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Nr. S9S» 46. Jahrgang 01*�6� Sonnabend, 24. August 4S29

Ln Sturm und Gewitterregen. Graf Zeppelin " hat schwere Fahrt.

Ei« Funkspruch an die Rabiostation i» Ochischi von Bord desGraf Zeppelin" teilt mit. daß das Luft- schiff nach seinem Abflug von Kasnmigaura in eine« Sturm mit Gewitterregen geriet, der es heftig schüttelte. Es herrschte jedoch keine Unruhe au Bord. Die Stnrm- Zone wurde gut durchfahren. 23. August 17 lthr. Tokio , 24. UugufL Um i Uhr morgens hiesiger Zeit(17 Uhr de» 23. August ET.(E. Z.) gab derGraf Zeppelin" durch Funkspruch deu folgenden Standort an: 3 6. Grad nördlicher Ereile, ISl. Grad östlicher Lauge. Diese Position befindet sich etwa 620 Meilen östlich von Sasumigaura uad deutet an. daß das Luft- schiff der Dampferroute nach Seattle folgt, vi« vurchfchnllt». geschwindigkeil betrögt bisher 36 Sluudeukilometer. wenn das Luftschiff diese Geschwindigkeit beibehält, wird e» Los Angeles etwa Dienstag um 2 Uhr morgens erreichen. Wie aus San Franziska von der Radiocorporation of America berichtet wird, ist die Posttionsmeldung auch von dem DampferAstral" aufgefangen worden. Wie die Positionsangabe anzudeuten scheint, ist Dr. Ecken« sofort ostwärts auf das offene Meer hinausgesteuert, statt zunöchst einen nördlichen Kurs einzuschlagen. Wahrscheinlich geschah da» in der Absicht, einem lokalen Sturmgebiet auszuweichen. Stach den Wetter» berichten waren für den ersten Teil des Pazifikfluges leichte Rückenwinde zu erwarten, und Dr. Eckener hoffte, falls st« andauern sollten, in Los Angeles innerhalb 86 Stunden anzu- kommen, d. h. daß er am Sonnlagabend die amerikanische Küste bei Seatlle erreicht und in Los Angeles etwa um 6 Uhr morgens pazi­fischer Zeit am Montag«intrifft. Oie Wetterlage. Sau Jnmjisfo, 23. August. Die hiesige Wetterwarte übermittelt« dem Luftschiff Graf Zeppelin" durch Funkspruch einen Wetterbericht, der die Entwicklung einer u n g ü n st i g e n Wetterlage über der Groß-Zirkelrout« andeutet. Der Meteorologe Reed von der hie- sigen Wetterwarte erklärte, daß das Barometer westlich des 186. Me- ridians rasch falle, lieber dem Golf von Alaska entwickle sich ein« neue Störung, deren Zentrum südöstlich der Insel K o d i a k liege. Ausläufer der Störung erstreckten sich von den A l e u t e n- Inseln bis zu den Kurilen nördlich von Japan . Vorbereitungen in Los Angeles . TTew Bort. 23. August.(T.U.) In Los Angeles werden alle Vorbereitungen zum Empfang d«s* LüskfchiffsGraf Zeppelin" getroffen. Ein Ankermast ist bereits errichtet, und die Marinetruppen sind schon eingetroffen. Außerdem ist«in großes Soldatenaufgebot nach Las Angeles beordert worden, um die Aus chauermengen vom Landungsplatz abzuhalten. Aus San Franziska wird gemeldet, die dortige Wetterwarte rechnet mit günstigen Wetterbedingungen für die Fahrt über den Stillen Ozean , wenn dos Luftschiff den Weg auf dem größten Kreise einschlage. Eckener Hot an den Kommandanten des Flughafens Kasumigaura, Vizeadmiral E d a h a r g, einen Funkspruch ge- richtet, in, dem er seinen Dank für die gastfreundlich« Aufnahme und

