äüeilage Freitag, 23. August 1929
SprÄbnid SfiÄlaulQaJU Ja �rWwi
Deutsche Fürsten als ZKenschenhänöler Vergebliche Mohrenwäsche durch die reaktionären 4crbpächter deutscher 4-hre
Der blühend« Soüdatenhciitdel, durch den sich die deutschen Despoten des 18. Jahrhunderts bereicherten» ist noch heute ein Schandmal auf den deutschen Namen, denn zehn Jahre, nachdem der ganze Fürstcnplunder verdienter- maßen auf den Mist gefegt wurde, finden sich noch Deutsch «, die jenes verächtliche Qk'schmeiß und seinen verächtlichen Menschen- schacher zu rechtfertigen unternehmen. So verwahrte sich unlängst ein Dr. chans Braun, Borsitzender des„Vereins für hessische Geschichte und Landeskunde in Hamburgs gegen die„Lüge von den verkauften Landeskindern", die ein Artikel der.Hamburger Nach- richten� enthalten habe, und ein Dr. Rudolph Körner hatt«, gleich- falls letzthin, die Stirn, im.Deutschen Adelsblatt" zu behaupten, „daß man von Menschenhandel nicht reden darf, ohne die Ehre des deutschen Namens zu beeinträchtigen!" An den Tatsachen freilich ist nicht zu rütteln. Von der Mitte des 1Z. bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts war Deutschland der große INenschenmarkl, auf dem sich durch Anwerbung von Soldknechten alle Feftlonidstaaten für ihre Kriege mit Soldaten versorgte» Als sich nach dem Dreißig- jährigen Krieg die vom Reich so gut wie unabhängigen Territorial- staaten herausbildeten, entwickelte sich der Kleinbetrieb zum Groß- betrieb: die einzelnen verkauften sich nicht mehr selber, indem sie Handgeld nahmen, sondern wurden von ihren Landesherren auf dem Wege der Subsidienverträge in Massen verkauft: die stehen- den Heere der Fürsten des 18. Jahrhunderts waren, wie es ein Militärwissenschaftler von Ruf, der preußische Generalstäbler I ä h n s, ausdrückt, nichts als„Gegenstand der G« l d s p e k u- l a t i o n". Die Hochkonjunktur für die fürstlichen Seelenverkäufer brach an, als England 1773 zur Niederwerfung des Aufftandes seiner amerikanischen Kolonien Truppen brauchte und auf das eigene Mcnschenreserooir nicht zählen konnte. Schon auf die erste Kunde, daß die Briten als Käufer im Großen in Frage kämen, drängten sich die deutschen Fürsten gewinngierig herzu. Stempelt die„völ- kischc" Lehre die Schmierigkeit im„Anreißen" zu einer Eigenschaft des Ostjuden, so Hot sich der schmunigste galizische Kaftan nie schmieriger,„anreißerischer", aufdringlicher benommen als diese tcutjchen Gottesgnodcnmänner arischen Geblüts und christlichen Be- kenntnisfes beim Anbieten ihrer lebenden Ware. Der Markgraf von Anspach schrieb an den britischen Außenminister:„Nichts in der Welt kommt dem Eifer gleich, womit ich Seiner Majestät nützlich zu sein wünsche", und der Fürst von Waldeck betonte in einem Brief an den gleichen Lord, er werde es stets als große Gunstbezeugung Seiner Majestät ansehen,„wenn sie ein Regiment von liflO Mann annimmt, das wie sein Fürst vor Verlangen brennt, sich für Seine Majestät zu opfern"— bar Geld lachte! Die eng« lischc Regierung aber schickte einen kühlen Fachmann, den Obersten William F a u c i t t, aufs Festland, der über die Güte der Ware zu befinden und dann Verträge mit den Verkäufern von Menschen- fleisch abzuschließen hotte. Binnen kurzem war er mit sechs Rcichsfürsten im reinen. Die sofort in Marsch gesetzten Truppen und den zur Auffüllung der Lücken nachgeschickten Ersatz zusammengerechnet, lieferten der Her- zog von Braun�schweig 5723 Mann, der Landgraf von H c s se n- K a s se l 16 992, sein Sohn, der regierende Graf von Hessen-Nassau , 2422, der Markgraf von Anspach 2338, der Fürst von W a l d e ck 1225 und der von