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Zeppelin auf Ameritafahrt. Ertappte kommunistische Fälscher.

Beute früh 3,30 Uhr gestartet.

Friedrichshafen  , 1. August.

Das Luftschiff Graf Zeppelin  " ist heute früh 3 Uhr 29 Minuten mit 18 Passagieren an Bord unter Führung Dr. Eckeners zur Fahrt nach Amerika   aufge­stiegen. Der Aufstieg ging glatt vonstatten. Das Luft schiff nahm sofort Kurs in Richtung Konstanz  - Basel  .

Lörrach  , 1. Auguft.

Das Zeppelinluftschiff paffierte am heutigen Donnerstag frih um 5,45 Uhr Sädingen und flog dann weiter den Rhein  entlang bis nach Basel  , wo es 5 Minuten vor 6 Uhr erschien. Da das Wetter ziemlich trübe war, flog das Luftschiff sehr niedrig, so daß es doch gut zu sehen war. Zwei Flugzeuge waren vom Baseler Flugplatz aufgestiegen, um dem Zeppelin ein Stück ent­gegenzufliegen und ihn über die französische   Grenze zu geleiten, die um 6 Uhr 5 Minuten passiert wurde.

Um 8,40 1hr traf bei der Funt station des Luftschiff. baues   eine Standortmeldung des Luftschiffes ein, wonach es sich um 8 Uhr über Baume- les- Dames   am Doubs  ( 30 Kilo­meter nordöstlich Besançon  ) befand.

Auch diesmal soll ein blinder Passagier Eingang in das Luftschiff gefunden haben. Er soll von einem der Laufstege nach obenindas Schiffeingedrungen sein. Ein Werftarbeiter will ihn beobachtet haben. Er erstattete der Schiffsleitung sofort Meldung. Das Luftschiff wurde abgesucht, da man ihn jedoch nicht gleich entdecken fonnte, entschloß man sich zur Abfahrt.

Das Luftschiff hat um 11,10 Uhr Lyon   mit Kurs nach Süden überflogen. Es hat durch Funtspruch um sofortige Mitteilung der Witterungsberichte über der Gegend von Bordeaux   gebeten.

30 Todesopfer in Waldenburg. Fahrlässigkeit der Bergleute fommt nicht in Frage. Waldenburg, 1. Auguft. Im Laufe der Nacht sind von den im Knappschafts­lazarett eingelieferten Schwerverletzten noch zwei Schlepper gestorben, so daß sich die Zahl der Toten auf dreißig erhöht.

Die Untersuchungstommission tonnte bisher über die Ursache der Grubenkatastrophe noch zu teinem Ergebnis ge­langen. Regierungspräsident Jänicke ist mit Ministerialrat Rother vom Handelsministerium eingefahren, nachdem schon Oberbergrat Weber und Oberbergrat Dreßler aus Breslau   in der Grube weiften. Für heute ist nochmals eine genaue Untersuchung an Ort und Stelle vorgesehen. Es ist, soweit sich bisher übersehen läßt, anzunehmen, daß das genaue Untersuchungsergebnis noch einige Tage auf sich warten lassen wird, da die Fachleute hier vor eine schwierige Aufgabe gestellt sind. Es sollen auch wissenschaftliche Untersuchungen vorgenommen werden. Fest steht bisher nur, daß ein schuldhaftes oder fahrlässiges Verhalten der Arbeiterschaft nicht in Frage fommt. Es fann fich nur um die Berquidung unglüd­licher Zufälle handeln, in die bisher noch fein Licht gebracht werden fonnte. Gefahr unter Tage besteht nicht mehr. Der Betrieb der Grube geht in vollem Umfange weiter, und an allen Orten, mit Ausnahme des Unglücksortes, wird gearbeitet. Am Freitag vormittag um 10 Uhr findet im Hotel Glückhilf  " in Niederherms­dorf die

