Mnanznot schafft Arbeitslosigkeit.
Wie lange noch Beratungsstelle?
Selt etwa einem halben Jahre ist kein« deutsche Kommunal- anleihe zur öffentlichen Zeichnung aufgelegt worden. Jetzt Hot die Stadt Köln durch ein größeres Bankenkonfortmm«ine dreijährige Schatzscheinemisston in Höhe von 40 Millionen Mark angeboten. Der Erlös dieser kurzfristigen Anlcche ist dazu bestimmt, die am 1. Oktober fällig werdenden LL Millionen Kölner Schatzanwersungen von 1326«inzulöfen. Während die Schuldverschreibungen des Jahres 1926«ine ö�prozentig« Verzinsung aufwiesen, ist man diesmal durch die Lage des Kapitalmarktes gezwungen. 8prozentige Obligationen anzubieten. Die Verschlechterung in den Zinsbedin- g u n g e n, die sich seit der kurzwährenden Entspannung des An- leihemarktes um die Jahreswende 1326/27 vollzogen hat, ist offen- sichtlich. Die neuen, in drei Jahren fälligen Schatzanweisungen werden dem Käufer zu 96 Proz. angeboten. Da die Stadt Köln an die Banken Begebungsspesen und Bonifikationen zu vergüten hat, wird die Stadt durch diese dreijährige Zwischenfinanzierung mit einem lOProz. überschreitenden Satz« belastet. Selbst bei diesen ungewöhnlich anziehenden Bedingungen haben sich die Banken, welche die Anleihe anbieten, nicht dazu verstehen können, den Gesamtbetrag fest zu übernehmen. Soweit wir unterrichtet sind, haben sie nur die Hälfte der Anleihesumme fest übernommen, wäh- rend die Auflegung der zweiten 20 Millionen ein Risiko der Stadt Köln darstellt. Gestern ist die Anleihe hoch überzeichnet worden; kein Wunder bei ihren großen Zinsvorteilen. Dieser Kölner versuch einer neuen Emission beleuchtet die Lage des deutschen Kapitalmarktes deutlich. Hat schon die Auflegung der Reichsanleihe und deren offen- sichtlicher Mißerfolg bewiesen, wie unergiebig der deutsche Kapital- markt gegenwärtig ist und welch« starken psychologischen Hemmungen öffentliche Anleihen zudem unterliegen, so zeigt diese Schatzwechsel- ausgäbe einer der bedeutendsten deutschen Städte, deren finanzielle Lage, trotz einer bekannten gegenwärtigen Anspannung, zweifellos besonders günstig ist, welch schwere Opfer die Kommunen für die Finanzierung ihres Jnvestitionsbedarfes zurzeit bringen müssen. Unter diesen Umständen Ist es verständlich, daß überall eine starke und nachhaltige Einschränkung bei der Fortführung bereits begonnener und der Inangriffnahme neuer Aufgaben festzu- stellen ist. Dies ist nicht nur daraus zurückzuführen, daß die Leih- sdtze, welche der Geldnehmer gegenwärtig zahlen muß, eine Höhe erreicht haben, die eine Drosselung der Ausgaben erzwingt, sondern auch auf die Tatsache, daß es selbst bei Zubilligung ungewöhnlich hoher Zinsen nicht möglich ist, das erforderliche Kapitel lang- fristig zu beschaffen. Der in den letzten Jahren beschritten« Weg, eine kurz- oder mittelfristige Finanzierung durchzuführen und die Konsolidierung dieser kurzfristigen Verbindlichkeiten aus eine Zeit günstigerer Kopitalmarktoerhältn.sse zu verschieben, kann unter den gegenwärtigen Umständen nicht mehr beschritten werden. In fast allen großen Städten l>aben die kurzfristigen Verbind- lichleiten eine Höh« erreicht, die die verantwortlichen Finanzoer- watter mit schwerster Sorge erfüllt. E» besteht also die Gefahr. daß in der nächsten Zeit mich auf den Gebiete» des driugeadfieu öffentliche» Bedarfes weitere Eiuschränkuagea erfolgen werden, die für die städtisch« Bevölkerung höchst unerfreu. lich« Konsequenzen haben würden. Davon abgesehen aber bedeutet die fortschreitend« Zurückhaltung der öffentlichen Hand in der Erteilung opn Aufträgen eine schwere Gefahr für den Arbeitsmarkt. Schon ch diesem Sommer hat sich deutlich gezeigt, daß die finanziellen Schwierigkeiten der öffent- lichen Körperschaften wesentlich dazu beigetrogen haben, die saison-
