(11. Fortsetzung.) „Das möchte ich dich fragen. Komm mir nach, m das Cafö dort drüben. Ich mutz mit dir reden." Tommy gehorchte,«r folgt« dem Spitzel in dos um dies« Stunde leere Cafö und setzte sich an dessen Tisch. „Dich hätte ich nie und nimmer zu sehen erwartet, Tommy Anderson", sagte Calmer. „Still, ich heiße Louis Carvmtle." „Wie?" Dem Spitzel sprangen vor Staunen die Augen fast aus den lichten. „Wie? Du bist also der verdammte Kerl von der Agentur Pinkerton?" „Woher weißt du das?" Nun war an Tommy die Reihe zu staunen. John Calmer wurde etwas verlegen. „3ch habe es erfahren", entgegnete er ausweichend. Dann starrte -r den jungen Mann an, grinste plötzlich über das ganze Gesicht und slüsterte: „Und Calvin Füller ist tatsächlich auf dich hereingefallen?" „Ja. Aber John, nicht wahr, du wirst..." „Wofür hältst du mich denn? Glaubst du, daß ich«inen alten Freund verrate?" fragte der Spitzel empört. „Früher warst du ein anständiger Kerl, John: und wir waren ja wirtlich gute Freund«. Wie geht's Jenny?" „Gut." „Und was treibst du hier? Immer noch beim alten Beruf?" John Call,, er wurde abermals verlegen, ja, er errötete sogar. „Nein, leider nicht. Jenny hat es mit der Religion bekommen und wollte keinen Einbrecher mehr zum Mann. Sie sagte:„Eni- weder du führst einen tugendhasten Lebenswandel, oder ich lasse mich scheiden und geh« mit den Kindern fort!" Was sollte ich machen? Ich konnte doch die Kinder nicht verlieren." „Und was bist du jetzt?" fragt« Tommy neugierig. John Calmer kratzt« sich hinter dem Ohr. „Ja... siehst du, Tommy... ich war doch an keine regelmäßige Arbeit gewöhnt... man findet auch so schwer etwas... und die Kinder müssen doch leben: es sind noch drei hinzugekommen, einmal Zwillinge... und da, nicht wahr..." Er stockte, blickte Tommy kläglich an. Der verlor die Geduld. „Sprich doch, Mensch, ich kann nicht bis zum Abend hier sitzen und warten. Wo arbeitest du?" „Bei der Agentur Cardigan", stammelte der einstige Einbrecher schuldbewußt. „Pfui Teufel!" Tommy warf dem Freund aus seinen früheren Taschendiebtagen einen ehrlich empörten Blick zu. „Du, John? Ich kann es kaum glauben. Du hilfst Calvin Füller die armen Teufel unterdrücken? Schämst du dich denn gar nicht?" „Doch," gestand John Calmer,„ich schäm« mich. Aber was soll man machen? Jenny ließ mir keine Ruhe." „Sie findet also, daß das Spitzeln ein anständiger, tugendhafter Beruf ist", fauchte Tommy. „In der Bibel steht, daß man nicht stehlen darf, das Spitzeln aber wird gar nicht erwähnt, und Jenny hält sich streng an die Bibel. Außerdem", fügte John Calmer entschuldigetid hinzu,„bespitzle ich augenblicklich wirklich keinen armen Teufel, sondern einen Millionär." Tommy starrte den einstigen Freund einen Augenblick verständ- nißlos an. dann begriff er und begann zu lachen. „Ach so, du bist also Jacks Schatten! Das ist famos!" Er blickte dem anderen ins Gesicht. .Lohn, sag' die Wahrheit, um der alten Tage willen, kann ich mich auf dich verlassen?" „Ja, Tommy." „Wenn mich aber dein« gotteasürchtige Frau sieht? Kannst du sie bewegen, den Mund zu halten?" „Jenny kränkelt seit einem Jahr, geht fast nicht aus dem Haus." „Das freut mich", meinte Tommy roh. aber der Gatte der gottessiirchtigen Frau verzieh ihm diese Herzlosigkeit. John Calmer neigte sich vor, sprach leise, sehr ernst: „Sei auf der Hut, Tommy. Cardigan ist wütend auf dich. Er hat seinen Leuten eine Belohnung versprochen, wenn sie über dich etwas Nachteiliges herauskriegen können. Es ist nicht ausgeschlossen, daß einer von ihnen seinerzeit deinen Steckbrief