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Aufreizung zum Verbrechen. Die Terroristen von Nürnberg Hetzen zu neuen Gewaliiaien. Mit Ausnahme der deutschnationalen Press« hat die deutsche Presse entrüstet gegen das verbrecherische Treiben der Hakenkreuzler in Nürnberg Stellung genommen. Der �Völkische Beobachter" des Herrn Hitler öffnet nun feine Kloake und gießt kübelweise Schmutz über die deutsche Presse. Mr zitieren lediglich seine Kraftworte: .�Journaille, Verführergesinde!, Hirn voll Bosheit, Mörder der deutschen Seele, Verräter am deutschen Volk, Schwindel- und Lügen- berichte, marxistisch« Verbrecher und Mörder, Vtörderzentrale, dreckige Druckerschwärze minderwertiger Menschen. Lügenberichte g«. wisienloser gewohnheitsmäßiger Geschäftssournalisten." Wobei schließlich noch demBayrischen Kurier", dem Organ der Bayerischen Volkspartei , versichert wird, daß sein Wegein Weg in die Hölle" sei. Am stärksten und direkt kriminell ist die Hetze gegen die sozialdemokratischeFränkische Tagespost" in Nürnberg . Gegen sie schreibt das Hitler-Blatt an der einen Stelle: .,3n vorderster Linie selbstverständlich die Presie der Roten, die Nürnberger Fränkische Tagespost', deren schamlose Berichte und Verleumdungen einen einzigen hundsgemeinen Skandal darstellen." Und an einer folgenden Stelle: Wahrhaftig, wären wir nach Nürnberg gekommen, um zu provozieren und verhetzte Gegner niederzuschlagen, Nürnberg hätte etwas anderes erlebt. Die marxistischen Verbrecher. höhlen, die marxistischen V e r la g s g« b ilude»Jrefl nicht mehr. Die 100 000 Nationalsozialisten hätten das ganz« marxistische Führergesindel zermalmen können." Der fanatische Haß gegen dieFränkische Tagespost" er» klärt sich daraus, daß diese Leitung den vermchtenden Brief des Herrn v. Mücke über die Hitler -Partei abgedruckt hat. Der Brief selbst wird natürlich vomVölkischen Beobachter" ebensowenig erwähnt wie der Name Mücke. Die unverhohlene Aufforderung'zu Gewasttaten gegen marxistische Verbrecherhöhlen und marxistische Verlags» gebäude" sollte genügen, umdiebayerischeRegierung an ihre Verantwortlichkeit zu mahnen! Wir wisieu natürlich, daß nach dem Fall des Republikschutzgesetzes die Hakenkreuzler das Maul aufreißen, um auf ihre politisch un- reifen Anhänger Eindruck zu machen, wir wissen aber auch. wie diese verbrecherische Hetze auf unreife Elemente wirkt, die nur um des Radaus willen bei den Hakenkreuzlern sind! Wir sind überzeugt, daß der Weg der großmäuligen Hetzer wenn sie je daran denken sollten, ein wenig zu putschen wieder nach dem Odeonsplatz führen würde, und daß sie am Ende wieder allesamt auf dem Bauch« liegen würden aber muß man die Dinge so west treiben lassen? DiesePartei" ist ein polizeiliches Problem, und es ist nötig, die Verantwortlichen in Bayern an ihre Berantwort- lichkeit zu mahnen. ägyptischen Armee(desSirdars") und des Generakgouver- neurs von Sudan Lee Stack in Kairo genommen wurde. 3. Verzicht auf das bisher von England beanspruchte Recht des Schutzes der Ausländer und der nationalen Minderheiten. Desgleichen Verzicht auf die englischen Kon- sulargStijchtshöfe und Anerkennung von gemischten Gerichts- Höfen.