Rechenfehler im Haag.
V. Sch. Haag, 20. Auguft.( Eigenbericht.) Der Expertenausschuß berät noch immer. Gestern nacht arbei teten fast alle bis 1 Uhr morgens, heute früh ist er um 10 Uhr zujammengetreten, um die Mittagsstunde war er noch immer dersammelt, ein Zeichen, daß es nicht gerade leicht ist, den Wert des Angebotes der vier Mächte an England zu figieren. Die Meinungsverschiedenheiten bei dieser Bezifferung waren nach der Nachtfizung noch so start, daß man schon davon sprach, einen Mehrheitsund einen Minderheitsbericht zu verfassen, wobei die Mehrheit den Wert mit 45 Millionen beziffern würde, während die Engländer dabei verbleiben, daß er nur 30 Millionen betrage. Heute früh aller dings verlautet gerüchtweise, daß man auf dem Wege zur Einigung sei, weil man inzwischen auf französischer Seite entdeckt hatte, daß die bisherige Schäzung des französischen Finanzministers auf einem Rechenfehler beruhe!
Auch sonst sind Bemühungen im Gange, die Gegensäße aus zugleichen. Um überhaupt zum ersten Male Briand und Snowden zusammenzubringen, hat der holländische Außenminister van Blokland sie heute früh zum Frühstück eingeladen. Inzwischen hat man aller dings auf englischer Seite gefunden, daß ein Frühstück mit besonderem intimen Charakter vielleicht doch etwas verfrüht sei angesichts der maßlosen Beschimpfungen, denen Snowden in der ganzen französischen Bresse gegenwärtig ausgefeht ist. Deshalb ist mittlerweile das Frühstück zu einem Tee zusammengeschmolzen, zu dem heute beide Minister bei van Blotland erscheinen sollen. Es scheint, daß die Einigung, die sich zwischen den Gläubigern anbahnt, insofern doch auf Kosten Deutschlands erfolgen foll, als sie selbständig über eine Summe verfügen wollen, die laut dem Young- Plan Gegenstand einer Vereinbarung zwischen den Gläubigern und Deutschland sein sollte. Es handelt sich um eine Summe von etwa 300 millionen Mark, die sich aus den Mehrzahlungen Deutschlands in den ersten Monaten des YoungPlanes ergeben, in denen noch der Dawes- Plan in Kraft bleibt. Wieviel von dieser Summe tatsächlich Deutschland verbleiben sollte, ist allerdings strittig; fest steht aber, daß man nach dem Bericht der Sachverständigen, mit Deutschland darüber verhandeln sollte, während man gegenwärtig nur unter den Gläubigern darüber verhandelt und Deutschland vor eine vollendete Tatsache zu stellen versucht. Dagegen wird sich aber die deutsche Delegation zur Wehr setzen und zwar sehr energisch. Sie hat durch ihren Protest jedenfalls schon jetzt erreicht, daß heute nach mittag auch die deutschen Finanzerperten zu den Beratungen der Gläubigeregperten hinzugezogen werden.
So lange die finanziellen Fragen nicht geklärt sind, wird auch die Räumungsfrage und was damit zusammenhängt, nicht entschieden werden. Die plögliche leichte Erkrankung von Ministerial direktor Gauß hängt offenbar damit zufammen. Man ver sichert nämlich, daß sich
das Juristenkomitee über den Entwurf einer Kommission bereits so weit geeinigt haben soll, daß nur die Unterschriften der Juristen dazu fehlen.
Dieser Entwurf soll auf der Grundlage der Locarnoverträge beruhen. Bekanntlich sind in Locarno besondere Schiedsgerichte eingelegt worden, die übrigens noch nie in Tätigkeit getreten find, ein deutsch - belgisches und ein deutsch - französisches Schiedsgericht. Es soll nun ein neues gemischtes Schiedsgericht geschaffen werden, bestehend aus drei Neutralen, einem Deutschen , einem Franzosen und einem Belgier. An fid) wäre eine sich solche Instanz für uns durchaus annehmbar, aber man muß erst den Wortlaut diefes Entwurfes tennen, ehe man ein endgültiges Urteil darüber abgibt. Man muß insbesondere wissen, ob und inwieweit dieses Schiedsgericht Investigationsbefugnisse besigen würde.