gesehest hat, dich wiedererkennt." „Unsinn! Ich lebe nun seit einem Jahr wieder in Amerika , und niemand hat mich erkannt." „Sei trotzdem vorsichtig." „Ja." Tommy streckte dem Spitzel die Hand hin: „Danke. Hör mich an, John, alter Kerl, solange der Streik währt, bleib du du nur ruhig bei der Agentur Cardigan. aber nachher... es geht nicht an, daß«in so anständiger Mensch wie du einen so gemeinen Beruf ausübt." „Das sag' ich mir ja selbst oft. Tommy. Aber was soll man tun? Du verstehst das nicht, bist nicht verheiratet. Heirate um Gottes willen nie eine Frau, die in Religion macht, das ist die Hölle auf Eiden." John Calmer seufzte tief, nickte Tommy noch einmal zu und verließ das Cafö. Am Abend begleitete Calmer Tommy und Jack zum Heim der Gordons, meinte dann: „Wozu soll ich im dunklen Hausflur stehen. Ich gehe heim. Wenn Sie an meinem Fenster vorüberkomwen, Herr Füller, so pfeifen Sie, damit ich Sie heimbringen kann. Wer Herr Carbuckle soll sich im Schatten halten." Jack, den Tommy über hie Person seines Schottens aufgeklärt hatte, versprach es. Sie fanden David Gordon äußerst verstimmt vor. Di« Stim, mung unter den Streikern wurde immer gedrückter, und seitdem in den Streikkllchen die Rotionen verkürzt worden waren, gaben die Frauen den Männern keine Ruhe mehr, verlangten, daß sie an die Arbeit zurückgehen. „Unsere Leute", erklärte David,„leiden furchtbar unter dem Gefühl der Ohnmacht. Run liege« die Betnebe bereits seit fast zwei
Monaten still, und Calvin Füller rührt keine Hand. Er fährt mit vergnügtem Lächeln im Auto durch die Stadt, scheint sich überhaupt für das Ganze nicht zu interessieren. Es wäre weit besser, wenn Streikbrecher kämen, selbst auf die Gefahr hin, daß die eine oder andere Fa'rit d' A'be' wieder aufnimmt. Wenigstens würden unsere Leute wütend werden. Aber so..." „Haben wir denn keine Genossen hier?" erkundigte sich Tommy. „Unter den Streitern zehn, im Komitee außer Bessy, dem Bater und mir nur Charles Ashleigh. Ich sag dir, Tommy, es ist kaum zu glauben, wie wenig klassenbewußt die Arbeiter von Fullersoille sind. Jede„offene Werkstatt"-Stadt ist gräßlich, aber ich glaube. Füllers- ville ist die ärgste von allen. Die Leute erschrecken ja, wenn man nur das Wort„Workers Party" ausspricht. Ashleigh und ich rennen herum wie verrückt, gehen von Haus zu Haus, aber hinterher kommt der katholisch« Pfarrer gelaufen— Calvin Füller weiß sehr gut, weshalb es in Fullersoille drei katholische Kirchen gibt— und macht den Weibern die Hölle heiß." „Ja", fügte Bessy Gordon mit ihrer sanften müden Stimme hinzu.„Und auch die Quäker erschweren uns die Arbeit. Viele von ihnen, wie zum Beispiel die alte Crock , meinen es wirklich gut, helfen auch finanziell, wo sie können, aber sie predig«» immer Versöhnung, Feindeslicbe,«s ist..." Sie konnte den Satz nicht beenden, die Tür wurde ausgerissen und Charles Ashleigh stürzte herein, bloß, mit verstörten Zügen. „David! Jack!" rief er.„Das Geld ist fort! Gestohlen!" „Wie?" „Was?" „Unmöglich!" „Wann hast du es bemerkt?" Alle sprachen durcheinander. Ashleigh wischte sich den Schweiß von der Slirn und fiel schwer aus«inen Sessel. „Vor einer halben Stunde. Wir müssen doch morgen Mehl kauf«»: ich wollte dos Geld herausholen... Und... Kein Cent ist mehr da." „Wo hattest du das Geld aufbewahrt, Genosse?" fragte Tommy. „In einer feuersicheren Kasse. Ich hatte sie einmal von einem Onkel geerbt. Sie war nicht erbrochen. Jemand, der das Wort konnte..." „Was war das Wort?" wollte Tommy wissen. „Debs, für diese Woche." „Und wer kannte das Wort?"