' mäßige Entlastung des Arbeitsmarktes erheblich zu vermindern. Das Baugewerbe, die Unternehmungen für Straßenbau, die Elektro- Industrie und andere wissen davon zu berichten. Um diese Wirkungen auf die betroffenen Wirtschaftszweig« nach Möglichkeit einzuschränken, gehen diese in zunehmendem Umfange dazu über, den Städten die Finanzierung der von ihnen durch- zuführenden Arbeiten anzubieten. D. h. es entwickeln sich im Ber- hältnis zu deutschen Städten Ziaanzierungsmethoden, wie sie früher in Ueberfee- oder In Balkanläudern üblich waren. Für die Städte selbst bedeuten sie naturgemäß eine nicht zu unterschätzende Gefahr. Sie erschweren«in« wirklich durch- sichtige Kalkulation der Kosten und schaffen Abhängigkeitsverhällnisie, die überaus unerwünscht sind. Noch viel größer aber sind die sich daraus ergebenden Gefahren für Handwerker, sowieKlein- und M i t t e l i n d u st r i e. Diesen stehen die den Großunter. nehmungen möglichen Finanzierungsquellen nicht zur Verfügung. Sie sind nicht in der Lage, Angebot« zu machen und gleichzeitig eine mehrjährig« Finanzierung von sich aus oder mit Hilfe ihnen be- freundcter Banken anzubieten. Je mehr daher unter dem Drucke der Finanzlage die öffentliche Hand sich dazu bereit findet, Aufträge an diejenigen Firmen zu vergeben, die gleichzeitig die finanziell« Durchführung ermöglichen, in desto stärkerem Maße muß da» klein- und Mllkelunlernehmertum, besten wichtigste und zahlungsfähigste Kundschaft bisher zum Teil die Städte gewesen sind, aus dem weil- bewerb verdrängt werden. Daß diese Entwicklung den großen Massen der Handwerker und kleineren Wirtschaftsunternehmern nicht gleichgültig fein kann, ist offensichtlich. Sie ernten hier Früchte des Kampfes, der in den letzten Jahren gegen die Gemeinden und ihren Kredit geführt worden ist, und der nicht zuletzt gerade in ihren Kreisen besondere Unterstützung gefunden hat. Daß die finanziellen Berhältnisse bei den öffentlichen Körper- schoften diese Zuspitzung erfahren konnten, ist aber nicht zuletzt darauf zurückzuführen, daß man seit Jahren für sie das Ventil der ausländischen Kapitalmärkte praktisch so gut wie vollständig geschlossen und dadurch die Befriedigung ihres Kapitalbedarfs in der wirt- schaftlich zweckmäßigsten Weise verhindert hat. Die Erkenntnis, daß es sich dabei um eine falsche Politik gehandelt hat, deren Fehlergeb- niste klar zutage liegen, wächst in allen Kreisen. Leider aber scheint der Weg vom Erkennen einer verfehlten Politik bis zu ÜTrer Be- seitigung recht weit. An Stelle in der gegenwärtigen Situation nun mit größter Beschleunigung die bestehenden Bestimmungen über die Kapitalaufnahme im Auslande zu beseitigen und die Beratungs- stell« für Ausländsanleihen aufzuheben, hält man an dieser Ein- richtung auch heute noch unverändert fest. Man hat darüber hin- aus, soviel wir wissen, auch kein« Veranlassung genommen, die bis- herigsn Arbeitsmethoden der Beratungsstelle einer Revision zu unterziehen. Lei den gegenwärtigen ständigen Veränderungen der Lage de» Kapitalmarktes hängt es sehr oft von einer raschen Entscheidung ab, ob ein Kreditgeschäft mit dem Auslande zustande kommt oder nicht. Der Weg über die Beratungsstelle aber macht es praktisch so gut wie unmöglich, derartige Kreditgeschäfte überhaupt zu be- arbeiten. Die Folge ist, daß für den Kredit dep öffentlichen Körperschaften eine höchst unerfreulich« Sonderb«Handlung stattfindet und daß das trotzdem aus dem Ausland» hereknströmend« Leihkapital auf dem Umweg« über deutsche Banken für die Steuer- Zahler mit einem unnötigen und kostspieligen Banttribut belastet wird.