Z3s copxrißbt 1929 by Gustav Kiepenbeucr 0erlag A-G. , Berlin

In der Nacht erreicht man ein mitgenommenes Nest unfern Bapaume . Man ist völlig ausgepumpt nach einem Marsch von siebzehn Stunden. Aber wo die ausgeleierten Beins niederlegen? Der Ort ist überfüllt wie am Vorabend zu großen, lockenden Festlichkeiten. Schließlich findet man einen Stall, der so brüchig und halbmeterhoch mit ange- stautem Mist ohne Stroh überschwemmt ist. daß niemand ihn haben wollte. Hier legt man sich, in Mantel und Zeltbahn gehüllt, mitten auf den Kot und ganz eng nebeneinander, denn die Nächte ziehen schon kalt, und die Ratten, in über- legener Zahl, spüren und pfeifen weniger dreist zwischen zu- sammengeschlossenen Körpern umher und über sie weg, als wenn man einzeln gelagert ist... Voll wie zu Festlichkeiten ja, und unruhig garend wie auf dem Lande im Herbst nach der Ernte, oder wenn .Viehmarkt ist. Auch Illumination ist da. Revolverkanonen werfen ein glimmendes Band von Geschossen nach Flug- zeugen in den Nachthimmel. Und so zahlreich brausen hier die feindlichen Flieger,.daß etliche sogar getroffen werden. mit brennendem Benzin blutend auflohen und weiter dahin- schießen durch Finsternis, immer mehr zum Glutschiff werdend oder zum glühenden Riesenbügelstahl, der zischend über den schwarzen Samt des Himmels plättet und platzend niedergeht Abschluß eines Schaustückes, kühn erdacht für staunende Gaffer von einer unbedenklichen Pyrotechnik. Der nächste Morgen schon bringt den Einsatz des Re- giments. Ohne daß sie zur Besinnung kämen, sollen sie hineingeschmissen werden mitten ins Gebrodel. Man scheint sie da draußen in der Linie mit brüllender Ungeduld zu er- warten. Wer erwartet sie? DieAbgekämpften" womit die Zerstampften, die innerlich Heulenden, die von Schwache Geschüttelten gemeint sind? Oder wartet einfach auf sie der große Töter und Leiberzerreißer, wie er schon Zehntausende erwartet und empfangen hat? Lippe geht mit seinen Sanitätsleuten auf einen Verband- platz bei Bapaume . Er reicht Funk die Hand.Wenn wir

seine Bewunderung für die ausgezeichnete» Anordnung« und die unübertrefflich« Tatkraft und Geschicklichkeit des Flughafen- Personals ausdrückt. Dr. Eckener erklärte wörtlich: Niemand von Ihrem bewunderungswürdigen Personal trifft ein V e r- schulden für das Mißgeschick, das sich gestern früh er» eignete. Keine Funkverbindung! Sau Franzi, ko. 23. August. vi« Fuakstaklon« an der amerikanisch« Küste find bisher « i ch i imstande gewesen, Fnnkverbludungenmlk demGras Zeppelin" herzustellen. Auf ihre fortwährenden Anrufe Hab« sie noch keine Antwort erhalten. Man hofft, daß nur e l e k- irische Störungen, die zwischen dem Standort des Last. schiffe» nnd der amerikanisch« Küste llegeu, die Funkverbindung verhindern. Am Sonnabendabend wird derGraf Zeppelin' voraussichtlich dm 186. Meridian, die internationale Datumsgrenze in der Mitte de» Stillen Ozeans, überfliegen. Dabei wird das Luftschiff ein« Tag g e w i n» e n, so daß die Passagiere also Sonnabend n a ch t zu Bett geh« und nach Perlauf der Nacht am Sonn- abendmorgen wieder aufwachen.

