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Eine Berunglückte flagt.

Der Arbeitgeber wird gesucht und muß zahlen.

Eine Reinmachefrau, die im Hause des Gafen Dohna Laud beschäftigt war, sollte bet ihrer Arbeit eine Stehleiter benuzen. Die Frau äußerte Bedenken, denn die Leiter schien ihr zu schwach und für die betreffende Arbeit auch zu furz zu sein. Der Graf erklärte aber, die Leiter fet turz vorher von Ziehleuten und von Gasarbeitern benutzt worden, also werde sie die Frau auch ohne Gefahr gebrauchen könen. Die Frau folgte zu ihrem Unglü der Weisung des Grafen. Die Leiter brach, die Grau stürzte herunter, erlitt einen Beinbruch und eine Benenentzünn dung. 16 Wochen lag die Bedauern swerte im Krantenhaus. Die Kur loftete 675 m. Davon hat die Krankenkasse 500 m. bezahlt. 175 M. soll die Frau aus eigenen Miteln bezahlen. Außerdem hat sie 200 m. ausgegeben für eine Aushilfe, die den Haushalt des Mannes der Berunglückten versorgte, während diese im Kranken­haus lag.

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Die Erstattung der often 375 M. fordert die arme Frau von dem Grafen Dohna- Laud, denn sie hat ja den schweren Unfall in seinen Diensten erlitten und die gefahrbringende Leiter auf seine ausdrückliche Anordnung bestiegen.

Aber der Graf weigert sich, zu zahlen. Die Frau ver­flagt ihn deshalb beim Arbeitsgericht. Der Graf erscheint nicht. Die Ladung fonnte ihm nicht zugestellt werden. Die Poft fonnte ihn nicht finden. Der Graf wird wiederholt aufs neue ge­laben. Immer mit dem gleichen negativen Ergebnis. Es ist frag lich, ob die Findigkeit der Post versagt hat oder ob der Graf fo findig war, sich vom Gericht nicht finden zu lassen. Seine Adresse hat die Klägerin richtig angegeben. Er wohnt in einer Pension in der Nürnberger Straße. Die Klägerin ist ihm öfter auf der Straße

3333

Ach wie bald-

schwindet Ansehn und Gehalt.

S

Beim Nehmen der Anstandsbürde im Preis der Republik" fam der Herrenreiter Freiherr von Mirbach schwer zu Fall.

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begegnet, fie fonnte ihm die Ladung selbst übergeben. Aber einer solchen Ladung braucht der Graf nicht zu folgen, denn sie märe ja nicht auf amtlichem Wege bewerkstelligt Der amtliche Beg Ladung durch die Post mit Zustellungsurkunde persagt regelmäßig. Für die Poft war der Graf nicht zu finden. Monatelang hat sich der Prozeß hingezogen. Monatelang wartet die arme Frau auf Erstattung ihrer Kurtoften. Schließlich hat das Arbeitsgericht dem Grafen die Ladung durch einen Ge­richtsvollzieher zustellen lassen. Der hat ihn dann auch ge= funden und so erschien der Graf endlich vor dem Arbeitsgericht. Aber zahlen wollte er nicht. Gr brachte einen Bertreter einer Berficherungsgesellschaft mit, bei der er sein Bersonal gegen Unfall versichert hat. Die Berficherungsgesellschaft will höchstens 200 m2. zahlen. Aber damit ist die Klägerin nicht zufrieden. Mit 300 m. würde sie sich begnügen. Aber die Noblesse" des Grafen reicht nicht so weit, zu dem von der Bersicherungsgesellschaft be­willigten Betrage 100 m2. zuzulegen und so den Streit durch einen Bergleich beizulegen.

Das Gericht verurteilte den Grafen, der Klägerin die geforderten 375. zu zahlen. Das Urteil ftüßt sich auf § 618 des Bürgerlichen Gefeßbuchs, welcher sagt: Der Dienstbe­rechtigte hat Räume, Borrichtungen oder Gerätschaften, die er zur Verrichtung der Dienste zu beschaffen hat, so einzurichten und zu unterhalten und Dienstleistungen, die unter seiner Anordnung oder Leitung vorzunehmen sind, so zu regeln, daß der Verpflichtete gegen Gefahr für Leben und Gesundheit so weit geschützt ist, als die Natur der Dienstleistung es gestattet."

