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ziehungsmöglichkeiten der für die Berliner   Bevölkerung fo wichtigen Strafanstalt Plößensee werden wir bei anderer Gelegenheit zurüc tommen. So viel soll aber schon heute gesagt werden: Mögen die Absichten des Strafvollzugsamts noch so gute sein, mag die soziale Tendenz des Anstaltsleiters noch so rühmend hervorgehoben werden, solange nicht eine raditale Umgestaltung der äußeren und inneren Verhältnisse dieser Anstalt im Geifte der letzten Berordnung des Justizministers restlos durchgeführt ist, solange nicht Fürsorger an­gestellt sind, die allein für einen wahren neuen Geist Gewähr bieten, wird der humane Strafvollzug mag er noch so liberal gehandhabt werden seinen Erziehungszwed nicht erfüllen und seinen Namen nicht rechtfertigen.

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Zehlendorf   verhindert das Bauen.

Dem Herrn Oberbaurat paßt es eben nicht.

Der Bezirk Zehlendorf   als ideales Landhaus gelände, so überschrieb sich ein Artikel des deutschnationalen Bürgermeisters Dr. Schumacher aus Zehlendorf   in der Nr. 34, 1928, der Baumelt, in dem Zehlendorf   als das für jeden Bau­lustigen erstrebenswerteste Wohngebiet geschildert und worin den Siedlungs und Bauluſtigen alle nur mögliche Unter­tügung zugesichert wurde. Wenn man mit dieser in Aus ficht gestellten Unterstützung die Tatsachen vergleicht, muß man sich fragen: Wer ist mit den Siedlungsluftigen gemeint und wer wird vom Bezirksamt tatsächlich in seinem Bauvorhaben unterstützt? Da ist 5 Minuten vom Bahnhof Zehlendorf Mitte das große Gebiet zwischen Lichterfelder Straße und Schweizerhof Part und den ersten Villen von Zehlendorf   bis über den Dahlemer Beg hinaus. Außer dem Südgelände in Schöneberg   wohl das einzigeunerschlossene Terrain im Besten Berlins  . Etwa 1000 Siedlungs­Iuftige haben hier Grundstücke erworben, um sich ein Eigenheim zu errichten. Alles Straßenland und große Freiflächen sind bereits to stenlos der Stadt Berlin   übereignet. Seit 1923 werden von Bersammlungen und Vereinigungen der Inter­essenten Gesuche um Gesuche wegen des Ausbaus der Straßen zu erträglichen Kosten und um Erteilung von Baugesuchen an das Bezirksamt Zehlendorf   gerichtet. Alles vergeblich. Herr Ober­baurat Echtermeyer ist unerbittlich. Erst die Straßen bezahlen, und zwar so teuer wie möglich. Straßen von min­destens 12 Meter bis zu 36 Meter Breite mit teuerster Pflasterung sind vorgesehen. Davon fann angeblich nicht ab gegangen werden. Wozu aber das in einem Gebiet, in dem nach den Plänen des Bezirksamtes nur Landhäuser gebaut werden sollen und wo später nur dann und wann Kohlen- oder Müllwagen als Schwergewichte über das Pflaster rollen werden. Da nun aber die Dicköpfigfeit des Herrn Echtermeyer hinreichend bekannt ist, so wollen wir ihm mit Tatsachen dienen: Die Siede lung Eigenherd bei Zehlendorf   weist nur chaussierte Straßen auf. Die Mühlenstraße in Zehlendorf  , die Teklastraße in Lichterfelde  , die Bittoriastraße in Schlachtensee, weisen zur Hälfte Pflasterung, zur Hälfte Landweg auf. Und wenn das auch nur ein Behelf ist, so genügt es auf viele Jahre. Die Straßen in der Siedlung Fischtal sind nur 5 Meter breit. In der mirklich äußerst vornehmen Rolonie Grunewald   sind Schinkel, Cafpar- Theyß-, Herbert, Wallot- und Gneist- Straße nur chauffiert, Lynar, Hertha, Erbach, Erdener, Wißmann- und Trabener Straße sind chaussiert mit Ueberzug. In der von vielen Staatsmännern bewohnten Kolonie Eich tamp ist der Königs­meg chauffiert mit Ueberzug, die Alte Allee, der Kiefernweg und der Buchenweg find chauffiert ohne lleberzug. Alle diese Straßen find nur 5 Meter breit. Die Straße im Eichtamp ist sogar ein Schladenweg. Genügt das noch nicht, Herr Echtermeyer, so gehen Sie nach Dahlem  , auch dort gibt es genug Straßen, die höchst bescheiden gepflastert sind und den Anwohnern und dem Verkehr vollauf genügen. Herrn Echtermeyer genügt das natürlich nicht, uns aber reichlich. Wes Geistes Kind Herr Echtermeyer aber ist, das lehrt die folgende Episode: As Herr Echtermeyer einmal ge­beten wurde, zunächst für die Regulierung der Hauptdurchgangs straßen durch das Gelände in Frage stehende einzutreten, um einer großen Anzahl Baulustiger das Bauen innerhalb der 200- meter­Zone zu ermöglichen, antwortete er:, 2 usgeschlossen, damit fich dort ein Indianerdorf entwidelt!" Wenn die Befizer nicht das Geld haben, um die geforderten Pflastertosten zu bezahlen, dann tönnen sie ja ihr Gelände günstig verkaufen." Und früher einmal: Solange ich im Amte bin, werden die

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Dahlem- Alexanderplatz- Weißensee.