$. Abschluß eines englisch -ägyptischen Defensiv» und Offens-iobündnisses. Es heißt ferner, daß di» englische Regierung sich bereit erklärt hat, für die Aufnahme Aegyptens in den Völkerbund einzutreten, sowie den letzteren oder auch das Haager Schiedsgericht als Aus- legungsinstanz für alle sich aus dem Vertrage ergebenden Streitfragen anzuerkennen. In einer Begleitnot» Hendersans wird dazu über den Vertragsentwurf gesagt, daß die eng- tischen Konzessionendie äußerste Grenze" sind, und daß der Vertragsentwurf dem ägyptischen Parlament zur Prüfung und Entscheidung vorgelegt werden muß. Erst wenn es ihn angenommen hat, wird er auch dem englischen Parlament unterbreitet werden. Ministerpräsident Mahmut Pascha, in dessen Vegleihmg sich auch der ägyptische Außenminister Hafis Afifi befand, hat bereits Lyndon verlassen und sich wieder nach Aegypten begeben, um dort die notwendigen Vorberestungen zu treffen, um den englischen Vorschlägen, mit denen sie augenblicklich einverstanden sind, zur Annahme zu verhelfen. König Fuod hat seine Europareise unterbrochen und den Weg über Paris nach Kairo genommen. Der erste Schritt der ägyptischen Re- qierung wird sein müssen, dem Winke Hendersans Folge�zu leisten und das jetzt vor einem Jahre(Juli 1928) aufgelöste Parlament wieder in seine Rechte einzu» letzen. Dies heißt also, daß die Arbeiterregierung mittel- bar dem Diktaturregime in Aegypten ein Ende macht. Es bleibt nun abzuwarten, wie sich die ägyptische Volksvertretung verhalten wird. Ihre Mehrheit besteht aus Wafdisten, an deren Spitze nach dem Tode Zaghluls Rahas Pascha steht. Sie haben jetzt einen Aufruf an das Volk erlassen, worin sie die sofortige Abschaffung der Diktatur und�di« Wiederherstellung der Demokratie verlangen. Noch früher hatten sie ein Schreiben an die englische Regierung gerichtet, worin sie sagten, das ägyptische Volk werde jedes Vertrags- werk ablehnen, das nicht seine Zustimmung finden wird. Diesem gerechten Wunsche der Wafdisten ist die� Zlrbeiter- rcgierung entgegengekommen. DerDaily Herald" hat aber ebenso recht, wenn er zugleich an die politische Einsicht der Wafdisten appelliert, die wahrhaft versöhnlichen Konzessionen des Kabinetts Macdonald anzuerkennen. Der englisch -ägyptifche Vertragsentwurf stellt einen sehr großen Schritt auf dem Wege der ägyptischen Unab- hängigkeit dar. Die weitere Anwesenheit britischer Truppen- vbtcilungen am Suezkanal darf keinesfalls als eine verkappte Besatzung Aegyptens aufgefaßt werden. Er läuft zwar durch ägyptisches Staatsgebiet, ist aber für den Bestand und Schutz des Britischen Reiches so unentbehrlich, daß auf ihn leine englische Regierung verzichten kann. Der Suczkanal ist im gleichen Maße Glück und Unglück der Aegypter. Ob er für Aegypten mehr das eine oder mehr das andere dar- stellt, es ist unmöglich, die bestehenden geographischen und weltpolitischen Verhältnisse radikal zu ändern. Desgleichen muß auch die vorgeschlagene Lösung der Sud an frage ols zufriedenstellend bezeichnet werden- Der Sudan soll wieder ein britisch-ägyptifches Kondominium sein. Diese Regelung entspricht den Interessen Englands und Aegyptens , die beide wirtschaftlicher' Natur sind. England hat durch das vor wenigen Monaten mit Aegypten getroffene Nil - abkommen die genügende Bewässerung Aegyptens und iainit auch das weitere Gedeihen seiner Baumwollkultur aaranticrt. Erst muß der Bedarf Aegyptens an Nilwasser ge- deckt werden, erst dann der des Sudans . Die in Aegypten und nn Sudan bestehenden alten, die neuangelegtcn und auch geplanten riesigen Staudämme werden im übrigen die Auf- gäbe erfüllen können, beiden Nilländern ihr Lebenswasser zu sichern. Viel leichter war allerdings für die englische Regierung, auf ihre Kapitulationsrechte in Aegypten zu ver- richten. Sie stellen heute tatsächlich einen Anachronismus dar. Nachdem Persien sie 1928 abgeschafft hat, war Aegypten neben China das einzige Land geblieben, wo die Ka- pitulationen noch weiter bestehen. Sie bedeuten nicht nur gerichtliches, sondern auch wirtschaftliches Sonder- recht für die Ausländer. Es genügt nur zu sagen, daß diese in Aegypten