kitt. Das wurde im Mai 1928 eindeutig bewiesen, als von Bayern aus(besonders unter Mitwirkung des Polizei» obersten v. S e i ß e r- München) eine stärkere Bereithaltung von Teilen der bayerischen Schutzpolizei an der österreichi- schen Grenze erfolgte, damals als die Heimwehren zu Wiener» Neustadt aufzutrumpfen versuchten. Wenn in der letzten Zeit das führende Organ der Bayerischen Volkspartei , der ,.Bayerische Kurier", wieder einmal kräftige Worte gegen die Hakenkreuzlerei gefunden hat, so hat er doch charakteristischerweise ernstlich vermieden, auf diese per- sanellen Zusammenhänge einzugehen. Er hätte dabei auch vermerken müssen, daß noch jedesmal, wenn der selbst der Bayerischen Volkspartei angehörende deutsche G e» sandte Graf Lerchenfeld in den letzten Iahren in Innsbruck erschienen ist, der Major a. D. P a b st es ver- standen hat, sich an ihn zum Gesprächsaustausch heranzu- machen.(!) Es ist unbestreitbar, daß Pabst noch 1928 zu- sammen mit dem Heimwehrführer Dr. Steidle(im Kriege Etappenapotheker in Hall bei Innsbruck !) beim deut- schen Gesandten zu Wien vorgelassen worden ist.(!) Es wird sich damals wohl darum gehandelt haben, daß sich die Heimwehrleitung wegen ihrer falschen Nachrichten, in die auch der Name des Gesandten hineingezerrt war, entschuldigte. Aber dem Gesandten der deutschen Republik wäre wohl dringend zu empfehlen, solche Individuen zu meiden. So ist dem„Bayerischen Kurier" und der bayerischen Regierung unter nochmaligem Hinweis auf die bestehenden Zusammen» hänge deutlich zu sagen, daß es mit kräftigen Worten dann nicht getan ist, wenn das Haus schon beinahe zu brennen an- fängt. Diese Methode macht ganz verflucht den Eindruck, daß man sich vorsorglich rechtzeitig ein moralisches Alibi zu verschaffen trachtet. Es ist kein Zweifel, daß um die Lorbereitung des ganzen * Heimwehrterrors die Hatenkreuzlerzentral« in München ge- wüßt hat. Bei der Nürnberger Hakenkreuzlertagung ist in aufdringlichster Weife zwischen Hitler und Epp auch ein be- > sonders legitimierter Vertreter des römischen Faschismus aufgetreten. Die bayerische Regierung und ihre Polizei " hätten wohl so viel politischen Takt aufbringen können und , müssen, diesem politischen Geschäftsreisenden das Auftreten zu verhindern. Die faschistische Regierung hat sich nie ge- niert, mißliebige deutsche Journalisten über die Grenze abzu- > schieben! All diesen möglichen Entwicklungen gegenüber darf man allerdings mit gutem Recht kaltes Blut bewahren. Die deutschösterreichische Arbeiterschaft, die in vorderer Front den demokratischen Gedanken und die großdeutsche Idee ver- techigt, Ist aus einem ganz anderen Holz geschnitzt als das italienische Proletariat und die italienischen Demokraten, die 1920 im panischen Schreck widerstandslos auseinanderliefen, als die Maschinengewehr« faschistischer Horden in unbe- waffnete antifaschistische Demonstranten hineinfegten. In Italien ist auch 1920/21 die Haltung der Armee von An- fang an eine feig abwartende gewesen. In Deutschösterreich ist aber ein gründlicher Umsturz, solange der R e p u b l i k a» nisch« Schutzbund in so vorbildlicher Weise kaltes Blut bewahrt, kaum denkbar, wenn das Bundesheer in seiner Gesamtheit nicht„mittut". Trotz aller Eeßler-Politik des Ministers V a u g o i n ist auch heute noch und wohl auf Jahre hinaus mindestens eine gewichtige Minderheit im Heer im'gegebenen Falle entschlossen und bereit, zusammen Mit der demokratischen Arbeiterschaft die Verfassung nötigenfalls mit der Waffe zu verteidigen, auch dann, wenn ein Großteil der aus Bauernrekruten systematisch aufgefrischten Truppe es zu den„Hahnen» schwänzlern" halten sollte. Diese Minderheit dürste um so gewichtiger sein, als besonders die mehr Intelligenz im Mannschaftsstande voraussetzenden technischen Truppen größtenteils bei dieser starken Minderheit stehen. Diese Min- derhxit ist stärker, als die oerfälschten Vertrauens- männerwählen zu zeigen scheinen. Dieses Rechen- cxempel könnten sich auch die reaktionären Drahtzieher inner- halb und außerhalb Deutschösterreichs vor Augen halten— dann mürbe das blutige Herumexperimentieren rasch genug aufgesteckt werden; es wird dadurch gefährlich, daß an der Grenze fremde faschistische Helfershelfer lauern!
