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Der

Konfektionsarbeifer

Streik ist heute in 14 folossal besuchten Versammlungen proklamirt Alle Arbeiterblätter werden um Abdruck gebeten. worden. Die Mehrzahl der Anwesenden waren Frauen und An die Zimmerer Deutschlands  . Kameraden! Montag, Mädchen. Die vorgeschlagene Resolution hatte folgenden den 10. Februar, ist ein großer Theil der Berliner  Wortlaut: 3immerleute in den Ausstand getreten. Die frühere ungünstige Konjunktur im Berliner   Baugewerbe hatte ein stetes Fallen der Löhne im Gefolge. Im Jahre 1889 lauteten die Forderungen der Zimmerer: neunstündige Arbeitszeit und 60 Pf. Stundenlohn. Diese Forderungen sind damals von einem großen Theil der Unternehmer bewilligt worden, seither sind aber die Löhne bis auf 50 Bf. und darunter gesunken. Die Zimmererarbeit wird immer mehr zur Saisonarbeit. Ein großer Theil der hier ansässigen Zimmerer hat nur ein Einkommen von 6-800 M. Daß dabei ein menschenwürdiges Dasein nicht geführt werden tann, wird wohl jedem einleuchten, der mit den Verhältnissen einer Großstadt vertraut ist. Nach der langen Reihe von Jahren haben es nun die Berliner   Zimmerleute fatt, unter den großen Entbehrungen weiter zu leben. reiche Versammlungen beschäftigten sich mit dem Werthe der Berkürzung der Arbeitszeit, durch die allein die Reserve Armee vermindert und mehr Arbeitsgelegenheit geschafft werden kann;