Schulz- Königsberg
Wie wir furz vor Redaktionsschluß erfahren, ist der sozialdemokratische Abgeordnete Hermann Schulz- Königsberg( Pr.) in der letzten Nacht in einem hiesigen Hotel plößlich am Herzschlag verstorben. Schulz, der am 24. August 59 Jahre alt geworden wäre, war Bezirksparteisekretär für Ostpreußen . Er gehörte feit langem dem Reichstag an. Gestern abend fam er nach Berlin und stieg wieder in dem Hotel in der Dorotheenstraße ab, wo er regelmäßig zu wohnen pflegte. Er flagte bereits bei seiner An funft über Unwohlfein und legte sich früh schlafen. wurde er tot in feinem Zimmer aufgefunden.
Heute früh
Bier Tote in St. Lorenzen.
Ein Schutzbündler am Hinterkopf getroffen. Wien , 20. Auguft.( Eigenbericht.)
Die Zahl der Todesopfer bei den Vorfällen in St. Corenzen hat sich inzwischen nach einer amtlichen Berlaufbatung auf vier erhöht. Darunter befindet sich ein Schuhbändler, der u. a. auch am Hinterkopf eine Schußwunde hat.
Ein amtlicher Bericht.
Wien , 20. August. In einer Darstellung, die über die gestrigen Borgänge in St. Lorenzen beim Bundeskanzleramt eingelaufen ist, wird u. a. amtlich mitgeteilt, daß ein genügend rasches Eingreifen der Gendarmerie im Augenblick des Zusammenstoßes nicht möglich war, weil diese nur zum kleinen Teil im Ort konzentriert, sonst aber an den Anmarschlienien verteilt war, und weder die Besetzung des ursprünglichen Festplages durch die Heimwehr noch die Berlegung der sozialdemokratischen Versammlung auf den Kirchplatz von der Bolizei vorausgesehen werden konnte. Die Gendarmerie wurde dann jedoch so schnell als möglich zusammengezogen und stellte mit einer mittlerweile eingetroffenen Verstärkung die Ordnung und Ruhe wieder her. Ueber die Barteizugehörigkeit der schwer verlegten Bersonen wird noch berichtet, daß sich unter 30 Schwerverletzten 28 Heimwehrleute und unter den 22 Leichtverletten 20 Heimwehrleute und zwei Mitglieder des Republikschutzbundes
befinden.
Sieben Tote bei Autokatastrophe.
An der maroffanischen Küste.
Nach einer Meldung aus Rabat stürzte bei Sefia: an der marokkanischen Küste ein vollbejentes Reise= autos einen Abhang hinab und begrub sieben Tote und sieben Werlette unter sich.
Die Weiterfahrt zur dritten Etappe erfolgt am Donnerstag.
Mit erheblicher Berspätung trifft folgender Bericht aus Tofio ein:| Beppelinleuten ein riesiges Festessen geben. Am Mittwoch findet der große Empfang durch die japanische Regierung statt.
Bei wundervollem Sommerwetter traf. Graf 3eppelin" nach leiner hundertstündigen Fahrt über dem Marineflugplatz Kasumigaura ein, geleitet von vielen Marine- und Zivilflugzeugen, darunter auch Hünefelds„ Europa ". Das Luftschiff wurde erwartet von den Mitgliedern der Deutschen Botschaft, zahlreichen Vertretern der japanischen Behörden und Zehntausenden. Die Ankunft des filbernen Cuftriesen hinterließ den fiefsten Eindruck. Nach der Ankunft über dem Flugplatz frat das Luftschiff eine Rundfahrt über Tokio , yokohama und das Seebad Hayama an. Gegen 6 Uhr kehrte das Cuftschiff nach Kasumigaura zurüd. Es war ein unvergeßlich schönes Bild, als der Sonnenball glutrot hinter dem Schiff unter. ging, während der aufgehende Vollmond es silbern von vorn beftrahlte. Nach der Landung brausten immer neue Beifallsstürme der Zuschauermenge über das Feld. Dank der glänzend vorbereiteten marineabteilungen wurde der„ Graf Zeppelin" in fürzester Zeit in die Halle eingebracht.
