Einzelbild herunterladen
 
  

Copyright by MerliivVerlag G.m.b.H., Baden-Baden

(Schluß.) Diese Kinder spielten bereits in Brian O'Keefcs Leben eine be- dentsamc Rolle. Frau Jenny Calmer hatte erklärt, daß sie nur sür die beiden Zwillinge sorgen könne, und der Reporter hatte sich in der ersten Rührung über John Calmers Tod hinreißen lassen. die nier Halbwaisen zu sich zu nehmen. Nun saß er mit vier Kin- dern da. von denen das älteste, die kleine Paggy, zehn Jahre zählte. Erhalten kann ich sie ja/ erklärte er Diana Langtrey.Aber man muß sie doch auch füttern und baden, und was weiß denn ich..." Diana lachte. Du wirst heiroten müssen. Brian, den Kindern zuliebe." Die eine Frau, die ich heiraten möchte, kann sich dazu nicht entschließen, liebt ihre Freiheit mehr als mich. Und eine andere will ich nicht* In diesem Augenblick sah Diana, wie der kleine Anthony Calmer. der aus deni Rebenzimmer hereingekommen war, in Brian O'Keefes Zigarettenschachtel griff, eine Zigarette herausholte und an ihr zu kauen begann. Schau doch, was das Kind treibt. Brian!" rief sie. Das macht er immer," entgegnet« Brian O'Keefe düster.Ich kann lagen, was ich will, er gehorcht mir nicht." Diana nahm dem Kleinen die Zigarette fort und gab ihm ein anderes, weniger gesundheitsschädliches Spielzeug. Komisch," meinte Brian O'Keefe,wenn ich das tue, brüllt er wie am Spieß. Bon dir läßt er sich alles gefallen." Diana zog den kleinen Sünder auf ihren Schoß. Ihre veilchen- blauen Augen lachten. Ein jeder von uns muß um der guten Sache willen Opfer bringen. Ich bin bereit, es ebenfalls zu tun. Brian, den Kindern zuliebe werde ich dich heiraten." Auf diese Art erreichte Brian O'Keefe ein Ziel, um dos er be- reits seit vier Iahren vergeblich kämpfte. Der einzige Leidtragende in dieser Angelegenheit war der Brofessor Davis aus Oxford , alias Tommy Anderson, mußte er doch während der Heimreis« nach England unentwegt die nier Calmer-Kinder betreuen. Frau Diana O'Keefe und ihr junger lllatte, der Reporter vomStern der Freiheit", waren richtige Hoch- zeitsreisende und hatten nur füreinander Zeit. » Calvin Füller hatte im Gefängnis reichlich Zeit, über die Un- treue seiner einstigen Freunde nachzudenken. Sie hatten ihn fallen- gelassen, wie ein glühendes Stüet Kohle. Waren froh, einen Sünden- bock gefunden.zu haben, auf den sie alles abwälzen konnten. Calvin Füller fürchtete nicht den elektrischen Stuhl: er wußte, daß noch nie ein Millionär auf ihm Plaß genommen hatte, ober zwanzig, fünfzehn Jahre Zuchthaus würden kaum zu vermeiden fein. Uni) das konnte er nicht ertragen! Er, der Herr von Fullersville, in der Tracht des Zuchthäuslers, zusammengeworfen mit dem Ab- schäum der Menschheit, nein, es war nicht auszudenken. Er blickte sich in der Zelle um. Gab es denn keine Möglichkeit, dieser Schmach zu entfliehen? Ein gefälliger Wärter ließ sich her- bei. einen Brief aus dem Gefängnis zu schmuggeln, den ersten Hilferuf, den Calvin Füller in seinem ganzen'Leben ausgestoßen hatte. Der Brief war an Herbert 5)orrison gerichtet, und Calvin Füller hatte richtig geahnt, daß der alte Bankpräsident der einzige war, von dem er Hilfe erwarten durfte. Herbert Harrison glaubte an seine Klasse, sie mußte unter ollen Umständen verteidigt werden, was auch immer der einzelne be-

