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Reklamewunder am Kaiserdamm.

Heute Eröffnung der Reflame- Ausstellung.

Wie wir in dem geffrigen Vorbericht schon hingewiesen haben, bietet diese farbige Schau in den Berliner   Messehallen ein nie gebotenes Bild des Intereffanten. Eigentlich ist die Ausstellung eine Kunstschau, denn nur die große künstlerische und schöpferische Idee ist fähig, dem Alltagsartikel jenes Fluidum zu verleihen, das dann die Masse in einen Kauf­rauschzustand versetzt.

Schon das äußere Bild der Ausstellung untersteht diesem Ge­jeg. Im Ehrenhof hat man die Marktplaganlage einer alten Stadt errichtet mit all den schönen Häusern in natür­licher Größe, wie wir sie aus Goslar  , aus Rothenburg  0. d. Tauber, Hildesheim   u. a. fennen; der Römer aus Frankfurt   a. M. bildet eine Ede des Marktplatzes. Hier soll aufgezeigt werden, wie durch Zunftabzeichen und erste schüchterne Auslagen des Handwerkerfleißes sich die Idee einer Reklame an das Publikum wagte. In den Durchgängen dieser Häuser ist in ein­zelnen Rojen eine Sammlung historisch wichtiger und hochinter­effanter Reflamebelege vereinigt, zum Teil in wertvollen Originalen wie die Ankündigung eines Schützenfeffes in Köln   vom Jahre 1501, wo das plafat noch im Wiegendruckverfahren mühevoll hergestellt werden mußte,

oder die verlockenden Auswanderungsplafate aus der Mitte des vorigen Jahrhunderts. Ebensowenig fehlen die fleinen und größeren wirkungsvollen Blafatentwürfe der Münchener  Simplizissimuszeichner und bekannter deutscher Künstler, bei denen kein berühmter Name fehlt. Sie alle haben ihre Kunst mehr wie einmal auch der Reklame zur Verfügung gestellt. Manches dieser schönen Blätter wirft so verblüffend frisch und originell, daß man ein heutiges Plakat vor Augen zu haben glaubt. Ganz be= fondere Kostbarkeiten bieten die Reklamen des Kabaretts, jene seltene französische   Kunstgattung, die mit gewagter Binselführung in der Zeit des Naturalismus schon alles das vorweg genommen hat, von dem heute die Kunstrichtung noch zehrt. In dieser Abteilung wird auch eine alte Kupferdruckerei vorgeführt. Die fünft­lerische Form als werbende Kraft" nennt sich die reichhaltige Sammlung, von Winkler- Leers zusammengestellt, von der hier ge. sprochen wurde.

Wir gelangen in die Kojen der vereinigten Reflameverbände, in den Ausstellungslesesaal und die Bücherei, in lezterer find über 600 Bücher, das Reflamewesen behandelnd und über 200 Werte in fremder Sprache zusammengetragen worden. In dem anschließen­den. Raum von Halle I haben Länder und Städte mit teil­weise eigenen fünstlerischen Ständen ihre Eigenreklame präsentiert, all das, was man heute unter dem Begriff Berkehrswerbung" zusammenfaßt. Dazu gefellt sich die Propaganda der großen Verkehrsunternehmen, der Reichsbahnzentrale, der Schiffahrtsgesellschaften u. a. Berlin   mit seiner Barole Jeder einmal in Berlin   tritt mit einem riesenhaften Leucht­transparent hervor. Die international- fremdenverkehrswichtigen Länder haben die Wichtigkeit dieser Schau durch die Vertretung ihrer Werbemittel dokumentiert.

Sehr begrüßt wird es vom Publikum werden, daß die Ber­bindung von Halle I über die Brücke der Westfalenallee zur Salle II beseitigt wurde und man dafür eine bequeme Rolltreppe eingebau: hat, von der aus die Galerie der Halle II betreten wird. Hier oben fieht man in das farbige Lichtmeer des modernen Reklamewesens, das hier auf engem Raum noch faszinierender wirkt als in den Straßen. Eine Sonderschau der Künstler im Bund deutscher Ge­

möchte faft die zukünftige Generation bedauerh, die im folcher fünf tigen Lichtstadt geboren wird, ohne daß ihr zu ihren beiden Augen nicht noch ein besonderes von der Natur geschenkt wird.

