Sonnabend �0. August 1929
Unterhaltung unö IVissen
Beilage des Vorwärts
xarpoff: Sin einträglicher ffieruf
Eine Aufschrift an der Tür belehrte über die Ordnung der Glockenzeichen: Lichobabenko— einmal. Mortowin— zweimal. Popugajewa— dreimal. Balsam ein kurzes, zwei lange. Aufmerk- sam las Kurpsljepoff die Namen und drückte dreimal auf den Knops. Eine hochgewachsene, volle Blondine in lilafarbenem Morgenkleid öffnete. Mit wasserblauen, zwinkernden Augen musterte sie sekunden- lang den Besucher. Plätzlich erglänzten aufleuchtend ihre Brillant- ohring«, und ein Lächeln glitt über die himbeergesärbten Lippen. „Bürger Kurosljepoft... aus der Provinz? Sehr angenehm. Popugajewa, Filmschauspielerin. Hier ist mein Zimmer. Gefällt es Ihnen 7� „Es ist nicht übel," murmelte Kurosljepoft. „Nicht übel," rief empört die Besitzerin.„Mein Lieber, man merkt sofort, daß Sie aus der Provinz kommen. In Moskau für SOO Rubel ein Zimmer zu finden ist dasselbe, wie mit dem Fahr- schein einer Elektrischen lOOlWo Rubel zu gewinnen. Sie begreifen ja selbst nicht, welches unerhörte Glück Ihnen zufällt. Ich könnt« leicht das Zimmer um vieles teurer verkaufen. Doch ich las Ihr Ge- such, läutete Sie an und erkannte aus der Unterhaltung, daß Sie ein intelligenter Mensch sind, nicht reich und einen Wohnraum brauchen. Schauen Sie, ich habe ein gutes Herz. Ich selbst reis« in 10 Tagen nach Leningrad zu meinem Mann. Ziehen Sie heut« ein, ich werde Sie als meinen neuen Mann äe lscto anmelden, sonst willigt die Hausverwaltung nicht drein. Dann verreise ich. und Sie können schalten und walten nach Belieben. Es versteht stch, daß Sie während der nächsten 10 Tage das Zimmer mit mir teilen und stch beschrän- ken müssen. Da ist nichts zu machen. Ich hoft«, Ei« sind ein Mann von Anstand und es wird keinerlei Mißverständniste zwischen uns geben." „Gewiß, gewiß," murmelte Kurosljepoft oerlegen. „So beellen Sie stch. Wir werden uns irgendwie einrichten. Ich— hinter der spanischen Wand, und Sie auf dem Koffer. Es wird zwar nicht sonderlich bequem werden, aber daran ist nichts zu ändern. Wegen der Zahlung können Sie unbesorgt sein. Sie werden sie entrichten, wenn Sie einziehen." Bon dem Freund, bei dem er seit Monaten wohnte, überführte Kurosljepoft sein Hab und Gut und händigte der Popugajewa 500 Rubel ein. Als er kurz auf der kurzen und harten Lagerstatt sich hin und her wälzte, dem gewaltigen. Schnarchen der auf dem Bett« hinter der spanischen Wand ruhenoen Herrin des Zimmers lauschte, dachte er: „Irgendwie werde ich wohl die 10 Tage überdauern. Dafür werde ich meinen eigenen Winkel haben, das ftt schon die Stra- pazen wert." Und so hielt er stand. Nachts störte dos gewaltige Schnarchen der Zimmerherrin seinen Schlaf. Tagsüber trabte ste halbbekleidet durchs Zimmer. Dem schüchternen Miteinwohner schenkte ste nicht die geringste Aufmerksamkeit. Sie wärmte die Brennscher« auf dem Petroleumkocher, verdarb die Luft mit dem Geschwöle versengter Haare, gewärmter Beefsteaks und mit dem Rauch« kräftigster Zigaretten. Ihre Liebenswürdigkeit hatte stch verflüchtigt, und düstere Blicke streftten Kurosljepoft wie einen un- willkommenen und säumigen Gast.
