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(13. Fortsetzung.) Jack ist«in guter Kerl, ober völlig untauglich, wenn es sich darum handelt, einen Entschluß zu fassen. Er ist«in Phantast, ein Romantiker. Ich hob« mich gestern üb«r ihn geärgert. Erstens seine Idee mit dem Testament: er will unbedingt di« ganzen zwei Millionen mir hinterlassen, damit ich si« im Falle sein«? Todes für di« Arbeiterbewegung verwende. Denkt gar nicht daran, daß ich jeden Tag eingelocht und mein Vermögen gesperrt werden kann. Ich Hab' mich heiser geredet, ober so einem Millionärskind ist der Eigensinn nicht auszutreiben." Mein Gott," meinte Charles Ashleigh,wenn es ihm Freude macht. Er wird ja nicht sobald sterben. Und solang« er lebt, wird er das Geld verwalten." Nein! Das ist es ja gerade. Er hat auch eine Schenkungs- Urkunde an mich ausgestellt, über anderthalb Millionen. Er fürchtet, es könnt« seinem Bruder gelingen, ihn unter Kuratel stellen zu lassen: ich soll daher am 22. Dezember das Geld ausgehändigt bekommen." Er ist ein guter Mensch," sagte Ashleigh beschwichtigend. Such' dir einen anderen Millionär, der freiwillig auf dreiviertel seines Vermögens verzichtet." Ich weiß, habe Jack ja auch wirNich gern. Nur seine un- praktische Art bringt mich zur Verzweiflung." ,Lum Glück ist Tommy Anderson da: der wird keine Dumm- Helten machen. Solange es ihm gelingt, fein« Rolle als Pinkerton- Agent aufrechtzuerhalten, haben wir«inen tüchtigen Mitarbeiter." Aber ach, Tommy Anderson hatte in seinem Uebereifer bereits mit dem nächtlichen Telephongefpräch«ine verhängnisvolle Dumm- heit gemacht, deren Folgen sich bereits in den nächsten Tagen zeigten. Tommy hatte vorgehabt, Bessy Gordon ins Gefängnis zu bringen, um Calvin Füller seine Tüchtigkeit als Detektiv zu beweisen, ober der Zwischenfall mit Alf Nüster hatte Calvin Füllers Pläne umgestoßen und sein« Gereiztheit gesteigert. Es fiel ihm ohnehin schwer genug, das abwartend« Spiel fortzusetzen, durch Ruhe und angebliche Gleichgültigkeit die Nerven der Streiker zu zerrütten. Er war ein Mann der Tat, hätte am liebsten vom ersten Tag des Streiks an die Polizei mit Gummiknüppeln und Gewehren auf die Arbeiter losgelassen. Nun kam ihm Alf Busters Mißerfolg fast erwünscht, jetzt durfte er handeln. Und er tat es. Zwei Tage nachdem Alf Bufter Fullersville fluchtartig ver- lassen hatte, wurden Ashleigh, der alt« Jim Gordon, Bessy Gordon und Fred Duggan unter dem Verdacht das Syndikalistengsfetz über treten zu haben, verhaftet. Cardigan war auch für die Verhaftung David Gordons eingetreten, aber Calvin Füller hatte sich ihr aus irgendeinem geheimnisvollen Grunde widersetzt. Während der folgenden Woche führte die Presse von Füllers- oille«ine erbitterte Kampagne gegen die Streikküchen, nannte sie Ort«, wo aufrührerische Pläne geschmiedet würden, Brutherde der Verschwörung gegen Gesetz und Ordnung. Tommy Anderson, alias Louis Carbuckle, von der Agentur PiNkerton, hatte pach der Verhaftung des Streikkomitees einen heftigen Auftritt mit Calvin Füller. Sie haben unsere Bedingungen nicht eingehalten, Herr Füller," sagt« Herr Louis Carbuckle eisig.Es ist mir unmöglich zu arbeiten, wenn Sie durch eigenmächtiges Vorgehen meine Dispositionen stören." i Aber diesmal wirkte die Frechheit nicht. Der Herr von Fullersville brauste auf. Hören Sie, junger Mann, Sie mögen ja«in äußerst tüchtiger Detektiv fein, aber hier bin ich der Herr und Ihr Gerede über eigenmächtiges Vorgehen" paßt mir nicht. Ich habe es für not- «endig befunden, die Mitglieder des Streikkomitees verhaften zu lassen, weil sie eine Bedrohung der öffentlichen Sicherheit darstellen, und damit ist die Sache erledigt." Herr Louis Carbuckle betrachtete Calvin Füller von oben bis unten. Sie scheinen zu vergessen, Herr Füller, daß Sie nicht mit einem gewöhnlichen Detektiv sprechen, sondern mit dem Sohn..." Und wenn Sie der Sohn des König - von England sind, hier bin ich der Herr. Was haben Sie übrigens schon geleistet, junger Mann?" Sie haben anscheinend die Angelegenheit mit dem Telegramm oergessen, Herr Füller ." Nein, das war geschickt von Ihnen, aber wollen Sie etwa damit andeuten, daß ich meinen Bruder verhaften lassen soll?" Um Gottes willen, dachte Tommy Anderson bei sich, das fehlt uns gerode noch, daß diofer unglückliche Jack vor seinem emund- zwanzigsten Geburtstag verhastet wird und wir keinen Cent von seinem Geld sehen. Laut sagte er: Ich hatte daran gedacht, Herr Füller, doch wäre der Skandal allzu groß. Herr Jack Füller ist trotz seiner verrückten Ideen sogar bei einem Teil der guten Gesellschaft von Fullersville beliebt. Die Ouäker schwören aus ihn. Und außerdem... Er ist ein armer Krüppel, Sie aber swd ein starker, gesunder Mann... Nein, es würde einen zu schlechten Eidruck machen." Es freut mich, daß wir wenigstens über diesen Punkt einer Ansicht sind, Herr Carbuckle," sagte Calvin Füller etwas spöttisch. Sie müssen meine Gereiztheit entschuldigen, Herr Füller, lenkte Herr Louis Carbuckle ein.Aber ich war gerade einer wich- tigen Sache auf der Spur... und nun kommen die Verhaftungen. Hätten Sie noch eine Woche damit gewartet, ich wäre bereits als Mitglied im Geheimkomite« gesessen." Ts tut mir leid, Herr Carbuckle." Anscheinend bedauerte auch Calvin Füller bereits seine Heftigkeit.Ich wollte Ihre Pläne wirklich nicht durchkreuzen. Aber es ging nicht anders." Werden Si« wenigstens die anderen Bedingungen einhalten? Keine Streikbrecher kommen lassen?" vorläufig nicht." Mit dieser unbefriedigenden Antwort mußt« sich Tommy "' iderson einstweilen zufrieden geben.