Aber es ist ja der Kniff jeder guten Reflame, daß sie immer fort Nervenreize hervorrufen will, bis wir ihr unterliegen. Der Besucher, der diese Ausstellung besucht, ist daher gefangen. Da wir Objektivität in den heutigen Dingen unbedingt brauchen, so ist es notwendig, daß man sich auch mit dem modernen Tyrannen Reklame auseinandersetzen muß. Besonders die Jugend, die Schulen, werden hier ein lebendiges Anschauungsmaterial erhalten.

Die Koje der sozialistischen   Parteipreffe zeigt einen Rundbau nach einem Entwurf von Professor Frenzel. Inmitten der koje steht eine Koloffalfigur, die den werktätigen Arbeiter mit dem Schlegel darstellt. In Kniehöhe befindet sich eine verkleinerte Bourgeois­

Die Halle II mit dem Frontbild der neuen Stadt"

den Arbeitgebern versinnbildlichen soll. In Zahlen ausgedrückt: 82 Pro3. aller Konsumenten sind Berttätige. Die Felder der Koje zeigen die neuen zukünftigen Wirt­schaftsprovinzen und die Verteilung der soziale demokratischen Presse auf diese auf. Ueber sechzig der bedeutendsten Parteizeitungen, darunter der Bor­wärts", liegen hier zur Auslage.

brauchsgraphiter" fesselt durch die reiche Auswahl prächtiger fünft-| figur, die zu der großen Figur das Verhältnis der Werftätigen zu lerischer Vorlagen, die den Künstler und seinen Bienenfleiß uns nahe bringen. Sehr bezeichnend ist die auf der gegenüberliegenden Galeriefeite vom Hamburger   Baupflegeamt Hamburgs   veranstaltete Ausstellung, die ein warnendes menetekel der Ueberschraubung von Reklame aufzeigt, wie Reklame das Gesicht einer Stadt zu ver­schandeln vermag. Die Reklameabteilung des Dessauer Bau­hauses zeigt interessante Studien modernster Werbekunst. Ein Repräsentationsstand des Reflameschutzverbandes unterstreicht selbst. verständlich die Wichtigkeit, die dieses Institut im Wirtschaftsbetriebe besitzt.

Durch das Atrar- Lichttor betreten mir die Neue Stadt, die nun in ihrer vermirrenden Fülle von Licht, Farbe und bizarren Bautichkeiten den Selbstzweck der Reklame heraushebt. Man

Der Ehrenhof der großen Berliner   Reklamefchau 1929" mit der Allen Stadt"

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Im Beisein von Vertretern Don Reichs. und Staatsbehörden, der kommunalen Behörden, der Handelskammer und anderer beamteter Stellen sowie der Vertreter des Zeitungsgewerbes und anderer einschlägiger Organisationen wurde heute diese großartige Schau am Kaiserdamm feierlich er­öffnet Bur Begrüßung der Gäste nahm Oberbürgermeister Böß das Wort und gab dem Wünsche Ausdruck, daß die Kameradschaft zwischen der Reklamewirtschaft und dem Ausstellungs- und Messe­amt der Stadt Berlin   auch über dies Unternehmen und das Jahr der Reklame hinaus fortbestehen möge. Reichsminister v. Guèrard nahm das Wort zu der Eröffnungsrede, in der er betonte, daß es das erstemal sei, daß die neue wirtschaftliche Großmacht Reklame der Welt in einer derart großartigen Lehrschau ihre Bedeutung in der deutschen   Reichshauptstadt darlege. Es sprachen noch Herr Wilhelm Decher für den Reichsverband der Deutschen   Reklamemesse und Herr Ernst Growald, der Borsitzende des Arbeitsausschusses. Als letter Redner begrüßte Mr. Hodges von der International Advertisiment Association die Bersammlung und überbrachte die herzlichsten Glückwünsche seiner Kollegen, die in einer Zahl von 1500 Amerikanern in Berlin   angekommen sind, um an dem internationale Reklamefongreß teilzunehmen. Er teilte mit, daß die Amerikaner begeistert wären von dem Eindruck, den Berlin  und sein Reklamewesen auf sie gemacht habe. An die Eröffnung schloß sich ein Rundgang an.

Berantwortl. für die Redaktion: Wolfgang Schwarz, Berlin  ; Anzeigen: Th. Glode, Berlin  . Berlag: Borwärts Verlag G. m. b. S., Berlin  . Drud: Borwärts Buch bruckerei und Berlagsanstalt Baul Ginger& Co., Berlin   SW 68, Lindenstraße 3. Sierzu 1 Beilage.

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