nicht jede Forderung der Arbeiter und wollen auch nicht die Bers erhob und eben aus dem Bewußtsein höherer, als rein egoisti- daß unser Vorgehen gerechtfertigt ist. In brei Werkstellen sind fonen der Arbeitgeber angreifen, die den Verhältniffen gegen scher Zwecke das Recht und die Pflicht schöpfte zur Leitung, unsere Forderungen sofort bewilligt worden. In 68 Werk. über oft machtlos find; aber wir protestiren gegen zur Verwaltung und zur sozialen Fürsorge." In der Frage, die stellen tam es zum Streit, an dem insgesammt 720 Mann schreiende Mißstände. Redner verbreitet sich nun über uns hier beschäftigt und der auch die Diskussion zwischen den beiden betheiligt sind. Der Kampf ist hart, aber der Sieg die Schäden der Hausindustrie und des damit verbundenen tonservativen Blättern ihren Ursprung verdankt, in der Konfektions  - gewiß, da die Kollegen alle einmüthig handeln. Wir er Zwischenmeister Unwesens, das die ausgebeuteten Arbeiterinnen bewegung, wird die Aristokratie, die den höheren und allges suchen nun speziell unsere Berufsgenossen in ganz Deutschland  , vielfach der Prostitution in die Arme treibt. Abhilfe muß ge- meineren Zweden der Kultur dient", vorgestellt von Herrn Man- dieser Bekanntmachung die genügende Beachtung zu schenken. fordert werden, doch sei vor einem Ausstande, der nur die heimer, Kraft u. Lewin, Gerson und wie sie sonst noch heißen. Da wir allen ausständigen Gewerkschaften stets unsere Solidarität Arbeitgeber erbittern fönne, zu warnen. Sähen die Arbeitgeber, bewiesen haben, sind wir gewiß, daß alle Arbeitsbrüder sich dessen daß die öffentliche Meinung auf seiten der Arbeiter sei, so erinnern und uns nun ihre Solidarität bezeigen werden. Alle würden sie sich entgegenkommender zeigen; dagegen werde ein Zusendungen find zu richten an das Bureau Mariannen Ufer 4 Ausstand, den Arbeitern auch noch die Sympathien der bürger­bei Gelhoff.( Telephonamt 7 Nr. 2763.) lichen Klassen verscherzen. Redner fordert: Lohntarif, gemischte Kommission zur Schlichtung von Streitigkeiten zwischen Arbeit nehmern und Arbeitgebern, feine Verschleppung der Ausgabe und und Rücknahme der Arbeit, eventuell Entschädigung für zu langes Warten, Betriebswerkstätten, Ausdehnung der Versicherungs  - Die Versammlung der Konfektionsschneider und Näherinnen gesezgebung auf die Hausindustrie, Verpflichtung der Lieferanten erklärt sich mit dem bisherigen Vorgehen der Fünfer- und der für Staat und Kommune, nur in eigener Fabrit arbeiten zu Agitationstommiffion der Schneider und Schneiderinnen Berlins  laffen. Auch wünschte Redner, daß die Polizei die Organisationen vollkommen einverstanden, sie erkennt an, daß kein Schritt zu der Arbeiter nicht in ihrer Entwickelung stört. Ueber die gefund einer friedlichen Einigung von seiten der Vertreter der Arbeiter heitlichen Nachtheile der Hausindustrie sprach Fräulein unterlassen wurde, fie schiebt die volle Berantwortung für die Dr. med. Bluhm, indem sie auf die Gewerbekrankheiten und Lage des Streitfalles den Unternehmern zu. die hohe Sterblichkeit( Tuberkulose!) der Konfektions- Arbeiter und Arbeiterinnen hinwies. Sie forderte Betriebswerkstätten unter gesetzlicher Aufsicht. Frau Sanitätsrath Schwerin hob hervor, daß die Behaglichkeit des Hauses und das Familienleben unter der Heimarbeit leiden. Aufgabe der Frau sei es, mit dem Muth Die Anwesenden verpflichten sich von nun an so lange die des Herzens für die Unterdrückten einzutreten; denn gerade fie Arbeit ruhen zu laffen, bis sämmtliche Forderungen der Arbeiter sei dazu berufen, zu besänftigen. Nach diesen Ansprachen, welche und Arbeiterinnen bewilligt find, fie betonen vor allem die vielfachen Beifall fanden, überraschte Professor Förster die Forderung nach Betriebswerkstätten und nach festen und be­Versammlung mit der Mittheilung, daß, obwohl sich mehrere deutend erhöhten Lohnfäßen. Waren die Schneider und Näherinnen Personen zum Worte gemeldet hätten, teine Diskussion im Frieden zu Zugeständnissen bereit, so erklären sie sich jetzt, einstimmig wurde in diesen Bersammlungen die Verkürzung der stattfinden werde; die Gegenfäße, die man versöhnen wolle, zum Kampf gezwungen, nicht früher zufrieden, als bis sie alle Arbeitszeit als nothwendig betrachtet und beschlossen, fie in würden ja sonst erst recht aufeinander plazen. Ohne sich durch ihre Forderungen durchgefeht haben. diesem Frühjahr zur Durchführung zu bringen. Aber den Zwischenruf Man fürchtet die Diskussion!" stören zu Die Versammelten beauftragen die Fünfer- Kommission mit wegen der günstigen Witterung und der auch sonst laffen, fügte Herr Förster   hinzu, man werde konsequenterweise der weiteren Führung des Kampfes und der eventuellen Ber  - einigermaßen günstigen Verhältnisse in unserm Gewerbe auch teine Resolution faffen. handlungen. Die Fünfer Kommission wird für befugt erklärt, fahen wir uns veranlaßt, unsere Forderungen schon jetzt den Die Herrenkonfektionäre haben die folgende Resolution sich durch Aufnahme weiterer Mitglieder zu ergänzen; der Unternehmern zu unterbreiten und zwar verlangen wir: neun beschlossen: Agitationstommiffion wird aufgegeben, auch ferner durch Agitation Stunden Arbeit und 55 Pfennige Minimallohn die Stunde. Diefe das Intereffe für den Kampf in und außerhalb der Schneider- an und für sich gewiß bescheidenen Forderungen sind auch schon freise wach zu halten. von einem großen Theil der Unternehmer bewilligt. Ein anderer Einig und fest, fraftvoll und muthig treten fie in den auf Theil verschließt sich diesen Forderungen, hauptsächlich der auf gezwungenen Kampf mit dem Versprechen alles, Ausdauer und Verkürzung der Arbeitszeit gerichteten. Entbehrungsfreudigkeit in erster Linie, daranzusetzen, um ihn zu einem siegreichen Ende zu führen.

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Die Arbeiter und Arbeiterinnen, die lange genug ihr Glend schweigend getragen haben, können die günstige Zeit zur Aenderung der Verhältnisse nicht vorübergehen lassen, sie müssen sofort und ausnahmslos in den Streit eintreten.