Anhalt-Zerbst 1160 Mann: dos waren insgesamt 29 875 Mann! Erhielt Judas Jscharioth für seinen Berrat 30 Si'berlinge, so strich der deutsche Serenissimus für jeden Untertanen, den er an England losschlug, im Durchschnitt 30 Kronen Werbegeld und außerdem STA Kronen jährliche Subsidie ein. In Summa machte dos an die sechs Millionen Pfund Sterling oder 120 Millionen Mark, nach dem Geldwert von heute das Mehrfache aus. Wo es nur ging, suchten, Muster unreeller Geschästsleute, die Bertäufer den Käufer übers Ohr zu hauen. Unter der zweiten Division Braun- schweiger fand F a u c i t t viele alte Männer und „viele halbausgewachsene Zungen, die kaum stark genug sind. das Gewehr zu tragen". desgleichen in dem Waldecker Kontingent„halbwüchsig« Jungen, die noch nicht alt und stark genug für den sofortigen Dienst find", ebenso in dem hessischen Nachschub von 1777„viele sehr alt, viele bloße Jungen und ander« wieder du-'chaus unbrauchbar". Der Herzog von Braunschweig , der für sein« Kebsweiber Vermögen ver< geudete, schickte das Kanonenfutter so mangelhaft ausgerüstet auf die Fahrt, daß die Mannschaften in Portsmouth zerlumpt und zer- rissen ankamen, und wenn der Landgraf von Kassel zur Bedingung mochte, daß die Löhnung nicht durch die englischen Kriegszahl- meister an seine Hessen unmittelbar gezahlt, sondern ihm einge- händigt werde, geschah es, um für Leute dos Geld einzustecken, die zwar in den Listen, doch nicht unter den Fahnen standen. Den Gipfel der Gemeinheit ober erklomm wieder der Herzog von Braunschweig : Als sich bei Saratoga 2000 Mann seiner Truppen dem amerikanischen General Gates ergeben mußten, richtete der„Mäzen" L e s s i n g s die schleunige Bitte nach London , sie im Fall eines Austausches ja nicht »ach Deutschland zurückkehren zu lassen:„Sie werden natürlich mißvergnügt sein, und ihr« Uebertreibungen werden ebenso natür. lich von jeder ferneren Beteiligung an Ihrem amerikanischen Krieg abschrecken"— zum Teufel mit ihnen, sie verderben Durchlaucht das Geschäft! Schon diese Besorgnis des Welfen um seinen Prosit offenbort den wahren Wert der Behauptung jenes Dr. Braun, die Ver- kauften hätten sich freiwillig und vergnügt nach der neuen Welt aufgemacht:„Jeder freut« sich, einen Verdienst zu bekommen." Nicht ander- steht es mit der Beteuerung des gleichen gelahrten
Herrn:„Die Anwerbung der Truppen durste nicht auf erpresserische Art stattfinden." Zwar vermeldete ein Gedicht im Moritotenstil, das 1776 ein ungenannter Fürstenknecht in Kassel als„Gedanken eines hessischen Grenadiers" drucken lieh: Hessens Friedrich zu dem Ende, Daß er seine Truppen sende, Wird von Georg drum ersucht. Chatten sind zum Krieg erzogen, Friedrich winkt— und alle zogen Schnell dahin, wo Ruhm sie sucht, aber zum Winken benutzt« der Landgraf etwas allzu deutlich den Zaunpfahl. Ein bedeutender deutscher Dichter, Johann Gott- fried Seume, fiel damals den hessischen Werbern in die Hände und erzählte über die Zeit vor seiner Verfrachtung nach Amerika : Wir lagen lange in Ziegenhain , ehe die gehörige Anzahl der Rekruten vom Pfluge und dem Heerwege und aus den Werbe- ftädten zusammengebracht wurde. Die Geschichte und Periode ist bekannt genug: niemand war damals vor den Hand- langern des Seelenverkäufers sicher: Aeberredung. List, Betrug, Gewalt, alles galt. Man fragte nicht nach den Mitteln zu dem verdammlichen Zwecke. » Fremde aller Art wurden angehalten, eingesteckt, fortgeschickt. Da die Hälfte des gesamten, an England verschacherien Kanonenfutters derart gepreßt war, entsprach dem die„freudige" Stimmung, lieber die Anspocher berichtete der englische Gesandte an den Minister