(9. Fortsetzung.) „Ich»citz genau, daß der Klan den Mord begangen hat*, warf «r gereizt ein.„Kenne Freunde von Tommy Andersen, die er- klären, er sei der anständigste Mensch, den es gibt" Talvin Füller lachte spöttisch. „Ein Taschendieb als anstündiger Mensch!" „Verzeihen Sie," sagte der Gast,„ein Taschendieb kann ein viel anständigerer Mensch sein als manch einer, der, ohne je offiziell gestohlen zu haben, die Hände ununterbrochen in den Taschen anderer hat." Calvin Füller lächelt« belustigt, der junge Mann van Phrkerion spielte seine Roll« gut; man hätte schwören können, daß aus seinen Worten ehrliche Gereiztheit klang. „Wenn Sie derartige Zlnstchten hoben, Herr Carbuckle," meinte er mit unerwarteter Nachsicht,„so werden Sie sich gut mit meinem Bruder verstehen." „Ich bin kein Roter," verteidigte sich Louis Carbuckle eifrig, „sympathisiere aber mit den Arbeitern, zumindest dort, wo sie tat- sächlich ausgebeutet werhen." „Mein Bruder behauptet, daß das in meinem Netriebe der Fall ist." „Darüber kann ich mir einstweilen noch kein Urteil erlauben", wich Herr Carbuckle aus. Jack wurde immer mißtrauischer: was sollt« dos ganze Gerede bedeuten? Wer war dieser jung« Mann, der als Leiter von Fabrik A den Mut fand, offen feine Sympathie für die ausgebeuteten Ar- bester zu erklären? Uird weshalb war Calvin dem jungen Mann gegenüber so müde? Plötzlich fiel Jack die Warnung des Spitzels «in:„Manche, denen man es gar nicht anmerkt, sind weiß." Sollten sich diese Worte aus Herrn Louis Carbuckle bezogen haben? Carmer war Cardlgans recht« Hand, wußte alles, was sich in der Agentur zutrug, würde es auch erfahren, wenn ein neuer Spitzel auf der Dildfläche erschien. Jack beschloß, dem Fremden gegenüber vorsichtig zu sein. Nach dem Esten tranken die drei im Rauchzimmer zusammen Kaffee. Der Diener kam mst einem Telegramm. Das Telegraphen- amt hatte auf dem Umschlag vermerkt:„Vorname leider ver. stümmelt, daher nicht festzustellen, ob das Telegramm an Herrn Calvin oder Herrn Jack Füller adressiert ist. Das gleiche gilt von Unterschrift." Calvin riß das Telegramm auf, runzelte die Stirn „Ich erwarte kein derartiges Telegramm." Er reichte es Jack; dieser las folgende Worte: „Auto wie besprochen abgesandt." „Auto wie besprochen abgesandt", sagte Calvin Füller laut. Und nun ereignete sich etwas Seltsames: Herr Louis Carbuckle zwinkerte erst dem jüngeren und dann, als dieser wieder ins Telegramm blickte, dem älteren Bruder zu. „Hast du ein neue« Auto gekauft, Calvin?" fragte Jack. „Ja. aber ich erhielt bereits gestern die Nachricht, daß es abge- sandt worden ist!" „Für mich ist das Telegramm bestimmt nicht", erklärte Jack und hoffte, daß der Ton seiner Stimme nichts verriet: brachte doch das Telegramm die vereinbarten Worte aus Columbus, die mitteilten. der neue Organisator sei unterwegs! Aber Calvin schien tatsächlich ein Auto zu erwarten: war ein derartiger Zufall möglich? � Calvin erhob sich und sagt«, weit liebenswürdiger, als«s sonst sein« Art war: „Sie müssen mich für«in« halbe Stunde entschuldigen, Herr Carbuckle. Ich hob« noch einige wichtig« Briefe zu erledigen." Damit vorließ er das Zimmer." Jacks Mißtrauen wuchs an: nun ließ Calvin ihn allein mst dem Fremden, das hatte etwas zu bedeuten. Cr suhlte, daß er nervös zu werden begann. Aber auch Herr Carbuckle schien sich mst einemmol nicht mehr behaglich zu fühlen. Erst starrte er Jack mst einem fast hilflosen Blick an, rauchte ein paar Züge und fragte schließlich völlig unvermittelt: „Wo befindet sich das Arbestszimmer Ihres Bruders?" „Nebenan", entgegnet« Jack erstaunt. Der merkwürdige junge Mann, den Herr Calvin Füller als Oester von Fabrik A angestellt hatte, stand auf, ging im Zimmer