Während die nordöstlichen Ausfall- Linien aus den alten Chauffeen entstanden sind( Prenzlauer Allee, Landsberger Allee  ) hat die Straße nach Weißensee   diesen Charakter nicht. Die Greifswalder Straße geht in die Berliner Allee über von der Architektur, die damals herrschte, als Weißensee   sich hob", fann man teine Schönheit verlangen. Das nüchterne Geschäftshaus herrscht vor. Sehr schön und sehenswert ist der See und seine Umgebung und ladet zum Verweilen ein. Eine prächtige Pro­menade umzieht den See. Wie sehr aber Weißensee   mit dem ge­schäftlichen Leben von Berlin   verwachsen ist, zeigt die Fülle von Berkehrsmitteln, die zu Gebote stehen. Sechs Straßenbahnlinien und drei Omnibuslinien durchziehen den Ort. Wer mit der Linie 43. also von der Berliner   City tommt, fann sich am Alexanderplatz  entscheiden, ob er mit den die Greifswalder Straße durchfahrenden

Straßen dort nicht gebaut!!" Das ist die Stellungnahme des deutschnationalen Herrn Oberbaurat Echtermeyer zu den meist gut republikanisch gesonnenen jetzigen Besitzern aus dem Arbeiter und Mittelstand.

In lebhafter Erinnerung wird noch der Kampf der großen Gehag gegen das fleinliche Bezirksamt Zehlendorf   um den Weiter bau den Gehag- Siedlung hinter dem Fischtal sein. Und da Herr Dr. Schumacher ein Mann ist, der sich gewiß nicht dem Vorwurf der Kleinlichkeit wird aussehen wollen, so muß er mit allem Nach druck gefragt werden, ob er die berechtigten Interessen von 1000 Siedlern der eigensinnigen Starrköpfigkeit, dem Unverstand und wohl gar dem Hochmut eines außerhalb der Zeit lebenden alten Mannes opfern will. Wir sind überzeugt, daß Herr Dr. Schumacher zu flug ist, als daß er sich noch einmal wie im Gehag  - Fall bei den zu flug ist, als daß er sich noch einmal wie im Gehag Fall bei den Zentralinstanzen eine seien wir milde- Enttäuschung holen will. Außerdem rückt auch der 17. November in bedrohliche Nähe.

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Die Fahrt", die Zeitschrift der BVG. Die Berliner   Verkehrs. Attiengesellschaft gibt für ihre Betriebsangehörigen eine 14täglich erscheinende, reich illu­strierte und gediegene Zeitschrift ,, Die Fahrt" heraus. Die Zeit schrift soll in erster Linie mit dazu beitragen, den Arbeitern und Angestellten der B. V. G. die Möglichkeit fachlicher Weiter: bildung zu geben. Die Fahrt" will als Organ eines öffent­lichen Betriebes bewußt etwas anderes sein als die berüchtigten Wertzeitungen" privatfapitalistischer Gesellschaften, deren wahren Dafeinszweck der Borwärts" bereits des öfteren anprangerte. Das Heft 13 der Zeitschrift ist als Presse Sondernummer erschienen, um in den Kreisen seiner Leser Verständnis für die Auf­gaben der Presse zu erwecken. Ueberaus gute Auffäße über das Wesen und die Geschichte der Zeitung werden durch bild liche Darstellungen unterstüßt, von denen eine Titelseite der er st en gedruckten deutschen   Zeitung aus dem Jahre 1906 und die erste Seite des 1454 erschienenen Türkenkalenders" besonders erwähnt seien.

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Die Fahrt", die als eine überaus gut redigierte Fach zeitschrift für alle verkehrstechnischen Fragen angesehen merden muß, wurde bisher nur an die Betriebsangehörigen der BB. G., und zwar fostenlos ausgegeben. Ab 1. September ist allen intereffierten Kreisen die Möglichkeit einer laufenden Beliefe rung durch Einrichtung eines Abonnements gegeben. Der Bezugspreis beträgt pro Bierteljahr 3.- Mart. Bestellungen sind an die Literarische Abteilung der B. V. G., Berlin   W8, Krausen­straße 9/10, zu richten.

Neuer fozialdemokratischer Geistlicher in Berlin  . Am kommenden Sonntag, dem 18. August, findet in Neukölln, in der Philipp- Melanchthon- Kirche, um 10 Uhr die Amtseinführung Pfarrer Radwig ist seit Jahren tätiges Mitglied der Partei. Aus von Pfarrer Artur Rad wiz aus Eisenberg   in Thüringen   statt. Pfarrer Rackwig ist seit Jahren tätiges Mitglied der Partei. Aus Anlaß seiner Einführung veranstalten die Neuköllner   religiösen So­zialisten am selben Sonntag, 19 Uhr, bei freiem Eintritt im großen Gemeindesaal der Philipp Melanchthon- Kirche, Herthaftr. 9, einen Gemeinde abend, auf dem u. a. Pfarrer Radwig sprechen wird über das Thema: Wie es tam, daß ich Sozialist geworden bin. Alle interessierten Genoffen werden gebeten, fich zahlreich an diesem Gemeindeabend zu beteiligen.

