(26. Fortsetzung.) „Glaub' nicht, baß ich den Helden spielen will, Mike. Ich sterbe ungern. Mein ganzes Ich lehnt sich gegen den Gedanken des Todes auf. Ich möchte noch lange leben, kämpfen, den Sieg des Pro- lctariats schauen. Und mein Körper schaudert bei dem Gedanken an den elektrischen Stuhl. Abend für Abend, wenn in der Zelle das trübe Licht brennt, sehe ich seinen Schatten an der Mauer, fühle die Riemen, die mich festhalten. Aber inmitten der körperlichen Angst tröstet mich das Gefühl: es ist ja einerlei, was mit mir geschieht. Ich bin ein einzelner, ein einziges Atom des großen Ganzen.. Mike Rosenfeld versucht« etwas zu sagen, aber die Worte blieben ihm in der Kehle stecken. Ein fast visionärer Ausdruck kam auf David Gordons Gesicht. „Ich bin nicht allein in der Zelle, Mike, wenn mein nächtlicher Kampf mit dem Grauen beginnt, bin nicht oerlassen. Gestalten kommen, Hände strecken sich mir helfend entgegen. Ich sehe die Ge- nassen, die in der ganzen Well Opfer des Klassenkampfes geworden sind. Sie kommen aus ihren Gräbern im blutbefleckten weißen Ungarn , aus den Folterkammern Rumäniens , Bulgariens , aus den Kerkern der Deutschen Republik. Schlichte, einfache Seelen, die nur eins kannten, die Befreiung des Proletariats. Und sie sprechen zu mir, sagen:.wir sind tot, aber das Proletariat lebt, und seine Sache ist unsterblich'. Die Gefangenen sagen:.wir leiden im Kerker, aber draußen in der Freiheit schmiedet das Wellproletariat die Waffe, die unsere Fesseln zerschlagen wird'. Und Tote und Lebendige sprechen:.auch du gehörst zu uns, David Gordon. Sei unser würdig'." Die letzten Worte waren zu einem Flüstern herabgesunken. David Gordons Augen schienen in die Ferne zu dringen. „Einer unserer Genossen hat in einem Gedicht die Gefühle eines politischen Gefangenen vor der Hinrichtung geschildert. Eine Stelle darin liebte ich immer besonders:.Er sieht die Komintern über die Erde schreiten...' Auch ich sehe sie, Mike, gewaltig und immer gewaltiger werdend. In Nacht, Grauen und Blut hat sie ihren Siegeslauf angetreten, dem Morgen entgegen. Nichts ver- mag sie aufzuhalten, bis sie ihr Ziel erreicht hat." Er schwieg, lachte dann, fast oerlegen über seinen unvermittelten Gefühlsousbruch. „Verzeih. Mike, ich phantasiere. Aber ich wollte dir nur klar- inachen, daß mein Tod für euch keinen zu harten Schlag bedeuten darf." Mike Rosenseld nickte stumm und verließ bald daraus den Freund. Nun lag David Gordon im Dunkeln auf der Pritsche und dachte nach. Noch neun Tage. In dieser kurzen Zeit können die Freunde nichts erreichen. In wenigen Tagen wird er wohl nach Columbus geschafft werden. Es muß eine merkwürdige Fahrt sein, deren Reiseziel der Tod ist. Und dann am letzten oder vorletzten Tag die Uederführung in das Totenhaus. Er kannte alle Einzelheiten genau, waren sie doch im Falle Sacco-Vanzelli von der Presse ausführlich berichtet worden. In der Nacht, gegen Morgen, werden Männer in seine Zelle kommen, ihn in den Raum führen, wo der elektrische Stuhl steht. Und dann, wenige Minuten später wird die