Wieder eine Schülerin verschwunden. Sie wird seit Dienstag vermißt. Schon wieder beschäftigt da» verschwinden einer fünfzehnjährigen Schülerin die Kriminalpolizei. Es handelt sich um die löjährige Tochter Rosemarie des Konsuls O. aus der Kl e i st st r a ß e. Das junge Mädchen de» suchte«ine Handelsschule in derBabelsbergerStraße. Am Dienstag, nach Schluß des Unterrichts, äußerte sie zu befreun- det« Mitschülerinnen, daß sie nicht mehr nach Hause zu- rückkehren wolle. Da Rosemaric keineswegs ein gedrücktes Wesen zur Schau legte, sondern l e b h a f t u n d l u st i g wir immer war, maß man dem kein« besondere Bedeutung bei. Seit dieser Stunde fehlt jedoch von der Schülerin j e d e S p u r. Wie mitgeteilt wird, war sie sehr vertrauensselig, und es besteht der Verdacht, daß sie o e r s ch»l e p p t worden ist oder gar einem Verbrechen zum Opfer gefallen fft. Jedenfalls liegt ein offensichtlicher Grund für ihr Verschwinden nicht vor. Rosemarie O. ist 1,76. Meter groß, für ihr Alter sehr ent- wickelt und hat braunes Haar. Sie war mit einem Gummi- mantel bekleidet, trug eine rote Russenbluse, einen grauen Rock und blaue Halbschuhe mit Kreppsohl«. Sie führte«inen klein« ledernen Stadtkoffer bei sich. Me Mitteilung« werden an die Bermißtcnzentrale des Poljzeipräst- d i u w s erbeten.

Vom eigenen Gespann totgefahren. Auf tragische Weise ist gestern nachmittag der 48jährsge Fuhrhalter August Jumps aus der L e h d e r st r. 12 in Weißen- fee ums Leben gekommen. I. hielt mit seinem Wogen an der Eck« Trelleborg - und Westerland st raß«, um an der Deichsel etwas in Ordnung zu bringen. Dabei scheuten plötzlich die Pferde und gingen durch. Jumps wurde überfahren und so schwer oerletzt, daß der Tod eintrat, noch bevor der zu Hisse gerufene Arzt zur Stelle war.

uns diesmal wiedersehen, mein Lieber, können wir beide von Glück reden." Er ist sehr bleich, die schwarzen, starren Raub- vogelaugen hinter dem gekrümmten Nasenschnabel haben noch nie so viel Menschliches gehabt. Funk druckt ihm die Finger und liebt ihn beinahe. Er und Fähnlein bleiben im Ort. Sie sollen Verband- zeug nachschicken, Fühlung nach rückwärts mit Division und Sanitätskompagnie halten, sie sollen vor allem Leichtkrvnk« auffangen und irgendwie kurieren. Ueberflüssige Belastung der Lazarette, in die mit breitem Strom unablässig zerstörtes Fleisch fließt, muß durchaus vermieden werden. Fähnlein und Funk sie wählen notgedrungen den mistüberladenen Stall als Krankenraum. Es findet sich nichts anderes. Ein paar Malade sind schon in ihren Händen. Sie nageln den weißen Deckel einer Schuhschachtel ans Scheunen- tor mit einem mit Rotstift gemalten roten Kreuz, schreiben auf einen zweiten Deckel daneben: Revier des soundsovielten Infanterieregiments und sind installiert- Aber nicht einmal hier dürfen sie bleiben. Ehe die Nacht kommt, haben«in paar fremde Offiziere mit ihren Pferden und Burschen sie hinausgeworfen. Ihr Protest Hilst gar nichts.Sucht euch was anderes. Ab. Glaubt ihr, wir wollen unsere Gäule im Freien stehen lassen?" Sanität ist.Nebensache für die, die noch hell« Knochen haben. Funk und Fähnlein ziehen umher mit ihrer kleinen Schar von Fiebernden und Hinkenden. Die preußische Ortskommandantur, belagert von Peten » ten, fieberhast telephonierend, zuckt nur die Achseln. Kein Platz.Da hätten eure Aerzte, ehe sie weiter sind, besser für euch sorgen müssen." Zudem handelt es sich um Bayern , die stehen ihnen sowieso ferner, sie sollen sich selber helfen. Fähnlein entdeckt eine geräumige Nische unter einem Torbogen. Miserabler Platz, es zieht, und eine Zeitlang scheint er als Latrine benutzt worden zu fein. Fähnlein läßt ihn einigermaßen säubern durch die sehr widerwilligen Hände der Kranken da kommt der Wagen einer Maschinengewehr- kompagnie und behauptet, hier wohne er, hier habe er immer gewohnt, und jetzt rücke er wieder ein. Abermals spricht ein Offizier ein Machtwort, und Fähn- lein muß weichen. Es dunkelt schon, er geht, gedrängt von den Umständen, unbedenklicher vor, bricht einfach in Häuser ein, klinkt einfach Türen auf und entdeckt, eine leere Stube, «inen sauberen großen Raum mit nichts als ein paar Tischen und Stühlen. Das übrige Drumherum ist längst zusammen- geschossen und verkommen. Ein unerhörter Glücksfall! Er dirigiert die Semen hier-

