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Schwerinduſtrie/ Sozialismus Zusammenbruch im Kunsthandel.

( Fortsetzung von der 1. Seite.)

angeschlossen. Im 1. Quartal d. 3. hat die Mitgliederzahl von 602

berichtenden Bereinen mit mehr als 400 Mitgliedern bei einer Mit­gliedervermehrung von rund 55 000 Personen insgesamt einen Be­stand von 2870 000 Mitgliedern erreicht, die einen Umsatz von 288 Millionen Mark erzielten; ebenso ist gestiegen der Umfaß der Großeinkaufsgenossenschaft von 100 Millionen Mart im 1. Quartal 1928 auf 114 Millionen Mark jezt; in derselben Zeit wuchsen die Spareinlagen um 27,89 Millionen Mart auf 223,82 Millionen Mark. Interessant ist, daß troß diefes großen Umfaßes auf die Ronfum­genossenschaften infolge der vielfachen steuerlichen Bevorzugungen nur ein Gesamtsteuerertrag von rund 30 Millionen Mart entfällt. Die Arbeiterbant".

Die ,, Bank der Arbeiter, Angestellten und Beamten A.-G."( die jogenannte Arbeiterbant"), hatte Ende 1928 an Einlagen rund 125 Millionen Mark( Anfang 1925 nicht einmal 10 Millionen Mark); sie unterhält eine ganze Anzahl von Filialen und Zahlstellen; ihr Umsatz betrug 1928 faft 2000 Millionen Mark; an Dividende sind in den letzten Jahren durchschnittlich 10 Proz. gezahlt worden; die Führung der Geschäfte geschieht nach rein ,, fapitalistischen" Grund­fäßen. Die Arbeiterbant" pflegt vor allem Geschäftsverbindung

mit Krantentassen, staatlichen und kommunalen Stellen usw. Unter ihrer unmittelbaren Kontrolle bzw. in ihrem

Nicht für den Eingeweihten fommt die Nachricht überraschend, I find schwer enttäuscht worden, sie sind mit den Sachen hängenge= daß wieder zwei Berliner Kunstauktionshäuser zu konkurs gegangen blieben. Privatleute, die ihren Besitz zur Auktion brachten, be find. Wir haben bereits vor Jahresfrist auf die Machenschaften hin- haupteten am Ende, daß fie für den Verkauf ihrer Sachen noch gewiesen, die im Berliner Auktionswesen bestehen, wo oftmals hätten daraufzahlen müssen. Zuletzt sind auch mit die Berliner Käufer und Verkäufer die Düpierten find.

Ein solches Geschäftsgebaren konnte fein gutes Ende nehmen. Bei dem Auktionshaus Leo Grünpeter trat dies zuletzt ganz offen zutage. Der Inhaber hat auf Vorstellungen des Berliner Bolizeipräsidiums sein Gewerbe niedergelegt. Was die vereidigten Versteigerer seinerzeit bei dem Kunstdezernat der Polizei forderten, aber meist ungehört, trotz ihrer jahrelangen Bemühungen, das hat nun endlich die Behörde gezwungenermaßen tun müssen, weil der Skandal zu groß wurde. Irgend jemand, der im Westen eine Woh­nung aufgab, wurde als Strohmann benutzt, um eine Privat auttion vorzutäuschen. In Wirklichkeit war das meiste Händlerware, in Rommission erhalten, für die Käufer gesucht wurden. Beigte es sich, daß Interesse für ein Stück vorhanden war, so wurde sein Preis künstlich durch Kommissionäre hinaufgetrieben cder die Käufer wurden von diesen mit falschen Limits hineingelegt, indem man ihnen versprach, den Gegenstand unter seinem Tagwert zu besorgen. In Wirklichkeit bezahlte man einen Preis, bei dem der Auktionator noch ein gutes Geschäft machte und der Kommissionär eine hohe Provision bezog. Alle diese Tricks waren dem Kenner der

Eigentum stehen die ,, Gehag " Baugesellschaft, der Verband sozialer Baubetriebe, die ,, Lindcar- Fahrradwerke"( mit einer Tagesleistung von 600 Fahrrädern), die Bureaubedarfs- und Papierhandelsgesellscheinbar davon nichts gewußt und nichts gesehen. schaft, die Versicherungsgesellschaft Volksfürsorge, mehrere Berlags­

Verhältnisse genau bekannt. Nur die aufsichtsführende Polizei hat

anstalten usw.

Die Versicherungsgesellschaft.

