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Nachklang zum 11. August.

Der Abschied von unseren Gästen.

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14 Opfer eines Autounglücks.

Ein Kraftwagen vom Zuge überfahren. Dallas  ( Texas  ), 12. August.

Ein Expreßzug der Teras und Pacific- Eisenbahn überfuhr 30 Kilometer östlich von hier an einem Bahn übergang ein Last automobil, in dem zwei Familien von einem Ausflug zurückkehrten. Von den Insassen des Automobils wurden 14 auf der Stelle getötet, während ein Kind, das als einziges mit dem Leben da­Krankenhaus gebracht wurde.

Nur wenige Tage hatten wir die Freude, unsere Ge- freundlichen Beranstalter gemeint find nicht die Wirte dürften | nossen   aus Wien   bei uns zu sehen. Die wenigen so etwa 200 000 mart entfallen sein," fährt die Notiz dann fort. Stunden genügten jedoch, um das Gefühl des Zusammen. Wo liegt nach diesen beiden Berichten der Katzenjammer"? gehörens und der Verbundenheit zwischen den Berlinern Ganz abgesehen davon, daß die vom Lokal- Anzeiger" genannte und den Oesterreichern erneut zu bekräftigen. Wir Bahl bei weitem nicht den wirklichen Umsatz der Reichsbannerplas vonkam, mit schweren Verlegungen in ein

glauben, daß auch die Wiener   das Gefühl mit nach Hause nehmen, in Berlin   äußerst willkommene Gäste gewesen zu sein.

fetten trifft! Es war ein verzweifeltes Fest" für die anderen.

Das Unglüc ereignete sich nur etwa 120 Meter von dem Heim einer der beiden Familien entfernt. Einer der Väter, der nicht an wie seine Frau und seine sieben Kinder den Tod fanden.

Die Berliner   ließen es sich nicht nehmen, thre Gäfte überall Störungen im Berliner   Telephonverkehr dem Ausflug teilgenommen hatte, fah von dem Hause aus mit an,

durch die Stadt zu führen. Besonders das deutsche   Parlament und der Preußische Landtag   wurden auch von innen besichtigt, Biele hatten Gelegenheit, von dem Dachgarten eines großen Berliner  Warenhauses, vom Turm des Rathauses oder vom Funkturm die Stadt der Arbeit von oben in Augenschein zu nehmen. Wo auch die Schutzbundleute sich in den Straßen zeigten, überall wurden fte herzlichst begrüßt. Nun sind sie wieder in ihre Heimatorte zurüd­gelehrt. Bir rufen ihnen ein herzliches Auf Wiedersehen

nach!

Der größte Teil unserer Wiener   Freunde reiste am Montag abend wieder ab. Schon lange vor Abfahrt des Zuges waren jämt Fiche Bahnsteige des Anhalter Bahnhofes dicht gefüllt, um den österreichischen Genossen ein frohes Lebewohl zu sagen und ein herzliches Freundschaft" nachzurufen, Es war ein erhebender, feierlicher Augenblick, als der Zug sich langsam in Bewegung ſetzte. Noch ein letztes Freundschaft und Frei heil, und unter Tücherschwenten und Singen verließ der Zug ben Bahnsteig. Man sah es den deutschen   Reichsbannerkameraden und ihren An­gehörigen an, wie sehr ihnen die freundlichen und mun teren Biener in den wenigen Tagen ihres Hierseins ans Herz gewachsen waren.

Es wird nicht bas lettemal gewesen sein, daß Defter reicher und Berfiner fich in herzlicher Freundschaft zusammenfinden.

Auch ein großer Teil unserer Freunde aus dem Reiche bat Berlin   gestern wieder verlassen. Ob sie von der Saar  , vom Rhein  , von der Trave  , von der Donau   oder von der Memel tamen, wir sind überzeugt, daß sie das Gefühl mit nach Hause nehmen, an einer erhebenden Kundgebung teilgenommen zu haben. Bir rufen ihnen nach: Kommt bald wieder! Im republikanischen Berlin   feid ihr immer willkommen!

