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Ber will Blutvergießen? motiTeutonenwut.moC

Und wer lügt?

Die Rote Fahne  " schreibt: Die Kommunisten wollen tein Blutvergießen." Trotzdem ist gestern leider Blut geflossen, trotzdem wird vielfach befürchtet, daß es auch heute und morgen zu traurigen Zwischenfällen fommen tann.

Wie geht das zu? Die Kommunisten wollen kein Blutver: gießen," sagt die Rote Fahne  " aber die ander en wollen es! Eine Bande von sozialfaschistischen Verbrechern, die Clique der Wels und Künstler und ihre beamteten Drahtzieher, die wir aus begreiflichen Gründen heute nicht beim Namen nennen wollen," schreibt die Rote Fahne" vor­sichtig ,,, bereiten eine ungeheuerliche Provokation vor." Die Bank­direktionen und Trustmagnaten wollen die Kommunistische Partei  niederschlagen... darum toppeln sie die Reichsbannerleute los... Die Republit braucht Leichen."

Bisher hat man allgemein angenommen, daß die Republik  , das Reichsbanner, die Sozialdemokratie, Wels, Künstler und die Beamten, die die vorsichtige Redaktion der Fahne" aus begreife lichen Gründen" zu nennen nicht den Mut hat feinen anderen Wunsch haben tömmen als den nach einem im­poſanten, ruhigen, unblutigen Verlauf der Verfassungs­

feier.

Leichen.

-

daß sie alle

Die Rote Fahne  " belehrt ihre Gläubigen eines anderen. Das Reichsbanner dürftet nach Proletarierblut und die Republik   braucht Die ,, Rote Fahne  " und die Bezirksleitung der KPD.   könnten freilich, wenn sie wollten, die verbrecherischen Absichten der Wels, Künstler und der vorsichtshalber nicht genannten Beamten ver­hindern. Sie brauchten nur die Parole auszugeben: Kommunisten, fümmert euch nicht um die Verfassungsfeier. Laßt Anders denkende ungestört demonstrieren ein andermal demonstrieren wieder wir!"

Sonderbar, daß die Rote Fahne" und die kommunistische Be­zirksleitung nicht auf diesen Gedanten gekommen find!

Oder spekulieren sie nicht doch auf das turze Gedächtnis der Menschen? Wie ist denn das alles gekommen? Reichsbanner und Sozialdemokratische Partei   rüsteten zu den Rundgebungen des 10. und 11. August. Sie dachten nicht anders, als daß sie genau so ungestört würden demonstrieren fönnen, wie es die Rom  munisten am 1. August getan haben.

Da aber erschien ein Rundschreiben der kommunistischen  Bezirksleitung, das zur planmäßigen Störung unserer Veranstaltungen aufforderte. Da warden in der Roten Fahne" die sozialdemokratischen Arbeiter als Streitbrechergarden" beschimpft und aufgefordert, gegen diese Streifbrechergarden" genau an denfelben Plätzen und zur selben Stunde zu demonstrieren, wie jene selbst. Da erfolgten die heimtückischen Ueberfälle auf einfam in der Nacht nach Hause gehende

Reichsbannerleute.

Jezt, wo die blutige Saat aufzugehen beginnt und wo schließ li chauch einige Kommunisten die Folgen der Verbrechen ihrer Parteiführung zu spüren bekommen, jetzt legt man beteuernd die Hand aufs Herz und erklärt: Wir kommunisten wollen tein Blut­bergießen."

Ist das das Verhalten von Revolutionären? Nein, es ist das Verhalten von Leuten, die zu feige sind, um zu ihren Taten zu stehen! Die Arbeiter auf beiden Seiten mögen ihre Haut zu Martte tragen. Der Bursche in der Roten Fahne" aber wagt ,, aus begreiflichen Gründen nicht einmal die Namen der Beamten zu nennen, gegen die er die idiotische Beschuldigung erhebt, sie wollten ein Blutbad anrichten!