umher, lehnt« sich in der Nähe der Tür gegen die Wand. Dabei mochte er unversehens den elektrischen Taster berührt haben denn plötzlich verlosch das Licht, das Zimmer wurde völlig dunkel, mir durch den unteren Spall der Tür, der zu Calvins Arbeitszimmer führte, sickerte Helle. Jack hatte beim Verlöschen des Lichts instinktw nach feiner Krücke gegriffen. Aber schon ertönte entschuldigend Herrn Carbuckles Stimme: „Verzeihen Sie, wie ungeschickt von mirl" Und dos Licht flammte von neuem auf. Was nun folgte, erweckte in Jack«inen völlig neuen Verdacht, nämlich daß er es mst einem Wahnsinnigen zu tun habe. Herr Carbuckle tastete olle Zimmerwände ab. hob den Teppich hoch, klopft« leise gegen die unteren Tischplatten, rückte Sestel von der Wand, betastete Bilder, Aschenbecher und Zigarettenschachteln. Schließlich trat er dickt an Jacks Sessel heran und flüsterte: „Wo Ist es denn?" ..Was?" fragte Jack völlig verblüfft. Herr Carbuckle riß«in Blatt aus der Tasche und kritzelt« hastig die Antwort darauf: „Das Mikrophon." „Mi. begann Jack, aber schon lag Herrn Carbuckles Hand auf seinem Mund und er sagte äußerst laut: .Ja. ick war früber in New Pork. doch verträgt meine Gesund- hsit da» Klima nicht." Seine scklan'en Finaer schössen vor. rillen Jack da» Stück Papier au» der Hand, mif da» er noch immer verständnielo« starrt«. Dann setzte sich Herr Carbuckle und begann.zu reden: er redete immer lauter, schrie fast, testte Jack seine Ansichten mit. versuchte offensicktlich. sich bei ihm beliebt zu machen. „Cr ist doch nicht wahnsinnig," dachte Jack,„ist nur ein äußerst ungeschickter Spitzel. Glaubt Calvin wirklich, daß ich auf ihn hinein- falle?"
Herrn Carbuckles Augen blieben keine Sekunde ruhig, unentwegt schweiften sie im Zimmer unther. Plötzlich schnellte er abermals auf, lief zu einer Marmorbirste, die auf einem Sockel stand, tastete sie ab und kehrte mit einem befriedigten Lächeln mif seinen Sitz zurück. Jack wurde es immer ungemütlicher zumute, vielleicht zum erstenmal in seinem Leben wünschte er den Bruder herbei. Der unheimliche Gast schien diese Gefühl« zu erraten, plötzlich stand er neben Jack und sagte laut: „Wie, Si« wollen schon gehen? Erlauben Sie, daß ich Ihnen beim Aufstehen behilflich bin." Er schob Jack dt« Krücke unter den Arm. zerrt« ihn fast vom Sesiel. Jack hatte gemig: mochte sich Calvin mst diesem verrückt ge- wordenen Spitzel unterhallen. Er rief durch die Tür ins Neben- zimmer: „Ich gehe schlafen, Calvin. Komm, damit dein Gast nicht allein bleibt." Dann machte er dem unheimllchen Kerl eine stumme Verbeugung und begab sich in sein Arbeitszimmer. Aber auch Herr Carbuckle schien Müdigkett zu verspüren, etwa eine halb« Stunde später hörte Jack in der Vorhalle Schritte und die Stimme des Dieners: „Nicht diese Tür, Herr, di« führt in Jacks Schlafzimmer." Als Iock sich auszog, fand er in seiner Westentasche einen grell- roten Zettel. Erstaunt hielt er ihn ans Licht, las die mit der Ma- schin« geschriebenen Worte: „Was auch immer heut« nacht geschieht, schießen Sie nicht und schreien Si« nicht." Wie zum Teufel war dieser Zellel in seine Tasche geraten? Wer hatte ihn ihm zugesteckt? Iock zerbrach sich eine Zeitlang ver- geblich den Kopf, schließlich aber besiegte ihn die Müdigkeit und er schlief«in. Zwei Stunden später wurde er von einem tallen Lufthauch geweckt, d«r ihm ins Gesicht schlug. Er setzte sich hastig auf, aber noch ehe er ein« wettere Bewegung machen tonnte, sprang etwas leise, mit tatzenhofter Geschwindigkeit auf sein Bett, packt« ihn und flüsterte: „Still! Rühren Sie sich nicht! Es geht um den Streit!" „Wer...!" „Lasten Die manchmal lange Licht brennen, fällt es nicht auf, wenn bei Ihnen lange Licht ist?" „Nein."
