Bedenten ihre Kinder zu uns und wir zu thnen. Einer vertraut restlos dem anderen sein bestes, seine Jugend, an!
Die herzliche Gemeinschaft zeigte sich so recht, als dann deutsche und französische Lieder gemeinschaftlich unter Beteiligung aller Besucher gesungen wurden. Der Führer der fran zösischen Schüler, M. Jourdan, dankte in französischer Sprache und drückte die Erwartung aus, daß die junge Generation Frantreichs zur gegenseitigen Berständigung beitragen werde. zur geg
In den 10 Tagen, die die französischen Austauschschüler noch als Gäste der Stadt Berlin hier verbringen, laffen es sich die städtischen Behörden ganz besonders angelegen sein, den jungen Gästen möglichst viel zu zeigen. Es regnet nur so Einladungen, Empfänge und Besichtigungen, und jeder Tag ist voll aus
gefüllt mit Neuem und Interessantem. Nachdem die jungen Franzofen am Dienstag Gäste des Bezirksamts Prenzlauer Berg waren, war gestern das Bezirksamt Mitte der Veranstalter eines fröhlichen und gleichzeitig interessanten Tages, Um 3 Uhr trafen sich die jungen Franzosen und einige ihrer deutschen Kameraden, die sich für diesen Tag Urlaub von der Schule erbeten hatten, mit ihrer Lehrerschaft in der Stadtbücherei Brunnenstraße 181, wo sie vom Hausherrn, Bürgermeister Genosse Dr. Schneider, empfangen und herzlich begrüßt wurden. Sie besichtigten die Biblio : thet, die hübschen Lese- und Aufenthaltsräume, darunter das sogenannte Märchenzimmer, in dem sich die junge Gemeinde des Bezirks Mitte um einen runden Tisch zu versammeln pflegt, um den Erzählungen der Märchentante oder des Märchenonfels zu lauscher. Um zu erproben, ob das Märchenfluidum auch auf die jungen Söhne Frankreichs übersprang, improvisierte einer der Lehrer solche Märchenstunde, indem er einen der jungen Gäste zum Märchenerzählen aufforderte. Das gelang auch sehr gut, und der wackere Stegreifdichter wurde mit großem Beifall ausgezeich. net. Nachher gab es bei Tietz eine fröhliche Besperstunde mit Kaffee und Kuchen, und dann entführte Dr. Lederer, der bekannte Berliner Chronist, die Schüler nach Alt- Berlin und seinen Sehenswürdig teiten. Ein Besuch der Varietévorstellung im Wintergarten beschloß
den fröhlichen Tag.
Raubmörder verhaftet.
Eine Gutsbesitzerin erschlagen und beraubt. Vor einigen Tagen wurde die 55jährige Gutsbefizerswitwe Stöckel, abends zwischen 18 und 19 Uhr, im Wohnzimmer ihres Anwesens in Helmsgrün bei Gera ermordet aufgefunden.
Frau St. war den Nachmittag über allein auf ihrem Gehöft und die Leute waren sämtlich auf den Feldern mit der Erntearbeit beschäftigt. Als ein Landarbeiter heimkehrte, fand er seine Arbeitgeberin mit eingeschlagenem Schädel in einem Schuppen, unter Stroh versteckt, vor. Dicht bei der Leiche lag ein großer Hammer, mit dem die tödlichen Schläge geführt worden waren. Der Arbeiter alarmierte sofort die Gendarmerie, die alsbald mit mehreren Beamten am Tatort erschien. Die Untersuchung ergab, daß die Wohnräume durch sucht worden waren, und daß der Täter 150 Mart in Hartgeld erbeutet hatte. Des Mordes dringend verdächtig war ein früherer Knecht der Gutsbesizerin. Auf seine Ergreifung war eine Belohnung von 500 Mart ausgesetzt worden.
Skandal mit der Hundesteuer.