Auf der 16. Ordentlichen Generalversammlung der Bolts­fürsorge", Gewerkschaftlich Genossenschaftliche Versicherungs. attiengesellschaft, einem von den sozialistischen Konsumvereinen und Gewerkschaften ins Leben gerufenen Unternehmen, wurde mitgeteilt, daß die Zahl der hereingekommenen Bersicherungsanträge im Jahre 1928 550 000 betrug. Der Versicherungsbestand ist um 41,7 Proz. auf 1 471 000 Policen, die Gesamtversicherungssumme um 45,9 Proz­auf 581 Millionen angewachsen. Die Einnahmen an Prämien haben sich um 55,4 Proz. auf 26,7 Millionen Mark erhöht. Das Vermögen der Gesellschaft betrug Ende 1928 57 Millionen Mark und ist gegen­über dem Borjahre um 62 Pro3. angewachsen. Das Vermögen be­trägt jetzt bereits 66 Millionen Mark.

Sozialistischer Wohnungsbau.

organisationen der Verband sozialer Baubetriebe mit einem Stamm­Ueber die Entwicklung der Bauhüttenbewegung, deren Spizen tapital von 4 Millionen Mark ist, gibt Aufschluß, daß im Jahre 1928 die Beschäftigungszahl im Durchschnitt rund 18 760 betrug und daß die Umfäße sich auf rund 121 Millionen Mart beliefen( 1924 erft

13 600 bzw. 41 Millionen Mark).

Der sozialistische Pressefonzern.

Auf die Presse hat der Sozialismus durch die Veröffentlichungen der 196 sozialdemokratischen Zeitungen, deren Gesamtauflage ho ch in die Millionen geht, stärksten Einfluß; allein im letzten Jahre find fünf neue Parteizeitungen ins Leben gerufen worden; alle Zeitungen werden bis auf acht in eigenen Drudereien her­gestellt. Diese Zeitungen bilden nicht nur eine politische Beein­fluffungsmöglichkeit, sondern sie sind auch durch die Konzentrations­A.-G." wirtschaftlich fest zusammengeschlossen. Im Jahre 1927 hatten diese Zeitungen eine Bilanzfumme von 47,57 Millionen Stamin fapital; allein die Grundstücke standen mit 17,5 Millionen Mart, die Maschinen mit 7,6 Millionen Mark zu Buch. Jede dieser Zeitungen ist verpflichtet, einen bestimmten Prozentsatz ihrer Ueberschüsse an die Partei abzuliefern. Zu den Parteizeitungen kommen noch die gewertschaftlichen Wochenblätter, Fachzeitschriften usw. Die Presse der freien Gewerkschaften hatte mit rund 60-70 Fach­blättern im Jahre 1927 eine Gesamtjahresauflage von über 200 mil lionen Exemplaren; in der freigewerkschaftlichen Zeitschrift Die Bergbauindustrie" wird festgestellt, daß diese Bresse ,, unbestritten die größte Pressemacht Deutschlands darstelle".

Diese an fich schon außerordentlich starke Stellung wird noch verstärkt durch Minderheitsbeteiligungen mannigfaltiger Art, por allem aber auch durch politische Einflüsse, die sich in nachdrücklichster

Weise für den Sozialismus einsetzen.

Die Organisation der bürgerlichen 3dee"- um einmal diesen Ausdruck zu gebrauchen- hat dieser Dorganisierung des So­zialismus" im Gesamteffekt nichts Gleichwertiges entgegen­zusehen.

Die neueste Methode zur Durchsetzung dieser sozialistischen Idee erblickt man in der Wirtschaftsdemokratie, von der Hans Vogel auf dem Magdeburger Parteitag feststellte, daß Demokrati­fierung der Wirtschaft schrittweise Beseitigung der Herrschaft sei, die sich auf den Kapitalismus aufbaue". Auf bürgerlicher" Seite darf man sich hinsichtlich der den Sozialisten vorschwebenden Ziele durch fogenannte wirtschaftspositive Erklärungen maß gebender Sozialisten nicht beeinflussen lassen; das Ziel der Sozialisten geht gang offenfundig dahin, im Gegensatz zu Rußland die Wirt­schaft in Deutschland nicht zum Erliegen zu bringen, damit nach Durchführung der Wirtschaftsdemokratie, also nach Erreichung des Zieles, die Wirtschaft nicht zu stark erschöpft und damit ihre Arbeit im Sinne des Sozialismus unmöglich gemacht ist.

