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Adelsbegehren: Für den Krieg? Schande kann nur durch 2Mut abgewaschen werden!" Die Presse der Nationalisten bringt täglichfinnige" und un- sinnige Aussprüche von Adligen und gewöhnlichen Sterblichen, die das Adelsbegehren gegen den Poung-Plan vorbereiten sollen. Die Mitglieder desReichsausschusses sür das deutsche Volksbegehren" überbieten sich gegenseitig in der An- wendung von Kraftworten. DerKgl. preufi. Hauptmann d. L. Jäger a. D." Dr. E. W o ch l e r stößt jetzt den b l u t r ü n st i- gen Ruf aus:Schande kann nur durch Blut abgewaschen wer- den!" Dieser Ruf zeigt, daß die Anhänger des Adelsbegehrens neues Blutvergießen wollen. Er zeigt, daß die Kreise um Hugenberg von dem Völkermorden 1914 1918 noch nicht genug haben. Welche Schande will Herr Wachler abwaschen? Meint er die Flucht Wilhelms II? Meint er die Schande der Kriegs- gewinnler und Kriegsschieber? Das deutsche   Volk bedankt sich schönstens dafür, nochmals sein Blut zu vergießen für verantwortungslose Leute, die schön zu Hause blieben, als es ernst wurde. DieSchande" des Zusammenbruchs von 1918 fällt ganz auf die Leute zurück, die hinter dem Adelsbegehrejr stehen und blut­rünstige Rufe ausstoßen. Nicht Blut, sondern den Frieden will da» Volk! Gnowden: Held der Attdeuffchen. So sprach ein englischer Arbeiterführer!" Philip Snodden hat gestern auf der Haager Konserenz die finanziellen Interessen Englands gegen die französischen   Ansprüche vertreten. Von der Rede, die er zu diesem Zweck gehalten hat, ist die alldeutscheDeutsche Zeitung" einfach hingerissen. Was ist dieser Arbeiterparteiler doch für ein nationaler Heros, und was ist dagegen Stresemann für ein schlapper Kerl! Das alldeutsche Blatt deklamiert: So sprach ein englischer Arbeiterführer, ein Mann, den die deutschen Erfüllungsmarxisten gern zu ihrem Vetter und Gesinnungsgenossen abstempeln möchten. So sprach ein Engländer. Kann man umhin, mit dieser Rede dasjenige zg vergleichen, womit Herr Stresemann gestern für Deutsch- land Ehr««inzulegen gemeint hat. Als ob Deutschland   nichts zu fordern hätte, schwärmte er wiederuni vom Frieden, durchflog er das'Reich seiner luftigen Phantasie, säuselte er von Paneuropa, wo er hätte schreien sollen von Rhein   und von Saar   und von Tributsklaoerei und der Verelendung seines Volkes... Wie sagt« der E n g n der dagegen?Keine englische   Regierung werde .urlassen, daß England auf lebensnotwendige Interessen verzichtet." Und dieser Engländer ist ein Arbeiterführer. Stresemann   bezeichnet sich als den Führer einernationalen" Partei. Ein erschütternder Anschauungsunterricht! Als Strese- mann im Haag geendet hatte, rührte sich keine Hand zum Beifall. Eisiges Schweigen war die Antwort ein beschämeiider persön­licher Mißerfolg, ein peinlicher Augenblick für das deutsche   Volk. Wie hätte ein Snowden gesprochen, hätte er an der Stelle Stresemanns gestanden. Genosse Snowden war während des Krieges Vorsitzender der Unabhängigen Arbeiterpartei. Als leidenschaftlicher Pazifist befürwortete er nicht nur die Ablehnung der Kriegs- kredite, sondern sympathisierte auch mit den Kriegsdienst. Verweigerern. Er gehört« also zu jenen Politikern, deren Erschießung sofern sie Deutsche waren di«Deutsche Zeitung" angelegentlich empfahl. Herr Stresemann stand zur gleichen Zeit den Alldeutschen ziemlich nahe. Wenn also aus der Gegen- iiberftellung derDeutschen Zeitung" eine Lehr« zu ziehen sein sollte, dann wäre es höchstens die, daß di« nationalen Interessen zweckmäßig