Donnerstag 22. August 929
Unterhaltung unü ÄVissen
Vellage des Vorwärts
Axel Arheus:
Sin UMäharadfcha
Dar kurzem also begab es sich, daß ein Regisseur, eine Film- dioa, ein Schauspieler und ein Operateur in Berlin ein Auto be- stiegen, um nach München zwecks Zlufnahme zu fahren, als nn letzten Augenblick der Direktor einer befreundeten Firma gelaufen kam und den Regisseur bat, doch einen Koffer nach München mit- nehmen zu wollen. Das ging leicht, denn das Gepäck war bereits einen Tag vorher mit dem Hilfsregisseur und anderen Darstellern per Bahn vorausgefahren. Als wir nun kurz vor Leipzig sind, gibt es eine Panne. Zwei Stunden Aufenthalt. In Leipzig wird festgestellt, daß die Ma- schine immer noch nicht ganz intakt ist. Die Reparatur soll min- bestens drei Stunden dauern. Was tun? Mit dem Zug weiterfahren? Da muh man auch ein paar Stunden warten— und dann wozu? Also bleiben wir über Nacht in Leipzig . Es ist mittags 1 Uhr. Ein kleines Dejeuner zu Vieren im ?lstoria-Hotel, dann jeder in sein Zimmer. Was kann man auch in Laipz'ch besseres machen? Etwa um halb vier ertönt aus dem Nebenzimmer eine flö- tende Stimme:„O, wie wohl ist mir am Aabend..., mir am Aabend, wenn..." Ich Kümmere an die Wand. „Ja?...' „Goldkind, du weißt, deine Großaufnahmen sind herrlich. Nee, ohne Spaß. Aber die Stimme... natürlich auch ganz wunder- voll... bloß noch nicht so richtig ausgebildet. Und außerdem möchte ich gern schlafen.' „Bäh...' Ich sehe ordentlich, wie sie die Zunge raussteckt und ein Ge- sicht schneidet. Eine halbe Minute später tritt sie durch die leider unver- schlossene Tür, angetan mit einem etwas sehr luftigen, hellseidenen Pyjama,-- und schüttet den Inhalt eines Glases über meine ach so müden Augen. „Mistviech!...'—„Danke.' Und sie läßt sich nieder auf dem Koffer, den der„Herr Filmdirektor' uns mitgegeben hat. „Wenn ich nicht schlafen kann, mußt du auch nicht schlafen. Das gehört sich so. Punktum!' Darauf ich:..Biest!' Nach einer Weile sogt sie:„Was ist in dem Koffer da drin?' Sie öffnet die beiden Schlösser, die nur eingeschnappt waren. Sehen was drin ist, und den Inhalt auf den Boden kippen, sind eins. Und dann umarmt sie mich wohl einige dutzendmal, knudelt mich ab und stößt zwischendurch hervor: „Ich weih was! Junge, ich weiß was!' » Abends so gegen dreiviertel sieben durchschreitet würdig und abgemessenen Schrittes die Halle des Hotels der Maharadscha Gu- Narrao Oll-Naes aus dem hinteren Indien , weiß gewandet und beturbant, gefolgt von seinen beiden indischen Dienern, devot ge- grüßt vom Portier und beglotzt vom Publikum. Er besteigt einen innen hell erleuchteten Wagen, und während der eine Diener neben dem ebenfalls indisch bekleideten Chauffeur Platz nimmt und der andere aus das Trittbrett springt, setzt sich dos Auw in Bewegung und fährt, ohne sich auch nur im geringsten zu beeilen, durch die halbe Stadt, um vor dem Schauspielhaus zu halten. Gemächlich schreitet Gu-Norrao Oll-Naes durch das Vestibül die Treppe hinauf und läßt sich unbeweglichen Gesichts in einem Sessel seiner reservierten Rangloge fallen. Beide Diener, seines Rufes gewärtig, hinter ihm, mit verschränkten Armen und eherner Miene. Und das Parkett explodiert vor Neugier. Operngläser werden auf die Loge gerichtet: ein allgemeines Raunen geht durch die Reihen. „Na nu. gucke mol!' „Woo d'n?' „Na. da oben, du Lulaatsch. du lang'r du!' ./Egal wech, n richt'ger Maharadscha!' „Tjah... und die zw« dahint'r, des sin sicher die Sklaven- hält'r.' „Nu freilich! Was d'n sonst?' „Ree, nee und de Ringe in de Ohren..., un de Stab- wSdel uff'm Kovpe!' „Nu nedierlich, des tragen se doch immr... de Eunuchen!' Die Direktion ist in Heller Aufregung, es gibt hinter der Bühne kleine Kämpfe um das Guckloch im Vorhang. Die Salondame ichubst den Beleuchter beiseite, der jugendliche