Suffolk :„Lauter schöne Leute! Wenn sie nur »ich: so abgeneigt wären, nach Amerika zu gehen!" Nicht unbegründet war denn die Furcht der sürstlichen Menschen- Händler, Desertionen könnten sie um einen Teil des Sündenlohnss prellen. Bei Aushebung der zweiten hessischen Division entliefen die Untertanen des Landgrafen in hellen Haufen in die Nachbar- staaten: das waldecksche Regiment wurde wie eine Schar Sträflinge von berittenen Landjägern an die Grenze bis auf die Weserfchiffe geleitet: nicht anders marschierten die Anspocher unter Eskorte: zur Bedeckung einer braunschweigischen Nachjchubobteilung von 250 Rekruten waren 100 Mann Infanterie aufgeboten, und dos Bay- rcuther Regiment meuterte in Ochsenfurt , bis Serenissimus Hals über Kopf herbeieilte, mit geladener Flinte vor dem Schiff Wache hielt und den Transport Main und Rhein abwärts bis zur Ab- lieferung der Ware begleitete. Der Widerwille der schmählich Der- schacherten gegen den amerikanischen Krieg war nicht von unge- fähr, denn wenn S c u m e 1782 aus Halifax schrieb:„Wir leben hier ein Leben, das der Galeerensklave nicht beneiden wird", so starben die deutschen Soldaten, Folge der Anstrengungen und Em- behrungen und des ungewohnten Klimas wie die Fliegen. Von einem hessischen Grenadicrrcgiment erlagen binnen weniger Wochen des Frühlings 1777 300 Mann dem Faulsieber. Niemols kostete eine Schlacht annähernd so viel Opfer, aber von den nmd 30 000 Mann, die nach Amerika verladen worden waren, sahen nur 17 313 die Heimal wieder! Zu versichern, daß sich dieser unsagbar schmutzige Schacher mit Glück und Gesundheit, mit Fleisch und Knochen lebendiger Menschen, dem„Geist der Zeit" entsprechend, unter Zustimmung der„öffent- lichen Meinung" vollzogen habe, steht den Braun und Körner wohl an. Aber wenn es in Deutschland damals kein« Organe der öffentlichen Meinung gab, so nahm doch das Ausland kein Blatt vor den Mund, um den fürstlichen Seelenverkäufern tiefste Verachtung zu bezeugen. Bei Beratung der Subsidienverträge im britischen Parlament erklärte nicht als einziger Redner der Herzog von R i ch m o n d das Abkommen für einen nichtswürdigen Handel, um eine Anzahl Mietsknechte in Dienst zu nehmen, die gleich so- undsoviel Stück auf die Schlachtbank geführt werden sollten, und Mirabeau sagte in einer Flugschrift: Jst�es dahin gekommen, daß die braven Deutschen , die ihre eigene Freiheit so verzweifelt gegen die Eroberer der Welt ver- teidigten und den römischen Heeren Trotz boten, gleich elenden Negern verkauft werden und ihr Blut im Jnteresie der Tyrannen zu verspritzen suchen? Wo es möglich war, in Deutschland die Stimme des Dalles zu vernehmen, drückte«s sich nicht sänftiglicher aus. Der Stadt- kommandant von Zerbst , General v. Rauchhaupt, beschwert« sich in einem Garnisonbefehl, die Bürger redeten den Soldaten zu, daß sie doch nicht marschieren möchten, da sie schnöde verkauft wären und elendiglich umkommen müßten. Anderwärts konnten Deserteure ebenfalls auf die unbedingte Hilfe der Bevölkerung rechnen, und noch zwanzig Jahre später hörte der Magister Laut- h a r d die Hersfelder am Stammtisch aus ihren„Herrn Land- grasen" schelten,„der nun abermals seine Landeskinder als Solda- ten, zum Behuf« des Franzosenkrieges, oerhandelle und für den Landbau und andere Gewe.'be weiter nichts zurückließe als Kinder, Weiber. Krüppel und Greise". Auch drückte ein nicht unterzeichneter Brief an den Markgrafen von Anspach mit der Ankündigung, daß man „ihn als Blenschen verköusser nnler den Elendesten der Verbrecher setzen" werde, eine verbreitete Meinung aus, denn selbst«in Minister dieses