Der Unsichtbare schien im Dunkeln sehen zu können wie«ine Katze. Ein leises Knocken, dann flammte die grün verschleierte Lampe auf, und Jack sah aus seinem Bett— Herrn Louis Carbuckle hocken! Jack mochte in seiner Verblüffung ein äußerst törichtes Gesicht machen, denn der ungebetene Gast begann lautlos, aber herzlich zu lochen. Dann holte«r aus der Tasche einen Brief und überreichte ihn Jack. Jack las dos Schreiben, seine Züge drückten immer größere Verwirrung aus, er starrte Carbuckle ungläubig an, stammelte: „Sie... Sie... sind. Der Sekretär schreibt... Tommy Anderson...?" „Stimmt, ich bin Tommy Anderson und komm« aus Columbus. Hier ist Ihr Brief, Füller, in dem Sie nach einem Organisator schreien wie ein Kind noch seiner Muster." Und der junge Mann gab Jack den Brief, den Fräulein Crock für ihn befördert hatte. „Ja aber... wie kommen Sie... wie kommt mein Bruder..." Tommy Anderson lachte und kramte aus der Tasche andere Dokumente hervor. „Ich bm der iung« Mann von Pinkertvn, der Star der Agentur! Ihr Bruder hat mich angestellt, um mit meiner Hilf« den Streik zu brechen!" Und nun berichtete er dem gespannt lauschenden Jack von seiner Unterredung mit Calvin Füller. Jack starrte ihn noch immer etwas ungläubig an. „Si« mästen mir verzeihen, Herr Carbuckle... Herr Ander- son... wenn ich nicht sofort... Ihr« Ausweise sind ja völlig in Ordnung.. Aber... wir müssen sehr vorsichtig sein..." „Das weiß Ich. Deshalb sagte ich auch heute abend nichts zu Ihnen, als Ihr Bruder uns so rücksichtsvoll allein ließ. Und ich hatte auch recht: der verdammte Kerl hat unter der Mormorbüst« ein Mikrophon eingebaut das in sein Arbestszimmer sührt." „Wie entdeckten Sie es?" „Well ich selbst häufig mit dem Mikrophon arbeite." Iock schwieg: er fühlte sich äußerst unbehaglich. Die Ausweise des Fremden schienen völlig in Ordnung zu sein, aber auch der Aus- weis der Agentur Pinkerton machte einen echten Eindruck. Tommy Anderson schien Jacks Verwirrung zu begreifen „Sie sprachen beim Esten von Freunden, die Tommy Anderson kennen, bestimmt waren es die Blacks." „Ja." „Außerdem kennt mich David Gordon persönlich. Bringen Si« mich morgen irgendwie mst ihm zusammen, er wird Ihnen für meine Verläßlichkeit bürgen." „Gut." Tommy Holle nun aus feinen anscheinend unerschöpflichen Taschen die von Cardigan aufgestellte Liste hervor, und di« beiden studierten sie genau. Mehr als einmal rief Iock bestürzt: „Was, der auch?!" Er hatte ja gewußt, daß halb Fullersville in Calvins Diensten stand, aber die Lift« bewies ihm, daß er kaum die Hälfte der Spitzel kannte. Die Namen von Leuten waren verzeichnet, auf deren Ver- läßlichkest Jack geschworen hätte. Als sie dt« Liste durchstudiert hatten, meinte Jack stintrunzelnd: „Einer sehst- gerade der wichtigste: der Spitzel, der sich in unser geheime» Streikkomitee eingeschlichen hat." „Verflucht! Haben Sie gar kein Verdacht auf irgendein Mit- glied?"(Fortsetzung folgt.)
Rätsel-Ecke des„Abend".