Ministerrai in Wien . .Nein Grvnd zu Besorgnissen.� Me«, 22. August.(Eigenbericht.) Der Ministerrat, der sich mit den Vorfällen in St. Loren- z-n und Erlaa beschäfti'gte, hat nach amtlicher Mitteilung zu«in- stimmigen Beschlüssen liber Maßnahmen geführt,„die geeignet sind, neue Störungen der öffentlichen Ordnung in zuverlässiger Weis« zu verhindern". Dabei sei die einmütige Auffassung zum Aus- druck gekommen, daß zu irgendwelchen Besorgnissen wegen weite- r e r Ruhestörungen kein Anlaß vorliege und die verschiedenem alarmierenden Gerüchte jeder Begründung entbehren. Die bürgerlichen Abendblätter deuten an, daß die Regienacg vor allem eine Verstärkung der Gendarmerie plane. -» Die Polizei verhastete zwölf Wiener, in deren Besitz Waffen gefunden wunden; zehn sind wieder auf freien Fuß gesetzt. Der Republikanische Schutzbund teilt dazu mit, daß co sich um zwölf Schutzbündler gehandelt habe, die den Auf- trag hotten, Kinderfreunde-Baracken in ländlicher Ein- samkcit vor II eberfällen der Heiniwchr zu schützen. Die für den kommenden Sonntag von der Heimwchr geplanten Demonstrationen in Niederösterreich sind mit Rücksicht auf die Opfer des vergangenen Sonntags abgesagt woiben. Lleberfall in Graz . Graz . 22. August. Räch Mitteilung der Polizeidirektion wurde heute abend ein Arbeiter der Waitzer Waggonfqbrik, Mitglied des Heimat» lchuffes beim Verlassen der Fabrik von einem anderen Arbeiter der Fabrik überfallen und zu Boden geschlagen. Es sammelten sich sofort etwa 200 Personen an, die die Fabrik, i» die sich der Ver- letzte geflüchtet hatte, belagerten. Die Sickierheitswache nahm den Ueberfallenen in Schutz. Die Menge wurde von der Polizei zerstreut. Die Polizeidirektion hat Vorkehrungen getrosfen, um weitere Zusammenstöße zu verhindern. Di« Nachforschungen nach dem Täter sind im Gange. 3n Jerusalem versucht« die Polizei das Leichenbegängnis eines jüdischen Opfers der jüngsten Zusammenstöße an der Klagemauer zu sprengen. Wiederum kam es zu blutigen Zwischenfällen. Es wurden 28 Personen verwundet. Der Ullstein-Korrespondent Dr. Wolfgang Weisl wurde oerhasteh
Der rote Flottenbesuch. Verlegenheiten für deutsche Kommunisten.
