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(25. Fortsetzung.) Die meisten, die Diana Langtreys Worten lauschten, waren ehrlich empört und schimpften über die Roten, die derartig« Ver- leumdungen ausstreuen. Doch gab es in Fullersville einen bös- gesichtigen alten Mann, der fast ebenso mächtig war wie Calvin Füller, und der in ihm den Konkurrenten haßte. Und die Tochter des alten cherrn Birsch, Frau Merryman, war die Frau des Gouverneurs. cherr Birch lauschte interessiert Diana Longtreys tränenvollen Worten. Dann lachte er unvermittelt auf: Weshalb denn nicht? Auf diese Art ist er zwei unbequeme Leute losgeworden, seinen verrückten Bruder und David Gordon. Ich kenne die Füllers, denen ist so etwas zuzutrauen." Er rieb sich vergnügt die chände. Bon allen Betrieben arbeitet nur Fabrik B mit einer Beleg­schaft von fünfundvierzig Prozent. Mir kann's recht sein. Als ich mich einmal verspekuliert hatte und dringend Geld brauchte, gab mir Calvin, den ich darum bat, keinen Cent. Ich habe keine Ursache, ihn zu lieben." Der alle cherr Birch war ein geselliger Mensch. Wohin er kam, in Klubs oder in den Däusern seiner Freunde, überall erzählte er schmunzelnd: Wißt ihr das neuste? Es wird behauptet, daß Calvin Füller seinen Bruder um die Ecke gebracht hat. Schon möglich. Den Füllers ist alles zuzutrauen." Und er schrieb auch an seine Tochter, denn er war ein äußerst zärtlicher Vater und wollte, daß sie an allem teilnehme, was ihn interessierte. Liebe Dulde..." Darauf folgte ein Bericht über seine Gesundheit und hierauf die neueste und aufregendste Skairdalgeschichte aus Fullersville. Der Brief schloß mtt den Worten: Weshalb sollte es nicht wahr sein? Ich kenne die Füllers seit vielen Iahren. Denen ist alles zuzutrauen." Das Ergebnis dieses Briefes war ein heftiger Streit zwischen dem Gouverneur und seiner Frau. Frau Merryman war viel zu sehr die Tochter ihres Vaters, um nicht zwischen den Zeilen zu lesen, wie angenehm es ihm wäre, den unbequemen Konkurrenten loszuwerden. Der Gouverneur hingegen stand völlig auf Calvin Füllers Seite er wußte auch, warum. Frau Dulde Merryman hatte ihre Kindheit und Mödchentage in Fullersville verbracht: sie stand noch mit vielen Freundinnen, die sich daheim verheiratet hatten, in enger Korrespondenz. Nach einer Woche hieß es beretts in Fullersville: Ja, der Gouverneur selbst hegt den Verdacht... Cx hat chn Dulde gegenüber ausgesprochen... Mein Gott, heutzutage er- eignen sich die seltsamsten Dinge... Die Loebs waren ja auch reich und aus guter Familie... Ja, und wenn der Gouverneur selbst..." Als Calvin Füller seinen Klub betrat, erhoben sich ostentatto drei Männer, die er gut kannte, vom Tisch, an den er sich eben setzen wollte und verließen, ohne seinen Gruß zu erwidern, den Raum. Auch andere Bekannte schienen plötzlich kurzsichtig geworden zu sein und erkannten ihn nicht mehr. O, Calvin." klagte Diana Langttey,wie schlecht die Menschen sind. Ueberall wird schon diese gemeine Verleumdung erzählt. Wie erträgst du es nur, diesen Verdacht auf dir losten zu wissen?" Laß sie doch schwätzen, die Narren! Was liegt mir daran Mich kann keiner antasten. Ich stecke sie olle in den Sack, auch den alten Birch." Calvin Füllers Gesicht war In den letzten Wochen seltsam blaß und gezogen geworden, sein« Wangen waren eingefallen. Aber aus den blauen Augen leuchtete die gleiche unerschütterliche Entschlosien- heit, der gleich«, fast krampfhafte Hochmut, der einst Daniel, den Vater, hatte erklären lasten:Ich bin der Herr." Auch Calvin Füller fühlte sich als Herr von Fullersville und dem ganzen Staat. Mochte die Meute kläffen, sornel ihr beliebte. Es gab da keinen, den er nicht hätte kaufen oder zugrunde richten können. Diana Langtrey mußte Brian O'Keefe gegenüber beschämt zu­geben, daß auch dieser Versuch mißlungen war. Flammen in der Nacht. Noch zehn Tage!" rief Mamie Bofton verzweifelt.Was können wir in zehn Tagen erreichen?" Der Ausschuß des Verteidigungskomitees hielt eine nächtliche Sitzung ab, und Brian O'Keefe hatte eben widerstrebend zugeben müssen, daß Dianas sämtliche Versuche mit einem Mißerfolg geendet hatten. Eine düstere Stimmung bemächtigte sich der kleinen Schar: David Gordon schien nun tatsächlich verloren.