Trauerfeier für die Berunglücfen

statt. Die Opfer werden alsdann einzeln in ihren Gemeinden, nicht. in einem Maffengrab, beigesetzt werden. Zu der Trauerfeier werden Vertreter des Arbeitsministeriums, des Innenministeriums, der Oberberghauptmann im Handelsministerium, der Berghauptmann zu Breslau   und der Oberpräsident erwartet. Die Kosten für die lleberführung und die Beerdigung der Opfer werden selbstverständ­lich von der Grubenverwaltung getragen. Die Ansprüche der Hinterbliebenen an die Knappschaft belaufen sich auf 275 M. für Unverheiratete bis 491 m. für Verheiratete. Die Rentenansprüche betragen je nach Einfahrtszeit und Familienverhältnisse der einzel­nen 25 M. bis 166 m. im Monat. Die vom Handelsministerium und vom Reichsarbeitsministerium zur Verfügung gestellten Mittel werden so verteilt werden, daß die Hinterbliebenen von Unver heirateten, die ihre Eltern versorgten, sofort 100 m., die Hinter­bliebenen von Berheirateten 150 m. und für jedes Kind je 20 m. fofort ausbezahlt erhalten.

ADGB  . zum Waldenburger Grubenunglüd.

In unserm Bericht von den Berhandlungen des Bundesaus schusses in der Morgenausgabe unterblieb aus technischen Gründen der Teil, der sich auf die Ausführungen Leiparts zur Grubentata strophe in Waldenburg bezog. Leipart sprach im Namen des und dem Borstand des Deutschen Bergarbeiterverbandes bas herz Bundesvorstandes und des Bundesausschusses den Hinterbliebenen lichste Beileid aus und versprach, daß die Gewerkschaften mit alber Kraft für eine weitere Verbesserung des Gruben ichuzes eintreten werden.

Die Rote Fahne  " muß auch den neuen Schwindel gestehen.- Klägliche Aus reden.- Fälschungen sind doch nicht so schlimm.

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Der gestern von uns aufgedeckte neue Schwindel mit Breuel-| gefälschter Greuetbilder durch die Rote Fahne" far nachweisen bildern muß von der Roten Fahne" glait zugestanden werden. Sie läßt.( Wieviel Bilder noch gefälscht sind, deren Originale ver fann sich nicht einmal darauf hinausreden, daß sie diesmal von schollen sind, fann man nur ahnen.) In solchen Fällen wo sich einer bürgerlichen Photoagentur hineingelegt" worden sei. Natür nichts mehr leugnen läßt öffnen die tobfüchtigen Mostau­der ,, Roten lich geht es bei einem fommunistischen Geständnis nicht ohne neue trabanten der Roten Fahne" ihre Schimpfwortfloate und werfen blindlings mit Gemeinheiten um sich. Die Rote Fahne" hat die Lügen ab. Die Rote Fahne" schreibt: Liebenswürdigkeit, uns seit Wochen Stinttiere" zu nennen. Wir find nicht für Schimpfworte aus der Tierwelt, aber

Der gestrige Abend- ,, Vorwärts" setzt den demagogischen Versuch der SPD.   fort. indem er die Behauptung aufstellt, ein Bild der Roten Fahne", das eine Hinrichtung durch Zer­stückelung" darstellt, zeige nicht die Hinrichtung einer chinesischen Kommunistin, sondern eines Mannes. Das betreffende Bild wurde von uns einem Buch des Verlages für Literatur und Politif entnommen. Selbst wenn der betreffende Berlag in diesem Fall einem Irrtum zum Opfer gefallen fein sollte, wird die Grausamkeit der auf der Photographie festgehaltenen Hinrichtungs­methode dadurch feineswegs geringer, daß es sich möglicherweise um feine Frau und kommunistin, sondern um einen Mann handelf."

Wieder an der Hauptsache vorbeigelogen! Daß die auf der Photographie gemarterte Person einen Mann und nicht eine Frau darstellte, hatten wir nur als finnfälligen Beweis für die Fälschung angeführt. Das Wesentliche aber, worauf es ankommt, dürfen die Leser der Roten Fahne" nicht erfahren: daß auch diese Photographie schon vor mehr als 25 Jahren, nämlich im Jahre 1903, im Handel war,

daß sie einer Aufnahmeserie entstammt, die eine chinesische Hin richtungsmethode gegen Schwerverbrecher, das Ling- Tschi" in ihren aufeinanderfolgenden Phasen darstellt. Offenbar war diese Bild serie damals zum Verkauf an Sadisten und ähnliche Lieb­haber" bestimmt, ganz bestimmt aber gab es sie schon zu einer Zeit, wo Kommunisten überhaupt noch nicht, am allerwenigften in China  , existierten!