Held die komische Alle. Endlich— mit zehn Minuten Verspätung— hebt sich der Vorhang, aber Publikum und Komödianten sind nicht bei der Sache. Alle Sekunde aehen Blicke hinauf und verstohlene Ge- bürden zu Gu-Narrao Oll-Naes. dem Mann- mit dem„Todernst !m dunklen Aug«'. Und in der großen Pause, nach dem zweiten Akt. erhebt sich der Maharadscha, gefolgt von seinen beiden Dienern, die in ändert- halb Meter Abstand hinter ihm gehen, und wandelt zur Freude des ehrfürchtigen Volkes im Foyer einmal auf und nieder. Dann hebt„Er' die Hand. Und der Diener, der links hinter ihm steht, eilt wortlos ans Büfett, verlangt in gebrochenem Deutsch, das etwas sehr reichlich an nissischen Jargon erinnert, ein Vier, zahlt mit einer Hundert- pesetennote. bedeutet dem Ausschankfräulein, dos Geld morgen auf der Bank wechseln zu lassen... und kehrt mit dem Glos zurück zu seinem Herrn, der„ebenso stehend, wie mit todernstem Gesicht des Bieres harrt, das da kommen soll.' Und er nimmt fenes Glas Helles und trinkt es leer in einem Zuge, auf daß kein Tröpfchen des edlen Nasses mehr gesehen ward. Während nun der erste Diener das Glas zum Büfett zurück- trägt, reicht der zweite seinem Herrn ein reich bemaltes Taschen- tuch, das— ganz langsam geführt— den Schaum von Mund und Kinn wischt. Dann setzen sich die Drei abermals in Bewegung, umkreisen das Foyer und verschwinden in der Logentür, so wie sie gekommen. In respektabler Entfernung aber erstarrten die Untertanen Leipzigs in Ehrfurcht und Staunen. Diele Frauen sah man mit gefalteten Händen und selig verklärten Augen, viele Männer mit Brust raus und Hacken zusammen. Knie ordentlich durchs-drückt.
So richtig wurde es erst nach Schluß der Vorstellung. Da sperrte Polizei mit größter Mühe den Zugang zum Maharadscha - lichen Auto ab, harrt bedräut von der sich quetschenden Volks- inenge. Und„Er' kam? Wieder mit jenem finster verschlossenen Gesicht, das ja seit Jahrhunderten den Maharadschas oller Länder zu eigen ist. Der Diener riß gerade den Schlag auf. als sich eine sehr hübsch« Frau— sie konnte sehr gut eine prorninente Schauspiele- rin von außerhalb sein— durchdrängte und den Maharadscha um etwas bat. Kaum, daß er ein wenig lächelle, nahm er den ent- gegengehaltenen Bleistift und das Programmheft und schrieb. So- fort hatte die Meute es heraus: dort konnte man Autogramme ergattern. Und es begann«in Drängen und Stoßen, ein Schubsen und Boxen auf Biegen und Brechen, daß die Polizei machtlos war. Dutzende von Händen bewaffnet mit Postkarten, leeren Zei- tungseckchcn, Programmheften, alten Kuverts... oder gar mit
Röllchen und anderen taissend schönen Dingen, streckten sich dem Häutpling entgegen— und mit der Gelangweiltheit eines Well- nrannes schrieb er auf alles Dargebotene, so deutlich es ging. Gu-Narrao Oll-Naes. Als er endlich abfuhr, mußte sich der verhaltene Jubel des Volkes Luft machen. Und sie schrien: Heil! aus angeschwellter Brust Und schwenkten Hüte und Tücher. Er aber dankte gnädig. der Monarch... mit lässiger Handbewegung aus dem erleuchteten Auto heraus. Dann sah man den Wagen an der nächsten Straßenkreuzung verschwinden, auf dem Trittbrett links den indischen Diener. Da stand nun mitten in der begeisterten Meng« ein altes Mütterchen, sicher. um die siebzig herum.... ein paar Hängetränen vor Aufregung in den Augen, und sprach folgenden Satz: „Nee, nee..., is des scheene..., also egal grod so wie beim Film. So hob ich den Conrad Veidt aach schon mal gesehe!' Das hat Gu-Narrao Oll-Naes leider nicht mehr gehört. Aber die reizende Frau, die, wie gesagt, sehr gut eine prominente Schau- spielerin von außerhalb sein konnte, hat es ihm und den beiden anderen unter schallendem Gelächter nachher erzähll, als sie schon wieder im Hotelzimmer die weißen Maharadscharöcke in den be- wußten Koffer packte.