Die Kommunisten haben plumper operiert denn je. Ihre Schuld an allem, was geschehen ist und noch geschehen kann, liegt für jeden, der Augen hat, flar zutage. Kein Lügengestammel wird ihnen

helfen!

Rheinland   und Weimarverfassung.

Zum Berfassungstag erläßt der Oberpräsident der Rheinprovinz  Dr. h. c.   Fuchs eine Rundgebung, in der es zum Schluß heißt, daß anläßlich der Feier des 10. Jahrestages der Verfassung für die rheinische Bevölkerung Anlaß zu besonderem Gedenten bestehe, da die Rheinlande wissen, daß die ihnen durch den Versailler Machtspruch aufgebürdete besondere Not Wiberhall und Verständnis beim Reich und den Ländern gefunden hat und Regierung und Barlamente bemüht waren, ber Not nach Kräften zu steuern. Bei der engen Verbundenheit zwischen Volk und Regierung im republikanischen Staat werden Reich und Staat auch fernerhin für die Notlage des besetzten Gebietes volles Ber­ständnis haben und sich zu jeder möglichen Hilfe bereit finden. So sieht das Rheinland   in der Weimarer Verfassung   einen Martstein feines Schicksals und blickt in gläubiger Zuversicht auf Regierung und Boltsvertreter. Es weiß, daß das aus der Deutschen Republik neu erstandene Baterland ihm Schüßer und Helfer fein wird.

Die Arbeitslosenversicherung. Kabinettssigung, fein Beschluß.

Die in Berlin   anwesenden Mitglieder der Reichsregierung ver­sammelten sich heute vormittag zu einer Kabinettsigung, in der die Frage der Reform der Arbeitslosenversicherung auf der Tages­ordnung stand.

Es wurden jedoch keine Beschlüsse gefaßt.

Theater der Woche.

Bom 11. bis 19. Auguft.

Theater mit feftem Spielplan.

Deutsches Theater: Die Fledermaus. Die Komable: Freubiges Ereignis. Theater in ber Königgräßer Straße: Ab 16, Rivalen. Romödienhaus: Sochzeitsreife. Theater bes Weftens: Frieberite. Luftspielhaus: Du wirft mit heiraten.- Leffing- Theater: Ab 12. Josef. Metropol- Theater: Blau Casino Theater: Ab 16. Wem gehört mein Mann. Schloßpart. Theater Steglik: Anrik Byrik. Blaza, Wintergarten, Scala: Internationales Theater   am Rottbuffer

bart.

Reichshallen Theater: Stettiner Gänger.

Barleté, Tot: Elite- Gänger.

Theater mit wechselndem Spielplan.

Stäbt. Oper Charlottenburg: 11., 19. gefcht. Borst.: Fibelio. 12. gefchl. Borft. Die Rauberflöte. 13. Die Meistersinger von Nürnberg  . 14. Boheme. 15. Die chware Orchidee. 16. Gin. 17. Die Tuftigen Beiber von Windfor

Bon Paul Gutmann.

Im Weltkrieg lebte das Schlagwort vom furor teutonicus auf ,, geplanten Faschismus, der ihre Geistesverwirrung schon benutzt. jener ungestümen Angriffslust der alten Germanen, und dieses Nicht die Roheit ist das Betlagenswerte an diefer Jugend, sondern ihr falscher Idealismus, der auf Gymnasien und Universitäten ge­züchtet wird. Man redet von Baterland und meint das Kapital, man schwärmt von antiker Heldengröße und meint Unterdrückung der Arbeiter. Man foff auch vor hundert Jahren an deutschen   Uni verfitäten, aber der an sich läppische Biertomment ist heute. wo fein irgendwie erhebender Gedante damit verbunden ist, eine Sache gespenstischer Mumienhaftigkeit. Wer heute auf seinen Reisen in eine kleine deutsche Universitätsstadt tommt, der erlebt Szenen von erschütternder Unzeitgemäßheit. Welch ein Anblick, wenn mitten in heutigen Berkehr Autos und Straßenbahnen halt machen müssen, meil ein halbes Hundert faschingsmäßig gefleiderer befoffener Korps. studenten, in Leiterwagen zusammengepfercht, den berittenen Fuchs major an der Seite. gröhlend und brüllend auf Kneipenfahrt aus­zieht. Welche Komit, wenn das studierende junge Mädchen an der mittäglichen Kneiptafel im großen Restaurant der Ehre gewürdigt wird, den Saufereffen der unmännlichen Kommilitonen bewundernd beizuwohnen, während es in weiblicher Scheu am Limonadenglas nippt. Schon ist es ein Fortschritt, daß das junge Mädchen als ein nahezu gleichberechtigtes Wesen überhaupt zugelassen wird, daß die Roheit somit einen wenn auch schwachen Dämpfer erhält. Erst wenn die Verachtung dieser Dinge ebenso die Sportjugend wie die Frauen erfaßt hat, werden diese Formen landsknechthafter Barbarei verschwunden sein.