Die Entnahme einer solchen Photographie aus irgendeiner Broschüre genügt der Roten Fahne"( ihr Gestammel einmal als wahr unterstellt), um ein solches Bild als ein ,, authentisches Doku­ment" zu bezeichnen und mit frecher Stirn darunter zu schreiben: ,, Will der Borwärts" auch die Echtheit dieses Bildes beffreifen? Hinrichtung einer chinesischen Kommuniffin durch Tschiang­faitschefs Söldner."

Aber auch mit der Broschüre hat das auch noch einen Hafen. Wir haben uns nämlich die Mühe gemacht, auch diese Broschüre aus­findig zu machen, in der das Bild bereits steht. Es ist aber eine ganz andere Broschüre. Sie ist erschienen in dem tom munistisch en Berlag Carl Hoym Nachfolger, versehen mit einem Vorwort von Klara 3ettin und betitelt Des Voltes Blut". Auf der Reproduktion dieser Broschüre erkennt man übrigens das männliche Geschlecht der auch hier angeblich hin gerichteten Kommunistin" mit voller Deutlichkeit. Gedruckt ist die Broschüre bei der Peuvag", sie ist also ganz internes fom­munistisches Machwert und beweist nur, daß die KPD. in der Ver­breitung ihrer Fälschungen sehr großzügig ist. Dies ist nun der zweite Fall, in dem sich die Verwendung

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das Gebaren der Roten Fahne" läßt sich sehr wohl mit dem des Tintenfisches vergleichen, der durch Trübung des flaren Waffers mit einer schmuhigen Flüffigkeit sich seinen Ver­folgern zu entziehen fucht.

Wir liefern ein Beispiel: Der Vorwärts" enthüllt zwei Fälschungen der Roten Fahne", die Rote Fahne" muß beide Fälschungen zus gestehen und zieht daraus den Schluß,... daß der Borwärts" lügt! Man leje:

,, Wir haben bereits vor Tagen durch die Bekundung des Vertreters der Atlantik- Photo- Gesellschaft einwandfrei nach gewiesen, daß die Rote Fahne" mit dem vom Vorwärts" feinerzeit angezweifelten Bild durch diese Bilderagentur beliefert worden ist. Der Borwärts" wußte das. Trotzdem log er wider besseres Wissen, die Rote Fahne" habe das Bild einem alten Buch entnommen. Ja, noch nachdem wir diese Berleumdung festgenagelt hatten, verbreitete der Borwärts" den widerlegten Schwindel abermals als Extrablatt!"

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Tatsache: Wir haben unwiderlegt festgestellt, daß das Photo mit den angeblich von Tschiangtaitschef verübten Greueltaten genau übereinstimmend in einem bereits vor 28 Jahren gedruckten Buche erschienen ist. Dies war der schlüssige Beweis der Fälschung, an dem auch die ,, Rote Fahne" nicht vorbei­fommt. Ferner ist das gleiche Bild bereits vor zwei Jahren von der kommunistischen   Arbeiter- Illustrierten, damals aber als an gebliche Greueltat von Weißgardisten gegen Anhänger ichiangtaitschefs, gebracht worden! Mit der Atlantic­Photogesellschaft als Ausrede ist es also nichts!

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Schließlich fragt die Rote Fahne" harmlos, was es denn wohl schade, wenn man falsche Bilder bringe? Ob es denn wohl schlimm gewesen wäre, wenn der Vorwärts" vor 30 Jahren statt eines echten ein gefälschtes Bild über die Taten des afrikanischen Hänge­Peters gebracht haben würde? Diese Frage fennzeichnet den Sinn ihrer Urheber für journalistische Sauberfeit und politischen Anstand. Doch man verstehe uns nicht falsch: Es handelt sich hier nicht etwa um eine bloße Anstandsfrage. Es handelt sich darum, daß die Aufpeitschung der Blutinstinkte, daß die Entfachung der Striegs psychose durch gefälschte Greuelbilder, bisher als das schlimmste Verbrechen der Imperialisten gebrandmarkt,

sich zu einer von den Kommunisten nicht nur angewandten, sondern auch ausdrücklich gebilligten Methode entwidelt hat. Dies festzunageln, war der Sim unserer Veröffentlichungen. Wie notwendig diese Feftnagelung war, zeigt die Haltung der Roten Fahne", die diese Hehmethoden zugesteht und... noch öffentlich verteidigt!