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Die heute im Altstädter Hof" tagende Versammlung des Ver­bandes der Fabrikanten der Berliner   Herren- und Knaben­fonfektion sowie der Berliner   Fabrikanten gleicher Branche die Mitglieder des obigen Vereines sind, nahmen Kenntniß von den seitens der Arbeiter aufgestellten Forderungen. Bei der augenblicklich äußerst schwierigen Lage der Berliner   Herren- und Knabentonfektion den anderen Sie fordern von allen denjenigen, die ihnen bisher in warmen Fabrikplägen gegenüber ist es den Berliner   Fabrikanten Werten ihre Sympathie bewiesen haben, daß sie es auch an der nicht möglich, die gestellten Forderungen- insbesondere That nicht fehlen und ihnen in dem aufgezwungenen Kampf die geforderten Lohnfäße anzunehmen, da die durch Unterstützungen helfen. volle Befriedigung der gewünschten Löhne und Einrichtungen fie erklären, in diesem großen Kampfe freudig alle Entbehrungen Die Anwesenden verlassen sich aber nicht auf Unterstützungen, Die Gristenz der meisien Fabrikanten in Frage stellt. Bur friedlichen Lösung des herrschenden Konfliktes find die auf sich nehmen zu wollen, um endlich ihre Lage zu bessern. Berliner   Fabrikanten gewillt, den Arbeitern die nur irgend Die Schneider   und Näherinnen müssen wegen der un möglichsten und weitgehendsten Zugeständnisse zu machen. geregelten Produktionsweise oft Monate lang darben und Die zu diesem Zwecke erwählte Rommission wird es sich an- hungern, sie werden dies in diesem Kampfe ohne Murren auf gelegen fein laffen, mit dem Zwischenmeister, dem eigentlich nehmen, um zum Ziele zu gelangen. lichen Bindungsgliede zwischen dem Fabri­tanten und dem wirklichen Hersteller der Arbeit, zu unterhandeln.

Bei Erkenntniß von Uebelständen irgendwelcher Art wird diese Kommission für Aufbesserung bestrebt sein.

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Die direkte Unterhandlung der Fabrikanten mit dem Unter­Arbeiter hält die Versammlung nicht für rathsam, da bei den herrschenden Usancen in der Berliner   Konfektion der Zwischen­meister der eigentliche Arbeitgeber des in die Lohnbewegung eingetretetenen Arbeiters nicht zu umgehen ist und jedwede Abmachung des Fabrikanten mit den Unterarbeitern fonach zwecklos erscheint. Die versammelten Fabrikanten haben das Vertrauen zu den Arbeitern, daß sie sich durch Vernunftsgründe überzeugen lassen werben, inwieweit die Bewilligung der gestellten Forderungen im Bereiche der Möglichkeit liegen und die Arbeiter erkennen werden, daß darüber hinausgehende Forderungen unter allen Umständen zum Streit führen müssen; zum Schaden der Fabrikanten und zum Schaden der Arbeiter." Demnach haben die Unternehmer jedes ernsthafte Eingehen auf die Forderungen der Arbeiter abgelehnt.

Dresden  , den 9. Februar. Hier beschäftigte sich eine große Versammlung der in der Konfektionsbranche Beschäftigten mit den Forderungen der Arbeiter und nahm die Berichte über die bis dahin ergebnißlos verlaufenen Verhandlungen mit den Unternehmern entgegen.

Die Versammlung erklärte dann:

Die Anwesenden verpflichten sich, mit aller Kraft und Hin­gebung zum Siege in diesem Kampfe beizutragen.

Abgesperrt war auch Paster's Gesellschaftshaus wo Witte unter lebhaftem Beifall referirte. Mit Ausnahme eines einzigen Redners erklärten sich alle Anwesenden für die Resolution, die einstimmig angenommen wurde.

Zahl

Berufsgenossen! Wir wissen, daß auch Ihr unter dem Drucke des Rapitalismus leidet und selber alle Ursache habt, Guch aufzulehnen gegen die oft aller Menschlichkeit hohnsprechende Behandlung und Bezahlung. Deshalb fordern wir von Euch auch augenblicklich keine finanzielle Unterstüßung, sondern ersuchen Euch nur dringend darum, dafür zu wirken, dadurch den Kampf mit den noch in Frage kommenden Unter­daß feiner unserer Berufsgenossen hier in Arbeit tritt und uns nehmern erschwert. Auch wir werden, wie immer, unsere Solidarität Euch gegenüber beweisen. Die Lohnkommission der Berliner   Bimmerleute. Alle Anfragen und Aufträge wolle man richten an Theodor Fischer  

, Berlin  , Restaurant Röllig, Neue Friedrichstr. 44.