(Fortsetzung von der I.Seite.) tischleret: aber ungefähr im Jahre 1920 war es für mich un- möglich, trotz meiner bisherigen ununterbrochenen Beschäftigung, Arbeit zu bekommen." Standen Sie auf einer schwarzen Liste?" Bielleicht! Da ich mich verschiedene Mol« an Reformversuchen beteiligt«, wurde damals, als ich durchaus keine Arbeit bekommen konnte, allgemein angenommen, daß ich auf der schwarzen Liste der Arbeitgebervereinigung stände. Ich habe dann zwei Jahre long die Volkshochschule besucht: dann wurde ich Schüler der dänischen Kunstgewerbeschule: dann besuchte ich die International« Volkshochschule zu Helsingör , wo ich besonders Geschichte hörte und Gelegenheit bekam, Fremd- sprachen zu erlernen." Sind Sie auch im Auslande gewesen?" Ich war Schüler der Fircraft-Schule bei Birmingham und besuchte gleichzeitig die Universität zu Birmingham . Nachdem ich dann noch an einem Sommerkursus an der Bolkshochschule zu Askov teilgenommen hatte, wurde ich Lehrer an der Internationalen Volkshochschule zu Helsingör ." Welches ist Ihr Spezialfach?" Ich will nicht gerade von einem Spezialfach reden: aber das Studium der Genossenschaftsbewegung ist das, was mich am lebhaftesten interessiert. Ich habe«in Examen an der kooperativen Hochschule in Manchester abgelegt." Sind Sie denn auch Lehrer in England gewesen?" Ja, aber nur kurze Zeit. Ich war drei Monate lang Lehrer für das Arbeiterbildungswesen in Schottland ." Hat die Tätigkeit auf der Internationalen Volkshochschule große Bedeutung für Ihre Entwicklung gehabt?" Die Zusammenarbeit mit dem Vorsteher Manniche und das Eingehen auf die Eigenarten der Schüler aus den verschiedensten Nationen sind für meine inner« Entipicklung von der größten Be- deutung gewesen." Wollen Sie auch noch etwas über Ihre zukünftige Arbeit sagen?" Ebenso wie in der alten Bauernhochschule Dänemarts, muß in der Arbeiterhochschule Rücksicht genommen werden auf die persönliche Eigenart der Schüler.' Ich glaube ober doch, daß hier die nationalen Interessen vor den sozialen und internationalen Strömungen zurück- treten müssen. Für mich ist es selbstverständlich, daß ich, wie ich es üsher auch getan habe, als Leiter einer Arbeiterhochschule der Ar- -iterbewegung und der Partei die Treu«»«wahre." W. Heidn.

gangen haben mochte. Kein Slngehöriger dieser Klasse durfte wegen Mord vor Gericht stehen: dieser Skandal mußt« vermieden werden. Herbert Harrison kam um die Erlaubnis ein, den Gefangene» zu besuchen Sie wurde ihm gewährt. Freilich durfte er mit Calvin Füller nur in Gegenwart des Wärters sprechen, aber er hatte ihm ja auch nichts zu sagen, wollte ihm. nur die Hand drücken. Der Händedruck erfolgte beim Abschied, und zehn Minuten dar- auf war Calvin Füller ein toter Mann: Zyankali ist ein rasch und schmerzlos wirkendes Gift. Selbstverständlich gelang es nicht, herauszufinden, wer dem Gefangenen das Gift gegeben hatte, aber vom Gouverneur abwärts atmeten alle Behörden erleichtert auf: ein peinlicher Skandal, der den besitzenden Klaffen sehr geschadet hätte, war vermieden worden. » An einem stürmischen Märztag, erfüllt vom Geruch der früh- lingsfrischen Erde, als sich an den Bäumen bereits die ersten Knospen zeigten, lehrte David Gordon nach Fullersville zurück. Die furchtbaren Erlebnisse der letzten Monate waren nicht spur- los an ihm vorübergegangen. Sein Haar war an den Schläfen ergraut, sein Gesicht eingefallen, seine Gestalt von fast erschrecken- der Magerkeit. Aber aus seinen leuchtenden Augen und seinen ent- schlossenen Zügen sprachen der alt« Mut und die alte Energie. Der Dahnhof war überfüllt, alle wollten den Führer und Freund begrüßen, der seine Treue für die Sache des Proletariats fast mit dem Leben bezahlt hatte. Es gab soviel zu berichten, Frohes und Trauriges. David Gordon war zumute, als stürze eine Sturm- flut über ihn herein. Am Abend fand eine große Versammlung statt. Auch das be- deutete einen Sieg des Fullersviller Proletariats, die Behörden hotten nicht gewagt, die Versammlung zu verbieten, und die Poli- zisten, die für Ruhe und Ordnung sorgen sollten, benahmen sich äußerst zurückhaltend und bescheiden. David Gordon sprach, einfach und klar. Er redete über den Streik, der, als wilder Streik beginnend, große Dimensionen ange- nommen und die Macht der Unternehmer gebrochen hatte. Heute," führte er aus,schaffen in den Betrieben von Füllers- oille nur noch organisierte Arbeiter, die nach dem Tarif bezahlt wer-