9ltnrt Seierich: S)lc fllflfel 81. �tlOmÜS
Ingu!— Ingu! läßt der junge elegante Funkoffizier den Taster der Radioanlage ticken. I n g u I es ist die drahtlose Visiten- karte unseres Schiffes. Das Telegramm„Ingu'!, anlaufe morgen St. Thomas bunkere IM To. Kohle!' knistert die Drähte zu den Masten hinauf und rast durch Aetherwellen davon. Radio- station St. Thomas— Dirgin— Islands, USA. , bestätigt summend mit kurz— lang— kurz und lang— lang— kurz den Empfang des Funkspruches. Draußen poltern Wogen über die Back, zerschmettern ihre Kräfte an den Ankerwintschen. Zehn bis vierzehn Tage, je nach Stärke des Windes, durchftompfen die Schiffe mühselig Seemelle auf See- melle des Weges von Colon nach St. Thomas. Immer braust es von Osten und pestscht weiße'Wunden in das rollende Meer. In seinen dienstfreien Stunden hört der Funkoffizier, er ist jung und elegant, sagte ich, den neuesten Radio-Charleston aus New Park, Boston oder Philadelphia . Seine Beine zucken in wildem Rhythmus lockeirder Saxophone, zu denen vielleicht elegante Paare, 5000 Seemeilen entfernt, trocken« Schuhsohlen über blank gebohnertes Parkettholz schleif««. „Ltripes and stars' nennen die Seeleute das, was am nächsten Tage von unserem Fockmast weht. Das Sternenbanner der Union und di« blauweißrote Flagg« Jugoslawiens grüßen die Insel St. Thomas . Halb auf den Klippen vor depi Hafen liegt ein Wrack und hat noch keinen dreieckigen Nachruf in der himmelblauen Karte.„Es war ein Engländer, er liegt erst drei Tage da, Prostl' sagt d«r Lotse, dann gluckst goldener Dalmntinerwein durch seine Kehle. Möge er sich an der Mixtur von USA. -Prohibition und SHS.-Dalmatiner nicht den Magen verderben! Aber er wird es gewöhnt fein, bugsiert er ja viele Schiff« in diesen Hafen. Wirklich viele! denn St. Thomas ist der Kohlenplatz fast aller Dampfer, die von Miitelamerika kommen, Kurs nach Osten haben. Die Inlel liegt so günstig zwischen den Großen und Kleinen Antillen , fast genau aus dem Schiffahrtswege von Panama nach Europa und Afrika , daß amerikanischer Busineßgeist einige Millionen Dollars springen ließ und sie von Dänemark kaufte. Langsam läuft„Nemanja' in den Hafen„Charlotte A m a l i a' ein. Eigentlich ist er nur eine natürliche Bucht, dieser Hafen,.mit einer etwas zu schmalen und darum nicht ungefährlichen Zugangsstraß«. Zum Zeichen dessen steht auch auf der Karte ein Dreieck neben dem Eingang, da drüben an Backbord ist es in natura zu bewundern, einstmals war das ein Viermastschoner. St. Thoma? ist schön. Eine Kohlenstation zwar, aber das nur auf einer Landzunge. Di« Stadt selbst ist Kurort, ein Palm- b e o ch, wie an der Küste Floridas , ein Kolberg oder Swinemünde ins Tropische übertragen. Zuckerrohr wächst auf den Feldern, Ananas und Tabak. Palme säumen die Ufer. Hügelan liegt die Stadt, Hotelpaläste. Villen, weiße Straßen, adrett und nett: über ihnen scheint die Scnne. Ein Schutzmann mit Cowboyhut kommt an Bord und plombiert das Alkoholreservoir. „USA . steht auf den Plomben. Unser Lotse hat noch rechtzeitig ..Prost' gesagt.,