den von ihr so genannten Landesverrätern zur Vertretung zu übergeben sind. Hundesperre in Berlin  . Ein Fall von Tollwut. Drei Personen verletzt. Der Polizeipräsident teilt mit: Ein Ende Zuli d.?. au» der Tjchechosloivakei in den polizeibezirk Charlottenburg   eingeführter Hund, der frei umhergelaufen mar und drei Menschen g e- bissen hat. ist an Tollwut verendet. Die Seuche ist durch die amlslierärzlliche Zerlegung und die Untersuchung de» Gehirn» de» Tieres im Znstilul für ZnsektionskronkheilenRobert koch  " fest- gestellt worden. Der Polizeipräsident hat daher mit Bekanntmachung vom 6. August 1929 für folgende polizeiamtebezirkc die Hunde. sperre angeordnet: Charlottenburg  , Reinickendorf  , Spandau  , Wilmersdorf  . Schöneberg  , Tiergarten, Wedding  . Mitte, kireuzberg. Sämtliche Hunde müssen in den vorgenannten Stadtteilen fest- gelegt und angekettet oder eingesperrt sein. Die angekettet gehaltenen Tiere sind außerdem so einzusperren, daß sie von Herren- los umherschweifenden Hunden nicht gebissen werden können. Der Festlegung ist das Führen der mit einem sicheren Maulkorb ver- sehenen Hunde an der Leine gleichzuachten. Hunde, die aus dem Sperrbczirk in sperrfreies Gebiet gebracht werden, sind gleich- falls mit sicherem Maulkorb zu. versehen und an die Leine zu nehmen. Hunde aus dem sperrfrei«n Gebiet sind beim Verbringen in gesperrte Stadtteil« gleichfalls an die Leine zu nehmen. Di« entgegen den Bestimmungen im Sperrgebiet frei herumlaufenden Hunde werden weggefangen und gegebenenfall» getötet.
Eine Zuchthausvorlage von 4ST3 Zuchthausstrafe gegen Gottesleugner geplant.
Revolutionäre  " Kampfmethoden. Budapest  , 7. August. sEigenbericht.) Da» Elektrizitätswerk von tupeny in Siebenbürgen   ist am Dienstagnachmiltag unter dem Druck de» Militär» von den streiken- den kommunistischen   Bergarbeitern geräumt worden und steht nun- mehr unter dem Schutz mehrerer Kompagnien Soldaten. Die Ar- beit in den, wert ist jedoch noch nicht wieder aufgenommen worden. ». Dierevolutionären" Führer der 3000 Bergarbeiter, die am 5. August die Arbeit einstellten, mußten von vornherein wissen, daß die Besetzung der Elektrizität»- und Wasserwerke durch die Streitenden fl n n l o» war. Allein das kommunistischeSyndikat der unabhängigen Grubenarbeiter" hielt«s sür einerevolutio­näre" Heldentat, Lupsny im Dunkel und dl« Gruben ersaufen zu lassen.Inprekorr" berichtete: 'Aus Erbitterung über den neuen Kollektivvertrag traten am ö. August die Arbeiter in den Kohlengruben Elena bei Lubeny   in den Streik. Einige Stunden später schlössen sich ihnen die Bergleute der anderen Schächte an. so daß sich die Zahl der Streikenden auf über 4000 erhöhte. LI« Streitenden bemächtig. ten sich der elektrischen Zentral» und hielten sie die ganze. Nacht hindurch besetzt, so daß das ganze Gebiet ohne Beleuchtung blieb. Sie oerstanden es auch, durch Still» legung der Pumpen(!) und Förderschalen die Sstwikbrech«»
Für die Geschichte der Sozialdemokratie dürfte di« bisher unbe- kannt gebliebene Tatsache von hohem Interesse sein, daß nicht erst 1899 unter dem zweiten Wilhelm, sondern schon 1873 unter dem ersten ein« Zuchthausoorlage gegen die Sozialdemokratie geplant war. Nähere Einzelheiten darüber finden sich in dem Protokoll einer Staatsministerialsitzung vom 2S. Mai 1873, wie sich überhaupt aus den viel zu wenig bekannten Protokollen der preußischen Staats- ministerialsitzungen weit mehr Aufschlüsse über die leitenden Kräfte gewinnen lassen, die den Kampf geg«n die geistige und politische