den. Die Idee der Organisation und der Solidarität hat abermals ein großes Stück Boden erobert. Und was ihr hier im kleinen seht, ereignet sich im großen Maßstab in der ganzen Welt. Euer festes Zusammenhalten, euer unerschütterliches Vorgehen hat hier für alle günstigere Lebensbedingungen geschaffen. Ihr habt gelernt, woraus es ankommt. Aber glaubt nicht, daß nicht weitere, vielleicht noch erbittertere Kämpfe bevorstehen. Auch in diesen Kämpfen werdet ihr die gleichen Waffen verwenden müssen: Solidarität, unerschütter- liche Entschlossenheit. Dos Proletariat von Fullersville muß eins stin mit dem Weltproletariat, ein ungeheures Heer, gegen das das Weltkapital nichts auszurichten vermag. Die folgenden Jahr« werden an allen Enden der Erde große Streiks bringen. Fallt den ausländischen Genossen nicht in den Rücken, laßt euch weder durch höhere Löhne verlocken, noch durch Drohungen einschüchtern. Werdet nicht zu Streikbrechern! Jeder Sieg des Proletariats eines Landes bedeutet einen Sieg des Welt- Proletariats. Jeder Schlag, der gegen die Genossen in anderen Ländern geführt wird, trifft auch euch. Ich stehe nun vor euch. Genossen, ein Mensch, der dank eurer Hilfe dem Tode entronnen ist. Aber in den Kerkern der ganzen Welt leiden unsere Genossen und ersehnen den Tag der Befreiung. Konnte der eine gerettet werden, können es auch die anderen. Ihr Hilferuf dringt zu uns, wir dürfen sie nicht im Stich lassen. Es ist euch gelungen, zumindest für kurze Zeit, Löhne durchzu- setzen, die eure Kinder vor dem Hunger bewahren, aber in England hungern und leiden die Kinder der erwerbslosen Bergleute, und in ganz Europa werden Betriebe geschlossen, Arbeiter ausgesperrt. Was da hungert und leidet, Genossen, ist euer eigenes Fleisch und Blut, ihr dürft nicht zugeben, daß es zugrunde geht. Ich weiß, daß ihr aus dieser Versammlung ein Freudenfest machen, den Sieg des Streiks und meine Befreiung feiern wolltet. Dennoch müssen wir auch der Opfer gedenken, die in unserem Kampf fielen, der vierzehn Menschen, denn auch Jack Füller und John Calmer gehören zu ihnen, die für die Sache des Proletariats starben. Laßt uns bei ihrem Andenken und beim Andenken oller Arbeiter des Klassenkampfes schwören, zusammenzuhalten, nicht zu ruhen und zu rasten, bis der letzte Sieg erkämpft ist." Tausende von Händen flogen hoch. Tausende von Stimmen, alte und junge, Männerstimmen und Frauenstimmen riefen: Wir schwören!" Der Frühlingssturm fing die Stimmen aus und trug sie weiter. Sie schienen seine Kraft zu steigern. Ungestüm rüttelte er an dem Gefängnis, an den großen Banken und Geschäftshäusern von Fullersville, so daß ihre Fenster klirrten und ihre Mauern zu wanken begannen. Er trug den Schwur der Arbeiter auf seinen Flügeln durch das ganze Land. Er peitschte den Ozean auf, daß seine Wellen das Ufer überschwemmten, ein Sinnbild der gewaltigen, un- oushaltsamen Flut, die die alte Welt fortschwemmen wird. Dann legte sich der Sturm. Am FrLhlingshimmel erschienen die ersten Sonnenstrahlen. Sie fielen hell mit verklärendem Schimmer auf die Gesichter der Menschen, die in geschlossenem Zug. ein sieg­reiches Heer, die Versammlung verließen und strahlend in der Fahne der Freiheit, die dem Zug voran wehte.