Eine ganze Woche war es so gegangen, da stürzte ste eines Tages ins Zimmer, zerzaust, den riesigen Hut verschoben. Mit einem Papierfetzen fuchtelte sie hin und her vor der Nase des Mitem- wohners, und mit flüsternder Tragik hastete sie hervor: .,O, ich Unglückliche... Mein Mann... morgen früh... er kommt aus Leningrad ." „Und was ist weiter dabei?" fragte Kurosljepoft verwirrt. „Begreifen Sie nicht? Unglücklicherl... Er wrrd Sie töten!... Er ist von der Eifersucht eines Othello! Und mit der rechten Hand hebt er 160 Pfund." „Aber was habe ich damit zu schaffen?" „Wie? Haben Sie nicht eine ganze Woche dasselbe Zimmer mit mir bewohnt? Wer wird Ihnen glauben, daß wir nicht intim ge- wesen sind? Wenn Sie«in Mann gewesen wären, wäre das na- türlich unvermeidlich gewesen, doch Sie sind leider kein Mann! Aber wird der Eifersüchtige dem Glauben schenken?" „Was soll ich beginnen?" griff sich Kurosljepoft voll Schrecken an den Kopf." „Sofort ausziehen!" riet kaltblütig die Popugajewa. „Und das Geld? Fünfhundert Rubel, die ich bezahlt habe?" „Das Geld werde ich Ihnen selbstverständlich zurückerstatten, sobald ich es habe. Ihres ist natürlich schon längst ausgegeben." „Aber gestatten Siel" protestierte Kurosljepoft.„Das ist eine Unverfrorenheit! Ich werde beim Volksgericht Anzeige erstatten!" „Meinetwegen, erstatten Sie Anzeige," lächelte sie ironisch. ..Das wird Ihren Geldbeutel nur noch mehr erleichtern. Wie wollen Sie beweisen, daß ich von Ihnen S00 Rubel für das Zimmer er- halten habe? Der Hausverwaltung und den Nachbarn habe ich er- klärt, Sie seien mein neuer Mann de facto. Bor Gericht werde ich aussagen, daß Sie mich schmählich Im Stich gelassen haben aus Angst vor der Ankunft meines vorigen Gatten und mich einsame Frau völlig mittellos zurückgelasten haben. Zudem gelte ich als arbeitslos, und gesetzmäßig werde ich die Existenzmittel von Ihnen fordern. Auch ist es nicht ausgeschlosien, daß Sie späterhin in die Lage kommen, mir Alimente zahlen zu müssen. So steht's, Bürger! Mag es bei Ihnen in der Provinz auch anders sein, aber bei uns in Moskau darf niemand einer hilflosen Frau Unrecht tun!" Mit zitternden Händen begann Kurosljepoft seinen Koffer zu packen. „Packen Sie nur immer, ich werde Sie nicht stören," sagte listig lächelnd die Popugajewa und verließ da» Zimmer. Als olles oerpackt war, lief Kurosljepoft hinunter in die Portier. log«, um telephonisch seinen Freund von feiner Rückkehr zu ver. ständigen. Doch die Telephonzelle war besetzt. Die widerlich freund- liche Stimme der Popugajewa ließ sich vernehmen: „Hallo! Bürger Ukryschkin?" Ja. Auf die Offerte hin. Ein wundervolles zweifenstriges Zimmer und fast umsonst... Schauen Sie, in 10 Tagen reise ich zu meinem Mann nach Leningrad . Sie sind Brovinzler? Alleinstehend? Borzüglich. Sprechen Ei« morgen früh bor.. Notieren Sie die Adreste." (Ins Deutsch« Wertrose» mb Safch« Zt»s«»th«U
50 Jahre„HordöHliche durchfahrt" das Jubiläum der Cnldeckungsreife A.£. Jlordensktölds
Im Sommer 1878 hatte der schwedisch « Polarforscher A. E. Nordenskiöld mit zwei Schiffen,„Bega" und„Lena", von Gothendurg aus«in« Entdeckungsfahrt durch das nördliche Eismeer angetreten mit der Absicht, über die sibirische Küste die Beringstraß« und den Eintritt in den Stillen Ozean zu erreichen. Auf der Suche nach der noch völlig unbekannten„nordöstlichen Durchfahrt" zum Pazifik kam die Expedition schon im August des genannten Jahres vor das Lenadella, von wo das Begleitschiff„LenMstromouf- wärts nach Irkutsk geschickt wurde, während Nordenskiöld selbst die Reise längst der ostsibirischen Küste fortsetzte. Bor Erreichung des Zieles jedoch wurde die„Bega" an der Tschukftchenhalbinsel in Eis- kesseln geschlagen, die nicht vor Juli 1879 gesprengt werden tonnten. Erst am 19. Juli geriet das Eis in