Zum Streit der Zimmerer Berlins   ist weiter zu Im Englischen Garten, der auch polizeilich ab. berichten, daß bis Montag Abend 7 Uhr 79 Unternehmer, bie gesperrt war, referirte unter vollkommener Zustimmung der Buſammen ca. 1100 Bimmerer beschäftigen, die Forderungen Anwesenden Genoffe Stubbe. Die Resolution fand ein( 9 stündige Arbeitszeit und 55 Pf. Minimallohn) bewilligt haben. stimmigen begeisterten Beifall. Wir richten nun noch einmal an unsere Berufsgenossen die Aufforderung, überall da, wo die Forderungen nicht unbedingt bewilligt sind, die Arbeit unverzüglich niederzulegen und in der am Mittwoch, den 12. Februar, in Cohn's Festsälen, Beuthstr. 20/22, stattfindenden Bersammlung zu erscheinen. der Streitfarten im Streitlokal, Neue Friedrich­Bu gleicher Zeit machen wir bekannt, daß die Abstempelung traße 44, in den Stunden von 9-12 und 2-4 Uhr täglich stattfindet. Außerdem werden die Play deputirten auf gefordert, heute Dienstag Abend die Arbeitsberechtigungs Karten in Empfang zu nehmen,

Die Brauerei Friedrichshain   wurde ungeheuer überfüllt. Nach einem mit lebhafter Begeisterung aufgenommenen Referate von Ad. Schulz wurde die Resolution einstimmig angenommen.

Nieft's Festfäle wurden um 1/28 Uhr polizeilich ab. gesperrt. Frl. Baader referirte zur vollsten Zufriedenheit der Anwesenden. Ihre Ausführungen wurden mit stürmischem Beifall aufgenommen. Die Resolution wurde einstimmig an genommen.

Das Konzerthaus Sanssouci   war schon um 6% Uhr abgesperrt. Tausende mußten umkehren. Frau Ihrer referirte unter stürmischem Beifall. Als nach der Abstimmung der Resolution deren einstimmige Annahme verkündet werden fonnte, brach ein Begeisterungssturm los, wie man ihn selten zu hören bekommt. Mit einem stürmischen Hoch auf das Gelingen

bes Streits trennte man sich.

Rautenberg's Festfäle waren schon um 1/2 7 Uhr Wir wollen aber den Kampf nicht um des Kampfes abgesperrt. Nach einem enthusiastisch aufgenommenen Referate willen, wir wollen in friedlicher Verhandlung die schweben- der Frau Timm wurde der Resolution einstimmig jubelnd zu­den Differenzen zum Austrag bringen und Austrag bringen und noch einen gestimmt. legten Versuch machen, uns mit den Konfektionären über die auf­gestellten Forderungen zu einigen. Demgemäß beschließt die Ver­fammlung, den einzelnen Geschäften durch von deren Arbeitern be­stimmte Personen die Forderungen nochmals vorzulegen und das Ergebniß der Kommission mitzutheilen.

Montag findet die entscheidende Verhandlung statt. Dresden  , 10. Februar.( Privatdepesche des Vorwärts". In der von 1500 Personen besuchten Versammlung im Lokal ,, Trianon" wurde der Streit erklärt. Einige Firmen haben die Forderungen bewilligt. Mit den Unternehmern der Mäntel branche werden die Verhandlungen noch fortgesetzt werden.

Der Saal des Vereinshauses Südost" mußte um 7 Uhr wegen Ueberfüllung polizeilich gesperrt werden. Frau Reimann referirte unter dem Beifall der Versammelten, die begeistert der vorgelegten Resolution zustimmten.

Der große Saal des Königshof war überfüllt. Unter fehr lebhaften Beifall referirte Frau Lily v. Giydi. Die Resolution fand einstimmige Annahme.

Der Saal des Berliner Prater war schon gleich nach 7 Uhr abgesperrt. Tausende warteten auf der Straße, vergeblich Einlaß begehrend. Die Resolution fand unter lebhaftem Beifall nach einem begeistert aufgenommenen Referate Pfeiffer's ein stimmige Annahme.

Das Swinemünder   Gesellschaftshaus war schon vor 1/2 8 Uhr abgesperrt. Danzig   referirte unter lebhaftestem Beifall. Gegen die Stimme eines Zwischenmeisters wurde die Resolution angenommen.