Wie schon vor einigen Tagen gemeldet wurde, lief«, am letzten Sonntag mit zehnstündiger Verspätung dierussischenKreuzer „Awrora"(Kommandeur Leer ) und„Profintern "(Kommandeur Gusnzeff) in den Hafen von Swinemünde ein. Das deutsch « Linienschiff„Elsaß " und deutsche Tor- pedobootc nahmen Paradeaufstellung und grüßt«, in der vorgeschriebenen Weise den fremden Marine&ofuch. Stadt- und Kurverwaltung von Swinemünde sowie der Amtliche An» zeiger für Swinemünde und Usedom -Wollin feierten die sowjetistischen Gäste in Trinksprüchen und langen Leitartikeln. Ander« Ostseebäder, wie z. B. A h l b e ck, gaben durch Anschlag bekannt, daß für die Badegäste Gelegenheit gegeben fei, die russischen Schlachtschiff« zu besichtigen. Rur aus diesem Grunde wurden besondere Segel- und Motorboots ahrten nach Swmemünd« veranstaltet. Ueberall, so können wir es in der bürgerlichen Press« der pommerschen Ostseebäder lesen, hat der russische Flottenbesuch nicht nur Beachtung und größtes Interesie ausgelöst, sondern darüber hinaus wird„größte Ordnung und Disziplin" gewahrt. So stellt« die„Swinemündcr Zeitung" mit Genugtuung fest: „Keine Kundgebungen oder Versammlungen oder sonst etwas, was irgendwie den Verkehr stören oder unliebsames Aufsehen erregen könnte. Eine arge Enttäuschung erleben die Swinemündcr K o m n, u n i st e n(von auswärts sind kein« gekommen!), die von dem Russenbesuch eine Propaganda für chr« Sache oder gar ein« Kundgebung in diesem Sinne erhofft hatten." Und an einer anderen Stelle läßt sich dos gleich« Blatt wie folgt aus: „Von einem angekündigten tommuiiistischen„Massenaufgebot" war aber nichts zu merken. Zu irgendwelchen Kund- gedungen ist es nicht gekommen. Rur ein mit einigen Männern, Frauen und Kindern(!) besetztes winziges Motorboot ,mt roter Fahne zog beim Einlaufen der Sowjetschisfe auf der Swine sein« einsame Bahn. Es wurde kaum beachtet, am oller- wenigsten von den Russen." In den Berichten über die zu Ehren der russischen Gäste ver- anstalteten Feiern und offiziellen Empfänge wird besonders die große Herzlichkeit und Freundschaft erwähnt, die in den gewechselten Trinksprüchen zum Ausdruck kam. Als Sozialdemokraten nehmen wir sonst nicht viel Notiz, wenn Mlitärdelegationen anderer Mächte oder ausländische Kriegsschiffe bei deuffchcn behördlichen.Stellen einen sogenannten internationalen Höflichkeitsbesuch abstatten. Das ist im Leben großer Völker und Nationen ein jahrhundertealter Brauch uivd wird auch in Zukunft aus dem internationalen Völkerleben nicht verschwinden. Aber der Besuch der russischen Kriegsschiff« in einem Hafen der deutschen Republik und noch dazu der erste russische Alarinebesuch nach dem Weltkriege ruft doch«in größeres Interesie hervor. Uns interessiert vor allen Dingen der Inhalt der A n s p r a ch« n, die sowohl von deutscher als auch von rusiischer Seit« gehalten worden sind, und darüber hinaus das bisherig« Verhalten der Kommunistischen Partei Deutsch- lands zur deutschen Republik und ihrer Außenpolitik wie aber auch zur deutsch «, W-hnnacht. Da ist zuerst die Red«, die der Qberbesehlshaber der deutschen OstseestreibDräft«, Mmtiral Gladltfch, auf die russischen Gäste gehalten Hot! Was werden unsere Kommunisten dazu sagen, wenn sich der deutsch « Admiral u. a. wie folgt ver- nehmen läßt: „Dieser Kriegsschifsbesuch, der«inen sichtbaren Ausdruck freundschaftlicher Beziehungen darstellt, ist eine Fortsetzung der zwischen der deutschen Seefahrt und der Sowjet» seefahrt bereits bestehenden engen Verknüpfungen." Und an einer anderen Stelle:„Wir nehm«, lebhaften Anteil an der vorwSrtsstrebcndcn Aufbauarbeit der Sowjetflotte."