Bewegung, und noch langer, ge. iahrvoller Eisblockade wurde nun der Weg für de» Schluhcckfchmtt der Reif« frei. Am 10. August 1879 war die Deringstraße durchfahren. Damit war der Eintritt in den Stillen Ozean und gleichzeitig die Nordost- passe erzwungen. Das Schiff konnte nun seinen Kurs nach den Ge» staden der alten, zivilisierten Welt nehmen. Am 14. August ging man vor der BeringiiM. dem ersten Borposten der Zwilisation, vor Anker, wo das der amerikanischen Alaskakompagni« gehörende Pelz- jägerschiff„Alexander" angetroffen wurde. Aus den vom „Alexander" mitgebrachten Zeitungen entnahm Nordenskiöld neben anderen Neuigkeiten„aus der Welt" auch Mitteilungen über die Besorgnis, die man in Europa über sein Schicksal hegte, sowie über Vorbereitungen zu seinem„Cntfatz". Er kürzte daraufhin den Auf- enthalt sofort ab. um in Jokohama den nächsten Telegraphen möglichst schnell zu erreichen und um neu« Unternehmungen durch rechtzeitige Benachrichtigung vielleicht rückgängig machen zu können. Bon Jokohama aus trug am 2. September 1879 der Telegraph die Kunde in die Welt, daß das Unternehmen der.LZ«ga"-Männer gelungen, der Eismeerweg vom Atlantffchen zum Stillen Ozean zu- rückgelegt und das Problem der nordöstlichen Durchfahrt gelöst sei. Die freudige Nachricht A. E. Nordenskiölds, des Entdeckers, kreuzte sich in der japanischen Hafenstadt mit einer anderen weniger erfreu- lichen über das Schicksal eines zweiten„A. E. Nordenskiöld". Es war dies das auf den Namen des Schweden getauft« russische Hilss- schiff, das den Entsatz aus der vermuteten Eisblockade bewirken sollte. und das sich aus der Reis« nach der ostsibirischen Küste befand. Das Schiff war kurz vor der Ankunft der Schweden an der Nordküste Japans auf ein Riff gelausen und gescheitert. Da aber Menschen- leben nicht zu beklagen waren und neue zu Rettungszwecken nicht mehr aufs Spiel gefetzt werden brauchten, so war der Schiftsoerlust zu verschmerzen. Die schwedische Expedition hatte die bis an dreihundert Jahre zurückgehend« Periode der Versuche und Niederlagen zur Aussindung der Nordostpasiage mit einem glänzenden Siege abgeschlossen. Der bis dahin größte Erfolg der Polarforfchung wurde in der ganzen Welt mit Jubel aufgenommen, namentlich auch in Deutschlands war doch die„Bega" einschließlich der Ausrüstung und Maschinen ein
Werk deutscher Arbeit und Schiffboutechmk(1874 in Bremerhaven erbaut). Das Gegenstück der Nordostpasiage, die„Nordwestsich« Durch- fahrt" oder die lange gesuchte Seeverbindung zwischen dem Atlantt- schen und Stillen Ozean entlang der Nordküste Amerikas , ist end- gültig erst von einem anderen Skandinavier, dem jungen Roald Amundfen, mit dem Durchfahren der Beringstraße von der kana- dischen Seite aus festgestellt worden(Expedition von 1903 bis 1903). Die„Entdeckung" dieser Passag« wird jedoch dem englischen Kapitän Mac Clure zugeschrieben, der bereits im Jahr« 1850 die Bering. straße fast erreicht«, aber nicht in den Stillen Ozean einfuhr. H. Diekmann. Spiritus aus Mols Wenn zuckerhaltige Säst« der Gärung überlassen werden, so wird dabei der Zucker'bekanntlich in Alkohol(Spiritus) und Kohlen- säure zerlegt. Bei der Bierbereitung entsteht der Alkohol aus der Stärke der Gerste, wobei sich die Stärke zuv»r in Zucker umwandelt. auch aus den stärkehaltigen Kartoffeln läßt sich über die chemische Umwandlung in Zucker Alkohol gewinnen. Nicht weniger als sechzig Millionen Zentner Kartoffeln werden in Deutschland jährlich auf Spiritus verarbeitet, und diese gewaltigen Mengen gehen auf diese Weise als Hauptnahrungsmittel verloren. Der Krieg gab Der- anlasiung, daß man sich mit der Frag« befaßte, ob nicht für den zu technischen Zwecken benötigten Spiritus eine andere Quelle als die kostbaren Kartoffeln erschlossen werden könnt«. Lange Jahr« hat sich die