Landlehrer/ Regierung/ Gchwarzweißrot. (Fortsetzung von der I.Seite.) nun an auch Beschwerden schrieb. Der ehemalige königlich preußische Rittmeister und noch jetzige Amtsvorsteher schloß sich den Wünschen des Predigers an, um diesem den Rücken zu stärken. Mit vereinten Kräften gehen der Junker, der Prediger und ihre Freunde daran, dem Lehrer den Posten eines Schul» verbandsoorstehers zu nehmen. Das soll der zweit« Lehrer werden, weil«r bei dem Kindersest vor einem Jahre die schwarzweißrote Fahne als republikanischer Beamter so schön schützte und sich damit als ein treues Werkzeug der Reaktion erwies. Zudem weiß jedermann, daß man ihn als Rendanten der Raifseisenkass« geldlich unbedingt gebraucht In der Frag« des Schuloerbandsvorstehers wird ja zweifellos die Rgierung das letzte Wort sprechen. Obwohl sich der Schul- lerter der Kinderfestangelegenheit wegen sofort bei der Regierung beschwerte, soll er bisher ohne jegliche Antwort geblieben fein. Es wird allmählich Zeit, daß die Regierung die Beamten schützt, die die Republik achten und deren Anordnung pflichrgemäßt aus- führen.

Tommy Anderson hatte dem Ausschuß durch einen Freund einen Brief voll wilder Pläne zukommen lassen. Wir müsten, ehe David nach Columbus überführt wird, das Gefängnis stürmen und ihn befreien. Ich habe einen einstigen Kollegen gefunden, der im Krieg Pilot war und bereit ist, David im Flugzeug nach Kanada zu bringen. Auch das Flugzeug könnten wir besckxisfen. Falls ihr auf meinen Vorschlag eingeht, telegraphiert an den.Großvater':.Erwarten wie verabredet Sendung.' Aber eilt euch." O'Keefe hatte den Brief vorgelesen, und die Ansichten des Aus- schustes waren gekeift. Mamie Balton Iänos Komor und Mario Benito stimmten für Tommys Plan. Brian O'Keefe. Jane und Ben Hall , sowie Mike Rosenfeld waren dagegen. Am stärksten setzte sich John Calmer, der alsunoffizielles" Mitglied der Sitzung beiwohnte, da­gegen ein. Es würde nur unnützes Blutvergießen bedeuten. Die Ge- fängnisroache ist viel zu stark, um überrumpelt zu werden." Und wenn wir einige der Wächter bestechen?" meinte Manie Boston . Ausgeschlossen! Es haben sich einige Mitglieder der Amerika- nischen Legion freiwillig zum Dienst im Gefängnis gemeldet." Was sollen wir denn tun?" rief Mamie Boston halb weinend. Es gibt eine Art des.dritten Grades', die so manchen mürbe gemacht hat." sprach John Calmer..Wenn wir die mit Fräulein Langtreys Hilfe an Calvin Füller erproben könnten..." Was meinen Sie?" Reden Sie doch, Mensch!" Verlieren Sie keine Zeit!" Alle riefen durcheinander. Wir hallen in �Philadelphia so einen Fall." berichtete John Calmer.Eine alte Frau war ermordert und ein Metzgergeselle als der mutmaßliche Täter verhaftet worden. Die Beweise genügten nicht, um ihn zu überführen, und er leugnete hartnäckig. Da wurde der ganze Mord mft ihm als Mörder rekonstruiert, als Film ge­dreht. Eines Abends wurde der Metzgergeselle aus seiner Zelle in einen Saal geführt und mußte sich auf der Leinwand die ganze Geschichte ansehen. Er wurde ohnmächtig. Leugnete aber nach wie vor. Da zwangen sie ihn, eine Woche hindurch dreimal täglich den Film anzusehen. Nach Verlauf einer Woche bekannte er seine Tat."