Freiheit des Volkes führten, als aus den langatmigen, zwischen den einzelnen Ministerien gewechselten Aktenstücken, bei denen doch immer gewisse R u ck s i ch t e n auf di« unteren Kanzleibeamlen genommen werden mußten. Aus dem Protokoll der Sitzung vom 2S. Mai 1873, an der auch Bismarck   teilnahm, obwohl er in jener Zeit den Vorsitz des preußischen Staatsministeriums an den Kriegsminister v. Roon abge- treten hatte, ergibt sich nun, daß die damals vorgeschlagene Zucht- Hausvorlage gegen di« Sozialdemokratie in ihren Strafandrohungen selbst die Zuchthausvorlage des Jahres 1899 weit hinter sich zurückließ. Beide sind sich aber darin gleich gewesen, daß sie auf das rein persönliche Verlangen eines von fremder Seite scharf gemachten Herrschers vorgelegt wurden. War es 1899 die Schwer. i n d u st r i e. vor allem Stumm und Konsorten, deren Wünschen der zweite Wilhelm sich fügen mußte, so war der Einbläser des Jahres 1873 der eigene Bruder des Kaisers. Prinz Karl, der trotz leiner augenoerdrehenden Frömmigkeit doch das denkbar geringste Maß von Ansehen und Achtung genoß. Von so frommer Seit« geforderte Zuchthausstrafen konnten nur im Zusammenhang mit der bedrohten Religion stehen. Tatsächlich forderte der ehrwürdige Prinz den Schuh de» Christentums gegen denMißbrauch" der presse- freiheil durch das sozlaldemokrakische Organ, denReuen Sozialdemokraken". Dieserempörende, Thron und Altar unterwühlende Miß-
brauch" war dem alten Wilhelm unter Beilage von Zeitungsblättern in fo grellen Farben vor Augen gestellt worden, daß dieser eine angemessen«" Zuchthausstrafe für die sozialdemokratischen Presse- und R«ligionssrevler verlangte. Diese Forderung des Kaisers kam nun in der Minifterialsitzung vom 25. Mai 1873 zur Sprache. Ein- leitend bemerkte Bismarck  , daß er sich nach zwei Richtungen hin in weitgehenden M'e inungsverschiedenheiten mit dem Kaiser befinde, hinsichtlich der Frankreich   gegenüber einzuschlagenden Politik und so fuhr er fort über die Vorloge eines Pressegesetzes. Was dieses Presse- gefetz betrifft, so ist es vorzugsweise S. K. H. der Prinz Karl, welcher S. M. stets gegen die Presse einzunehmen weiß, und jede Gelegenheit ausgreift, den Kaiser durch Vorlag« von Artikeln aus sozialdemokratischen Blättern zu erregen. Dadurch nur ist es erklärlich, daß S. M. jetzt verlangt, es solle u. a. ein Paragraph in das Gesetz aufgenommen werden, auf Grund dessen jeder Gottes- lästerer oder Gottesleugner mit mindestens(!!) drei Jahren Z u ch t h a u» bestraft werde." Zur Annahme der Zuchthausvorlage kam es in de- Minifterial- fitzung nicht. Bismarck   sträubt« sich schon deshalb dagegen, weil Prinz Karl denn doch der Allerletzte war, dem er einen, wenn auch nur indirekten Einfluß auf die Gesetzgebung eingeräumt haben würde, dan aber auch sah er voraus, daß es bei Anwendung eines Gesetzes, das jeden Gottesleugner mit Zuchthau» bedrohte, bald mehr Gottesleugner als Zuchthauszellen geben werde. Uebrigens waren die Beziehungen zwischen Bisma ck und dem Kaiser damals derart gespannt, daß keiner mehr mit dem anderen zusammenarbeiten-wollte und jeder dem anderen ain liebsten den Kram hingesclKiissen" hätte, so daß Bismarck   am Ende seines Berichts über die auf kaiserlichen Wunsch eingebrachte Zuchthaus  - vorläge erklärte:Natürlich kann nicht die Rede davon lein, aui ein solches Verlangen einzugehen" und das Preßgesetz vom 7. Mai 1874 hat denn auch den Zuchtheusparagrophen nicht enthalten.
Florian Geyers schwarze Fahne! Oer Landbund und die auffiändischen Bauern.