gleiche Kraft, die ihn getötet hat, die Botschaft in olle Welt entsenden: „David Gordon wurde hingerichtet!" Er schrak auf. Durch das hohe Gitterfenster drang plötzlich« Helle herein. Was war das? Ein Scheinwerfer? Nein, die Helle hielt an, wurde stärker, hatte eine seltsam rötliche Färbung. Und nun drang auch durch die Ventilation ein merkwürdiger Geruch in die Zelle; es roch nach Petroleum und Brand. Die Nacht war klar, ein leichter Wind wehte aus der Richtung, in der sich das Zeltlager der Streiter befand. David Gordon lief ein kalter Schauder über den Rücken. Irgendwo war eine gewaltige Feuersbrunft ausgebrochen. Plötzlich trieb der Wind nicht nur den Brandgeruch in die Zelle, sondern etwas noch weit Schaurigeres: gellende Schreie. Laute verzweifelter Angst, ein fast tierisches Gebrüll. Was konnte geschehen sein? Hilflos, von entsetzlichem Schrecken gefoltert, schnellte der Gefangene auf, rannte ein paarmal in der Zelle planlos umher, versuchte dann vergeblich, bis zum Gitter- senster hoch oben in der Mauer zu klettern. Die furchtbaren Schreie hielten an: der Brandgeruch wurde stärker. Schließlich ertrug David Gordon die Spannung nicht länger. (Fortsetzung von der I.Seite.) Der zweite Anschlag fand am 5. Februar 1880 im Winterpalais in Petersburg statt, in dem jener Teil, in dem sich die kaiserlichen Gemächer befanden, unterminiert war. Dies« Mine sollte auffliegen, wenn Alexander II. mit einem sürstlichen Gaste, der damals bei ihm weilte, den Speisesaal betrat, und tatsächlich eplodierte die Mine auch zur festgesetzten Sekunde. Da der Fürst sich aber uni wenige Minuten verspätet hatte, so war der Zar erst am Eingang« des Saales angelangt, als er unter grellem Feuer- schein und mit furchtbaren! Getös« die prunkvolle Tafel in die Luft stiegen und und den Saal in sich zusammenstürzen sah. Erst das dritte Attentat gelang, am 13. März 1881, als an der Kasanschen Brücke, die über den Katharinenkanal in Peters- bürg führt, dem Zaren, der von einer Truppenbesichtigung zurück- kehrte,«ine Bombe vor die Füße geschleudert wurde, und ihn fast unmittelbar tötete. Er konnte zwar noch in das nicht weit ent- fern!« Winterpalais gebracht werden, starb aber dort bald nach seiner Ankunft. Unter denen, die als Mitschuldige an der Ermordung des Zaren wenige Wochen später gehenkt wurden, befanden sich auch Michailess, Schelbajeff und Sofia Perowskaja . Nach dem Tod« Alexanders II. ist die Nachricht verbreitet worden, er habe am Tage vor seiner Ermordung«inen Ver- fassungsentwurf unterzeichnet, mit der Bestimmung. denselben am nächsten Tage zu veröffentlichen. Diese Nachricht ist falsch. Als nämlich kurz vor seinem Tode der deutsch « Kaiser Wilhelm I. ihn fragt«, ob die Gerüchte, die in Berliner politischen Kreisen oerbreitet seien, er wolle den Rusien«ine Verfassung geben. aus Wahrheit beruhten und ihn zugleich vor dem Erlaß einer Ver- fassung warnte, versicherte Alexander II. ihm in einem eigenhändigen Briese, daß er niemals daran denken werde, eine Verfassung zu unterA-ichnen. Dr. �a r l H a u ck.