Dein Sohn lebt." Milde Strafe für einen niederträchtigen Betrug. Ein« häßlich« Betrug hatte der Angestellte Zacob B o r o w s k i begang«, der dem S7jährigen voter jeincs gefall«« Freundes 11. unter der Vorspiegelung, daß sein Sohn lebe und zu ihm zurückzukehren wünsche. Geld abgenommen hatte. Das Schöffengericht Berlin -Vli'!- verurteilte Borowski daher gestern wegen schwerer IX'- kundensälschung und Betrug zu neun Monaten(Sc- fällgut». Dies« Sachverhalt lag dem Urteil zugrunde: Kurz nach Krieg?- ansbruch fiel der junge U. öuf einem östlichen Kriegsschauplo!-. Den Eltern und Bekannten war er zunächst nur alsvermiß>" gemeldet ward«, erst später bestätigte sich sein Tod. Sein Jugend- freund Borowski, der au» dem gleichen kleinen Dorfe stamm:?, ging nun von der Annahme aus, daß der alte Bater immer noch auf die Rückkehr seines Sohnes warte und schrieb daher im vorig« Jahr einen Brief dorthin unter dem Namen seines Freundes U. Er schrieb, daß er erst jetzt aus der Gefangenschaft zurück- gekehrt sei und durch besonders oerwickelt« Umstände so Kinos feinem Vaterlande ferngehalten worden fei. Er freue stch aber: sein« Dater wiederzusehen und bitte ihn daher um das Reisegeld. Der hocherfreute Greis schickte sofort 26 M. und wurde erst durch die nächsten Briefe mißtrauisch, in denen er immer um mehr Geld gebeten wurde. Da ihm inzwischm auch amtlich schon längst der Tod seines Sohnes bestätigt worden war, antwortete er dem Briefschreiber, daß er sich doch an Vcr- wandte in Berlin wenden möge. Darauf antwortete derSohn", daß er ein Krüppel geword« sei und keine Beine mehr hätte. Durch Recherchen von Verwandten wurde dann der Angeklagte als der Schreiber festgestellt. In der Gerichtsverhandlung erzähl'« Borowski große Märchen. Er behauptete, daß U. wirklich noch lebe und sich nur verstecken müsse, da erstrafbareHant- lungen begangen ihätt«. Geschrieben hätte er die Briefe oiss Wunsch seines Freundes, dessen Hände verstümmelt seien. Da cr aber wieder in anderem Zusammenhang erzählte, daß sein Freund U. in die Fremdenlegion«intreten wollte, wurden ihm durch viel« Widersprüche die Unglaubhastigteit feiner Schilderung nachgewiesen. Der Staatsanwalt beantragte für die gemeine Handlungsweise ein Jahr Zuchthaus und 3 Jahre Ehrverlust. Dos Gericht gewährte jedoch dem Angeklagten, der bis heute noch nicht bestraft ist, gegen den aber schon wieder andere Verfahren schweben, mildernde Umstände.

