Maschinisten und Heizer im 2. Halbjahr. abgefchloffenen Tarifen( 43) beendet. Einzelne Mantelverträge find inben für den verstorbenen Genossen Heinrich Meister in ben

Schwierige Lohnfämpfe.

In der Generalversammlung des Zentralverbandes der Maschinisten und Heizer im Gewerkschaftshaus gab den Kaffen­bericht Kollege Rudstuhl. Auch im 2. Quartal find rund 300 Aufnahmen, ohne Uebertritte, gemacht worden. Martenumsatz und Rassenverhältnisse haben sich gut entwickelt. Auf Grund eines Beschlusses des Verbandsbeirates müssen von jetzt ab 100 Proz ber Grundbeiträge an den Verbandsvorstand abgeliefert werden, so baß der Bezirk gezwungen ist, eine Erhöhung des Lokal zuschlages um 10 Pf. vorzunehmen. Ein dahingehender Antrag des Bezirtsvorstandes an die Delegierten wurde von der Ver­fammlung gegen 6 Stimmen angenommen.

Den Geschäftsbericht gab Reinefeld. Er schilderte die Lohn­verhandlungen im ersten Halbjahr 1929, die sich äußerst schwierig gestalteten, da die Unternehmer in ihrer übergroßen Mehrzahl jede freiwillige Lohnerhöhung ablehnten, so daß in den meisten Fällen die Schlichtungsinstanzen angerufen werden mußten. Aeußerst schwierig gestalteten sich die Lohnbewegungen mit dem Arbeitgeberverband der Elektrizitäts-, Gas- und Wasserwerke der Provinz Brandenburg . Die Organisationen, Zentralverband der Maschinisten und Heizer und Deutscher Metallarbeiterverband, waren in einer Konferenz von den Funktionären beauftragt worden, einen einheitlichen Bezirtstarif für Berlin - Branden burg abzuschließen. Ein voller Erfolg konnte nicht erzielt werden, da die Lohnunterschiede in den einzelnen Betriebsdirektionen und ben einzelnen Betrieben der dem Arbeitgeberverband angeschlossenen Berte start verschieden sind.

In der Berliner Metallindustrie ist zu verzeichnen, daß nach der Fällung des letzten Schiedsspruchs einzelne Werte die Maschinisten und Heizer willkürlich zurüdgruppiert haben. Für die Maschinisten und Heizer in den Reichs- und Staats. betrieben ist es endlich zu einer Lohnerhöhung gefommen, die Im Durchschnitt 6 Pf. pro Stunde für Berlin bringt. Im allge. meinen find alle Lohnbewegungen in den von der Organisation|

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bereits wieder zum 30. September gekündigt

Weiter wurde darauf hingewiesen, daß mit dem 1. Juli 1929 die Maschinisten und Heizer aus der Krisenfürsorge wieder heraus. genommen wurden. Dagegen ist vom Verbandsvorstand bei den maßgebenden Stellen Einspruch eingelegt worden. Die Seizerschule hielt in der Berichtszeit einen Rurfus ab, an dem 35 Kollegen teilnahmen, die die Prüfung bestanden und ihr Prüfungszeugnis erhielten.

In der Diskussion führten die Redner hauptsächlich darüber Klage, daß die Berufskollegen wieder aus der Krisenfürsorge heraus­genommen würden. Ein Antrag, der den Verbandsvorstand be. auftragt, alles zu versuchen, daß diese Maßnahme rüdgängig ge­macht wird, fand einstimmige Annahme.

August Bren 65 Jahre.

Am 1. August vollendet Genosse August Brey , der Bor. sizzende der Fabritarbeiter Deutschlands , fein 65. Lebensjahr. Seit der Gründung der Organisaiton in den Julitagen 1890, also seit nahezu 40 Jahren, steht er an ihrer Spize. Unter seiner Führung vollzog sich der Aufschwung von jenem fleinen Häuflein, das sich auf dem„ Kongreß aller nichtgewerblichen Arbeiter Deutschlands " zusammenfand, zu der zweitgrößten deutschen Gewerkschafts­organisation, deren Mitgliederzahl bald die halbe Million über­schreiten wird.

August Bren gehört noch zu der alten Führer. generation, die den Kampf um den Aufstieg des Proletariats bereits unter dem Sozialistengesetz begann. In Gelnhausen a. M. geboren, erlernte er das Schuhmacherhandwerk in Frankfurt a. M., fam dann auf der Wanderschaft nach Hannover . Hier trat er schon 1885 in die Reihen der sozialistischen Arbeiterbewegung ein und stand auch bald in der vordersten Front. Bereits im Jahre 1889, als 27jähriger, war er sozialdemokratischer Reichstagskandidat für den 15. hannoverschen Wahlkreis Lüchow Uelzen . Dannenberg . Bei den folgenden Reichstagswahlen, von 1893 bis 1905 war er Kandidat für den Wahlkreis Hameln Springe . 1906 wurde er bei der Nachwahl im Wahlkreis Hannover .

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Reichstag gewählt. Seitdem gehört er ununterbrochen dem Reichs tag bzw. der verfassunggebenden Nationalversammlung an.

Ein langes, arbeits- und fämpferreiches Leben im Dienste des Proletariats liegt hinter ihm. Er hat dem sozialen, wirtschaftlichen und fulturellen Aufstieg der deutschen Arbeiterklasse als Agitator, als Pionier und Organisator den Weg gebahnt. Möge es ihm, der seine 65 Jahre mit großer förperlicher und geistiger Rüftigkeit trägt, noch lange vergönnt sein, an der Stelle zu stehen, an der er sein Leben lang gewirkt hat.

Generalstreif in Buenos Aires.

Madrid, 31. Jufi.

Wie aus Buenos Aires gemeldet wird, hat der Generalstreik in Rosario auch auf die Hauptstadt übergegriffen Buenos Aires bietet das Bild einer toten Stadt. Die elektrischen Trambahnen verkehren aufgehört. Polizeipatrouillen durchziehen die Stadt. Das Militär nicht, auch die städtischen Arbeiter haben mit der Straßenreinigung steht alarmbereit in den Kasernen. Bisher ist es nur zu einem blutigen Zusammenstoß gekommen, bei dem ein Polizeibeamter durch einen Schuß getötet wurde.

Unveränderte Lage im englischen Textilfonflikt.

London, 31. Juli.( Eigenbericht.)

Die Baumwollfabrikanten haben in den letzten Tagen energisch versucht, auch diejenigen Firmen zu einer Beteiligung an der Aussperrung zu veranlassen, die bisher zu den alten Lohnfäßen weiterarbeiten ließen. Vereinzelt hatten die Unternehmer Erfolg. Im wesentlichen kann die Lage jedoch als unver ändert bezeichnet werden. Die gewertschaftliche Disziplin wird in allen Distrikten voll aufrechterhalten.

( Gewerkschaftliches siehe auch 3. Beilage.) Berantwortlich für Bolitik: Dr. Curt Geyer; Wirtschaft: G. Klingelhöfer; Gewerkschaftsbewegung: 3. Steinez; Lokales Feuilleton: K. S. Döscher; und Sonstiges Frik Raritädt: Anzeigen: Th. Glode: sämtlich in Berlin. Berlag: Borwärts- Berlag G. m. b. S., Berlin Drud: Borwärts- Buddruckeret und Berlaasanstalt Baul Singer u. Co., Berlin GW 68, Lindenstraße 3. Sierzu 3 Beilagen, Unterhaltung und Wissen und Stadtbeilage".

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