chemische Forschung diesem Problem gewidmet, bis sie schließlich in dem Holz den Stoff fand, der die Kartoffel zu er- setzen vermag. Der Hauptbestandteil des Holzes ist die Zellulose, die in ihrem chemischen Ausbau der Stärk« und dem Zucker nahe oerwandt ist. Aus Grund dieser chemischen Berwandtschaft mußte die Möglichkeit bestehen, aus zellulofeholtigen Stoffen auf dem Weg über den Zucker zum Alkohol zu kommen. Schon der Umstand, daß zehn Millionen Festmeter Holz genügen würden, um dieselbe Menge Spiritus zu erzeugen, für die man sonst die oben angegebene Quantität Kartoffeln verbraucht, zeigt, welche bedeutend« Vorteile ein solches Verfahren bieten kann. Aber noch nicht einmal das wertvolle Holz ist als Ausgangs- Material erforderlich: Holzabfälle jeglicher Art leisten dieselben Dienste. Und hier stehen die Zellstoffabriken als Rohstofflieseranten zur Verfügung, die sozusagen eine Gratisquelle für Alkohol dar- stellen. Denn aus den an sich wertlosen sogenannten Sulfit- ablaugen bei der Zellulosesabrikation läßt sich«in vortrefflicher Mkohol bereiten, der freilich als Genußmittel nicht in Frage kommt. Di« erste große, erfolgreich in Betrieb genommen« Sulfit- spiritussabrik ist die Königsberger Zellstosfabrik, die zurzeit gegen zwei Millionen Liter Spiritus im Jahr aus ihren Ablaugen er-
zeugt. Was das vom volkswirtschaftlichen Standpunkt aus bebeulet, erkennt man am besten aus der Tatsache, daß zur Gewinnung dieser Alkoholmengen früher 50 000 Zentner Kartoffeln oder 6000 Zentner Gerste verarbeitet werden mußten! Der Sulfitspintus kann für alle technischen Zwecke verwandt werden. Zu Lacken und Einmischen insbesondere ist er gleich gut geeignet wie der Kartoffelspiritus. Nach dem neuen Verfahren eines Schweden lassen sich aus den Sulfitablaugen außer Spirtus noch andere wertvolle Stoffe wie leicht« und schwer Oele gewinnen, weiterhin«in Oelteer, der selbst wieder Ausgangsmaterial für ein ausgezeichnetes Benzin sein soll. Wenn wir in Deutschland erst einmal so weit sein werden, daß all« Zellstofsabriken, die jährlich insgesamt etwa 600 000 Tonnen Zellstoff herstellen, ihr« Absallaugen zur Alkoholgewinnung heran- ziehen, dann könnten im Jahr gegen 400 Millionen Liter hundert- prozentiger Spiritus gewonen werden. Otto Wilhelm y.
JValfifch und Schwerlfifch An der Küste im Gebiet von Bergen spielte sich vor einigen Tagen zwischen einem Walfisch und einem Rudel Schwert» fische«in Kampf von höchst sensationellem Anstrich ab, der im ganzen Verlauf von Fischern mit angesehen wurde. Mit rasender Geschwindigkeit setzte ein Walfisch in den Hoydalsfjord, so daß das Wasser vor dem Tier wie ein kochender Gischt hoch aufwirbelte. Schon von weitem war das Rauschen zu hören. Hin und wieder machte der Walfisch so gewaltige Sprünge, daß er fast ganz über dem Wasser'war. Die Erklärung für das sonder- bare Berhalten kam bald. Hinte ? dem Tier wurde ein Rudel Schwertfisch«, nicht weniger als 14 bis 15 Stück— gefräßige Raubtiere von 5 bis 9 Meter Länge— sichtbar, die ebenso rasend hinter dem Walfisch herjagten. Bei dem Derfuch, durch einen flachen Sund zu entrinnen, machte der Wal , ängstlich geworden, ob er hindurchkommen würde, plötzlich mit einem solchen Ruck halt, daß das Waifter ringsherum wie kochendes Meer schäumte. Jetzt ereignete sich das romantischste Moment des Vorgangs. Der Walfisch brachte ein Junges zur Welt, wobei sich die See rot von Blut färbte. Aber doch hatte er noch die Kraft, mit gewaltigen Schlägen weiter zu eilen. Indessen die Verzögerung im Sund bewirkte, daß die gierigen Schwertfische den Wal einholten. Nun wurde er greulich zuge- richtet. Sie rissen zuerst Stücke vom Kopf heraus. Als sich der Wal noch etlicher Zeit aus dem Wasser erhob,' war der ganze Unter- kiefer weg, so daß der Bartenkamm frei in der Luft