Man schreibt aus Leserkreisen: Daß man im allgemeinen für einen Hund Steuern zahlen muß, dürfte bekannt sein. Daß die Steuerbehörde für einen Hund aber gegebenenfalls für ein Quartal mehrmals Steuern einziehen tann, wird den wenigsten bekannt sein. Folgende Erfahrung eines Hundebefizers dürfte die Deffentlichkeit, vor allem aber alle Hundebesitzer interessieren. Bei einem mir verwandten Geschäftsinhaber, der ein Um sich vor Lebensmittelgeschäft besitzt, wurde eingebrochen. eventueller Wiederholung des unfreiwilligen Besuches zu schüßen, erwarb er sich einen Hund und bezahlte die Hundesteuer, wie üblich, für ein Quartal im voraus. Nach einiger Zeit war er gezwungen den Hund zu verkaufen und hatte, wie immer, für das legte Vierteljahr die Steuer im voraus entrichtet. Er wandte sich an die Steuerbehörde und bat um Rückerstattung der Steuer für die zwei im voraus bezahlten Monate.„ Einmal gezahlte Hundesteuern werden nicht zurückerstattet," lautet die Ausfunft des Beamten. Auf die Frage des Geschäftsinhabers, ob die Steuern für die voraus gezahlten zwei Monate dem neuen Besitzer angerechnet werden, bekommt er die Auskunft, daß der neue Befizer vom Tage des Erwerbs an Steuern zu zahlen hat. Da die Steuern für ein Bierteljahr 15 m. betragen, verdient die Stadt in diesem Fall 10 M. anscheinend unberechtigterweise. Nun tann es aber vorkommen, daß der Hund innerhalb eines Quartals mehrKäufer und Verkäufer eines Hundes von der Stadt übervorteilt. mals verfauft wird. Durch dieses System fühlen sich natürlich Eine Menderung dieses seltsamen Steuersystems wäre im Interesse der Allgemeinheit dringend erwünscht.
Die leere Puppenfabrik.
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aber einmal im Sommer
gehen. Sonderbar berührt es den Berfiner, die Puppenfabriken leerstehen zu sehen. Wieviele Berliner Kinder fönnten hier in heilkräftiger Natur untergebracht werden! Idyll auf der Pfaueninsel .
Man schreibt uns:
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Sonntags mittags zwischen 12 und 13 Uhr! Brütende Hize über dem Wasser! Der knurrende Magen veranlaßt mich, mit meinem Paddelboot ruhesuchend eine schattige Bucht aufzusuchen. Ich lande am Südufer der Pfaueninsel . Eine halbe Stunde bereits habe ich mich der idyllischen Ruhe erfreut und verwundert das quirlende Treiben an der anderen Seite des Havelufers betrachtet. faum eine lebende Seele. Friedlich Auf der Pfaueninsel selbst schmort bei den einzigen Menschen, die außer mir hier lagern, das Effen in der Pfanne. Auf einmal naht freundlich und freudestrahlend auf seinem Rade der Vertreter der hohen Obrigkeit beides heran. Der gedrehte Schnurrbart, die grüne Uniform läßt mich Schreckliches ahnen. Und richtig:„ Die Pfaueninsel ist Naturschutzgebiet, das Anlegen von Booten ist hier ver= boten und wird bestraft. Darf ich um Ihren Namen bitten?" Ich weise darauf hin, daß fein Schild hier vor verbotenen Handlungen warnt. Ja, das ist abgebrochen worden! Sie sind übrigens schon der 52.( 3 weiundfünfzigst e), den ich heute notiere."- und er strahlt über das ganze Gesicht ob seiner Tüchtigkeit. Mißmutig rapple ich mich auf und steche in See". Meinen Nachbars leuten hat die Obrigkeit" wenigstens gestattet, das Mittagbrot im verbotenen Gebiet zu Ende zu tochen. Solange wartet sie geduldig ab, dann schwingt sie sich mit Feuereifer aufs neue in die Arbeit. Wieviel ahnungslose Ruhesuchende mag er wohl notiert haben. der gute Wachtmeister von der Pfaueninsel , am Sonntag, dem 18. Auguft 1929? Hoffentlich reicht das Ergebnis der Razzia dieses Tages zur Anschaffung der Berbottafeln aus. Oder... sollte man in irgendeiner Behörde feinen Wert auf Abschaffung dieser anscheinend ergiebigen Einnahmequelle legen? Kleinigkeiten.