Juwelendiebin aus Liebe?

Der Prozeß Helga von Monroys vor dem Schöffengericht.

Vor dem Schöffengericht Lichterfelde   begann heute morgen der Prozeß gegen Helga von Monton. Da­mit das hör- und schaulustige Publikum auf seine Kosten fommt, fand die Gerichtsverhandlung im Schwurgerichtssaal des neuen Kriminalgerichts statt.

Die Vorgeschichte dieses sensationellen Kriminalfalles ist ja noch in Erinnerung. Bei der Gräfin Hermersberg  , einer früheren Zirkus­reiterin bei Renz, lebte ihre Schwester, gleich ihr einstmals 3irtus­reiterin und später Gräfin Monron sowie deren Tochter, Helga von Monroy. Am 22. Dezember vorigen Jahres verschwanden Juwelen der Gräfin Hermersberg im Werte von 90 000 Mart.

Der Berdacht fiel auf die Hausangestellten, auch auf einen der Fa­

milie befreundeten Tänzer. Die Juwelen, darunter eine Berlen­tette im Preise von 30 000 Mart, blieben aber verschwunden. Alle Bemühungen der Polizei blieben zunächst ergebnislos; dann stellte Sie fich Helga von Monroy höchstselbst als die Diebin heraus. fannte den Aufbewahrungsort der Juwelen, die Kaffette, fannte an. Romantisch wurde aber erst die Angelegenheit, als am Tage die Sicherungen, brauchte Geld und eignete sich die Schmuckstücke nach der Berhaftung ihr Freund, der 43jährige Frig von Bedel, sich das Leben nahm.

Schweres Grubenunglück in Frankreich   Dame aufgespielt hatte. Die Bolizei stellte fest, daß die Juwelen

Acht Tote geborgen.

Paris  , 1. August. Wie ,, Echo de Paris" and 2ens gemeldet wird, ereignete sich gestern abend in einem Schacht des Berg werks von Ejar pelle bei Courcelles- les- Lena ein Gruben unglüd. Um 20 Uhr 10 brachen in einem ein Gruben unglück. Um 20 Uhr 10 brachen in einem Schacht schlagende Wetter los. An den gefährdeten Stellen befanden sich 160 Bergarbeiter. 23 Uhr find acht Tote geborgen worden.

Bis

Zwei Berliner   in Bayern   tödlich abgestürzt. Garmisch  , 1. Auguft. Am Mittwoch früh 8 Uhr ist ein Wanderbursche aus Berlin  am Eingang zur Goellentaltla mm tödlich abgestürzt. Er war mit drei Kameraden auf einer Tour begriffen und wollte die Klamm besuchen. Um den Eintrittspreis zu sparen, wollten sie den sogenannten Oberen Weg benußen.

Der 18jährige Student Ballentin Hermann aus Berlin   stieg von der Eingangshütte aus direkt zum Oberen Weg hinauf, dabei stürzte er ab, fiel in die Klamm und war sofort tot. Durch die sich beim Absturz loslöfenden Steine wurde einem feiner Begleiter der Arm abgeschlagen. Die Beiche des Hermann wurde ge­borgen.

Helga von Monroy hat erklärt, Wedel habe nichts von dem Diebstahl gewußt. Fest stand aber, daß er verschiedene der Schmud­stücke für fie verkauft hatte. Fest stand auch, daß sie sich als reiche aus dem Diebstahl in der Villa der Gräfin Hermersberg   herrührten. Sie fand auch im Zimmer der Komteffe Quittungen von verschie denen Juwelieren; es erfolgten Verhaftung und Geständnis. Am 30. Mai fand die Verhandlung vor dem Schnellrichter statt. Die Komtesse mimte jedoch Nervenzusammenbruch. Der Ver­teidiger stellte Antrag auf Bertagung, die Tante, Gräfin von Her­ mersberg  , erflärte sich bereit, ihre Richte wieder bei sich aufzu nehmen und so fonnte heute morgen im ordentlichen Gerichtsver­fahren die Verhandlung beginnen.

Bertagung.