Begen diese Bestimmung, fagt das Urteil, hat der Betlagte perstoßen, indem er der Klägerin trotz der von ihr geäußerten Be­denfen eine zu schwache Leiter zur Benußung gab.

Der alte Kampf.

Streifende gegen Streifbrecher.

Marion( Nord- Karolina), 19. Auguſt. 1600 Ausständige der feit mehreren Wochen gefchloffenen Clinchfield Baumwollfabrit versuchten heute eine Anzahl von nichtorganisierten Arbeitswilligen an der Wiederaufnahme der Arbeit und an dem Betreten der Fabrit zu verhindern. Es tam su einem deren 3usammenstoß, bei dem mehrere Ber­jonen verlegt wurden. Truppen der Staatsmills sind von Nash nille nach Marlon beordert worden.

Das Unternehmertum beht so Arbeiter gegen Arbeiter und fichert so seinen Brofitintereffen die Unterstützung durch Polizei und Militär.

Radrennen auf dem Rummelplatz

Bon Hans Bauer.

Das menschlich Padendste, was ich in den letzten Monaten er. lebt habe, das hat sich im verräucherten Innern einer schlecht besetzten Bude auf einem Rummelplatz abgespielt. Unten, im Zuschauerraum, auf den kahlen, rohgezimmerten Sizbrettern, befand sich ein wenig anspruchsvolles Bublifum aus jungen Burschen, aus Hausmütterchen und aus Männern in der Arbeitsjade. Dben, auf der Bühne, strampelten zwei Radfahrer, zwei Arbeitslose wahrscheinlich, für die diese Fahrerei einen primitiven Behelf der Existenzfriftung bedeutete, auf Home- Trainer- Apparaten, auf jenen beweglichen Rollen also, auf die die Schnelligkeit der Räder übertragen und von denen sie auf die Zeiger einer großen Uhr weitergeleitet wird, an der man die von den Fahrern jeweilig zurückgelegten Streden ablesen tann.

Der eine der Radfahrer war der Herr aus dem Publikum", der fich draußen gemeldet hatte, der andere, der Bertreter des Hauses", der Angestellte des Budenbefizers.

Das Rennen war im Gang. Es sollte sich über zehnmal 1000 Meter erstrecken und der dritte Kilometer mar zurückgelegt. Da machte der Besizer der Bude dem Publikum einen Borschlag: Nach Art der Gewohnheiten bei den Sechstagerennen sollte das Bublifum, zur Belebung des Rennens, demjenigen der Fahrer, der fortan Sie vollen Kilometer zuerst passierte, eine Prämie stiften. Der Besitzer nahm seinen Hut und ging werbend durch die Reihen. Nach einer Beile sprang das erste Groschenstück in den Hut, dann folgte ein Fünfpfennigftüd, dann noch eins, dann wieder ein Zehner.... Als cr die Bänke abgeschritten hatte, hatte er sechzig Pfennige gesammelt. Er sprach den Wunsch aus, daß der Betrag doch möglichst auf eine Mart aufgefüllt werde. Er bat, er flehte. Er beschwor. Es tröpfel­ten noch fünfzehn Pfennige in den Hut. Mehr war nicht heraus zuholen. Er gab das Resultat bekannt: 75 Pfennig Prämie für den Sieger des vierten Kilometers.

um einen Preis, hier ging es um Brot. Ein Kampf ohnegleichen. war entbrannt. Ein Kampf um das Brot, das man für 75 Pfennig taufen tann. Sechstagerennen: Da toben sich trainierte Körper gegeneinander aus, die Kräfte einzusehen und Kräfte zurückzuhalten wissen. Da geht es um Sieg oder Niederlage. Dies hier war grenzenlos mehr. Hier rangen primitive Willensträfte, die von ihrem Schweiß, von dem sie genug hatten, gar nichts und von dem Brot, von dem fie so wenig hatten, das Aeußerste hielten. Hier jagten sich Urkräfte, die es an dem Einsatz des Letzten gewiß nicht scheitern laffen wollten, damit ihnen 75 Pfennig in den Schoß fielen.