Reichsbannerständchen für Schupobeamte.

Man teilt uns mit: Die frühere Maitäfertalerne in der Chausseestraße 95-97, die heute eine Polizeiunter­tunft ist, zeigte zum Berfassungstag ein besonders festliches Ge­präge. Nicht nur, daß von den Fahnenstangen das Schwarzrotgold der Republik   und das Schweizweiß Preußens flatterte: Auch aus den Fenstern der Wohnräume der Beamten wehten schwarz­rotgoldene Fahnen. Aus eigenen Mitteln hatten die Be­amten das Geld aufgebracht, um ihre Treue zur Verfassung zu be= funden. Der besonders festliche Schmud war unseren Freunden vom Reichs banner aufgefallen. Sie dachten sich deshalb etwas besonderes aus: Abends nach den offiziellen Beranstaltungen marschierte die Reichsbannerfapelle des Ortsvereins Mitte an, machte vor der Polizeiunterkunft Halt und brachte den in der alten Maitäfertaserne untergebrachten Polizeibereitschaften ein famoses Ständchen. Als Abschluß dieser kleinen Ertraver fassungsfeier wurde unter begeisterter Zustimmung der Polizei­beamten ein dreifaches Frei heil auf die republikanische Ge­finmung der Schußpolizei ausgebracht."

Bravo! Beamtenschaft und Bevölkerung sollen im republikani­fchen Staat zusammengehen und zusammenstehen.

Leser der, Roten Fahne".

Als die Reichsbannerkameraden aus Hannover   am Montag nachmittag, von einer Dampferfahrt vom Müggelsee zurückkehrend, durch die Brüdenstraße zogen, wurde aus einem Hause zwischen die Spielleute ein gefüllter Waffertrug ge morfen, der glücklicherweise niemand verlegte. Der Bolizei gelang es, den Täter, der sich nach seiner Heldentat versteckt hatte, fest­zunehmen. Er ist Lefer der Roten Fahne"...

Lefer des Lokal- Anzeigers".

Der Berliner   Lotal- Anzeiger" am Sonntag: Berzweifeltes Fest. Ward je in solchem Razenjammer eine Berfaffung zwangsjubelgefeiert?" Und was entdeckt man Montag abend im Lokal- Anzeiger"? Da wird festgestellt, daß bei den überfüllten Volksfesten von uniformierten Reichsbannerleuten eine wertlose Blechmarte" für 1 m. verfauft worden wäre. Auf die volts

Birken

Haarwasser

Das Knotenamt F längere Zeit außer Betrieb.

Durch eine technische Störung in dem fogenannten Anofenamt F des Berliner   Fernsprechmehes waren gestern nachmittag mehrere Anschlußämter längere Zeif völlig lahmgelegt.

Von der Störung, die etwa gegen 16 Uhr einsetzte, wurde die Berliner   Geschäftsmelt besonders empfindlich betroffen. Zu den Selbstanschlußämtern Bärwald, Jannowiß, Neu­tölln sowie mehreren fleineren Anschlußämtern war eine Zeitlang überhaupt teine Berbindung zu bekommen. Den Fern­prechteilnehmern, die eine Berbindung zu den vorgenannten Aemtern hergestellt haben wollten, wurde erflärt, daß die Leitungen infolge eines technischen Defekts auf unbestimmte Zeit gestört seien. Später fonnte ein Teil der verlangten Berbindungen- allerdings mit einigen Berzögerungen durch Umleitungen hergestellt werden. Wie uns von zuständiger Stelle hierzu mitgeteilt wird, war die Ursache der Telephonunterbrechung eine technische Störung im Um halteraum des Knotenamts F. Gegen 20 Uhr war die Störung zum größten Teil wieder behoben.