Miniaturdespoten. Freiherr von Gemmingen , obgleich Handlanger des Schachers, nannte die Katze eine Katze: „Ich bin im ollgemeinen der abgesagte Feind eines derartigen Handels mit Menschen"- von den hessischen Offizieren sagte ein Bericht aus Amerika , sie redeten mit unziemlicher Freiheit von ihrem Landgrafen, er habe kein Jnt«lesse bei diesem Kriege und verkaufe das Blut seiner Untertanen, das in Amerika vergoss«» werde, um das Geld auf seine Vergnügungen zu verwenden, und Friedrich II. von Preußen entrüstete sich in einem Brief an Voltaire über den hessischen Sklavenhändler:„Wäre der Land-
gras aus meiner Schule hervorgegangen, so hätte er den Engländern nicht seine Untertanen verkauft, wie man Vieh verkausl, um es auf die Schlachtbank zu schleppen." Erst recht hielten die Führer deutschen Geistes mit ihrer De -. achtung für die gefürsteten Händler mit Meirfchenfleisch nicht zurück. Karoline Michaelis, die Egcria der Romantiker, fand an der hessischen Hauptstadt Gefallen, nur machte sie der Gedanke unwillig, „daß der Landgraf in Münden Menschen verkaufte, um in Kasse! Paläste zu bauen", und Herder gedachte des deutsch «» Kanon«»- futters in Amerika mit wuchtigen Versen: Sie sind in ihrer Herren Dienst So hündisch treu, sie lassen willig sich Zum Mississipi und Ohiostrom, Nach Kanada und nach dem Mahrenfels Verkaufen. Stirbt der Sklave, streicht der Herr Den Sold ein, doch die Witwe darbt, Die Waisen ziehn den Pslug und hungern. Nun, Das schadet nicht, der Fürst braucht einen Schatz. Die leidenschaftlichste Anklage aber erhob der junge Schiller in„Kabale u n d L i e b e", da der Kammerdiener auf die Frage der Lady Milford, unter den gestern nach Amerika gegangenen Land«skindern seien doch keine gezwungenen, mit messerscharfer Ironie antwortet: O Gott, nein! Lauter Freiwillige! Es traten wohl etliche vorlaute Bursche vor die Front und fragten den Obersten, w i a teuer der Fürst das Joch Menschen verkauft? Abtr unser gnädigster Landessvrst li«ß oll« Regimenter auf dein Paradeplatz aufmarschieren und die Moulaffen niederschießen. Wir hörten die Büchsen knallen, sahen ihr Gehirn aufs Pflaster spritzen. und die ganze Armee schrie: Zuchhe! Nach Amerika ! Die s>errlichk«it hättet Ihr nicht versäumen sollen, wie uns die gellenden Trommeln verkündigten, es ist Zeit, und heulende Waisen dort einen lebendigen Vater verfolaten, und hier eine wütende Mutter lief, ihr säugendes Kird am Bajonette. zu spießen, und wie man Braut und Bräutigam mit Säbelhieben ausein- onderriß. und wie Graubärte verzweislungsvoll dastanden und den Burschen noch zuletzt die Krücken nachwarfen in die neue Welt! Die Fülle solcher Zeugnisse heftet dem Unternehmen der Braun und Körner und wie die Verteidiger der größten In» famie der deutschen Fürstengeschichte heißen mögen, den Fluch der Lächerlichkeit an: die edelsten Geister der Welt haben über den Menschenhandel der Despoten von Kassel , Hanau , Braunschweig und ihresgleichen nicht anders gedacht als die Nachwelt. Aber wenn Friedrich Kapp , übrigens der demokratische Vater des Putsch» Kapp von 19Ä>, bei Veröffentlichung seines Werkes„Der Sol» d a t e n h a n d c l deutscher F ü r st c n nach Amerika" den Eindruck hatte, das Verbrechen an unserer nationalen Ehre sei noch ungejühnt und loste auf jedem politisch zurechnungsfähigen Deutschen wie eine persönliche Schmach, so gilt dP annähernd 1929 ebenso wie 1864: Solange sich noch Deutsche , ohne daß ihnen die Schamröte in die Stirn schlägt, zu Verteidigern jener Niedertracht aufwerfen, ist die dynastische Schande des 18. Jahrhunderts zum Teil wenigstens auch unsere Schande. Hermann Wendel .