sprach David Gordon hart. muß siegreich durchgeführt
„Alle Mitglieder des Gehermkomitees. Das mußte fein, für den Fall, daß der eine oder andere von uns verhastet würde." David Gordon sagte heftig: „Das ist unser« Schuld. Wir hätten schon längst den Spitzel ausfindig machen müssen." „Es muß also unbedingt einer von den beiden I. W. Ws. sein," meint« Tommy. „Wie heißen sie, Jack?" „Fred Duggan und Alf Buster." „Für eine Woche sind wir noch versorgt!" rief Charles Ashleigh oerzweifell.„Aber dann..." „Weshalb bin ich nicht einen Monat früher zur Welt ge- kommen," seufzte Jack. „Bricht der Streik jetzt zusammen," sagte Bessy Gordon,„so sind die Lerite für Jahre hinaus entmutigt. „Er darf nicht zusammenbrechen' „Was immer geschieht, der Streik werden." „Die Gewerkschaft..." warf der alte Gordon ein. „Unsinn!" rief Tommy heftig.„Ihr habt ja gesehen, daß auf die kein Verlaß ist. Nachdem die zwei von ihr gesandten Organisatoren geschnappt worden sind, hat sie den Mut verloren, nennt den Streik, um sich zu rechtfertigen, einen wilden Streit, der sie nichts angeht. Hätte mich nicht die Partei auf eigen« Faust hergeschickt..." „Ja", meinte Ashleigh,„von der Gewerkschaft können wir nichts erwarten." Tommy, der ein« Weile nachdenklich geschwiegen hatte, ergrijf das Wort: „Das Geld Ist das wenigste, Geld n>erden wir schon irgendwie austreiben. Die Hauptsache ist! daß wir den Spitzel erwischen." „Eine schwere Sache. Keinem von den beiden, die wir ver- dächtigen, ist etwas nachzuweisen." „Sind die zwei verheiratet?" fragte Tommy unvermittelt. „Fred Duggan hat eine Frau, Als Buster ist Junggeselle." „Hat er nicht einmal ein« Freundin?" sorschte Tommy weiter. „Doch", erwiderte Bessy Gordon.„Eine kleine Verkäuferin, Angel Wing. Aber weshalb willst du das wissen, Genosse?" „Weil ich gut mit Frauen fertig zu werden verstehe", entgegnete Tommy mit einem gewissen Stolz.„Wo arbeitet das Mädchen?" „In Cranburys Drogeric." „Gut. Ich will sehen, was sich machen läßt." Sie saßen noch etwa eine Stunde beieinander, berieten sich, besprachen allerlei. Dann gingen Tommy und Jack. Si« pfiffen, wie sie es versprochen hatten, vor Calmers Heim, und der Spitzel kam gelaufen. .Lohn", sprach Tommy.„John, alter Freund, du mußt uns einen Dienst erweisen." John Calmer zuckte beunruhigt die Achseln. „Was willst du denn, Tommy?" „Niemand wird je erfahren, daß wir es von dir wissen, John", bettelt« Tommy und schob seinen Arm unter den des Spitzels. „Also los, was willst du?" „Wer ist der Spitzel im Geheimkomitee?" „Herrgott. Herr Füller hat mich in dieser Sache schon halbtot gequält", stöhnte John Calmer. ,Lch weiß doch selbst nicht, wer der Kerl ist. Das ist Cardigans Star-Spitzel, den behält er für sich. Herr Füller wollte mir nie glauben, daß ich den Namen nicht weiß." (Fortsetzung folgt.)