tionen hatten bei vieley Mutlosigkeit und Verzagtheit hervorgerufen. Nun mußten di« Streiker sehen, wie ihre Kinder hungerten. Auch das Wetter schien für Calvin Füller Partei ergrissen zu haben: es wurde plötzlich bitter kalt, die Menschen hockten zähneNappernd in den ungeheizten Stuben. Das ganze Arbeiterviertel von Fullersville glich einem großen Trauerhaus, überoll sah man düstere Gesichter, verweinte Frauenaugen. David Gordon arbeitete wie ein Wahn- sinniger, gönnt« sich keinen Augenblick Ruhe, lief von Haus zu Haus, beschwor die Streiker, durchzuhalten, nur noch zwei Wochen, dann würde abermals für sie gesorgt werden können. Und wenn unsere Kinder in den zwei Wochen verhungern?" schrie ihn ein« Frau an. Früher ging es uns ja auch nicht gut," meinte ein runzliger, alter Slowake.Aber wir hatten doch wenigstens etwas zu essen und eine warme Stube." Wir werden ja doch besiegt werden," jammert« ein Italiener. Weshalb nicht lieber gleich di« Arbeit wieder aufnehmen, wozu sich noch zwei Wochen quälen?" Und dann kam noch etwas, das den verzweifelten Menschen fast den letzten Mut raubte. Auf irgendeine unerklärliche Weise entstand bei der elektrischen Leitung in der unteren Stadt'«in Defekt, der fünf Tage lang nicht behoben werden konnte. Brach die frühe Winternacht herein, so senkte sich tief« Schwärze über die armseligen Stuben und die Menschen fühlten in dieser Dunkel- heit stärker denn je die eigene Schwäche. Die Kinder weinten, die Frauen wurden hysterisch, und auch die Männer fühlten häufig eine sinnlose Angst, wenn di« Nacht wie ein schwarzer Sack auf sie herabsiel, bis der späte Dezembermorgen endlich wieder spärliche Helle brachte. Wie um die Sklaven der Dunkelheit zu' verhöhnen, leuchtet« in dem etwas höher gelegenen vornehmen Teil der Stadt grell dos elektrische Licht. Es war gleichsam ein Sinnbild der beiden Klassen, der Reichen, di« dank ihrem Geld« Herr waren über alles, selbst über Licht und Dunkel und der Armen, di« frierend, hungernd, von überharter Arbeit entkrästet im Finstern hockten, sich nicht zum Lichte durchzuringen vermochten. In diesen fünf Nächten schliefen David Gordon, Tommy Anderson und Jack Füller kein«.einzige Nacht. Wie Schatten huschten sie durch die dunklen Gassen, traten wie Schatten in die schwarzen Stuben, schienen, besonders der ewig heitere, übermütig« Tommy Anderson, etwas Licht in die Nacht zu trogen. Di« Kinder freuten sich auf ihr Kommen, brachten sie doch immer etwas mit:

freilich recht wenig, denn in diesen schwarzen Tagen war sogar Jack Füller fast ebenso mittellos wie sein« Freunde. In der fünften, der letzten schwarzen Nacht aber gab es für die Kinder und auch die Erwachsenen eine freudige Ueberraschung: Tommy Anderson war mit dem Auto in der nächsten Stadt gc- wesen und nach Einbruch der Dunkelheit heimgekehrt. Anscheinend hotte er dort di« Lebensmittelgeschäfte leer gekauft, denn nicht nur er und seine Freunde waren mit Paketen beladen, sondern auch John Calmer, der sonst, von der Dunkelheit begünstigt, diese nächt- liehen Ausflüge nicht mitmachte, keucht« hinter den dreien her und zog stöhnend einen schwerbeladenen Schlitten nach. Hast du einen Millionär ermordet und ausgeraubt, Genosse Aftderson?" fragte Ben Hall lachend. Ben gehörte zu den wenigen, die sich durch nichts entmutigen ließen, aber auch sein eingefallenes Gesicht erhellte sich, als er sah, wie die Kinder über di« Eßwaren herfielen. Und Jone Hall, eine ernste, stille Frau, von der niemand je ein Wort der Klage hörte, lachte vor Freude und gab Tommy einen Kuß. Die blasse kleine Minny Hall aber erkundigte sich: Bist du einem Engel begegnet, Onkel Tommy?" Ja, Minny," rief Tommy,du hast ganz recht, ich bin einem Engel begegnet. Als ich ihm erzählte, daß di« kleinen Kinder von Fullersville nichts zu essen haben, holte er seine Geldbörse hervor und gab mir alles, was darin war." Engel oder nicht, jedenfalls hatte Tommy etwas äußerst An- genehmes erlebt, seine Augen leuchteten, sein« Wangen glühten, er war übermütiger denn je. das Licht wiederbringen?" fragte die

.Wird der Engel auch kleine Minny. Vielleicht, Minny."

(Fortsetzung folgt.)

Donnerstag, 1. August. Berlin . 16.00 Reg.-Rat Dr. Meier:Vom Knipsen zum Photoffraphieren". 16.30 Reg.-Med.-Rat Dr. Wcyert:Die Geisteskrankheiten in ihrer sozialen Bedeutung'*.# 17.00 Unterhai tun gsmasik. 18.00 Jakob Haringer . Vortrag und Leseproben: Klaus Hermann. Anschließend Mitteilungen des Arbeitsamts Berlin-Mitte. 19.00 Karl Vollmerhaus, Sekretär des Allgemeinen Deutschen Gewerkschafts­ bundes : Die wertschaffendc Arbeitslosenversicherung. 19.30 H. von Heister: Künstlerische Fragen de! Funkschens. 20.00 Populäres Orchesterkonzert. Nach den Abendmcldungen Tanzmusik. Während der Pause Bildfunk. 0.30 Nachtmusik. Königswusterhausen. 16.00 Lisa Rietz: Kasperletheater und kindliche Entwicklung. 16.30 Heinrich Capelimann liest aus eigenen Werken. 18.00 Prof. Dr. Victor Jungfer: Die Deutschen in Litauen in Vergangenheit und Gegenwart. 18.30 Paul Schneider : Wie reist man billig durch Italien ? 18.55 Schiele: Der Stand der landwirtschaftlichen Notmaßnahmen. 19.20 Harry Stolzmann: Das Chiffreunwesen auf dem kaufmännischen Stellen­markt.