950 Meter: Ein grandioser Endspurt zweier Radfahrer- Rad jahrer? Nein, zweier Hungerleider, die es wußten, daß die Gelegen­heit so bald nicht wiederkehren würde, in wenigen Gefunden den Wert einer Arbeitsstunde zu verdienen. Ein praffelndes Boltern, ein surrendes 3ischen, eine unerhörte Hingabe an die Bedale: 1000 Meter!! Der Herr aus dem Publikum stößt mit einem Strich Borsprung durchs Ziel: hinein in die 75 Pfennig. Auf fein Gesicht legt sich die tiefinnere Befriedigung eines, der fämpfte und gewann. unternahm einen neuen Versuch, auch für den nächsten Kilometer Das Spiel flang ab. Die Fahrt verfangjamte sich. Der Befizer eine Prämie zusammenzubekommen. Aber die Spendefähigkeit des Publikums war erschöpft. Es war fein Geld mehr aufzutreiben.

Das Rennen wurde nun eintönig. 3uleht, nach dem 9. Kilo­meter; fam noch einmal ein wenig Bewegung in die Fahrt. Es gab einen Preis von 5 Mart zu gewinnen. Aber mit diesem Gelde war das nun so eine Sache. Es war ein imaginärer Preis, den der Bubenbefizer dem Herrn aus dem Bublifum für den Gewinnfall ausgesetzt hatte. Es war ein Reklamepreis, ein vorgespiegelter. Im legten Spurt fiegte der Budenangestellte. Es hatte damit nicht viel auf sich.

Das Ergebnis waren die 75 Pfennig. Der Kampf um sie war der ehrlichste, den ich in meinem eben gesehen habe. Es war einer gewesen, bei dem es sich nicht um die Erringung eines Prestiges ge­

Die beiden vorn hatten drei Kilometer und 600 Meter zurüd gelegt. In ziemlich gleichmäßiger, menig forcierter Fahrt. Unter dem Eindruck der Worte des Besizers beschleunigten fie das Tempo. Bei 750 Meter setzten sie zum Spurt an. Wie dumpfdonnerndes Grollen brauste das Rattern der Rollen durch die Bude. Die Zeiger behandelt hatte und in den keine begriffliche Phrase mit hineingespielt gannen kleine Sprünge zu machen. Die Fahrer preßten die Lippen aufeinander. Ihre Beinmuskeln traten weit hervor. Sie troffen Don Schweiß. Man sah, daß sie das Leyte hergaben. Das war kein Kampf mehr der Muskulaturen gegeneinander, das war eine der Lebensenergien. Hier ging es nicht, wie bei den Sechstagerennen,' zu machen.

Meisterwerke der Kamera. Ufa- Pavillon am Rollendorfplatz.

Unter diesem Titel werden drei Filme von Eigenart und Be­deutung gezeigt.

In griechischen Meeren" tommen wir durch die Augen des Pariser Malers André Sauvage zu einem Erleben ber Landschaft. Doch sieht er von seinem fieinen Segelboot aus nicht nur die oft grotest anmutende Natur, sondern auch das Wesen der Städte, die auf Bulkanen thronen. Er bemerkt das Malerische in diesen ineinandergeschachtelten Häuserzügen und ganz unberechenbar verliebt er sich plöglich in irgendeine Kleinigkeit. Da wird er auf einmal ein beseffener Schilderer der Windmühlenflügel von Myfenos: Doch vergißt er auch nicht die Menschen und hin und wieder sieht man gerade den Typ, der in die Landschaft gehört.