Klostermauer fürWilmersdorferSchule Die Ienstalschulverwaltung muß eingreifen. An der Ecke der U h l a n d- und Ga st einer Straß« befindet sich in Wilmersdorf da» Viktorie. Luise- Lyzeum, ein schöner Vau, der um die Jahrhundert- wende errichtet wurde. Der Hof der Schule liegt an der stillen Gasteiner Straße und war bisher von einem Zaun umgeben, der es d« Vorübergehend« gestattet, auch einmal einen Blick auf d« Echulhof zu werfen. Run turnen die Schülerinnen sellsswerständkch auch während der Unterrichtsstunden auf diesem Hof. Irgendein muffiger Moralschnüffler«tdeckte nun plötzlich, daß zuweilen einige Pasfanten den Mädchen bei ihren turnerischen llebungen zuschauten. Das Wilmersdorfer Bezirksamt hielt diesen Zustand plötzlich auch für unerträglich und begann an Stelle des alten, gediegenen Zaunes eine 2,26 VTeler hohe und etwa 35 Zenli- meter starke Mauer in Auftrag zu geb«. Im Augenblick sind bereits rund 25 Meter der Mauer fertiggestellt. Man vergegenwärtige sich: seit Bestehen der Schule dient der Hof gleichzeitig als Turnplatz, in all den Jahr« hat niemand an dem harmlosen Tu«« der Mädchen

her, deren schon weniger geworden sind, denn ein paar Kranke haben es vorgezogen, auf eigene Faust nach Unterschlüpfen zu suchen. Was er hier wolle mit seiner Hammelherde? Hier werde ein Kasino eingerichtet und heute noch in Betrieb genommen Er solle sich schleunigst verziehen mit seinen Drückebergern? Ein Verpflegungsoffizier steht da und verwehrt ihm den» Eingang. Funk und Fähnlein geben es auf. Sie ziehen zum Wagenpark und legen ihre Kranken zwischen die Räder der Sanitätskästen. Da liegen sie feucht, kalt, ohne Decken, manche haben nicht einmal einen Mantel. Funk und der Feldwebel verbringen die Nacht sitzend auf der Wagendeichsel: sie schlafen gegen Morgen trotzdem ein und entdecken beim Wachwerden, daß die meisten ihrer Schützlinge sich vekkrümelt haben. Es kommen neue, von draußen hierher geschickt, aber sie finden schon gar nicht dieses fliegende Revier, und wenn sie doch darauf stoßen, bleiben auch sie nicht lange. Sie gehen eigenmächtig wieder. Wohin? Es bleibt dunkel. Infolge- dessen ist kaum etwas zu tun für Funk. Er schweift in der Nähe des Wagenparks umher. Fähnlein und er lösen ein- ander ab in derSprechstunde". Die hintere Wand des Pflasterkastens ist aufgeklappt wie die Platte eines alten Schreibsekretärs. So werden die Schubfächer frei, in denen einige brauchbar« und viel unbrauchbare Dinge pedantisch verwahrt sind. Za-ghaste Dinge, viel zu zimperlich für die Tilgung der Spuren, die hier von den Faustgriffen der Tob- sucht geprägt werden: Baldriantinktur und Aqua destillata: milde Salben in vielfacher Zusammensetzung und Kamillen- päckchen: wer benötigt eine Präzisionswage, mit der man genau nach Gramm dosieren kann, wo nicht fern Eisen tausendzentnerweise explodierend verabreicht wird? Fähnlein verarztet wenig Leute des eigenen Regiments und viel fremd« Soldaten, die im Gequirl dieses Vorraums zur Hölle vorbeigetrieben werden: Humpelnde mit zerschabten Zehen, geschwollene Knie, krampfhaft sich entleerende Därme, eiternde Finger, tiefende Augen. Er hat nicht die Macht, sie ins Hinterland in irgendein Bett zu schicken, er kann sie nur ambulant behandeln. Wenn ein Fall ihm lebensgefähr- lich erscheint, übermittelt er ihn einigen Aerzten, die in der Kirche des Ortes eine Sammelstelle für schlimmstes Elend eingerichtet haben. Von da schaffen Vehikel unablässig zurück, was gerade noch lebend den zermalmenden Kiefern des vor- wärtssressenden Angriffs entrinnt., (Fortsetzung folgt.1 J

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