Neger kommen an Bord, die Nachkommen der Sam und Tornm unserer Iugendromane aus dem westindischen Sklavendasein. Aber sie tragen nicht mehr rotweiß gestreiste Hosen und bunte Hemden. sondern Kakianzüge, und sie handeln mit riesigen Seesternen, Ko- rallenästcn. Schildpatt und Kakteen. Große Muscheln haben sie schauerlich mit sturnrumwobten Schiffen bemalt und mit englischen, dänischen, deutschen oder amerikanischen Fähnchen. Je nach Natio- nalität des einlaufenden Dampfers w«rden nun die entsprechenden Muscheln angeboten. Frauen und Kinder kommen mit Früchten herbei. Mangos, Papeyas(eine melonenartig« süße Frucht), Ananas und Bananen werden verhandelt, Bayrumflafchen und Camel- Zigaretten. Dann wird Kohle gelmnkert. In knapp zwei Stunden muß das erledigt fein, denn die Börse in London will, daß wir es eilig haben. Aber w i e es erledigt wird, ist ein trauriges, beschämendes Kapitel. Da komm eine Schar Menschen zum Kohlenplatz, hager, zermürbt und elend. Und diese Menschen sind Negcrweiber! Alte, junge, kräftige, schwache, gesunde und kranke. Die Fron ihres Tagewerkes hat ihre bitteren Runen in harte Gesichter geschnitten. Auf ihren Köpfen schleppen sie die Kohlenkörbe über den Laussteg! Hinter- einander! immer im Trab! Drei Cent für di« Kiepe! Schleppen, traben, unermüdlich, Kohlenstaub mischt sich mit Schweiß, macht doe Gesichter mit den Tonpfeifen und den breiten Negernasen zu fürchterlichen Kratzen, aus denen das Weiß der Augen blitzt.' d e r Augen, von denen man meint, daß sie nur Anklagen auf uns und unsere Kultur zu schauen vermögen. Schleppen, schuften, traben! Drei Cent für die Kiepe! Was kümmert's die United States , daß es alte brüchige Weiber sind. Wer fragt nach dem Leben eines Negers in Westindien . Jeder Amerikaner auf St. Thomas kennt die Kohlenweiber. Ist keinem, nicht einem einzigen die Schamröte ins Gesicht geschossen, als er sie hat arbeiten sehen? Wo bleibt hier Freiheit und Kultur und Menschenrecht der neuen Welt, und vor allem, wo bleibt dabei die Ehre der weißen Rasse? Drüben an der Pasinbeach bimmeln sich unzählige Iosephine Bakers im flachen Wasser.„Welcome!" grüßt ein Plakat aus einem Landungssteg, fast genau wie daheim in Wannse« oder Grünau. Aus Liegestühlen erdulden amerikanische Ladys Foltern« der Lange- weile und wippen mit eleganten Fußspitzen yder Sonnenschirmen in die wimmernden Bandiomelodien eines schlanken Niggerboys. Ein alter Mann reiht rote Korallenästchen zu eiiier Kette. Zwei Stunden sind schnell verronnen. Wir fahren davon— müde Kohlenweiber glotzen uns nach. Schon rollt die beginnende Dünung den ersten Brecher über das Deck. Di« Insel versinkt in> Meer. Freunde in der Heimat werden bald Briefe erhalten, auf denen der Poststempel „St. Thomas" steht, in den Kabinen liegen die erhandelten Seeungeheuer und Korallenäste herum, von denpn man noch nicht genau weiß, wie man sie unbeschädigt in die Heimat transportieren soll, in den Taschen klimpern Münzen, die inan nie mehr gebraucht und die im Raritätenkosten eines Neffen aus der Untertertia ein geruhsames Ende finden werden. Und die Er- innerung bleibt an eine schöne Insel und an elende schwarze Weiber...