Schlagwort war solange wirksam, bis man die Entdeckung machte, daß auch die anderen Stationen nicht aus Feiglingen bestanden. noch immer rühmen sich gewisse Deutsche gern einer Roheit, die sie mit Mut verwechseln, noch immer ziehen sie die Kraft der Fäuste der schwierigeren Geistesbetätigung vor. Was in Nürnberg   geschah, was sich in Schleswig   begab, find Aeußerungen einer Gemüts verfaffung, die in der deutschen   Geschichte wiederholt zum Borschein kam, die ebenso zum Bösen wie zum Guten gelenkt werden kann., Die Turnbewegung unter Jahn, die Blütezeit der Burschen fchaften, zeitigten ebenfalls Roheiten, die den meisten Zeitgenossen unverständlich waren. Ungeschliffenheit des Benehmens, Unflätigteit der Rebeweise, Anpöbelung des Gegners waren ebenso an der Tagesordnung, wie heute bei ben Radikalen von rechts und links. Die Graujacken von damals waren ebenso berüchtigt wie die Wind jacken der Hakenkreuzler, die langhaarigen Rüpel der Hasenheide" standen in feinen besseren Ruf als die furzgeschorenen Batent­nationalen von heute. Aber die Triebfraft war eine andere. Ber stiegener Idealismus, Feindschaft gegen jegliche Unterdrückung, Haß gegen Fürsten   und Fürstenknechie, gegen Pfaffen und Zen­foren, gegen Borrechte der Geburt und des Standes, be dienten sich, jener, der deutschen   Jugend eigenen Unbändigkeit. Aus jenen Jünglingen, die damals den furor teutonicus zur Schau trugen, find viele der besten Achtundvierziger hervorgegangen, viele jener Freiheitskämpfer, denen Schwarzrotgold ein heiliges Symbol bedeutete. Was die Roheit von damals und die Roheit von heute unterscheidet, sind die Beweggründe, ist der Geist desselben wider wärtigen Mammonismus, der aus den einstmals idealistischen alade mischen Berbindungen, Agenturen zur gegenseitigen Beförderung

gemacht hat.

Diese Jugend wird. vielfach ohne daß sie es weiß, als Vorspann eines zielbewußten Kapitalismus benutzt. Sie ist die Borhut des

Revolution der Jugend." Primus- Palast.

ola

tim,

Solange es noch Schultyrannen gibt, die die Jugend martern, und Federfuchser, die nichts vom Leben verstehen, wird ein der sich der Gequälten annimmt, immer willkommen sein. Und so gab es denn auch gestern nicht nur am Ende, sondern auch mitten während des Spiels lebhaften Beifall, und das war gut so, denn es figen noch viel zu viele Tyrannen im Lande und leider nicht bloß in der Schule. Freilich, geht man dem Film auf den Grund, so wird man an den lockeren Szenen, die uns in die Brima eines Gym­nasiums führen, allerlei auszusehen haben. Man hat einen ganz traffen Fall herausgegriffen, der neue Flachsmann heißt bezeidh nenderweise Professor Bitterflee. Er ist ein Pedant schlimmster Sorte, der nichts als seine Pflicht" tennf und die jungen Leben dem Moloch feines Schulsystems opfert. Einer geht in den Tod, und als er einen zweiten beinahe ebenso weit gebracht hat, bricht die Revolte in der Klaffe unter der Führung des energischen Rudolf aus. Die ganze Klasse bricht in die Lehrerkonferenz ein und steht treu zu ihrem Führer. Der wohlwollende Direktor opfert den unmöglichen Professor, und jung und alt reichen sich die Hand. Nebenher gehen allerlei Szenen aus dem häuslichen Leben der Schüler. Auch die Liebe spielt ihre erste Rolle.