Wie aus Tofio gemeldet wird, sind Dr. Edener nach der Landung des„ Graf Zeppelin" unzählbare Glückwunschtelegramme aus aller Welt zugegangen. Edener meinte dazu:„ Berschafft uns zunächst einmal guten Schlaf und etwas Gutes zum Rauchen." Die Blätter sind das Lobes voll über die Haltung der Mannschaft des deutschen Luftkreuzers und unterstreichen die Zurückhaltung ihres Führers, der aber trotzdem den großen Ehrungen und Festlichkeiten, die eine bewundernde Nation ihm geben wolle, nicht entgehen könne. Im Anschluß an den Tee- Empfang im faiserlichen Palast wird Dr. Edener Gaft des Verkehrsministeriums sein. Einen weiteren Empfang plant der japanische Pfadfinderbund, zahlreiche andere Verbände werden folgen. Die jaapnische Zeitung„ Asahi" will den
Sowjetrussen im Konzentrationslager.
Plänfeleien an der Chinagrenze.
Mostau, 20. August.( Amtlich.)
Rach Meldungen aus Charbin erklärte der Kommandeur der mandschurischen Garnison General Tschanghfueliang, die chinesischen Behörden würden sich mit Verhaftungen und Ausweisungen von Sowjetbürgern nicht begnügen; fie beabsichtigten, entschiedenere und strengere Maßnahmen zu treffen.
Das für die verhafteten Sowjetbürger eingerichtete Konzentrationslager hat fich als zu flein erwiesen, so daß die Einrichtung eines zweiten Konzentrationslagers in der Altstadt von Charbin notwendig wurde; auch dieses Lager füllt sich rasch mit Berhafteten. Die Direktion der Ostchinabahn in Charbin erhielt von den chinesischen Behörden der Station Mandschurien ein Telegramm, welches die Nachrichten von einer Ueberschreitung der Grenze durch Sowjettruppen dementiert.
Nach Meldungen der Charbiner Presse entsandte das chinesische Obertommando zu den Bahnstationen Mandschurien und Pogranitfchnaja einige Tanks, zehn Flugzeuge und große Mengen KriegsBen genannten Bahnstationen eingetroffen. Die chinesischen Behörden ausrüftung. Eine Gruppe chinesischer Generalstabsoffiziere ist an gestatteten den Weißgardisten, neue Truppenteile zu bilden, die an die Grenze gebracht werden.
Nach Meldungen aus Blagowschtschenst beschossen chinesische Truppen und Weißgardisten einen sowjetruffifchen Monitor auf dem Amur 150 Kilometer nordwestlich von Blagoweschtschenst. In derfelben Gegend fowie in der Nähe des Hantafees und der Station Bogranitschnaja beschießen Truppen auf chinesischer Seite andauernd Abteilungen der Sowjettruppen und die friebliche Bevölke rung. Allen Versuchen der Chinesen, auf sowjetrussisches Gebiet einzubringen, wurden durch das entschlossene Eingreifen der Truppen der Roten Armee Schranken gefeßt.
Nanking , 20. Auguft. Außenminister Bang bestätigte, daß die Regierung im Hinb: id auf die drohende Haltung und die Grenzüberschreitungen von Sowjettruppen Tschanghsueliang befohlen hat, 60 000 Mann zu defen. fiven 3weden an die mandschurische Front zu schicken. Bang fügte hinzu, die Regierung sei zur Entsendung weiterer Berstärkungen bereit, falls sich dies als notwendig erweisen sollte.
Wie aus Mutden gemeldet wird, ist Tschanghsueliang davon unterrichtet worden, daß die Nationalregierung eine bedeutende Streitmacht von Pukau nach Norden geschickt habe, und daß diese jeinent Oberbefehl unterstellt werde. Sie fel für den Fall, daß es nötig fein sollte, zum Einsatz in der Mandschurei bestimmt.