Probleme der Warenverteilung. Ltnausgeschöpste Reserven für die Erhöhung des Massenwohlstandes.
De? vom Reichstag eingesetzte Enqueteausschuß hat drei Jahre lang fast im stillen gearbeitet. Die Veröffentlichungen erfolgen jetzt Schlag auf Schlag. Den Enqueteberichten über die Reichsbank und die Koliindustrie Hot die neunte Arbeitsgruppe des dritten Unter- ausjchustes jetzt die Veröffentlichung von drei Materialbänden über den Handel folgen lasten. Die Bedeutung dieser Bände ist besonders groß, da man mit der Behauptung nicht übertreibt, daß in Deutsch - land durch die Untersuchungen des Enqueteäusschustes die betriebs- wirtschaftlichen Probleme und kaufmännischen Gesetzmäßigkeiten der Warenverteilung eigentlich erst entdeckt worden sind. Wesentlich an diesen Entdeckungen beteiligt ist der frühere Staatssekretär Professor Julius Hirsch . Im ersten Band werden die Ergebnisse der Fragebogen- «rhebungen mitgeteilt, die 1ZOOO EinzelhandÄebetriebe mü 140000 Beschäftigten und einem Umsatz von 2,7 Milliarden, sowie 3H00 Großhandelsunternshmungen mit 60 500 Beschäftigten und einem Umsatz von 7,2 Milliarden erfassen. Di« große Leistung dieses Bandes ist die Gewinnung von sogenannten Kenn- und S t a n d a r d z i f f e r n für den Anteil der Unkosten, Löhn«, Ge- Hölter, Mieten, Reklame am Gesamtumsatz, je noch der Größe der Betrieb» und Art der Unternehmungen, festgestellt auch sür die ein- zelnen Branchen d«s Einzel- und des Großhandels. Das hierbei für die Warenverteilung entdeckt« und fast allgemein gültige Gesetz, daß im Gegensatz zur Industrie in den Handelsbetrieben der Prozentanteil der Unkosten mit der Größe der Betriebe nicht sinkt, sondern steigt, wird in den umfassenden Erhebungen, zu dem» auch die deutschen Konsumvereine in größerem Umfang beigetragen haben, zahlenmäßig im einzeliun belegt. Bei den Warenhäusern z. B. steigt der Anteil der Unkosten am Umsatz von den kleinsten bis zu den größten Be- trieben nach den Ziffern des Jahres 1926 von 19,9 auf 27,2 Proz. gegenüber einer Steigerung von 16,6 auf 24,7 Proz. im Jahr« 1913. Der Anteil der Gehälter und Löhn« am Umsatz steigt von den kleinsten bis zu den grüßten Warenhausbetrieben nach den
Ziffern von 1926 von 7.4 auf 12,2 Proz. Dabei ist bemerkenswert. daß die Großkonzerne unter den Warenhäusern wahrscheinlich infolge der erheblich sorgfältiger ausgebauten laufenden Statistiken wiederum im allgemeinen ein günstigeres Unkostenverhältnis haben als die mittelgroßen Konzerne. Die auf den Einkaufspreis geschlagenen Durchschnittsaufschläge hatten sich im Jahre 1926 bei sämtlichen Größenklassen der Warenhäuser mit 35 bis 45 Proz. gegenüber 1913 nicht wesentlich««rändert. Für den durchschnittlichen Reingewinn zeigt sich dagegen, daß er im Verhältnis zum Umsatz um so größer ist, je kleiner die Betriebe sind, wa« für 1926 ebenso gilt wie für 1313; gegenüber 1913 jedoch ergibt sich ein allgemeiner Rückgang des pnyentualen Anteils des Reingewinnes am Umsatz. Von besonderem Interesse ist die Verschiedenheit des Jahres- Umsatzes, der jeweils auf eine beschäftigte Person in den einzelnen Branchen des Einzelhandels entfällt. Den Höchstumsatz pro beschäftigte Person zeigt mit 3ö 600 M. der Butter- Handel, den niedrigsten mit 8800 M. die Putzbranche. Bei Kolonial- waren beträgt er 17 200 M., bei Lebensmittelfilialgeschästen 20 800 Mark, bei Textilwaren 19 000 M., bei Schuhwaren 14 200 M. Die Abzahlungsgeschäfte für Bekleidung und Möbel haben mit 30 800 M.