Die Plöner   Landbund-Bauern demonstrierten kürzlich unter einer schwarzen Fahne, die an einer Sense befestigt war. In der lebhaften Diskussion, die sich über die Sense und den Charakter des Auflaufs als einer bewaffneten Demonstration entsponnen hat, erklärt soeben lautDtsch. Tagesztg." die Plöner   Landbund- Kreisleitung, daß erstens die Sense eine durchaus harmlose, nämlich abgestumpfte Sense gewesen sei, und daß zweitens die schwarze Fahne in Anlehnungan die schwarze Fahne de» mittelalterlichen Bauernführers Florian Geyer  " gewählt worden seil Seliger Karl Marx  , so nimmst du denn au» Elysiums Hallen wahr, daß bei der bekannten Wiederholung großer geschichtlicher Begeben- heiten nicht nur deren Tatsachen und Personen, sondern auch ihre Embleme das erstemal als Tragödie, das zweitemal als fauler Witz sich zu präsentieren pflegen! Florian Geyer   von Geyersberg gehörte bisher nicht zu jenen Figuren deutscher Geschichte, deren sich die Herren von der Landbund-Leitung zur Sanktionierung ihre» poli- tischen und wirtschaftlichen Wollens und Handelns zu«rinnern ver- mochten. Sie sind erst vor fünf Minuten auf ihn verfallen, sie kennen ihn noch nicht so genau, und was sie, wenn sie sich über- Haupt mit dM, zeitgenössischen Theater ernsten Stils befaßt haben, in Gerhard Hauptmanns bekannter Tragödie über die näheren Um- stände aus dem Leben des Ritters mit der schwarzen Fahne erfahren haben, ist just nicht dazu angetan gewesen, sie für den Geyer be- sonders zu erwärmen, und so erklärt sich, daß die Herren auf dem historischen Boden der Figur sich vorab noch etwas unsicher bewegen. Bielleicht, daß ein kleiner Spaziergang auf eben diesem Boden ihnen Nutzen und Annehmlichkeit bereitet. Zugegeben: die rot« Fahne einherzutragen, wie sie nach zuoer- lässiger zeitgenössischer Versicherung der berühmte Baltringer Haufen, nächst Geyers Schar die militärisch beste und schlagkräftigst« Forma- tion der aufständischen Bauern von 1625, zeigte und gegen das junkerliche Gesindel des Schwäbischen Ritterbundes führte, kann man dem Deutschen Landbund von 1929 nicht gut zumuten! In seinen Reihen marschieren noch allzu viele Herren, deren Ahnen damals in Schwaben  . Baden   und Franken von denrotzigen Bauern" unter der roten Fahne in die Pfanne gehauen worden sind. Auch die schwarzrotgoldene Fahne, die beim Stühlinger   Ausstand von der sogenanten Evangelischen Bruderschaft gezeigt worden ist, wird für die Herren vom Landbund eine allzu nah« Berwandtschaft mit den Reichsfarben der Weimarer Verfassung vorweisen, als daß sie sie heute an ihre abgestumpften Sensen binden möchten. Wie aber mögen sie nur auf des Geyers schwarze Fahne verfallen sein? Die da, recht besehen, ihnen eigentlich noch unbehaglicher sein müßte als das Rot und Schwarzrotgold von 1525! Denn was wir vom Geyer außer Beglaubigung seiner absoluten Bundschuh-Treue und mili- tärlschen Tüchtigkeit zuverlässig wissen, ist d a ß e r die Bauern vor jedem auch nur losen Kompromiß mit dem Adel dringend gewarnt hat! Da» armselig«, gedrückt« und geschundene P r o l e t a r i a t der Hütten und Katen, das in seiner evangelischen Einung zum erstenmal den müden Rücken geradestrecken konnte und freie Lust atmen durste, war begresslicherweis« nur allzu leicht geneigt, den Versprechungen der in die Enge getriebenen Junker Glauben zu schenken. Biel  « Hunderte von Rittern haben damals auf dieGründlichen und rechten Haupl- artikel aller Bauernschaft" die Schwursinger gelegt. Man weiß, wie sie alle zu meineidigen Schurken wurden. Auch die eiserne Rechte jene» Götz von Berlichingen.   vom jungen Goethe zu Unrecht glonsiziert, beschwor den Bauern Fall der Leibeigenschaft und Streichung der Hand- und Spanndienste der Geyer warnte drin-