auf den einzelnen Mann an, der bis zu einem gewissen Grade auch

Gewiß, die Dinge sind komplizierter, und es fommt nicht bloß

ein Opfer des Systems ift; auch ist es sehr fraglich, ob im wirflichen Leben die Dinge einen solch versöhnlichen Ausgang genommen hätten. Aber trotz alledem: man freut fich diefer prächtigen jungen Menschen, die Konrad Wiene auf die Leinwand gebracht hat, und man freut fich doppelt, daß diesem Regiffeur einmal wieder ein Burf geglückt ist. In Darstellung und Regie verdient der Film die Note la( um im Schuljargon zu reden). Paul Astonas geftaltet einen Bitter­flee mit allen Fineffen der Charakterisierung: wie der Kerl heran­schleicht, von unten auf die Schüler mustert und, allem Menschlichen fremd, sich in seine Pflicht verbeißt, das ist meisterhaft gegeben. Unter der Jugend, die wirklich frisch und lebendig vor uns hintritt, zeichnet sich Rolf von Goth   als der junge Führer aus, aber auch alle anderen sind recht am Platz und bestätigen die alte Erfahrung, daß der Film schon halbgewonnenes Spiel hat, wenn er neue Gesichter zeigt.

Drei Draufgånger".

U. T. Kurfürstendamm  .

T.

Syb Chaplin hat es schwer in zweifacher Art. Er ist der Bruder des großen Charley; er errang mit Charlens Tante" einen Welterfolg. An diesen aber dachte man viel zu oft bei der Her= stellung des neuen Films.

Man verbraucht die ältesten Ladenhüter und benutzt die aller. neuesten Filmeinfälle, damit man von bösen Schwiegermüttern, verreisenden Frauen und abenteuernden Strohwitwern erzählen fann.

Aufgabe muß es sein, dem furor teutonicus ein würdiges Ziel zu geben, ihn wahrhaft zu revolutionieren und statt zu einer Schutz­truppe der Ausbeuter die Jugend zu einer Bhalang der Aus­gebeuteten zu machen. Dazu ist unabläffige Aufklärung notwendig. Alles ist Lüge, was vom Kernpunkt ablenkt. Nicht um Schwarz­

weißrot, nicht um die Abwehr der Kriegsschuld handelt es sich, einzig und allein, ob die Jugend Sklavin des Großgrundbesizes und des Industriekapitals fein will oder Dienerin des Bolts und der Freiheit.

FUNK UND­

AM ABEND

Sonnabend, 10. August.

Berlin  .

16.00 Reg.- Rat Dr. W. Goetz: Wir reisen mit Friedrich dem Großen.

16.30 Walter Weber: Von der Eigenart der deutschen   Auslandsschule. Anschließend: Mitteilungen des Arbeitsamtes Berlin- Mitte.

17.00 Unterhaltungsmusik.

18.30 Dr. Ernst Cohn- Wiener: Die Kathedralen Deutschlands   und Frankreichs  . 18.55 Wolga  ( Bildfunk).

19.00 In Rußlands   Steppen( Schallplatten).

19.30 Dr. Hans- Siegfried Weber: ,, Deutsches Land   und Volk an der Saar  ." 20.00 Populäres Orchesterkonzert. 22.30-0.30 Tanzmusik. Während der Pause: Bildfunk.

Königswusterhausen  .

16.00 Schulrat G. Wolff: Stimmen der Vorkämpfer unserer Reichsverfassung. 16.30 Stadtinspektor Gillmeister: Die Beamten im Leben der Gemeinde. 17.00 Hamburg  : Nachmittagskonzert.