Die Radio ansprache, die Dr. Edener nach der Landung zur Begrüßung des japanischen Volkes hielt, lautete wie folgt: Ich freue mich, in Japan gelandet zu sein. Ich hatte stets den Wunsch, das Land der aufsteigenden Sonne und der Kirschblüten zu besuchen. Es ist dies ein Wunsch, der allen Deutschen eigen iſt. Mein Plan, nach Kasumigaura zu fliegen, stand fest, nachdem ich wußte, daß die Halle groß genug war, um das Luftschiff auf zunehmen. Der Flug über die Wüften Sibiriens , wo so viele deutsche Gefangene im Kriege im Eril lebten, wird uns unvergess lich bleiben. Die wundervollen und kultivierten Felder Japans übertrafen alle unsere Erwartungen. Ich wünsche dem japanischen Volf meinen herzlichsten Dank für sein Willkommen zu übermitteln. Dr. Eckener schloß seine Rede mit drei Banzais auf den Kaiser. Aus Totio hier vorliegende Meldungen bestätigen, daß ,, Graf Zeppelin bereits am Donnerstag weiterfliegen wird.
Tofio, 20. Auguſt.
Das Luftschiff ,, Graf Zeppelin " ist auch weiterhin der Mittelpunft des öffentlichen Interesses. Sofort nach seinem Einbringen in die Luftschiffhalle wurde begonnen, die Brennstoff- und Traggasporräte wiederaufzufüllen. Man rechnet damit, daß diese Arbeiten morgen beendet sein werden. Wenn das Wetter günstig ist, wird das Luftschiff am Donnerstag früh zur dritten Etappe feiner Weltreise starten. Inzwischen werden Offizieren und Mannschaften des Graf Zeppelin " die Sehenswürdigkeiten der Stadt gezeigt und Unterhaltungen geboten. Der Kaiser hat durch den Verkehrsminister Dr. Edener und den elf Mann seiner Besayung silberne Becher überreichen lassen.
Rumänisches Fort explodiert.
Man befürchtet den Tod der ganzen Besatzung.
Nach einer Meldung aus Bukarest wurde dort gestern nach 22 Uhr ein gewaltiges Getöse vernommen. Der Be völkerung bemächtigte sich eine große Panik, da bald bekannt wurde, daß das Fort Domnesti, das etwa 6 Kilometer von Bukarest entfernt liegt, in die Luft geflogen ist. Es war dort ausrangierte, schab. hafte Artilleriemunition aufgestapelt, die un brauchbar gemacht werden sollte. In dem Fort befanden brauchbar gemacht werden sollte. In dem Fort befanden sich etwa 25 Soldaten und einige Arbeiter, die mit der Unbrauchbarmachung beschäftigt wurden. Das Fort bildet zur Stunde
ein einziges Flammenmeer.
Die aufgebotenen Truppen konnten dem Brandherd noch nicht näherrücken, da ständig neue Explosionen erwartet sowie die Arbeiter ums Leben gekommen sind. werden. Es wird befürchtet, daß die gesamte Befatung
Langstreckenflug der„ Romar".
Vorbereitungen für den Atlantifflug.
Jm Rahmen eines planmäßigen Erprobungsprogramms ist in der Nacht zum Dienstag das von der Deutschen Lufthanja vor einiger Zeit übernommene Rohrbach- Romar- Seeflugzeug zu einem Langstredenflug in Cübed- Travemünde gestartet.
Die Romar", die mit drei BMW - Motoren von je 550 PS ausgestattet ist, hatte in aller Stille am 10. Auguft einen Seeflug nach Stocholm und zurüd ohne Zwischenlandung gemacht, bei dem die Maschinenanlagen einer ersten Prüfung unterzogen wurden. In der vergangenen Nacht verließ die Maschine bet völliger Dunkel. heit Travemünde und nahm zuerst Kurs auf Holland , um dann Um 9.30 Uhr befand sich die nach England zu fliegen. Romar" über Hull , wo sie mehrere Schleifen zog und dann mit dem Kurs auf Norwegen weiterflog. Die Führung der Maschine hat auch diesmal wieder Flugfapitän Rießner, während die Leitung des Gesamtfluges in den Händen des Bezirksleiters Bertram liegt.
Wie wir weiter erfahren, beabsichtigt die Lufthansa in den nächsten Wochen in einer Reihe weiterer Langstreckenflüge über See, beren Dauer sich jedesmal steigern dürfte, die Leistungen der Romar" immer weiter zu erhöhen Die Flüge, die vorläufig nur
Schwerindustrie und Zentrumspreſſe. über die Nord- und Oftfee gehen, haben jedoch den Zwed, allmählich
Auftauf der„ Kölnischen Volkszeitung"?