««

««

FÜR DEN KLEINGÄRTNER. uiiuiuiuimuuHiiinnniiiiumiiuiiiiniiuuiiiinmiiiiiiiiiiiniiiiiiiiuiiiiiuiiiiiiiniiiiiiiiiiiiiimiiiiuiuiuuiiiniiniiiiiiiiimiiiiiiiiiiuiiiuiuuiiuiiiiuiiiuiiiiiiuiuiuuiuiiiniiuiiiiiiiiiHiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiii>H

Autbewahrung der Dahlien-Knollen. Wenn auch nicht der Städter, so hat doch der draußen auf dem Lande Wohnende die böse Erfahrung gemacht, daß schon im September eine kalte Nacht unter den Dahlien gewaltig z«r- störend aufräumt. Ein viertel Grad Kälte genügt, um die an- scheinend so strotzenden Stiele und die farbenprächtigen Blumen schwarz werden zu lassen. Wochen milden Wetters folgen dann meist, aber sie können wohl die robusteren Blumen und Gemüse günstig beeinflussen, dem Dahlienflor ist nicht aufzuhelfen. Wenn trotzdem die Dahlien in den letzten Jahren eine groß« Beliebtheit gewonnen haben, so liegt dies an der einfachen Kultur. Man kauft eine Knolle(mit Augen natürlich), setzt sie ins Land: nachdem der Blütentraum durch Frost vernichtet ist, nimmt man die, fast immer stärker gewordene Knolle wieder heraus. Meist läßt sie sich sür das neue Einpflanzen tollen, so daß man zwei, drei Pflanzen im nächsten Sommer hat. Von Krankheiten bleibt die Dahlie so gut wie verschont, als eine reine Frelluftpflanze kennt sie nicht die Sorge, die Anzucht nn warmen Kosten usw. macht. Der Berufsgärtner freilich treibt die Knollen rechtzeitig im Winter an, um Vermehrungs- stecklinge zu erhalten, deren Pflege ungefähr der von Chrysanthemum- stecklingen gleicht. Da die Ruheperiode der Dahlienknollen eine ziemlich lange Zell umfaßt, so dürfte es geboten sein, der Unterbringung der Dahlienknollen im Winter zu gedenken. Man nehme nach dem Frost die Knollen heraus, d. h., es ist weder not- wendig noch geboten, diese Arbeit gleich am nächsten Morgen vor- zunehmen; da meist weitere milde Tage und Nächte folgen, wird man die Knollen lieber noch einige Zell im Boden lassen und stärkeren Frost abwarten. Ist das Wetter verhältnismäßig mild aber regnerisch, so ist Fortnahme besser, damit die Knollen nicht etwa Neigung zu neuem Sprießen erhallen. Man bewahre die Knolle sro st sicher und trocken auf. Zunächst ist es zweckmäßig, die herausgenommenen Knollen etwasabtrocknen" zu lassen, namenllich bei moorigem Boden kommt dies in Frage, um etwaiger Fäulnis entgegenzuarbeiten. Das Teilen der Knollen erfolgt besser im Frühjahr, falls die Knolle nicht von selbst beim Herausnehmen sich teill. Ueber die prattifche Art j>es Aufhebens sind die Meinungen geteilt: der eine bevorzugt Stellagen im Keller, der andere hält Einschlagen in Torferde sür vorteilhaft, der dritte hängt sie am Bindfaden auf usw. Als Hauprbedingung muß ge> fordert werden, baß der Aufbewahrungsraum wirklich froftfrei ist der letzte Winter hat leider vielen Dahlien das Leben gekostet und daß er als trocken anzusprechen ist. Man wird der Tors- erdebedeckung wohl die meisten Chancen zuerkennen dürfen namentlich wegen des im Frühjahr zu erwartenden Austreibens. Artischocken. Wer als Soldat im Wellkrieg in Frankreich und Belgien war, hat dort sicher die Artsschocke kennen gelernt, jene eigenartige ober unzweifelhaft wohlfchmecksnde Gemüsepflanze, von deren Lllltenkörben der Boden und die Basis der Hüllfchuppen genossen werden. Man kann sie auch bei uns heranziehen, in einjähriger Kullur, wenn man die Samen im Frühjahr wann ausjät und die Pflanzen erst in Töpfe, dann Ende Mai in die Erd« bringt die sehr nahrhaft sein muß. Wiederholte flüssige Nährstofflösung wivd mit Vorteil gegeben und der Boden recht locker gehalten. Bei zweijähriger Kultur zieht man vor Frosteintritt die Pflanzen behutsam heraus und schlägt sie im Keller ein oder man umgibt die Pflanze mit einem schützenden Ilmbau Alte Pflanzen sollen nur zwei bis drei Triebe haben. Die Namen der Artischocken: Laon , Provence, Bretagne weisen auf die Herkunft hin.