Die Erhaltung der Wirtschaft soll und darüber darf man sich feinem Zweifel hingeben nicht zugunsten des Kapitalismus " vor sich gehen, sondern zugunsten des Sozialismus."

Hymne auf den Reformismus.

3n den Jazztönen der Roten Fahne".

In einer Postlerkorrespondenz" der Roten Fahne" vom 15. September über den ausgemusterten Sittenbullen auf Post­amt 77" wind laut Klage geführt über die hygienischen Verhältnisse, die beinahe selbst einer Beschreibung in der ,, Roten Fahne" spotten. Es wird dazu bemerkt, daß der Bau von Schwimmhallen und anderen schönen Dingen geplant sei, demgegenüber aber tritisch bemerkt:

Es wäre für die Verantwortlichen nötig, zu klarer Be­finnung zu kommen, statt Jllufionen praktische und nötige Arbeit zu pflegen. Ein fauberer Cofus ist im Moment wich­tiger als Phantome und Bersprechungen, die es auch bleiben werden."

Diese Bemerkung des kommunistischen Blattes findet nach Form und Inhalt unseren vollen Beifall. Sie enthält ein Lob des Re formismus und der reformistischen Kleinarbeit auf Umwand­lung der bestehenden Verhältnisse, wie es ferniger nicht ausgedrückt werden kann.

Mit solchen Praktiken fonnte man Auktionen mit Erfolg ver.

anstalten, so lange noch Käufer und Gelder vorhanden waren. Beide find aber durch die Wirtschaftslage immer fnapper geworden, nur die paar Großverdiener leisten sich den Lugus, ganz fostbare Kunst. werte zu kaufen. zu denen man nicht der Auktionen bedarf. Die so­genannte mittelmare fiel ganz aus. unzählige fleine Eriftenzen im Kunsthandel, die auf der einen Stelle billig ramfchten, um die Sachen gleich wieder in eine neue Auktion hinein zu ver­schieben- obwohl dies polizeilicherseits ebenfalls verboten ist-

Krise gefällig?

Die Volkspartei" stellt Ultimatum?

Herr Scholz, der Vorsitzende der Volkspartei, steht in dem Rufe, der Krisenmacher der deutschen Politik zu tigte Freunde eifrig bemüht. So liest man also in der sein. Diesen seinen Ruhm aufrechtzuerhalten, sind geschäf­DA3.":

Wie wir hören, hat die Deutsche Bolkspartei feinen Zweifel ge­lassen, daß sie auf der beschleunigten Einbringung der Gesetzesvorlage ( zur Arbeitslosenversicherung) besteht. Sie habe fogar eine Art Ultimatum bis Mitte nächster Woche gestellt und würde, wenn bis dahin der Entwurf noch nicht vorliegt, die Reichstagsfraktion einberufen, um zu der dann geschaffenen Lage Stellung zu nehmen. einberufen, um zu der dann geschaffenen Lage Stellung zu nehmen. Dies um so mehr. als nach Mitteilungen des Staatssekretärs Po= pit auch die Kaffenlage des Reiches keine weitere Verzögerung mehr

zuläßt.

Wenn man mit Ultimaten arbeitet und menn man ver­fucht, die Sozialdemokratie zur Preisgabe ihrer fachlich mohlbegründeten Haltung zu zwingen, so wird die Krise je hr schnell dasein. Man fann der Sozialdemokratie nicht zumuten, daß sie sich aus Rücksicht auf die Haager Kon­ferenz gegen ihre Ueberzeugung entscheidet. Wer ernstlich eine Krise vermeiden will, der muß es vermeiden, Forde rungen an die Sozialdemokratie zu stellen, die für sie un­annehmbar sind.

Den Hintermännern der DAZ." tommt es darauf an, eine Art Panifstimmung zu erzeugen und mit ihrer Hilfe eine möglichst weitgehende Berschlechterung der Arbeitslosen versicherung durchzusehen. Um dieses hohen Zieles willen schrecken sie auch nicht davor zurück, über die Kassenlage" des Reiches Andeutungen zu machen, die feineswegs zu treffend sind.

Wenn man die Hoffnung hat, die Sozialdemokratie auf solche Weise von ihrem Beg abbringen zu können, so täuscht man sich!

3nterfraktionelle Berhandlungen.