J. A.: Die Streittommission der Berliner  3immerleute.

Wegen Lohnbifferenzen haben sämmtliche Tischler der Firma Wurzel in Treptow   bei Berlin  , Baumschulen­traße 88, die Arbeit niedergelegt. Der Meister hatte an sie das Anfinnen gestellt, noch billiger zu arbeiten als bisher, trotzdem die Preise schon sehr gedrückt waren. Zudem arbeiten die Kollegen mit eigener Bant und Werkzeug. Die Ortsverwaltung der Zahlstelle des Deutschen Holzarbeiter- Verbandes Rixdorf.

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Der Streik bei der Patent Hufeisenstollen- Fabrik von Leonhardt u. Co. in Berlin  , Saarbrückerstr. 30, dauert unverändert fort. Der Vorstand des Verbandes aller in der Metallindustrie beschäftigten Arbeiter Berlins  und Umgegend.

Antwort

Zur Arbeitseinstellung der Tapezirer bei der Firma Jakob u. Braunfisch in Berlin   ist mitzutheilen, daß die Firma zur Bewachung ihrer Werkstatt polizeiliche Hilfe requirirt hat, obwohl die Ausständigen zu dieser Maßregel selbstverständlich feinerlei Anlaß gegeben haben, und daß auf die letzten Einigungs­versuche die Hausdiener der Firma( während sie sich die Hemdärmel auftrempelten) den Tapezirern die gaben: Die Chefs sind für Sie nicht mehr zu sprechen. Die Tapezirer Berlins   werden ersucht, ihrerseits die Antwort durch zahlreichen Besuch der Versammlung zu geben, die wegen der Streitangelegenheit nächsten Mittwoch, abends 1/29 Uhr, bei Boly  , Alte Jakobstraße, abgehalten werden wird. In Neu- Ruppin   haben die Bauschlosser wegen der überaus trostlosen Lohnverhältnisse die Arbeit eingestellt.

Erfurt  , ben 10. Februar.( Privat- Telegramm d. Vorw.".) Die streitenden Konfektionsarbeiterinnen vereinigten sich heute Mittag zu einer imposanten Demonstration. In einem Buge von weit über tausend Theilnehmerinnen zogen sie über den gesperrt. Zimm referirte zur vollkommenen Zufriedenheit der Gründel's Festfäle waren um 8 Uhr polizeilich Depelthen und lehte Nachrichten. Anger und die Bahnhofsstraße bei allen Engrosgeschäften in Buhörer. Einstimmige Annahme fand die Resolution. musterhafter Ordnung vorbei. Heute Nachmittag wird in den

legten Geschäften die Arbeit niedergelegt. Preßstimmen.

Ausführungen und die Resolution wurden mit großer Be Der Rösliner Hof wurde um 8 Uhr gesperrt. Bohn's geisterung aufgenommen. Gegen dieselbe wurde teine Stimme abgegeben.

Die, Norddeutsche Allgemeine Zeitung" hat wieder Jm überfüllten Saale von Ahrens Brauerei referirte zwei Leitartikel im Zusammenhange mit der Bewegung in der Bander zur vollsten Zufriedenheit aller. Die Resolution fand Konfektionsindustrie gebracht: in dem erften tritt sie zu gunsten einstimmige Annahme. der Frauen von kleinen Beamten und Arbeitern, welche den unzulänglichen Verdienst ihrer Männer durch ihren Neben- berg referirte unter Beifall. Die Resolution wurde mit Be= Die Viktoria Säle waren überfüllt. Frau Greiffen­verdienst ergänzen" für das Fortbestehen der Hans industrie geisterung einstimmig angenommen. ein, und stellt damit von neuem ihrer sozialpolitischen

Erkenntniß ein Armuthszeugniß aus; im zweiten ents Alle streitenden Konfektion3 Arbeiter und wickelt fie, polemifirend gegen bie Kreuz Zeitung" ihre Arbeiterinnen werden dringend aufgefordert, auf die Be­politischen, sozialen und ethischen Grundfäße. Zwar nicht im fanntgabe der Streitlokale und die entsprechenden Informationen Nietzsche  'schen, wohl aber im altpreußischen" Sinne feiert sie die in der Mittwochs- Nummer des Vorwärts" zu achten. Kraft als politisches und ethisches Prinzip.

