Die Schulkinder feiern. Begeisterte Stimmung überall!
Die Schulfeier«, die heute in Berlin veranstaltet wurden, hatten einen glänzenden Verlauf. Im Bezirk Prenzlauer Berg , zum Sportplatz an der Cantianstratze marschierten mit einem Mufikkorps au der Spitze, die Knaben und Mädchen hinter den schwarz- rotgoldenen Fahnen ihrer Klassen und trugen dabei durchweg Fähnchen in den Reichsfarben in Händen. Auf dem Sportplatz gehen die zur Verfassungsfeier üblichen Veranstaltungen vor sich, wobei die Fahne des Bezirks als Wanderpreis ausgekämpft wird. Die Schulen des Bezirks Schöneberg versammelten sich zu einer gemeinsamen Feier auf dPN Dominikusplatz, dem festlich geschmückten großen Turnplatz des Bezirks inmitten der riesigen Laubengärtenanlagen des Südgeländes. Auf verschiedenen An- marschstraßen kamen die langen Züge der einzelnen Schulen auf den Platz, begrüßt von den Klängen einer Schupokapelle. Stadtschulrat Hannemann hielt die Festrede. Die Gemeinsamkeit der Feier soll ein Symbol sein für die Einheit der Arbeit aller am Staate. Gesang und Konzertstücke der Kapelle umrahmten die wirkungsvolle Feier, s 17 600 Kinder im Lustgarten. Alle Schulen von Berlin Mitte marschierten zum zehnten Jahrestag der Verfassung im Lustgarten auf,— 17600 junge Söhne der Republikaner! Auch das ist neu, ist ein Ge- dank«, der nur in dieser Republik Wurzel schlagen konnte. Neben- einander stehen hier Gymnasiasten und Berufsschüler, nicht mehr feiert jede Schule allein in„ihrer" Aula den Gedenktag der Republik : hier lag wirklich der Keim zu dem Volksfest, das der Redner des Tages wünschte. Am pünktlichsten waren— entgegen ihrem Ruf— die Mädel. Schon um �10 Uhr marschierte das Viktoria-Lyzeum an. Dann füllte sich der große Platz von Minute zu Minute mehr, bis die Schulen den weiten Platz endlich ganz überfluteten. Eine gewaltige Demonstration der Jugend für die Republik , für ihr« Republik , für die Staatssorm, die der Jugend, der die Jugend ge- hört. Pünktlich traten die Fahnenträger um 10 Uhr zur Treppe de» Alten Museums . Dann wurde die Feier von dem Chor der 5. Oberrealjchule eingeleitet, der das„W ach aus!" aus den Meister- fingern und den„Festgesang" aus der„Iphigenie " von Gluck zum Vortrag brachte. Ihm folgte ein Sprechchor des Viktoria» Lyzeums, dann sang der Chor der 5. Oberrealschule das Lied, das wir alle kennen und lieben: wenn wir schreiten Seit' an Seile... Rektor K e l l e r m a n n hielt darauf die Festrede. Er erinnerte c.., den Tag, an dem das alte Reich zerbrach, an dem das Wohl des Staate» in'den Händen der Armen, der Arbeitenden lag, der Menschen, die im alten Reich am meisten entrechtet waren. Und damals erkannten diese Entrechteten, daß ihnen in allem Un- glück nur«ine Hoffnung geblieben war: Der Wiederaufbau des Staates. So bauten sie diesen neuen Staat: Nicht als einen Schmuckkasten, nicht als eiwe'-Villa— aber als ein feste», räumliche» Hau » für alle! Aller Sieser Helfer soll heut« gedacht werden, vor allem derer, die ihr Blut der jungen Republik gegeben haben: Ebert, Erzberger , Rathenaul Aber trotzdem wollen wir uns heute dieser Verfasiung freuen, die in ihrem sittlichen Grund-