"

18.00 Vom Umgang mit Arbeitern"( ein Gespräch zwischen Werkmeistern). 18.30 Französisch für Anfänger. 19.00 Uebertragung von den Salzburger   Festspielen: ,, Don Juan", von W. A. Mozart.

6.30 Frühkonzert.

Sonntag, 11, August. Berlin  

8.55 Stundenglockenspiel der Potsd. Garnisonkirche. 9.00 Morgenfeier. Glockengeläut des Berl. Doms. 10.00 Wettervorhersage.

11.00 Orgel und Chor( Schallplattenkonzert).

12.00 Aus dem Reichstag  . Festakt der Reichsregierung. 1. Händel  : Concerto

11.30 Dr. Br. Klopfer: Nach den Ferien.

grosso, D- Moll. 2. Rede des Reichsministers des Innern Severing. 3. Beethoven  : Ouv...Namensfeier", op. 115. 4. Ansprache des Reichs­kanzlers oder eines Stellvertreters. 5. Gemeinsamer Gesang des Deutschlandliedes( Berl. Sinf.- Orch. Dir.: Generalmusikdir. Dr. Ernst Kunwald  ).

13.00 Mittagskonzert,

14.00 Hölderlin.( Gelesen von Dr. W. Leyhausen.) 15.30 Märchen. Erzählt von Johanna Meyer.

14.30 Schallplattenkonzert.

15.50 Aus dem Deutschen   Stadion: Festspiel, veranstaltet von der Reichs­regierung, der preußischen Staatsregierung und der Stadt Berlin  . Ltg.: Reichskunstwart Dr. Redslob. Entwurf und Spielltg.: Josef von Fielitz  . Mitw.: Gesangschor: 7500 Schulkinder. Ltg.: Musikdir. Max Wiedemann. Bewegungschöre: 3000 Schulkinder. Männer- Sprech- Chor: Deutscher   Af­beiter- Sänger- Bund. Fünfkampf und rhythmische Vorführungen. Während des Festspiels: Ansprache des Reichsministers v. Guérard. Anschließend: Unterhaltungskonzert.

18.15 Bekanntgabe der Ergebnisse des deutschen   Meisterschaftsruderns. 18.25 Dr. Wilhelm Furtwängler   und Staatsminister Dr. Höpker- Aschoff( Bild­funk).

18.30 Aus der Funkhalle am Kaiserdamm: Eröffnung des Welt- Reklame- Kon­gresses.

20.00 Aus der Staatsoper Unter den Linden: Abendfeier, veranstaltet von der Reichsreglerung, der preußischen Staatsregierung und der Stadt Berlin  . Leitg.: Dr. Wilhelm Furtwängler  . 1. Joh. Seb. Bach: Suite Nr. 3, D- Dur. 2. Ansprache des Staatsministers Dr. Höpker- Aschoff. 3. Beethoven  : Ouverture Leonore" Nr. 3.( Berliner Philharmonisches Orchester  .)

Anschließend bis 0.30 Tanz- Musik. Während der Pause: Bildfunk,

Königswusterhausen  .

Syd Chaplin ist natürlich der Held wiber Willen. Er verläßt Anschließend: Zelt, Wetter, Tagesnachrichten, Sport. fich meistens auf seine Kunst des Gliederverrentens und auf Ber fleidungsscherze. In der Maste möchte er so starr fein wie Buster Reaton, aber was bei dem auf die Dauer unendlich ultig wirft, wird bei Syd schließlich langweilig. So gerät er mehr als einmal auf den toten Punkt. Betty Balfour  , feine Gegenspielerin, ift derartig hart photographiert worben, daß ihre persönliche Anmut verloren geht. Als Darstellerin verläßt sie fich viel zu viel auf ihre Routine, und man befommt nur einstudierte Gesten, jedoch tein wahres Spiel zu sehen. Jeß Robbins und Wheeler Drydens Regie ist bedenklich ungleich, stehen doch viel zu zerdehnte Szenen ohne jeden Uebergang neben solchen von wirbelndem Tempo. Auch hätte der deutsche Tert leichter fein müssen. Er hängt sich wie brem­fende Gewichte an den Ablauf des Films.