3fr In rieh Jfrmnter:
Sndiiches StoUwmo Im Nebenzimmer, aus dem ich jedes leiseste Geräusch oernehm« K>ie Zimmerwände des Bungalows reichen, um einen Luftzug zu ermöglichen, nicht bis zur Deck«), schläft ein englischer Lord und schnarcht wie«in« Bretterfäge. Der Lord spricht nur in gedämpftem Tone und legt ein äußerst diskretes Benehmen an den Tag: wenn die Nacht hereinbricht, tränkt er eine Flasche Whisky und versällt in einen tiefen, dröhnenden Schlaf. Ich warte, bis der Lord zu schlafen beginnt, dann gehe ich zu Bett und folge dem Tempo seiner Atemzüge. Nur so findet mein dampfender Körper Schlaf in der dumpfen Atmosphäre unterm Moskitonetz. Mitten in der Nacht wurde ich einmal aus dem Schlummer geschreckt. Das Unerhörte hatte sich ereignet: der Lord schnarchte außer Takt. Sein Atemmechanismus stampfte wie eure Schiffs- maschine im Sturm. Ein langgedehitter Klagelaut— Totenstille. „Der arme Lord", denke ich,„das hat er von seinem Whisky: jetzt hat ihn der Schlag getroffen." Ich krabble aus dem Netz und eile, dem Nachbar zulieb«, auf den Korridor. Vor der Tür des Lord sitzt ein junger Hindu, ein Bein über das andere geschlagen, die Punkaschnnr um die große Zehe ge- wickelt. Diese Schnur läuft über Rollen und durch Luken in das Schlafzimmer und letzt dort eine Punka genannte, kurze, plissierte Tücherreih« über dem Bett in Bewegung, die dem Schläfer Kühle zufächett und die lauernden Moskitofchwärme von ihm fernhält. Eine Punka ist angenehmer als ein Moskitonetz, aber solange sie nicht mechanisch betrieben wird, ist sie nicht so verläßlich wie ein Moskitonetz. Zwar hat dieses meist«in Loch, das muß man
finden, die eingedrungenen Moskitos töten und es zubinden, eh« man Ruhe findet, aber dann ist sie gesichert, ist definitiv. Wenn aber die Punka stille steht, fallen die Moskitomassen, die, wie ge- sagt, auf so einen Vorfall lauern, über die Schläfer her und zapfen ihm sein Blut ab. Die große Zehe des Hindus ragte starr in die Lust: der arme Bursthe schlief. Da öffnet sich hinter ihm die Tür. Drohend erhebt sich der zerstochene Arm des Lord, saust auf den schlafenden Boy herab und versetzt ihm eine schallende Ohrfeige. Der schüttelt nur den Kops und sofort setzt sich wieder dos übergeschlagene Bein in Bewegung und geht langsam und wie eine Maschine auf und ab, auf und ab. Ich krieche wieder unters Moskitonetz. Der Lord schnarcht wieder regelmäßig, bald ruh' ich auch.
Sin fchirediidtes SieitmeU-JDorf In Dag in der schwedischen Provinz Ostgotland wird ein Steinzeitdorf aus dem Sumpf aus Tageslicht gebracht. Die Arbeiten werden nach einem Bericht der Frankfurter WochensdAift „Die Umschau" von dem Stockholmer Archäologen Floedi» auf Kosten der Regierung geleitet. Es ist schwer zu erkennen, warum die Stadt gerade in Sumpf angelegt wurde, so daß die Häuser auf schwerqn Holzböden ruhen mußten, wahrscheinlich war diese Oertlich- keit aber zu einer erfolgreichen Verteidigung gegen Angriffe geeignet. Der einzige Verbindungsweg mit dem festen Lande bestand aus einer schmalen Brück«, die nach Belieben eingezogen werden konnte. Der größer« Teil der allen Siedlung war von einer mit flack- Steinen gepflasterten Straße durchzogen.