gedanken Freiheit und Gleichheit für alle bürgt. Wir wollen den Jahrestag dieser Verfassung feiern mit dem Gelöbnis, weiterzubauen auf ihrem Grunde, dem Gelöbnis, stark, treu und gut— Bruder und Schwester zu sein und treu zu fein.de« Farben Schwarzrolgold. denn in diesen Farlkbn haben sich gesammelt die Sehnsucht, die Liebe und die Begeisterung aller Deutschen , die an ein freies und einiges Deutschland glauben! Der Gesang des Liedes von Einigkeit und Recht und Freiheit. der republikanischen Deutschlandhymne, brandete gegen die Mauer des grauen Schlosses der Hohenzollern . Verfassungsfeier Kreuzberg . Am Iahn-Sportplatz, Hasenheide, feiert die Kreuzberger Jugend die zehnte Wiederkehr des Tages, der dem deutschen Volk durch die neue Verfasiung Wiederaufbau und Gesundung, Freiheit und»Recht gewährleistet. Ueber 16 000 junge Menschen, volksfchüler. Mittelschüler und Berussschüler hier versammelt und es ist ein feierlich-schönes Bild, wie all die Jugend im dichten« Fahnenwald von Schwarzrotgold den Tag festlich begeht. Nachdem die Musik Webers Jubelouvertüre intoniert hatte, erklingt aus tausend und abertausend Kinderkehlen„Stimmt an mit Hellem hohen Klang". Stadtrat M a r s k e begrüßt im Namen des Bezirksamtes die Anwesenden, vor allem die Jugend, der er ins Gedächtnis ruft, was dieser Tag für sie, als die künftigen Staatsbürger und gleich- berechtigten Volksgenossen, von denen einst alle Macht im Staate ausgehen wird, zu bedeuten hat. Und als Bekräftigung dieser Worte und als Bekenntnis des Empfundenen singt der vielstimmige Chor das schöne, bedeutungsvolle Lied„Freiheit, die ich meine". Bürgermeister Genosse Dr. Herz hält in tiefempfundenen Worten die Festrede. Nur ein sich selbst regierendes Volk kann die Bahn frei machen für ein aufstrebendes, gesundes Volk, nur die Republik kann uns den Frieden gewährleisten und uns mit anderen Völkern zusammenführen zu.jener Arbeitsgemeinschaft, die sich, verbrüdert gegen Krieg, Kriegsrüstung und Kriegszeit die Hände reichen. Nichi die brutale Gewalt der Waffen, sondern dl« s riedliche Macht des Rechte» sichert un« den Frieden. „Deutschland , Deutschland über alle»" tönte der Schlußgesang, dann zog all die Jugend wieder zurück in den Alltag, aber auf ihren Ge- sichtern und aus ihren Augen leuchtet« das Verstehen, was dieser Tag für sie zu bedeuten hat. Unter den Linden ragen die Fahnenmasten« Auf dem Pariser Platz sit eine große Schar von Arbeitern um ein ungeheures Gerüst beschästigt, au» dem man schon langsam die Formen des Ehrenmals, das dos Reichsbanner an dieser Stelle für die Verfassungsseier errichten läßt, erkennen kann, Ani F-ra nz /I bf« p hu- Pl a tz. In der ganzen Breite des Raumes zwischen Opernhaus und Aula der Universität, ist man dabehu? die große Tribüne fertigzustellen, an der sich am Sonntag der Vorbeimarsch des Reichsbanners vor dem Bundesvorstand und ge- ladenen Kästen vollzieht.
Neuer Zwischenfall im Haag. Neue heftige Polemi? Gnowdens gegen 6hero«.