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ende

Linien 60, 61 oder 62, oder mit den durch die Prenzlauer Allee fahrenden Linien 71 und 72 die Tour beenden will. Das neue Viertel an Prenzlauer Allee und Wisbyer Straße zeigt die charak­teristischen modernen Formen.

Für die Aufschließung der ländlichen Gegend hinter Weißensce forgt der vom Ringbahnhof Weißenfee nach mal chom gehende Omnibus 38, den man eventuell für das gleiche 20- Pf.- Billett be­nugen fann. Lebhafter als die Verbindung mit diesem ohne bedeut­sames Hinterland gebliebenen Dorfe ist die Querverbindung von Weißensee   nach Hohenschönhausen, wo die Badeanstalt am Drantesee seit kurzem auch verwöhnte Ansprüche befriedigt.

In Dahlem   gibt die Linie 43 die Möglichkeit zum bequemen Besuch des Botanischen Gartens. Weiterhin freuzt sie die. U- Bahn in der Nähe von Dahlem   Dorf. An fleineren und größeren Touren ab Endstation ist kein Mangel. Karte siehe, 10- Pf.- Berkehrsplan der BVG.

Jm Grunewald.

Der Reichtum an landschaftlichen Schönheiten, die Berlin   in seiner Umgebung wie feine andere Weltstadt besitzt, will doch nicht hinreichen, um die Massen mit ihrem natürlichen An­spruch auf freie Natur, Wald und Wasser, Licht und Luft zufrieden­zu stellen. Die Freibäder sind an sonnigen Sonntagen über­füllt, die Ufer der Havel   sind mit Ausflüglern und Badenden dicht besät, auch an jenen Stellen, wo das Baden mit Lebensgefahr ver­bunden ist.

Leider haben die befizenden Klassen den größten und meiſt Noch in lezter auch schönsten Teil der Uferfreiflächen oftupiert. Beit begann ein wahrer Run auf die wenigen freien Ufer an mär­fischen Seen, deren Bodenbefiz ausgeschlachtet wird, ehe die öffentliche Hand Anspruch daran erhebt.

Schon Aloys Hennes schrieb vor 50 Jahren, daß man z11 den schönsten Punkten des Grunewaldes feinen Führer benötigt, sondern nur dem Stullenpapier nachzugehen braucht, und trotz der Barmungstafeln Baden wegen Lebensgefahr ver boten!" find alle schilffreien Buchten des fleinen Sees reichlich mit Badenden besetzt, bis in die Mitte des Sees tummeln sich ge= schickte Schwimmer. Die Hänge ringsum den See sind dicht be­lagert; sie erscheinen von Jahr zu Jahr kleiner, als würden sie von den vielen tausend Füßen, die hier hinauf und hinab flettern, ab­getreten. Näher dem Wasser zu lagern die Familien mit ihren Kin­dern und Hunden. Das quitscht und jault und bellt und mault, dern und Hunden. nur der hohe Wald schaut schweigsam und ernst dem Treiben zu.

Auf den westlichen Hängen scheint allzuviel gerodet worden zit sein. Es ist nicht mehr die strenge Linie hochgestrebter Baum­fronen, die Leistitow auf seinen Bildern von hier verewigt hat. Und doch hängt der Berliner   mit seiner ganzen Liebe an diesem abgetretenen, abgerodeten und abgerodelten Wald. Diese Liebe hat ihre beſtimmten Ursachen, die nur aus der Psyche des Berliners fich deuten läßt; dies ist der See, der ein wirkliches Frei" bad darstellt. Eintrittsgeld wird nicht erhoben, teine Garderobengebühr, tein Zaun trennt von der übrigen Welt.

Einige Schritte weiter, und die Welt hat sich verändert. Autos und Kutschen halten vor Paulsborn, und gutgekleidete Gäſte ſizen im Garten mit dem Blick auf den See. Zwei Bier und eine Fleisch­brühe foften dort 1,60 m.; bei solchen Breisen macht das gewöhn liche Bolt einen großen Bogen um den Garten!

Keine Aufhebung der Polizeiffunde! Wie wir aus zuverlässiger Quelle erfahren. beabsichtigt der preußische Innenminister Genosse Grzesinsti nicht, die Polizeistunde aufzuheben.( Im holländi­schen Parlament haben jüngst die Sozialdemokraten gefchloffen gegen die Beseitigung der Polizeistunde gestimmt.)

Wetterbericht der öffentlichen Wetterdienststelle Berlin   und Umgegend ( Nachdr. verb.) Biemlich beiter und warm bei schwachen, veränderlichen Binden. fühler, vereinzelt Gewitter, im übrigen Reiche feine nennenswerte Aenderung. Für Deutschland  : Jn Süddeutschland vorübergebend etwas

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