Ein guter Trick," meinte Brian O'Keefe.Aber haben wir noch genügend Zeit, den Fllm herzustellen?" Ja, wenn morgen sofort damit begonnen wird," sagte John Calmer.Vielleicht können Sie mich heute nacht mit Fräulein Langtrey zusammenbringen, Herr O'Keefe, damit ich ihr alles genau erkläre." Ja, das kann ich." Ich fürchte nur, daß Calvin Füller sich allzusehr in der Geroalt hat," warf Jane Hall ein.Sich nicht verroten wird." Mario Benito lachte. Das glaube ich nicht. Seine Nerven scheinen angegriffen zu sein. Er hat heute in der Apotheke Schlaspuloer gekauft. Der kleine Ausläufer, der mein Freund ist, erzählte es mir." Er dürfte auch finanzielle Sorgen haben," sagte Martin Bolton.Der alte Birch nützt die Konjunktur weidlich aus. Seine Betriebe arbeiten alle mft Ueberstunden und der schlaue Fuchs zahlt zehn Cents die Stunde über den Tarif." Dem altey Birch ist es auch zu verdanken, daß das Gerücht. Calvin Füller fei der Mörder, bereits in allen großen Städten des Staates verbreitet ist. In Cincinnati brachte gestern die.Blend- laterne', ein kleines, aber viel gelesenes Revolverblatt, nicht miß- zuoerstehende Andeutungen," derichtete Mamie Bolton.Martin zeigte mir den Artikel." Es ist ja gut, daß die Kapitalisten sich bisweilen gegenseitig auffressen," meinte Janas Komor.Das ist für uns die schöne Seite des Konkurrenzsystems." Jedenfalls hat ihm das Gerücht geschadet," erklärte Mike Rosenfeld.Ich weiß, daß er bei den Behörden um die Erlaubnis einkam, die Streiker mft Gewast aus den Zelllagern zu vertreiben und als Antwort erhielt, es wäre klüger, den Namen Füller nicht abermals vor di« Oeffentlichkeft zu bringen." Der Bürgermeister ist ein angeheirateter Neffe des alten Birch!" Mamie Bolton sagte es lachend. Ja. Aber bisher war er Calvin Füllers Kreatur. Die Ratten verlassen das sinkende Schiff!" Das Gefängnis von Fullersville befand sich im Weichbild oer Stadt, einig« Kilometer von dem Zeltlager der Streiker entfernt. Es war gegen zehn Uhr abends. David Gordon lag schlaflos auf seiner Pritsche. Am Morgen war Mite Rosenfeld bei ihm ge­wesen und hatte ihm nicht zu verhehlen vermocht, daß sein Fall hoffnungslos sei. David, du weißt, daß wir alle Kräfte anspannen, aber noch liegt die Macht in den Händen der Füllers dieser Welt." Nicht ganz." David Gordon lächelte.Du erzähltest mir doch eben, daß der Streik weitergeführt wird." --fr-*>' Es hat sich also dennoch ein« Macht erhoben, die nicht von den Füllers besiegt werden kann: die Macht der Massen. Die 5>auptsach« ist. daß der Streik siegreich zu Ende geführt wird. Mein Leben oder Tod ist etwas Nebensächliches." Nein, David, das ist nicht wahr." (Fortsetzung folgt.)

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FÜR DEN KLEINGÄRTNER. uniiiuiiiiinniiiiiiiuiujiimiinmiiiiiiiiniinimininiiinnniiiiiiiiiiiiiiiMinimiiimiinniiiiiiiiinnimniimmniiiiiiiiraiiimiiiniiiiiiiiiiinniinmiuiimiaiuuniiiiinnimniiiiiiiiiniiiiniiiniiiiiiiiiimimiin Der trockene Sommer.