so gut wie keine Steuern zahlen, obgleich sie den größten Teil des Außenhandels in ihrer Hand haben. Ein derart ungerechter Zustand konnte unmöglich weiter bestehen. Es ist zu hoffen, daß die anderen Mächte dem englischen Bei- st'iel folgen und auf ihre ähnlichen Rechte in Aegypten ver- -'chten werhcn. Das von der Arbeiterregierung vorgeschlagene Bündnis ist schließlick) die logische Folgerung aus dem Vertragsgrundsatz der politischen Gleichberechtigung. Von dem gleichen Gesichtspunkt aus wird der Eintritt Aegyptens in den Völkerbund begünstigt.Aegypten kann keinen besseren Verbündeten haben als England, wenn nur die Voraus- ictzungen dafür geschaffen sind", hat neulich ein führendes ägyptisches Blatt ausgeführt. Das Kabinett Macdonalds hat die Wünsche der Aegypter zu einem beträchtlichen Maße erfüllt. Eine ähn- liche Gelegenheit haben die ägyptischen Politiker schon ein- mal gehabt und versäumt. Als Macdonald zum ersten Male am Ruder war, schlug er dem verstorbenen Zaghlul Pascha, der ihn im September 1921 in London aufgesucht hatte, ein ähnliches Bündnis vor, auch machte er schon damals im großen und ganzen dieselben Konzessionen, die setzt von stenderson gemacht werden. Aber Zaghlul schlug sie ab, und N'e Lage Aegyptens gestaltete sich um so schlimmer, als die 51onservativen sie in die Hand bekamen. Das auf der ersten Reise Fuads und des damaligen Ministerpräsi- denten Sarwat Pascha nach London 1927 unterzeichnete eng- lisch-ägyptische Abkommen war für Aegypten viel ungünstiger und wurde von seinem Parlament abgelehnt�, Es folgte seine Auflösung und die Einführung der Diktatur. Heute haben sich die Verhältnisse an den Nilufern allerdings einigermaßen gsändert. Auch sind weder die Wafdisten in dem Maße radikal gesinnt wie vor Jahren, noch ist ihr Anhang im Volke ietzt so ausschlaggebend wie vor wenigen Iahrexi. Ihr An- ishen hat dadurch verloren, daß Zaghlul nicht mehr am Leben ist. Nahas Pascha und andere Führer der Wafd spielen bei weitem nicht die gleiche Rolle. Das ägyptische Parlament, da? bald wieder zusammenkommen wird, w'rd möglicher- weise Mahmut Pascha trotz der Vertragsabschlusses sein Miß- trauen aussprechen und eine neue Regierung bilden. Es ist ober nicht unwahrscheinlich, daß sie dennoch den Vertrags- entwurf der Macdonald-Regierung annehmen wird. Somit wird das Parlament aufgelöst werden. Die Neuwahlen wer- I Viktor£. Berger gestorben. Sin Vorkämpfer des Sozialismus in Nordamerika . New Jork , 7. August. Der Vorkämpfer des amerikanischen Sozialismus, Viktor L. B e r g e r, ist heut« gestorben. Er war am 28. Februar 1860 in Niederrehbach(Siebenbürgen , damals Ungarn ) geboren. Er besuchte die Universitäten von Budapest und Wien und siedelte mit seiner Familie 1878 nach Amerika über. 1392 1897 leitete er in Milwaukee denVorwärts", später dieWahrheit" und denSocialdemocratic Harald": von 1901 ab war er Herausgeber desMilwaukee Leader". 1911 wurde er in den Kongreß ge- wählt, dem er bis 1913 und dann wieder von 1918 ab angehörte. WegenMangel an Loyalität" wurde er am 10. November 1919 mit 309 gegen eine Stimme aus dem Kongreß ausgeschlossen. Diese Maßnahme erfolgte wegen seiner kriegsfeindlichen Haltung, die ihm auch eine 20lährigc Gefängnisstrafe einbrachte, doch wurde dos Urteil später aufgehoben, nachdem er gegen ISO 000 Dollars enthaftet worden war. Milwaukee wählte ihn mit vergrößerter Mehrheit wieder, doch ließ ihn der Kongreß nicht zu! Erst noch abermaliger Wiederwahl, und zwar mit noch ver- größertcr Stimmenzahl, konnte der einzige Sozialist im Kongreß der USA . am 3. März 1923 wieder seinen Platz ein- nehmen. Dort beantragte er am 17. Mai 