Es ist bekannt, daß der Görreshaus GmbH.- Verlag der Kölnischen Boltszeitung", des großen rheinischen Zentrumsblattes, fich schon seit längerer Zeit in Schwierigteiten befindet. Wie jeßt die Frankfurter Zeitung " unter Vorbehalt mitteilt, ift die Sanierung des Berlages beschlossen worden. Nach den Informationen diefes Blattes fet die weitere Einflußnahme auf die Köl nische Volkszeitung in dem Kampf zwischen Wirtschaft und Klerus 3 ugunsten der Wirtschaft entschieden worden. Es sei die Gründung einer Aftiengesellschaft mit 4,2 Millionen Mark Stamm tapital und 1,8 millionen Mart Borzugsaktien in Aussicht genommen.
Die Hauptgeldgeber für die 4,2 Millionen Stammattien find Beter Rödner, Paul Silverberg und Otto Wolff . Trifft diese Nachricht in vollem Umfange zu, fo wird eines der größten und bedeutendsten 3entrumsblätter Deutschlands fünftig unter schwerindustriellem Einfluß stehen Peter Klodner, Stahlmagnat und Zechenbefizer, ist der breiteren Deffentlichkeit und befonders auch der Zentrumsarbeiter schaft burch seine sozialreaktionären Kapuziner. predigten nur zu gut bekannt. Herr Baul Silverberg ist der König im rheinischen Braunkohlenbergbau, Otto Wolff ift einer der einflußreichsten Männer im rheinisch- westfälischen Stahl trust, in dessen Berwaltung er mit dem rechtsrabitaten Friz Thyssen zusammen die erste Geige spielt. Die neuen Machthaber im Berlage der Kölnischen Boltszeitung" werden also für die Zentrumspolitif eine nicht unerhebliche Belastung bilden.
Der 13. Jnternationale Pfedhologen- Kongreß ist am Montag in Cambridge ( Maffachusetts) eröffnet worden. Der Kongreß, welcher zum ersten Male in Amerita tagt, ist von über tausend Delegierten, barunter etwa 80 deutschen Aerzten, besucht.
den Plan der Lufthansa zu verwirklichen, mit geeigneten Seeflugs maschinen einen Flugdienst nach Südamerita über die Kanarischen Inseln einzurichten. Allerdings wird man in diesem Jahr wohl nicht mehr damit rechnen können, daß die Verbindung Europa - Amerika mit deutschen Flugzeugen zunächst versuchs. weife hergestellt wird, doch ist anzunehmen, daß im nächsten Frühjahr bereits die Ueberquerung des Atlantits mit der„ Romar" durchgeführt werden wird.
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Absperrung durch Südflawien und Rumänien .
Budapest , 19. Auguft. Wie der Bester Lloyd meldet, liegen sowohl aus Rumänien als auch aus Südslawien Nachrichten vor, nach denen die dortigen Behörden aus Anlaß des in Budapest stattfindenden St. Stephan stages, zu dem aus allen Teilen der Welt zahl=
reiche Fremde eintreffen, Berfügungen getroffen haben, durch die Die in Südslawien und Rumänien lebenden Ungarn an der Ein= reifle nach- Budapest verhindert werden sollen. So haben die Südflawen, wie bereits gemeldet, die Grenze nach Ungarn auf die Dauer von mehreren Tagen gesperrt, und zwar in der Nacht Dom 17. auf den 18. Auguft. Der gesamte Berkehr ist das burch ins Stocker geraten. In Rumänien wird das Ausreiseverbot damit begründet, daß die irredentistischen Bestrebungen der Ungarn im Reime erstickt werden müßten. Besonders scharf werden die Grenzwachen angewiefen, nach Beendigung der St. Stephans. felerlichkeiten: die Zurück( ej.nten an der Grenze einer strengen eibespilitation zu unterziehen, damit teine irredentistischen Flugschriften und sonstiges Propagandamaterial ins Land ein gefchmuggelt werden könnten.