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Selbstmord zweier Lehrlinge.

Am Sonntag früh machte ein Streckenwärter auf dem Fern. gleis Berlin Fürstenwalde einen grausigen Fund. Zwischen den Schienen lag die Leiche eines jungen Mannes, dem beide Beine und ein Arm abgefahren waren. Die Polizei stellte an Hand vorgefundener Papiere fest, daß es sich um den 18 jährigen Schneiderlehrling Willi Rörlin aus der Memeler Straße 23 handelte.

Im Grunewald in der Nähe des Restaurants Ontel Toms Hütte erhängte sich der 16 jährige Lehrling Karl Toft löwe aus der Caprivistraße 19. In beiden Fällen fonnten die Gründe zu der Verzweiflungstat der jungen Menschen noch nicht ermittelt werden.

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Der Europarundflug.

Um 14.20 Uhr landete heute der Italiener Mazzotti, Bettbe­werbsnummer M 6, in Berlin  . Bon Dungern, Wettbewerbs­nummer A 3, der 12.30 Uhr aus Posen gestartet war, erreichte um 15.43 Uhr mit feiner BFM.- Maschine den Berliner   3entral flughafen Rneer, D 4, auf Junters Junior, und Morgit, A 4, auf BFB., find gegen 15 Uhr in Bosen gelandet und wollen gleich wieder starten. Der um 10.41 Uhr von Berlin   nach Hamburg  gestartete Flieger Waldemar Roeder auf Junters Junior, Wettbe werbsnummer D 5, wird aus Hamburg   um 12.41 Uhr gelandet gemeldet.

Ein 13 jähriger Schüler ertrunken.

Auf tragische Weise ist gestern abend furz nach 18 Uhr der 13jährige Schüler Rolf Bothe aus der Oslerstraße 19 in Friedenau   ums Leben getommen. Der Junge badete zufammen mit mehreren gleichaltrigen Kameraden in dem fleinen Teich dicht bei der Siedlung Lindenhof in Schöneberg  . Dabei geriet er plöglich an eine tiefe Stelle und ging vor den Augen der Mitbadenden unter. Der alarmierten Schöneberger Feuerwehr gelang es, den Berunglückten schon nach furzer Zeit zu bergen, doch blieben alle Bemühungen, den bewußtlosen Jungen wieder ins Leben zurückzuführen, ohne Erfolg.

Der 33. Tote von Waldenburg  .

Gestern abend verschied im Knappschaftslazarett auch der letzte der bei der Waldenburger Grubentatastrophe schmer. verlegten Bergleute, der Hauer Johann Franz aus Neuenhain  Damit hat die furchtbare Schlagwetterfatastrophe auf den Schwesternschächten 33 Bergleuten das Leben geloftet. Die beiden Leichtverletzten sind dieser Tage aus dem Lazarett entlaffen

worden.

Säfte der Birken Kräfte

die

wirken

Meuterei an Bord!

Finnischer Dampfer bei Rendsburg   festgelegt. Kiel  , 12. August.

An Bord des auf der Reise von Urfifen nach Readham befind lichen finnischen   Dampfers Smud, der der Reederel Hansen- Helsingfors gehört, brach auf der Fahrt durch den Kaiser. wilhelm- kanal eine Meuterei aus.

Infolge Bersagens der Heigerwache fonnte die für den Ranal bestimmte Fahrt nicht innegehalten werden. Durch die Bor haltungen des Kapitäns des Schiffes aufgebracht, stürmte ein Teil der Mache auf die Kommandobrücke und griff den Kapitän und den Steuermann tätlich an. Beide wehrten den Angriff ab Hierbei wurde der Kapitän durch Messerstiche in die Brust und in den Rüden schwer verlegt. Auch der Steuermann erhielt Messer­stiche in die Arme. Auf Anordnung des Kanallotsen wurde der Dampfer bei Rendsburg   festgelegt, und aus Rendsburg   ein Arzt herbeigerufen.