V. Sch. Haag, 10. August. sCigenberlcht.) 3a der heutigen Sitzung der Finanzkommission. die sich, genäh einer Vereinbarung ausschließlich mit der Frage der Sachtieserunge« befassen sollte, kam e, am Schluß zu einem neuen ernsten Zwischenfall, weil der französische Finanzminister Chiron sich an diese Vereinbarung nicht gehalten hatte und auk die letzte Rede Snowden» hinsichtlich der anderen Streitpunkte geantwortet hatte. Snowden beschwerte sich lebhost in seiner Antwort über diese Richteinhaltung der Vereinbarungen und wies verschiedene An- gaben und Behauptungen des französischen Finanzminister» mit überaus scharfen, zum Teil geradezu beleidigenden Wendungen als unaufrichtig zurück. Cr erklärte schließlich wörtlich, man könnte nicht diese Diskussion fort se ehe«, und er habe keine Lust, bis zu seinem Lebensende im Haag zu bleiben. In der Diskussion hatte zunächst der englische Handelsminister der Arbeiterregierung Graham die verschiedenen Bestimmungen des Poung-Plans hinsichtlich der Sachlieferungen angegriffen. Er schilderte die schwere Lage der englischen Wirtschast, Insbesondere die der Schiffbau-, Textll-, Eisen-, Stahl- und Kohlenindustrie, die durch die Sachlieferungen schwer geschädigt würde und unter einer Ar- beitslosigkeit zu leiden hätte, die zum Teil auf dies« Sachlieferungen zurückzuführen sei. Er bezeichnete die Sachlieferungen- als ein „künstliches und unnatürliches Element in der Weltwirtschaft". Scheinbar seien die Sachleistungen im Noung-Plan auf 10 Jahre begrenzt, in Wirklichkeit könnt« aber trotz verschiedener Anregungen des Poung-Plane« diese» System weit über 10 Jahre hinaus ausgedehnt werden. Außerdem behau« delte er die bereits im Dawes-Plan vorgesehene und im Doung-Plan vorbehalt�ne Zollfreiheit und Tarifermäßigung. die die Sachliefe-
rungen vielfach genießen zum Nachteil der englischen Waren auf dem Weltmarkt. Besonders eingehend besprach Graham die Rück- Wirkung der deutschen Sachlieferungen auf das englische Kohlen- Problem. Er forderte, daß jedenfalls Garantten gegeben würde», daß die Reparationskohle auf dem Welmartt nicht billiger verkauft werden dürfe als die englische Kohl«. De» weiteren machte er ver- schieden« Einwendungen gegen die ungleichmäßige Anwendung der 26prvzent>gen Reparationsabgabe aus dem Recooong-Akt, die im Poung-Plan in etwas veränderter Form beibehalten wird. C heran antwortete, dck� Frankreich bereit fei, gewisse Garantien und Präzisionen hinsichtlich der Sachleistungen zu erteilen. die den englischen Wünschen entgegenkommen würden. Die fran- zösische Delegation würde in einer späteren Sitzung daraus zurück- kommen und gewisse Vorschläge unterbreiten.(Man vermutet, daß der französisch« Hondelsminister Loucheur mit dieser Aufgab« in einer der nächsten Sitzungen betraut sein wird.) Indessen fuhr Cheron in seiner Rede fort, um, wie bereits ob«n erwähnt, auf die letzten Ausführungen von Snowden zu antworten und verschiedene Behauptungen von Snowden zu widerlegen. Insbesondere bestritt er, daß der Verteilungsschlüssel von Spaa irgendwi« auf der Pariser Sa chv« r st än d i- gentonf«renz geändert worden sei. Än Wirklichkeit sei das nur ein« scheinbare Aenlxrung gewesen, die durchaus im Rahmen der bestehenden Verträge zulässig gewesen sei. Sr sagt« schließlich, er hoffe, daß England„nicht wegen ein paar Millionen Reichsmark" die ganze Haager Konferenz gefährden oder gar ßum Scheitern bringen werde. Darauf erfolgt« die eingangs erwähnte scharfe Ant- wort Snowdens, die zweifellos den Eindruck hinterlassen hat, daß die Log« sich gegenüber den letzten Tagen eher noch ver st eist als gelockert hat.