(gegen 22 200 M. im Jahr« 1913) absolut und relativ einen sehr hohen Umsatz pro Person der Beschäftigten. Die Enquete bestätigt, daß die Massenfilialgeschäft« (auch Kettenläden usw.) ein hochreittables Geschäft sind. Bei ihnen fft die Umschlagsgeschwindigkeit der Löger und des Betriebskapitals am höchsten, die Rentabilität des Betriebskapitals— sie liegt zwischen 30 und 45 Proz.— am günstigsten. Sehr bemerkenswert, daß die Finanzierung der Massenfilialgeschäft« durchweg aus laufenden Ein- nahmen erfolgt und nicht aus Kroditen. Bon 64 W e r k s k o n s u m a n st a l t e n bei 54 Industrieunter- nehmungen, hauptsächlich aus der Montanindustrie, wird insgesamt ein Umsatz von 72 bis 75 Millionen M. festgestellt, also erheblich weniger al» man bisher angenommen hatte. Gegenüber dem
Milliarbenumfatz der Konsumvereine spielen die Werkskonsum- anstalten also kein« entscheidende Rolle. Jmmsrhin ist bei einem Werkskonsum die Zahl der Filialen von 1913 bis 1926 von 95 auf IIS gestiegen. Das sind nur gai� wenige Beispiele aus dem riesenhaften Material der drei Bände, die es verdienen, von jedem Wirtschafts- Politiker, aber auch von den Beauftragten und Unternehmungen der Arbeiterschaft gründlich studiert zu weiden, denn die Rattonalisierung in der Industrie hat schon große Fortschritte ge- macht, bei der Warenverteilung abtr hat sie kauin begonnen. Die volkswirtschaftliche Verschwendung kann beim Handel noch gewattig abgebaut werden; hier liegt eine Reserve, die für die Erhöhung des Massenwohlstandes noch fast voll auszuschöpfen wäre. Oer deutsche Schuhaußenhandel. Gtarkerllückgang der Einfuhr, leichtes Ansieigen derAussuht Die Entwicklung des deutschen Schuhaußenhandels im ersten Halbjahr 1929 steht in starkem W i d e r s p ru ch z n d e n Zollwünschen der deutschen Schuhfabrikantm und ihrer Be- hauptung von einem ständigen Anwachsen der Einsuhrmengen. Im I u n i betrug die Einfuhr von Schuhen nach Deutsch - land 135 900 Paar im Werte von 1,59 Millionen Mark. Gegenüber dem M ai ist dies«in Rückgang um 44.4 Proz. und gegenüber dem Juni 1 9 28 sogar«in Rückgang um 70,4 Proz. Dagegen ist die Ausfuhr deutschen Schuhwerks, die mit 174250 Paar die Ein- fuhr um 18 357 Paar übertrifft und einen Wert von 1.75 Millionen Mark hat, gegenüber dein Juni 1328 um mehr als 39 P r a z. gestiegen. Sie liegt allerdings um rund 20 Proz. unter der Ausfuhr vom Mai dieses Jahres. Vssonders auffällig ist, daß ki: Einsuhr von leichtem Schuhwerk, das hauptsächlich aus d-r Tschechoslowakei kommt, im Juni um 7 5.1 Proz. gegenüber dem entsprechenden Monat 1928 und gegenüber dem Vormonat n m 51,8 Proz. gesunken ist. In den ersten sechs Monaten des laufenden Ia?)rez ist die Einfuhrmenge von 3,02 Millionen Paar im ersten Halbjahr 1928 auf 1,65 Millionen Paar zurückgegangen. Der Einfuhrwert sank entsprechend von 23,6 auf 15,5 Millionen Mark. Dagegen ist die Ausfuhrmeng« von 1,0 auf 1,17 Millionen Paar und der W e r t von 13,3 auf 13,61 Millionen Mark gestiegen. Der Ein- fuhrüberschuß ist also im ersten Halbjahr 1929 auf weniger als IL Millionen Mark gesunken. Diese an sich erfreuliche Entwicklung des deutschen Schuhaußenhandels zeigt also deutlich, daß die deutsche Schuhindustrie auch von sich aus in der Lag« ist, der Auslandskonkurrenz auf dem Inlands- markt zu begegnen, ohne daß man zu dem für die Per- braucher wie auch für künftige Handelsverträge gleich schädlichen Mittel der Zollerhöhung zu greisen braucht.