Cr stürzte zur Tür hin, hämmerte mit den Fäusten auf sie los, schlug mit den Füßen gegen den erbarmungslosen Stahl, der ihn von der Außenwell trennte. Nach einigen Minuten kam ein Wärter gelaufen und betrot die Zelle. „Was wollen Sie denn? Weshalb machen Sie so einen Teufels- lärm? Sehnen Sie sich vielleicht nach Dunkelarrest?" herrschte er den Gefangenen an. Aber David Gardon merkte dennoch, daß sogar der Wärter blaß und oerstört war. „Was ist geschehen?" fragte er atemlos.„Wer schreit so furchtbar?" „Das Zelllager brennt!" Und wie vän plötzlichem Ekel erfaßt spuckte der Wärter aus und sagte heiser: „Ein Mord genügt ihm scheinbar nicht. Auch die Frauen und Kinder müssen daran glauben. Das Zelllager brennt!" * In der dunklen Nacht leuchtete und loderte ein Feuermeer. Mit Petroleum getränkt« Zell « brannten lichterloh. Niemand wußte, wie die Feuersbrunst entstanden war. Di« Streiker schliefen bereits in den dunklen Zelten, als plötzlich ein gellender Schrei die Luft zerriß: „Feuer! Feuer!" Halb bekleidet stürzten die Menschen aus den Zelten und sahen vor sich das Flammenmeer. Der Wind trieb die Flammen weiter, ein Zelt noch dem anderen loderte auf. Eine wilde'Panik entstand: in der Dunkelheit verloren hie Menschen den Kopf, rannten schreiend planlos hin und her..... Frauen wurden ohnmächtig, Verletzte stöhnten, Zelle fielen zusammen und begruben unter der flammenden Leinwand ver- zweifelt brüllende Menschen. Von der Stadt her kamen Leute im Auto, aus Rädern, zu Fuß. Die Signalhupe der Feuerwehr gellte schaurig durch die Nacht. Als John Calmer zusammen mit den Ballons, den Halls und Brian O'Keefe das Zeltlager erreichte, standen nur noch drei Zelte, aus denen dichter grauer Rauch wie Wasser strömte.> Die Zeltbewohner drängten sich um die Mitglieder des Ver- teidigungskomitees. „Kein Mensch weiß, wie die Feuersbrunst entstanden ist!" jammerte eine Frau, die ein halbnacktes Kind in den Armen hiell. „Kein Mensch!" höhnte ein Mann mst einer großen roten Brandwunde im Gesicht.„Einige dürften es wissen. Die Zelte sind mit Petroleum begoßen und dann in Brand gesteckt worden." John Calmer wies auf eins der noch stehenden Zelte. „Sind die Menschen aus diesen Zelten gerettet?" Ein Aufschrei war die Antwort.
„Um Gottes willen, das Ashkeigh-Baby!" kreischte«ine Frau. „Ich hatte es, wie immer, für die Nacht zu mir genommen. Aber ich habe selbst vier kleine Kinder und in der Angst dachte ich nur an sie..." John Calmer lief vor. Brian O'Keefe wollte ihn zurückhalten. „Das Kind ist in dem Rauch längst erstickt, Calmer." „Das kann man nicht wissen. Lassen Sie mich los, O'Keefe. Ein Kind, wenn ich an die meinen denke... In meinen ärgsten Tagen habe ich die Kinder geschont..." Er riß sich los, erreichte laufend das Zell , verschwand in den Rauchschwaden. O'Keefe, Ben Hall und Martin Bolton folgten ihm bis zum Zelt. „Er kann das Kind in dem Rauch nicht finden!" rief Ben Hall . „Wir müsien verfuchen, die Pfosten zu hatten, damit das Zelt nicht über ihm einstürzt," sagte Martin Bolton. Das war keine leichte Aufgabe. Der Rauch blendete die drei Männer, drang ihnen durch die Nase in die Kehle, ließ sie sast er- sticken. Mamie Bolton kam herbeigerannt. „Wir müssen ihn rufen," erklärte sie.„Vielleicht findet er in dem Rauch den Ausgang nicht." Das war möglich, denn der Rauch hing wie ein undurchdring- licher Vorl>ang vor dem Auegang des Zeltes. Vier angstvolle Stimmen riefen: „Calmerl Calmer! Hierher! Hierher!" Eine erstickte Stimme tönte heraus. „Gleich, mein Gott, ich sehe überhaupt nichts! Kann das Kind nicht finden!" „Mamie, halte den vierten Pfosten!" befahl Martin Bolton. „Das Zelt schwankt furchtbar." Manne gehorchte. Ein« angsterfüllte Minute verging. „Calmer!" schrie O'Keefe so laut er konnte.„Kommen Sie sofort heraus. Das Kind ist längst tot." Keine Antwort. In diesem Augenblick schoß eine riesige Flamme aus dem Zelt, die mit Petroleum getränkten Bolzen fingen Feuer. Dos Zelt fiel zusammen. Mamie Ballon rannte schreiend nach der Stelle, wo die Feuer- wehr arbeitete. Nach etwa einer Viertelstunde gelang es, John Calmer aus dem brennenden Zelt zu befreien. Er war furchtbar zugerichtet, aber er lebte noch. In den Armen hielt er ein kleines totes Kind. Einer der Aerzte, die sich eingesunden hotten, warf einen Blick auf John Calmer und erklärte dann flüsternd: „Es hat keinen Sinn, ihn zu transportieren. Würde ihm nur unnötige Schmerzen verursachen. Er hat keine halbe Stunde mehr zu leben." Der Exeinbrecher und Exspitzel wurde auf eine Matratz« ge- bettet und zugedeckt. Er litt furchtbare Schmerzen und stöhnte kläglich. „Aber das Kind ist gerettet, nicht wahr?" fragte er angstvoll. „Ja," log Mamie Bolton tapser, während ihr die Tränen über die Wangen liefen.„Ja, Genosse, Sie haben es gerettet." John Calmer oersuchte zu lächeln. „Dann ist alle« gut... Kinder, nein, Kinder konnte ich nie leiden sehen... Sorgt gut für die Kinder in der neuen Well, die ihr aufbauen werdet... und denkt an die meinen..." Er stöhnte laut, sein Geist oerwirrte sich Unzusammenhängende Worte kamen aus seinem Mund. (Fortsetzung folgt.!