Im Reichstag begannen am Freitag vormittag in Anwesenheit des Reichsarbeitsministers Wissell, des Reichsernährungs­ministers Dietrich und des Reichsverkehrsministers Dr. Steger­wald die in Aussicht genommenen interfraktionellen Verhandlungen der Regierungsparteien zur Frage der Arbeitslosenversicherungs­reform. Zu Beginn der Besprechung waren anwesend: Bon den Sozialdemokraten die Abgeordneten Bels, Dr. Hery, Ditt mann, Aufhäuser, Graßmann und Frau Schroeder. Schleswig- Holstein ; vom Zentrum die Abgeordneten Esser, Dr. Bell, Dr. Brüning, Dr. Drees, Riesener, Gerig und Frau Teusch; von der Deutschen Volkspartei die Abgeordneten Dr. Scholz, Dr. Pfeffer und Hinzmann; von den Demokraten die Abgeordneten Dr. Fischer- Köln, Lemmer und Tanzen, sowie von der Bayerischen Volkspartei Abge­ordneter Leicht.

Schweres Unwetter in Baden . Sehr großer Gachschaden.

Freiburgi. B., 16. Auguft. Gestern abend gegen 7 Uhr ging in der Nähe von Freiburg in Baden in der Gegend 3ähringen- Gundelfingen ein furchtbares Unwetter mit Hagelschlag nieder.

Der Sturm fnidte auf der Landstraße nach Gundelfingen fast 70 Prozent aller Chauffeebäume um. Ein großer Teil der Telegraphenstangen der Strede Freiburg- Offenburg wurde ebenfalls umgeworfen. Der Verkehr war während einer Zeit von drei bis vier Stunden nahezu vollkommen gesperrt. Der gegen 7 Uhr von Freiburg abfahrende Hamburger Schnell­3 ug geriet mitten in das Unwetter hinein und die Wagen wurden von den umftürzenden Telegraphenstangen teilweise beschädigt. Ein von Denzlingen nach dem Freiburger Güterbahnhof fahren­der Güterzug wurde durch die umgestürzten Maften aufgehalten und verwickelte sich in den Drähten.

Feuerwehr, Polizei und Einwohner waren mehrere Stunden mit den Aufräumungsarbeiten beschäftigt. Bon Freiburg ging ein Hilfs3ug ab. Gegen 9.30 Uhr konnte die Bahnftrede wieder freigemacht werden, so daß der Verkehr um diese Zeit wieder aufgenommen werden fonnte.

Personen tamen nicht zu Schaden.

Wohnungsverhältnisse am Niedergang der Auktionen schuld, denn in die kleinen beengten Räumlichkeiten lassen sich die alten antifen Sachen schlecht placieren.

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Den Auktionshäusern ist also im Wettbewerb mit der alten Händlerschaft der Atem ausgegangen. Gewohnt, aus dem Bollen zu schöpfen, ja, am Käufer und Verkäufer zu gleicher Zeit zu ver­dienen, lief sich der Apparat leer, als die wirklichen Käufer fehlten. Man gab Borschüsse auf gute Auktionsobjekte, die dann nicht mieber hereintamen. Viele Kunden vergaßen auch das Zahlen. Kre. dite mußten beansprucht werden. Zulegt ähnelte so ein Geschäfts­betrieb den Lombardgeschäften mit 100 Bro3. 3insen, die ja ebenfalls mit einer großen Pleite eingingen. Alle diese Erscheinungen des Berfalls sind eigentlich Zeichen der Gesundung unseres Volkskörpers, der tünstlich aufgezüchtete Erwerbsmöglichkeiten wieder abstößt, Bielleicht, wenn der ganze ungesunde Auktionsrummel vollständig abgewirtschaftet hat und niemand sich seiner mehr bedient, kommt auch der stille, bescheidene Sammler wieder zu seinem Recht, und

mit ihm der kleine Händler, der als Vertrauensmann ihn ehrlich

bebient. Daß auch das große Auftionshaus Jac. He chi led ge­morden ist, bemeist ebenfalls, daß hier die Steuerleute ihrer Fahrt nicht sicher waren, Bei näherer Betrachtung sind es leider in der Mehrzahl kleine Besizer, die mit Beträgen bis zu 300 Mart ge­schädigt werden. Es ist ganz absurd, zu denken, daß die Gläubiger­vereinigung das Unternehmen sanieren konnte. So piel Geld gibt es gar nicht, um heute ein falliertes Auftionshaus mieber flott zu be­tommen. Wer möchte dort seine Sachen weiter verauftionieren Tassen? Vielleicht stellen sich die Gläubiger dann selbst aus gegen ein Höchstgebot.

Die Aussperrung in England beendet.

Arbeitsaufnahme am Montag.