IVAS DER TAG BRINGT. wmiiiiiiiiinininiiniiiiinninmiHiiiiiiiiiiiiinmiflniimiiniiiimininimiinuiiiuiiniiniiiraiiiitiimulniiimiiiiniiimiiiiiiiiiiiiiiiMiiiiiiiiiiiiiiiiiiuiiiiiiiiiiiiuiuiiiiiiiiiiiHitimtiiiiinNg
Die Schule der Zukunft; Auf einem Pädagogen-Kongreß in den Vereimgten Staaten unterhielt man sich darüber, wie die Schule von 1S79 aussehen würde. Man sprach die Hoffnung aus, daß die Untetrichtsgebäude nicht mehr in den Städten, sondern auf dem Lande inmitten weit ausgedehnter Spielplätze liegen sollten: daß je nach den einzelnen Unterrichtsthemen Bibliotheksräum«, Musik-, Literatur- und Sport- gebäude eingerichtet würden. Der Unterrichtsplan, der bisher immer vom Standpunkt des Erwachsenen aufgestellt wurde, soll dann vom Kinde ausgestaltet werden. Um jede» Anzeichen von Unterordnung zu vermeiden, müssen auch die Pult« verschwinden, und der Verkehr zwischen Lehrern und Kindern soll schon in frühesten Jahren' den Charakter der Kollegialität tragen. Die 114 Brandopfer des Sowjetkinos, Die Presse berichtet« über den schrecklichen Kinobrand in dem Dorf« Kleln-Jgolkino, Gouvernement Nischninowgorod, der 114 Menschenopfer kostete. Die Sowjetblätter befassen sich immer wieder mit der Katastrophe. In Moskau fand vor kurzem eine öffentliche Diskussion über die Ursache» des Brandes statt. Ein gerichtliches Nachspiel ist zu erwarten. Di« Leningrader„Rote Zeitung" schildert ausführlich die Umstände, unter denen der Brand entstand, und offenbart dabei Ding«, die man kaum für glaubhaft
Dienstag, 30. Juli. Berlin . 16.00 Marcnse: Der Sternhimmel int Monat August. 16,30 Ailred Wolfenstein: Heutige Volltsspiele in antiken Arenen. 17.00 Jaset WeiO: a) Zwei Rhapsodien op. 73: b) Qeharnisohter Waller aus on. 63; e) Hexentanz aus op. 71.(Der Komponist am fltlgel). 17.30 Unterhaltungsmusik. Anschließend: Mitteilungen des Arbeitsamts Berlin-Mitte . 18.40 Stande mit Büchern. Berlin von heute. Am Mikrophon; Dr. M. Arendt. 19.10 Alfred Man es:„Streifzüge durch das Versicherungswesen." 19.36 Dr. Artur Kürschner: Berlin an der Nordsee, 20.00 Aua dem Zoo: Konzert, 21.00 Konzert. Dirigent: Prot. Hugo Rüdel . I Heinrich Schallt: In Ewigkeit, Hymnns für fünlstimrnigen gemischten Chor. Orgel, Harle, Solovioline und Qeigcnehor. 2. Wilhelm Borger : Gesang der Qeiater über den Wassern, op. SS, für vierstimmigen gemischten Chor und Orchester. 3. Claude Debussy ; Dia Auserkorene, für Frauenstimmen, Solochor und Orchester. (Die ErzShiarin, Altsolo; Maria Peschken; Die Auserkorene. Sapransolo: Emmy von Stetten.) d. Hugo Wolf : Morgenhymnus für gemischten Chor und Orchester.(Berliner Funkorehester, Berliner Funfc-. eior.) Nach den Abendmeldungen Bildfunk. KSnlgswosterhausen. 16.00 Ob.-Reg,-RJtid Albrecht; Die Qcwerbelehrerin. 16.30 Oh.-Stud.-Dlr. Prof. Dr. Werner und Mitwirkende; Die deutsche Ballade in Wort und Ten, 17.00 Nacitmktngskonzer; van Leipzig . I8.C0 Karl Oraef: Spracblaute. Artikqlatien. 18.30 Claude Qrander; Die Erkenntnis des Menschen in der franzSsischen Literatur. 18.55 Hans von Kleist: Der Ach' im neuen Staat. 19.20 ReinhoM Stahl! Deutsche Meister der Karikatur.