1924 die Einberufung einer.Weltkonferenz nach Washington zur Revision des Versailler Friedens. Natürlich wurde dies abgelehnt, ebenso wie andere An. träge Vergers mit ähnlicher Tendenz. Auch 19231927 gehört« er dem Kongreß an, unterlag jedoch 1928. Anläßlich des Internationalen Soziallstenkongresses in Hann bürg 1923 besuchte Victor Berger mit seiner Frau auch dieVor- wärts"-Redaktion und seine Heimat, die inzwischen zu Rmnänien geschlagen war. Nach V. E. D e b s verllert nun die schwer kämpfende Sozia- listische Partei Nordamerikas auch diesen allbewährten Vorkämpfer, dessen die ganze Internationale in Ehren und Trauer gedenkt. Scheu vor Schwarzrotgold. vie bayrische Neglervng flaggt am 11. August weißblau. München , 7. August. In einer Bekanntmachung der sämtlichen Staatsministericn wird angeordnet, daß am Verfassungstag die Staqtsgebäud« und die Ge- bände der Hochschulen sowie der staatlich verwalteten Anstallcn und Stiftungen in den Landesfarben zu beflaggen find. Den staatlichen Beamten, Angestellten und Arbeitern ist zur Teilnahn,e an Verfassungsfeiern aus Ersuchen Dienstbefreiung zu gewähren, so- weit es die dienstlichen Verhältnisse zulassen. Bekenntnis zur Republik . Sine bayerische Absage an die Nationalisten. Di« offizielle Pressestelle das Bayerischen Bauern- und Mittel- standsbundes versendet anläßlich der zehnjährigen Wieder- kehr des Tages von Weimar einen Festartikel, der ein freudiges Bekenntnis zur republikanischen Verfassung darstellt. Er schreibt u. a.: Die Republik steht fest. Vorbei sind die müßigen Dis- kussimten über das Thema: Republik oder Monarchie? An die Wiederkehr der Monarchie glaubt heute im Ernst den dann unter der Parole der Annahme oder der Ablehnung des Vertrages vor sich gehen. Aegypten voller Erwartung. ' Kairo . 7. August(Eigenbericht.) Das Kennzeichen der durch Lord Lloyds Abberufung und den für Mitte August erwarteten Rücktrittdes Ministerpräsi- denten Mohammed Mahmud entstandenen Situation ist ein allgemeines Bacuum in der Tätigkeit aller Zweig« der Verwaltung und der Regierung, veranlaßt durch die Erwartung der kommenden Ereignisse und ausgefüllt durch Kombinationen über die neuen Per- sönlichkeiten und die Weiterentwicklung der Verhältnisse. Mohammed Mahmud ist bereits in der ägyptischen Oefsentlichkeit ein toter Mann, da er durch die Unterhausdebatte zwischen Hcnderson und Churchill als Agent der faschistischen englischen D i e h a rds auss schwerste kompromittiert ist. Es gibt selbst unter seinen Parteigängern kaum einen, der daran zweifelt, daß sein« Partei verloren ist, ob- gleich ihn die britische Rcgierung weiter mit vollendeter Wahrung der kein vernünftiger Mensch mehr in Deutschland . Aber da steht noch ein Aktivposten. Das ist der groß« Riß, der mitten durch unser Volt geht und es in«in großes Gewirr von inneren Gegnern zerteilt. Vaterländisch nennt sich die eine große Gruppe, die sich nun neuerdings um Hugenberg schart und die mit dem edlen Begriff des Vaterlandes den schamlosesten Mißbrauch treibt, die alles, aber auch alles, was sich das Volt geschaffen hat, in die schändliche Niederung der politischen Gosse zerrt. Wenn ein- mal die Geschichte der Kinderjahre der Deutschen Republik geschrieben wird, dann wird man feststellen müssen, daß dieseNationalisten" keinen, aber auch nicht den geringsten Anteil haben an dem gigonti- schen Wiederaufbau des deutschen Vaterlandes. Bolfchcwisten und Nationalisten sind sich völlig eins in dem Ziel, dem Vaterlande zu schaden, es zu ruinieren, um ihre Interessen zu verfolgen. Mag das Volk dabei zugrunde gehen, sie geniert es nicht." Das Straßburger Schisma. Abtrünnige Elsaß-Kommunisten. Straßburz, 7. August.