Energiegewinnung aus Tropenmeeren Das schwerwiegende Problem, die Cnergievorräte, die uns die Sonne in früheren Erdperiaden als Kohle und Erdöl aufgespeichert bat, zu st r e ck e n, zwingt uns zur Erschließung neuer Energie- quellen, für die natürlich in letzter Linie immer nur d'e Sonn« in Betrocht kommen kann. Wichtige und weittragende Versuch« sind in den letzten Iahren gemacht worden, um Energie aus tropischen Meeren zu gewinnen. In der Pariser Akademie der Wissenschaften haben die Franzosen Claude und B o u ch e r o t kürzlich ihr« Berechnungen dazu vorgetragen, die großes Aufsehen erregten. Ein wenig abweichend von den französischen Vorschlägen und ein- facher als diese, ist die schon früher gefundene Lösung des Problems durch den deutschen Forscher Dr. Bräu er, der nachwies, daß die Gewinnung von Energie mit Sicherheit wirtschaftlich durchführ- bar ist, wenn mindestens 14 Grad Temperaturdifferenz zwischen der warmen Oberflächenschicht des M«erwassers und dem kalten Wasser in der Tiefe besteht: bei 20 Grad Temperaturdifferenz sollen solch« Kraftanlogen den günstigsten Großwasseranlagen in den Anlage- kosten gleich werden. Dies« Aussage ist von größter Tragweite: denn vorausgesetzt, daß die Berechnungen stimmen— und diese sind vielfach nachgeprüft und richtig befunden worden—, so mühten jene Anlagen sich allen Wasserwerken an Flüssen überlegen«rwei- sen, da sie ja naturgemäß an den großen Verkehrsstraßen, dcn Küsten des Weltmeeres, liegen würden. Die Produkte der hier ge- wo-nnenen Energie würden sich durch Billigkeit auszeichnen, da ihr Preis nur die billige Seefracht, keine Landfracht, wie etwa die Alpenwasserwerke, zu tragen hätten. Der Weg der Umwandlung des Wärmevorrates in Energie ist der denkbar einfachste: man benutzt das warme Wasser zum Heizen von Dampfkesseln, die mit einer niedrig siedenden Flüssigkeit, Ammoniak oder Kohlensäure, gefüllt sind: der erzeugte Dampf treibt orbeiUeistend« Turbinen und wird hernach mittels des kalten Wassers in Oberflächenkondensatoren niedergeschlagen, dann das Kondensat den Kesseln wieder zugeführt, wie das mit Wasser in gewöhnlichen Dampfkraftanlogen geschieht. Ein wichtiger Umstand, der in den Tropen sehr ins Gewicht fällt, ist ferner, daß dos Kaltwasser sich in den„Dampfmaschinen" verhältnismäßig nur geringfügig erwärmt und daher noch für ander« Kühlzwecke dienstbar gemacht werden kann. Eine weite Aussicht für tropische Gegenden, in d«n«n Wasser von-st 10 Grad schon eine er- giebige Kältequelle bedeutet— und Kälte ist, technisch gesehen, teurer als Wärme. L. H