Silbenrätsel. Aus den SUben: a an des die di« e eg en fen in in tum leh leu lo meist mond mund ni nung nus pcn pin re sau son sta stes t« tech ti tro tur sind 1Z Wörter zu bilden, deren erste und dritte Buchstabenreihe von oben nach unte: gelesen«in Zitat von Goethe ergibt(ch— ein Buchstabe). Die Worter bedeuten: l. Stadt in Anhast: 2. Zunft: 3. Erfinder: 4. technische Fachschule: 5. Wieder- käuet; 8. letztwillige Verfügung' 7. asiatisches Reich: 8. schwedischer Sozialist: 9. wiederkehrende Reihenfolge: 10 Gift: 11. Ruf einer Person; 12. Meßinstrument: 13. Trauerspiel von Goethe. Kreuzworträtsel.
Wagerecht: 1. Zarengünstling: 8. Vorname berühmter Filmdiva: 7. SÄlfart: 9, Nebenfluß der Donau : 10. sommerliches Vergnügen; 11. Europäer; 13. lat. für; 14. Gemütszustand: 17. Ge- würz: 18. Äüstenformotion.— Senkrecht: 2. Holzteilchen: 3. Erd� achse; 4. Donaujtalt: 5. aehörlos: 7 Kinderspielzeug: 8. bissig« Erzählung: 12. Wort für Schnetdigtett: 13. ital. Stadt: IS. engl. Ende: 16. Imperativ von geben..'
3 4 S 6 4 2 5 3 9 5 10 10 10 7 5 10 9 2 3 7 7 5 8 10 9 5 8 6 7 8 6 3 1 5 5 6 3 10 8 7 2 3 5 2 10 10 5 6 15 6 15 6
Zah'enrät'e'. 6 5 7 8 9 10 2
1 Modernes Iugendspiel Englisches Koionialr« ch Eeuchte Lust ewürzpflanze. Enterich Ed?. stein Stadt bei Frankfurt a b.O Deut cher tuß Farbstoff. Kröte Stadt In der Schweiz . Futterpflanze. Nebenfluß der Donau Gefängnis. Di« erste senkrechte Reche lautet wie die erste wagerechte,»d.
Rösselsprung.
Dersrätsel. Es ist eine Stadt im Deutschen Reich, Ein Teil vom Schiff und Vogel zugleich, Was ist's? (Auflösung der Rätsel nächsten Mittwoch.)
Auflösung der Rätsel aus voriger Nummer. Silbeniätsel: 1. Waldshut : 2. Offiziös: 3. Viadukt: hna; 5. Eimer; 6. Leichtathleiik: 7 cijelotte; 8. Zndiancr: 9 thriftus; 10. Ilntensisch: 11. 3t,dra: 12. Sorrent ; 13. labureil; 14. ömme, 15. Semiten. — Wo viel Licht ist ist starker Schatten. Kreuzworträtsel. Wagerecht: 2. so; 4. la; 7. Matte: lO Erker: 13. lau; 15. Rom ; 16. Gut: 17. Arm: 18. Rede: 19. Saar : 20. wer: 21 Kalk: 25. Gobi : 29. lau; 30. Lee: 31. Mut; 32 ft; 33 Katte; 35. Beete; 37. ad.— Senkrecht: 1. am; 2. Stute: 3 oe; 4'«: 5. Arras ; 6. Ar: 8 A g«: 9. taub: 11. Koro; 12. Eni..ia: 14. Laterne: 22. Alma: 23. laut: 24. Kutte: 25. Glied: 26 Oefe; 27. Bett. 28. i; 33. So..34 er; 36. es. Treppenrätfel Senkrecht: Erefeid.— Wagerecht: 1 C: " Ra, 3. Ems; 4 Falb; 5. Eupen : 6. LAtnep: 7. Detmold . Magische Quadrate. 1 Feld: a) Saal: b) Asta- c) Atem; d) Lamm— 2. Feld: a) Rabe: b) Abel; c) Bell: d) Ella.— 3. Feld: a) Riga : b) Jfar; c) Garn: d) Arno.— 4. Feld: a) Erbe: b) Roon: c) Boot; d) Ente.— 5. Feld: a) Zone: b) Ober; c) nein; d) Erna.— 6. Feld: a) Rede; b) Emir: c) Dill; d) Erle. Füllrätsel:!. Andorra : 2. Sandale; 3. Skandal; 4. Veranda: 5. England.