Budapest  , 10. Februar.( B. S.) Eine gestern stattgefundene und mußte polizeilich aufgelöst werden. Dann durchzogen die Versammlung der Tischlergehilfen nahm einen stürmischen Verlauf Versammlungstheilnehmer die Straßen und den Trödlermarkt. Die Trödler glaubten, daß es auf eine Plünderung abgesehen sei und bewaffneten sich mit, alten Gewehren. Die Polizei ver haftete viele Personen.

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London  , 10. Februar. Wie dem Reuter'schen Bureau" aus Suez gemeldet wird, ist das Truppen Transportschiff Victoria  " mit Jameson und seinen Offizieren an Bord heute Nachmittag in den Ranal eingelaufen; die Durchfahrt aber ist zur Zeit durch ein auf Grund gerathenes Petroleum Schiff gesperrt. London  , 10. Februar.( W. Z. B.) Die Thronrede, mit welcher das Parlament morgen eröffnet werden wird, wird länger als gewöhnlich sein. Die Rede wird sich aber darauf beschränken, die Ereignisse aufzuzählen, besonders wird eine Angabe über die Als diese Werthung sich in unserem Geiste ausbildete, da zukünftige Politik vermieden. Unter den angekündigten Gesetz­weilte er auf den Schlachtfeldern von Fehrbellin   und entwürfen befinden sich solche betreffend die Verpflichtungen der Leuthen, dort an der Kazbach oder bei der Avantgarde An alle Arbeiter Deutschlands  . Die in Holz- Arbeitgeber, die freiwilligen Schulen, die irische Landreform, die von Dennewitz  " o, wäre er doch dort an der Kaybach bearbeitungs- Fabriten, beziehentlich an Holz- Hebung des landwirthschaftlichen Nothstandes und die Frage der oder auch im Pfefferlande geblieben, dieser Geist der Nordd. bearbeitungsmaschinen beschäftigten Arbeiter Einwanderung von fremden Armen. Auch die Vermehrung der Allg. 3tg.", ftatt daß er sich mühselig Rezensionen und sozial- Berlins   und Umgegend haben am 10. Februar ein- Flotte wird Erwähnung finden. politische Artikel abtreibt. Aber er ist nun einmal aus weiter müthig die Arbeit überall da niedergelegt, wo die Forderungen: Belgrad  , 10. Februar.( W. T. B.) In der Stupschtina wurde Ferne zurückgekehrt in die Redaktionsstube und athmet als neunstündige Arbeitszeit und 5-15 pet. Lohnerhöhung nicht be- ein Utas verlesen, durch welchen die Regierung ermächtigt wird, Geist altpreußischer Zucht, Treue und Tapferkeit in jeder Zeile", willigt worden sind. eine Vorlage, betr. die Revision der Verfassung, einzubringen.

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Gewerkschaftliches.

der das feierliche Blatt ziert. Wie dieser Geist mit den vielen Werthe Arbeitsgenossen! Wenn Ihr bedenkt, wie gefährlich Madrid  , 10. Februar.( W. T. B.) Die Meteor ver Prädikaten aussieht? So:" Das Philisterthum, welches von Hause unser Beruf ist, wie fein Tag vergeht, wo nicht zahlreiche urfachte eine große Panit. In der Tabaksmanufaktur find 17 Arbeiter aus und ohne mit dem Contrat social Bekanntschaft gemacht Verlegungen vorkommen, so daß fast tein Kollege unter verwundet. Andere Unglücksfälle werden gemeldet, namentlich zu haben, nur individualistisch denkt und fühlt, hat immer und uns ist, der noch unverlegte Finger aufweisen kann; wenn Ihr aus Schulen, viele Mauern sind eingestürzt, so eine in der Gesandt­überall den höheren und allgemeineren Zwecken der Kultur nur weiter bedenkt, welch schädlichen Einfluß das Arbeiten in unseren schaft der Vereinigten Staaten  , in einer Vorstadt ist ein Haus dadurch dienstbar gemacht werden können, daß eine irgendwie mit ungeheurem Staub geschwängerten, gar nicht ventilirten eingestürzt. Die Naturerscheinung wurde bis auf eine Ent­geartete Ariftofratie sich über die individuelle Menschlichkeit Werkstellen auf die Gesundheit hat, so werdet Ihr zustimmen, fernung von 60 Kilometern von Madrid   bemerkt.

Verantwortlicher Redakteur: Auguſt Jacobey, Berlin  . Für den Injeratentheil verantwortlich: Th. Glede in Berlin  . Druck und Berlag von May Bading in Berlin  . Hierzu 2 Beilagen,