WAS DER TAG BRINGT.
miiammiinmmmuiimnimnifflmmniunmnmiuEmRnimnramuimiitni Wochenstube im Zoo. Interessante Einblicke in die Fortpflanzungs- und Aufzuchts- sitten der Tierwelt gibt E. G. Boulenger, der Direktor des Londoner Aquariums, in einem englischen Blatte. Die Zahl der Familien- gründungen, die ein Tier während seines Lebens vollziehen kann, ist, besonders bei den Säugetieren, abhängig von seiner Größe. Eine Maus ist z. B. schon im Alter von 6 Wochen befähigt, eine Nachkommenschaft in die Welt zu setzen, während der Elefant das heiratsfähige Aller erst mit 25 Jahren erreicht. Aber der Elefant behält seine Zeugungskraft bis in die sechziger Jahre hinein, während die kräftigste Maus nach wenigen Iahren erschöpft ist. Doch in dieser kurzen Zeit nimmt sie ihre Elternpflichten um so eifriger aus. So setzt eine ägyptisch« Mäuseart olle drei Wochen etwa ein Dutzend Nachkommen in die Welt und fährt mit dieser Tätigkeit während fünf Iahren unermüdlich fort. Hunde, Schafe, Ziegen. Zebras , wilde Esel und Antilopen hallen auch im Zoologi - schen Garten mit großer Regelmäßigkeit ihre Wochenstube ab. Auch die größten Vertreter der Pflanzenfresser. Giraffen und Flußpserde, erfüllen ihre Elternpflichten in der Gefangenschaft sehr gut. So kamen im Jahre 1836 vier Giraffenarten in den Londoner Zoo. von denen und deren Nachkommen 17 Abkömmlinge geboren und groß- gezogen wurden. Seit der Einführung des künstlichen Sonnen- lichtes im Zoo ist man zu noch günstigeren Zahl«» gelangt. Als eine sehr vorsorgliche Mutter beweist sich auch Frau Nilpferd. Als man ihr zur Ausstattung ihrer Wochenstube einige Bündel Stroh brachte, nahm sie sie ins Maul, trug sie an ihren Trinktrog, wo sie sie gut durchfeuchtete, um sie dann auf dem Boden auszubreiten. Da ihr Baby auf dem Lande geboren wurde, so beabsichtigte die Mutter zweifellos mit dem Nässen des Strohs dem Jungen ein den heimatlichen Lebensbedingungen oernKindtes erstes Heim zu schaffen: denn in der Freiheit geborene Tiere erblicken zuerst die Well in einem aus nassem Röhricht bestehend«» Nest am User eines Ge- wäsiers. Da» neugeborene Nilpferdbaby wird unter dem Wasser gesäugt. Wenn das Baby wieder auftauchen will, hebt die Mutter es mit ihrem Kopf empor. Die Geburtsziffer vieler Tierarten ist in der Gefangenschaft erhöht worden. So kann eine Berkshire-Sau 14 Junge in die Welt setzen, während bei den wilden Arten der Wurf nur drei oder vier beträgt. Viele Tiermütter zeigen sich in der Gefangenschaft mcht befähigt oder nicht gesonnen, ihre Jungen selbst zu nähren. Deshalb werden häufig die jungen Löwen, Giraffen oder Flußpferd« mit der Flasche großgezogen. Bisweilen werden auch„Ammen" engagiert: so werden die Wolf, und Schakal- babys fast stets der Obsorge einer bestimmten Art von Collies an» vertraut, bei der sie gut gedeihen. Geschäft und Nächstenliebe. Nach den letzten Erdbebenkatastrophen in Argentinien suchte ein Teil der obdachlosen Flüchtlinge Schutz in den Schlafwagen, der Pazifitbahn. Die Zweigverwaltung der Pazifikbahn in San Rafael in der argentinischen Provinz Mendoza hat daraufhin die unter- gebenen Dienststellen angewiesen, von allen, die in den Schlafwagen der Gesellschast Schutz gesucht hatten, je Nacht 5 Pesos Uebernach- tungsgebühr einzuziehen!