Der kommunistische Admiral Kall daKtt« dem deut« schen und schloß mit einem hoch auf Deutschland ! Auf dasselbe Deutschland , das die deutschen Gesinnungskameraden Rolls tagtäglich auf das unflätigst« beschimpf«,! Bei einem Begrüßungsabeird im Kurhaus hiekt der Swine- münder Bürgermeister Dr. Leschke ein« Rede, die in chrnn Wortlaut wiedergegeben sei: ,Im Namen der Stadt Swinemünde heiß« ich die Besatzung der Sowjetischen Kreuzer herzlich willkommen. Wir haben Sie eingeladen, ein«, Sommerobenb in unserem Kurhausgarten mit uns zu verleben, in der Art, wie unsere Bade- gaste bei Musik und Tanz zu feiern pflegen. Ein Volk, das wie Deutschland schwer« jkriegstribute zahlt und fremde Besotzungstruopen im Lande hat. kann kein reiches Fest bieten. Dafür sollen Sie diesen schlichten Wend in der Mitte der Vürgerschaft verbringen, im kreise der Männer, die nach deutschem Recht durch freie Wahl der Bürger zur demokrakscheu Selbsloerwaltuug der städtischen Angelegenheiten berufe» sind. Früher haben wir viele Badegäste aus unserem östlichen Nach- varstaote bei uns gesehen, groß« Schiffe Hab«, uns Waren ge- bracht und Waren geholt. Wir wünschen un» ein« neue Eni- wicklung dieser Verlündung, ein neues Aufleben des Verkehrs und des Warenaustausches. Denn wir wissen, daß nur durch friedliche Arbeil jede» Volke« und frenndschoslliche Zusammenarbeit der Völker der Wohlstand und die Versorgung gedeihen kann, auf die nach der Verfassnag der deutschen Republik jeder arbeitende Staatsbürger ein An- recht hat. Di« harmlose Unterhaltung dieses Abends, so hoffen wir, wird unser gegenseitiges Verstehen fördern. Und wir wünschen, daß Sie angenehm« Tag« auf unseren landschaftlich schönen Inseln Usedom -Wollin verleben. Und daß Sie schöne Er- innerungen mit nach Hause nehmen an ein arbeitsames und friedliebendes, ausrechtes und gerades Volk, das Ihnen als Roch- barn am freien Meer zu gemeinsamer Arbeit die Hand bieten will. Diesem Wunsche wollen wir Deutsch « Ausdruck geben, indem wir ein dreifaches Hoch auf unsere sowjetffchen Gäste in Swinemünd« ausbringen." Bemerkenswert ist, daß diese Rede wiederholt von l�hastem Beifall unterbrochen wurde. Offenbar haben die Sätze, wo von der demokratischen Selbstverwaltung und der Verfassung der deut- schen Republik die Red« war, den Russen besonders gut ge- fallen! Abermals nahm der russisch « Admiral Rall dos Wort und dankte für die freundliche Aufnahme. Aber der ruffisch« Offizier sprach den deutschen Vehörden nicht nur den Dank aus, sondern in derselben Rede gab er seinem Wunsch dahin Ausdruck, daß recht bald deutsche Kriegsschiffe Rußland einen Besuch abstatten möchten. Und er knüpfte daran die Erwartung, daß dl« deuffcho Marine dieser Einladung bald Folg« lefften möge. Was werden jetzt d!« deutsch «, Kommunisten sagen? Bisher haben sie in Wort und Schrift behauptet, daß die Reichswehr und Marine im Verband« der westeuropäischen, imperialistischen Mächte zum Kampf gegen Sowjetrußland gedrillt werde. Wollen sie jetzt, nach den Aeußerungen ihres russischen Genossen Rall, bei dieser blöden De Häuptling bleiben? Oder wallen sie im kommenden Frühjahr den Wehretat b« welligen?.Wenn die deutsibe Mann« der russischen Einladung Folge leisten soll� rft doch Voraus- setzung, daß die dazu benötigten Mittel bewilligt werden. Dos werden doch schließlich, wenn es ihnen auch schwer fällt, selbst die deuffchcn Kommunisten begreisen müssen. Wir werden nicht verabsäumen, die Kommunisten an Herrn Rall und seinen Besuch noch öfter zu erinnern. Xne läppischen Ausreden der Komnm nistenpresse, die Sowjefflott« sei die„Flotte des siegreichen Proletariat»"(Flosipro) und biete den„Imperialisten" die Stirn, werden ja doch von niemand ernst genommen. Franz Künstler, j
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Das Adelsbegehren. Hugenbergs Augenpulver.