Hat da im Norden ein Bauherr den guten Gedanken gehabt, den alten stuckbeladenen 4- Etagen Häusern ein modernes, einfach gegliedertes, aber durch Verschiedenheit in der Tönung, teils grau, teils gelb, zu einer gewissen Momumentalität emporgediehenes Haus aufzuführen, das als Edhaus zwei Straßenfronten beherrscht. Daher zwei Eingangsportale, die in rötlichen Ziegelsteinen mit weiß verpuzten Zwischenräumen etwas Warmes haben und an traute alte holländische Bauten erinnern. Sie beleben die beiden Fassaden aufs glücklichste. Doch siehe da: auf der einen Türumrahmung find zwei massive schwarzweiße Schilder angebracht: für jeden feineren Geschmack ist die Stimmung brutal zer. schlagen. Wäre es nicht möglich gewesen, den Schildern neben der Tür Pläge anzuweisen und sie in Form und Ton mit dem. ganzen Baucharakter in Hebereinstimmung zu bringen, wobei die Forderung guter Lesbarteit sicher auch erfüllt werden tann? Reinigfeifen wird der und jener benten, aber aus folden Kleinigkeiten setzt sich das Straßenbild schließlich zuſammen. Der Rate gezogen worden.
Durch Polizeifunt waren alle zuständigen Behörden benachrichtigt worden, und gestern nachmittag ist es auf Grund der gegebenen Personalbeschreibung gelungen, den Täter, einen 20jährigen Mag Schiffel aus Bayern , zu verhaften. Er wurde in Greiz im Vogtland , dicht bei Plauen , von der Polizei ermittelt und festgenommen. Man sagte ihm die Tat auf den Kraftwagen. Sie schrauben sich auf die höchsten Ruppen empor Architeft des Ganzen ist sicher bei diesem Detail nicht au Kopf zu und er legte sogleich ein Geständnis ab. Der Mörder wurde in das dortige Amtsgerichts gefängnis eingeliefert. Wie verschwand der Hüttendirektor?
Eine verdächtige Lebensversicherung.
Wie wir berichteten, wird seit dem 16. Auguft der ehemalige Hüffendirektor Wilhelm Bögel aus Effen vermißt. Der Fall scheint eine intereffante Wendung zu nehmen. Sonderbar mutet an, daß Bögel erst, in den letzten Monaten sich selbst für 600 000 Mart versichern ließ, wovon 50 000 mart auf Lebensversicherungen abgeschlossen waren. Weiter gibt zu Bedenken Anlaß, daß bei vorgefundenen Papieren Bögels fich nicht der Reisepaß befindet, den Bögel bestimmt vorher im Besiz gehabt hat, und der mit dem Bisum von Holland versehen war.
Die Vernehmung der beiden Herren, mit denen Bögel wegen der Neugründung eines Unternehmens verhandelt hat, ergab, daß Bögel von einem französischen Kaufmann Lecomte sprach, der die ganzen Geschäfte finanzieren werde. Die beiden Herren haben jedoch diesen Finanzier niemals zu Gesicht bekommen.
Ein Spaziergänger fand am Kölner Rheinufer verschiedene auf den Namen. Böge! lautende Papiere. Die Nachforschungen der Polizei haben zu einem endgültigen Ergebnis geführt. Bögel, der am 13. und 14. August mit zwei Herren in Köln Zusammenfünfte gehabt hatte, ist zuletzt am 14. August um Mitternacht in einem Kölner Restaurant gesehen worden. Bögel war ohne Begleitung.
Der Wächter vor dem Untersuchungsrichter. Seine Kleidung wird chemisch untersucht.
Gestern nachmittag ist der Wächter Sch., der unter dem dringenden Berdacht des Mordes an der elfjährigen Hilde Zepernick steht, dem Untersuchungsrichter vorgeführt worden.
Nach dem jetzt ziemlich abgeschlossenen polizeilichen Unterfuchungsergebnis sind alle Voraussetzungen wegen bringenden Tatverdachtes, gegeben, die eine Bernehmung durch den Untersuchungsrichter und den darauf zu erwartenden Haftbefehl rechtfertigen.
Die Kleidung des Wächters, die er am Mordtage trug, ist inzwischen sichergestellt und dem chemischen Laboratorium der Staatlichen Nahrungsmitteluntersuchungsanstalt zur mitro stopischen Untersuchung über das Vorhandensein von etwaigen Blutsprigern usw. übergeben worden. Der Wächter selbst bestreitet immer wieder seine Schuld.