stand. Das Meer war von Blut rot und große Speckstück« schwammen umher. Aber immer noch hatte der Wal Kraft. Er peitscht« mit dem Schwanz das Wasser, daß es mehrere Meter hoch sprudelte. Doch schließlich war auch der Schwanz fortgebissen worden. Gleichwohl schlug der Wal noch mit dem Stumpf so kräftig, daß er mit Leichtig- keit ein Boot zerschmettert haben würde. Doch endlich ging es zu Ende, und der Körper, fürchterlich zugerichtet, trieb dahin, während die rasenden Verfolger fortgesetzt Stücke aus den Speckseiten rissen. Da» neugeborene Junge wurde später tot gefunden und dem Natur- historischen Museum in Bergen zugestellt. �Bankkonten berühmter m&nner Der Dorsitzend« des Lerwaltungsrates der Broadway-Nationol- Bant in New Dork hat 150 berühmt« Amerikaner gebeten, die Auszüge ihrer ersten Bankkonten einzusenden, damit das große Publikum durch die Taffache zum Sparen ermuntert werde, daß auch sie mit winzigen Summen angefangen hätten. Di« Konto- auszüg« von George Eastman , dem Kodakkönig, von S. L. Rothasel (Roxy), dem bekannten Kinounternehmer, von Douglas Fairbanks und von anderen Führern der Wirtschaft wurden jetzt in den Schau- fenstern der Bant ausgelegt. Ein Bankpräsident eröffnete 1887 fein erstes Konto mit fünf Dollars, Douglas Fairbanks 1919 mit sechs, Eastman begann mit einer Einlage von 210 Dollar im Jahre 1871 und sein Konto war nach mehreren Iahren auch erst aus 430 Dollar gewachsen. Präsident Hoover erklärte mit Bedauern, er habe sein erstes Bankbuch schon längst verloren.
SSubikopfichneiden und Morintherbrief In Brixton in der englischen Grafichaft Devon gibt es einen Friseur, den nichts hüt bewegen können, der Mode sein« Reverenz zu erweise». Frauen in Brixton, die stch einen Bubikopf schneiden oder in Ordnung bringen lasse» wollen, haben bei diesem Figaro kein Glück. An der Türsefte des Ladens hat er, um seinen Stand- punkt oller Well kundzutun, die Stelle im Ersten Korintherbrief, Kapitel 11 Der» 15, plakatiert:„Und dem Weib ein« Ehre, so sie lange Haare zeiget. Das Haar fft ihr zur Decke gegeben!" f in Tempel des Schweigens Eine der eigenartigsten Kirchen der Wel-t findet sich in C h i t a g o. Die seierliche Still«, die in Gotteshäusern herrscht, wird hier zur Grabesruhe, die kein menschlicher Laut jemals stört. Die Predigt wird lautlos geHallen: die Gebete werden schweigend gesprochen, und kein hymnischer Gesang durchbraust die Halle. Es handell sich um die anglikanische.Allerengelkirche", die ausschließ- lich den religiösen Bedürfnissen der Taubstummengemeinde von Chikago dient. Diese Gemeinde besteht bereits seit einem halben Jahrhundert, und da es nur sehr wenige Priester für Taubstumme gibt, war es nicht immer leicht für diese bedauernswerten Menschen, einen Seelsorger aufzutreiben, und so mußten sie sich oft und lange ohne Geistlichen behelfen. Seit 2V Jahren betreut der Reverend Flick das SeelenheU seiner taubstummen Gemeindemitglieder, die sich jeden Sonntag in dem Tempel versammeln, um dem Prediger das Wort Gottes von den Lippen und Händen abzulesen.
Mannitrerflan Ein deutscher Matrose wollte einen kranken Kameraden in einem Londoner Krankenhaus besuchen. Da er kein Wort Englisch konnte, versuchte er sich dem Arzt durch Zeichen verständlich zu machen. Der Doktor nickte verständnisvoll, nahm ihn mit und führte ihn ins Operationezimmer. Dort wurde der gute Mann trotz aller Proteste entkleidet, auf den Operationstisch gelegt und narkotisiert. Als er wieder aufwachte, war er seinen Blinddarm los. Am nächsten Tage klärte sich das Mißverständnis auf und die Krankenhausdirektion bot dem Matrosen 50 Pfund Sterling al » Entschädigung und Schweige. geld an. Das Geld nahm der Mann mit Vergnügen, den Munt aber konnte er doch nicht hallen, und zur Zell hat der ganze Le doner Hafen«ttvas zu lachen.