Wahrhaft bedeutungsvoll aber ist er in seiner Schilderung von Paris . Wenn einer, dann tennt er dieses Paris , und doch ist ihm das Ansichtspostkarten- Paris gleichgülig. Das elegante Baris der genießenden Männer und der liebestüchtigen Frauen ist für einen André Sauvage viel zu abgeichmadt. Er zeichnet kleine Dinge, die wahr sind, ohne Wahrzeichen der Stadt zu sein. Auf einem Schlepper triechen wir mit dem großen Photographen durch bie unterirdischen Kanäle der sogenannten Lichtstadt. Hier in biefer Unterwelt find Beleuchtungseffekte, die wir uns faum träumen ließen. In dem Kapitel Arbeit" schildert er uns das proletarische Baris. hier sieht man nichts von Glanz und Brunt, hier bemerkt man nur Mühe, Last und ein schuftendes Bolf und weit über ihre Kräfte aus­genugte Pferde. Das Künstlerviertel ist für ihn, den Künstler, weniger ein Aufenthaltsort für Künstler als die Stätte der Ber gnügungsindustrie und der Fremben. Alles was er zeigt, ist von ungeheurem Reis, denn fein Bild ist gestellt, ein jedes ist gejeben. Der dritte Film, der unter der Regie von Ing. C. J. Brichta entstand, heißt Demänova". Er erschließt im Nieder- Taira gebirge Wunder der Unterwelt, die der Lehrer Alois Kral im August 1913 im Dolinatal entdeckte. Dort verschwindet nämlich die Lucanta unter mächtigen Belsen in eine unbekannte Welt. 1921 endlich erschloß der Lehrer diesen unterirdischen Weg des Fluffes, der durch einen eigenartigen Höhlenfomplex geht. Was hier an Tropfsteingebilden zu sehen ist, wirtt märchenhaft und bizarr. Und filmisch ist es eine Tat, solche Anblicke der Allgemeinheit zu über

mitteln.

Der schwarze Domino.

Zitania- Palaft.

e. b.

Nach der gleichnamigen Oper murde, ganz auf optische Wirkung eingestellt, ein an sich recht gutes Filmmanuskript geschrieben. Nach dem das Publikum sich über die Trottelwirtschaft der geschäfts­tüchtigen fleinen Gesandtschaft genügend beluftigt und der Attache sich derart ausgetobt hat, daß er im gut bürgerlichen Sinne ehereif ift, bekommt er die Tochter des Borgeseyten.

Das glückliche Baar sind der jo außerordentlich gut konservierte Filmliebhaber Harry Biebtte und die ganz auf Jugend und Blondheit stilisierte Bera Schmitterlam. Hans Janter mann, Ernst Verebes und Hermann Bicha hingegen find die Trottel ganz großen Formats. Der Regisseur Bictor Janson hat die Leichtigkeit und die Grazie der Auberschen Mufit im Rhythmus des Films beibehalten Gr lieferte ein schmissiges Bert, mit der Spefulation auf gute Kritifen in Berlin und ein Bombengeschäft in der Provinz.

Die Bühnenschau ist aber auf jeden Fall origineller als der Fil. Adanos zeigt, daß man nicht Raftelli heißen muß, um ein vorzüglicher Jongleur zu fein und Frant, ein eigenartiger Turner, ist ein Mensch mit gelenfigem Körper, hartem Schäbel und einem überhaupt nicht zu erschütternden Gleichgewichtsgefüht.

-g.

Der flämische Komponist Frant van der Studen ist in Hamburg im Alter von 71 Jabren ge it or ben Er war ein Schiller von Peter Benoit von der modernen flämischen Schule und ist von Franz Lifat ge fördert worden. Er hat mehrere Open und flämische Lieder tomponiert. Michael Tomstij ist zum Mitglied des Präsidiums des Obersten 3m borigen Winter hatte er noch große Erfolge auf einer Stonzertreise in Volkswirtschaftsrates ernannt worden.

Amerita.

hatte. Es war ein wilder, elementarer Kampf zweier Magen gegen­einander gewesen. Die eingefleischtesten Berufssportler, welche Ama­teure waren sie in jenen Augenblicken gegen diese beiden Dilettanten des Sports gewesen, die gezwungen waren, einen Beruf aus ihm

Diagileff.

Der Schöpfer und Leiter des weltberühmten russischen Balletts, Sergei Diagileff, ift am Lido von Benedig gestorben. Wir haben unsere Stellung zum Diagüeff Ballett hier wiederholt festgelegt. Zum legtenmal im Frühjahr dieses Jahres gelegentlich des Russengastspiels im Rahmen der Berliner Festwochen

Diagileff war ein ausgezeichnet energischer und geschickter Dr­ganisator, der es verstand, ben endgültig abgelebten Balletttünften durch Hinzufügung von allerhand tanzfremden Würzen und Saucen neue Reize zu geben: durch schöne und effektvolle Dekorationen und Kostüme, durch musikalische Finessen usw. In seiner Glanzzeit ge­hörten die Pawlowa ung die Karjawina seinem Ensemble an. Diagileff hat in allen Erdteilen eine Fülle von Ruhm und Gold geerntet. Eine Förderung der Tanzkunst bedeutet sein Lebenswert nicht. 3. S.