Auch die eingehende Bernehmung durch den Untersuchungsrichter hat den mysteriösen Mordfall nicht weiter flären können. Der Wächter blieb dabei, daß er mit der Mordtat nicht das geringste zu tun habe. Man wird die mikroskopische Unter suchung der Kleidungsstücke des Wächters abwarten müssen, um auf Grund dieses Ergebnisses weitere Maßnahmen zu ergreifen.
Die Reichsbahn forgt von Zeit zu Zeit durch Sonder zuge, daß der Berliner sein„ Weekend" an der Ostsee , im Riesen gebirge , in der Sächsischen Schweiz , ja auch an der Nordsee begehen kann. Freilich wird für die wiederholte Ausnutzung dieser billigen Züge das Portemonnaie der Mehrzahl der Weltstadtbewohner nicht genügend gefüllt sein die Sehnsucht nach der See, dem Meere, oder nach Bergen, die höher sind als die Müggelberge, zu befriedigen, ist doch einer größeren Schar möglich. Einer schönen und leicht erreichbaren Bandschaft ist bisher die Beglückung durch die Reichsbahn versagt geblieben: es ist Thüringen , jenes Kulturland, das mit dem preußischen Sachsen von der Elbe an, wie an einer Schnur aufgehängt, uns dem Namen nach sehr vertraute Städte wie Halle, Merseburg , Weimar , Erfurt , Gotha , Eisenach darbietet. 300 Kilometer von Berlin entfernt, für den rasenden D- Bug eine Reinig feit, für den Nachtsonderzug mit den auffrisierten ehemaligen Wagen 4. Klaffe gerade die richtige Entfernung. Und nicht mir diese Städte, die reich an Bauten, aber auch wertvoll sind durch politische und künstlerische Bergangenheit und tommerzielle Gegen wart, fönnen den Gefichtstreis des Bejuchers erweitern, sondern das Bergland Thüringen tann im Eiltempo freilich genommen werden, dant den Autobussen, staatlichen wie privaten und die im privaten Dienst wechselnden Preise sind zuweilen nicht erheblich, was bei richtiger Organisation ebenfalls zu erzielen sein dürfte. Es besteht aber noch ein besonderer Grund für die Anregung, Berlin mit Thüringen enger zu verknüpfen. Die öfo nomische Situation der vereinigten Zwergreiche ist nicht glänzend, die Industrie zum Teil lahmgelegt, so namentlich in der Puppen-, Spielwaren- und Korbwarenbranche. Welches Mädchen spielt heute noch mit Puppen? Der Wald, dessen Tannen, Fichten und Kiefern, 20-30 Meter hoch und anders gerundet als unsere dünnen Hölzer, uns mit ehrfürchtigem Staunen erfüllen, gehört den ehemaligen Landesvätern - die Bergorte haben wenig oder gar keinen Waldbesig. Der Fremdenverkehr geht seine launischen Wege: der Wohlhabende durchfährt im Auto das Land und setzt die Lurus- Luftkurorte nicht in Nahrung, und für die Masse der Nicht reichen sind die kleinen Ortschaften noch nicht recht eingerichtet. Wie kann eine Familie sich wohlfühlen, wenn der Bezug von Milch, Obst, ja Gebäck von Zufällen abhängt. Diese Umstellung auf eine vernünftige Ferienpreispolitik würde durch Massenbesuch von der Weltstadt aus erleichtert werdn; mancher wird, gleich entzückt von der Natur, wie von der Kultur, gern zu längerem Aufenthalt wiederkehren. Wochenend- und Ferienprobleme hängen eng miteinander zusammen und Berlin hat nun einmal die Macht, darum auch die Pflicht, auf diesem Gebiete bahnbrechend vorzu
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Drei unbekannte Tote.