Die schönsten patriotischen Spruche und die längste Namenliste wirklicher und angeblicher Unterzeichner können das Adelsbegehren des Herrn Hugenbsrg nicht volts- tumlich machen. Zudem stellt sich immer mehr heraus, daß ein Teil der bisher veröffentlichten Unterschriften widerrechtlich genannt worden ist. In der Zeitung des Iunadeutschen Or- dens wird jetzt sogar von dem„Krach im Reichsaus- s ch u ß" gesprochen und die ganze Unterschriftensammlung kritisch unter die Lupe genommen. Da heißt es: Wer die politische Kampftaktik des Hugenberg-Kreises kannte, der sah sich als erstes die Unterschriften und die Namen der aufgeführten Verbände an, die diese„Große Rechte" bilden sollten. Und da stellte sich dann folgendes heraus: Die Verbände und die Elnzelpersönilchkeiten. die unterschrieben hatten, waren, von Ausnahmen abgesehen, genau dieselben, die auch schon früher Immer alles unter einen Hut bringen wollten— unter einen Hut, von dem auch früher schon niemand außer den Drahtziehern wußte, wem er gehörte____ Im Land« weiß jeder, daß der Stahlhelm zum größten Teil aus Deutschnationalen besteht, und daß diejenigen Stahlhelmer, die nicht Mitglieder oder Wähler der Deutschnationalcn Volkspartei sind, als solche entweder bei den National- s o z i a l i st e n oder bei den christlich-nationalen Bauern usw. stehen, vielleicht abgesehen von einem kleinen Teil, der bisher der Deutschen Voltspartei nahestand. Im Lande weiß jeder, daß die Mitglieder des Landbundes größtenteils sowohl beim Stahlhelm sind wie bei der D eu ts ch na t l o na l« n Dollspartei. So waren also im großen immer dieselben Leute, die dreimal organisiert, einmal als Deuffchnalioualc, einmal als Stahlhelm«:, einmal als Londbund- Mitglied«', jeweils mit einem anderen Abzeichen versehen, auf- traten.... Und nun erst die VVVD. Ihr gehören l i st« n m ä ß i g eine Anzahl von Verbänden an. Diese Verbände, von denen die allermeisten gar keine Bedeutung haben, sind einmal dem Reichsausschuß als VVVD. beigetreten, und zum zweitenmal sind dieselben Leute als Angehörige ihres engeren und kleineren Vereins mit den Unterschriften ihres Vereins im Reichsausschuß noch einmal vertreten, und zum dritten gehört wiederum die Mehr- zahl dieser selben Leute sowieso schon entweder der Deutschnatio- nalen Volkspartei oder dem Stahlhelm oder dem Landbund an.
Dl« vielen schöne« llnkerscheifie» i« der Liste de» Reichsansschusie, sind also nur ein Augenpulver, da» dem staunenden Volke in die Augen gestreut wird. Man muß anerkennen, daß„Der Iungdeutsche" die Dinge richtig gesehen und plastisch dargestellt hat. Die künstliche Ver- nebelung, das„Augenpulver" Hugenbergs, soll dem Volke einen nationalen Löwen vortäuschen. Aber schließlich merkt auch der Blinde, daß nur ein bedeutungsloser Schreiner Schnock unter dem„großen Hut" des vermeintlichen Löwen steckte. Schnock an Stresemann . Der durch den„Iungdeuffchen" so trefflich analysiert«„Reichs- ausfchuß" hat sich erlaubt, an den Außenminister Stresemann e:n Telegramm zu schicken, in dem er die bisherige Außenpolitik in Grund und Boden verdammt und großspurig hinzufügt: „Deutschland kann für die Zukunft durch die Ergebnisse einer solchen Politik nicht gebunden werden, zumal die Welt weiß, daß das wirkliche und gesunde deutsch « Volk nicht hinter ihr steht." Herr Schnock, der Schreiner , glaubt, durch sein telegraphisches Gebrüll irgendeinen Einfluß im Haag ausüben zu können. Aber da befindet er sich wieder auf einem falschen Pfade. Mussolini schleichi zum Kardinal. Erste Konkofdatffverhandlungen schon 1923. Rom . 22. August. In einem offenen Brief an den Direktor des„Popolo dl Roma" bestätigt Senator S o n t u c c i> Florenz die Tatsache einer Zu» sommenkunst Mussolinis mit dem Kardinal-Staatssetretär G a s p a r r i im Jahre 1S23 zur Vorbesprechung des Frieden» zwischen Staat und Kirche. Die Begegnung der beiden Staats- männer habe In der Wohnung des Senators ln der Dia del Gesu im Palazzo Guglielmi beim Vatikan stattgefunden. Beide Staat»- männer seien durch verschiedene Eingänge in den Polast gelangt. Diese«sie Vorbesprechung zu den Lateran-Verträgen sei über sechs Jahre vollständig geheimgeholten worden. Nunmehr dürft« es angemessen sein, dies« Tatsache zu veröffentlichen,