann. Hierbei ist ein Prahm auf das Deck des Schiffes geraten und hat es welter in die Tiefe gedrückt. Die Folge dieses Hinabdrückens war dos Vollaufen der Achterräume des Schiffes durch die Bull- äugen. Es begann sich unter dem Druck der eindringenden Wasser. mästen nach rückwärts ins Waffer zu senken und riß dabei den an der Reeling verankerten Prahm mit. Znnerhalb, eine» Zeltraumes von 3 bls 4 Minuten versanken Dampfer und Prahm in den Fluten. Die Fahrzeuge trieben bei diesem Untergehen von der vorgesehenen Landungsstelle ab zur Mitte des Stroines hin, wo sie auf Grund gerieten. S»e Legen von der Landungsstelle etwa 100 M?ter ent- fernt in der Tiefe. Bei dem Untergang des Schiffes hat die Be. fatzung erfreulicherweise vollkommen« Ruhe bewahrt. Durch ihr mustergültiges Verhallen insbesondere ist noch größeres Unglück verhütet worden. Durch ihre und die Hilfe der an der Unfallstelle befindlichen Händlerboote und auch der Beamten der Bahnhofs» Polizeiwache war es möglich, die in» Wasser gesprungenen Personen zum großen Teil zu retten. Ein Teil der Pastagiere flüchtete, not­dürftig bek'eidet, ins Master und rettet« sich durch Schwimmen. Unter den Pastagieren befand sich«ine ganze Anzahl Frauen. Di? Rettungsarbeiten wurden außerordentlich erschwert durch
die herrschend« Dunkelheit und die vielen umherschwimmenden Körbe und Kisten. Nach den bisherig?» Feststellungen«erden noch eluige paffagiere vermißt. Darunter auch eine Frau Wolter aus Millerwiese. Die Frau des Oekonomen Reblin wurde nach ihrer Rettung ins Städtische Krankenhaus eingeliefert. Dort ist sie noch in der verflossenen Nacht den Folgen des Unfalls erlegen. Unmittelbar nach dem Unfall setzten auch schon die Ermittlungen der Untersuchungsbehörden über die Ursache des Schiffsunterganges ein. Der Stettiner Polizei- Präsident und der Oberstaatsanwall waren wenige Minuten nach dem Vorfall an der Unglücksstell« und leiteten die Vernehmungen und Dergungsmaßnahmen. Es läßt sich ledoch bis zur Stunde noch nicht erkennen, auf welche Vorgänge die Katastrophe zurück- zuführen ist. Das Schiffspersonal und auch die Fahrgäste sind nicht in der Lage, näheres darüber auszusagen, wie das Unglück entstand. Heute früh begann ein Taucher das Innere des gesunkenen Schisses zu durchsuchen. Auch dabei wurden keine wesentlichen neuen Feststellungen gemocht. In den Kajüten wurden keine Leichen ge- funden. Di« Bergungsarbeiten sind daraufhin vorläufig eingestellt worden. Sie werden im Laufe des Nachmittags fortgesetzt. Unier dem Kiel des Schiffes her sollen sechs schwere Seile gezogen werden, um es zu heben. Bor Montag dürfte allerdings an ein Gelingen dieser außerordentlich schwierigen Arbett kaum zu denken sein. Die Stettiner Reichsbahn stellte sofort noch dem Un­glücksfall mehrere Räume zur Unterkunft der geretteten Passagiere und auch für Dernehrnungszwecke zur Perfügung. Don der Festnahme des Schiffsführers ist vorläufig Abstand genominen worden, da zunächst keinerlei Anhaltspunkte dafür gegeben sind, daß er an dem Unglück irgendwie Schuld trägt. Bon den Geretteten befinden sich noch zwei Frauen im Krankenhause. Am Oderufer hall« sich natürlich im Lauf« des heutigen Vor- mittags ein« groß« Menschenmenge eingefunden, die gespannt b't Dorgäng« an der Unfallstelle verfolgten. Bon dem gesunkenen Dampfer ragt nur die Masffpitze mit daran befindlicher Toplatern« aus dem Master. Pom Schornstein ist bloß der ober« Rand zu sehen. Das Schiff liegt mit geringer Schlagseite nach Backbord auf Grund. Der Prahm ist völlig unter der Wasseroberfläche ver- schwunden.
Begegnungen mit Bombe. Ltniersuchungsrichter in den Moabtier Ltnruhen.- weiter der Fememordprozesse.