Auf den Gleisen der Straßenbahn wurde gestern gegen 22 Uhr vor dem Hause Müllerstr. 51, etwa 20 Meter von der Haltestelle entfernt, ein unbekannter Mann bewußtlos aufgefunden; er wurde nach dem Paul- Gerhard- Stift gebracht. Er starb, ohne die Besinnung wiedererlangt zu haben, an den Folgen eines Schädelbruches. Es scheint, daß der Unbekannte von einem Straßenbahnzug während der Fahrt ab= gesprungen ist und sich dabei die tödlichen Veriehungen zugezogen hat. Der Tote, der nach dem Schauhaus gebracht wurde, ist etwa 35-40 Jahre alt und trug dunkles Jackett und eine ge= streifte Hose. In einem von Potsdam nach Ertner fahrenden Stadtbahnzug erschoß sich furz vor 1 Uhr nachts unweit des Bahnhofs Charlottenburg ein unbekannter junger Mann mit einem Tesching. Seine Leiche wurde dem Char lottenburger Schauhause zugeführt. Der Selbstmörder ist etwa 20-25 Jahre alt. Kurz vor 3 Uhr morgens fanden Passanten vor dem Hause Bayreuther Str. 41 eine Frau auf, die anscheinend von Krämpfen befallen war. Ehe noch ein Arzt helfen konnte, war sie bereits verstorben. Es wurde festgestellt, daß sie wahrscheinlich Gift genommen hat. Die Frau ist etwa 25-30 Jahre alt, ist nur 1,60 Meter groß und hat langes dunkeiblondes Haar.
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Was die Berolina für Sorgen macht. Da die Wiederaufstellung der Berolina an der in Aussicht genommenen Stelle im Plänterwald an der Oberspree einschließlich der Herrichtung des Plazes und der umgebenden Anlagen fünfzig bis siebzigtausend Mark Kosten verursachen würde, so beschloß der Magistrat, die Frage der Wiederherstellung vorläufig zu vertagen. Es soll noch einmal nachgeprüft werden, ob sich die Kosten vermindern lassen.
So'n bisken Französisch...
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... is wunderschön aber wenn es an falscher Stelle steht und außerdem noch unrichtig geschrieben ist, dann sagt sich der Gast aus Frankreich oder England: hier ist eine unnatürliche Entente geschaffen, die Berlin als Weltstadt nicht zur Ehre gereicht. Es war zwar nur in einem Bierrestaurant, aber es wird dort ein Bier verschänkt( bitte nicht zu drucken: verschenkt der Liter kostet 1,20 m.) also in jenem Lotal liegt eine Speisekarte auf, die nicht gerade Seltenheiten, aber herrlichste Delikatessen aufweist die landesüblichen Speisen in einer Aufmachung, die der feinsten Hotelfüche Ehre machen würde. Wir wählten Hammelrippchen mit Strohkartoffeln aber natürlich stand es nicht so nadend deutsch dort verzeichnet, sondern es trug den stolzen Namen moutton chop, das heißt gemeint war wohl das allen Englandfahrern bekannte mutton- chop, von mutton : Hammelfleisch. Aber der Oberste der Ober, der für die Speisekarte verantwortlich ist, hatte wohl auch von mouton, französisch Hammel, gehört, und so schuf er das Wort moutton. Bei anderen Gaststätten mögen ähnliche aus Unfenntnis und Verlangen nach- Feinheit geborene fehlerhafte Bezeichnungen sich vorfinden ficher nicht zum Vorteile des Rufes von Berlin als Weltstadt".
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Hochwasserkatastrophe in Persien .
5000 Häuser zerstört, 100 Menschen tot. Zeheran, 21. Auguft.
Durch Hochwasser wurden in Tabriz 5000 äuser zerstört, 100 Personen sollen ums Leben gekommen sein.
Durch Blitzschlag getötet.
Bei dem Versuch, den Montblane zu besteigen, wurden zwei französische und ein Schweizer Alpinist vom Unwetter überrascht. Ein Blikschlag tötete den Schweizer , während die beiden Franzosen längere Zeit bewußtlos lagen. Die Leiche des Schweizers fonnte noch nicht gefunden werden.
Eine zweite Gruppe Alpinisten, die kurze Zeit später die beiden Franzosen einholte, berichtete, einer der ihren sei ebenfalls vom Blig getroffen worden und einen 35 Meter tiefen Abgrund abgestürzt. Er habe schwere Berlegungen am Kopfe davongetragen.
Die Schweizer Ozeanflieger vermißt.
New Yort, 21. Auguft. Bon den Schweizer Ozeanfliegern Käser und Lüscher, die bereits gestern in Neufundland hätten eintreffen müssen, liegt feit 26 Stunden keine Nachricht mehr vor. Da die Wetterbedingungen, abgesehen von einem Gebiet dichten Nebels vor Halifag, als günstig bezeichnet werden müssen, beginnt man, fich über das Schicksal der Piloten Sorge zu machen.