«MISMUIMMNIIIUIINIiMlMlMlIMNIIIIIIIMIMIIIIIIIIIIIMIIMMIIMIIINMIIMIM» Ein Grab und ein Esel. Wir Deutschen hoben Gemüt, und das ist schön. Es zeichnet uns aus und kennzeichnet uns gleiGzeitig. Wenn wir aber, was ge- legentlich oortommen soll, im In- oder Auslande Laute begegnen, die das Gefühlsduselei oder so ähnlich nennen, sind wir gewöhnlich tief gekränkt. So erging es auch einem deutschen Touristen unlängst in Tirol. Auf seiner Wanderschaft kommt er an einem Zaun vorüber. der di« Inschrift trägt:„Zutritt verboten". Hinter dem Zaun ist ein frisch ausgeworfener Hügel zu sehen, und unser Tourist ver- mutet, daß hier ein einsamer Wanderer vom Tode überrascht und von den Arbeiten! eines in der Nähe befindlichen Neubaus bei- gesetzt wurde. Gerührt nimmt er sein Taschenmesier zur Hand, schabt die Inschrift:„Zutritt verboten!" aus und schreibt folgenden Vers auf das Brett: „Hier in dieser Grabeshöhle Ruht ein heimatloser Wandrer— (Oder war's vielleicht ein andrer?) Bruder bei' für feine Seele!" In traurige Gedanken versunken, setzt der Tourist seinen Weg fort, als«r aber nach einiger Zeit wieder an der Stelle vorüber kommt und sein Marterl betrachten will, muß er unter seinen Versen folgendes lesen: „Hier begraben dummes Luder, Liegt ein Esel— war's dein Bruder?" Weniger Rundfunkhörer. Während am>. April 1929 die Zahl der Rundfunkteilnehmer in Deutschland 2837 894 betrug, stellt« sie sich am 1. Juli auf nur 2 826 628 und ist somit um 11266 zurückgegang«». Dieser im Sommer bisher regelmäßig beobachtete Rückgang wurde in früheren Iahren durch den Teilnehmerzugang ausgeglichen, den die Er- fchließung neuer Rundfunkgebiete mit sich brachte. Nachdem aber der Ausbau des deutschen Rundfunksendenetze« vorläufig beendet ist tritt der Rückgang der Teilnehmerzahlen in den Sommermonaten in diesen! Jahre zum ersten Mal« in Erscheinung Freude, die tötet. Ein pensionierter Lehrer in Paris hatte eine Operette„La femroe muette" geschrieben und vergeblich bei einer ganzen Reihe von Bühnen eingereicht. Er war schon ganz verzweifelt, als schließ- lich doch das Theater in Toulon das Stück annahm. Man verheim- lichte ihm, um ihn nicht zu sehr aufzuregen, den Tag der Auf- führung. Als er aber dann plötzlich ein Telegramm erhielt, das ihm einen vollen Erfolg seiner Operette mitteilte, fiel er. vor Freude vom Schlag gerührt, tot um. Unbekannte Schubert-Manuskripte. In der französischen Gesellschast für Musikwissenschaft wurde mitgeteill, daß in der Bibliothek des Pariser Konservatoriums unter dem Nachlaß des verstorbenen Pariser Musitschriftstellers Malherbe auch einige bisher unveröffentlicht« Manujkript« Franz Schuberts aufgefunden wurden.
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