Zweimal hat mich die Seltsamkeit der Zufäll« mit dem Land« gerichtsdirektor Bombe, der jetzt auf rätselhaste Weise verschwun- den ist, zusammengebracht, und ich dars sagen: In der Art, wie dies geschah, liegt ein Stückchen Zeitgeschichte. Seit der ersten Begegnung sind jetzt gerade zwanzig Jahre verflossen. Als junger Referendar war ich, eben der spießbürgerlichen Atmosphäre eine» kleinstädtischen Amtsgerichts entronnen, dem Untersuchungsrichter beim Landgericht Berlin   zugeteilt worden. Nach längerem Irren durch die Gänge des Moabiter Niefenbaues konnte ich mich bei meinem neuen Vorgesetzten melden. Mein Erscheinen löste bei Herrn Bombe, dem» dieser war es, ein Vergnügen aus. das ich zunächst nicht recht verstand. Es sollte mir sehr schnell klar werden. Berlin   befand sich damals nämlich mitten in den berühmtenM o o b i t e r Unruhen", die ihren Ursprung in einem unbedeutenden Streik auf einem Kohlenplatz hatten, aber durch das provozierende Eingreifen der gewerbsmäßigen Hintze- Streitbrechergarde(derSiebenmonatskinder") gewaltigen Umfang annahmen. Die Polizei stand, wie für damalig« Zeit selbst- verständlich, mit Leib und Seele auf der Unternehmerseit«. Ueber die sozialen Zusammenhäng« der Unruhen sowie den Übeln Charakter der Hintze-Gardisten, die sich fast ausnahmslos au« Vorbestrosten und gewalttätigen Elementen rekrutierten, ging der oltpreußisch« Staat zur Tagesordnung über. Di«Arbeitswilligen" mußten geschützt werden, mochten sie in Wirklichkeit da, arbeitsscheust« Gesindel der Well sein, da» nur scheinbar arbeitete, um das Fortkommen ehr­licher Arbeiter zu vernichten. Dies« einseitige Stellungnahme der Staatsorgane ließ den Zorn der Arbeiterbevölkerung Moabits ge­waltig anschwellen. Di« Ansammlungen vor dem bestreikten Kohlen­platz wurden immer größer, die Polizei ritt und schlug blindlings ein und die Unruhen waren fertig. In dieser Sache war der damalige Landrichter Bombe zum Untersuchungsrichter bestellt. Täglich wurden zehn bi» zwanzig Der- hastete«ingeliistert, mitunter noch mehr. Sie sowie die Zeugen mußten noch am gleichen Tage vernommen werden. Das gab ein gewaltiges Arbeitspensum. Oft waren wir von 8 Uhr früh bi» 8 Uhr abend, bei kaum halbstündiger Mittagspause beim Protokollieren. Und wenn wir dann, müde und abgespanm, gehen wollten, meldet« die Polizei neue Verhaftungen, und die Verhör- dauerten bis in die Nacht. So war die Zuteilung eines zweiten Referendars dem total überlasteten Untersuchungsrichter sehr will- kommen. An Fleiß lieh es Herr Bomb« sicheflich nicht fehlen. Sonst aber war«r der typisch altpreuhisch« Beamte, in seiner inneren Aus- sassung genau so»inseitig gegen die Verhafteten und Angeklagten eingestellt wie der Staat und die Polizei. An sich nur mittelgroß, bot er mit seinen forschen Gesichtszügen, blitzenden Augen und ge- sträubtem Schnurrbart, was man eineimposante Erscheinung" nennt, und mancher Verhaftet« fühlt« sich schon innerlich vernichtet, wenn die scharfe Kommandostimme des Untersuchungsrichters auf ihn eindrang. Natürlich, das sei gern zugegeben, war sich Bomb« seiner Einseitigkeit innerlich nicht bewußt. Seine Einstellung gegen dl« Streikenden war für ihn wie für all« Organe des alten Systems etwas ganz Selbftoerständliches. Er wäre sicher ausrichtig«rfiaunt gewesen, wenn jemand«» bemängelt hätte, daß er zur Orientierung über die allgeineine Strelklage zwar den Inhaber der bestreikten Firma und einen Vertreter des Arbeitgeberverband«», aber keinen Vertreter der Gewerkschasten vernommen hatte. Er befand sich auch I» Uebereinstimmung mit der damaligen Rechtsprechung, wen» er jede Person wegen Teilnahm« am Landfriedensbruch i» Unter- juchungshaft behielt, die während der Unruhen nur auf der Straß« sich aufgehalten hatte. Al» Protokollführer erlebte ich damals manche Härte und viele erschütternd« Szenen, wenn FamUienväier, un- tadelige und arbeitsam« Leute, vielleicht wegen eines zornigen Schimpfwortes, das sie der Polizei zugerufen hotten, mitten aus Existenz und Arbeit gerissen und auf viele Wochen in Untersuchungs- hast genommen rourden. Aber in meiner untergeordneten Stellung war ich dagegen inachtlo». Ich konnte nur, das war da, einzig«,