Die Weisen haben recht behalten dem kalten Winter ent­spricht ein heißer Sommer. Freilich ist die Hitze nicht so allgemein vorherrschend wie es 1311 der Fall war große Teile Deutschlands haben End« Juli Gewitter oder Regen gehabt. Aber gerade in unserer Mark war fast kein Regen zu verzeichnen und die Mühe, alle Kulturen auf Sandboden durchzubringen, recht groy. Auch für den, der Wasierleftung oder Motorpumpe hat, da Gießen ohne vor- heriges Hacken ziemlich nutzlos ist. Für den in den letzten Iahren durch nasse Sommer oft um die Ernte gebrachten» Siedler aus moorigem Boden ist das warm« Wetter dagegen ein Dorteil: haben die Pflanzen erst einmal Wurzel gefaßt, so ziehen sie das Wasier aus dem Untergrund an sich und werden Staatsexemplare. Man sieht, daß das, was dem einen Schaden zufügt dem andern nützlich ist. Wohl dem, der trockenen und feuchten Boden hat aber auch ihm kann passieren, daß er falschttppt" sofern er nicht, um ganz sicher zu gehen, alle Kulluren in zw«' Teilen anlegt. Baut mehr Erdbeeren! Dieser Mahnruf kommt au» schlesischen Obstzüchterkreisen, die eine durch die starke Winterkälte erzeugt« Beschädigung der Süß- kirschenbäume konstatieren, deren Einfluß sich noch auf Jahre hinaus bemerkbar machen wird. Als Ersatz kann die Erdbeere angesehen werden, die in der gleichen Zeit wie die Süßkirschen an den Markt gebracht werden können. Di« gleichzeitig ausgesprochene Hossnunz, daß der diesjährige hohe Preis für gute Erdbeeren eine Dauer- einrichtung bleiben möge, braucht man nicht zu teilen aber auch ohne exorbitante Preise ist der Gewinn aus einer guten Erdbeer- anlage ein ganz annehmbarer ganz abgesehen von dem eigenen Wohlbehagen beim Verzehren der selbstgewonnenen Früchte. Da gerade August- September die beste Zell für Erd- beerpslanzung ist, sei auf diese Frucht besonders aufmerksam gemacht. Allerdings muß man ein gut bewurzeltes Pflanzenmaterial haben, guten nahrhaften Boden herrichten und das Vewäsiern nicht ver> gefsen will man schon im nächsten Juni Früchte erzielen. 2luch darauf muß man sehen, daß der erste Senker(die erste Rosette) am Ausläufer als Pflanzmaterial genommen wird und etwaige Der- längerung des Ausläufers abgeschnitten ist. Diese ersten Senker wird man, wenn sie gute Bewurzelung zeigen, von der Mutter- pflanze lösen. Hat man ein sogenanntes Kalthaus, eoentl. einen Kasten mit dachartig aufgelegten Fenstern, so kann man durch Topfkultur in einjähriger Anzucht getriebene Erdbeeren erhalten, die naturgemäß als erste Früchte einen schönen, die Mühe lohnenden Preis erzielen. Man pflanzt entweder die Senker von der M itterpflanze au» direkt in den Kasten ein(etwa Ende August) oder man kultiviert sie vorher in üblicher Weise vor, so daß ein starker Topfballen erzielt wird, der das weitere Anwachsen im Kasten leicht macht, oder was allerdings die meiste Arbeft macht: man senkt die ersten Rosetten der an der Mutterpflanze noch haftenden Ausläufer in kleine mit nahrhafter Erde gefüllte Töpfe ein(bis zum Anwurzeln muß die Rosette durch dnen Stein oder eine Klamme� über den Tops lest- gehalten werden) und erzielt so eine ohne jeg!ich>. Störung mit der Kraft der Mutterpflanze ernährte Iungpftanze die aber nicht zu früh in den kalten Kasten übergeführt wird Wichtig ist ge- nügende Bewässerung Trftt Kälte ein. so wird durch Pferdemist. decke für Schutz und Nahrung gesorgt. Lüftung ist ebenso wichtig wie Bewässerung es muß alles vermieden werden, was Fäulnis hervorrufe» kann. Auch auf tierische Schädlinge muß Obacht gegeben werden. Die Pslanzen sind nach der Ernte zu beseitigen ihre Kraft ist erschöpft. Man muß also jedes Jahr neue Pslanzen heran-