Die Berhandlung nahm einen unerwarteten Verlauf. Das elegante Publitum, das den Gerichtssaal fast gestürmt hatte, die zahlreichen Richter und Pressevertreter tamen nicht auf ihre Kosten. Der Borfißende gab unmittelbar nach Eröffnung der Sigung bekannt, daß bei dem Gericht gestern eine

neue Anklage gegen die Komtesse Monroy eingegangen sei, die zum Teil mit der jezigen Anflage in Zu sammenhang stehe. Er bittet um Aeußerung, ob die neue Ange­legenheit mit der jeßigen zusammen verhandelt werden könne. Der Staatsanwalt äußerte sich dahingehend, daß er bereit sei, sofort mündliche Antlage zu erheben. Die neue Anklage spreche gewissermaßen zugunsten der Angeklagten, und eine gemeinsame Berhandlung mit der jetzigen Anklage wäre deshalb für die An geflagte von Vorteil.

Der Berteidiger pflichtete zwar dem Staatsanwalt infofern bei, als die beiben Anflagen gemeinsam verhandelt werden sollen.

Er widersprach jedoch einer sofortigen Verhandlung, da er und seine Mandantin Gelegenheit haben müßten, von den Aften, die sich auf die neue Anklage beziehen, Kenntnis zu nehmen. Er beantragte deshalb Bertagung der Verhandlung. Nach längerer Beratung ver­kündete der Vorsitzende folgenden Befchluß:

Die Berhandlung wird heute vertagt, da die neue Anflage in engem Zusammenhange mit der heutigen Anklage stehe. Aus den eben dem Gericht zugegangenen Atten fönnten Rückschlüsse auf die Motive der heute zur Anklage stehenden Tat gezogen werden. Bis jetzt sei man über die Motive in pölliger Untlarheit gewesen, erst jetzt würden sie verständlich. Die neue Verhandlung foll unter Wahrung der gesetzlich vorgesehenen Fristen anberaumt merden.

Damit war die Verhandlung zu Ende. Ueber die neue Antlage erfährt man: Der Rittmeister a. D. von Bedel, der Freund der Helga Monroy, hatte beim Banthaus Heinrich Emden eine

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Helga Monron, die ihren Freund in so großen Nöten fah, griff. Schuld in Höhe von 25 000 m. Das Banthaus weigerte sich, die Schuld zu ſtunden und drängte auf fofortige Zahlung. Helga Monron, die ihren Freund in so großen Nöten fah, griff.

nun zu einem verzweifelten Mittel, um ihm zu helfen.

Sie legte dem Bankhaus einen Brief vor, der besagte, daß der Familienältefte des Hauses Hohenlohe- Dehringen ihr eine Erb­schaft in Aussicht stelle. Angesichts dieses Briefes wurde der Kredit des Rittmeisters a. D. von Wedel verlängert. In Wirklichkeit war das Schreiben aber gefälscht. Das Bank haus hat schließlich einen Schaden in Höhe von 6000 m. erlitten. Wedel hatte eine Lebensversicherung in Höhe von 19 000 m. Aller dings war auch diese verpfändet; das Bankhaus hat die Police  eingelöst und einen Teil der Schuld gedeckt. Weshalb das alles erst jetzt bekanntgeworden ist und weshalb die Anklage nicht schon früher erhoben werden konnte, ist nicht ganz verständlich. Jeben­falls begreift man jetzt, was den Rittmeister Friß von Wedel zu seinem Freitod veranlaßt( hat. Er fußte sich sagen, daß die Ur­fundenfälschung seiner Freundin an den Tag tommen würde, sobald schlechtem Lichte erscheinen würde, wenn man erführe, baß er die man ihn als 3 eugen vernommen hätte, und daß er in äußerst treibende Kraft bei dieser Urkundenfälschung und bei dem Juwelendiebstahl der Helga Monroy gewesen war.

Wieder einmal ein fleiner Ausschnitt aus dem Leben der so­genannten höheren Gesellschaft"!

Der Theaterstandal in Oppeln  . 20 Personen wegen Landfriedensbruchs angeflagt. Oppeln  , 1. Auguft.

Die Staatsanwaltschaft hat gegen 20 Personen aus Oppeln  Anklage wegen Landfriedensbruch   erhoben wegen der Vorfälle am Bahnhof in Oppeln   anläßlich der polnischen Theateraufführung. Die Hauptverhandlung soll Ende August stattfinden. In der An­flagefchrift werden 95 3eugen aufgeführt.