wird durch Lautsprecher über den ganzen Platz der Republik ver- breitet. Der Anmarsch der Spielfeute und der erste Teil des Zapfen- streiche» gibt dem Istundfun? Veranlassung zu einer Reportage über das Leben und Treiben auf dem Platz der Republik . Sprecher am Mikrophon wird Alfred Braun sein. Mit diesen Veranstaltungen beginnen die Volksseiern, die die republikanische Bevölkerung am 10. Jahrestag der Republik selbst veranstaltet. Die Oesterreicher kommen! Vor dem Bahnhof grüßen große Transparente. Ueberall sieht man größere Gruppen, sie warten auf den Sonderzug aus Wien . 7 UHr 10. Der erste Zug d er- O est er re i ch er läuft ein. Steiermärker und St. Pöltener sind angekommen. Freundschafts- und Frei-Heili-Rufe begrüßen die Kameraden, di« noch am Freitag gearbeitet haben und von der Arbeit in den Zug gestiegen sind. Sie werden schnell zum Standquartier nach Neukölln gebracht und in kurzer Frist schon den freundlichen Ouartiergebern zugeleitet. 25 Minuten später sind schon wieder Kameraden aus Oesterreich da. Auch sie find schnell versorgt; denn um 9 Uhr 22 wird ein größerer Trupp aus Innsbruck erwartet. Mit einiger Verspätung läuft der Zug ein. Die wehenden Fahnen verraten, daß auch mit diesam Zuge Oesterreicher angekommen sind. Die Innsbrucker Kameraden werden von den Reichsbannerkameraden und Repubsikanern begrüßt und auch sie schnell zum Standquartier gebracht. Die Bahnhofshalle ist beängstigend voll von Reichsbannerkameraden und Republikanern, die die Wiener erwarten. Das schwarze Brett, wo der Sonder- zug angeschrieben steht, wibd ängstlich verfolgt und beobachtet. Wird doch bereits gemunkelt, der Zug habe große Verspätung. Als am schwarzen Brett angeschrieben wird, der Sonderzug habe 80 Mi- nuten Verspätung, bleibt trotzdem alles zusammen. Auch diese Stpnde Wartezeit kann die Laune der Berliner , die ihre Gäste be- grüßen wollen, nicht verderben. Die Meldungen überstürzen sich dann. Der Sonderzug hat aufgeholt, hat nur noch 1 Stunde, dann nur noch 10 Minuten und ist schon kurz nach 11 Uhr vor Berlin . Die Bahnhofsbeamten haben es nicht leicht, die Bahnsteige freizu- halten. Die Begeisterung kennt keine Grenzen. Und als der Zug in die Halle fährt, ist der Lärm der Lokomotiven untergegangen in den Freunds chojtsrusen der Berliner . Die Oesterreicher sind begeistert über den Empsang,. den ihnen da» republikanische Berlin bereitet hat. Die technischen Leiter haben Mühe, ihre Kommandos zu geben und den Zug zur Möckernstraße zu geleiten. Das Rufen und Winken will kein Ende nehmen. Nur der Bärenstimme des Neuköllner Pagets gelingt es dann, die Kameraden au» Oesterreich in Marsch zu bringen. Der Gauvorsitzende Kamerad Stelling, die Führer des Schutzbundes, Kameraden Voigt, Pastell! und Fockenberger sind zum Empfang erschienen, aber auch sie können nur den Führern des Sonderzuges die Hand schütteln. Zu Ansprachen ist weder Ruhe noch Zeit. Der größte Teil dieses Sonderzuges wurde dann dem Standquartier Im ,.Vorwärt»"-Haus zugeleitet, wo mit Hilfe der rührigen Funktionäre die Ouartierverteilung recht schnell erfolgt., Die Linzer Kamerad«» marschieren weiter nach Neukölln und werden dort untergebracht. Die Kameraden des' österreichischen Schutzbundes haben keine Zeit zur Ruhe. Sie»Üssen schon wieder um 2 Uhr antreten, denn um 4- Uhr wollen sie all« zur Kundgebung der Oesterreicher im Zirkus Busch sein.