FÜR DEN KLEINGÄRTNER. DiuuliiuiiiiiiuniiimiinniiitiiuiiiiMiinmiunniiinaiauiiiminiiiiiiiimulnnttflniulniiiiiiiimniDiiiniiimiininiiiMiinininiinniiminiiiiMiiimiiiiiiiiiiiiiiiniiuimiiiininiiHiiiiiimiiiniiiiiiintiiinniiiD

Am ersten Dezember waren die Mitglieder des Geheimkomitees verhaftet worden. Am achten Dezember nahm der Herr von Fullersville an, die öffentliche Meinung fei von der Presse bereits genügend bearbeitet. Am neunten Dezember'ießen die Behörden die Stycikküchen schließen. Das war ein furchtbarer Schlag. Schon die oerkürzten Ra-

Das Wasser das Gießen. II, Zu den anscheinend einfachen, in Wirklichkeit aber höchst de- deutungsoollen Arbeiten des Gärtners gehört das Gießen. Wer diese Arbeit ohne Nochdenken ausführt, wird bald durch das Ver- halten der Pflanzen ein« Quittung für seine Unachtsamkeft erhalten. Dos Wasserbedürfnis einer Pflanze ist nicht nur aus Wachstums- bedingungen bald größer, bald geringer, sondern wir hoben es auch in der Hand, ihre Entwicklung selbst zu beeinflussen. Solange der Ausbau erfolgt, dos Laub sich bildet, die Triebe aufschießen, so lange ist das Bedürfnis an Wasser groß: ist aber die Zeit des Blüten- ansatzes gekommen, so bringt eine verhältnismäßige Trockenheit sie leichter zum Blütenonsatz, worauf dann wieder die Ausbildung der Blumen und Früchte größere Anforderungen an Wasserzufuhr stellt. Daß außerdem nicht nur die Wetterverhältnisse, sondern auch die Bodenbeschaffeicheit eine Rolle für den Wasserverbrauch spielen, ist darin begründet, daß Wasser auch als Transportmittel für die Nährstoff« des Badens dient.. Bei Pflanzen, die in Töpfen stehen, kann man durch Klopfen an den Topfrand feststellen, ob der Topf trocken ist: je heller der Ton sich gibt, desto trockener ist die Erde: ein feuchter Topf gibt einen dumpfen Klang. Das Zlusschen der Oberfläche allein zu be- rücksichttgen, ist nicht geboten, da es wünschenswert ist, daß die ganze Erde durchfeuchtet ist. Hot man Töpfe, die lange Zeit trocken gestanden haben, so wird man sie in ein größeres Gefäß mit Wasser stellen, damit sie sich langsam vollfaugen. Die zu reichliche Wasser- zufuhr führt zum Sauerwerden der Erde. Dem Hacken der Erde im Freien, die dadurch wieder dem Sauerstoff der Lust zugänglich gemacht wird, entspricht das Auflockern der Oberfläche in den Töpfen mittels eines Stäbchens eventuell wird aber ein Um- topfen der Pflanze geboten sein. Wichtig ist aber auch die Ausführung des Gießens. Wer den Strahl der Gießkanne aus ziemlicher Höh«(damit der Betreffende sich nicht zu bücken braucht) auf die Pflanzen herabbrausen läßt, verdirbt viel durch das Fortspülen der den Stamm schützenden Erbe. Man sollt« vielmehr die'Gießkanne so dicht als möglich am Boden halten und auch einen etwa auszugießenden Eimer nicht mit einem Schwünge über die Pflanzen ausleeren, da sicher dadurch Zweige geknickt, Blüten abgeschlagen werden usw. Das Gießen aus der Gießkanne ohne Brause ist rationeller, da hierbei jede Pflanz« unch die sie umgebend« Erde so getränkt werden kann, wie es das Bedürfnis verlangt. Andererseits wird beim Gebrauch der Braus« oder des Verteilers am Schlauch auch das Blattwerk mit Wasser bedacht und ihm die in der Hitze erwünschte Reinigung und Kühlung gegeben. Auf den Mangel einer solchen Sättigung der Luft mit Wasserdampf ist dasKümmern" so vieler Stubenpflonzen zurück- zuführen. Bei einer ganzen Anzahl von Pflanzen muß das Feucht- werden des Stammes oder des Wurzelhalse» vermieden werden: b«im Gemüse trifft dies für di« Gurken in hohem Maß« zu. Daß da« Gießen junger Sämlinge im kalten oder warmen Kasten be- sonders sorgsam ausgeführt werden muß, sei noch bemerkt: man gieße mit abgestandenem Wasser und spritze Kohl- und Kohlrabi- pflanzen nach Bedarf, bei Gurken, Treibbohnen, Salat ist es jedoch besser, nur den Boden zu befeuchten und ein Spritzen auf die Blätter zu vermeiden. lieber die Zeit des Gießens der Landkulturen gilt als allge- meine Regel, daß man an kühleren Tagen morgens, an heißen