Halten würde, wenn si« nicht leider all zu wahr wären. Die Vor- führung fand in der Werkstatt der Produktionsgenossenschaft der Metallarbeiter statt. Obgleich der Raum nur für 120 Personen berechnet war, hatten sich 250 zusammengedrängt. In der Werkstatt gab es verschiedene Oele, Lack und Spiritus: erst vor vier Tagen hatten sich aus einem geplatzten Behälter mehrere Kilo Petroleum über den Fußboden ergossen. Das Publikum rauchte trotzdem lustig drauf los. Es war Freitag und so gab es nicht wenig Besoffene. Der Lorsührungsapparat war vom Publikum nicht getrennt: der betrunkene Kinotechniker selbst spielte Harmonika und überließ die Vorführung irgendjemand aus dem Publikum. Als plötzlich der Brand entstand, war der Borsührer der erste, der zum Ausgang drängte und sich auch wirklich rettete. Der Zuschauer bemächtigte sich eine ungeheure Panik. Bor dem Ausgang bildete sich«in Menschen- knäuel, das den einzigen Ausweg versperrte. Die Fenster waren mit eisernen Gittern versehen. Ein Teil des Publikums stürzte in den Keller. Die Menschen verbrannten bei lebendigem Leibe. Als das Haus zusammenstürzte, fand man 114 verkohlte Leichen— 114 von 240 Zuschauern waren ums Leben gekommen, darunter 32 Kinder unter 14 Jahren. Die Moskauer „Arbeiterzeitung" ergänzt dieses Bild durch die Schilderung der unglaublichen Lynchjustiz, die die Bauern an den vermeintlichcn Schuldigen verübten. Sie warfen den Vorsitzenden der Produktionsgenossenschaft der Heimarbeiter einfach ins Feuer, so daß auch er lebendig verbrannte. Die„Rote Zeltung" schließt ihren Bericht mit der Feststellung: Schuld on der Katastrophe Ist der Suff, die Kulturlosigkeit, das mangelnde Ver- antwortllchkeitsgcfiihl, Nachlässigkeit, Verwahrlosung und Un- organisiertheit. Die Kunstakademie eines Negers, In der sonngedörrten Ebene von La Mancha, wo einst Don Quijote sein phantastisches Heldentum tummelte, liegt das Dörfchen Vollarrobledo, dessen ganzer Reichtum Sand und Stein ist. In dieses Dörfchen ist ein Neger von Kuba her verschlagen worden, ein Neger mit Maleraugen, der Gefallen fand an dieser graugelben Oede und seine Kunst an Stein und Sand versuchte. Er blieb nicht dabei, die Natur selbst zu porträtieren, er wollte sie auch durch andere porträtleren lassen. Er richtete in dem Dörfchen«ine Schule für Zeichnen und Malen ein, und bekam Zulauf. Die Bauern von Vollarrobledo entdeckten in der Kunst einen neuen Beruf für ihre zahlreichen Kinder, d!« der Heimatboden nur allzu kümmerlich er- nähr». Aus ollen Dörfern der Mancha kamen Kinder, d�e Künstler werden wollten, und die Behörden unterstützten den Kunsthunger des Volkes. Der Neger hat heute seine Schule, seine höchstpersönliche „Kunstakademie ", in der nicht weniger als 250 Bauernkinder zeichnen und malen lernen. Daß einmal die Bauern der Mancha zum Pinsel greisen und daß ihnen«in Neger Unterricht in der Kunst erteilt, das hätte sich ihr alter Caballero auch in seinen kühnsten Phantasien nicht träumen lassen. Tonfilm und Prohibition. Ein amerikanischer Regisseur, der zurzeit einen großen Tonfilm dreht, im Laufe dessen man ein Restaurant sieht, in dem die Lebewelt verkehrt, hat bei der Regierung den Antrag gestellt, die Einfuhr von zwei Kisten Champagner zu genehmigen, da alle Versuche, den Klang ausspringender Champagnerpfropfen nachzubahmen. fehlgeschlagen seien. Nur wirtlicher Champagner erzeuge das eigentümliche Geräusch des„Pfropfenknalles".