•"•< Trotz der langen Bahnfahrt sind die Kameraden frisch und munter. Ihre Kapellen spielen fleißig. Alle Strapazen werden sie gern ertragen, nachdem sie gesehen haben, daß Berlin ihnen einen so stürmischen Empfang bereitet hat. I-- Liebe Gäste im ,,Vorwäris"-Haus. Sie Wiener Schuhbundleute konzertieren. heute mittag, als in der Redaktion und im ganzen„Vorwärts". hau» an der Fertigstellung des„Abend" gearbeitet wurde, gab es plötzlich ein« freudige Unterbrechung: Es erklangen vom Hofe her österreichische Rlarschliederi Sofort waren sämtliche Fenster de, Hause» dicht belagert, und mit Tücherschwenken und freudigen Anrufen wurden die lieben wiener Schuhbündler. die dem„Vorwärts" ihren Besuch machten, begrüßt. Für einig« Augenblicke war olle Arbeit vergessen, aber kein Chefredakteur, kein Betriebsleiter war deshalb böse! Auch sie alle drängten sich an die Fenster, um unseren österreichischen Genofiea ei«„Freundschaft", einen Willkommensgruß zuzurufen. Uebrigen» bewiesen unsere Freuade, daß der Ruf der Oesterreicher, ein besonder» mufikbegabter deutscher Stamm zu sein, berechtigt ist. Vielen Dank und weiter viel Freude an eurem Besuch in Berlint
Die(Schande der KpO. Kommunisten beschießen„Vorwärts"« Auto. Im Osten Berlins ist in der vergangenen Nacht«in Z e i t u n g z- a u t o des„Vorwärts" aus dem Hinterhalt beschossen war- den. Nachdem der Fahrer die Ausgabestelle am Petersburger Platz beliefert hatte, fuhr er mit dem Auto die Zorndorscr Straße entlang, um über die Eldenaer Straße die nächste Ausgabestelle zu erreichen. Plötzlich fielen aus den Gebüschen des Forkenbcckplatzes drei Schüsse, von denen zwei das Auto trafen. Der Chauffeur fand eine Kugel auf der Ladefläche des Wagens, während eine weitere Kugel durch ein« Radspeiche ging. Das dritte Geschoß hat offenbar das Ziel verfehlt. Sofort angestellte Ermittlungen, die der Chauffeur auf eigene Faust vornahm, hatten kein Ergebnis. Auch die später alarmierte Polizei konnte keine Spur von den Tätern mehr finden. Es handelt sich bei diesem Ueberfall ganz bestimmt ebenso um ein« längst vorbereitete Aktion verhetzter Kommunisten, wie bei dem Ueberfall, der in der vergangenen Nacht auf das Lokal des Genossen Siebentopf in der Muskauer Str. 35 verübt wurde. Reichsbanner- leute und Parteigenossen waren in dem Lokal anwesend, als gegen 11 Uhr eine Horde Kommunisten das Lokal zu stürmen versuchte. Mit Steinwllrfen zertrümmerten sie die große Schaufensterscheibe, wobei der Wirt leicht und ein Reichsbannermann namens Otto ziem- lich schwer am Kopf verletzt wurden. Schon Tage vorher hatten in der Gegend bekannte Kommunisten gedroht, dem Lokal und den ver- haßten Desuchem«inen Besuch abzustatten. Da» alannierte Ueberfallkommando konnte auch hier keinen der Täter sestnehmen. Die Volksbühne beschmiert? In der Lychener Straße hatten die Parteigenossen und Repubt!» kaner zum Gruß ihrer auswärtigen Gäste Transparente gezogen,
die in den ersten Morgenstunden vom kommunistischen Straßenmob zerstört wurden. Daß die Kommunisten nicht einmal vor dem Eigentum der Berliner Arbeiterschaft Halt machen, beweist folgender Fall: In den Nachtstunden rückte eine kommunistische Kolonne mit Teereimern bewaffnet auf dem Bülowplatz an und b e sudelte die Volksbühne in der ganzen Front mit Teer. Wir hängen diese niederträchtige Handlung hiermit niedriger.— In der M a i n> z e r Straße in Lichtenberg wurde ein 23jähriger Reichsbanner- kamerad, der sich auf dem Nachhauseweg befand, von mehreren Kommunisten überfallen und zu Boden geschlagen. Die kom- munistischen Strolche stachen dann ndch auf den Wehrlosen ein. Hinzugerusene PoliMbeamte brachten den Ueberfallenen, der am Kopf mehrere tiefe Messerstiche davongetragen hatte, zu einem Arzt. Die Messerhelden sind leider unerkannt entkommen. In der Hochstraße kam es gestern abend um 11 Uhr zu einer Schlägerei zwischen mehreren Personen, in deren verlauf der
Bohnüberwachungsbeamt« Kaub « au» der Warschauer Straße von dem Schlosser Korduan au« der Wiesenstraßl durch Messerstiche verletzt wurde. Kaub « wurde zur Rettungsstelle gebracht, Korduan wurde festgenommen. Der 25 Jahre alt« Reichsbanner Karl Z. aus Görlitz , der stch zu Besuch in Berlin aufhält, wurde kurz nach Mitternacht von unbekannt gebliebenen Tätern zu Boden geschlagen und erheblich oerletzt, so daß er ins Krankenhaus gebracht werden mußte. Später konnte er in fein Quartier entlassen werden.
„Zeppelin" bereits gelandet. Friedrichshasen, 10. August. „Graf Zeppelin" ist«u» 13.08 Uhr glatt gelandet.