gend, dem Adel auch nur ein Wort zu glauben, man hört« ihn nicht. Als der Bundschuh den Götz gar zu einem seiner Feldhauptleute mochte, als er den Bock in den Garten ließ, riß dem Geyer die Geduld und er trat grollend beiseite. Nicht, daß er auf und davon gegangen wäre und die bäuerische Sache im Stich gelassen hätte, ach nein, er blieb schon im Sattel und der Truchseß von Waldburg  , der Menschen- schlächter, der beispielsweise dem Frundsberger Georg in der Seele zuwider war, hat seines Schwertes Schärfe zur Genüge zu spüren bekommen, aber Geyer begab sich nach des Götz Ernennung freiwillig eines großen Teils feines Einflusses auf die Führerschaft der Bauern. Di« späteren Ereignisse haben seinem unbesieglichen Mißtrauen und seiner Unversöhnlichkcii gegen den christlichen Adel leutscher Ration nur allzu gründlich gerechtjeriigl. Nicht die Landsknechte und Ritter des Waldburgers waren es im Grunde, die die Kadres der Bauern niederwarfen, es war der Lug und Trug der im Bundschuh stehenden Junker, der den Bund von innen zu zermürben und ihn sturmreis zu machen verstand. Sie haben alle, als der Bauer ins Joch zurückgetrieben war, überraschend schnell wieder ihre fetten Weiden zurückgewonnen, di« Herren Junker, und die Strahlen der fürstlichen und bischöflichen Gnadensonn« um- glänzten voll und ungebrochen die neugefüllten Humpen. Nur sür den Geyer war kein« Gnade gewesen.(Er hätte sie übrigens auch nicht genommen.) Der Geyer hatte mit einer Eindringlichkeit, deren hart« Stimm« wir noch heute zu hören meinen, vor der tiefen Unehrlichkeit seiner weiland guten Gesellen vom Adel gewarnt, er hatte vor dieser Unehrlichkeit gewarnt als vor der unausrottbaren Haupteigenschait eines Stande», er hatte also den Stier bei den Hörnern gepackt, die Kotze eine Katze geheißen, er hatte«in Kapitaloerbrechen begangen. Und so hat ihn der Adel gehetzt wie«in Stück Wild. Und so hat ihn der Adel erschlagen. Jetzt haben junkerliche Hände nach des Geyers schwarzer Fahne gegriffen, um unter ihrem Tuch dsutsch« Bauern ZVführen". Immer, wenn der deutsche Lauer sich vom Junkerführen" ließ, hat er am End« den Buckel voll Prügel und Schlimmeres besehen. Als das S t e i n s ch« Ottober-EdiU vom Jahre 1807 den nord- deutschen Bauern aus dem Joch der Junker heraushalf, war es nicht des preußischen Adels kurmäriische Blüte, die unter ihrem Marwitz demJakobiner", dem, freisten Ausländer" Bein über Bein stellte? Sah nicht der berüchtigte Perponchersche Klub zu Königsberg  , ein auegesprochener Adeleklüngel, in der Bauernbefreiung das eigent- liche Unglück von Jena  ? Hat nicht der olle ehrliche Dorck ins gleiche Horn geblasen? Und es hilft alles nichts, Dauer! hat nicht auch der Blücher   sein kräftig Wörtlein gegen deutscher Bauern- freiheit herausgefeldwebelt?Unerhört erschien außer dem rcoo- lutionären Inhalt auch die jakobinische Sprache der Stein- schen Gesetze, die... in ausführlichen Erläuterungen.. sich wiederholt auf das Wohl des. Staates, auf die Fortschritt« des Zeit- geistes beriefen", schreibt nicht etwa ein s"fs' marxistischer Geschichts- darsteller, sondern Ker in Landbundkreisen sicher säuberst akkrcdicrtc Treitschke über die Iunkersrond gegen die Bauernbefreiung! Und lasen wir nicht auch, daß In der Priegnitz di« Junker ihre Bauern zu Aufständen gegen die Steinschen Reformen au'- stachelten, so daß Friedrich Wilhelm III. Dragoner gegen sie blank ziehen lassen mußte? Hat die Priegnitz auch damals die schwarz« Fahne Florian Geyers In der Hand der gerissenen Junker gesehen? Und so lachen denn heute die Hühner über die schwarze Fahne in der Hand der Landbundführung! Aber sie lachen auf dein« Kosten, Bauer! I-VieäncK Wendel.
an der Arbeit zu hindern. Am 8. August wurde das bestreikt« Kohlengebiet von Militär besetzt." Die nichtsnutzigen bolschewistischen Drahtzieher mußten wissen, daß da» Interesse der Bergarbeiter die Ruinierung der Gruben von selbst verbot und mußten auch wissen, daß der- artige Methoden den Einsatz des Militärs herausfordern würden. Den ungleichen Kampf konnte auch der Steinhagel gegen da» Militär nicht ausgleichen.
................................... M 15 oder 16 Tote und eine groß« Iah' von D« rl e tz> en sind die Opfer dieser kommunistischen   Aktion gegen einen neu.n Kollektivvertrag. Wir wenden uns stet« mil aller Schärfe gegen die Einmischung von Polizei und Militär in gewerkschaftliche Kämpfe, unter der Voraussetzung sreilich, daß sie noch gewerkschaftlichen Methoden und nicht nach bolschewistischen Putschmethoden ge- führt werden wie in diesem Falle.