(Eigenbericht.) Der Streit der Straßburger Boffchewisten mit der Pariser Zentrole nimmt seinen Fortgang. Der noch nicht ausgeschlossene Bürgermeister H u e b e r und der ausgeschlossene Mg. M o u r s r führen in ihrerNeuen Welt" den Kampf mit dem festen Willen. sich den Machtsprüchen der Zentrole nicht zu fügen, sondern ihre..-. Politik konsequent fortzusetzen. DieNeue.Welt", soll demnächst. täglich erscheinen. Der Ausschluß Mvurershatden von Paris erhofften Erfolg nicht gehabt. Die Zentral« hatte erwartet, daß dieser Schreckschuß gegen den Straßburger Abgeordneten, dessen Stellung in der Partei sie weniger fest glaubte als diejenige Huebcrs, des alten aus der Arbeiterschast hervorgegangenen Führers, die übrigen zur Umkehr bringen würde. Sie hat sich geirrt. Maurer, der Hueber geistig weit überragt, sieht fest. An der Person Huebers, besten Popularität in der Partei man in Paris kennt, wagt man einstweilen, solange man nicht alle Hoffnung auf eine Umkehr ausgegeben hat, nicht zu rütteln, obwohl Hueber in aller Oefsentlichkeit unzweideutig sich zu den Ausgeschlossenen bekannt hat. Der Streit, der zunächst rein lokalen Untergrund hatte, greift jetzt auss Gebiet der gesamten Politik der Komintern über. Die Straßburger bekennen sich offen zu der in Deutschland von B r a n d l e r und Klara Zetkin geführten Parteiopposition, die auch in Frankreich ' täglich an Boden gewinnt und aus der Moskauer I.-August-Parol«, die zu dem Fiasko geführt hat, neu« Kraft schöpft. In Straßburg selbst hat die Opposition gewonnenes Spiel, wöh' rend einstweilen außerhalb der Stadt der Einfluß der Zentrale zu dominieren scheint. Zu einer förmlichen Spaltung dürfte es n i ch t kommen. Die lokal begründete Wweichung der Straßburger von der Moskauer Linie wird sich im Gewände der allgemeinen Partei- Opposition innerhalb der Partei auswirken, in Anlehnung an die Parteiopposition im Auslände. persischer Aufstand erstickt. Teheran . 7. August.(Eigenbericht.) Die Ausstandsbewegung ist völlig zusammengebrochen. Der Rest des Stammes der Kaschgoren, der sich nach seiner Nieder- läge in der Provinz Schiras in die Berge zurückgezogen hatte, wurde von Flugzeugen verfolgt und durch Bombenwürfe fast aufgerieben. Di« übrig gebliebenen Rebellen wurden zur be- dingungslosen Kapitulation aufgefordert. Auch die Führer des Stammes haben daraufhin die Waffen niedergelegt und um milde Beurteilung gebeten, da sie durch fremde Einflüsse zur Erhebung veranlaßt worden seien, äußeren Formen behandelt. Der Held des Tages und wahrscheinlich auch der kommend« Ministerpräsident fft William Makram Eb eid, der als der populärste Mann der Nationalisten gilt. Der erst 32jährig« koptische Professor erhält von angesehenen Poll- tikcrn aus allen Lagern Glückwünsche zu seiner geschickren und erfolg- reichen Führung des Kampfes gegen Lord Lloyd . Für den Posten des englischen Oberkommissars, der aller Wahr- scheinlichkeit nach in den eines Botschafters umgewandelt werden wird, nennt man als Kandidaten u. a. den englischen Labour-Wgeoidneten Colone! Wedgwood und den englischen Gesandten in Athen Percy L o r a i n. Doch gilt Herbert Samuel , der frühere Oberkom- missar und Politiker, als der aussichtsreichste Anwärter, da er über sehr gute Beziehungen zu den Wafdisten verfügt. Di« ägyptischen Blätter stimmen darin überein, daß es sich um den besten Vertragsentwurf handelt, der Aegypten jemals von Großbritannien angeboten worden fei. Als einziger schwacher Punkt wird die Regelung der Sudanfrage bezeichnet, jedoch wird auch hierin ein Fortschritt gegenüber früheren versuchten Rege- lungen gesunden.