___ Oeffenilichs Bausparkassen. Wie der Deutsche Sparkassen- und Girooerband mitteilt, sind in den einzelnen Provinzen und Landesteilen Deutschlands die Vorbereitungen zur Gründung einer größeren Zahl öffent- licher Bausparkassen in die Wege geleitet. Für die Rhein - prooinz soll in Düsseldorf , für Westfalen in Münster , für Hessen Nassau in Wiesbaden und Kassel , für Hessen in Darmstadt je eine öffentlich« Bausparkasse errichtet werden. Dia drei Bausparkassen in Hessen-Nassau und im Freistaat Hessen erhakten eine gemeinsame Geschäftsstelle in Frankfurt a. M. In Mitteldeutschland , Sachsen . Laden und Württemberg sind die Vorarbeiten für die Schaffung von öffentlichen Bausparkassen ebenfalls weit gediehen. In Aus ficht genommen fft eine Zusammenarbeit zwischen Bauspar - lassen, Wohnungsfürsorgegeseklschaften und Bau- genossenschaften. Von der ersten öffentlichen Bausparkasse in Deutschland , derjenigen der Stuttgarter Sparkasse, können schon beträchtlich« Erfolge gemeldet werden. Die Stuttgarter Bau sparkasse wurde am 1. April vorigen Jahres gegründet, hat aber bereits über 1000 Baufparvertrcrge mit einer Dertragsfumme von etwa 11 Millionen Mark abgeschlossen. An Baugeldern wurden bis jetzt 1 Million Mark zugeteilt.
Ausdehnung des englischen Textilkampfes. In der Kampflage des englischen Aussperrungsgebiele» von Laacashir« ist bisher noch keine Veränderung eingetreten. Die Mit- teilungen englischer Blätter, wonach die Spinnereiarbeitergewerk- schaft, die von den 500 000 Ausgesperrten etwa 200 000 Arbeiter umfaßt, getrennte Unterhandlungen mit den Unternehmern aus- genommen hat. entspricht nicht den Tatsachen. Am Montag fft mit einer weiteren Verschärfung der Kampfloge zu rechnen, da der Unternehmerverband der Baumwollabfäll« vcr arbeitenden Spinnerei«, und Webereien zu diesem Termin gleich falls eine Lohnkürzung von 12'.» Proz. angekündigt Hot. Der von der Aussperrung in erster Linie betroffene C o u r t a u l d s- Kunst seidenkonzern hat bisher drei seiner Betriebe, die in erster Linie Mischgarne für die Webereien herstellten, stillgelegt. Bemerkenswert ist, daß der Verband der englischen Spinnern fabritanten an die chemische Industrie, in erster Linie a!so an den britischen Ehemietrust herangetreten ist und um«ine Preissenkung der Färberei- und Druckereiprodukte ersucht ha! Damit bestätigen die britischen Textilunternehmer die Richligkei: einer alten Behauptung der Gewerkschaften, die schon vor Jahr und Tag auf die verhängnisvollen Auswirkungen des Preiswuchers der chemischen Großindustrie Englands hingewiesen hat. In den letzten Tagen sind von der textiloerarbeitenden Industrie Englands die ersten großen Aufträge an das Ausland vergeben worden. 4— 7— Eine mittlere Ernte In diesem Zahr. Das Statistische Rcichsami hat nach dem Bestände von Anfang Juli seine erste diesjährige Erntevorschätzung veröffentlicht. Im Rcichsdurchschnckt wird bei Winterroggen ein Hektarertrag von 17,2 Doppelzentner(18 5 in' Vorjahr) erwartet, bei Winterweizen 13,6(22,3) Doppelzentner, br Wintergerste 19,4(23,2) Doppelzentner, bei Sommergerste 19,3(21,6 Doppelzentner, bei Hafer 19,2(19,9) Doppelzentner Die Hektar ertrage bleiben nach dieser ersten Schätzung im ReichsdurchschniU n ich t unerheblich gegenüber der Vorfahrsernte zurück, die freilich«in« ganz besonders reiche und gute Ernte war.
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