ziehen. Man kann auch warm treiben, doch wird der Kleinsiedler diese viel mühsamere und noch mehr Aufmerksamkeit erfordernde Arbeft dem Berufsgättner überlassen. Als Sorte wird die olle Laytons Noble" meist genannt. Winterkopfsalat! Je nach dem Ausfall des Winters ist es ein mehr oder minder großes Wagnis, die in geschützter liegenden Gegenden üblichen Herbstaussaaten früher Kohlsorten im Freien nachzuahmen. Be-m WiMerkopfsalat. dessen Namen wie Eiskopf, Nansen, Nordpol schon auf Kälte hinweisen, hat man eher Aussicht aus Gelingen Man zieht Anfang September 8 bis 10 Zentimeter tiefe Rillen, von Osten nach Westen lausend, 3» bis 40 Zentimeter voneinander entfernt. Aussaat ganz dünn in diese Rillen, die zu dicht aufgehen- den Pflanzen vor dem Frühjahr verdünnen. Abstano soll später 15 bis 20 Zentimeter sein. Andere Kulturmethode ist Aussaat Ende August aus Saatbeete und Verpflanzen in die Rillen September- Oktober. Bei Frost Bedecken mit Tannenreisig oder Stroh. Später: Einebnen der kleinen Wälle der Rinnen, Lockern des,"ns, Wässern, Jauchen. Pflege der Wieden. Der Landmann läßt auf das Mähen des Getreides gleich das Umpflügen folgen, um den Boden möglichst offen zu halten. Bei den Wiesen pflegt zwischen ersten und zweiten Schnitt ein Sichselbst- überlasten der Wiesenfläche zu bemerken sein: andere Arbeiten drängen. Erst im Winter kommt man wieder dazu, sich um die Wiese zu kümmern, sie zu düngen, zu ebnen usw. Man sollte der Wiese und dies gilt auch für den Kleinsiedler aber ständige Aufmerksamkeit schenken: de» Lohn besteht in einem Mehrertrag und in einer Verbesserung der Ernte durch Herabminderung des Unkrauts. Vor allem sollte man entstandene Unebenheiten so Maulwurfshügel, aber auch tiefe Rädergeleise(bei moorigem Untergrund) beseitigen: die ebene Fläche erleichtert die Ernte. Man wird den Boden serner walzen, im Frühjahr sowohl, wie nach der Ernte; man erreicht damit einen dichten Boden, den Gräser und Klee lieben Auch dem Unkraut wird durch das Walzen zu Leibe gegangen. Wichtig ist dann die Düngung der Wiesen. Die meist geübte Methode, im Winter, wo- möglich bei Frost, Jauche aufzubringen, sollte zugunsten einer rationelleren Behandlung verlassen werden. Gerade nach dem ersten Schnitt, also etwa um Iohanni herum, wird man«ine größere Menge von Stickstoff der Wiese zuführen müssen, damit sie für neu sich bildende Gras genügend Nahrung hat. Guter Kompost, Jauche und künstlicher Dünger stehen uns für die Wiesendüngung zur Der- fügung, nimmt man letzteren, so kann man auf den Morgen ()L Hektar) 20 bis 30 Kilogramm Kalksalpeter, Harnstoff, Kalk- ammonsalpeter rechnen. Jauche ist für abgeerntete Wiese ein sehr wertvoller und bequem zu handhabender Dünger. Ist die Wiese kalkarm, so wird man eine Kalkdüngung im Winter vornehmen Endlich ist darauf zu sehen, daß die Regulierung des Wasier- standes in zweckmäßiger Weise erfolgt. Viele Wiesen weisen eine zu große Röste aus, sie erzeugen saures Gras, dos sich zudem un- vorteilhaft durch Reichtum von Schachtelhalmen Binien Sauer­ampfer usw. auszeichnet. Auk eine gute Vorfiut ist deshalb Wert zu legen, und jedem einzelnen erwächst die Aufgabe, das gemeinsame Interesse an dieser wichtigen Frage der Landwirtschaft zu wahren. Tritt große Trockenheit aus, so muß gesorgt werden daß der Grundwasterstand nicht zu sehr sinkt. Aber auch eigene Gräben müssen nachgesehen und rechtzeitig ausgeräumt werden. Daß die dabei ausgeworfene Erde an den Rändern der Gräben ausgesiapeft wird, ist nicht zweckmäßig: sie wird, auf die Wiesenslöche verteilt, bessere Dienste leisten.