meine Vernehmungen und Protokoll« so sorgfältig wie möglich ge- stallen, und mich bemühen, da ich bei verhören ziemlich selbständig arbeitete, jede Einseitigkeit aus der Niederschrift ouszujcholtci». Schließlich riß mir doch einmal die Geduld. In einer öffenllichcn Versammlung derDemokratischen Vereinigung' schildert« ich einig« meiner Erfahrungen. Prompt wurde ich von einem Spitzel ver. pfiffen und sofort von meinem Posten abberufen. Mein erstes Diszi- plinaroerfahren stieg, und, wie ich später zusällig erfuhr: der Lanü- gerichtspräsident bekam einen mächtigen Anpfiff, daß er«inen Resc- rendar von sounzuverlässiger" Gesinnung in dieser hochpolitischen Sache hatte arbeiten lassen. Damit war meine erste Bekanntschaft mit Herrn Bombe beendet. Ich sollte sie neunzehn Jahr« später erneueri» In wie veränderter Sachlage! Herr Bomb« hatte es inzwischen zum Landgerichtsdireklor gebracht. Für mich aber war meine Maßregelung als Referendar der entscheidende Anstoß geworden, mich sortab ganz und gar der Politik zu widmen. Und nun wollte es die Ironie des Zufalls, daß ich als Berichterstatter des Landtagsuntersuchungsaus- s ch u s s« s über die Fememorde, meinen ehemaligen Popgesetzten. Herrn Bombe, über seine Prozeßführung im Falle Pannier zu ver- nehmen halle. Ich gedenk« noch de» maßlosen Erstaunens, das mich bei dem Anblick des einstigen Gestrengen ergriff. Di« ehemalig« Schneidigkeit war hinweg, es war nur ein kleines Männchen übrig geblieben. An sich nicht ungeschickt wußte Bomb« all« sein« Maß- nahmen während des Prozesses mit jener juristischen Knifflichkeit zu begründen, deren Anfangsgründe der Rechtsstudent mit der Tcho- lastik des römischen Rechts einschlürst. Aber es war sozusagen die Geschicklichkell eines kleinen Menschen, eines typischen Nurjuristen. für den außerhalb seiner Paragraphenwell nichts existiert. Zweifellos hatte Herr Bombe im stillen etwas gegen die Regie- rung frondiert, als er gegen deren ausdrücklichen Wunsch während des Pannier.Prozesse» des ersten Fememordprozesses vor einem preußischen Schwurgericht die OeffenUichkeit für die gesamt« ver- Handlung ausschloß. Aber Herr Bombe hatte da, sokorrekt" getan, daß niemand ihm an den Wagen fahren konnte, er hatte sich hinter einer Kautschukauskunft des Auswärtigen Amtes versteckt, das wohl auch seinerseits nicht ohne Vergnügen die Politik des Ge- sarntkobinetts in dieser Frag« durchkreuzte. Ein Richter vom Tha- rakter und von dem Eigenwillen eines Siegert hätte die Kaut» schukauskunft des Auswärtigen Amtes einfach beise-te geschoben und hätte wie er es im Prozeß gegen Schulz und Genossen tatsächlich getan hat im vollen Licht der Oesjentlichteit verhandelt. Bomb« war nicht der Mann hierzu. Froh, elne Deckung zu haben, hinter der er seinnationales Gewissen" oerschanzen und zugleich ohne Gefahr den Willen der Regierung umbiegen konnte, wählte er den Weg der typischer Beamten, und Bureaukrotenseele: den Weg ins Heimliche. So. wie er mir damals vor dem Untersuchung-ansschuß in dieser und in anderen Fragen erschien: stet, korrekt, stet» durch Borschristen gedeckt, ober immer dort, wo ein eigner muliger Ent- schluh am Platze gewesen wäre, mit untrüglichem Bureaukraten- instintt den r ü ck s ch r i t t l i-ch« n Weg einschlagend, stets den B u ch. stoben, aber selten den Sinn der Gerechtigkeit erfüllend so erschien er mir als vollendeter Typ des monarchischen Beamten, der vielleicht äußerlich seinen Frieden mit der Republik   gemacht, von ihrem Sinn und Geist aber kaum etwas begriffen hat. Und doch, wenn ich an den schneidigen Untersuchungsrichter von«inst zurück- denk« welch Abstieg eueer Herrenkast«! Erick Kuttner.
Schweres Erdbeben in Japan  . Rem Zork. 27. Juli. Nach Meldungen au» Japan   sind auch Tokio   und dr« japa­nische Hasenstadt D o k o h a m o von einem 20 Minuten lang an- dauernden, schweren Erdbeben heimgesucht, viel« Brände sind ausgebrochen, der Telegraphen- und Zugverkehr unterbunden.