Trog alledem tommen die Zuschauer, die sich einmal ordentlich auslachen wollen, auf ihre Kosten. e. br

18. Der Bildſchüß, Rofe Theater: Bis 18. wölftaufend. Ab 19. Der kleine beginnt, hat nach einem Bericht ber bei Hugo Bermühler erscheinen

Ruppler. Gartenbühne: Bis früh um fünfe.

Nachmittagsvorstellungen.

1091 fleine planeten. Die Reihe der fleinen Planeten, die mit der in der ersten Nacht des 19. Jahrhunderts entdeckten Ceres den Zeitschrift Der Naturforscher" im legten Berichtsjahr das vom 1. Juli 1927 bis zum 30. Juni 1928 rechnete, 140 Reumeldungen gebracht, von denen 129 bestätigt wurden. Deutschland   steht an der Spize; 78 wurden von Reinmuth, 16 von Wolf in Heidelberg   ent deckt. In weitem Abstande folgt dann das russische   Observatorium zu Sumjs in Taurien mit 17, Tofio mit 9, Mosfau, Uccle   bei Brüssel  und Johannesburg   in Südafrita mit je zwei, Bergedorf   bei Ham brate. Calino- heater: Bem gehöri burg mit 3 Entdeckungen. Endgültig bezeichnet sind nunmehr 1091 tleine Planeten.

Theater des Beftens: 11., 18. Friederike. Metropol Theater: 11., 18. Blaubart. Refe- Theater, Gartenbühne: Ronzert und Bunter Teil, Blaza, Wintergarten, Scala: 11., 17., 18. Internationales Barieté.

Erftaufführungen der Woche.

Montag. effing- theater: Josef. Gefchloffene Gesellschaft,

mein Mann?

Theater:

18.30 Curt Hotzel  ; Vom Sinn der Freude in unserer Zeit. 19.00 Pfarrer D. F. Gogarten: Glaube und Wirklichkeit. 20,00 Aus der Staatsoper Am Platz der Republik: Abendfeier, veranstalt i von der Reichregierung, der preußischen Staatsregierung und der Stadt Berlin  . Lig. Hermann Scherchen  . Solisten: Lötte Leonard, Soprah: Ida Ha th zur Nieden, Alt; Kurt Huxdorf. Tenor: Hermann Schey  , Bab 1. Bet­hoven: Onv. zu Goethes Trauerspiel Egmont". 2. Ansprache des Reichsministers a. D. David, 3. Beethoven  : IX. Sinfonie.( Berliner  Volkschor. Der gemischte Chor Groß- Berlin. Verstärktes Berl. Sinfonie­Orchester.)

Der Weltschultongreß für neue Erziehung, der in Helsingfor/ vom 8. bis 21. August abgehalten wird, wurde Donnerstag im Hof des Schloffes aronborg( Dänemart) in Anwesenheit von etwa 3000 bis 4000 Pädagogen eröffnet. Aus 41 Ländern sind ungefähr 2000 Dele­gierte entfandt. Der Ministerpräsident Stauning bielt in deuts scher Sprache die Begrüßungsrede. Er hob die Bedeutung der großen Frage beroor die in clefen Wochen auf Strenbora erörtert werben soll, nämlich die geistige Entwidlung burd) Ersterung ber Kinder, und wünschte den Berhandlungen guten Erfolg Durch die Berhandlungen auf diesem Rongreß würden die Banke zwischen den einzelnen Ländern im Geifte der Freundschaft und des Friedens gefestigt werden.

Piscator infirniert für die Schüler Rm Muftrane he ate ber ber piscatorbühne einen Vertrag abgefchloffen, demzufolge ein großer Teil Stadt Berlin   hat die Teputation der fäbiffchen Echtervoritellunge mit der Stufführungen unter Erwin piscators Leitung im Theater am Nollen­boriplas ftattfindet.