abends gießt. Doch ist natürlich bei größeren Betrieben die Gesamt- bedarfsfrage und bei kleineren Betrieben die Zeit, die man seinem Garten widmen kann, entscheidend. Petersilie und Selleriekraut. Die Petersilie ist wegen der Vielseitigkeit seiner Verwendung als Würze bekannt. Der Geschmack, der uns so willkommen ist, ist am kräftigsten in den Blättern. Man wind daher gern ge« trocknete Petersilienblätter aufbewahren, die, wenn sie etwas zer- rieben sind, auch nur wenig Platz beanspruchen. Wie Sonnen- trocknung, d. h. das Trocknen der Blätter in scharfer Sonne, zu ver- meiden ist, so sollte das Sonnenlicht auch von Gläsern, in denen Trockengemüft aufgehoben wird, ferngehalten werden. Auch Sellerie- blätter werben gern den Speisen im Winter zugefügt: man hängt Sellerieblätter leicht gebündelt zum Trocknen auf und verwahrt sie nachher ebenso an einem ttockenen Ort. Blumenschmuck am Fenster. Mit einfachen Mitteln läßt sich dem Aeußeren des Hauses ein frohes und auch künstlerisch wirkendes Aussehen geben. Die Blumen- köpfe im Fenster, aber noch' besser auf Blumenbrettern vor den Fenstern können bei geschickter Farbenwahl der Blumen sehr mol«risch' wirken. Man muß natürlich vermeiden, rot auf rot, grün auf grün, blau auf blau zu setzen: die gegenwärtig beliebten farbigen Hauswände laden zu interessanten Farbenexperimenten ein. Für sonnig gelegene Fenster sind Rosen, Pelagonien, Petunien, Heliotrop zu nehmen: für schattige Logm eignen sich Fuchsien, Begonien, Hortensien, Hohnenkamm sowie Schlingpflanzen. Wer den Töpfen eine sichere Stellung in luftiger Höhe geben will, fülle di« Zwischenräume zwischen den Töpfen mit Moos aus: wenn knon dieses beim Gießen der Töpf« ebenfalls durchfeuchtet, so schützt man gleichzeitig die Töpfe vor zu raschem Austrocknen durch Sonnen- wärme oder durch Wind. Für den Boden des Blumenbrettes ist ein Belag von Zinkblech angebracht. Mistbeeterde! Wr haben schon bei Erörterung der Komposterde darauf hin- gewiesen, daß durch Umsetzen, Zusatz von Kalk usw. die Verrottung der verschiedenen Stoffe, aus denen sich die Komposterde bilden soll, beschleunigt wird. Nicht ganz verwest« Teile können durch die noch fortdauernde Fäulnis schädlich« Wirkungen ausüben. Diese Forde- rung der gänzlich«ingetretenen Verwesung ist um so strenger zu beachten, wenn es sich um Bereitung von Mistbecterde handelt. Gut abgelagert« Mistbeeterde ilt bei der Anlage von Frühbeetkästen, namentlich von warmen Kästen, eine Hauptbedingung für dos Ge- deihen der Kulturen. Als Bestandteile für die Erzeugung von Mist- beeterde kommen verwester Pferde- oder Rindermist, Erde, Sand und Laub in Bettacht. Diese Mischung muß so lange ablagern, bis ein« gleichmäßig feine Erde sich ergibt. Auf keinen Fall' darf sie unverweste, fäulniserregende Stoffe haben Vor der Benutzung wird sie durchgesiebt, damit sie gleichmäßig fein ist. Eine so her- gestellt« Erde fft locker, nahrhaft und erwärmt sich leicht, alle» Faktoren, die für di« schnelle Bewurzelung von größter Wichtigkeit sind. In der Praxis der Gärtnereien bilde: die im Herbst aus den warmen Kästen entnommene Misterde das Hauptmaterial für Topf- kulturen und den Grundstock für die bei der nächstjährigen Mist- Packung«rsordcrliche Mistbcetcrde.