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sie

London , 16. August.( Eigenbericht.) Die Aussperrung in der Baumwollindustrie ist be Die Ginigung, die bei den Verhandlungen dauerten einen ganzen Tag- zwischen den Arbeiter- und endet. Die Betriebe werden am Montag wieder geöffnet. Unternehmervertretern zustande kam, enthält folgende Sauptpunkte: Die Lohnforderung der Unternehmer soll einem Schiedsgericht unterbreitet werden. Unter­nehmer und Arbeitnehmer verpflichten sich, den Spruch des Schiedsgerichts anzunehmen.

Das Schiedsgericht soll aus je zwei Vertretern der Arbeiter und Unternehmer und einem unabhängigen Vor­jitenden bestehen. Kommt es nicht zu einer Einigung im Schiedsgericht, dann entscheidet die Stimme des Vor­jikenden. Während der Dauer der schiedsgerichtlichest. sätze in Kraft. untersuchung und Verhandlung bleiben die alten Lohn­

Zeppelin über dem Ural.

Knapp ein Drittel der Japan - Route zurückgelegt. Wie aus Moskau gemeldet wird, berichtete die Funk. station Nadeshdinsk telephonisch nach Perm, dan das Luftschiff ,, Graf Zeppelin " zwischen 10 und 10 Uhr vormittags in einer Entfernung von etwa 80 bis 100 kilometer nördlich von Nadeshdinsk gesichtet worden sei. Das Luftschiff fuhr mit Kurs auf Beresow an dem Ob mit einer Stundengeschwindigkeit von etwva 120 Kilometer. Das Wetter bei Nadeshdinst war günstig. ..Graf Zeppelin " soll bereits mit Jrtutit bie erste Die radiotelegraphische Fühlung genommen haben. Wetterstation in Turuchanff berichtet dem Luftschiff über die Wetterverhältnisse in Sibirien .

Die Moskauer Funftstation hat eine Meldung vom Zeppelin aufgefangen, nach der das Luftschiff um 8.15 Uhr( ME3.) etwa 200 Rilometer nördlich von Perm gesichtet worden ist. Das Luft­fchiff fliegt mit einer durchschnittlichen Stundengeschwindigkeit von 130 Kilometer in ostnordöstlicher Richtung auf den Ob zu.

Nach den letzten Meldungen der Moskauer Luftfahrtzentrale nähert sich das Luftschiff ,, Graf Zeppelin " dem Ural ungefähr in der Mitte des Gebirgszuges.

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In Moskau gaben die Redaktionen um etwa zwei Uhr nachts durch Anschlag an ihren Fenstern bekannt, daß Graf Zeppelin " Mosfau infolge ungünstiger Wetterverhältnisse nicht über fliegen fönne. Die Enttäuschung bei der Bevölkerung war groß, da die Menschenmengen auf den Straßen warteten, um das Luft­schiff zu sehen. Erst gegen 3 Uhr zerstreute sich die Menge.

Daily Telegraph meldet aus Totio: Die Anwesenheit eines hohen japanischen Marineoffiziers an Bord des Luft­schiffes Graf Zeppelin", der dem Luftschiff als Führer im japanischen Gebiet dienen wird, hat Anlaß zu dem Gerücht gegeben, daß die japanische Regierung den Ankauf des Luftschiffes nach Beendigung des Weltfluges plane Die Zeitung Hotschi Schimbun schreibt, tatsächlich würde es der Regierung 12 Millionen Goldmart fosten, einen Zeppelin zu bauen, während sie ihn für 6 Millionen Goldmark taufen könnte.

Der Aufstieg des Luftschiffes zur Fahrt nach Tofio hat großes Intereffe in der japanischen Deffentlichkeit erregt. Seine Fortschritte werden von den Blättern an hervorragender Stelle gemeldet. Offizielle und sonstige Begrüßungsfeierlichkeiten sind sorgfältig vor­bereitet worden.

Absturz vom Matterhorn.

Geffern hatten zwei Fräulein Schieß aus Freiburg i. B., Töchter des Juffizrats Schieß, in Begleitung eines Oberländer Berg­führers und des Alpinisten Dr. Beauclair, ebenfalls aus Frei­ burg i. B., das Matterhorn bestiegen. Beim Abstieg stürzten unterhalb der Solvay- Hütte Dr. Beauclair und eine der beiden jungen Damen, die am gleichen Seile gingen, etwa 200 meter ab und blieben fot liegen.

Eine 12 Mann starfe Rettungsfolonne ist heute abend zur Bergung der Leichen von Zermatt aus abgegangen.