Tomaten. Die Anzucht von Tomaten im Freien hat in manchen Iahren stark unter Nässe und Mangel an Sonnenschein zu leiden gehabt: in diesem heißen Sommer dürfte es kaum jenegrün" geernteten Früchte geben, die alsR«in«clouden"-Ersatz eingeweckt wurden. Eher dürfte das fehlende Wasser Schäden verursacht haben. Ge- rade die Tomate oerlangt neben einem warmen Standort recht reichliche Bewässerung. Sollten doch spät gepflanzte Stauden ihre Früchte nicht zur Reis« bringen, so pflücke man diese nicht gleich in grünem Zustande, sondern reiße die ganzen Pflanzen heraus und hänge sie an einem warmen Orte auf. Ein Teil der Früchte wird sich schön rot särben, der Rest kann grün verarbeitet werden. Jedenfalls beugt diese Methode einer Fäulnis der Früchte eher vor als das dichte Neben- und llebereinanderliegen der unreifen Früchte in einem warmen Raum. Nadelhölzer. Von der Ferienreise wird der Großstädter, namentlich dos Kind, einen besseren Begriff von den Unterschioden in der Familie der Koniferen mit nach Haufe bringen. Noch immer sogt man: wir gehen in den Tannenwald oder in die Fichten, während das märkische Land meist mit Kiesern bedeckt ist. Die Tann«(Abics), wie sie im Mittelgebirge , Thüringen , Schwarzwald vorkommt, hat breite, unterseittg hellgeförbte Nadeln, die Fichte(?>cea) weist runde, spitze, stechende Nadeln auf, die Kiefer(Linus) endlich lange Nadeln zu je zwei, drei oder fünf in einer Scheide Anpflanzung vpn Koniferen wird am besten Ausgang Sommers, A u g u st/S eptember, vorgenommen: die Pflanzen haben dann noch Zeit, bis zum Eintritt der Winterkälte anzuwurzeln. Die Pflanzen sollen so gefetzt werden, daß sie ebenso tief in die Erde kommen wie sie gestanden haben, doch kann man ihnen eine Streu von altem Dung oder Laub geben, was gegen Austrocknen schützt und etwas mehr Nahrung bietet. Bei trockenem heißen Wetter und bei lallen trockenen Winden leiden junge Nadelhölzer sehr; durch Gießen und Bespritzen, evtl. auch durch Beschatten muh man ihnen die gewünschte Feuchtigkeit zuführen refp. erhalten. Wo feuchte Luft und auch«in etwas feuchter Untergrund vorhanden ist, wird man stets auf freudiges Wachstum rechnen können: der Boden soll locker und durchlässig sein: sogenannter schwerer Boden ist wenig günstig. Gegen frischen Urin(z. B. von Hunden) ist die Konifere sehr empfindlich, daher evtl. Schutz durch Drahtgeilecht. Gut verrotteter animalischer Dünger ist dagegen von Nutzen. Wird der sogenannte Leittrieb entfernt, so ist die Pflanze aufs schwerste geschädigt. Man sollte daher Baumfrevlern, die die Konileren- spitzen abschneiden und als Kranzmaterial verkaufen, gründlich das Handwerk legen. Straßenstaub gegen SchSdlinge. Man hat die Beobachtung gemacht, daß Obstbäume an den Straßen meist sehr fruchtbar sind. Sie geben den Vögeln auch im Winter Deckung, und so werden viele Insekten usw. von den Meisen Buchfinken und Sperlingen sowie von den Fledcrmärs n oertilgt. Da die Straß-nbäume mit ihren Wnrze'n bis in'e Straßengräben reichen, ist auch für genügende Nah-u-g u d Wasserzufuhr gesorgt. Endlich stehen du Bäume an den Str ßcn auch freier als die in den Plantagen. Aber noch eine an'-re Quelle des besseren Gedeihens ist in dem Strakensta:v entdeckt worden: gegen den feinenstaubtrockenen" Staub sinn alle Schädlinge sehr empfindlich. Wenn nun die Straßen durch Teeren staubfrei gemacht werden, fällt dieses kostenlose Dekämpsungsmlllel fort ein technischer Fortschritt ist ja meist mit einer Berkümme- rung der Naturkräfte verknüpft.