,, Das Plakat."

Münchener Internationale Ausstellung.

Die im Münchener Ausstellungspark auf Anregung des deutschen Reklameverbandes, Ortsgruppe München und durch ben Bund deutscher Gebrauchsgraphiter im Anschluß an den Beltreklame­fongreß Berlin zustande gefommene internationale Schau Das Blakat" gewährt mit ihren 1500 Rummern eine gute Orientierung über den gegenwärtigen Stand der angewandten Kunst auf dem Gebiet der Retlame. Etwa drei Dugend Staaten hat das Auswärtige Amt in Berlin zu dieser Ausstellung herbeiziehen tönnen: Deutsch­ land , Schweiz , Desterreich, Italien , Spanien , Frankreich , England, Belgien , Dänemart, Rußland , Ungarn , Türkei , Bulgarien , Griechen­ land , Rumänien, Jugoslawien , Tschechoslowakei , Finniand, Letiland, Estland , Polen , Schweden , Norwegen , Union , Argentinien , Brasilien , Chile , Mexiko , Japan und China .

Die Heimat der Reklame, Amerika , macht sich selbst in egotischen Ländern spürbar. Es ist bedauerlich, wie Ostasien gute Traditionis aufgaben vernachlässigt und amerikanischen Einflüssen unterliegt. Dagegen versteht das türkische Plakat mit seiner ornamentalen Schrift günstig zu arbeiten. Die Union prangt mit Riesenplataten, weniger aber durch Orginalität. Rußland bereitet Enttäuschungen, indem es nichts von seiner einzigartigen Volkskunst vermittelt und nichts vom neuen Geist, wie er zum Beispiel in der russischen Theaterdekoration hinreißend spürbar wird. Eklektisch wirkt auch das südamerikanische Plakat, und gegen alle Erwartung versagen die europäischen Kleinstaaten, wo man auf nationale Unterschiedlichkeiten gefaßt war. Nüchtern und fachlich spricht das englische Plakat, etwas berber das Schweizer .

An der Spitze der Reklamefunft marschieren die Franzosen , bet denen der Geist eines Toulouse Lautrec , der als erster bas Plakat zur Kunst erhob, seine segensreiche Wirkung übt. Kubistische und expreffionistische Phasen haben hier den eleganten Schwung und den Sinn für reflamehafte llebertreibung besonders geschliffen. Wir heben Cassandre, Dongen und Baul Collin hervor.

In der deutschen Abteilung beansprucht natürlicherweise das Münchener Platat den größten Raum. 3u den Spezialisten Hobl mein, Glaß und Bietara gesellen sich prominente Zeichner mie Th. Th. Heine , Kreibig und Preetorius und viele Gebrauchsgraphifer, die in einer Sonderabteilung untergebracht sind.

Die Ausstellung, die sich nur auf Arbeiten aus den letzten fünf Jahren erfirect, entbehrt viele, für die Platattunft wesentliche Leistungen, bleibt aber trotzdem durch die Beteiligung aller Stultur ftaaten eine Sehenswürdigkeit von verlockender Anziehungskraft. Alfred Mayer.

Abnahme der Rundfunkhörer. Während am 1. April 1929 die Bahl der Rundfuntteilnehmer in Deutschland 2 837 894 betrug, ftellte fie sich am 1. Juli auf nur 2 826 628 und ist somit um 11 266 zurüd gegangen. Dieser im Sommer bisher regelmäßig beobachtete Rüd gang wurde in früheren Jahren durch ben Teilnehmerzugang aus. geglichen, den die Erschließung neuer Rundfunkgebiete mit sich brachte. Nachdem aber der Ausbau des deutschen Rundfunksende neges vorläufig beendet ist, tritt der Rückgang der Teilnehmerzahle in den Sommermonaten in diesem Jahre zum ersten Male in scheinung.