Max Herzberg gestorben.

Mitten aus rastloser Arbeit im fast vollendeten 69. Lebens­jahre riß der Tod am Freitag, dem 9. August, unseren Genossen Mar Herzberg von uns. Herzberg tam aus dem Bürgertumn fang des Krieges der Sozialdemokratischen Partei an zu uns. In leitender faufmännischer Stellung schloß er sich An. Seit

1916 war er fommunalpolitisch tätig. Er war Bürger­deputierter und Stadtverordneter in Schöneberg   und nach Bil­dung der Einheitsgemeinde wurde er umbesoldeter Stadtrat in diesem Bezirk.

Seine reiche Erfahrung und sein großes Wissen stellte er un­eigennüßig in den Dienst der Sache, besonders als Dezernent des Wohlfahrtsamtes hat er sich in schwerster Zeit als ein Freund der Armen betätigt. Hinter der oftmals rauhen Schale schlug ein warmes verständnisvolles Herz. Wirtschaftliche Sorgen ver­mochten ihn nicht niederzudrüden und durch zähe Energie baute er fich eine neue Eristenz, um wiederum helfend für die Aermsten der Armen einzutreten. Die Einäscherung findet am Dienstag, dem 13. Auguft, um 11 Uhr im Krematorium Wilmersdorf ftatt Alle Schöneberger Barteigenossen werden gebeten, unserem verstorbenen Genossen die letzte Ehre zu erweisen.

Trauerfeier für Heinrich Zille  .

Die Trauerfeier für Heinrich 3ille findet am Dienstag, dem 13. August, 12 Uhr mittags, in der großen Kapelle des Südwest­Friedhofes in Stahnsdorf   statt. Sie wird eingeleitet durch ein Borspiel des Philharmonischen Orchesters( Streich quartett) und einen Bortrag des Felig- Schmidt- Quartetts des Berliner  Lehrer- Gesangvereins. Die Gedenkrede hält Oberbürgermeister Böß. Zum Abschluß der Trauerfeier in der Rapelle wird dann das Philharmonische Orchester wiederum ein Streichquartett zu Gehör bringen. Als Vertreter der Akademie der Künste wird am Grabe Profeffor Kraus, im Namen des Freundeskreises des Heim­gegangenen Dr. Adolf Heilborn   sprechen. Georg Engel  wird für den Reichsverband des Deutschen Schrifttums, ein Ber treter des Kuratoriums für die Kinderheime der Roten Hilfe einen Rranz niederlegen. Die Trauerfeier wird mit einem Bortrag des Felix- Schmidt- Quartetts des Berliner   Lehrer- Gesangvereins beendet. Bei der Beisetzung wird Reichstunstwart Dr. Redslob die Reichs­regierung vertreten.

Um das Kaufhaus Galeries Lafayette. Für die Errichtung eines aufbaules am Potsdamer Plak haben sich nach dem ersten Jahresbericht der Gesellschaft der Galeries Lafayette fo große Schwierigkeiten ergeben, daß mit der Durchführung des Projektes nicht zu rechnen sein dürfte. Auch für das neue Terrain am Tauengien bestehen erhebliche Schwierigkeiten. Es wird ein Berluft von 0,485 mill. Mart ausgewiesen. An die Ede am Botsdamer Blak dürfte voraussichtlich ein Geschäfts. und Bureauhaus fommen.

ME

4. Dealle"

Birkenwasser

Der seit altersher als haarstärkend und belebend anerkannte Natursaft der Birken bildet die Grundlage für das nach wissenschaftlicher Erkenntnis zusammengestellte Dr. Dralle's Birken­Haarwasser. Weltbekannt als unerreichtes Mittel gegen Kopfschuppen und Haarausfall  . Preis: RM 240 und RM 420% Liter RM 6,80 4 liter RM 12­